DE102009047460A1 - Verfahren zum Ausschneiden eines Rohlings aus einer Boule - Google Patents

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    • B28WORKING CEMENT, CLAY, OR STONE
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    • B28D1/00Working stone or stone-like materials, e.g. brick, concrete or glass, not provided for elsewhere; Machines, devices, tools therefor
    • B28D1/30Working stone or stone-like materials, e.g. brick, concrete or glass, not provided for elsewhere; Machines, devices, tools therefor to form contours, i.e. curved surfaces, irrespective of the method of working used

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausschneiden eines Rohlings (3) aus einer Boule (1) eines Schlieren (2) enthaltenden ULE-Materials. Der Rohling (3) wird so aus der Boule (1) geschnitten, dass eine Hauptachse (4) des Rohlings (3) unter einem Winkel (α, α) zu einer Vorzugsrichtung (X) der Schlieren (2) verläuft. Die Erfindung betrifft auch einen Rohling (3) sowie ein optisches Element (3a), die insbesondere nach dem Verfahren hergestellt sind.

Description

  • Hintergrund der Erfindung
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausschneiden eines Rohlings aus einer Boule eines Schlieren enthaltenden ULE-Materials, einen Rohling, der insbesondere nach dem Verfahren aus der Boule geschnitten wurde, sowie ein optisches Element, das insbesondere aus einem solchen Rohling hergestellt wurde.
  • In Gläsern mit sehr geringer Ausdehnung, so genannten „Ultra-Low-Expansion(ULE)”-Gläsern, die beispielsweise Titanoxid und Siliziumoxid enthalten. Hierbei sind die Anteile an Titanoxid und Siliziumoxid so gewählt, dass die Ausdehnung von Siliziumoxid auf molekularer Skala durch die Kontraktion von Titandioxid gerade kompensiert wird, so dass der Temperaturausdehnungskoeffizient des Glases im Mittel nahezu exakt bei null liegt. In Bereichen mit unterschiedlichen Anteilen von Titandioxid. Durch die Variation des Anteils von Titandioxid bilden sich Schlieren, d. h. Inhomogenitäten in der Zusammensetzung des Glases, die typischer Weise einen Abstand von ca. 0,5 bis 1 mm voneinander haben und die im Wesentlichen parallel zueinander und entlang einer gemeinsamen Vorzugsrichtung verlaufen.
  • Zur Herstellung eines solchen ULE-Glases werden z. B. in einer sich drehenden Sammelschale eines feuerfesten Ofens Rußteilchen abgeschieden, die sich zu einem hochreinen Glaskörper, der so genannten Boule, verfestigen. Die Schale und damit die Boule hat einen typischerweise kreisförmigen Durchmesser zwischen ca. 0,2 und 2 Metern und eine Höhe von typischer Weise zwischen ca. 2 cm und 20 cm. Die Schlieren verlaufen in der Boule typischer Weise parallel zu den Stirnseiten, d. h. entlang einer Vorzugsrichtung bzw. Vorzugsebene. Aus der Boule werden in der Regel mehrere Rohlinge zur Herstellung einzelner optischer Elemente, insbesondere zur Verwendung in der UV- und EUV-Lithographie geschnitten, wobei typischer Weise die (Zylinder-achsen) der Rohlinge parallel zur Zylinderachse der Boule ausgerichtet sind, um eine möglichst große Anzahl von Rohlingen aus der Boule ausschneiden zu können.
  • Bei der Bearbeitung des Rohlings zur Herstellung von optischen Oberflächen, die z. B. als Spiegelflächen für EUV-Spiegel dienen können, wirken sich die in dem ULE-Material enthaltenen Schlieren als Inhomogenitäten aus, die nicht oder nur mit sehr großem Aufwand durch die typischen Oberflächenbearbeitungsverfahren korrigiert werden können. Gegebenenfalls wird daher möglicherweise erst am Ende der Prozesskette erkannt, dass die erforderliche Homogenität der optischen Oberfläche nicht erreicht werden kann, d. h. das optische Element Ausschuss ist.
