DE102009053947A1 - Verfahren zum Herstellen von Bauteilen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Bauteilen im Strangziehverfahren zum Herstellen von faserverstärkten Bauteilen, nämlich faserverstärkten Hohlbauteilen, im Strangziehverfahren, wobei zunächst Fasern mit einem Imprägnierwerkstoff imprägniert werden, anschließend die imprägnierten Fasern vorausgerichtet werden, darauffolgend die vorausgerichteten Fasern in einem beheizten Strangziehwerkzeug unter Aushärten des Imprägnierwerkstoffs zu einem Hohlprofil endgeformt werden, und anschließend von dem so hergestellten Hohlprofil Segmente abgetrennt werden, wobei zumindest beim Endformen an einer Position des strangzuziehenden Hohlprofils in Strangziehrichtung des Hohlprofils eine Trennfolie zwischen die imprägnierten Fasern eingelegt bzw. zwischen dieselben eingezogen wird, wobei die Trennfolie an dieser Position ein Verbinden der Fasern über den auszuhärtenden Imprägnierwerkstoff verhindert, und wobei ein von dem so hergestellten Hohlprofil abgetrenntes Segment zur Herstellung eines Bauteils an dieser Position unter Entfernung der Trennfolie aufgeklappt wird, nachfolgend im Hohlraum des aufgeklappten Segments mindestens eine Baugruppe positioniert wird, und darauffolgend an dieser Position benachbarte Abschnitte des Segments dauerhaft miteinander verbunden werden.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Bauteilen im Strangziehverfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Zum Herstellen von faserverstärkten Bauteilen ist aus dem Stand der Technik das Strangziehverfahren bekannt. Strangziehverfahren werden auch als Pultrusionsverfahren bezeichnet. Die aus dem Stand der Technik bekannte Vorgehensweise beim Strangziehen von faserverstärkten Bauteilen ergibt sich aus
1 . So zeigt1 , dass in einem ersten Schritt10 eines Strangziehverfahrens auf Spulen11 bereitgehaltene Fasern12 , z. B. Glas- oder Kohlestofffasern, von den Spulen11 abgezogen und in einem nachfolgenden Schritt13 mit einem Imprägnierwerkstoff14 , z. B. Harz, imprägniert werden. Auf diese Art und Weise imprägnierte Fasern15 werden in einem nachfolgenden Schritt16 mit einem Vorformwerkzeug17 vorausgerichtet und so dann in einem nachfolgenden Schritt18 mithilfe eines Strangziehwerkzeugs19 endgeformt, nämlich unter Aushärten des Imprägnierwerkstoffs. Hierzu ist das Strangziehwerkzeug19 als beheiztes Strangziehwerkzeug19 ausgeführt, welches gemäß1 zwei Zonen aufweist, nämlich eine erste Zone, in welcher eine Temperatur T1 herrscht, und eine zweite Zone, in welcher eine Temperatur T2 herrscht. In der ersten Zone, in welcher die Temperatur T1 herrscht, werden die imprägnierten und vorausgerichteten Fasern endgeformt und in der zweiten Zone, in welcher die Temperatur T2 herrscht, wird dann der Imprägnierwerkstoff der endgeformten Fasern ausgehärtet. Ein so hergestelltes Profil21 wird gemäß dem Schritt20 mithilfe einer Zugeinrichtung22 durch die Bearbeitungsstationen der vorhergehenden Verfahrensschritte10 ,13 ,16 und18 gezogen und einem Schneidwerkzeug23 zugeführt, um in einem nachfolgenden Schritt24 vom stranggezogenen Profil21 durch Schneiden Segmente25 abzutrennen. - Das Strangziehwerkzeug
19 , welches dem Endformen der vorgeformten Fasern und der Aushärtung des Imprägnierwerkstoffs dient, verfügt zumindest über eine Außenform, die eine Außenkontur eines strangzuziehendes Profils bestimmt, und dann, wenn ein Hohlprofil durch Strangziehen hergestellt werden soll, zusätzlich über eine Kernform, die dann eine Innenkontur des strangzuziehenden Hohlprofils bestimmt. Mit dem aus dem Stand der Technik bekannten Strangziehverfahren ist es demnach bereits möglich, Hohlprofile bzw. Hohlbauteile zu fertigen. - Bislang bereitet es jedoch Schwierigkeiten, solche Hohlbauteile durch Strangziehen zu fertigen, in deren Hohlraum weitere Baugruppen zu positionieren sind.
