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Die Erfindung betrifft ein Gateway und ein Verfahren zur Netzstabilisierung eines Spannungsversorgungsnetzwerkes eine Teilnetzbetreibers, wobei das Gateway insbesondere im Heimbereich einsetzbar ist.
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Haushalte und Gewerbebetrieb weisen eine Vielzahl von energieverbrauchenden Geräten auf, die zum Betrieb mit Spannung bzw. Strom versorgt werden müssen. Beispiele für Haushaltgeräte sind Waschmaschinen, Klimaanlagen, Kühlschränke sowie Fernseher. Diese Geräte werden üblicherweise mit einer Versorgungsspannung von 220 V und einer Frequenz von 50 Hz versorgt. Zunehmend verfügen Haushalte auch über energieerzeugende Geräte bzw. Anlagen, um Strom bzw. Spannung in das Versorgungsspannungsnetzwerk eines Verteilnetzbetreibers einzuspeisen. Beispiele für derartige Anlagen sind Sonnenkollektoren oder Biogasanlagen, die von einem Teilnehmer bzw. Nutzer betrieben werden, um Strom bzw. Spannung in das Spannungsversorgungsnetzwerk einzuspeisen. Das Spannungsversorgungsnetzwerk eines Verteilnetzbetreibers VNB umfasst in der Regel ein Hochspannungsnetzwerk, das über Umspannwerke eine oder mehrere Mittelspannungsnetzwerke versorgt, die ihrerseits über Trafostationen Niederspannungsnetzwerke versorgen. Die Teilnehmer bzw. Nutzer sind mit ihrem Energieverbrauchs- und Energieerzeugungsgeräten an den Niederspannungsnetzwerk des Verteilnetzbetreibers angeschlossen. Die Teilnehmer bzw. Kunden schließen mit dem Verteilnetzbetreiber VNB einen Vertrag zur Stromversorgung ab, wobei sie für den von ihnen generierten Strom, der beispielsweise von einem Sonnenkollektor stammt, ein entsprechendes Entgelt erhalten.
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Für den Verteilnetzbetreiber VNB besteht die Notwendigkeit sein Spannungsversorgungsnetzwerk ständig stabil zu halten, das heißt sowohl eine Überlastsituation als auch eine Unterlastsituation zu vermeiden. Bei der Überlastsituation sind zu viele Lasten an dem Spannungsversorgungsnetzwerk gleichzeitig angeschlossen und verbrauchen zuviel Strom. Derartige Stromspitzen treten typischer Weise zu bestimmten Kernzeiten auf, beispielweise zur Mittagszeit, wenn viele Teilnehmer Kochgeräte anschalten. In einem Spannungsversorgungsnetzwerk kann es umgekehrt auch zu Unterlastsituationen kommen, wenn zu wenig Lasten an das Netz geschaltet sind respektive zu viel Stromerzeuger ins Netz einspeisen.
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Eine mögliche Maßnahme des Verteilnetzbetreibers, um beispielsweise in einer Überlastsituation eine Destabilisierung des Netzes zu vermeiden besteht darin Lasten abzuschalten. Man spricht in diesem Fall auch von einem Lastabwurf. Herkömmliche Stromversorgungsnetzwerke bieten allerdings bisher dem Verteilnetzbetreiber keine Möglichkeit Haushaltgeräte von privaten Haushalten bzw. Maschinen von Gewerbetreibenden zur Stabilisierung des Spannungsversorgungsnetzwerkes bei Eintritt einer Überlastsituation im Netzwerk gezielt abzuschalten. In gleicher Weise besteht bei herkömmlichen Spannungsversorgungsnetzwerken für den Verteilnetzbetreiber bisher keine Möglichkeit in einer Unterlastsituation gezielt Energieerzeugungsanlagen privater Haushalte oder Gewerbetreibender, wie beispielsweise Sonnenkollektoren, gezielt zuzuschalten, um das Netzwerk zu stabilisieren.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen die es einem Verteilnetzbetreiber erlauben Lasten oder Geräte von Teilnehmern zur Netzstabilisierung gezielt an- oder abzuschalten.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Gateway mit dem in Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
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Die Erfindung schafft ein Gateway zur Netzstabilisierung eines Spannungsversorgungsnetzwerkes, wobei das Gateway in Abhängigkeit von einem empfangenen VNB-Steuerbefehl eines Verteilnetzbetreibers VNB lokale Steuerbefehle zum An- oder Abschalten von Energieverbrauchs- oder Energieerzeugungsgeräten generiert und über ein lokales Stromleitungsbasiertes Netzwerk manipulationssicher an die Engerieverbrauchs- und Energieerzeugungsgeräte überträgt.
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Bei dem Stromleitungsbasierten Netzwerk handelt es sich vorzugsweise um ein PLC (Powerline Communication) Netzwerk eines Teilnehmers, beispielweise eines privaten Haushaltes oder eines Gewerbetreibenden.
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Die Energieverbrauchsgeräte sind beispielsweise private Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen, Klimaanlagen, Kühlschränke und dergleichen. Die Energieerzeugungsgeräte sind z. B. lokale dezentrale Energieerzeugungsanlagen wie beispielweise Sonnenkollektoren, Biogasanlagen oder Windkrafträder.
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Bei einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gateways sind die von dem Gateway generierten lokalen Steuerbefehle auf einer Versorgungsspannung für die Energieverbrauchs- und Energieerzeugungsgeräte aufmoduliert.
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Diese Versorgungsspannung ist beispielsweise eine Wechselspannung von 230 V zur Spannungsversorgung von privaten Haushaltsgeräten. Die generierten lokalen Steuerbefehle sind auf diese Versorgungsspannung aufmoduliert und somit für einen Teilnehmer nur mit erheblichem technischem Aufwand von der Versorgungsspannung trennbar.
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Das erfindungsgemäße Gateway bietet somit den Vorteil, dass der Verteilnetzbetreiber VNB einen notwendigen Lastabwurf in jedem Fall durchsetzen kann bzw. ein Teilnehmer TN keine Möglichkeit hat den Steuerbefehl beispielsweise durch Trennen einer Steuerleitung zu unterdrücken, da er in diesem Falle auch keine Versorgungsspannung für seine Energieverbrauchsgeräte erhält.
