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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Meerwasserentsalzung.
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Aufgrund
des stets steigenden Bedarfs an Brauch- und Trinkwasser nimmt die
Gewinnung von Trinkwasser aus Meerwasser immer mehr an Bedeutung
zu. Dies beruht auch darauf, dass die Grundwasserspiegel laufend
sinken und in Teilen der Erde das Grundwasser auch zunehmend kontaminiert wird.
Infolge mangelnder Versorgung mit Brauch- und Trinkwasser kommt
es in der Natur beispielsweise zur Trockenheit und Versteppung sowie
in bevölkerungsreichen
Regionen zu Nahrungsmangel und Elend.
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Darüber hinaus
ist bei vielen Prozessen für die
Verarbeitung oder Verwertung von Materialien, insbesondere bei der
Müllverwertung,
der Fall gegeben, dass Resteenergien, insbesondere Restwärme, ungenutzt
an die Umgebung abgegeben werden.
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Deshalb
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Meerwasserentsalzung vorzuschlagen, welche entweder unabhängig von
einer Fremdenergie oder mit einer Restenergie durchgeführt oder
betrieben werden kann, die als Abfallprodukt aus einem Verarbeitungsprozess
von Materialien vorliegt, welche ansonsten ungenutzt an die Umgebung
abgegeben würde.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren gemäß den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in
den weiteren Ansprüchen angegeben.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren
erfolgt eine Meerwasserentsalzung durch eine Destillation, bei der
ein aufgeheizter beziehungsweise erhitzter Luftstrom einen Behälter mit
Meerwasser durchströmt,
so dass innerhalb des Behälters
in einem Verdampfungsraum ein Dampf ausbildet wird, der einem Kondensator
zugeführt
wird und der durch den Kondensator kondensierte Dampf als Destillat
aufgesammelt und gespeichert wird. Durch dieses Verfahren ist es
lediglich erforderlich, eine Energie zur Aufheizung des Luftstromes
bereitzustellen, um eine Meerwasserentsalzung durchzuführen. Dabei
kann dieses Verfahren zur Meerwasserentsalzung entweder mittels
regenerativer Energie betrieben werden oder mit einer Restenergie
oder Restwärme
aus anderweitigen Verfahrens- oder Verarbeitungsprozessen von Materialien.
Durch den Einsatz einer erhitzten Luftströmung, welche dem mit Meerwasser
teilweise gefüllten
Behälter
zugeführt
wird, kann in einfacher Weise die Restenergie oder Restwärme zum
Aufheizen oder Erhitzen des Luftstromes eingesetzt werden. Dadurch
wird ein flexibel zu betreibendes Verfahren geschaffen, welches
auf bestimmte Standorte und Umgebungsbedingungen nicht beschränkt ist.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird der
durch den Kondensator abgekühlte
Dampf als vorgewärmter
Luftstrom erneut der Aufheizstation zugeführt. Dadurch kann die in dem
Luftstrom noch verbleibende Restwärme nach dem Austreten aus
dem Kondensator weiter genutzt werden, um einen geringeren Energiebedarf
für das
Erhitzen des Luftstromes aufzubringen, der dem Behälter zugeführt wird.
Dadurch kann die Energiebilanz verbessert werden.
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Eine
weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der
Kondensator über
eine Ansaugleitung mit Meerwasser gespeist wird, wobei vorzugsweise
vorgesehen ist, dass aus einer Tiefe von wenigstens 20 m, insbesondere
wenigstens 30 m oder mehr, Meerwasser angesaugt wird. Dies weist den
Vorteil auf, dass das Meerwasser mit einer niedrigen Temperatur
vergleichsweise zum zugeführten Dampf
den Kondensator durchströmt.
Beispielsweise bei einer Entnahme des Meerwassers in einer Tiefe von
circa 40 m weist das Meerwasser eine Temperatur von circa 10°C auf. Dadurch
kann eine hohe Temperaturdifferenz zwischen dem den Kondensator durchströmenden Dampf
und somit eine hohe Kondensationsrate erzielt werden.
