-
Gebiet der Erfindung
-
Die
Erfindung betrifft die Assistenz- und Navigationstechnik für Fahrzeuge.
Insbesondere betrifft die Erfindung eine Korrekturvorrichtung zur
Korrektur einer in einer digitalen Karte gespeicherten Geschwindigkeitsbegrenzung
für ein
Fahrzeug, ein Fahrerassistenzsystem mit einer Korrekturvorrichtung, ein
Fahrzeug mit einer Korrekturvorrichtung, ein Verfahren zur Korrektur
einer in einer digitalen Karte gespeicherten Geschwindigkeitsbegrenzung
für ein Fahrzeug,
ein Programmelement und ein computerlesbares Medium.
-
Technologischer Hintergrund
-
Zur
Fahrzeugnavigation und Fahrerassistenz können digitale Karten verwendet
werden. Eine hilfreiche Information in digitalen Karten ist die
für einen
Streckenabschnitt geltende Geschwindigkeitsbeschränkung. Solche
aktuell gültigen
Geschwindigkeitsbeschränkungen
können
sich jedoch relativ häufig
und kurzfristig ändern,
weshalb die Nützlichkeit dieser
Informationen mit dem Alter des Kartenmaterials drastisch abnehmen
kann.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, die Einsatzbereiche von digitalen
Karten zu vergrößern.
-
Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.
-
Es
sind eine Korrekturvorrichtung zur Korrektur einer in einer digitalen
Karte gespeicherten Geschwindigkeitsbegrenzung für ein Fahrzeug, ein Fahrerassistenzsystem,
ein Fahrzeug, ein Verfahren, ein Programmelement und ein computerlesbares Medium
gemäß den Merkmalen
der unabhängigen Ansprüche angegeben.
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
-
Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist eine Korrekturvorrichtung zur Korrektur einer
in einer digitalen Karte gespeicherten Geschwindigkeitsbegrenzung
für ein
Fahrzeug angegeben. Die Korrekturvorrichtung weist eine Benutzerschnittstelle zum
Triggern einer Übernahme
einer Geschwindigkeitsinformation in die digitale Karte durch den
Fahrer des Fahrzeugs auf. Hierbei korrespondiert die Geschwindigkeitsinformation
mit einer aktuell vom Fahrzeug gefahrenen oder von dem Fahrer gewünschten Geschwindigkeit
des Fahrzeugs.
-
In
anderen Worten kann der Fahrer also zu einem selbstgewählten Zeitpunkt
herbeiführen,
dass eine bestimmte Geschwindigkeitsinformation in der digitalen
Karte des Fahrzeugs gespeichert wird und hierbei beispielsweise
eine ursprünglich
gespeicherte Geschwindigkeitsinformation ersetzt (zumindest zeitweise).
-
Bei
dieser Geschwindigkeitsinformation handelt es sich beispielsweise
um eine Geschwindigkeitsbeschränkung
oder eine Richtgeschwindigkeit oder ganz einfach um eine vom Fahrer bevorzugte Reisegeschwindigkeit
für einen
entsprechenden Streckenabschnitt.
-
Bei
dem Fahrzeug handelt es sich beispielsweise um ein Kraftfahrzeug,
wie Auto, Bus oder Lastkraftwagen, oder aber auch um ein Schienenfahrzeug,
ein Schiff, ein Luftfahrzeug, wie Helikopter oder Flugzeug, oder
beispielsweise um ein Fahrrad.
-
Unter
dem Begriff „digitale
Karten” oder „digitale
Kartendaten” sind
auch Karten für
fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme (ADAS, Advanced Driver Assistance
Systems) zu verstehen, ohne dass eine Navigation stattfindet.
-
Weiterhin
sei darauf hingewiesen, dass im Kontext der vorliegenden Erfindung
GPS stellvertretend für
sämtliche
globale Navigationssatellitensysteme (GNSS) steht, wie z. B. GPS,
Galileo, GLONASS (Russland), Compass (China), IRNSS (Indien).
