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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Strömungsleitmechanismus
für ein Kraftfahrzeug, wobei der Strömungsleitmechanismus
ein Trägerbauteil umfasst, eine relativ zum Trägerbauteil
zur Veränderung eines Strömungsquerschnitts in
einer Öffnungsrichtung sowie in einer der Öffnungsrichtung
entgegengesetzten Schließrichtung verstellbare Luftdurchlasseinrichtung,
eine Normalbetrieb-Stellvorrichtung, die mit der Luftdurchlasseinrichtung
bewegungsübertragend gekoppelt oder koppelbar ist und dazu
ausgebildet ist, die Luftdurchlasseinrichtung wenigstens in Öffnungsrichtung
zu verstellen, eine Steuereinrichtung zur Ansteuerung der Normalbetrieb-Stellvorrichtung
und eine Notbetrieb-Stellvorrichtung mit einem thermomechanischen
Aktuator, der thermisch mit einem vorbestimmten Fahrzeugbereich,
vorzugsweise einem Fahrzeugmotor oder einem Kühlkreislauf,
koppelbar oder gekoppelt ist, und der dazu ausgebildet ist, dann,
wenn eine Temperatur des vorbestimmten Fahrzeugbereichs höher
ist als eine vorgegebene Schwellentemperatur, die Luftdurchlasseinrichtung
in Öffnungsrichtung zu verstellen oder in einer Stellung zu
halten, bei welcher der Strömungsquerschnitt im Vergleich
zu Stellungen der Luftdurchlasseinrichtung bei Temperaturen unterhalb
der Schwellentemperatur vergrößert ist.
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Um
wärmeempfindliche Komponenten eines Kraftfahrzeugs, insbesondere
den Kraftfahrzeugmotor, vor Überhitzung zu schützen,
ist es bekannt, Strömungsleitmechanismen an solchen Kraftfahrzeugen vorzusehen,
insbesondere verstellbare Luftdurchlasseinrichtungen wie Luftklappen
oder Jalousien, welche beispielsweise von elektromechanischen Aktuatoren
wie Schrittmotoren in Öffnungs- und Schließrichtung
verstellt werden können.
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Dabei
nimmt der von Luft durchströmbare Strömungsquerschnitt
einer der Luftdurchlasseinrichtung zugeordneten, an dem Trägerbauteil
oder dem Kraftfahrzeug vorgesehenen Durchgangsöffnung ab, wenn
die Luftdurchlasseinrichtung in Schließrichtung verstellt
wird, und der Strömungsquerschnitt nimmt zu, wenn die Luftdurchlasseinrichtung
in Öffnungsrichtung verstellt wird.
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In
Strömungsleitmechanismen, die in den Druckschriften
DE 32 11 793 A1 ,
DE 20 2005 010 683 U1 ,
DE 34 38 709 C1 sowie
DE 100 26 047 A1 beschrieben
sind, umfassen die Normalbetrieb-Stellvorrichtungen dahingegen jeweils
einen mit dem Fahrzeugmotor oder Kühlkreislauf thermisch
gekoppelten thermomechanischen Aktuator, etwa ein Dehnstoffelement
oder ein Bimetallelement. Auf diese Weise kann die Luftdurchlasseinrichtung
besonders einfach in Abhängigkeit von der Temperatur des
vor Überhitzung zu schützenden, vorbestimmten
Fahrzeugbereichs verstellt werden, ohne dass ein Steuergerät benötigt
wird.
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Schließlich
ist aus der Druckschrift
DE
102 18 700 A1 ein gattungsgemäßer Strömungsleitmechanismus
bekannt, bei welchem in einem aus zwei gelenkig miteinander verbundenen
Teilhebeln gebildeten Hebel, der zur Bewegungs- und Kraftübertragung
von einem elektromechanischen Aktuator als der Normalbetrieb-Stellvorrichtung
zu der Luftdurchlasseinrichtung dient, eine durch ein Schmelzglied
in einer vorgespannten Stellung fixierte Feder als Notbetrieb-Stellvorrichtung
integriert ist. Die durch das Schmelzglied arretierte vorgespannte
Feder überbrückt das Gelenk der Teilhebel, welches
durch das Schmelzglied ebenfalls arretiert ist. Dann, wenn die Temperatur
des vorbestimmten Fahrzeugbereichs höher ist als die vorgegebene
Schwellentemperatur, schmilzt das Schmelzglied auf, gibt das Gelenk
zur Bewegung frei, und die Feder, die somit nicht mehr in der vorgespannten
Stellung fixiert ist, treibt die Teilhebel zur Relativbewegung um
ihr gemeinsames Gelenk an und verstellt die Luftdurchlasseinrichtung
somit in Öffnungsrichtung.