  • Zur Verringerung der Zahl der Schlieren in einem ULE-Material wird in der DE 10 2006 060 362 A1 vorgeschlagen, eine Wärmebehandlung des ULE-Glases bei Temperaturen oberhalb von 1600°C über einen Zeitraum von 72–288 Stunden durchzuführen. Hierdurch soll die Größe der Schlieren auf ca. 20% vermindert werden können.
  • Aufgabe der Erfindung
  • Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Ausschneiden eines Rohlings aus einer Boule eines Schlieren enthaltenden ULE-Materials so zu gestalten, dass sich der Rohling für die Herstellung eines optischen Elements leichter bearbeiten lässt, sowie einen entsprechenden Rohling und ein entsprechendes optisches Element bereitzustellen.
  • Gegenstand der Erfindung
  • Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren der eingangs genannten Art, bei dem der Rohling so aus der Boule geschnitten wird, dass eine Hauptachse des Rohlings unter einem Winkel zu einer Vorzugsrichtung der Schlieren verläuft. Im Stand der Technik verläuft die Richtung der Hauptachse (typischerweise: der Zylinderachse) des Rohlings parallel zur Hauptachse der (typischerweise zylindrischen) Boule, d. h. die Schnittrichtung entlang der Stirnseiten des Rohlings ist parallel zur Vorzugsrichtung der Schlieren (engl. „striae”), die wiederum parallel zur Längsrichtung, d. h. zu den Stirnseiten der Boule verlaufen. Der Rohling wird somit mit seiner Hauptachse (Symmetrieachse) senkrecht zur Vorzugsrichtung der Schlieren aus der Boule geschnitten. Es versteht sich, dass im Sinne dieser Anmeldung „unter einem Winkel zur Vorzugsrichtung” nur solche Winkel verstanden werden, die von 0° und 90° verschieden sind.
  • Die Erfinder haben erkannt, dass es bei der Bearbeitung des Rohlings zur Bildung einer optischen Oberfläche mit hoher Oberflächengüte ungünstig ist, wenn der Abstand der Schlieren an der optischen Oberfläche über große Ortsfrequenzbereiche streut, z. B. über einen Abstandsbereich zwischen 100 μm und 10 mm. Eine derartige große Streuung tritt für gewöhnlich an den (gekrümmten) optischen Oberflächen des aus dem Rohling gefertigten optischen Elements auf, wenn der Rohling so aus der Boule geschnitten wird, dass dessen Stirnseiten parallel zu den Schlieren verlaufen.
  • Erfindungsgemäß wird daher vorgeschlagen, den Rohling so aus der Boule zu schneiden, dass die Schlieren nicht parallel zu den Stirnseiten des Rohlings bzw. senkrecht zur Hauptachse des Rohlings ausgerichtet sind, wobei die Festlegung des Winkels zwischen Hauptachse und Vorzugsachse der Schlieren u. a. von der Geometrie der optischen Oberfläche des optischen Elements abhängt, das aus dem Rohling gefertigt werden soll.
  • In einer Variante des Verfahrens werden der Winkel und die Orientierung einer optischen Oberfläche eines aus dem Rohling zu fertigenden optischen Elements so aufeinander abgestimmt, dass die Ortsfrequenz bzw. der Abstand zwischen den Schlieren an der optischen Oberfläche minimiert (Variante 1) oder maximiert (Variante 2) wird. Der Winkel wird hierbei abhängig von der Krümmung der optischen Oberfläche und der Verkippung der Hauptachse (bei einer asphärischen Oberfläche der Asphärenachse) bezüglich der in der Regel ebenen Rückseite des optischen Elements so gewählt, dass möglichst wenige oder möglichst viele Schlieren an der optischen Oberfläche auftreten.