- Hiervon ausgehend liegt der hier vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein neuartiges Verfahren zum Herstellen von Bauteilen im Strangziehverfahren zu schaffen. Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß wird zumindest beim Endformen an einer Position des strangzuziehenden Hohlprofils in Strangziehrichtung des Hohlprofils eine Trennfolie zwischen die imprägnierten Fasern eingelegt bzw. zwischen dieselben eingezogen wird, wobei die Tennfolie an dieser Position ein Verbinden der Fasern über den auszuhärtenden Imprägnierwerkstoff verhindert, und wobei ein von dem so hergestellten Hohlprofil abgetrenntes Segment zur Herstellung eines Bauteils an dieser Position unter Entfernung der Trennfolie aufgeklappt wird, nachfolgend im Hohlraum des aufgeklappten Segments mindestens eine Baugruppe positioniert wird, und darauffolgend an dieser Position benachbarte Abschnitte des Segments dauerhaft miteinander verbunden werden. Unter Fasern soll dabei auch Faserhalbzeug wie Gewebe, Gelege, o. ä. verstanden werden.
- Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es auf einfache Art und Weise möglich, selbst solche Hohlbauteile durch Strangziehen herzustellen, in deren Hohlraum nachfolgend an das Strangziehen mindestens eine Baugruppe positioniert werden muss.
- Vorzugsweise wird beim Vorausrichten und beim Endformen an der einen Position des strangzuziehenden Hohlprofils die Trennfolie zwischen die imprägnierten Fasern eingelegt bzw. zwischen dieselben eingezogen wird. Das Einziehen der Trennfolie bereits beim Vorausrichten der Fasern hat prozesstechnische Vorteile.
- Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird beim Endformen der vorausgerichteten Fasern und beim Aushärten des Imprägnierwerkstoffs ein Strangziehwerkzeug mit einer zumindest zweiteiligen Außenform verwendet, wobei die Trennfolie an einer Position zwischen die imprägnierten Fasern und zwischen die beiden benachbarten Teile der Außenform eingezogen wird. Dann, wenn beim Strangziehen eine zumindest zweiteilige Außenform verwendet wird, ist das Herstellen selbst komplex konturierter, aufklappbarer Hohlprofilsegmente auf einfache Art und Weise möglich.
- Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
-
1 : die aus dem Stand der Technik bekannte Vorgehensweise zum Herstellen von faserverstärkten Bauteilen im Strangziehverfahren; -
2 : eine schematisierte Darstellung eines beim erfindungsgemäßen Verfahren vorzugsweise verwendeten Strangziehwerkzeugs; -
3 : eine schematisierte Darstellung eines mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten, aufgeklappten Segments; und -
4 : eine schematisierte Darstellung eines mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Bauteils. - Die hier vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von faserverstärkten Hohlbauteilen durch ein Strangziehverfahren, wobei Strangziehverfahren auch als Pultrusionsverfahren bezeichnet werden. Die grundsätzliche Vorgehensweise beim Strangziehen ist, wie bereits im Zusammenhang mit
1 beschrieben wurde, aus dem Stand der Technik bekannt. Die hier vorliegende Erfindung betrifft nun eine derartige Weiterentwicklung des Strangziehverfahrens, mit der auch solche Hohlbauteile durch Strangziehen gefertigt werden können, in deren Hohlraum nach dem Strangziehen mindestens eine weitere Baugruppe positioniert werden muss. - Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird zumindest beim Endformen des strangzuziehenden Hohlprofils, also während des Schritts