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Des
Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass das Meerwasser durch eine
Pumpeinrichtung, welche zwischen einer Ansaugöffnung der Ansaugleitung und
dem Kondensator positioniert ist, dem Kondensator zugeführt wird.
Dadurch kann die Unabhängigkeit
der Meerwasserentsalzungsanlage weiter gesteigert werden.
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Eine
weitere bevorzugte Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, dass
der Luftstrom, welcher in das im Behälter bevorratete Meerwasser
eingedrückt wird,
auf eine Temperatur von weniger als 250°C, vorzugsweise zwischen 140°C und 220°C, aufgeheizt
wird. Dadurch kann ein hoher Verdunstungsgrad erzielt werden, so
dass im Verdampfungsraum sich ein Dampf mit einer relativen Luftfeuchtigkeit
ansammelt, der vorzugsweise 100% Luftfeuchtigkeit aufweist, also
gesättigt
ist.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird dem
Behälter
durch den Kondensator vorgewärmtes
Meerwasser, insbesondere mit einer Temperatur von 20°C bis 80°C, zugeführt. Diese
Erwärmung
des Meerwassers beschleunigt den Verdunstungsprozess im Behälter, wodurch ein
höherer
Wirkungsgrad der Meerwasserentsalzungsvorrichtung zur Erzeugung
von einem Destillat, also Frischwasser, ermöglicht wird.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird in
einem Behälter
ein Füllstandsniveau
des Meerwassers konstant gehalten. Dadurch bleibt das Volumen des
Verdampfungsraumes oberhalb des Meerwasserspiegels im Behälter konstant.
Bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass durch Öffnen einer Ablaufleitung am
Behälter
das Flüssigkeitsniveau
geregelt wird.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird die
Aufheizstation mit Sonnenenergie betrieben. Dabei sind insbesondere
Solarabsorber vorgesehen. Beispielsweise kann über sogenannte Solarabsorptionselemente
oder Solarabsorber ein zumeist flüssiges Wärmeträgermedium aufgeheizt werden,
welches der Aufheizvorrichtung zugeführt wird, um den Luftstrom
zu erhitzen. Alternativ kann anstelle der Speisung der Aufheizstation über ein
flüssiges
oder gasförmiges
Wärmeträgermedium
eine Aufheizung durch Strom erfolgen. In einem solchen Fall wird
mittels der Sonnenenergie durch Photovoltaikelemente Strom erzeugt,
welcher zum Betrieb der Vorrichtung für die Meerwasserentsalzung
eingesetzt wird. Durch die Erzeugung von Solarstrom kann des Weiteren
bevorzugt die Pumpeinrichtung zur Förderung von Meerwasser aus
dem Meer bereitgestellt werden. Gleichzeitig kann ein solcher Photovoltaikstrom
dazu eingesetzt werden, um eine Steuerung für die Vorrichtung zur Meerwasserentsalzung
anzusteuern. Beispielsweise kann das Öffnen und Schließen der
Ablaufleitung zur Konstanthaltung des Füllstandsniveau vom Meerwasser
im Behälter
angesteuert werden. Ebenso kann die Durchflussmenge von Meerwasser
durch den Kondensator über
die Fördermenge
der Pumpeinrichtung oder durch ein separates Ventil gesteuert werden. Analoges
gilt für
die zugeführte
Menge an Meerwasser in den Behälter.
Zusätzlich
zu dem vom Kondensator abgeführten
und erwärmten
Meerwasser kann dem Druckbehältnis
auch unmittelbar frisch angesaugtes Meerwasser zugeführt werden.
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Alternativ
kann die Aufheizvorrichtung mit einer Restenergie oder einer Restwärme aus
einem vorgeschalteten Verarbeitungsprozess, insbesondere aus der
Müllverwertung,
gespeist werden. Insbesondere bei der Müllverwertung von Sondermüll aus Raffinerien,
wie beispielsweise Ölschlammreste
mit Teer und Öl,
werden durch die Verbrennung, beispielsweise in einem Kupolofen,
erhebliche Restenergiemengen beziehungsweise Restwärme erzeugt. Diese
kann der Aufheizvorrichtung zur Erwärmung oder Erhitzung des Luftstromes
zugeführt
werden. Diese Restenergie kann auch zur Stromerzeugung eingesetzt
werden. Somit kann eine solche Meerwasserentsalzungsanlage unabhängig von
Fremdenergie, insbesondere fossilen Brennstoffen, betrieben werden.