  • Im ersten Fall kann die Oberfläche durch ortsaufgelöste Korrekturverfahren zur Glättung im Bereich niederfrequenter Ortsfrequenzen, z. B. Ionenstrahlbearbeiten oder Korrektur mit einem Subaperturpolierwerkzeug so behandelt werden, dass diese die erforderlichen Spezifikationen bezüglich der Oberflächengüte, d. h. einen rms-Wert von 100 pm oder weniger, bevorzugt von 50 pm oder weniger, insbesondere von 25 pm oder weniger im Ortsfrequenzbereich größer 1 mm erfüllt.
  • Im zweiten Fall kann durch ein Glättungsverfahren, welches zur Glättung bei hohen Ortsfrequenzen geeignet ist, z. B. Polieren mit einem großflächigen Glättungswerkzeug, die optische Oberfläche ebenfalls so behandelt werden, dass diese die geforderten Spezifikationen hinsichtlich der Oberflächengüte erfüllt.
  • In einer weiteren Variante werden der Winkel und die Orientierung einer optischen Oberfläche eines aus dem Rohling zu fertigenden optischen Elements so aufeinander abgestimmt, dass die Ortsfrequenz der Schlieren an der optischen Oberfläche bei mehr als 1 mm, bevorzugt bei mehr als 3 mm, insbesondere bei mehr als 5 mm liegt. Dies kann dadurch erreicht werden, dass die optische Oberfläche so orientiert wird, dass die Erstreckung der optischen Oberfläche senkrecht zur Vorzugsrichtung der Schlieren geeignet gewählt wird, insbesondere möglichst klein ist. Eine optische Oberfläche mit den oben angegebenen Abständen zwischen den Schlieren kann durch Bearbeitung mit einem Oberflächenkorrekturverfahren, z. B. durch Ionenstrahlbearbeiten (engl. „ion beam figuring”) so korrigiert werden, dass diese die gewünschte Spezifikation erfüllt.
  • In einer alternativen Variante werden der Winkel und die Orientierung einer optischen Oberfläche eines aus dem Rohling zu fertigenden optischen Elements so aufeinander abgestimmt, dass die Ortsfrequenz der Schlieren an der optischen Oberfläche bei weniger als 200 μm, bevorzugt bei weniger als 100 μm liegt. Durch geeignete Wahl des Schnittwinkels kann die Erstreckung der optischen Oberfläche senkrecht zur Vorzugsrichtung der Schlieren geeignet gewählt und insbesondere maximiert werden, so dass eine hohe Anzahl von Schlieren an dieser auftritt, die mittels eines Glättungsverfahrens (z. B. Polieren) für den hochfrequenten Ortsfrequenzbereich, d. h. bei Ortsfrequenzen von weniger als ca. 200 μm, behandelt werden kann, um die gewünschte Spezifikation zu erreichen.
  • In einer weiteren Variante wird durch Bearbeiten des Rohlings ein optisches Element mit einer bevorzugt gekrümmten optischen Oberfläche erzeugt. Das optische Element kann insbesondere als Spiegelelement für die EUV-Lithographie dienen. In diesem Fall wird auf die optische Oberfläche eine Beschichtung aufgebracht, deren Reflektivität für eine Arbeitswellenlänge im EUV-Bereich, typischer Weise bei ca. 13,5 nm, optimiert ist.
  • In einer Weiterbildung dieser Variante wird die optische Oberfläche mit einem ortsaufgelösten Oberflächenkorrekturverfahren, insbesondere durch Ionenstrahlbearbeiten oder durch ortsaufgelöste Subaperturpolierwerkzeuge insbesondere durch CCP, bearbeitet. Unter einem ortsaufgelösten Oberflächenkorrekturverfahren wird hierbei ein Verfahren verstanden, das geeignet ist, um eine Korrektur der optischen Oberfläche bei Ortsfrequenzen von 1 mm oder darüber vorzunehmen.