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Die
vorgegebene Schwellentemperatur kann dabei deutlich über
den üblichen Betriebstemperaturen des vorbestimmten Fahrzeugbereichs
im Normalbetrieb liegen und so gewählt sein, dass dann, wenn
die Temperatur des Fahrzeugbereichs unterhalb der Schwellentemperatur
liegt, keine oder zumindest keine erheblichen Beschädigungen
des Fahrzeugbereichs aufgrund von Überhitzung zu erwarten
sind.
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Eine
solche Notbetrieb-Stellvorrichtung gewährleistet, dass
auch bei einem Defekt der Normalbetrieb-Stellvorrichtung die Luftdurchlasseinrichtung in Öffnungsrichtung
verstellt und damit der vorbestimmte Fahrzeugbereich zuverlässig
vor Überhitzungsschäden geschützt werden
kann
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Ein
wesentlicher Nachteil der im Stand der Technik bekannten Lehre besteht
darin, dass die Normalbetrieb-Stellvorrichtung bei einer Verstellung
der Luftdurchlasseinrichtung den thermomechanischen Aktuator der
Notbetrieb-Stellvorrichtung auch im Normalbetrieb stets mitbewegen
und damit eine größere Kraft aufbringen muss,
als es zum Verstellen der Luftdurchlasseinrichtung notwendig wäre.
Daher müssen verhältnismäßig
große, schwere und entsprechend teure Aktuatoren in den
Normalbetrieb-Stellvorrichtungen der bekannten Strömungsleitmechanismen verwendet
werden
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Ein
weiterer Nachteil des bekannten Strömungsleitmechanismus
liegt darin, dass dann, wenn die Schwellentemperatur einmal überschritten
wurde, weder die Normalbetrieb-Stellvorrichtung, noch die Notbetrieb-Stellvorrichtung
ohne zusätzliche Reparaturmaßnahmen wieder betriebsfähig
sind.
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Daher
besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, den aus dem
Stand der Technik bekannten Strömungsleitmechanismus so
weiter zu entwickeln, dass im Normalbetrieb, also unterhalb der
vorgegebenen Schwellentemperatur, weniger Kraft zum Verstellen der
Luftdurchlasseinrichtung eingesetzt werden muss.
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Zur
Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
dass der thermomechanische Aktuator der Notbetrieb-Stellvorrichtung
dann, wenn die Temperatur des vorbestimmten Fahrzeugbereichs niedriger
als die Schwellentemperatur ist, von der Luftdurchlasseinrichtung
bewegungs- und kraftübertragungsmäßig
entkoppelt ist.
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Aufgrund
dieser Entkopplung muss die Normalbetrieb-Stellvorrichtung, die
unterhalb der vorgegebenen Schwellentemperatur für eine
Verstellung der Luftdurchlasseinrichtung unter normalen Betriebsbedingungen
sorgt, weder gegen eine Haltekraft der Notbetrieb-Stellvorrichtung
arbeiten, noch die Normalbetrieb-Stellvorrichtung mitbewegen.
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Eine
derartige Entkopplung lässt sich auf einfache Weise dadurch
realisieren, dass Kraftübertragungswege zwischen der Normalbetrieb-Stellvorrichtung
und der Luftdurchlasseinrichtung sowie zwischen der Notbetrieb-Stellvorrichtung
und der Luftdurchlasseinrichtung zumindest teilweise parallel zueinander
angeordnet sind.
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So
kann zur Bewegungs- und Kraftübertragung zwischen den Stellvorrichtungen
und der Luftdurchlasseinrichtung ein gemeinsames Getriebe vorgesehen
sein, wobei die Kraftübertragungswege zwischen der Normalbetrieb-Stellvorrichtung
und dem Getriebe sowie zwischen der Notbetrieb-Stellvorrichtung
und dem Getriebe parallel angeordnet sind. Alternativ können
Stellglieder der Normal- und der Notbetriebstellvorrichtung direkt
oder jeweils über separate, den einzelnen Stellvorrichtungen
zugeordnete Getriebe mit der Luftdurchlasseinrichtung bewegungs-
und kraftübertragend gekoppelt sein.
