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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Prüfung, Kontrolle und/oder Überwachung eines Verbrennungsprozesses.
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Bei der immer größer werdenden Feinstaubbelastung zählen neben der Industrie und dem Straßenverkehr die (Biomasse-)Feuerungsanlagen zu den Hauptverursachen von Feinstaubemissionen. Die gängigste Methode der Feinstaubmessung, also der Bestimmung der Massenkonzentration an Partikeln in den Verbrennungsabgasen, ist die Gravimetrie, bei welcher die Verbrennungsabgase durch einen Filter geleitet werden und die Beladung des Filters mit Gaspartikeln über eine Gewichtszunahme des Filters bestimmt wird. Die Gravimetrie stößt jedoch bei den in Zukunft immer weiter sinkenden Grenzwerten an ihre Grenzen.
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Vor allem im industriellen Bereich werden daher vermehrt Streulichtverfahren eingesetzt, bei welchen die Massenkonzentration in mg/m3 aus der Intensität des in einen Streuwinkel gestreuten Lichts im Verhältnis zu der Intensität des einfallenden Lichts bestimmt wird.
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Es hat sich herausgestellt, dass das Streulichtsignal bei einer Messung in einem Partikelkollektiv im wesentlichen von der Partikelgrößenverteilung, der Anzahl und den optischen Eigenschaften der Partikel abhängt. Es hat sich weiter herausgestellt, dass das Streulichtverfahren zwar eine preisgünstige Alternative zu den bekannten Verfahren darstellt, dass aber in Abhängigkeit von dem momentanen Betriebszustand der Feuerungsanlage unerwünschte Schwankungen der Messergebnisse auftreten können.
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Aus der
DE 20 2008 014 667 U1 ist ein Messgerät zur Bestimmung der Massenkonzentration an einem Partikelkollektiv in einem Messgas bekannt, bei welchem zu einem bestimmten Zeitpunkt der in einen ersten Streuwinkel und in einen zweiten Streuwinkel gestreute Anteil eines einen Messgaskanal durchquerenden Lichtstrahls mit zwei Detektoren bestimmt wird. Aus den gemessenen Anteilen wird anschließend eine Bewertungsgröße berechnet, aus welcher ein Korrekturwert für eine gemessene Massenkonzentration des Partikelkollektivs ableitbar ist.
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Aus der
EP 0 739 480 B1 ist eine Vorrichtung zur Dichte- und Konzentrations-Bestimmung von sichtbaren Bestandteilen in Fluiden bekannt, bei welcher zwei Messverfahren – ein Streulichtverfahren und ein. Durchlichtverfahren – derart kombiniert werden können, dass je nach gemessenen Messwertbereich eines der beiden Messverfahren verwendet wird, indem zwischen den Messverfahren umgeschaltet werden kann. Hierbei wird in einem Durchsichtverfahren die Trübung bzw. der Rußgehalt des Abgases ermittelt, und es wird auf das Streulichtverfahren umgeschaltet, sobald die Trübung unter einen vorgebbaren Wert absinkt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Prüfung, Kontrolle und/oder Überwachung eines Verbrennungsprozesses weiterzubilden, bei welcher die Feinstaubmessung mit dem Streulichtverfahren in zuverlässiger Weise durchgeführt werden kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind bei einem Verfahren zur Prüfung, Kontrolle und/oder Überwachung eines Verbrennungsprozesses die Merkmale des Anspruchs 1 vorgesehen. Insbesondere ist vorgesehen, dass an den bei dem Verbrennungsprozesses erzeugten Abgasen mit einem Streulichtverfahren jeweils wenigstens ein Kennzahlenwert für eine physikalische Größe, die durch die Partikelgrößenverteilung in dem Abgas bestimmt ist, ermittelt wird, dass zur Prüfung, Kontrolle und/oder Überwachung des Verbrennungsprozesses der ermittelte