DE102009039378A1

DE102009039378A1 - Verbundsicherheitsglas mit brandschutztechnischen Eigenschaften und zugehöriges Verfahren zur Herstellung eines Verbundsicherheitsglases

Info

Publication number: DE102009039378A1
Application number: DE102009039378A
Authority: DE
Inventors: Guido Carniato; Markus Weber
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2009-08-29
Filing date: 2009-08-29
Publication date: 2011-03-03
Also published as: WO2011023178A1

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verbundsicherheitsglas mit brandschutztechnischen Eigenschaften und ein zugehöriges Verfahren zur Herstellung des Verbundsicherheitsglases mit brandschutztechnischen Eigenschaften. Das Verbundsicherheitsglas bestehend aus zumindest einem ersten und zweiten flächigen Glaselement (2, 3) und zwischen dem ersten und zweiten flächigen Glaselement (2, 3) vorgesehenen Brandschutzmitteln, wobei die Brandschutzmittel durch einen Folienverbund (4, 4', 4") gebildet sind. Besonders vorteilhaft besteht der Folienverbund (4, 4', 4") aus zumindest einer feuerhemmenden Folienschicht (5, 5') und zumindest zwei, die feuerhemmende Folienschicht (5, 5') umgebende Verbindungsträgerfolienschichten (6, 6', 6"), wobei die zumindest eine feuerhemmende Folienschicht (5, 5') aus einem thermoplastischen Kunststoff und die Verbindungsträgerfolienschichten (6, 6', 6") aus einem zur Verbindung des thermoplastischen Kunststoffes mit dem ersten bzw. zweiten Glaselement (2, 3) geeigneten weiteren Kunststoffmaterial hergestellt sind.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verbundsicherheitsglas mit brandschutztechnischen Eigenschaften gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 und ein zugehöriges Verfahren zur Herstellung eines Verbundsicherheitsglases mit brandschutztechnischen Eigenschaften gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 11.
Unter einem Verbundglas wird üblicherweise ein Laminat aus zumindest zwei flächigen Glaselementen, die durch eine klebefähige Zwischenschicht, vorzugsweise aus einem transparenten Kunststoffmaterial verbunden sind. Die Anzahl, Art und Dicke der verwendeten Glaselemente und Zwischenschichten kann hierbei variieren.
Die Zwischenschicht kann entweder Gießharz oder eine hochreißfeste, zähelastische, thermoplastische Verbundfolie sein. Diese ist beispielsweise aus Polyvinylbutyral (PVB), Ethylenvinylacetat (EVA), Polyacrylat (PA), Polymethylmethacrylat (PMMA) sowie Polyurethan (PUR) oder dergl. transparenten Kunststoffmaterialien hergestellt.
Auch können derartige Verbundgläser als Sicherheitsglas ausgebildet sein, wobei unter einem Sicherheitsglas zumindest ein flächiges Glaselement verstanden wird, das beim Bruch besondere Sicherheitsmerkmale aufweist. Insbesondere können derartige flächige Glaselemente eine vorgegebene Vorspannung bzw. Teilvorspannungen aufweisen, so dass beim Bruch eine gewünschte Zersplitterung bzw. ein gewünschtes Bruchbild entsteht.
Bekannt sind ferner Brandschutzverglasungen sowie diverse Verfahren zu deren Herstellung. Derartige Brandschutzverglasungen besitzen brandschutztechnische Eigenschaften, und zwar sind diese feuerhemmend ausgebildet. Zur Erzeugung der brandschutztechnischen Eigenschaften werden vorzugsweise zwischen zwei flächigen Glaselementen intumeszierende Materialien eingesetzt, welche innerhalb der wenigstens zwei flächigen Glaselemente eine transparente Zwischenschicht bilden, die im Brandfall aufschäumt. Nachteilig kann jedoch das intumeszierende Material bereits bei einer durch eine starke Sonneneinstrahlung hervorgerufenen hohen Wärmeentwicklung, insbesondere bei Anwendung im Außenbereich aufschäumen. Dadurch sind die brandschutztechnischen Eigenschaften nicht mehr gegeben, was häufig zu Reklamationen der Brandschutzverglasung führt.