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Grundsätzlich
ist es möglich, dass dann, wenn die Temperatur des vorbestimmten
Fahrzeugbereichs höher ist als die vorgegebene Schwellentemperatur,
die Normalbetrieb-Stellvorrichtung und die Notbetrieb-Stellvorrichtung
gemeinsam die Luftdurchlasseinrichtung verstellen. Dabei besteht
allerdings die Gefahr, dass in diesem Fall bei hohen Temperaturen
die Normalbetrieb- und die Notbetrieb-Stellvorrichtung einander
behindern, sofern die Normalbetrieb- und die Notbetrieb-Stellvorrichtung nicht
so eingestellt sind, dass sie für Temperaturen oberhalb
der Schwellentemperatur die Luftdurchlasseinrichtung jeweils in
die gleiche Position verstellen. Und selbst wenn eine derartige
Einstellung anfänglich vorhanden ist, besteht die Gefahr,
dass sie mit fortgesetzter Dauer des Kraftfahrzeug-Betriebs und der
damit verbundenen mechanischen und sonstigen Belastungen verloren
geht.
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Daher
ist es bevorzugt, dass die Normalbetrieb-Stellvorrichtung bewegungs-
und kraftübertragungsmäßig von der Luftdurchlasseinrichtung
entkoppelt ist, wenn die Temperatur des vorbestimmten Fahrzeugbereichs
höher ist als die vorgegebene Schwellentemperatur. In diesem
Fall wird für Temperaturen oberhalb der Schwellentemperatur
die Luftdurchlasseinrichtung ausschließlich von der Notbetrieb-Stellvorrichtung
verstellt.
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Um
diese bevorzugte Entkopplung der Normalbetrieb-Stellvorrichtung
von der Luftdurchlasseinrichtung zu bewirken, kann vorgesehen sein,
dass die Notbetrieb-Stellvorrichtung dazu ausgebildet ist, zumindest
im Falle eines Defekts der Normalbetrieb-Stellvorrichtung diese
bewegungs- und kraftübertragungsmäßig
von der Luftdurchlasseinrichtung zu entkoppeln, wenn die Temperatur
des vorbestimmten Fahrzeugbereichs die vorgegebene Schwellentemperatur überschreitet.
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Dabei
kann grundsätzlich vorgesehen sein, dass die Notbetrieb-Stellvorrichtung
bei der Entkopplung der Normalbetrieb-Stellvorrichtung von der Luftdurchlasseinrichtung
eine Verbindung wie beispielsweise einen Verbindungssteg zwischen
der Normalbetrieb-Stellvorrichtung und der Luftdurchlasseinrichtung,
ggf. an einer Sollbruchstelle, zerstört. In diesem Fall
ist ein erneuter Einsatz der Normalbetrieb-Stellvorrichtung ohne
weitere Reparaturmaßnahmen allerdings nicht möglich.
Eine solche Entkopplung ist insbesondere dann zweckmäßig,
wenn bei defektfreiem Normalbetrieb vorgesehen ist, dass die Luftdurchlasseinrichtung
im Falle von Temperaturen oberhalb der Schwellentemperatur von der
Normalbetrieb- und der Notbetrieb-Stellvorrichtung gemeinsam verstellt
wird, da in diesem Fall eine Entkopplung der Normalbetrieb-Stellvorrichtung
ohnehin nur im Falle eines Defekts diese Vorrichtung notwendig ist.
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Für
Strömungsleitmechanismen, bei denen für Temperaturen
oberhalb der Schwellentemperatur die Normalbetrieb-Stellvorrichtung
von der Luftleiteinrichtung bewegungs- und kraftübertragend
entkoppelt ist, ist es dahingegen bevorzugt, dass die Normalbetrieb-Stellvorrichtung
die Verstellung der Luftdurchlasseinrichtung im Normalbetrieb wieder übernehmen
kann, wenn der vorbestimmte Fahrzeugbereich nach einem Überschreiten
der Schwellentemperatur so weit abgekühlt, dass die Temperatur
die vorgegebene Schwellentemperatur wieder unterschreitet. Auf diese
Weise werden die oben angesprochenen Reparaturmaßnahmen
vermieden.