Kennzahlenwert mit einem weiteren Kennzahlenwert für dieselbe physikalische Größe verglichen wird und dass aus dem Ergebnis des Vergleichs ein Steuerungs- und/oder Ausgabesignal zur Prüfung, Kontrolle und/oder Überwachung des Verbrennungsprozesses abgeleitet wird, wobei der wenigstens eine Kennzahlenwert und der weitere Kennzahlenwert an den bei dem Verbrennungsprozess erzugten Abgasen mit einem Streulichtverfahren zu unterschiedlichen Zeitpunkten ermittelt werden. Hierbei wird unter einem Kennzahlenwert eine Zahlengröße verstanden, welche aus einem Messwert oder mehreren Messwerten zum Vergleich gebildet werden kann. Die Erfindung macht sich die Erkenntnis zunutze, dass ein Verbrennungsprozess in unterschiedliche Betriebsphasen unterteilt werden kann, wobei sich die Betriebsphasen durch unterschiedliche Partikelgrößenverteilungen, also unterschiedliche relative Häufigkeiten des Auftretens von Partikeln bestimmter Größe im Verhältnis zu der jeweils auftretenden Gesamtpartikelmenge, charakterisiert werden können. Die Erfindung macht sich weiter die Erkenntnis zunutze, dass die vorherrschende Partikelgrößenverteilung die Lichtstreuung im Streulichtverfahren beeinflusst, insbesondere über die Winkelabhängigkeit und/oder die Wellenlängenabhängigkeit der Streuintensitäten. Das Steuerungs- und/oder Ausgabesignal kann beispielsweise zur Ansteuerung einer Anzeige, eines Ausgabemittels, einer Datenverarbeitungseinheit und/oder eines Regelkreises verwendet werden.
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Die Erfindung bietet somit den Vorteil, dass ein kostengünstiges Mittel zur vorzugsweise automatisierten Prüfung, Kontrolle und/oder Überwachung eines Verbrennungsprozesses bereit gestellt wird, mit welchem der Verbrennungsprozess gesteuert werden kann und/oder mit welchem eine Beurteilung von anderweitig gewonnenen Messgrößen des Verbrennungsprozesses ermöglicht ist.
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Der zum Vergleich herangezogene weitere Kennzahlenwert für dieselbe physikalische Größe kann beispielsweise in einem Speichermittel bereitgestellt werden, wobei vorgesehen ist, dass der wenigstens eine Kennzahlenwert und der weitere Kennzahlenwert an den bei dem Verbrennungsprozess erzeugten Abgasen mit einem Streulichtverfahren zu unterschiedlichen Zeitpunkten ermittelt werden. Von Vorteil ist dabei, dass somit Aussagen über die zeitliche Entwicklung des Verbrennungsprozesses getroffen und/oder in entsprechenden Regelkreisen verwendet werden können.
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Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass an den bei dem Verbrennungsprozess erzeugten Abgasen innerhalb eines Zeitintervalls in regelmäßigen Zeitabständen und/oder kontinuierlich Kennzahlenwerte für die physikalische Größe ermittelt werden.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass im Streulichtverfahren die Intensitäten des in wenigstens zwei unterschiedliche Streuwinkel gestreuten Lichts gemessen werden. Die Erfindung macht sich somit die Erkenntnis zunutze, dass die Intensitätsverteilung des in wenigstens zwei unterschiedliche Streuwinkel gestreuten Lichts von der Partikelgrößenverteilung abhängt, sodass aus der Bestimmung der Intensitäten zumindest partiell auf die Partikelgrößenverteilung zurückgeschlossen werden kann.
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Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass im Streulichtverfahren die Intensitäten des aus wenigstens zwei unterschiedlichen Einfallswinkeln eingestrahlten Lichts gemessen werden.
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Diese Ausgestaltung ist zu der zuvor beschriebenen Ausgestaltung gleichwertig, weil der Lichtweg umkehrbar ist.