Auch ist bekannt, derartige feuerhemmende Schichten durch die Verwendung von Hydrogelen zu bilden, wobei das Einbringen derartiger Brandschutzschichten in die Verglasung, vorzugsweise durch Aufguss- bzw. Gel- und Gießharzverfahren erfolgt, bei dem das betreffende Material zwischen zwei auf Abstand gehaltene flächige Glaselemente, insbesondere Glasscheiben eingebracht wird. Nachteilig ist die eingebrachte feuerhemmende Hydrogelschicht äußert kältempfindlich, so dass bei starker Kälteeinwirkung im Bereich von kleiner –15°C die Hydrogelschicht irreversibel beschädigt ist und keine feuerhemmende Wirkung mehr vorliegt. Dies tritt insbesondere wiederum bei Anwendung im Außenbereich auf.
Darüber hinaus sind die bereits bekannten Brandschutzgläser und/oder Sicherheitsgläser aufwendig in der Herstellung und somit äußerst kostenintensiv.
Ausgehend von dem vorgenannten Herstellungsverfahren ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verbundsicherheitsglas mit brandschutztechnischen Eigenschaften sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung anzugeben, welches eine kostengünstige, Ressourcenschonende und einfache Herstellung ermöglicht.
Die Aufgabe wird ausgehend von den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruches 1 und 11 durch jeweils dessen kennzeichnende Merkmale gelöst.
Der wesentliche Aspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens ist darin zu sehen, dass der Folienverbund aus zumindest einer feuerhemmenden Folienschicht und zumindest zwei, die feuerhemmende Folienschicht einschließende Verbindungsträgerfolienschichten besteht, wobei die zumindest eine feuerhemmende Folienschicht aus einem thermoplastischen Kunststoff und die Verbindungsträgerfolienschichten aus einem zur Verbindung des thermoplastischen Kunststoffes mit dem ersten bzw. zweiten Glaselement geeigneten weiteren Kunststoffmaterial hergestellt sind. Besonders vorteilhaft ist der erfindungsgemäße Folienverbund thermisch isolierend, und zwar ohne aufzuschäumen. Dieser ist besonders einfach und kostengünstig herstellbar und weist hervorragende brandschutztechnische Eigenschaften auf. Die Herstellung ist insbesondere energiesparender und erfordert keine speziell klimatisierten Räume, wobei bestehende zur Herstellung von Verbundglas vorgesehene Maschinenanlagen weiterhin verwendet werden können.
Weiterhin vorteilhaft ist die zumindest eine feuerhemmende Folienschicht aus Polyvinylchlorid (PVC) oder Polyethylenterephthalat (PET) hergestellt. Aus den genannten thermoplastischen Kunststoffen sind Folien besonders einfach und kostengünstig herstellbar.
Besonders vorteilhaft sind die Verbindungsträgerfolienschichten aus Ethylenvinylacetat Polyvinylbutyral, Polyacrylat, Polymethylmethacrylat, Polyurethan und/oder dgl. Kunststoffmaterialien hergestellt. Insbesondere bei einer Herstellung aus Ethylenvinylacetat, kurz EVA ergibt seine eine besonders widerstandsfähiger Folienverbund und ein daraus hergestelltes Verbundsicherheitsglas.
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung eines Verbundsicherheitsglases mit brandschutztechnischen Eigenschaften wird zur Herstellung des Folienverbundes auf zumindest eine erste Verbindungsträgerfolienschicht zumindest eine feuerhemmende Folienschicht aus einem thermoplastischen Kunststoff aufgetragen wird und anschließend auf die feuerhemmende Folienschicht zumindest eine zweite Verbindungsträgerfolienschicht aufgebracht. Zur Verschmelzung der einzelnen Folienschichten werden diese vorzugsweise einem Verbundprozess unterzogen, bei dem der Schichtaufbau mit Druck und erhöhter Temperatur oder mit Unterdruck und erhöhter Temperatur beaufschlagt wird.