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Bei einer möglichen Ausführungsform ist das Gateway in einem verplombten bzw. versiegelten Gehäuse untergebracht um Manipulationen seitens des Teilnehmers weiter zu erschweren.
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Bei einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gateways ist das Gateway an ein Niederspannungsnetzwerk des Spannungsversorgungsnetzwerkes des Verteilnetzbetreibers VNB angeschlossen.
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Bei einer möglichen Ausführungsform des Gateways empfängt das Gateway den VNB-Steuerbefehl des Verteilnetzbetreibers VNB über das Niederspannungsnetzwerk aufmoduliert auf der Versorgungsspannung.
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Bei einer alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gateways erhält das Gateway den VNB-Steuerbefehl des Verteilnetzbetreibers VNB über eine separate Datenleitung (drahtgebunden oder kabellos) oder ein separates Datennetzwerk von einer zentralen Steuereinheit des Verteilnetzbetreibers.
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Bei einer möglichen Ausführungsform handelt es sich bei der Datenleitung um eine DSL Datenleitung.
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Bei einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gateways werden die durch das Gateway generierten lokalen Steuerbefehle jeweils als ein Datenpaket von dem Gateway über das lokale stromleitungsbasierte Netzwerk an die an das Gateway angeschlossenen Energieverbrauchs- und Energieerzeugungsgeräte übertragen, wobei das jeweilige Datenpaket als Sende-ID eine lokale Adresse des Gateways und als Empfangs-ID eine lokale Adresse des jeweiligen an- oder abzuschaltenden Energieverbrauchs- oder Energieerzeugungsgerätes aufweist.
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Bei einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gateways übertragen die an dem Gateway angeschlossenen Energieverbrauchs- und Energieerzeugungsgeräte nach erfolgter An- oder Abschaltung lokale Rückmeldebefehle an das Gateway.
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Bei einer möglichen Ausführungsform wertet das Gateway die lokalen Rückmeldebefehle aus und generiert einen VNB-Rückmeldebefehl, der an die zentrale Steuereinheit des Verteilnetzbetreibers VNB übertragen wird.
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Diese Ausführungsform bietet den Vorteil, dass der Verteilnetzbetreiber VNB eine bessere Kontrolle über den Netzstabilisierungsvorgang erhält.
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Bei einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gateways wird der VNB-Steuerbefehl von der zentralen Steuereinheit an das Gateway gesendet, wenn eine Überlast- oder eine Unterlastsituation in dem Spannungsversorgungsnetzwerk des Netzbetreibers auftritt.
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Bei einer alternativen Ausführungsform kann der VNB-Steuerbefehl in Reaktion auf einen Eingabebefehl eines Mitarbeiters des Verteilnetzbetreibers VNB an ein oder mehrere Gateways ausgesendet werden.
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Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gateways ist das Niederspannungsnetzwerk über mindestens eine Transformationsstation an ein Mittelspannungsnetzwerk des Spannungsversorgungsnetzwerkes angeschlossen.
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Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gateways ist das Mittelspannungsnetzwerk über mindestens ein Umspannwerk an ein Hochspannungsnetzwerk des Versorgungsspannungsnetzwerkes angeschlossen.
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Bei einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gateways sind an dem Niederspannungsnetzwerk, dem Mittelspannungsnetzwerk oder dem Hochspannungsnetzwerk des Versorgungsspannungsnetzwerkes des Verteilnetzbetreibers VNB Übergabepunkte zur Übergabe von VNB-Steuerbefehlen und von VNB Rückmeldungen vorgesehen.
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Bei einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gateways wird der VNB-Steuerbefehl von der zentralen Steuereinheit des Verteilnetzbetreibers als Datenpaket zu dem Gateway übertragen, wobei das Datenpaket Verwaltungsdaten und Nutzdaten aufweist.
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Bei einer möglichen Ausführungsform weisen die Verwaltungsdaten des VNB-Steuerbefehldatenpaketes als Sende-Id eine Adresse der zentralen Steuereinheit des Verteilnetzbetreibers VNB und als Empfangs-Id eine Adresse des Gateways auf.
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Bei einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gateways weisen die Nutzdaten des VNB-Steuerbefehl-datenpaktes einen Steuerbefehlcode und Steuerbefehldaten auf.
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Bei einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gateways ist der Steuerbefehlscode des Verteilnetzbetreibers VNB ein Steuerbefehlscode bei dem alle an dem adressierten Gateway angeschlossenen Energieverbrauchsgeräte mittels generierter lokaler Steuerbefehle abgeschaltet und alle an das adressierte Gateway angeschlossenen Energieerzeugungsgeräte mittels generierter lokaler Steuerbefehl angeschaltet werden.
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Bei einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gateways geben die Steuerbefehlsdaten des VNB-Steuerbefehlsdatenpaktes eine An- oder Abschaltdauer für die an dem adressierten Gateway angeschlossenen Energieverbrauchs- und Energieerzeugungsgeräte an.
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Bei einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gateways ist der VNB-Steuerbefehl ein generischer Steuerbefehl zum An- oder Abschalten aller an dem Gateway angeschlossenen Energieverbrauchs- und Energieerzeugungsgeräte oder ein individueller Steuerbefehl zum An- oder Abschalten bestimmter an dem Gateway angeschlossener Energieverbrauchs- oder Energieerzeugungsgeräte.
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Es ist ebenfalls möglich dem Gateway als Datum eine bestimmte Energiemenge zum Abschalten zu schicken. Das Gateway kann dann selbständig entscheiden, welche Geräte abgeschaltet werden, um die benötigte Energiemenge abzuschalten.
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Bei einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gateways erfolgt das ferngesteuerte An- oder Abschalten der Energieverbrauchs- oder Energieerzeugungsgeräte nach Empfang eine VNB-Steuerbefehls mit einer vorgegebenen Verzögerungszeit.