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Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass im Streulichtverfahren die Intensitäten des bei wenigstens zwei unterschiedlichen Wellenlängen gestreuten Lichts gemessen werden. Die Messung der Intensität für die wenigstens zwei unterschiedlichen Wellenlängen kann somit getrennt für jede Wellenlänge erfolgen, und es ergibt sich eine spektrale Abhängigkeit der Intensität. Die Erfindung macht sich somit die Erkenntnis zunutze, dass die spektrale Abhängigkeit der Intensität des gestreuten Lichts von der aktuell vorherrschenden Partikelgrößenverteilung abhängt, sodass aus der Messung der Intensitäten zumindest teilweise auf die Partikelgrößenverteilung zurückgeschlossen werden kann.
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Zur Bestimmung des wenigstens einen Kennzahlenwerts für die physikalische Größe kann vorgesehen sein, dass der wenigstens eine Kennzahlenwert aus einem Berechnungsalgorithmus, in den die gemessenen Intensitäten des im Streulichtverfahren gestreuten Lichts eingehen, berechnet wird. Bezeichnet V den Zahlenwert des Kennzahlenwerts, S1 die gemessene Intensität des in einen Streuwinkel und/oder in einer Wellenlänge gestreuten Lichts und S2 die in einen weiteren Streuwinkel, aus einem weiteren Einfallswinkel und/oder in einer weiteren Wellenlänge gestreuten Lichts, so kann der Berechnungsalgo rithmus beispielsweise nach den Formeln V = S1/S2, V = (S1 x)·(S2 y) oder V = a·S2 + S1/S2 oder nach einer anderen formelmäßigen Abhängigkeit ausgebildet sein.
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Hierbei bezeichnen x, y, a gegebenenfalls mit Einheiten behaftete Parameter, die zur Anpassung des Berechnungsalgorithmus in einer Kalibrierung festgelegt werden können.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass zur Prüfung, Kontrolle und/oder Überwachung des Verbrennungsprozesses die zeitliche Änderung der ermittelten Kennzahlenwerte berechnet wird. Beispielsweise kann hierbei ein Schwellenwert für die zeitliche Änderung der ermittelten Kennzahlenwerte vorgegeben werden, bei dessen Unterschreitung das Steuerungs- und/oder Ausgabesignal das Erreichen einer stabilen Betriebsphase anzeigt.
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Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass ein Betriebszustand oder ein Betriebsphase des Verbrennungsprozesses identifiziert wird, wenn der ermittelte Kennzahlenwert für die physikalische Größe einen Vorgabewert erreicht, insbesondere über- oder unterschreitet oder annimmt, oder in einem Vorgabeintervall liegt.
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Vorzugsweise werden der Schwellenwert, der Vorgabewert und/oder das Vorgabeintervall durch Vergleichsmessungen und/oder Kalibrier-Messungen festgelegt.
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Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass ein Betriebeszustand und/oder eine Betriebsphase des Verbrennungsprozesses identifiziert wird, wenn die zeitliche Änderung des ermittelten Zahlenwerts innerhalb eines Vorgabeintervalls liegt. Auch hier kann das jeweils günstige Vorgabeintervall durch Vergleichsmessungen bestimmt werden.
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Zur Prüfung, Kontrolle und/oder Überwachung eines Verbrennungsprozesses kann vorgesehen sein, dass ein zu identifizierender Betriebszustand oder zu identifizierende Betriebszustände die Startphase des Verbrennungsprozesses und/oder die Ausbrandphase des Verbrennungsprozesses und/oder die stationäre Betriebsphase des Verbrennungsprozesses ist/sind. Es hat sich herausgestellt, dass die Feinstaubemissionen für diese drei Typen von Betriebszuständen derart unterschiedlich sind, dass die in einem Betriebszustand gewonnenen Messergebnisse nicht ohne Fehler auf andere Betriebszustände übertragen werden können. Mit der Erfindung ist es somit möglich, die im Streulichtverfahren oder auf andere Weise gewonnenen Aussagen über einen Verbrennungsprozess, beispielsweise die Feinstaubemission des Verbrennungsprozesses, zu beurteilen und somit Fehlmessungen zu vermeiden.
