DE102009053829A1 - Stellvorrichtung und Verwendung - Google Patents
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Stellvorrichtung (1) zum bidirektionalen Betätigen eines Stellglieds (3), insbesondere in einem Kraftfahrzeug, umfassend einen Stellantrieb (7), eine Kopplungseinrichtung (10), die antriebsseitig mit dem Stellantrieb (7) zur Durchführung bidirektionaler Stellbewegungen gekoppelt ist und die abtriebsseitig zur Kopplung mit dem bidirektional zu betätigenden Stellglied (3) ausgestaltet ist, wobei die Kopplungseinrichtung (10) antriebsseitig ein Antriebselement (11) aufweist, das mit dem Stellantrieb (7) gekoppelt ist, wobei die Kopplungseinrichtung (10) abtriebsseitig ein Abtriebselement (12) aufweist, das mit dem Stellglied (3) koppelbar ist und das über ein Gelenk (17) mit dem Antriebselement (11) zur Übertragung von Zug- und Druckkräften in einer Längsachse (23) des Abtriebselements (12) gekoppelt ist, wobei das Gelenk (17) so ausgestaltet ist, dass es zwischen dem Antriebselement (11) und dem Abtriebselement (12) um eine im Gelenk (17) quer zur Längsachse (23) verlaufende Querachse (26) Schwenkbewegungen (24) und parallel zur Querachse (26) Linearbewegungen (25) ermöglicht.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Stellvorrichtung zum bidirektionalen betätigen eines Stellglieds, insbesondere in einem Kraftfahrzeug. Die Erfindung betrifft außerdem eine Verwendung einer solchen Stellvorrichtung. Ferner betrifft die Erfindung eine Brennkraftmaschine, insbesondere in einem Kraftfahrzeug, die mit einer solchen Stellvorrichtung ausgestattet ist.
- Stellvorrichtungen dieser Art können beispielsweise bei Brennkraftmaschinen, insbesondere in Kraftfahrzeugen, zur Anwendung kommen. Sie finden dort Verwendung z. B. zum Betätigen eines Wastegates einer Turbine eines Abgasturboladers oder zum Betätigen einer variablen Geometrie eines Abgasturboladers. Ferner können sie auch zum Betätigen eines Abgasventils oder eines Abgasrückführventils oder eines Frischluftventils oder einer sonstigen, insbesondere frischluftseitigen oder abgasseitigen, Klappenanordnung verwendet werden.
- Typischerweise umfasst eine derartige Stellvorrichtung einen Stellantrieb sowie eine Kopplungseinrichtung, die antriebsseitig mit dem Stellantrieb zur Durchführung bidirektionaler Stellbewegungen gekoppelt ist und abtriebsseitig zur Kopplung mit dem bidirektional zu betätigenden Stellglied ausgestaltet ist. Der Begriff „bidirektional” umfasst dabei sowohl Linearbewegungen als auch Drehbewegungen, jeweils in beiden Richtungen, insbesondere um das jeweilige Stellglied zwischen zwei Endstellungen verstellen zu können. Zweckmäßig kann hierzu die Kopplungseinrichtung antriebsseitig ein Antriebselement ausweisen, das mit dem Stellantrieb gekoppelt ist, während sie abtriebsseitig ein Abtriebselement aufweist, das mit dem Stellglied koppelbar ist und das über ein Gelenk mit dem Antriebselement gekoppelt ist, um in einer Längsachse Zug- und Druckkräften übertragen zu können. Durch diese gelenkige Verbindung zwischen Antriebselement und Abtriebselement können toleranzbedingte Lageabweichungen zwischen den linearen Stellbewegung des Stellantriebs und der linearen Stellbewegung des Stellglieds ausgeglichen werden. Beispielsweise kann ein derartiges Gelenk als Kugelkopfgelenk ausgestaltet sein, das einen am Abtriebselement ausgebildeten Kugelkopf aufweist, der in einer am Antriebselement ausgebildeten Kugelkopflagerung in beliebiger Richtung drehbar gelagert ist.
- Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für eine Stellvorrichtung der eingangs genannten Art beziehungsweise für eine damit ausgestattete Brennkraftmaschine beziehungsweise für eine zugehörige Verwendung eine verbesserte oder zumindest eine andere Ausführungsform anzugeben, die sich insbesondere durch eine preiswerte Herstellbarkeit und/oder durch einen verbesserten Toleranzausgleich auszeichnen.
- Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
- Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, das Gelenk so auszugestalten, dass es zwei Bewegungsfreiheitsgrade ausweist, nämlich einen ersten Bewegungsfreiheitsgrad, der zwischen dem Antriebselement und dem Abtriebselement Schwenkbewegungen um eine im Gelenk quer zur Längsachse verlaufende Querachse ermöglicht, und einen zweiten Bewegungsfreiheitsgrad, der zwischen dem Antriebselement und dem Abtriebselement im Gelenk Linearbewegungen parallel zur Querachse ermöglicht. Durch die Schwenkbarkeit des Gelenks kann das Abtriebselement einer vorgegebenen Kinematik des Stellglieds folgen. Durch die lineare Verschiebbarkeit lässt sich ein toleranzbedingter Versatz zwischen der optimalen Ausrichtung des Abtriebselements und der durch die Montage der Stellvorrichtung vorgegebenen Ausrichtung des Antriebselements ausgleichen.
- Entsprechend einer vorteilhaften Ausführungsform kann das Gelenk als Zylinderkopfgelenk ausgestaltet sein, dessen Zylinderlängsachse quer zur Längsachse bzw. parallel zur Querachse orientiert ist. Ein derartiges Zylinderkopfgelenk lässt sich besonders preiswert realisieren.
- Entsprechend einer vorteilhaften Weiterbildung kann das Zylinderkopfgelenk einen am Abtriebselement oder am Antriebselement ausgebildeten Zylinderkopf aufweisen, der in einem am Antriebselement oder am Abtriebselement ausgebildeten Zylinderlager um die Querachse verschwenkbar und in der Querachse verschiebbar gelagert ist. Auf diese Weise lassen sich die beiden Bewegungsfreiheitsgrade konstruktiv einfach realisieren.
- Das Antriebselement kann bei einer besonders preiswerten Weiterbildung zwei Halbschalen aufweisen, die jeweils eine Lagerhalbschale umfassen, die zusammen das Zylinderlager bilden.
- Gemäß einer anderen Ausführungsform kann das Antriebselement eine zylindrische Außenkontur aufweisen und in einer Lagerbuchse in der Längsachse des Antriebselements bidirektional verstellbar und um die Längsachse des Antriebselements drehbar gelagert sein. Durch die Drehbarkeit des Antriebselements um seine Längsachse wird die Kopplung zwischen Stellantrieb und Stellglied mit einem weiteren Freiheitsgrad ausgestattet, wodurch es vereinfacht wird, Toleranzen auszugleichen.
- Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
- Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
- Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
- Es zeigen, jeweils schematisch,
-
1 eine teilweise geschnittene, perspektivische Ansicht einer Stellvorrichtung, -
2 eine perspektivische Schnittansicht der Stellvorrichtung im Bereich einer Kopplungseinrichtung, -
3 eine perspektivische Ansicht der Stellvorrichtung im Bereich der Kopplungseinrichtung in auseinandergezogener Darstellung. - Entsprechend
1 kann ein nur im Bereich einer Stellvorrichtung1 dargestelltes Kraftfahrzeug2 ein Stellglied3 aufweisen. Das Stellglied3 kann beispielsweise ein Bestandteil eines, im Übrigen nicht dargestellten, Wastegates4 einer Turbine eines Abgasturboladers sein. Beispielsweise ist das Stellglied3 als Ventilklappe ausgestaltet, um einen die Turbine umgehenden Bypass, nämlich das Wastegate, zu steuern. Ebenso kann es sich beim Stellglied3 um ein Abgasventil oder um ein Frischluftventil oder um ein Abgasrückführventil handeln. Generell sind als Stellglied3 auch andere Klappenanordnungen denkbar, die insbesondere frischluftseitig angeordnet sein können. Bei einer anderen Ausführungsform kann das Stellglied3 auch einen Bestandteil einer variablen Geometrie eines Abgasturboladers der Brennkraftmaschine2 bilden. Beispielsweise lassen sich über die Betätigung des Stellglieds3 Leitschaufeln am Einlass einer Turbine oder am Auslass eines Verdichters hinsichtlich ihres Anstellwinkels einstellen. - Die Stellvorrichtung