Weiterbildungen, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und aus den Figuren. Dabei sind alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination grundsätzlich Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung. Auch wird der Inhalt der Ansprüche zu einem Bestandteil der Beschreibung gemacht. Es zeigen:
1 beispielhaft einen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Verbundsicherheitsglas mit zwei Glaselementen und eines feuerhemmenden Folienverbundes,
2 beispielhaft einen Schnitt durch eine alternative Ausführungsform eines Verbundsicherheitsglases mit drei Glaselementen und jeweils dazwischen angeordneten feuerhemmenden Folienverbund und
3 beispielhaft einen Schnitt durch eine weitere alternative Ausführungsform eines Verbundsicherheitsglases mit zwei Glaselementen und einer aus fünf Schichten bestehenden, feuerhemmenden Folienverbundes.
In den 1 bis 3 sind beispielhaft unterschiedliche Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verbundsicherheitsglas 1 mit brandschutztechnischen Eigenschaften dargestellt.
Das Verbundsicherheitsglas 1 besteht aus zumindest einem ersten flächigen Glaselement 2 und zumindest einem zweiten flächigen Glaselement 3, zwischen denen Brandschutzmittel in Form eines Folienverbundes 4 aufgenommen sind.
Das erste und zweite flächige Glaselement 2, 3 bilden jeweils ein Sicherheitsglas aus, welche vorgegebene sicherheitstechnische Eigenschaften aufweisen. Beispielsweise können derartige Sicherheitsgläser eine vorgegebene Vorspannung oder Teilvorspannung besitzen. Sicherheitsglas weist eine erhöhte Beständigkeit gegen Temperaturwechsel sowie eine hohe Biege-, Schlag- und Stoßfestigkeit auf. Im Bruchfall zerfällt Sicherheitsglas beispielsweise in kleine, lose zusammenhängende Bruchstücke und weist dadurch eine geringe Verletzungsgefahr auf. Der Aufbau und die Zusammensetzung von Sicherheitsglas sind hinlänglich aus dem Stand der Technik bekannt.
Bei der Herstellung von Verbundsicherheitsglas kann beispielsweise auch eine Kombination mit so genanntem „Floatglas” oder „teilvorgespanntem Glas” zum Einsatz kommen.
Der Folienverbund 4 bildet hierbei ein hybrides Foliensystem aus, und zwar besteht dieser aus zumindest drei Folienschichten, wobei zumindest eine feuerhemmende, innere Folienschicht 5 aus einem unterschiedlichen Material im Vergleich zu den weiteren Folienschichten 6, 6' hergestellt ist, welche die feuerhemmende, innere Folienschicht 5 umgeben bzw. einschließen. Der erfindungsgemäße Folienverbund 4 besteht aus zumindest drei Folienschichten, und zwar einer feuerhemmenden, inneren Folienschicht 5 und zwei sich an diese, jeweils in Richtung der umgebenden Glaselemente 2, 3 nach außen anschließende Verbindungsträgerfolienschichten 6, 6'.
Erfindungsgemäß ist die zumindest eine feuerhemmende, innere Folienschicht 5 aus einem thermoplastischen Kunststoff, insbesondere Polyvinylchlorid, kurz PVC oder Polyethylenterephthalat, kurz PET hergestellt. Die beiden Verbindungsträgerfolienschichten 6, 6' sind aus einem weiteren Kunststoffmaterial hergestellt, welcher zur Verbindung des thermoplastischen Kunststoffes, insbesondere einer Polyvinylchloridfolienschicht oder eienr Polyethylenterephthalatfolienschicht mit dem ersten und zweiten Glaselement 2, 3 geeignet ist.