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Bei einer möglichen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gateways weist das Gateway eine Anzeigeeinrichtung auf, die nach Empfang eines VNB-Steuerbefehls einem Nutzer bzw. Teilnehmer TN anzeigt, zu welchem Zeitpunkt die an dem Gateway angeschlossene Energieverbrauchs- und Energieerzeugungsgeräte ferngesteuert an- oder abgeschaltet werden.
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Die Verzögerungszeit ist dabei vorzugsweise einstellbar und kann beispielsweise in dem Energieversorgungsvertrag zwischen dem Verteilnetzbetreiber und dem Teilnehmer TN festgelegt sein.
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Bei einer möglichen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gateways weist das Gateway eine Anzeigeeinrichtung auf, die nach Empfang eines VNB-Steuerbefehls einem Nutzer bzw. Teilnehmer TN anzeigt, zu welchem Zeitpunkt die an dem Gateway angeschlossenen Energieverbrauchs- und Energieerzeugungsgeräte ferngesteuert an- oder abgeschaltet werden.
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Bei einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gateways fragt die zentrale Steuereinheit des Verteilnetzbetreibers VNB vor Absenden eines Steuerbefehls an das Gateway einen Betriebsstatus der an dem Gateway angeschlossenen Energieverbrauchs- und Energieerzeugungsgeräte bei dem jeweiligen Gateway ab.
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Die Erfindung beschreibt ferner ein Verfahren zum Stabilisieren eines Spannungsversorgungsnetzwerkes eines Verteilnetzbetreibers VNB mit den im Patentanspruch 23 angegebenen Merkmalen.
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Die Erfindung beschreibt ein Verfahren zum Stabilisieren eines Spannungsversorgungsnetzwerkes eines Verteilnetzbetreibers VNB mit den Schritten:
Übertragen eines VNB Steuerbefehls von einer zentralen Steuereinheit des Verteilnetzbetreibers zu mindestens einem Gateway eines Teilnehmers TN,
Generieren von lokalen Steuerbefehlen zum An- oder Abschalten von an dem Gateway angeschlossenen Energieverbrauchs- oder Energieerzeugungsgeräten durch das Gateway des Teilnehmers TN in Abhängigkeit des empfangenen VNB-Steuerbefehls und
Übertragen der generierten lokalen Steuerbefehle über ein lokales stromleitungsbasiertes Netzwerk an die an dem Gateway angeschlossenen Energieverbrauchs- und Energieerzeugungsgeräte.
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Die Erfindung beschreibt ferner ein Spannungsversorgungsnetzwerk eines Verteilnetzbetreibers VNB mit den im Patentanspruch 24 angegebenen Merkmalen.
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Die Erfindung erschafft ein Spannungsversorgungsnetzwerk eines Verteilnetzbetreibers VNB mit mindestens einer zentralen Steuereinheit, die bei Eintritt eines das Spannungsversorgungsnetzwerk destabilisierenden Ergebnisses oder bei Eingabe eines Eingabebefehls einen oder mehrere VNB-Steuerbefehle an adressierte Gateways von Teilnehmern TN überträgt, wobei jedes adressierte Gateway in Abhängigkeit von dem empfangenen VNB-Steuerbefehl lokale Steuerbefehle zum An- und Abschalten von an dem Gateway angeschlossenen Energieverbrauchs- und Energieerzeugungsgeräten generiert und über ein lokales stromleitungsbasiertes Netzwerk manipulationssicher an die angeschlossenen Energieverbrauchs- und Energieerzeugungsgeräte überträgt.
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Bei dem lokalen stromleitungsbasierten Netzwerk handelt es sich vorzugsweise um ein Powerline-Communication (PLC)-Netwerk.
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Die Erfindung schafft ferner eine Steuereinheit für ein Spannungsversorgungsnetzwerk eines Verteilnetzbetreibers VNB mit den im Patentanspruch 25 angegebenen Merkmalen.
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Die Erfindung schafft eine Steuereinheit für ein Spannungsversorgungsnetzwerk eines Verteilnetzbetreibers,
wobei die Steuereinheit bei Eintritt eines das Spannungsversorgungsnetzwerk destabilisierenden Ereignisses oder bei Eingabe eines Eingabebefehls mindestens einen VNB-Steuerbefehl an ein oder mehrere adressierte Gateways von Teilnehmern TN überträgt,
wobei jedes adressierte Gateway in Abhängigkeit von dem empfangenen VNB-Steuerbefehl lokale Steuerbefehle zum An- oder Abschalten von an dem Gateway angeschlossenen Energieverbrauchs- und Energieerzeugungsgeräten generiert und über ein lokales stromleitungsbasiertes Netzwerk manipulationssicher an die Energieverbrauchs- und Energieerzeugungsgeräte überträgt.
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Im weiteren werden Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Gateways und des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Netzwerkstabilisierung eines Spannungsversorgungsnetzwerkes unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren beschrieben.
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Es zeigen:
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1 ein Diagramm zur Darstellung einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Spannungsversorgungsnetzwerkes, das über Gateways zur Netzstabilisierung verfügt;
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2 ein Blockschaltbild einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gateways zur Netzstabilisierung eines Spannungsversorgungsnetzwerkes;
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3 ein Ablaufdiagramm einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Netzstabilisierung eines Spannungsversorgungsnetzwerkes;
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4a bis 4d Diagramme zur Darstellung eines möglichen Datenformats von paketweise übertragenen Steuerbefehlen und Rückmeldungen, wie sie bei einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Netzstabilisierung eines Spannungsversorgungsnetzwerkes eingesetzt werden können;
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5 ein Ablaufdiagramm zur Darstellung einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Netzstabilisierung eines Spannungsversorgungsnetzwerkes;
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6 ein Ablaufdiagramm zur Darstellung einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Netzstabilisierung eines Spannungsversorgungsnetzwerkes;
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Wie man aus 1 erkennen kann, umfasst ein Spannungsversorgungsnetzwerk 1 eines Verteilnetzbetreibers VNB in der Regel ein Hochspannungsnetzwerk H-NW, ein Mittelspannungsnetzwerk M-NW sowie ein Niederspannungsnetzwerk N-NW. Das Hochspannungsnetzwerk H-NW ist über ein Umspannwerk 2 mit dem Mittelspannungsnetzwerk M-NW verbunden. Das Mittelspannungsnetzwerk M-NW ist seinerseits über eine Transformationsstation 3 mit einem Niederspannungsnetzwerk N-NW verbunden.