  • In einer weiteren Weiterbildung dieser Variante wird die optische Oberfläche mit einem Glättungsverfahren, insbesondere durch Polieren durch Vollschalenglättung sowie durch Subaperturglättwerkzeuge geglättet. Unter einem Glättungsverfahren wird hierbei ein Verfahren verstanden, welches geeignet ist, eine Glättung der optischen Oberfläche bei Ortsfrequenzen von weniger als 2000 μm, insbesondere weniger als 1000 μm vorzunehmen.
  • Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist verwirklicht in einem Rohling aus einem Schlieren enthaltenden ULE-Material, insbesondere hergestellt durch ein Verfahren wie oben beschrieben, bei dem die Richtung der Hauptachse unter einem Winkel zu einer Vorzugsrichtung der Schlieren verläuft. Wie oben dargestellt ist es günstig, wenn die Haupt- bzw. Symmetrieachse des in der Regel zylindrischen Rohlings unter einem Winkel zur Vorzugsrichtung der Schlieren verläuft, um den Abstand zwischen den Schlieren an der optischen Oberfläche geeignet einzustellen. Durch die Verschiebung des Ortsfrequenzbereichs der Schlieren in einen korrigier- bzw. glättbaren Bereich kommt es auf die Intensität bzw. Ortsfrequenz der Schlieren in der Boule bzw. in dem Rohling nicht mehr an bzw. diese spielt eine untergeordnete Rolle für die Herstellung des optischen Elements bzw. der optischen Oberfläche.
  • Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein optisches Element, welches aus einem Rohling wie oben beschrieben hergestellt ist und bei welchem die Ortsfrequenz der Schlieren an einer bevorzugt gekrümmten optischen Oberfläche entweder bei weniger als 200 μm, bevorzugt bei weniger als 100 μm oder bei mehr als 1 mm, bevorzugt bei mehr als 3 mm, besonders bevorzugt bei mehr als 5 mm liegt. Ob der Ortsfrequenzbereich der Schlieren in den niedrigen Ortsfrequenzbereich von mehr als 1 mm oder in den hochfrequenten Ortsfrequenzbereich von weniger als 200 μm verschoben wird, hängt von der Geometrie der Oberfläche, der genauen Lage, Richtung, Form und Konzentration der Schlieren sowie von den verwendeten Korrektur- bzw. Glättungsprozessen ab.
  • In einer Ausführungsform ist auf der optischen Oberfläche eine für Strahlung bei einer Wellenlänge im EUV-Wellenlängenbereich reflektierende Beschichtung aufgebracht. Diese Beschichtung besteht in der Regel aus alternierenden Schichten aus Silizium und Molybdän sowie ggf. weiteren Schichten, die zur Vermeidung der Diffusion zwischen den Schichten bzw. zum Schutz der Beschichtung vor der Umgebung verwendet werden.
  • Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigen, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Variante der Erfindung verwirklicht sein.
  • Zeichnung
  • Ausführungsbeispiele sind in der schematischen Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung erläutert. Es zeigt
  • 1 eine schematische Darstellung einer Boule mit einem Rohling, dessen Stirnseiten parallel zur Vorzugsrichtung der Schlieren in der Boule verlaufen,
  • 2a eine schematische Darstellung einer Boule, bei der eine Hauptachse des Rohlings einen ersten Winkel mit der Vorzugsrichtung der Schlieren einschließt, und
  • 2b eine schematische Darstellung einer Boule, bei der eine Hauptachse des Rohlings einen zweiten Winkel mit der Vorzugsrichtung der Schlieren einschließt.