1 dient also zum Betätigen des Stellglieds3 , wobei die Stellvorrichtung1 zum Durchführen bidirektionaler Betätigungsvorgänge ausgestaltet ist. Im Beispiel ist das Stellglied3 um eine Rotationsachse drehbar angeordnet. Die bidirektionale Betätigung des Stellglieds3 bewirkt somit Drehbewegungen entsprechend eines Drehbewegungspfeils6 in entgegengesetzten Drehrichtungen. Ebenso sind auch lineare Verstellbewegungen für ein entsprechendes anderes Stellglied3 denkbar. - Die Stellvorrichtung
3 umfasst einen Stellantrieb7 , der im Beispiel einen Antriebsmotor8 und ein Getriebe9 umfasst. Der Antriebsmotor8 ist bevorzugt als Elektromotor ausgestaltet. Grundsätzlich kann es sich auch um einen Hydraulikmotor oder um einen Pneumatikmotor handeln. - Die Stellvorrichtung
1 weist außerdem eine Kopplungseinrichtung10 auf. Diese ist antriebsseitig mit dem Stellantrieb7 zur Durchführung bidirektionaler Stellbewegungen gekoppelt. Abtriebsseitig ist die Kopplungseinrichtung10 zur Kopplung mit dem bidirektional zu betätigenden Stellglied3 ausgestaltet. Hierzu weist die Kopplungseinrichtung10 antriebsseitig ein Antriebselement11 und abtriebsseitig ein Abtriebselement12 auf. Das Antriebselement11 ist mit dem Stellantrieb7 gekoppelt. Im Beispiel ist das Antriebselement11 direkt mit dem Getriebe9 gekoppelt und über das Getriebe9 mit dem Antriebsmotor8 indirekt gekoppelt. Der Antriebsmotor8 erzeugt eine Drehbewegung13 , die er über eine Ausgangswelle14 in das Getriebe9 einleitet. Das Getriebe9 ist so ausgestaltet, dass es eine eingehende Drehbewegung in eine Linearbewegung16 umwandelt. Dementsprechend wird die vom Antriebsmotor8 erzeugte bidirektionale Drehbewegung13 an einem ausgangsseitigem Abtriebsglied15 des Getriebes9 in eine bidirektionale Linearbewegung16 transformiert. Diese wird vom Abtriebsglied15 auf das Antriebselement11 übertragen und von diesem über ein Gelenk17 auf das Abtriebselement12 übertragen. Die bidirektionale Linearverstellung des Abtriebsglieds12 ist dabei mit17 bezeichnet. - Das Abtriebselement
12 ist im gezeigten montierten Zustand mit dem Stellglied3 gekoppelt. Im Beispiel ist das Abtriebselement12 um eine Schwenkachse18 gelenkig an einem Betätigungsarm19 gelagert, der drehfest mit einer Betätigungswelle20 verbunden ist, die um die zuvor genannte Rotationsachse5 des Stellglieds3 beweglich gelagert ist. Die Welle20 ist außerdem über einen Kopplungsarm21 mit dem Ventilkörper22 des Stellglieds3 verbunden. Letztlich wird die Linearbewegung17 des Abtriebsglieds12 über die hier gezeigte Kopplung in die Drehbewegung6 des Stellglieds3 transformiert. - Das Abtriebselement
12 ist über das Gelenk17 mit dem Antriebselement11 zur Übertragung von Zugkräften sowie von Druckkräften gekoppelt, und zwar jeweils in einer Längsachse23 . Im Beispiel handelt es sich um die Längsachse23 des Abtriebselements12 . Das Abtriebselement12 ist beispielsweise stabförmig ausgestaltet und erstreckt sich in der Längsachse23 . - Das Gelenk
17 ist so ausgestaltet, dass es zwischen dem Antriebselement11 und dem Abtriebselement12 einerseits in3 angedeutete Schwenkbewegungen24 und andererseits ebenfalls in3 dargestellte Linearbewegungen25 ermöglicht. Die Schwenkbewegungen24 erfolgen dabei um eine im Gelenk17 quer zur Längsachse23 verlaufende Querachse26 , während die Linearbewegungen parallel zur Querachse26 und koaxial zur Querachse26 erfolgen. Dementsprechend liegt der die Linearbewegungen25 repräsentierende Doppelpfeil in3 auf der Querachse26 . - Entsprechend den