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Zur Verbesserung der Zuverlässigkeit des Verfahrens und/oder zur Bereitstellung von weiteren Charakterisierungen des Verbrennungsprozesses kann vorgesehen sein, dass zusätzlich die Temperatur des Abgases und/oder des Verbrennungsprozesses gemessen wird.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass zusätzlich die Konzentration von wenigstens einer Komponente des Abgases, vorzugsweise einer Gaskomponente des Abgases, gemessen wird.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass zur Prüfung, Kontrolle und/oder Überwachung des Verbrennungsprozesses zusätzlich die Massenkonzentration von Partikeln im Abgas, vorzugsweise im Streulichtverfahren, bestimmt wird. Hierbei kann das abgeleitete Steuerungs- und/oder Ausgabesignal zur Bewertung der gemessenen Massenkonzentration verwendet werden.
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Zur Lösung der Aufgabe sind bei einer Vorrichtung zur Prüfung, Kontrolle und/oder Überwachung eines Verbrennungsprozesses die Merkmale des Anspruchs 14 vorgesehen. Insbesondere ist vorgesehen, dass Messmittel zur Bestimmung von wenigstens einem Messwert im Streulichtverfahren an Abgasen des Verbrennungsprozesses, Rechenmittel zur Ermittlung eines Kennzahlenwertes für eine physikalische Größe aus dem bestimmten, wenigstens einen Messwert, wobei die physikalische Größe durch die Partikelgrößenverteilung in dem Abgas bestimmt ist, und Vergleichsmittel zum Vergleich des wenigstens einen Kennzahlenwerts mit einem weiteren Kennzahlenwert für dieselbe physikalische Größe ausgebildet sind, wobei an die Vergleichsmittel ein Signalgenerator zum Erzeugen eines Steuerungs- und/oder Ausgabesignals zur Prüfung, Kontrolle und/oder Überwachung des Verbrennungsprozesses angeschlossen ist, und wobei die Vergleichsmittel zum Vergleichen von wenigstens zwei zu unterschiedlichen Zeitpunkten ermittelten Kennzahlenwerten für die physikalische Größe ausgebildet sind.
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Von Vorteil ist dabei, dass anhand des Steuerungs- und/oder Ausgabesignals die bisher im Streulichtverfahren möglichen Messfehler erkannt und eliminiert beziehungsweise kompensiert werden können.
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Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass der ermittelte Kennzahlenwert mit einem in einem Speichermittel hinterlegten Kennzahlenwert verglichen wird.
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Zur Durchführung des Streulichtverfahrens kann vorgesehen sein, dass die Messmittel wenigstens eine Lichtquelle und wenigstens zwei Detektoren umfassen, wobei jeder Detektor zur Messung der Intensität des in einem Streuwinkel gestreuten Lichts eingerichtet ist. Von Vorteil ist dabei, dass die Winkelabhängigkeit des im Streulichtverfahren gestreuten Lichts zumindest näherungsweise und/oder für diskrete Streuwinkel gemessen werden kann.
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Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Messmittel wenigstens einen Detektor und wenigstens zwei Lichtquellen umfassen, wobei jede Lichtquelle zur Einstrahlung von Licht in einem vorgegebenen Einfallswinkel ausgebildet ist und der wenigstens einen Detektor zur Messung der Intensität des von wenigstens einer der Lichtquellen eingestrahlten und gestreuten Lichts eingerichtet ist.
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Zur Messung der Wellenlängenabhängigkeit des gestreuten Lichts im Streulichtverfahren kann vorgesehen sein, dass die Messmittel wenigstens einen Lichtquelle umfassen, die zur Einstrahlung von Licht mit voneinander verschiedenen Wellenlängen oder voneinander verschiedenen Wellenlängenbereichen ausgebildet ist. Es können hierzu zwei separate Lichtquellen und/oder verschiedene Filtersysteme vorgesehen sein.