Gemäß dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel schließt sich an das erste flächige Glaselement 2, eine erste Verbindungsträgerfolienschichten 6 an. Diese ist zur Verbindung des ersten flächigen Glaselementes 2 mit der feuerhemmenden, inneren Folienschicht 5 aus PVC oder PET vorgesehen. Die feuerhemmende, innere Folienschicht 5 aus PVC oder PET ist dann über die zweite Verbindungsträgerfolienschicht 6' mit dem zweiten flächigen Glaselementes 3 verbunden, so dass in Gesamtbetrachtung ein Verbundsicherheitsglas 1 mit brandschutztechnischen Eigenschaften entsteht, und zwar aufgrund der Verwendung von zumindest einer feuerhemmenden, inneren Folienschicht 5 aus PVC oder PET. Polyvinylchlorid (PVC) ist ein thermoplastisches Polymerisat von Vinylchlorid und ist schwer entflammbar. Zur Verwendung als feuerhemmende Folienschicht 5, d. h. bei hohen Temperaturen > 80°C werden die Folien in einem Ofen oberhalb der späteren Einsatztemperatur vorgeschrumpft, um die spannungsfrei auszubilden.
Unter einer schwer entflammbaren bzw. feuerhemmenden Material wird im Sinne der Erfindung ein Material verstanden, das in der Lage ist, die Energie eines Feuers zum Schutze von dahinter liegender Bauteilen oder Gebäudeteilen aufzunehmen, und zwar zumindest für einen vorgegebene Zeitdauer. Überlicherweise erfolgt eine Zuordnung von Bauteilen in Feuerwiderstandsklassen nach der Zeitdauer, während der das Bauteil bzw. die Baukonstruktion beim Norm-Brandversuch nach DIN 4102 mit festgelegten Randbedingungen dem Feuer Widerstand bietet. Bei der bauordnungsrechtlichen Klassifizierung von Bauteilen, insbesondere einem Verbundsicherheitsglas 1 mit brandschutztechnischen Eigenschaften wird überwiegend von den Feuerwiderstandsklassen F30, F60 („feuerhemmend”) und F90 („feuerbeständig”) ausgegangen.
In 2 ist beispielsweise eine alternative Ausführungsform eines Verbundsicherheitsglases 1 gemäß der Erfindung dargestellt, welches ein erstes, zweites und drittes Glaselement 2, 3, 7 aufweist. Hierbei sind zwischen dem ersten und zweiten sowie zwischen dem zweiten und dritten Glaselement 2, 3, 7 jeweils ein erfindungsgemäßer Folienverbund 4, 4' vorgesehen, der zumindest eine feuerhemmende, aus PVC und/oder PET hergestellte Folienschicht 5 und zwei diese umgebende Verbindungsträgerfolienschichten 6, 6' aufweist.
3 zeigt eine weitere Ausführungsvariante der Erfindung, bei der zwischen zumindest dem ersten und zweiten Glaselement 2, 3 ein Folienverbund 4'' aus beispielsweise fünf Folienschichten vorgesehen ist. Der Folienverbund 4'' weist zwei feuerhemmende, innere Folienschichten 5, 5' aus PVC und/oder PET auf, die jeweils voneinander und von dem gegenüberliegenden ersten und zweiten Glaselement 2, 3 über eine äußere Verbindungsträgerfolienschichten 6, 6', 6'' getrennt sind.
Die Verbindungsträgerfolienschichten 6, 6', 6'' können beispielsweise aus Ethylenvinylacetat, kurz EVA hergestellt sein. Auch können zwischen den genannten Verbindungsträgerfolienschichten 6, 6' und der inneren Folienschicht 5 ggf. noch weitere Verbindungsträgerfolienschichten aus diversen Kunststoffmaterialien, beispielsweise Polyvinylbutyral (PVB), Ethylenvinylacetat (EVA), Polyacrylat (PA), Polymethylmethacrylat (PMMA) und/oder Polyurethan (PUR) oder dgl. Materialien vorgesehen sein.