1 bis3 ist das Gelenk17 entsprechend der hier vorgestellten, bevorzugten Ausführungsform als Zylinderkopfgelenk ausgestaltet, das im Folgenden ebenfalls mit17 bezeichnet wird. Das Zylinderkopfgelenk17 weist eine Zylinderlängsachse27 auf, die mit der Querachse26 zusammenfällt beziehungsweise koaxial zur Querachse26 orientiert ist. Das Zylinderkopfgelenk17 weist einen Zylinderkopf28 und ein Zylinderlager29 auf. Der Zylinderkopf28 ist bei der hier gezeigten Ausführungsform am Abtriebselement12 ausgebildet, während das Zylinderlager29 am Antriebselement11 ausgebildet ist. Denkbar ist auch eine umgekehrte Bauweise, bei welcher der Zylinderkopf28 am Antriebselement11 ausgebildet ist, während dann das Zylinderlager29 am Abtriebselement12 ausgebildet ist. - Der Zylinderkopf
28 ist im Zylinderlager29 um die Querachse26 verschwenkbar und außerdem in der Querachse26 verschiebbar gelagert, wodurch einerseits die Schwenkbewegungen24 und andererseits die Linearbewegungen25 ermöglicht werden. - Im gezeigten bevorzugten Beispiel weist das Antriebselement
11 zwei Halbschalen30 ,31 auf, die zusammen das Antriebselement11 bilden. Jede Halbschale30 ,31 weist eine Lagerhalbschale32 ,33 auf, die zusammen das Zylinderlager29 bilden. Insoweit ist eine Teilungsebene, in der die beiden Halbschalen30 ,31 aneinander liegen, so gewählt, dass darin die Zylinderlängsachse27 beziehungsweise die Schwenkachse26 liegt. Bei koaxialer Ausrichtung von Antriebselement11 und Abtriebselement12 liegt in dieser Teilungsebene auch die Längsachse23 . - Das Antriebselement
11 besitzt eine Durchgangsöffnung3 . Diese mündet in das Zylinderlager29 ein und ist in der Längsrichtung23 orientiert. Durch die Durchgangsöffnung34 erstreckt sich das Abtriebselement12 bis zum Zylinderkopf28 , der im Zylinderlager29 gelagert ist. Die Durchgangsöffnung34 ist dabei so dimensioniert, dass sie einerseits die Schwenkbewegungen24 und andererseits die Verschiebebewegungen25 zwischen Antriebselement11 und Abtriebselement12 zulässt. Insbesondere ist daher eine Öffnungsweite der Durchgangsöffnung34 größer als ein Außenquerschnitt des Abtriebselements12 , in dem die Durchgangsöffnung34 durchsetzenden Bereich. Bei der hier gezeigten Schalenbauweise des Antriebselements11 ist die Durchgangsöffnung34 hälftig an den beiden Schalen30 ,31 ausgeformt. - Das Antriebselement
11 besitzt, insbesondere im montierten Zustand, eine zylindrische Außenkontur35 , die in einer zylindrischen Lagerbuchse36 gelagert ist. Dabei ist das Antriebselement11 einerseits in seiner Längsachse37 bidirektional in der Lagerbuchse36 verschiebbar gelagert. Andererseits ist das Antriebselement11 um seine Längsachse37 in der Lagerbuchse36 drehbar gelagert. Eine entsprechende Drehverstellbarkeit ist in3 durch einen Doppelpfeil angedeutet und mit38 bezeichnet. Hierdurch erhält die Kopplungseinrichtung10 im montierten Zustand einen zusätzlichen Bewegungsfreiheitsgrad, nämlich die Drehbarkeit38 um die Längsachse37 des Antriebselements11 . - Um diese zusätzliche Drehbarkeit
38 der gesamten Kopplungseinrichtung10 realisieren zu können, ist das Antriebselement11 entsprechend drehbar mit dem Antriebsglied15 des Stellantriebs7 beziehungsweise des Getriebes9 gekoppelt. - Hierzu weist das Antriebselement