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An dem Niederspannungsnetzwerk N-NW des Spannungsversorgungsnetzes 1 sind, wie in 1 dargestellt, ein oder mehrere Gateways 4 zur Netzstabilisierung des Spannungsversorgungsnetzwerkes 1 angeschlossen. Das Gateway 4 kann sich beispielsweise in einem Privathaushalt bzw. einem Haus oder einer Wohnung eines Teilnehmers TN befinden, der mit dem Verteilnetzbetreiber VNB eine vertragliche Vereinbarung zur Versorgung mit Strom getroffen hat. Das Gateway 4 kann sich auch beispielsweise in einer Fabrik eines Gewerbetreibenden befinden. Weiterhin ist es möglich, dass das Gateway 4 mehrere Privathaushalte, beispielsweise eines Mietshauses oder einer Eigentümergemeinschaft versorgt.
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Das Gateway 4 ist über ein stromleitungsbasiertes Netzwerk 5 mit mehreren Energieverbrauchs- und Energieerzeugungsgeräten 6-1, 6-2, 6-3, 6-4 verbunden. Bei einem möglichen Beispiel handelt es sich bei dem Gerät 6-1 um ein lokales Energieerzeugungsgerät bzw. eine lokale Energieerzeugungsanlage, wie beispielweise einen Sonnenlichtkollektor. Bei den übrigen Geräten 6-2, 6-3, 6-4 handelt es sich beispielsweise um Energieverbrauchsgeräte wie etwa eine Klimaanlage, einen Kühlschrank oder einen Fernseher.
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Der Verteilnetzbetreiber VNB verfügt über eine zentrale Steuereinheit 7, die beispielsweise über ein separates Netzwerk 8 direkt oder indirekt mit dem Gateway 4 des Teilnehmers TN verbunden ist. Bei einer möglichen Ausführungsform ist das Netzwerk 8 ein Wide Area Network (WAN). Dieses Netzwerk 8 bildet ein Datennetzwerk zur Übertragung von VNB-Steuerbefehlen und von VNB-Rückmeldungen. Das Netzwerk 8 kann bei einer möglichen Ausführungsform an Übergangspunkten 9-1, 9-2 mit dem Spannungsversorgungsnetzwerk 1 verbunden sein. Diese Übergangspunkte befinden sich vorzugsweise am Mittelspannungsnetzwerk M-NW und am Niederspannungsnetzwerk N-NW des Spannungsversorgungsnetzwerkes 1. Bei einer ersten Alternative ist ein Übergangspunkt 9-1 an einem Mittelspannungsnetzwerk M-NW vorgesehen. Bei einer zweiten alternativen Ausführungsform ist mindestens ein Übergangspunkt 9-2 an einem Niederspannungsnetzwerk N-NW vorgesehen. Bei einer dritten alternativen Ausführungsform ist das Netzwerk 8 über eine separate Datenleitung 9-3 direkt mit dem Gateway 4 verbunden. Bei dieser Datenleitung kann es sich beispielsweise um eine DSL (Digital subscriber line) handeln, d. h. die Verbindung erfolgt über ein Netzwerk.
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Das Gateway 4 dient zur Netzstabilisierung des Spannungsversorgungsnetzwerkes 1. Das Gateway 4 generiert in Abhängigkeit von einem empfangen VNB-Steuerbefehl des Verteilernetzbetreibers einen oder mehrere lokale Steuerbefehle zum An- oder Abschalten der an dem Gateway 4 angeschlossenen Energieverbrauchs- und Energieerzeugungsgeräte 6-1 bis 6-4. Diese lokalen Steuerbefehle werden über das lokale stromleitungsbasierte Netzwerk 5 manipulationssicher an die Energieverbrauchs- und Energieerzeugungsgeräte 6-1, 6-2, 6-3, 6-4 übertragen. Das stromleitungsbasierte Netzwerk 5 ist vorzugsweise ein PLC (PowerLineCommunication) Netzwerk. Die generierten lokalen Steuerbefehle sind auf einer Versorgungsspannung für die Energieverbrauchs- und Energieerzeugungsgeräte 6-1 bis 6-4 moduliert. Die Versorgungsspannung ist beispielsweise eine Wechselversorgungsspannung mit einer Amplitude von 230 Volt und einer Frequenz von 50 Hz. Das Gateway 4 ist an das Niederspannungsnetzwerk N-NW des Spannungsversorgungsnetzwerkes 1 des Verteilnetzbetreibers VNB angeschlossen.
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Bei einer möglichen Ausführungsform empfängt das Gateway 4 einen oder mehrere VNB-Steuerbefehle des Verteilnetzbetreibers von dessen zentraler Steuereinheit 7 über das Niederspannungsnetzwerk N-NW, wobei der VNB-Steuerbefehl auf der Versorgungsspannung des Niederspannungsnetzwerkes aufmoduliert ist.
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Bei einer alternativen Ausführungsform empfängt das Gateway 4 den VNB-Steuerbefehl von der zentralen Steuereinheit 7 des Verteilnetzbetreibers über eine separate Datenleitung oder ein separates Datennetzwerk, beispielsweise das Internet oder ein Telefonnetz, über eine separate Datenleitung 9-3, beispielsweise eine DSL-Datenleitung.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform werden VNB-Steuerbefehle und Rückmeldungen sowie die lokalen Steuerbefehle und Rückmeldungen paketweise überragen. Dabei werden die durch das Gateway 4 generierten lokalen Steuerbefehle jeweils als ein Datenpaket von dem Gateway 4 über das lokale stromleitungsbasierte Netzwerk 5 an die an dem Gateway 4 angeschlossenen Energieverbrauchs- und Energieerzeugungsgeräte 6 übertragen. Das jeweilige Datenpaket DP weist als Sende-ID eine lokale Adresse des Gateways 4 und als Empfangs-ID eine lokale Adresse des jeweiligen an- oder abzuschaltenden Energieverbrauchs- oder Energieerzeugungsgerätes 6 auf, wie dies beispielsweise in 4 schematisch dargestellt ist.