Die Verbrennung von solchen Ölschlammresten
mit Teer und Öl
erfolgt zumeist auf Schiffen, auf denen auch das Verfahren zur Meerwasserentsalzung
durchgeführt
werden kann.
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Eine
weitere bevorzugte Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, dass
die Aufheizstation mit einem Latentwärmespeicher gekoppelt ist und
die regenerative Energie oder Restenergie oder Restwärme dem
Latentwärmespeicher
zugeführt
wird. Dadurch kann eine Destillation beziehungsweise Meerwasserentsalzung
rund um die Uhr erfolgen, unabhängig
von der Gewinnung an Energie durch das Sonnenlicht oder durch einen
vorgeschalteten Prozess, dessen Restwärme oder Restenergie genutzt wird.
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird des Weiteren durch
eine Vorrichtung zur Meerwasserentsalzung gemäß den Merkmalen des Anspruchs
11 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in
den weiteren abhängigen
Ansprüchen
angegeben.
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Die
Vorrichtung zur Meerwasserentsalzung weist den Vorteil auf, dass
eine kompaktbauende und im Aufbau einfach gestaltete Vorrichtung
zur Destillation von Meerwasser zu Frischwasser geschaffen ist. Darüber hinaus
ist der Betrieb dieser Meerwasseranlage durch Aufheizung eines Luftstromes
einfach und kontrolliert durchzuführen. Zum Betrieb dieser Vorrichtung
ist somit lediglich erforderlich, dass eine regenerative Energie
oder eine Restenergie oder Restwärme
aus einem Verarbeitungsprozess einer Aufheizstation zur Erwärmung oder
Erhitzung eines Luftstromes zugeführt wird. Weitere technische
Voraussetzungen oder chemische Bestandteile sowie Verschleißteile sind
nicht erforderlich.
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Bevorzugt
ist an dem Kondensator eine Ansaugleitung für Meerwasser und vorzugsweise
zwischen einer Ansaugöffnung
der Ansaugleitung und dem Kondensator eine Pumpeinrichtung und/oder ein
Filter vorgesehen. Dadurch wird der Betrieb einer solchen Vorrichtung
noch weiter vereinfacht, da das zur Entsalzung vorgesehene Meerwasser
gleichzeitig als Kühlmedium
für den
Kondensator benutzt wird.
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Des
Weiteren ist bevorzugt eine Ablaufleitung des Kondensators mit dem
Zulauf des Behälters verbunden.
Dies weist den Vorteil auf, dass das bereits durch den Kondensator
vorgewärmte
Meerwasser für
den Verdampfungsprozess im Behälter
bereitgestellt wird. Dadurch kann die Erwärmung des Meerwassers im Behälter durch
den erhitzten Luftstrom begünstigt
werden.
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Des
Weiteren ist bevorzugt ein vom Kondensator zur Aufheizstation führender
Luftströmungskanal
für den
abgekühlten
Dampf vorgesehen. Dieser abgekühlte
Dampf beziehungsweise noch erwärmte Luftstrom
ist zumeist wärmer
als eine herrschende Umgebungstemperatur, so dass dadurch die Energiebilanz
verbessert wird. Gleichzeitig kann dadurch ein geschlossener Kreislauf
geschaffen werden, der frei von Verschmutzungen ist.
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Die
Vorrichtung weist vorteilhafterweise eine Aufheizstation auf, die
als Wärmetauscher
ausgebildet ist, an welcher zumindest eine Anschlussleitung zum
Zuführen
von erhitzten Medien vorgesehen ist. Dadurch kann beispielsweise
ein flüssiges
Wärmeträgermedium
einer Solaranlage zugeführt
werden, welches in einem Solarabsorber oder bei der sogenannten
Solarthermie aufgeheizt wird. Ebenso kann ein gasförmiges Trägermedium
zugeführt
werden, beispielsweise eine Restwärme aus einer Müllverwertung.