-
Die
im Folgenden beschriebene Positionsbestimmung des Fahrzeugs kann
auch über
eine Zellpositionierung erfolgen. Dies bietet sich insbesondere
bei der Verwendung von GSM- oder UMTS-Netzen an.
-
Weiterhin
ist zu beachten, dass die fahrzeuginterne Kommunikation zwischen
einzelnen Komponenten (beispielsweise zwischen einer Benutzerschnittstelle
und der Steuereinheit oder zwischen der Positionsbestimmungseinheit
und der Steuereinheit) kabelgebunden und/oder kabellos ausgeführt sein kann.
Die kabellose Übertragung
erfolgt in diesem Fall beispielsweise mittels Bluetooth, WLAN, ZigBee oder
WiMAX.
-
Die
beschriebenen Ausführungsbeispiele betreffen
gleichermaßen
die Korrekturvorrichtung, das Fahrerassistenzsystem, das Fahrzeug,
das Verfahren, das Programmelement und das computerlesbare Medium.
In anderen Worten sind die im Folgenden im Hinblick beispielsweise
auf die Korrekturvorrichtung genannten Merkmale auch als Verfahrensschritte
implementierbar, und umgekehrt.
-
Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung umfasst die Benutzerschnittstelle eine erste Sprachschnittstelle
und/oder ein erstes manuelles Bedienelement zum Triggern der Übernahme der
Geschwindigkeitsinformation in die digitale Karte.
-
Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung umfasst die Benutzerschnittstelle ein zweites manuelles
Bedienelement zum Triggern einer Aufhebung der Geschwindigkeitsinformation. Auch
kann die Geschwindigkeitsinformation mittels der Sprachschnittstelle
(also über
einen entsprechenden Sprachbefehl) aufgehoben werden.
-
Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung weist die Korrekturvorrichtung weiterhin eine Speichereinheit
zur Speicherung von digitalen Kartendaten der digitalen Karte sowie
eine Steuereinheit zum Modifizieren der digitalen Kartendaten auf.
Die Modifikation der digitalen Kartendaten erfolgt, indem die Geschwindigkeitsinformation
in die digitale Karte übernommen
wird.
-
Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung wird die Geschwindigkeitsinformation zur Verwendung für spätere Fahrten
des Fahrzeugs in der Speichereinheit gespeichert.
-
Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung weist die Korrekturvorrichtung weiterhin einen Abstandsregeltempomat
auf, wobei die Geschwindigkeitsinformation mit der im Abstandsregeltempomat
eingestellten Geschwindigkeit korrespondiert.
-
In
anderen Worten kann also die im Tempomat eingestellte akute Geschwindigkeit
in der digitalen Karte übernommen
werden.
-
Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung wird die Geschwindigkeitsinformation zum Regeln der aktuellen
Fahrzeuggeschwindigkeit verwendet. Unter „Regeln” ist hierbei zu verstehen, dass
beispielsweise ein Fahrerassistenzsystem die Fahrzeuggeschwindigkeit
mit Hilfe der Geschwindigkeitsinformation einstellt. Auch kann es
sein, dass die Geschwindigkeitsinformation verwendet wird, um den
Fahrer akustisch oder optisch zu informieren, falls er die entsprechende
Geschwindigkeit unter- oder überschreitet.
-
Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist die Korrekturvorrichtung zum Aufrunden oder zum Abrunden
der Geschwindigkeitsinformation auf Basis von einer möglichen örtlichen Geschwindigkeitsbeschränkung ausgeführt.
-
Beispielsweise
ist, gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung, die Korrekturvorrichtung in der Lage, festzustellen,
in welchem Land sich das Fahrzeug befindet. Da die Korrekturvorrichtung
im Zusammenspiel mit der digitalen Karte weiß, welche Straßenklasse
(Landstraße,
Autobahn, innerörtliche
Straße)
welche Geschwindigkeitsbeschränkung
aufweist, kann die vom Fahrer an die digitale Karte übergebene
Geschwindigkeitsinformation entsprechend angepasst werden.