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Die an dem Gateway 4 angeschlossenen Energieverbrauchs- und Energieerzeugungsgeräte 6 übertragen nach erfolgter An- oder Abschaltung lokale Rückmeldebefehle an das Gateway 4. Ein Energieverbrauchsgerät meldet beispielsweise, dass es erfolgreich abgeschaltet wurde. Bei einer möglichen Ausführungsform wertet das Gateway 4 die lokalen Rückmeldebefehle aus und generiert daraus einen VNB-Rückmeldebefehl, der an die zentrale Steuereinheit 7 des Verteilnetzbetreiber VNB übertragen wird. Ein derartiger VNB Rückmeldebefehl meldet beispielweise, dass alle an dem Gateway 4 angeschlossenen Energieverbrauchsgeräte erfolgreich abgeschaltet wurden.
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Ein VNB Steuerbefehl wird von der zentralen Steuereinheit 7 des Verteilnetzbetreibers VNB an ein oder mehrere Gateways 4 gesendet, falls in dem Versorgungsspannungsnetzwerk 1 eine Überlast oder eine Unterlastsituation auftritt. Die erzeugten VNB-Steuerbefehle gelangen beispielsweise über das Netzwerk 8, eine Übergabepunkt 9-1 von dem Mittelspannungsnetzwerk N-NW über eine Trafostation 3 und das Niederspannungsnetzwerk N-NW zu dem Gateway 4. Alternativ können die VNB Steuerbefehle auch über das Netzwerk 8, einen Übergabepunkt 9-2 und das Niederspannungsnetzwerk N-NW zu dem Gateway 4 gelangen. In einer weiteren Alternative können die generierten VNB-Steuerbefehle über das Netzwerk 8 und eine Datenleitung 9-3 direkt zu dem Gateway 4 übertragen werden.
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Bei einer möglichen Ausführungsform werden für verschiedene VNB-Steuerbefehle unterschiedliche Signalpfade versendet. Beispielsweise können Abschaltbefehle direkt über eine DSL-Steuerleitung 9-3 übertragen werden, während Anschaltbefehle über die Übergabepunkte 9-1 bzw. 9-2 übertragen werden. Auf diese Weise kann die zur Verfügung stehende Bandbreite zur Übertragung von VNB-Steuerbefehlen optimal ausgenutzt werden.
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Bei einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gateways 4 empfängt das Gateway 4 den VNB-Steuerbefehl von der zentralen Steuereinheit 7 als ein Datenpaket. Dieses VNB-Steuerbefehldatenpaket weist vorzugsweise Verwaltungsdaten (Header) und Nutzdaten (payload) auf. Bei einer möglichen Ausführungsform umfassen die Verwaltungsdaten des VNB-Steuerbefehldatenpakets als Sende-ID eine Adresse cc der zentralen Steuereinheit 7 des Verteilnetzbetreibers VNB und als Empfangs-ID die Adresse des angesprochenen bzw. adressierten Gateways 4.
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4A zeigt ein mögliches Beispiel für das Format eines VNB-Steuerbefehls VNB-CRTL mit der Adresse cc der zentralen Steuereinheit 7 als Sende-ID und der Adresse des angesprochenen Gateways 4 als Empfangs-ID. Bei einer möglichen Ausführungsform weisen die Nutzdaten des VNB-Steuerbefehldatenpakets, wie in 4A dargestellt, einen Steuerbefehlscode sowie Steuerbefehlsdaten auf. Die Steuerbefehlsdaten können ein oder mehrere IDs bzw. Adressen von Geräten 6 umfassen. Weiterhin kann das Datenpaket DP mit einer Prüfsumme CHK gegenüber Übertragungsfehlern gesichert sein.
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Bei einer möglichen Variante ist der Steuerbefehlscode des VNB-Steuerbefehls ein Steuerbefehl, bei dem alle an dem adressierten Gateway 4 angeschlossen Energieverbrauchsgeräte mittels generierter lokaler Steuerbefehle abgeschaltet und alle an das adressierte Gateway 4 angeschlossenen Energieerzeugungsgeräte mittels generierter lokaler Steuerbefehle angeschaltet werden.
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Bei einer möglichen Variante wird der VNB-Steuerbefehl an alle Gateways eines Netzsegments geschickt. In diesem Fall ist die Empfangs-ID eine Broadcast-Adresse.
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Die Steuerbefehlsdaten des VNB-Steuerbefehlsdatenpakets können bei einer möglichen Ausführungsform eine An- oder Abschaltdauer für die an dem adressierten Gateway 4 angeschlossene Energieverbrauchs- oder Energieerzeugungsgeräte 6 angeben.
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Bei einer möglichen Variante ist der VNB-Steuerbefehl ein generischer Steuerbefehl zum An- oder Abschalten aller an dem Gateway 4 angeschlossene Energieverbrauchs- und Energieerzeugungsgeräte 6.
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Bei einer alternativen Ausführungsform ist der VNB-Steuerbefehl ein individueller Steuerbefehl zum An- oder Abschalten bestimmter an dem Gateway 4 angeschlossene Energieverbrauchs- und Energieerzeugungsgeräte 6, die beispielsweise über ihre IDs angegeben werden.
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Bei einer möglichen Variante erfolgt das ferngesteuerte An- und Abschalten der Energieverbrauchs- und Energieerzeugungsgeräte 6 nach Empfang eines VNB-Steuerbefehls durch das Gateway 4 von der zentralen Steuereinheit 7 mit einer vorgegebenen Verzögerungszeit. Diese Verzögerungszeit kann einstellbar sein und von den Vertragsbedingungen des zwischen dem Teilnehmer TN und dem Verteilnetzbetreibers VNB geschlossenen Vertrages abhängen. Während bei dem einen Teilnehmer die Geräte 6 nach Eintreffen des VNB-Steuerbefehls innerhalb weniger Sekunden an- oder abgeschaltet werden, werden beispielsweise bei einem anderen Teilnehmer die Energieverbrauchs- und Energieerzeugungsgeräte 6 erst einer Verzögerungszeit von einigen Minuten geschaltet.