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Eine
weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass zumindest
die Komponenten Aufheizstation, Behälter, Kondensator sowie Auffangbehälter für das Destillat
als eine transportierbare Einheit ausgebildet sind. Dadurch kann
diese Vorrichtung als Modul, insbesondere auf einer Montageplatte
oder Plattform, ausgebildet werden. Beispielsweise kann ein solches
Modul in Transportcontainern integriert sein. Ebenso kann ein solches
Modul auf Schiffen vorgesehen sein. Darüber hinaus kann auch ein solches
Modul auf Ölplattformen,
einzelnen Inseln oder in Küstenregionen
Einsatz finden.
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Bevorzugt
umfasst eine solche transportierbare Einheit einen Latentwärmespeicher,
der die von außen
zugeführte
Energie, insbesondere Wärmeenergie,
speichert und die Aufheizstation mit Energie versorgt. Dadurch kann
die Betriebsdauer unabhängig
von der Sonnenscheindauer oder der Betriebsdauer des Verarbeitungsprozesses
sein und somit die Menge an Frischwassergewinnung erhöht werden.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist zum autarken Betrieb
der Vorrichtung eine Solaranlage anschließbar, welche Strom und/oder Wärme zum
Betreiben der Aufheizstation und/oder der Pumpeinrichtung und/oder
einer Steuerung erzeugt. Durch die Verbindung der Solaranlage mit
der Vorrichtung zur Meerwasserentsalzung kann ein vollständig autarkes
System geschaffen werden. Die zum Betrieb der Vorrichtung erforderliche
Energie wird über
die Sonnenenergie geliefert. Dabei wird bevorzugt zum einen Wärme dem
Latentwärmespeicher
oder der Aufheizstation zugeführt
und Strom für die
Pumpeinrichtung und gegebenenfalls für eine Steuerung erzeugt. Gleichzeitig
ist eine wartungsarme autarke Vorrichtung zur Meerwasserentsalzung vorgesehen.
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Es
versteht sich, dass das vorbeschriebene Verfahren und die vorbeschriebene
Vorrichtung auch zum Einsatz für
die Aufbereitung von Schmutz- oder Brackwasser vorgesehen sein können.
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Die
Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen
derselben werden im Folgenden anhand der in den Zeichnungen dargestellten
Beispiele näher
beschrieben und erläutert.
Die der Beschreibung und den Zeichnungen zu entnehmenden Merkmale
können
einzeln für
sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt
werden. Es zeigt:
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1 eine
schematische Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Meerwasserentsalzung.
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In 1 ist
eine schematische Ansicht einer Vorrichtung 11 zur Meerwasserentsalzung
dargestellt. Diese Vorrichtung 11 umfasst einen Behälter 12,
der mit Meerwasser zur Entsalzung befüllt ist. Diesem Behälter 12 vorgeschalten
ist eine Aufheizstation 14, durch welche ein Luftstrom
aufgeheizt wird, der in den Behälter 12 eingeblasen
wird. Diese Aufheizstation 14 ist in einer Ausführungsform
als Wärmetauscher
ausgebildet. Hierbei kann es sich um einen Gleichstrom- oder Gegenstromwärmetauscher
handeln. Alternative Aufheizvorrichtungen sind ebenfalls möglich. Der
Behälter 12 weist
des Weiteren eine Zulaufleitung 16 auf, welche Meerwasser dem
Behälter 12 zuführt. Des
Weiteren ist oberhalb der Zulaufleitung 16 eine Ablaufleitung 17 vorgesehen,
um verbrauchtes Meerwasser beziehungsweise Sole abzuführen, welche
während
der Destillation des Meerwassers sich bildet. Der Behälter 16 wird bevorzugt
drucklos betrieben.
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Der
Behälter 12 wird
während
der Meerwasserentsalzung auf einem Füllstandsniveau gehalten, dessen
niedrigstes Niveau jedenfalls oberhalb der Ablaufleitung 17 liegt.
Der Füllstand 19 ist
dabei derart vorgesehen, dass ein genügend großverbleibender Verdampfungsraum 21 in
dem Behälter 12 verbleibt.