-
Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung weist die Korrekturvorrichtung weiterhin eine Positionsbestimmungseinheit
zur Bestimmung einer aktuellen Fahrzeugposition auf, wobei die Steuereinheit
zum Bestimmen, ob die Geschwindigkeitsinformation einer zulässigen Geschwindigkeit entspricht,
auf Basis der aktuellen Fahrzeugposition ausgeführt ist.
-
Auf
diese Weise ist es möglich,
die Geschwindigkeitsinformation, die der Fahrer gerne in die digitale
Karte übernehmen
würde,
zu validieren (und somit tatsächlich
aufzunehmen) oder ggf. zu verwerfen.
-
Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist ein Fahrerassistenzsystem mit einer oben und im Folgenden
beschriebenen Korrekturvorrichtung angegeben.
-
Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung weist das Fahrerassistenzsystem einen Abstandsregeltempomat
(ACC, Adaptive Cruise Control) auf, der den Abstand zu einem vorausfahrenden
Fahrzeug einregeln kann.
-
Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist ein Verfahren zur Korrektur einer in einer digitalen
Karte gespeicherten Geschwindigkeitsbegrenzung für ein Fahrzeug angegeben. In
einem ersten Schritt erfolgt ein Triggern einer Übernahme einer Geschwindigkeitsinformation
in die digitale Karte durch den Fahrer des Fahrzeugs. Nach dem Triggern
wird dann die Geschwindigkeitsinformation tatsächlich in die digitale Karte übernommen.
Ggf. findet vor der tatsächlichen Übernahme
der Geschwindigkeitsinformation in die digitale Karte eine Validierung
der Geschwindigkeitsinformation statt. In anderen Worten kann vor
der Übernahme
geprüft werden,
ob die Geschwindigkeitsinformation auch mit der Straßenverkehrsordnung
und/oder den Witterungsbedingungen, etc. übereinstimmt. Korrespondiert
die Geschwindigkeitsinformation mit einer nicht erlaubten oder nicht
möglichen
Geschwindigkeit, so kann diese Information verworfen werden. Zur
Validierung können
Messdaten von Umfeldsensoren, Fahrzeugsensoren, einer Positionsbestimmungseinheit
sowie Daten, die von Infrastruktureinrichtungen und/oder benachbarten
Fahrzeugen übermittelt
wurden, eingesetzt werden.
-
Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist ein Programmelement angegeben, das, wenn es auf einem
Prozessor (beispielsweise einer hier beschriebenen Korrekturvorrichtung)
ausgeführt
wird, den Prozessor bzw. die Korrekturvorrichtung anleitet, die
oben und im Folgenden beschriebenen Verfahrensschritte durchzuführen.
-
Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist ein computerlesbares Medium angegeben, auf dem ein
Programmelement gespeichert ist, das, wenn es auf einem Prozessor
einer Korrekturvorrichtung ausgeführt wird, den Prozessor bzw.
die Korrekturvorrichtung anleitet, die oben und im Folgenden beschriebenen
Schritte durchzuführen.
-
Das
Programmelement kann beispielsweise Teil einer Software sein, die
auf dem Prozessor gespeichert ist. Der Prozessor kann dabei ebenso
Gegenstand der Erfindung sein. Weiterhin umfassen die Ausführungsbeispiele
der Erfindung auch ein Computerprogrammelement, welches schon von
Anfang an die Erfindung verwendet, sowie auch ein Computerprogrammelement,
welches durch eine Aktualisierung (Update) ein bestehendes Programm
zur Verwendung der Erfindung veranlasst.
-
Im
Folgenden werden mit Verweis auf die Figuren Ausführungsbeispiele
der Erfindung beschrieben.
-
Kurze Beschreibung der Figuren
-
1 zeigt
eine Korrekturvorrichtung in Kombination mit einem Fahrerassistenzsystem
gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
-
2 zeigt
Fahrzeuge mit entsprechenden Korrekturvorrichtungen.