Die feuerhemmende, aus PVC oder hergestellte Folienschicht 5 weist beispielsweise eine Stärke zwischen 0,1 mm und 1,9 mm, vorzugsweise zwischen 0.7 mm und 0,8 mm oder zwischen 0,8 und 1,6 mm auf. Die Verbindungsträgerfolienschichten 6, 6' besitzen beispielsweise eine Stärke zwischen 0,1 mm und 0,5 mm, vorzugsweise zwischen 0.3 mm und 0,4 mm. Ausgehend von einer Stärke der Glaselemente zwischen 2 bis 25 mm ergibt sich somit eine Gesamtstärke des Verbundsicherheitsglases 1 von ca. 5 mm bis 53 mm, jeweils abhängig von der Anzahl der vorgesehenen Folienschichten 5, 6, 6' und Glaselemente 2, 3, 7.
Das Folienverbundsystem ist beispielsweise mittels eines kontinuierlichen, kaskadierten Herstellungsverfahrens hergestellt, bei dem zur Herstellung des Folienverbundes 4, 4', 4'' auf zumindest eine erste Verbindungsträgerfolienschicht 6 zumindest eine feuerhemmende Folienschicht 5 aus einem thermoplastischen Kunststoff aufgetragen wird und anschließend auf die feuerhemmende Folienschicht 5 zumindest eine zweite Verbindungsträgerfolienschicht 6' aufgebracht wird. Der derart hergestellte Folienverbund 4, 4', 4'' wird nun zwischen dem ersten und zweiten Glaselement 2, 3 angeordnet, und zwar die erste Verbindungsträgerfolienschicht 6 mit dem ersten Glaselement 2 und die zweite Verbindungsträgerfolienschicht 6' mit dem zweiten Glaselement 3 verbunden.
Um die einzelnen Folienschichten 5, 5', 6, 6'. 6'' miteinander zu verschmelzen, wird der Schichtaufbau bei erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur oder bei einem Unterdruck und erhöhter Temperatur einem Verbundprozess unterzogen. Die Dauer des Verbundprozesses liegt vorzugsweise in der Größenordnung von wenigen Minuten bis einigen Stunden.
In einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel dauert der Verbundprozess ca. 30 bis 45 Minuten. Hierbei umfasst dieser eine Aufheizphase von etwa 5 Minuten, eine Haltephase von ca. 10 Minuten und einer Abkühlphase von ca. 12 bis 15 Minuten. Um ein Verschmelzen der Folienschichten 5, 6, 6', 6'' zu erreichen, ist die Temperatur beim Verbundprozess im thermoplastischen Bereich zu wählen. Der Druck liegt beim durchgeführten Verbundprozess vorzugsweise in der Größenordnung von 1 bis 10 bar.
Um einen blasenfreien Verbund herzustellen, kann der Folienverbund 4, 4', 4'' auch als Vakuumverbund, d. h. unter Beaufschlagung mit Unterdruck erzeugt werden. Dabei wird der zu verbindende Folienverbund 4, 4', 4' in einem Laminat lose aufeinander gelegt und abschließend evakuiert. Im Anschluss daran wird das System vorzugsweise bei Atmosphärendruck und erhöhter Temperatur belastet und zu einem blasenfreien Verbund hergestellt, der nun dem eigentlichen Verbundprozess unterzogen werden kann.
Bei dem durchgeführten Verbundprozess verschmelzen die Folienschichten 5, 6, 6', ohne dass Stoßkanten zwischen den Abschnitten entstehen und das fertige Produkt als eine homogene transparente Brandschutzschicht auf, welche eine effektive Brandschutzwirkung über die gesamte Fläche des Verbundsicherheitsglases 1 gewährleistet.