Von dem Verdampfungsraum 21 zweigt eine Versorgungsleitung 22 ab
und führt
den in dem Verdampfungsraum 21 gebildeten Dampf einem Kondensator 24 zu.
Dieser Kondensator 24 weist eine Vielzahl von Kühlschlangen 26 auf.
An den Kühlschlangen 26 kondensiert
der Dampf aus dem Verdampfungsraum 21 und das Kondensat
wird als Destillat, also Frischwasser, in einem Auffangbehältnis 27 gesammelt.
Alternativ kann über
eine Ablaufleitung das Destillat in einen außerhalb der Vorrichtung 12 angeordneten
Sammelbehälter
geführt
oder in ein Trinkwassernetz eingespeist werden.
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Vom
Kondensator 24 führt
ein Luftströmungskanal 29 zur
Aufheizstation 14. Über
diesen Luftströmungskanal 29 wird
der abgekühlte
Dampf beziehungsweise erwärmte
Luftstrom der Aufheizstation 14 zugeführt. Somit ist ein geschlossener Kreislauf
für die
Luftströmung
beziehungsweise Luft gegeben, welche durch den Behälter 12 hindurchgeführt wird, über den
Verdampfungsraum 21 durch den Kondensator 24 hindurchgeführt und über den
Luftströmungskanal 29 wieder
zur Aufheizstation 14 zurückgeführt wird.
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Das
zur Gewinnung von Frischwasser vorgesehene Meerwasser wird über eine
Ansaugöffnung 34 einer
Ansaugleitung 31 durch eine Pumpe beziehungsweise Pumpeinrichtung 32 angesaugt
und dem Kondensator 24 zugeführt. Bevorzugt kann der Pumpe 32 vorgeschalten
ein Filter 33 angeordnet sein, so dass nur gereinigtes
Meerwasser der Vorrichtung 11 zugeführt wird. Das durch die Ansaugleitung 31 angesaugte
Meerwasser durchströmt
die Kühlschlangen 26 des
Kondensators 24 und wird am Ausgang des Kondensators 24 abgeführt und über die
Zulaufleitung 16 dem Behälter 12 zugeführt.
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Die
Aufheizstation 14 umfasst bevorzugt einen Latentwärmespeicher 35,
der eine Energie- beziehungsweise Restwärme für den Wärmetauscher in der Aufheizstation 14 bereitstellt.
Dieser Latentwärmespeicher 35 kann
gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel
durch Solarenergie aufgeheizt werden. Beispielsweise können Parabolspiegel 37 vorgesehen
sein, welche ein Wärmeträgermedium,
insbesondere ein flüssiges
Wärmeträgermedium,
aufheizen. Dieses wird über
eine Versorgungsleitung 38 zum Latentwärmespeicher 35 geführt, so
dass dieser die zugeführte
Wärme aufnehmen
kann. Bevorzugt sind sogenannte Solarthermieanlagen vorgesehen. Diese
werden auch als Sonnenkollektoren- oder Sonnenwärmekraftwerke bezeichnet. Alternativ
oder zusätzlich
können
auch Photovoltaikanlagen vorgesehen sein, die den erzeugten Strom
in die Aufheizstation einspeisen und diese betreiben, um den Luftstrom
zu erhitzen. Der durch die Photovoltaikanlage erzeugte Strom wird
bevorzugt in einem Akkumulator gespeichert, so dass in Analogie
zum Latentwärmespeicher
auch eine Stromversorgung zumindest für die Pumpeinrichtung 32 außerhalb
der Sonnenscheindauer ermöglicht
ist.