-
3 zeigt
ein Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
-
Detaillierte Beschreibung
von Ausführungsbeispielen
-
Die
Darstellungen in den Figuren sind schematisch und nicht maßstäblich. In
der folgenden Figurenbeschreibung werden für die gleichen oder ähnlichen
Elemente die gleichen Bezugsziffern verwendet.
-
1 zeigt
eine Korrekturvorrichtung 100, die an ein Fahrerassistenzsystem 112 angeschlossen
ist.
-
Die
Korrekturvorrichtung 100 weist eine Steuereinheit 101 auf.
An die Steuereinheit 101 sind die im Folgenden aufgezählten Einheiten
angeschlossen. Hierbei handelt es sich um eine manuelle Benutzerschnittstelle 102 mit
mehreren Bedienelementen 104, 105, über welche
die Übernahme
der Geschwindigkeitsinformation bzw. die Aufhebung der Geschwindigkeitsinformation
durch den Benutzer getriggert werden kann. Weiterhin ist eine Sprachschnittstelle 103 angeschlossen, über welche
der Benutzer (Fahrer) Sprachbefehle zum Triggern der Übernahme
bzw. der Aufhebung eingeben kann.
-
Das
Kommunikationsmodul 106 dient dem kabellosen Übertragen
und Empfangen von Daten. Bei den Daten kann es sich beispielsweise
um Validierungsinformationen handeln, die von einer externen Einheit 113 (beispielsweise
ein benachbartes Fahrzeug oder eine Infrastruktureinrichtung) an
die Korrekturvorrichtung 100 gesendet werden. Mit Hilfe dieser
Validierungsdaten kann festgestellt werden, ob die zu übernehmende
Geschwindigkeitsinformation auch valide ist, also ob das Fahrzeug
die entsprechende Geschwindigkeit auch fahren darf (in Abhängigkeit
von den örtlichen
Geschwindigkeitsvorschriften und/oder den Umgebungsbedingungen).
-
Weiterhin
ist eine Speichereinheit 107 vorgesehen, auf der die digitale
Karte gespeichert ist.
-
Die
Positionsbestimmungseinheit 108 dient der Ermittlung der
aktuellen Fahrzeugposition und ist direkt mit einer Navigationseinheit 109 verbunden. Sowohl
Positionsbestimmungseinheit 108 als auch Navigationseinheit 109 sind
an die Steuereinheit 101 angeschlossen.
-
Weiterhin
sind eine Fahrzeugsensorik 110 sowie eine Umfeldsensorik 111 vorgesehen. Über die entsprechenden
Sensoren können
Fahrzeugdaten und Umfelddaten erfasst und zur Validierung der Geschwindigkeitsinformation
an die Steuerung 101 übertragen
werden.
-
Das
Fahrerassistenzsystem 112 kann auch einen Abstandsregeltempomaten 113 aufweisen.
Der Abstandsregeltempomat 113 kann allerdings ebenso als
gesondertes Modul vorgesehen sein.
-
2 zeigt
zwei Fahrzeuge 201, 202, welche jeweils eine Korrekturvorrichtung 100 aufweisen. Die
beiden Korrekturvorrichtungen 100 können mit der externen Kommunikationseinheit 203 kommunizieren.
Die Kommunikationseinheit 203 ist beispielsweise Teil einer
Infrastruktureinrichtung, ein Mobiltelefon oder in einem benachbarten
Fahrzeug integriert.
-
Fehlt
in der digitalen Karte des Fahrzeugs 201 eine Geschwindigkeitsbeschränkung oder
ist die in der digitalen Karte enthaltene Geschwindigkeitsbeschränkung falsch,
so kann der Fahrer des Fahrzeugs 201 seine aktuell gefahrene
Geschwindigkeit über
die Benutzerschnittstelle 102, 103 (also per Bedienelement 104, 105 und/oder
per Sprachbefehl) als gültige
Geschwindigkeitsbeschränkung übernehmen.
Diese Geschwindigkeitsbeschränkung
wird für spätere Fahrten
gespeichert und überlagert
beispielsweise die Geschwindigkeitsbeschränkungen aus der digitalen Karte.