11 in seinem vom Abtriebselement12 entfernten Ende ein Axiallager39 auf. Insbesondere ist besagtes distales Ende als Axiallager39 ausgestaltet. An diesem Axiallager39 stützt sich das Antriebsglied15 des Stellantriebs7 beziehungsweise des Getriebes9 in der Längsachse37 des Antriebselements11 ab, wobei es außerdem um die Längsachse37 drehbar abgestützt ist. Beispielsweise umfasst das Axiallager39 eine Ringstufe40 , die am Antriebselement11 ausgeformt ist. Bei der hier vorgestellten Schalenbauweise besitzen die beiden Halbschalen30 ,31 jeweils eine halbe Ringstufe40 und somit jeweils ein halbes Axiallager39 , sowie einen halben Lagerzapfen41 . Ferner umfasst das Axiallager39 einen zentralen Lagerzapfen41 , der sich koaxial zur Längsachse37 des Antriebselements11 erstreckt. - Entsprechend
1 umfasst die Stellvorrichtung1 ein Gehäuse42 zur Aufnahme des Stellantriebs7 . Dementsprechend nimmt das Gehäuse42 den Antriebsmotor8 und das Getriebe9 auf. Außerdem nimmt das Gehäuse42 die Kopplungseinrichtung10 auf. Insbesondere weist das Gehäuse42 einen an die Ausgangsseite des Getriebes9 anschließenden Ausgangsbereich43 auf, in dem das Antriebselement11 bidirektional verstellbar angeordnet ist und der die Lagerbuchse36 aufnimmt. Beispielsweise ist die Lagerbuchse36 im Verstellabschnitt43 des Gehäuses42 über einen Bund44 an einer entsprechenden Ringstufe45 des Gehäuses42 abgestützt. In diesem Verstellbereich43 ist entsprechend1 außerdem eine Rückstellfeder46 untergebracht, die sich einerseits über den Bund44 an der Lagerbuchse36 und andererseits am Antriebsglied15 des Stellantriebs7 beziehungsweise des Getriebes9 abstützt. Das bedeutet, dass die Rückstellfeder46 nicht das Antriebselement11 in eine Ausgangsstellung vorspannt, sondern das Antriebsglied15 . Bevorzugt wird daher für das Axiallager39 eine Kopplung47 die auch eine Zugkraftübertragung ermöglicht. Beispielsweise kann diese Kopplung47 als Klipsverbindung ausgestaltet sein, die eine Drehung um die Längsachse37 des Antriebselements11 zulässt. Diese Klipsverbindung bzw. diese Kopplung47 kann am Lagerzapfen41 realisiert sein, wodurch Kopplung47 und Axiallager39 eine integrale Einheit bilden. - Der Zylinderkopf
28 kann grundsätzlich separat vom Abtriebselement12 hergestellt sein. Entsprechend kann der Zylinderkopf28 auf geeignete Weise am Abtriebselement12 montiert sein. Alternativ ist auch integrale Bauweise denkbar, bei welcher der Zylinderkopf28 integral am Abtriebselement12 ausgeformt ist. - Für die Materialien, aus denen der Zylinderkopf
28 und das Zylinderlager29 hergestellt sind, können reibungsoptimierte Materialpaarungen verwendet werden, die insbesondere unterschiedliche Abriebsfestigkeiten aufweisen. Denkbar sind beispielsweise folgende Materialpaarungen, wobei jeweils das erstgenannte Material der Lagerschale29 zugeordnet ist, während das jeweils zweitgenannte Material dem Zylinderkopf28 zugeordnet ist:
Edelstahl – Edelstahl mit Teflonbeschichtung,
Edelstahl – Messing oder Bronze,
Metall mit Gleitschicht – Metall mit oder ohne Gleitschicht,
Kunststoff mit Teflonfüllung – Kunststoff mit Teflonfüllung,
Metall – Kunststoff,
Kunststoff – Metall. - Da das Zylinderlager
29 insbesondere integral am Antriebselement11 ausgeformt ist, ergibt sich für das jeweilige Antriebselement11 eine entsprechende Materialauswahl. Entsprechendes gilt dann auch für das Abtriebselement12 , sofern der Zylinderkopf28 daran integral ausgeformt ist. - Der Zylinderkopf
28 besitzt zwei voneinander abgewandte Stirnseiten48 , die entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform bezüglich der Längsachse23 des Abtriebselements12 nach außen konvex gekrümmt sein können.