  • In 1 ist schematisch ein Längsschnitt durch eine Boule 1 aus einem ULE-Material in der XZ-Ebene eines XYZ-Koordinatensystems gezeigt. Die Boule 1 ist zylindersymmetrisch mit einer Symmetrieachse in Z-Richtung und weist Schlieren 2 auf, die aufgrund des Herstellungsverfahrens der Boule 1, das beispielsweise wie in der DE 10 2006 060 362 A1 beschrieben ausgeführt werden kann, im Wesentlichen parallel zu den Stirnseiten 1a, 1b der Boule 1, d. h. in der XY-Ebene des XYZ-Koordinatensystems verlaufen, bzw. in der Schnittdarstellung von 1 in X-Richtung, welche die Vorzugsrichtung der Schlieren 2 darstellt. Der Abstand zwischen den Schlieren 2 in Z-Richtung bzw. die Ortsfrequenz der Schlieren 2 liegt in dem in 1 gezeigten Beispiel in einem Bereich von ca. 800 μm.
  • In der Boule 1 von 1 sind die Schnittkanten eines (zylindrischen) Rohlings 3 eingezeichnet, aus dem ein optisches Element 3a, im vorliegenden Fall ein Spiegel für die EUV-Lithographie, hergestellt werden soll. Zu diesem Zweck wird der aus der Boule 1 ausgeschnittene Rohling 3 z. B. durch Drehen, Fräsen, Schleifen etc. bearbeitet, um eine gekrümmte, z. B. asphärische optische Oberfläche 5 zu erhalten. In einem abschließenden Bearbeitungsschritt wird die optische Oberfläche 5 geglättet bzw. ein ortsauflösendes Korrekturverfahren durchgeführt, um eine hohe Oberflächengüte der optischen Oberfläche 5 von weniger als 100 pm, bevorzugt von weniger als 50 pm, besonders bevorzugt von weniger als 25 pm zu erhalten.
  • Bei der in 1 gezeigten Ausrichtung des Rohling 3 in der Boule 1, bei der die Hauptachse 4 (Symmetrieachse) des Rohlings 3 senkrecht zur Vorzugsrichtung X der Schlieren 2 ausgerichtet ist, tritt jedoch das Problem auf, dass die Ortsfrequenz der Schlieren 2 an der optischen Oberfläche 5 in einem mittleren Ortsfrequenzbereich liegt, der für die abschließende Oberflächenbearbeitung ungünstig ist, da mit den herkömmlichen Glättungs- bzw. Korrekturverfahren mit vertretbarem Aufwand lediglich eine Verbesserung der Oberflächengüte in einem hohen bzw. niedrigen Ortsfrequenzbereich erreicht werden kann.
  • Wie in 2a, b gezeigt, wird zur Lösung dieses Problems die Orientierung des Rohlings 3 in der Boule 1 verändert, und zwar derart, dass die Ortsfrequenz der Schlieren 2 an der optischen Oberfläche 5 maximiert oder minimiert wird. Im ersten Fall (vgl. 2a) wird die Hauptachse 4 des Rohlings 3 unter einem Winkel α1 von ca. 70° bezüglich der Schlieren 2 ausgerichtet, so dass die optische Oberfläche 5 von einer möglichst großen Anzahl von Schlieren 2 überdeckt wird. Hierbei ist als Zwangsbedingung selbstverständlich die Abmessung der Boule 1 in Z-Richtung zu berücksichtigen, d. h. der Winkel α1 kann im in 2a gezeigten Fall nicht kleiner gewählt werden, da ansonsten der Rohling 3 nicht mehr in die Boule 1 passen würde.
  • Entsprechend wird, wie in 2b gezeigt ist, der Rohling 3 unter einem Winkel α2 von ca. 80° zur Vorzugsrichtung der Schlieren 2 ausgerichtet, um an der optischen Oberfläche 5 eine möglichst geringe Anzahl von Schlieren 2 zu erzeugen, d. h. die optische Oberfläche 5 weist eine minimale Erstreckung quer zu den Schlieren 2, d. h. in Z-Richtung, auf.