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Anstelle
des Betriebes der Aufheizstation 14 mit Sonnenenergie kann
diese auch aus einer Restenergie oder Restwärme eines weiteren Prozesses betrieben
werden. Beispielsweise kann eine Restenergie oder Restwärme aus
einer Müllverwertung
zum Aufheizen des Latentwärmespeichers 35 oder
zum Betrieb des Wärmetauschers
der Aufheizstation 14 erfolgen. Insbesondere beim Verbrennen
von Sondermüll
aus Raffinerien, wie beispielsweise Ölschlammreste mit Teer und Öl, werden
aufgrund des dort eingesetzten Verbrennungsverfahrens mit einem Kupolofen
erhebliche Mengen an Restwärme
frei, die in dem Latentwärmespeicher 35 gespeichert
werden oder zur Aufheizung der Luft durch den Wärmetauscher dienen können. Weitere
alternative regenerative Energien können ebenfalls bereitgestellt
werden. Diese Restwärme
beziehungsweise Restenergie kann wiederum einen Generator betreiben,
der zur Erzeugung von Strom vorgesehen ist, um beispielsweise die
Pumpeinrichtung 32 und gegebenenfalls eine Steuerung der
Vorrichtung 11 zu betreiben.
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Zur
Gewinnung von Trinkwasser wird in der Aufheizstation 14 der
Luftstrom erhitzt, wobei bevorzugt eine Erwärmung des Luftstromes zwischen 140°C und 220°C vorgesehen
ist. Diese erhitzte Luft wird in den Behälter 12 eingeblasen,
welche das Meerwasser durchströmt.
Der Luftstrom wird bevorzugt mit einem Druck in den Behälter eingeblasen, der
größer als
die wirkende Meerwassersäule
im Behälter
ist. Dieser Druck kann durch einen Kolbenmotor oder dergleichen
erzeugt werden, der wiederum durch die regenerative Energie oder
Restwärme
betrieben wird. Im Verdampfungsraum 21 bildet sich ein gesättigter
Dampf bei hoher Temperatur aus. Dieser Dampf wird dem Kondensator 24 zugeführt, der
aufgrund des zugeführten
Meerwassers abgekühlt
wird. Bevorzugt wird Meerwasser aus einer Tiefe von mehr als 20
m, insbesondere mehr als 30 m, entnommen. In tieferen Bereichen
ist das Meerwasser kühl,
beispielsweise beträgt
die Temperatur 10°C
bei einer Entnahmetiefe von circa 40 m. Nachdem beispielsweise 10°C kühles Meerwasser
die Kühlschlangen 26 durchlaufen
hat, wird dieses mit einer Eintrittstemperatur von circa 20°C bis 80°C dem Behälter zugeführt. Die
Eintrittstemperatur des Meerwassers in den Behälter 12 kann dadurch
eingestellt werden, indem Durchströmungsgeschwindigkeiten des
frischen Wassers durch die Kühlschlangen
angesteuert werden. Der im Kondensator 24 abgekühlte Dampf
wird noch als erwärmter
Restluftstrom über
den Luftströmungskanal 29 der
Aufheizstation 14 zugeführt.
Dadurch kann eine geringere Wärmemenge
genügen, um
diesen wiederum auf seine Ausgangstemperatur zu Beginn der Meerwasserentsalzung überzuführen.
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Dem
Behälter 12 wird
aufgrund des Kühlbetriebes
des Kondensators 24 über
die Zulaufleitung 16 quasi kontinuierlich frisches und
bevorzugt gereinigtes Meerwasser zugeführt. Über einen Füllstandsensor wird bevorzugt
der Füllstand 19 überwacht und
abgefragt, so dass dieser im Wesentlichen auf einem gleichbleibenden
Niveau verbleibt. Hierzu wird entsprechend die Ablaufleitung 17 angesteuert,
um ein zu starkes Ansteigen des Füllstandsniveaus 19 zu
vermeiden. In einer konstruktiv einfachen Ausführungsform kann das Füllstandsniveau 19 auf
gleicher Höhe
wie die Ablaufleitung 17 vorgesehen sein. Somit verbleibt
der Verdampferraum 21 in seiner Größe konstant, so dass zu viel
zugeführtes
Meerwasser in den Behälter 12 von
selbst abfließt.
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Diese
Meerwasserentsalzung erfolgt nach dem Prinzip der Zwangs-Destillation und
besteht aus konstruktiv einfach aufgebauten Komponenten, die wartungsarm
sind. Darüber
hinaus ist ein flexibler und autarker Einsatz ermöglicht,
da die Zuführung der
Energie oder Wärme
zur Aufheizung des Luftstromes für
die Destillation zur Meerwasserentsalzung in vielfältiger Weise
erfolgen kann.