Claims (15)
- Stellvorrichtung zum bidirektionalen betätigen eines Stellglieds (
3 ), insbesondere in einem Kraftfahrzeug, – mit einem Stellantrieb (7 ), – mit einer Kopplungseinrichtung (10 ), die antriebsseitig mit dem Stellantrieb (7 ) zur Durchführung bidirektionaler Stellbewegungen gekoppelt ist und die abtriebsseitig zur Kopplung mit dem bidirektional zu betätigenden Stellglied (3 ) ausgestaltet ist, – wobei die Kopplungseinrichtung (10 ) antriebsseitig ein Antriebselement (11 ) aufweist, das mit dem Stellantrieb (7 ) gekoppelt ist, – wobei die Kopplungseinrichtung (10 ) abtriebsseitig ein Abtriebselement (12 ) aufweist, das mit dem Stellglied (3 ) koppelbar ist und das über ein Gelenk (17 ) mit dem Antriebselement (11 ) zur Übertragung von Zug- und Druckkräften in einer Längsachse (23 ) des Abtriebselements (12 ) gekoppelt ist, – wobei das Gelenk (17 ) so ausgestaltet ist, dass es zwischen dem Antriebselement (11 ) und dem Abtriebselement (12 ) um eine im Gelenk (17 ) quer zur Längsachse (23 ) verlaufende Querachse (26 ) Schwenkbewegungen (24 ) und parallel zur Querachse (26 ) Linearbewegungen (25 ) ermöglicht. - Stellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gelenk als Zylinderkopfgelenk (
17 ) ausgestaltet ist, dessen Zylinderlängsachse (27 ) koaxial zur Querachse (26 ) orientiert ist. - Stellvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Zylinderkopfgelenk (
17 ) einen am Abtriebselement (12 ) und am Antriebselement (11 ) ausgebildeten Zylinderkopf (28 ) aufweist, der in einem am Antriebselement (11 ) oder am Abtriebselement (12 ) ausgebildeten Zylinderlager (29 ) um die Querachse (26 ) verschwenkbar und in der Querachse (26 ) verschiebbar gelagert ist. - Stellvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebselement (
11 ) zwei Halbschalen (30 ,31 ) aufweist, die jeweils eine Lagerhalbschale (32 ,33 ) umfassen, die zusammen das Zylinderlager (29 ) bilden. - Stellvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebselement (
11 ) eine in das Zylinderlager (29 ) einmündende, in der Längsrichtung (23 ) orientierte Durchgangsöffnung (34 ) aufweist, durch die sich das Abtriebselement (12 ) ausgehend vom Zylinderkopf (28 ) in der Längsrichtung erstreckt, wobei die Durchgangsöffnung (34 ) so dimensioniert ist, dass die Schwenkbewegungen (24 ) und die Verschiebebewegungen (25 ) zwischen Antriebselement (11 ) und Abtriebselement (12 ) zulässt. - Stellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebselement (
11 ) eine zylindrische Außenkontur (35 ) aufweist und in einer Lagerbuchse (36 ) in der Längsachse (37 ) des Antriebselements (11 ) bidirektional verstellbar und um die Längsachse (37 ) des Antriebselements (11 ) drehbar gelagert ist. - Stellvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebselement (
11 ) mit dem Stellantrieb (7 ) so gekoppelt ist, dass das Antriebselement (11 ) um seine Längsachse (37 ) relativ zum Stellantrieb (7 ) drehbar ist. - Stellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebselement (
11 ) an seinem vom Abtriebselement (12 ) entfernten Ende ein Axiallager (39 ) aufweist, an dem sich ein Antriebsglied (15 ) des Stellantriebs (7 ) in der Längsachse (37 ) des Antriebselements (11 ) und um diese Längsachse (37 ) drehbar abstützt. - Stellvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Axiallager (
39 ) eine am Antriebselement (11 ) ausgebildete Ringstufe (40 ) aufweist. - Stellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellantrieb (
7 ) einen Antriebsmotor (8 ) und ein Getriebe (9 ) aufweist. - Stellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellantrieb (
7 ) in einem Gehäuse (42 ) angeordnet ist, an dem auch die Kopplungseinrichtung (10 ) verstellbar gelagert ist. - Stellvorrichtung zumindest nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinderkopf (
28 ) integral am Abtriebselement (12 ) ausgeformt ist. - Stellvorrichtung zumindest nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinderkopf (
28 ) und das Zylinderlager (29 ) aus Materialien verschiedener Abriebsfestigkeiten hergestellt sind. - Verwendung einer Stellvorrichtung (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 13 – zum Betätigen eines Wastegates einer Turbine eines Abgasturboladers, oder – zum Betätigen einer variablen Geometrie eines Abgasturboladers, oder – zum Betätigen eines Abgasventils, oder – zum Betätigen eines Abgasrückführventils, oder – zum Betätigen eines Frischluftventils, oder – zum Betätigen einer, insbesondere frischluftseitigen oder abluftseitigen, Klappenanordnung. - Brennkraftmaschine, insbesondere in einem Kraftfahrzeug, mit wenigstens einer Stellvorrichtung (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 13.
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