  • In 2a, b wird die Hauptachse 4 des zylindrischen Rohlings 3 durch dessen Symmetrieachse gebildet. Beim Ausschneiden eines Rohlings mit einer nicht zylindersymmetrischen Geometrie aus der Boule 1 lassen sich jedoch ebenfalls auf die aus der klassischen Mechanik bekannte Art drei zueinander senkrechte Hauptachsen (Hauptträgheitsachsen) bestimmen, die ebenfalls unter einem Winkel zur Vorzugsrichtung der Schlieren 2 verlaufen. Es versteht sich, dass bei einem Rohling 3 mit einer planen, der optischen Oberfläche 5 gegenüber liegenden Stirnseite, wie er in 2a, b gezeigt ist, der Winkel alternativ auch zwischen der Vorzugsrichtung der Schlieren 2 und der planen Stirnseite des Rohlings 3 definiert werden kann.
  • Durch die Wahl der Orientierung des Rohlings 3 wie sie in 2a gezeigt ist, wird die Ortsfrequenz der Schlieren 2 in einen Bereich unterhalb von 200 μm verschoben. Es versteht sich, dass bei einer höheren Ortsfrequenz der Schlieren 2 in Z-Richtung auch höhere Ortsfrequenzen an der optischen Oberfläche 5 von z. B. 100 μm oder darunter erreicht werden können. Die optische Oberfläche 5 mit den Schlieren 2, die einen Abstand in dem Ortsfrequenzbereich unterhalb 200 μm aufweisen, kann mittels eines herkömmlichen Glättungsverfahrens, z. B. durch Polieren unter Verwendung eines Poliermittels, bearbeitet werden, um die erforderliche Oberflächengüte der optischen Oberfläche 5 für die Verwendung des optischen Elements in der EUV-Lithographie zu erhalten.
  • Entsprechend wird durch die Orientierung des optischen Elements 3a bzw. des Rohlings 3 wie sie in 2b gezeigt ist, die Ortsfrequenz der Schlieren 2 in einen niederfrequenten Bereich von mehr als 2 mm verschoben. Es versteht sich, dass abhängig von der Ortsfrequenz der Schlieren 2 in Z-Richtung auch Ortsfrequenzen von 3 mm, 5 mm oder darüber an der optischen Oberfläche 5 erzielt werden können. Die optische Oberfläche 5 kann an den verbleibenden Schlieren 2 mittels eines ortsaufgelösten Korrekturverfahrens, z. B. durch Ionenstrahlbearbeiten, gezielt bearbeitet werden, um die gewünschte Oberflächengüte der optischen Oberfläche 5 zu erhalten.
  • Die Entscheidung, ob durch geeignete Orientierung des Rohlings 3 eine hohe oder niedrige Ortsfrequenz der Schlieren 2 an der optischen Oberfläche 5 eingestellt werden soll, hängt von mehreren Faktoren ab, z. B. von der Geometrie der optischen Oberfläche 5, sowie von der genauen Lage, Richtung, Form und Konzentration und Abstand der Schlieren sowie den verwendeten Korrektur- bzw. Glättungsprozessen.
  • Ist die optische Oberfläche 5 auf die oben beschriebene Weise mit ausreichender Oberflächengüte ausgestattet worden, kann auf dieser eine reflektierende Beschichtung aufgebracht werden. Diese Beschichtung weist bei der Verwendung des optischen Elements 3a für die EUV-Lithographie typischer Weise alternierende Schichten aus Silizium und Molybdän auf, deren Abfolge bzw. Schichtdicken so abgestimmt sind, dass die Beschichtung ein Maximum der Reflektivität bei der Betriebswellenlänge des optischen Elements 3a im EUV-Bereich, d. h. typischer Weise bei ca. 13,5 nm, aufweist.