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Eine verbesserte Charakterisierung des zeitlichen Verlaufs und/oder des vorherrschenden Betriebszustands wird erreicht, wenn ein Mittel zur zeitlich-kontinuierlichen und/oder periodisch-wiederkehrenden Ermittlung und/oder Aufzeichnung des ermittelten Kennzahlenwertes für die physikalische Größe ausgebildet ist/sind. Ein derartiges Mittel umfasst vorzugsweise ein Zeitmessmittel.
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Gemäß einer Ausgestaltung kann ein Speichermittel vorgesehen sein, wobei in dem Speichermittel wenigstens ein Vorgabewert und/oder ein Vorgabeintervall für den wenigstens einen Kennzahlenwert bereit gestellt ist/sind.
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Hierbei kann vorgesehen sein, dass in dem Speichermittel zu dem bereitgestellten Vorgabewert und/oder Vorgabeintervall wenigstens eine zusätzliche Information hinterlegt ist, mit welchem der Verbrennungsprozess charakterisierbar ist. Beispielsweise kann eine solche zusätzliche Information eine Benennung des Betriebszustands und/oder ein Korrekturwert und/oder ein Satz von Korrekturwerten zur Korrektur von im Streulichtverfahren gemessenen Messwerten sein.
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Besonders günstig ist es, wenn ein Ausgabemittel zur Ausgabe des wenigstens einen Kennzahlenwerts und/oder einer von dem wenigstens einen Kennzahlenwert abgeleiteten Informationen ausgebildet ist. Als Ausgabemittel kann beispielsweise ein Display, ein Drucker oder eine Datenübertragungseinrichtung verwendet werden.
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Vielfältige Einsatzmöglichkeiten werden erreicht, wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung als tragbares Gerät, insbesondere als Handgerät, ausgebildet ist. Besonders günstig ist es dabei, wenn die Energieversorgung der erfindungsgemäßen Vorrichtung in das tragbare Gerät integriert ist.
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Die Erfindung wird nun anhand von Figuren näher beschrieben, ist aber nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Weitere Ausführungsbeispiele ergeben sich durch Kombination der Merkmale der Ansprüche untereinander und/oder mit Merkmalen der beschriebenen Ausführungsbeispiele.
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Es zeigt
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1: Die Verwendung eines Messmittels in einem Streulichtverfahren bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Prüfung, Kontrolle und/oder Überwachung eines Verbrennungsprozesses in schematischer Darstellung,
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2: Die Partikelgrößenverteilung für unterschiedliche Phasen eines Verbrennungsprozesses,
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3: Den zeitlichen Verlauf eines Kennzahlenwerts bei einem erfindungsgemäßen Verfahren,
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4: Die Verwendung eines Messmittels in einem Streulichtverfahren bei einem weiteren erfindungsgemäßen Verfahrens zur Prüfung, Kontrolle und/oder Überwachung eines Verbrennungsprozesses in schematische Darstellung und
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5: Die Verwendung eines Messmittels in einem Streulichtverfahren bei einem dritten erfindungsgemäßen Verfahren zur Prüfung, Kontrolle und/oder Überwachung eines Verbrennungsprozesses.
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1 zeigt in einer schematischen Darstellung ein im Ganzen mit 1 bezeichnetes Messmittel zur Durchführung des erfindungsgemäßen Streulichtverfahrens.
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Das Messmittel 1 hat eine Lichtquelle 2, welche einen einfallenden Lichtstrahl 3 generiert, mit welchem ein Messbereich 4 in einer Probenkammer 5 bestrahlt wird.
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Nach Durchquerung der Probenkammer 5 wird der ungestreute Anteil 6 des einfallenden Lichtstrahls 3 von einer Lichtfalle 7 absorbiert.