Das erste und zweite Glaselement 2, 3 können beispielsweise durch verschiedene Prozessschritte vorbearbeitet sein, welche zur Herstellung einer gewünschten Verglasungseinheit erforderlich oder vorteilhaft sind. Beispielsweise können auch Funktionsschichten aufgebracht werden, welche die Transmission der herzustellenden Verglasungseinheit beeinflussen. Alternativ oder zusätzlich kann zumindest eine Isolierglasschicht vorgesehen sein, welche zwischen dem ersten und zweiten Glaselement 2, 3 oder außerhalb dessen angeordnet sein kann.
Zusätzlich oder alternativ können bezogen auf das erste und zweite Glaselement lediglich abschnittsweise zumindest eine feuerhemmende Folienschicht 5, 5' und zumindest zwei Verbindungsträgerfolienschichten 6, 6', 6'' vorgesehen sein, welche die Brandschutzwirkung entfalten.
Die Erfindung wurde voranstehend an einem Ausführungsbeispiel beschrieben. Es versteht sich, dass zahlreiche Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind, ohne dass dadurch der der Erfindung zugrunde liegende Erfindungsgedanke verlassen wird.
Beispielsweise können die feuerhemmende Folienschicht 5, 5' und/oder die zumindest zwei Verbindungsträgerfolienschichten 6, 6', 6'' radioaktiv bestrahlt werden, vorzugsweise mit BETA- oder GAMMA-Strahlung. Hierdurch können besonders vorteilhaft die feuerhemmenden Materialeigenschaften beeinflusst, insbesondere die feuerhemmende Wirkung erhöht werden.
Bezugszeichenliste

1: Verbundsicherheitsglas
2: erstes flächiges Glaselement
3: zweites flächiges Glaselement
4, 4', 4'': Folienverbund
5, 5'': feuerhemmende Folienschicht
6, 6', 6'': Verbindungsträgerfolienschicht
7: drittes flächiges Glaselement

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Nicht-Patentliteratur

DIN 4102 [0025]

Claims

Verbundsicherheitsglas mit brandschutztechnischen Eigenschaften bestehend aus zumindest einer ersten und zweiten flächigen Glaselement (2, 3) und zwischen dem ersten und zweiten flächigen Glaselement (2, 3) vorgesehenen Brandschutzmitteln, wobei die Brandschutzmittel durch einen Folienverbund (4, 4', 4'') gebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Folienverbund (4, 4', 4'') aus zumindest einer feuerhemmenden Folienschicht (5, 5') und zumindest zwei, die feuerhemmende Folienschicht (5, 5') umgebende Verbindungsträgerfolienschichten (6, 6', 6'') besteht, wobei die zumindest eine feuerhemmende Folienschicht (5, 5') aus einem thermoplastischen Kunststoff und die Verbindungsträgerfolienschichten (6, 6', 6'') aus einem zur Verbindung von des thermoplastischen Kunststoffes mit dem ersten bzw. zweiten Glaselement (2, 3) geeigneten weiteren Kunststoffmaterial hergestellt sind.
Verbundsicherheitsglas nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine feuerhemmende Folienschicht (5, 5') aus Polyvinylchlorid oder Polyethylenterephthalat hergestellt ist.
Verbundsicherheitsglas nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsträgerfolienschichten (6, 6', 6'') aus Ethylenvinylacetat Polyvinylbutyral, Polyacrylat, Polymethylmethacrylat, Polyurethan und/oder dgl. Kunststoffmaterialien hergestellt sind.
Verbundsicherheitsglas nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und zweite, flächige Glaselement (2, 3) sicherheitstechnische Eigenschaften, insbesondere eine vorgegebene Vorspannung aufweisen.
Verbundsicherheitsglas nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Folienverbund (4, 4', 4'') zumindest zwei feuerhemmende Folienschichten (5, 5') aufweist, die miteinander und mit den umgebenden ersten und zweiten, flächigen Glaselement (2, 3) über jeweils zumindest eine Verbindungsträgerfolienschicht (6, 6', 6'') verbunden sind.