18 in1 , an einer Position des strangzuziehenden Hohlprofils in Strangziehrichtung des Hohlprofils eine sich in Strangziehrichtung erstreckende Trennfolie zwischen die imprägnierten Fasern eingelegt bzw. zwischen dieselben eingezogen, wobei die Trennfolie an dieser Position ein Verbinden der Fasern über den auszuhärtenden Imprägnierwerkstoff verhindert. - Dabei ist es möglich, dass die Trennfolie, die das Verbinden der Fasern an der definierten Position des strangzuziehenden Hohlprofils beim Endformen und Aushärten während des Schritts
18 verhindert, schon beim Vorausrichten während des Schritts16 in die vorimprägnierten Fasern eingezogen wird. - Besonders vorteilhaft kann die Trennfolie dann beim Endformen und Aushärten zwischen die imprägnierten Fasern eingezogen werden, wenn gemäß
2 ein Strangziehwerkzeug19 mit einer zumindest zweiteiligen Außenform26 , welche die Außenkontur eines strangzuziehenden Hohlprofils bestimmt, verwendet wird. - So zeigt
2 eine aus einem Unterteil27 und einem Oberteil36 zusammengesetzte Außenform26 eines Strangziehwerkzeugs19 , welche im Schritt18 des Strangziehverfahrens zum Endformen der imprägnierten und vorausgerichteten Fasern und Aushärten des Imprägnierwerkstoffs verwendet wird, und welche die Außenkontur des herzustellenden bzw. strangzuziehenden Hohlprofils bestimmt. In dieser Außenform26 des Strangziehwerkzeugs19 ist gemäß2 eine Kernform28 positioniert, welche die Innenkontur des strangzuziehenden Hohlprofils bestimmt. In einem zwischen der Kernform28 und der Außenform26 ausgebildeten Hohlraum29 werden beim Strangziehen die vorgeformten, imprägnierten Fasern unter Aushärtung des Imprägnierwerkstoffs endgeformt, um so das strangzuziehende Hohlprofil bereitzustellen. - Dabei wird gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren die Trennfolie an einer Position zwischen die Fasern eingezogen, nämlich bei der zweiteiligen Außenform
26 der2 an einer Position30 zwischen dem Unterteil36 und dem angrenzenden Oberteil27 der Außenform26 .2 zeigt eine derartige Trennfolie31 , die bei der zweiteiligen Außenform26 des Strangziehwerkzeugs19 der2 einerseits an der definierten Position30 zwischen die Fasern des strangzuziehenden Hohlprofils und andererseits zwischen die benachbarten Teile26 und27 der Außenform26 eingezogen wird. Diese Trennfolie31 verhindert demnach, dass beim Endformen der Fasern und Aushärten des Imprägnierwerkstoffs derselben die Fasern an der Position30 miteinander verbunden werden. - Nachfolgend an das Abtrennen von Segmenten
25 von dem stranggezogenen Hohlprofil kann gemäß3 ein Segment25 an der Position, an welcher sich die Tennfolie31 befindet, unter Entfernung der Trennfolie31 aufgeklappt werden, um so im Hohlraum32 des Segments25 nachfolgend mindestens eine Baugruppe33 zu positionieren und darauffolgend das Segment25 gemäß4 an der Position, an welcher dasselbe beim Strangziehen nicht verbunden wurde, über benachbarte Abschnitte34 des Segments25 durch zum Beispiel Verkleben dauerhaft miteinander zu verbinden. - Als Trennfolie
31 wird vorzugsweise eine Thermoplastfolie, insbesondere eine PE-Folie oder eine PET-Folie, verwendet. - Im gezeigten Ausführungsbeispiel wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ein Flügelprofil eines Kraftfahrzeugspoilers hergestellt, wobei das eigentliche Flügelprofil als Segment
25 beim Strangziehen hergestellt wird, und wobei nach dem Strangziehen nach Aufklappen des Flügelprofils in demselben als Bauteile33 Stützen bzw. Streben positioniert werden, um die Stabilität des so hergestellten Flügelprofils zu erhöhen. - Nach dem Positionieren dieser als Streben ausgebildeten Bauteile