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Da sich in dem Raumbereich um den Messbereich 4 Partikel 8 des in der Probenkammer 5 befindlichen Abgases befinden, werden Anteile 9, 10 des einfallenden Lichtstrahls 3 in unterschiedliche Streuwinkel gestreut. Detektoren 11, 12 messen die Intensitäten der gestreuten Anteile 9, 10.
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Für eine kontinuierliche Überwachung des Verbrennungsprozesses wird der Probenkammer 5 in der durch einen Pfeil 13 bezeichneten Weise kontinuierlich neues Abgas zugeführt.
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Die an den Detektoren 11 und 12 gemessenen Intensitäten hängen von der Verteilung der Partikeldurchmesser, also der Partikelgrößenverteilung, in den Partikeln 8 ab.
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2 zeigt die Partikelgrößenverteilung für unterschiedliche Betriebszustände eines Verbrennungsprozesses. Dargestellt ist die Partikelanzahl in Abhängigkeit von dem Partikeldurchmesser für unterschiedliche Betriebszustände.
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Es ist ersichtlich, dass in der Startphase der häufigste Partikeldurchmesser geringer ist, ungefähr bei der Hälfte, als in der normalen Betriebsphase, während in der Ausbrandphase, also wenn der Brennstoff im Verbrennungsprozess nahezu aufgebraucht ist, der häufigste Partikeldurchmesser über dem häufigsten Partikeldurchmesser bei Normalbetrieb in der stationären Betriebsphase liegt.
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3 zeigt schematisch den Verlauf des Quotienten aus den Intensitäten I(30°) und I(90°) des in einen Streuwinkel von 30° und 90° gestreuten Lichts 10, 9, wobei die Intensität des in einen Winkel von 30° gestreuten Lichts 10 mit dem Detektor 12 und die Intensität des in einen Winkel von näherungsweise 90° gestreuten Lichts 9 mit einem Detektor 11 gemessen wird.
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Dargestellt ist der aus diesen Intensitäten berechnete Kennzahlenwert V im Verlauf der Zeit.
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Es ist aus 3 ersichtlich, dass in einer Startphase, in welcher der in dem Verbrennungsprozess verbrannte Brennstoff gezündet wird und sich die Verbrennungsreaktion ausbreitet, der Kennzahlenwert zeitlich konstant einen Wert von ungefähr 3,3, also zwischen 3,2 und 3,4 oder oberhalb von 3, annimmt.
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Zum Ende der Startphase ist ein Abfall des Kennzahlenwerts auf den Zahlenwert von ungefähr 3, also zwischen 2,9 und 3,1, feststellbar. Dieser Kennzahlenwert steigt im Verlauf der Zeit mit fortschreitender Betriebsphase geringfügig an, wobei die zeitliche Ableitung derart unter einem vorgegebenen Schwellenwert liegt, das weiterhin von einem zeitlich konstanten Wert für den Kennzahlenwert V gesprochen werden kann.
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Zum Ende der Betriebsphase sinkt der Kennzahlenwert V in mehreren Schritten auf den Wert 1,5, also unterhalb von 2, ab, wodurch das Einsetzen der Ausbrandphase erkannt werden kann. Die genannten Kennzahlenwerte sind zur Verdeutlichung der unterschiedlichen Betriebszustände ebenfalls in 2 eingetragen. Das Erreichen der stationären Betriebsphase kann somit durch den Kennzahlenwert V = 3 charakterisiert werden, der Beginn der Ausbrandphase durch Unterschreiten beispielsweise von V = 2.
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4 zeigt ein weiteres Messmittel 1, das zur Ausführung eines Streulichtverfahrens bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Prüfung, Kontrolle und/oder Überwachung eines Verbrennungsprozesses eingerichtet ist.
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Gleiche Bauteile wie in 1 sind mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet und nicht noch einmal näher beschrieben.