Verbundsicherheitsglas nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch ein erstes, zweites und drittes Glaselement (2, 3, 7), wobei zwischen dem ersten und zweiten Glaselement (2, 3) sowie zwischen dem zweiten und dritten Glaselement (3, 7) jeweils ein Folienverbund (4, 4') bestehend aus zumindest einer feuerhemmenden, aus Polyvinylchlorid hergestellten Folienschicht (5, 5') und zumindest zwei diese umgebende Verbindungsträgerfolienschichten (6, 6') vorgesehen sind.
Verbundsicherheitsglas nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die feuerhemmende, aus Polyvinylchlorid hergestellte Folienschicht (5, 5') weist eine Stärke zwischen 0,3 mm und 0,9 mm, vorzugsweise zwischen 0.7 mm und 0,8 mm auf.
Verbundsicherheitsglas nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsträgerfolienschichten (6, 6') eine Stärke zwischen 0,1 mm und 0,5 mm, vorzugsweise zwischen 0.3 mm und 0,4 mm aufweisen.
Verbundsicherheitsglas nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Stärke der Glaselemente (2, 3, 7) zwischen 2 bis 7 mm beträgt.
Verbundsicherheitsglas nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines der Glaselemente (2, 3, 7) eine Funktionsschicht aufweist, welche die Transmission des Sicherheitsverbundsglases (1) beeinflusst.
Verfahren zur Herstellung eines Verbundsicherheitsglases mit brandschutztechnischen Eigenschaften, wobei das Verbundsicherheitsglas (1) zumindest ein erstes und zweites, flächiges Glaselement (2, 3) aufweist, bei dem zwischen zumindest einem ersten und zweiten flächigen Glaselement (2, 3) ein ein Brandschutzmittel ausbildender Folienverbund (4, 4', 4'') eingebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung des Folienverbundes (4, 4', 4'') auf zumindest eine erste Verbindungsträgerfolienschicht (6) zumindest eine feuerhemmende Folienschicht (5) aus einem thermoplastischen Kunststoff aufgetragen wird und anschließend auf die feuerhemmende Folienschicht (5) zumindest eine zweite Verbindungsträgerfolienschicht (6') aufgebracht wird.
Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine erste Verbindungsträgerfolienschicht (6) mit dem ersten flächigen Glaselement (2) und die zumindest eine zweite Verbindungsträgerfolienschicht (6') mit dem zweiten flächigen Glaselement (3) verbunden wird.
Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den genannten Verbindungsträgerfolienschichten (6, 6', 6'') und der inneren Folienschicht (5) noch weitere Verbindungsträgerfolienschichten aus diversen Kunststoffmaterialien eingebracht werden.
Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine feuerhemmende Folienschicht (5) aus Polyvinylchlorid oder Polyethylenterephthalat hergestellt ist.
Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsträgerfolienschichten (6, 6', 6'') aus Ethylenvinylacetat Polyvinylbutyral, Polyacrylat, Polymethylmethacrylat, Polyurethan und/oder dgl. Kunststoffmaterialien hergestellt sind.
Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verschmelzung der einzelnen Folienschichten (5, 5', 6, 6'. 6'') diese einem Verbundprozess unterzogen werden, und zwar unter Beaufschlagung mit Druck und erhöhter Temperatur.
Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verschmelzung der einzelnen Folienschichten (5, 5', 6, 6'. 6'') diese einem Verbundprozess unterzogen werden, und zwar unter Beaufschlagung mit Unterdruck und erhöhter Temperatur.
Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine feuerhemmende Folienschicht (5, 5') und/oder die zumindest zwei Verbindungsträgerfolienschichten (6, 6', 6'') radioaktiv bestrahlt werden, vorzugsweise mit BETA- oder GAMMA-Strahlung.