-
Hat
das Fahrzeug den Bereich mit der Geschwindigkeitsbeschränkung verlassen
bzw. wird die Geschwindigkeitsbeschränkung aufgehoben, so kann der
Fahrer über
ein zweites Bedienelement 105, 104 und/oder einen
zweiten Sprachbefehl die Geschwindigkeitsbeschränkung aufheben.
-
Fährt ein
Fahrer mittels ACC, so kann die aktuelle eingestellte Geschwindigkeit
(Set Speed) per Bedienelement und/oder Sprachbefehl als Geschwindigkeitsbeschränkung übernommen
werden.
-
Die
gefahrene Geschwindigkeit bzw. die SetSpeed bei ACC unterliegen
immer kleinen Schwankungen und entsprechen selten exakt der Geschwindigkeitsbeschränkung, die
aktuell gültig
ist. Daher können
die in der digitalen Karte gespeicherten Geschwindigkeitsbeschränkungen
auf die im jeweiligen Land möglichen
Geschwindigkeitsbeschränkungen abgerundet
werden. Diese Vorgehensweise entspricht einer konservativen Auslegung
der Korrekturvorrichtung, in der auch eine Kopplung mit einem in zahlreichen
Fahrzeugen vorhandenen Limiter (also Beschränker der vom Fahrzeug fahrbaren
Geschwindigkeit) möglich
ist.
-
In
einer weiteren progressiven Ausgestaltungsform der Korrekturvorrichtung
ist es möglich,
in bestimmten Fällen
die Geschwindigkeitsinformation aufzurunden, beispielsweise mit
kleinen Grauzonen um die Geschwindigkeit, für die auch aufgerundet wird.
Die vom Fahrer eingegebene Lerngeschwindigkeit kann mit Hilfe von
in digitalen Straßenkarten
enthaltenen Informationen, wie z. B. „Urban Area Flag”, Functional
Road Class, Number of Lanes und/oder Controlled Road Access, plausibilisiert
werden. Hierfür
werden auf Basis der Information über das Land, in dem sich das
Fahrzeug gerade befindet (z. B. durch GPS-Positionsdaten und digitaler
Straßenkarte),
für die
unterschiedlichen Kombinationen der genannten Kartenattribute übliche vorkommende
Geschwindigkeitsbegrenzungswerte in einer Datenbank abgelegt. Die
Erkennung des Landes erfolgt dabei mittels der Positionierung des
Navigationssystems (z. B. über
GPS und/oder Fahrzeugsensoren und/oder Zellzuordnung bei Mobilfunk/WLAN und/oder
andere Ortungsverfahren) aus den digitalen Kartendaten.
-
Im
Folgenden werden zwei Beispiele beschrieben. In dem ersten Beispiel
bewegt sich das Fahrzeug in Deutschland. Der Fahrer fährt 110
Kilometer pro Stunde und möchte
diese Geschwindigkeit als aktuelle Geschwindigkeitsbegrenzung übernehmen.
Die nächstkleinere
mögliche
Geschwindigkeitsbeschränkung
in Deutschland ist 100 Kilometer pro Stunde und daher wird diese
(kleinere) Geschwindigkeitsbeschränkung übernommen.
-
Im
zweiten Beispiel bewegt sich das Fahrzeug ebenfalls in Deutschland.
Der Fahrer fährt
99 Kilometer pro Stunde und will diese Geschwindigkeit als aktuelle
Geschwindigkeitsbegrenzung übernehmen.
Da diese Geschwindigkeit sehr nahe an 100 Kilometer pro Stunde und
damit an einer möglichen Geschwindigkeitsbeschränkung in
Deutschland liegt, wird auf 100 Kilometer pro Stunde aufgerundet
und diese Geschwindigkeitsbeschränkung
(in der digitalen Karte) übernommen.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der Korrekturvorrichtung ist es möglich, dem Fahrer die Möglichkeit
zu geben, für
häufig
gefahrene Strecken die Wunschgeschwindigkeit (mit oder ohne Rundungen und
Plausibilisierungen) abzuspeichern. Dies kann sogar fahrerbezogen
analog und evtl. in Kombination zu speicherbaren Sitz- und Spiegeleinstellungen durchgeführt werden.