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Bei einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gateways 4 weist das Gateway 4 eine Anzeigeeinrichtung auf, die nach Empfang eines VNB-Steuerbefehls einem Nutzer bzw. Teilnehmer TN anzeigt, zu welchem Zeitpunkt die an dem Gateway 4 angeschlossene Energieverbrauchs- und Energieerzeugungsgeräte 6 ferngesteuert an- oder abgeschaltet werden. Der Teilnehmer bzw. Nutzer erhält auf diese Weise eine Warnung, dass sein Geräte an- bzw. abgeschaltet wird.
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Bei einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gateways 4 fragt die zentrale Steuereinheit 7 des Verteilnetzbetreibers VNB vor Absenden eines VNB-Steuerbefehls an das Gateway 4 einen Betriebsstatus der an dem Gateway 4 angeschlossene Energieverbrauchs- und Energieerzeugungsgeräte 6 bei dem Gateway 4 ab.
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2 zeigt ein Blockschaltbild einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gateways 4 zur Netzwerkstabilisierung eines Spannungsversorgungsnetzwerkes 1. Bei der dargestellten Ausführungsform verfügt das Gateway 4 über drei Schnittstellen 4A, 4B, 4C, die an eine Datenverarbeitungs- und Schalteinheit 4D angeschlossen sind. Die Datenverarbeitungseinheit 4D dient zur Auswertung von Steuerbefehlen und Rückmeldungen und ist an einen lokalen Konfigurationsspeicher 4E sowie ein Nutzer- bzw. Teilnehmerinterface 4F angeschlossen. Zur Verhinderung von Manipulationen kann sich das Gateway 4 in einem versiegelten Gehäuse befinden. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel verfügt das Gateway 4 über eine erste Schnittstelle 4A zu dem Niederspannungsnetzwerk N-NW eines Versorgungsnetwerkes 1 und erhält eine niedrige Versorgungsspannung von beispielsweise 230 V auf das Steuerbefehle bzw. Rückmeldungen aufmodulierbar sind. Weiterhin verfügt das Gateway 4 über eine weitere Schnittstelle 4B zum Anschluss an eine DSL-Leitung 9-3 zum bidirektionalen Austausch von Steuerbefehlen und Rückmeldungen mit der zentralen Steuereinheit 7 des Verteilnetzbetreibers VNB. Weiterhin weist das Gateway 4 eine dritte Schnittstelle 4C zu einem lokalen stromleitungsbasierten Netzwerk, insbesondere einem PLC-Netwerk 5 auf.
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Die Datenverarbeitungseinheit 4D des Gateways 4 generiert in Abhängigkeit von einem empfangenen VNB-Steuerbefehl lokale Steuerbefehle und überträgt diese über die Schnittstelle 4C an das PLC-Netzwerk 5. Die VNB-Steuerbefehle, die von der zentralen Steuereinheit 7 stammen, erhält das Gateway 4 entweder über die Schnittstelle 4A von dem Niederspannungsnetzwerk N-NW oder über die DSL-Schnittstelle 4B.
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Ein über die Schnittstelle 4A oder die Schnittstelle 4B erhaltener VNB-Steuerbefehl (VNB-CRTL) weist beispielsweise das in 4A dargestellte Datenformat auf. Aus dem empfangenen VNB-Steuerbefehl generiert die Einheit 4D einen oder mehrere lokale Steuerbefehle des Gateways (GW-CRTL), die beispielsweise das in 4B dargestellte Datenformat besitzen. Nach erfolgter An- und Abschaltung der Energieerzeugungs- bzw. Energieverbrauchsgeräte 6 erhält das Gateway 4 einen Rückmeldebefehl GW-ACK der beispielsweise das in 4C dargestellte Format besitzt. Dieser lokale Rückmeldebefehl gibt als Sende-ID die ID des betroffenen Gerätes 6 und als Empfangs-ID die lokale Adresse des Gateways 4 an. Das Gerät 6 kann beispielsweise melden, dass es erfolgreich an- bzw. abgeschaltet wurde (Acknowledgement).
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Nach Empfang der lokalen Rückmeldungen kann die Einheit 4D des Gateways 4 daraufhin eine VNB-Rückmeldung (VNB-ACK) erzeugen, die beispielsweise das in 4D dargestellte Datenformat besitzt. Die VNB-Rückmeldung weist als Sende-ID die Adresse des Gateways 4 und als Empfangs-ID die Adresse CC der zentralen Steuereinheit 7 auf. Die VNB-Rückmeldung (VNB-ACK) gibt beispielsweise an, dass alle an dem jeweiligen Gateway 4 angeschlossenen Geräte 6 erfolgreich an- bzw. abgeschaltet wurden.
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In dem Konfigurationsspeicher 4E des Gateways 4 können Konfigurationsdaten abgelegt sein. Diese Konfigurationsdaten können beispielsweise angeben, in welcher Reihenfolge bzw. mit welcher Priorität die Energieverbrauchs- bzw. Energieerzeugungsgeräte 6 ab- bzw. zugeschaltet werden. Die Nutzerschnittstelle 4F weist beispielsweise eine Anzeigeeinheit auf, die dem Teilnehmer TN mitteilt, zu welchem Zeitpunkt welches Gerät 6 an- bzw. abgeschaltet wird. Weiterhin kann beispielsweise angezeigt werden, wie lange die Abschaltung voraussichtlich dauert.
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Das Gateway 4, wie es in 2 dargestellt ist, weist bei einer möglichen Ausführungsform einer Identifikation bezüglich Fabrikat, Gerätetyp usw. auf. Bei einer möglichen Ausführungsvariante wird jedes Gerät 6 über eine Registrierungsprozedur bei dem Gateway 4 angemeldet. Bei dem lokalen Netzwerk 5 handelt es sich vorzugsweise um ein PLC-Netzwerk. Dieses bietet gegenüber einem Funknetz den Vorteil, dass die Abdeckung in einem Haus wesentlich homogener gestaltet werden kann, da keine baulich bedingten Störungen auftreten können. Bei einer möglichen Ausführungsform meldet sich das Gateway 4 über einen weiteren Registrierungsvorgang bei der zentralen Steuereinheit 7 des Verteilnetzbetreibers VNB an.