  • In jedem Fall wird durch eine geeignete Orientierung des Rohlings 3 in der Boule 1 sichergestellt, dass die optische Oberfläche 5 durch ein Glättungs- bzw. Korrekturverfahren so bearbeitet werden kann, dass die durch die Schlieren 2 gebildeten Inhomogenitäten an der optischen Oberfläche 5 korrigiert bzw. geglättet werden können, so dass das optische Element 3a die erforderlichen Spezifikationen hinsichtlich der Oberflächengüte erfüllt.
  • Es versteht sich, dass auch optische Elemente, die nicht für die EUV-Lithographie eingesetzt werden, insbesondere Linsenelemente mit einer oder mehreren optischen Oberflächen, auf die oben beschriebene Weise hergestellt werden können. Auch können ggf. Komponenten aus ULE-Material, die keine optische Funktion erfüllen, auf die oben beschriebene Weise hergestellt werden, sofern diese mit einer (gekrümmten) Oberfläche mit hoher Oberflächengüte versehen werden sollen.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 102006060362 A1 [0005, 0026]

Claims (10)

  1. Verfahren zum Ausschneiden eines Rohlings (3) aus einer Boule (1) eines Schlieren (2) enthaltenden ULE-Materials, dadurch gekennzeichnet, dass der Rohling (3) so aus der Boule (1) geschnitten wird, dass eine Hauptachse (4) des Rohlings (3) unter einem Winkel (α1, α2) zu einer Vorzugsrichtung (X) der Schlieren (2) verläuft.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der Winkel (α2) und die Orientierung einer optischen Oberfläche (5) eines aus dem Rohling (3) zu fertigenden optischen Elements (3a) so aufeinander abgestimmt werden, dass die Ortsfrequenz der Schlieren (2) an der optischen Oberfläche (5) maximiert oder minimiert wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem der Winkel (α1) und die Orientierung einer optischen Oberfläche (5) eines aus dem Rohling (3) zu fertigenden optischen Elements (3a) so aufeinander abgestimmt werden, dass die Ortsfrequenz der Schlieren (2) an der optischen Oberfläche (5) bei mehr als 1 mm, bevorzugt bei mehr als 3 mm, insbesondere bei mehr als 5 mm liegt.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bei dem der Winkel (α1, α2) und die Orientierung einer optischen Oberfläche (5) eines aus dem Rohling (3) zu fertigenden optischen Elements (3a) so aufeinander abgestimmt werden, dass die Ortsfrequenz der Schlieren (2) an der optischen Oberfläche (5) bei weniger als 200 μm, bevorzugt bei weniger als 100 μm liegt.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem durch Bearbeiten des Rohlings (3) ein optisches Element (3a) mit einer bevorzugt gekrümmten optischen Oberfläche (5) erzeugt wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, bei dem die optische Oberfläche (5) mit einem ortsaufgelösten Oberflächenkorrekturverfahren, insbesondere durch Ionenstrahlbearbeiten, bearbeitet wird.
  7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, bei dem die optische Oberfläche (5) mit einem Glättungsverfahren, insbesondere durch Polieren, geglättet wird.
  8. Rohling (3) aus einem Schlieren (2) enthaltenden ULE-Material, insbesondere hergestellt durch ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dessen Hauptachse (4) unter einem Winkel (α1, α2) zu einer Vorzugsrichtung (X) der Schlieren (2) verläuft.
  9. Optisches Element (3a) hergestellt aus einem Rohling (3) nach Anspruch 8, bei dem die Ortsfrequenz der Schlieren (2) an einer bevorzugt gekrümmten optischen Oberfläche (5) entweder bei weniger als 200 μm, bevorzugt bei weniger als 100 μm oder bei mehr als 2 mm, bevorzugt bei mehr als 3 mm, besonders bevorzugt bei mehr als 5 mm liegt.
  10. Optisches Element nach Anspruch 9, bei dem auf der optischen Oberfläche (5) eine für Strahlung bei einer Wellenlänge im EUV-Wellenlängenbereich reflektierende Beschichtung aufgebracht ist.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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