-
Um
auf Streckenabschnitten mit wechselnden Geschwindigkeitsbegrenzungen
(z. B. Wechselverkehrszeichenstrecken) oder in länger existierenden Baustellenabschnitten
eine regelkonforme Funktion des Systems zu garantieren, hat der
Fahrer die Möglichkeit,
die in der digitalen Straßenkarte
für den jeweiligen
Streckenabschnitt abgelegte Geschwindigkeitsbeschränkung durch
die Information „keine feste
Geschwindigkeitsbegrenzung” zu überschreiben.
In diesem Fall wird beispielsweise bei wiederholtem Befahren des
entsprechenden Streckenabschnitts mit aktiviertem ACC der Fahrer
umgehend aufgefordert, die Set Speed manuell vorzugeben.
-
Durch
die einfache Einstellung der gültigen Geschwindigkeitsbeschränkung und
Verwendung dieser durch den Fahrer eingestellten Geschwindigkeitsbeschränkung können Fehler
in digitalen Karten ausgeglichen werden, ohne dass Umfeldsensorik notwendig
ist.
-
3 zeigt
ein Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung. In Schritt 301 stellt der Fahrer fest, dass
er die aktuell vom Fahrzeug gefahrene Geschwindigkeit gerne übernehmen
möchte.
In Schritt 302 triggert er deshalb die Übernahme einer entsprechenden
Geschwindigkeitsinformation in die digitale Karte des Fahrzeugs.
In Schritt 303 validiert die Steuereinheit des Fahrzeugs,
ob die Geschwindigkeitsinformation mit einer zulässigen Geschwindigkeit korrespondiert. Ist
dies der Fall, wird in Schritt 304 diese Geschwindigkeitsinformation
tatsächlich
in die digitale Karte übernommen.
Ist dies nicht der Fall, wird die Geschwindigkeitsinformation verworfen
und der Fahrer wird gewarnt, dass er sich mit einer unzulässigen Geschwindigkeit
bewegt. In Schritt 305 kann der Fahrer die Aufhebung der
Geschwindigkeitsinformation triggern, wenn er mit der Geschwindigkeit
nicht mehr zufrieden ist.
-
Es
kann also die aktuelle Geschwindigkeit als Geschwindigkeitsbeschränkung auf
Fahrerwunsch in die digitale Karte übernommen werden. Auch kann
die aktuelle ACC SetSpeed als Geschwindigkeitsbeschränkung auf
Fahrerwunsch übernommen
werden. Die übernommene
Geschwindigkeit kann auf im jeweiligen Land mögliche Geschwindigkeitsbeschränkungen
auf- oder abgerundet werden. Auch ist es möglich, die vom Fahrer gesetzten
Geschwindigkeitsbeschränkungen
zur späteren
Verwendung dauerhaft zu speichern.
-
Zur
Validierung der Geschwindigkeitsinformation kann, wie bereits beschrieben,
auf Messdaten einer Umfeldsensorik des Fahrzeugs zurückgegriffen werden.
Beispielsweise können
Videosensoren Verkehrsschilder erkennen und somit kann bestimmt werden,
ob die Geschwindigkeitsinformation (also die vom Fahrer gewünschte Geschwindigkeit)
auch regelkonform (hinsichtlich der Straßenverkehrsordnung) ist.
-
Ergänzend sei
darauf hingewiesen, dass „umfassend” und „aufweisend” keine
anderen Elemente oder Schritte ausschließt und „eine” oder „ein” keine Vielzahl ausschließt. Ferner
sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf
eines der obigen Ausführungsbeispiele
beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen
oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden
können.
Bezugszeichen in den Ansprüchen
sind nicht als Einschränkungen
anzusehen.