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Ein Teilnehmer TN bzw. Kunde kann mittels des Gateways 4 mit seinem Energielieferanten bzw. Verteilnetzbetreiber VNB einen Vertrag abschließen, der es dem Energielieferanten ermöglicht, bestimmte Lasten bzw. Geräte 6 in lastintensiven Zeiten bzw. Überlastsituationen vom Stromversorgungsnetzwerk 1 zu nehmen. Dies kann beispielsweise durch Übermittlung eines Lastabwurf-Steuerbefehls mit der jeweiligen Kunden- und Gerätekennung erfolgen. Alternativ kann der Lastabwurf-Steuerbefehl auch an das Kundengateway 4 gesendet werden, welches die geeigneten Geräte 6 entsprechend einer vorkonfigurierten Liste abschaltet. Derartige generische Lastabwurf-Steuerbefehle können beispielsweise auch als Broadcast gleichzeitig an viele Gateways 4 versendet werden, so dass der logistische Aufwand, zum Beispiel die Auswahl der entsprechenden Geräte für die Steuereinheit 7 des Verteilnetzbetreibers VNB minimal ist.
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Um die Abschaltung durchzusetzen muss das Gateway 4 die entsprechenden Haushaltsgeräte 6 zuverlässig vom Stromnetz nehmen. Das Abschalten eines Gerätes 6 infolge eines entsprechenden Steuerbefehls erfolgt beispielsweise über ein PLC-Netzwerk. Mit der Anbindung der Energieverbrauchs- und Energieerzeugungsgeräte 6 über das PLC-Netzwerk 5 wird eine gemeinsame Verbindung sowohl für den Stromnetzanschluss als auch für die Steuerung eingesetzt. Im Gegensatz zu anderen Technologien, bei denen die Übermittlung eines Abschaltbefehls relativ einfach unterbunden werden kann, da verschiedene Pfade für die Stromversorgung und die Steuerung genutzt werden, ist eine Manipulation durch Unterdrückung des Steuerbefehls für einen Teilnehmer TN bei einem PLC-Netzwerk nur mit erheblich technischem Aufwand und nicht unbemerkt möglich. Die erfindungsgemäß eingesetzte direkte Kopplung beider Pfade, das heißt des Stromversorgungspfades und des Steuerpfades, ermöglicht bei dem erfindungsgemäßen System die zuverlässige Abschaltung bzw. Anschaltung von Geräten bzw. Lasten. Um eine Filterung von PLC zu verhindern werden vorzugsweise Rückmeldungen für eine erfolgreiche Abschaltung von Geräten 6 zurückgesendet. Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass zusammen mit dem Lastabwurf-Steuerbefehl auch eine Abschaltperiode mitgeteilt wird, in welcher das jeweilige Gerät 6 nicht wieder angeschaltet werden kann. Um diese Abschaltperiode durchzusetzen kann das Gateway 4 bei einer möglichen Ausführungsform lokale Abschaltsteuerbefehle periodisch versenden, um ein erneutes Anschalten durch den Teilnehmer TN zu verhindern. Bei einer möglichen Ausführungsform kann vor der Aktivierung bzw. Deaktivierung eines Gerätes 6 eine Anfrage an das Gerät 6 durch das Gateway 4 vorausgehen, ob das jeweilige Gerät 6 gerade aktiviert bzw. deaktiviert werden darf. Hierdurch kann die Betriebssicherheit des jeweiligen Gerätes 6 erhöht werden.
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3 zeigt ein Ablaufdiagramm einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Stabilisierung eines Spannungs-Versorgungsnetzwerkes 1 eines Verteilnetzbetreibers VNB.
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In einem ersten Schritt S1 wird ein VNB-Steuerbefehl von der zentralen Steuereinheit 7 des Verteilnetzbetreibers VNB zu mindestens einem Gateway 4 eines Teilnehmers TN übertragen.
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In einem weitern Schritt S2 generiert das betroffene bzw. adressierte Gateway 4 einen oder mehrere lokale Steuerbefehle zum An- oder Abschalten der an dem Gateway 4 angeschlossenen Energieverbrauchs- und Energieerzeugungsgeräte 6 in Abhängigkeit von dem in Schritt S1 empfangenen VNB-Steuerbefehl.
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In einem weiteren Schritt S3 wird der generierte lokale Steuerbefehl über ein lokales stromleitungsbasiertes Netzwerk 5 an die an dem Gateway 4 angeschlossenen Energieverbrauchs- und Energieerzeugungsgeräte 6 übertragen.
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Die 4A–4D zeigen mögliche Datenformate für paketweise übertragene externe oder lokale Steuerbefehle. Zunächst empfängt das Gateway 4 einen externen VNB-Steuerbefehl von der zentralen Steuereinheit 7 des Verteilnetzbetreibers VNB, wie er in 4A dargestellt ist. Aus diesem externen VNB-Steuerbefehl (VNB-CRTL) generiert das Gateway 4 einen oder mehrere lokale Steuerbefehle zur Ansteuerung der daran angeschlossenen Geräte 6, wie er in 4B dargestellt ist.
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Bei einer möglichen Ausführungsform senden die Geräte 6 eine lokale Rückmeldung an ihr jeweiliges Gateway 4, wie in 4C dargestellt.
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Aus den lokalen Rückmeldungen der angeschlossenen Geräte 6 bildet das Gateway 4 eine Rückmeldung (VNB-ACK) an die zentrale Steuereinheit des Verteilnetzbetreibers VNB, wie sie in 4D dargestellt ist.