33 im Hohlraum32 des als Segment25 bereitgestellten Flügelprofils wird dasselbe an den Abschnitten34 , die beim Strangziehen bedingt durch das Positionieren der Trennfolie31 nicht miteinander verbunden wurden, durch Verkleben dauerhaft miteinander verbunden, wobei dann nachfolgend an das so hergestellte Flügelprofile Befestigungselemente35 angeformt werden, über die das Flügelprofil an eine Karosseriestruktur eines Kraftfahrzeugs angebunden werden kann. - Es liegt demnach im Sinne der hier vorliegenden Erfindung, Hohlbauteile durch Strangziehverfahren bzw. Pultrusionsverfahren dadurch herzustellen, dass zumindest beim Endformen der vorgeformten und imprägnierten Fasern und damit beim Aushärten des Imprägnierwerkstoffs sowie gegebenenfalls zuvor beim Vorausrichten der imprägnierten Fasern an einer Position zwischen denselben eine sich in Strangziehrichtung erstreckende Trennfolie zu positionieren, sodass an dieser Position beim Aushärten des Imprägnierwerkstoffs die Fasern nicht miteinander verbunden werden. So wird dann ein Hohlprofil geschaffen, welches an einer Position nicht miteinander verbundene Fasern aufweist, welches also nicht rundum geschlossen ist, sondern eine sich in Vorschubrichtung der Fasern bzw. in Strangziehrichtung erstreckende Naht und damit Trennstelle aufweist. Nach dem Vereinzeln von Segmenten aus dem so stranggezogenen Hohlprofil lässt sich das Segment entlang dieser Naht öffnen bzw. aufklappen, um so in den Hohlraum des ausgehärteten Segments zumindest ein weiteres Bauteil zu positionieren und anschließend das Segment im Bereich der Naht durch vorzugsweise Verkleben dauerhaft miteinander zu verbinden.
Claims (7)
- Verfahren zum Herstellen von faserverstärkten Bauteilen, nämlich faserverstärkten Hohlbauteilen, im Strangziehverfahren, wobei zunächst Fasern mit einem Impragnierwerkstoff imprägniert werden, anschließend die imprägnierten Fasern vorausgerichtet werden, darauffolgend die vorausgerichteten Fasern in einem beheizten Strangziehwerkzeug unter Aushärten des Imprägnierwerkstoffs zu einem Hohlprofil endgeformt werden, und anschließend von dem so hergestellten Hohlprofil Segmente abgetrennt werden, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest beim Endformen an einer Position des strangzuziehenden Hohlprofils in Strangziehrichtung des Hohlprofils eine Trennfolie zwischen die imprägnierten Fasern eingelegt bzw. zwischen dieselben eingezogen wird, wobei die Tennfolie an dieser Position ein Verbinden der Fasern über den auszuhärtenden Imprägnierwerkstoff verhindert, und dass ein von dem so hergestellten Hohlprofil abgetrenntes Segmente zur Herstellung eines Bauteils an dieser Position unter Entfernung der Trennfolie aufgeklappt wird, nachfolgend im Hohlraum des aufgeklappten Segments mindestens eine Baugruppe positioniert wird, und darauffolgend an dieser Position benachbarte Abschnitte des Segments dauerhaft miteinander verbunden werden.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beim Vorausrichten und beim Endformen an der einen Position des strangzuziehenden Hohlprofils die Trennfolie zwischen die imprägnierten Fasern eingelegt bzw. zwischen dieselben eingezogen wird.
- Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die benachbarten Abschnitte des Segments durch Verkleben dauerhaft miteinander verbunden werden.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass beim Endformen der vorausgerichteten Fasern und beim Aushärten des Imprägnierwerkstoffs ein Strangziehwerkzeug mit einer zumindest zweiteiligen Außenform verwendet wird, wobei die Trennfolie an einer Position zwischen die imprägnierten Fasern und zwischen die beiden benachbarten Teile der Außenform eingezogen wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Tennfolie eine Thermoplastfolie verwendet wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Tennfolie eine PE-Folie oder PET-Folie verwendet wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass im Hohlraum des aufgeklappten Segments mindestens eine Stütze bzw. mindestens eine Strebe positioniert wird.
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