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Im Gegensatz zu dem Messmittel gemäß 1 weist das Messmittel 1 gemäß 4 zusätzlich zu der Lichtquelle 2 eine weitere Lichtquelle 14 auf, mit welcher zusätzlich zu dem einfallenden Lichtstrahl 3 ein weiterer einfallender Lichtstrahl 15 in den Messbereich 4 eingestrahlt wird.
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Diese beiden einfallenden Lichtstrahlen 3, 15 werden durch die in der Probenkammer 5 befindlichen Partikel 8 gestreut, und ein Detektor 11 ist zur Messung der Intensität des in einen Streuwinkel gestreuten Anteils 9 der einfallenden Lichtstrahlen 3, 15 vorgesehen.
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Die Lichtquellen 2, 14 können hierbei wechselseitig betrieben werden, sodass die von den unterschiedlichen Lichtquellen 2, 14 stammenden gestreuten Anteile 9 in den Detektor 11 getrennt werden können.
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Der Detektor 11 stellt somit wenigstens ein Signal für eine physikalische Größe bereit, welche von den gemessenen Intensitäten der von den Partikeln 8 gestreuten Anteile der einfallenden Lichtstrahlen 3, 15 abhängig ist und welche somit durch die Partikelgrößenverteilung in dem Abgas in der Probenkammer 5 bestimmt ist.
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Zur Weiterverarbeitung dieses Signals sind erfindungsgemäß nicht weiter dargestellte Vergleichsmittel und Signalgeneratoren vorgesehen.
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5 zeigt ein weiteres Messmittel 1, welches zur Durchführung des Streulichtverfahrens bei einem erfindungsgemäßen Verfahren ausgebildet ist.
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Wieder sind in 5 zu dem Messmittel 1 gemäß 1 funktionell gleiche Bauteile mit denselben Bezugszeichen bezeichnet und nicht erneut näher beschrieben.
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Das Messmittel 1 gemäß 5 unterscheidet sich von dem Messmittel 1 gemäß 1 dadurch, dass die Lichtquelle 2 zur Erzeugung einfallender Lichtstrahlen 3 mit zwei verschiedenen Wellenlängen eingerichtet ist. Hierbei sind nicht weiter dargestellte optische Filter vorgesehen.
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Ebenso ist der Detektor 11 zur separaten Messung der Intensitäten von gestreutem Licht 9 in den zwei verschiedenen Wellenlängen eingerichtet.
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Der aus zwei spektralen Komponenten bestehende einfallende Lichtstrahl 3 wird als ungestreuter Lichtstrahl 6 in der Lichtfalle 7 absorbiert und als gestreuter Lichtstrahl 9 in einem Streuwinkel von 30° in den Detektor 11 aufgefangen.
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Aus den bei den verschiedenen Wellenlängen gestreuten Intensitäten wird ein Kennzahlenwert für eine physikalische Größe ermittelt, die durch die Partikelgrößenverteilung in den Partikeln 8 bestimmt ist.
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Dieser Kennzahlenwert wird in der beschriebenen Weise in dem nicht weiter dargestellten erfindungsgemäßen Verfahren weiterverarbeitet.
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Bei dem Verfahren zur Prüfung, Kontrolle und/oder Überwachung eines Verbrennungsprozesses ist vorgesehen, dass mit einem Streulichtverfahren Messwerte gemessen werden, aus denen wenigstens ein Kennzahlenwert für eine physikalische Größe bestimmt wird, wobei die physikalische Größe durch die Partikelgrößenverteilung in dem im Streulichtverfahren untersuchten Abgas bestimmt ist. Es ist weiter vorgesehen, dass zur Prüfung, Kontrolle und/oder Überwachung des Verbrennungsprozesses der ermittelte Kennzahlenwert mit wenigstens einem weiteren Kennzahlenwert für dieselbe physikalische Größe verglichen wird und dass hieraus ein Steuerungs- und/oder Ausgabesignal zur Prüfung, Kontrolle und/oder Überwachung des Verbrennungsprozesses abgeleitet wird.