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5 zeigt ein Ablaufdiagramm zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Das Gateway 4 kann bei einer möglichen Ausführungsform von der zentralen Steuereinheit 7 in einen Schritt S5-1 einen generischen Lastabwurf-Steuerbefehl zum Abschalten aller an dem jeweiligen Gateway 4 angeschlossener Energieverbrauchsgeräte erhalten, beispielsweise Energieverbrauchsgeräte 6-2, 6-3, 6-4, wie sie in 1 dargestellt sind, bei denen es sich beispielsweise um einen Kühlschrank, eine Kühlanlage und einen Fernseher handelt.
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In einem weitern Schritt S5-2 prüft die Einheit 4D des Gateways 4 ob für einen Lastabwurf geeignete Geräte 6 gerade aktiv bzw. angeschaltet sind und auch von dem Teilnehmer TN für den Lastabwurf frei geschaltet bzw. konfiguriert sind. Ist dies nicht der Fall wird eine negative Rückmeldung von dem Gateway 4 an die zentrale Steuereinheit 7 des Verteilnetzbetreibers VNB im Schritt S5-3 gesendet. Sind umgekehrt geeignete Geräte 6 vorhanden und aktiv, so kann aus einer Liste der geeigneten und aktiven Geräte 6 in einem Schritt S5-4 eine Untermenge selektiert werden, welche im folgenden Ablauf abgeschaltet werden. Bei einer möglichen Ausführungsform kann sich die Auswahl bzw. Selektion an von dem Teilnehmer TN vorgegebenen Regeln orientieren. So kann beispielsweise ein Gerät 6 nach Auswertung einer in dem Lastabwurf-Steuerbefehl enthaltenen Abschaltdauer selektiert werden. Eine derartige Regel kann beispielsweise lauten: ”Schalte die Klimaanlage ab, falls die Abschaltdauer kleiner als 10 Minuten ist.”.
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Nach Auswahl geeigneter Geräte 6, beispielsweise mittels entsprechender Regeln, werden in Schritt S5-5 an die abzuschaltenden Geräte 6 lokale Lastabwurf-Steuerbefehle von dem Gateway 4 über das strombasierte Netzwerk 5 versendet. In einem weitern Schritt S5-6 überprüft das Gateway 4 ob es innerhalb einer vorgegebenen konfigurierbaren Zeitspanne von allen angesprochenen Geräten 6 Rückmeldungen erhalten hat, die angeben, dass das entsprechende Gerät 6 durch den entsprechenden Befehl abgeschaltet worden ist. Wenn innerhalb der vorgegebenen Zeitspanne alle Rückmeldungen der Geräte 6 von dem Gateway 4 erhalten worden sind, wird eine positive Rückmeldung von dem Gateway 4 generiert und an die zentrale Steuereinheit 7 des Verteilnetzbetreibers VNB im Schritt S5-7 gesendet. Sind bei dem Gateway 4 nicht alle Rückmeldungen von den Geräten 6-i eingegangen, so prüft es in Schritt S5-8 ob noch weitere geeignete Geräte 6 für eine Abschaltung vorhanden sind. Ist dies der Fall, so werden erneut lokale Lastabwurf-Steuerbefehle in Schritt S5-5 gesendet. Sind keine geeigneten Geräte 6 mehr vorhanden, so wird eine negative Rückmeldung im Schritt S5-3 an die zentrale Steuereinheit 7 des Verteilnetzbetreibers VNB versendet.
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6 zeigt ein Ablaufdiagramm bei Empfang eines nicht-generischen Lastabwurf-Steuerbefehls, das heißt eines Lastabwurf-Steuerbefehls für ein bestimmtes Gerät mit einer bestimmten ID. Nach Empfang des nicht-generischen Lastabwurf-Steuerbefehls zum Lastabwurf eines bestimmten Gerätes 6, beispielsweise mit der ID 2 für das Energieverbrauchsgerät 6-2 im Schritt S6-1 prüft das Gateway 4 in Schritt S6-2, ob das angesprochene Gerät 6-2 gerade aktiv bzw. angeschaltet ist oder nicht. Ist das Energieverbrauchsgerät 6-1 nicht aktiv, sendet das Gateway 4 eine negative Rückmeldung an die zentrale Steuereinheit 7 in Schritt S6-3. Ist umgekehrt das angesprochene Gerät 6-2 aktiv, so sendet das Gateway 4 einen lokalen Lastabwurf-Steuerbefehl an das Gerät 6-2 mit der entsprechenden ID im Schritt S6-3. Dann prüft das Gateway 4 ob es von dem angesprochenen Gerät 6-2 innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne die gewünschte Bestätigung der Abschaltung erhält im Schritt S6-4. Falls die erwartete Bestätigung innerhalb der vorgegebenen Zeitspanne durch das Gateway 4 empfangen wird, sendet das Gateway 4 eine positive Rückmeldung an die Steuereinheit 7 des Verteilnetzbetreibers VNB im Schritt S6-5. Falls das Gateway 4 keine Bestätigung von dem angesprochenen Gerät 6-2 innerhalb der vorgegebenen Zeitspanne erhält, sendet es eine negative Rückmeldung an die zentrale Steuereinheit 7 des Verteilnetzbetreibers.
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Die direkte Kopplung der Steuerbefehle und Rückmeldungen mit der Spannungsversorgung über einen Pfad bzw. ein Kabel verhindert Manipulationen von Teilnehmern TN, so dass der Verteilnetzbetreiber VNB im Ernstfall bei einer Überlast- bzw. Unterlastsituation die notwendigen Schaltvorgänge tatsächlich durchsetzen kann. Weiterhin bietet die direkte Anbindung der Stromverbindung an die Übermittlung von Informations- und Steuerdaten den Vorteil, dass die Installation des erfindungsgemäßen Systems besonders einfach ist. Die Anbindung über ein stromleitungsbasiertes Netzwerk 5, wie beispielsweise PLC, bietet eine höhere Reichweite im Heimbereich als funkbasierte Netzwerke. Das erfindungsgemäße Gateway 4 bietet eine äußerst zuverlässige Abschaltung von Geräten 6 bei einem empfangenen Last-Abwurf-Kommando.
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Das erfindungsgemäße System ermöglicht die Vereinbarung von Spezialtarifen und die Überwachung der Einhaltung bestimmter SLA durch den Energielieferanten bzw. Anbieter.