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Beispielsweise
kann ein Stellglied der Normalbetrieb-Stellvorrichtung überwindbar
mit der Luftdurchlasseinrichtung unmittelbar oder mittelbar verrastet
sein, etwa mit dem Getriebe. Zusätzlich oder alternativ
kann die Luftdurchlasseinrichtung unmittelbar oder mittelbar über
das Getriebe durch ein Vorspannmittel, etwa eine Federeinrichtung
in Schließrichtung vorgespannt sein. Dann kann ein bloßer
Anlageeingriff der Normalbetrieb-Stelleinrichtung mit der Luftdurchlasseinrichtung
ausreichen, da die Normalbetrieb-Stelleinrichtung, wiei auch die
Notbetrieb-Stelleinrichtung, lediglich eine in Öffnungsrichtung
gegen die Vorspannkraft des Vorspannmittels wirkende Verstellkraft
bereitstellen muss. Die Verstellkraft in Schließrichtung
kann dann nämlich von dem Vorspannmittel bereitgestellt
werden.
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Daher
ist gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der
vorliegenden Erfindung die Normalbetrieb-Stellvorrichtung dazu ausgebildet,
in eine bewegungs- und kraftübertragungsmäßige
Kopplung mit der Luftdurchlasseinrichtung einzutreten, wenn die Temperatur
des vorbestimmten Fahrzeugbereichs die vorgegebene Schwellentemperatur
unterschreitet.
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Dabei
kann weiter vorgesehen sein, dass die Normalbetrieb-Stellvorrichtung
dazu ausgebildet ist, die Notbetrieb-Stellvorrichtung bewegungs-
und kraftübertragungsmäßig von der Luftdurchlasseinrichtung
zu entkoppeln, wenn die Temperatur des vorbestimmten Fahrzeugbereichs
die vorgegebene Schwellentemperatur überschreitet.
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Auf
diese Weise können sowohl die Normalbetrieb-Stellvorrichtung
als auch die Notbetrieb-Stellvorrichtung wiederholt eingesetzt werden,
auch wenn die vorgegebene Schwellentemperatur mehrmals überschritten
und wieder unterschritten wird.
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Bevorzugt
kann der mechanische Aktuator der Notbetrieb-Stellvorrichtung ein
Dehnstoffelement oder einen Bimetallstreifen umfassen, wobei diese Elemente
einfach im Aufbau, kostengünstig und dazu in der Lage sind,
die zur Verstellung der Luftdurchlasseinrichtung benötigten
Kräfte sicher aufzubringen.
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Nachfolgend
wird die vorliegende Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
erläutert, das in den beiliegenden 1 bis 4 dargestellt
ist.
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Es
stellen dar:
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1 eine
schematische Draufsicht auf einen Strömungsleitmechanismus
eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung bei
einer Temperatur deutlich unterhalb der Schwellentemperatur,
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2 den
Gegenstand von 1 bei einer etwas höheren
Temperatur, jedoch unterhalb der Schwellentemperatur,
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3 den
Gegenstand von 1 bei Erreichen der Schwellentemperatur
und
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4 den
Gegenstand von 3 im Falle eines Defekts der
Normalbetrieb-Stellvorrichtung.
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Bei
allen Figuren handelt es sich um stark schematisierte und vereinfachte
Darstellungen, die insbesondere nicht maßstabsgetreu sind.
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Der
in den 1 bis 4 dargestellte, erfindungsgemäße
Strömungsleitmechanismus 10 umfasst ein Trägerbauteil 12 in
Form eines Abschnitts einer Karosserie eines nur angedeuteten Kraftfahrzeugs 13 sowie
eine in einer Durchgangsöffnung 14 des Trägerbauteils 12 angeordnete
Luftdurchlasseinrichtung 16 in Form einer Luftklappe 18.
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Die
Luftdurchlasseinrichtung 16 ist um eine Achse 20 schwenkbar
an dem Trägerbauteil 12 angebracht, so dass sie
in einer Öffnungsrichtung O und in einer Schließrichtung
S verstellbar ist, welche in den Figuren durch geschwungene Pfeile
angedeutet sind.
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Im
vorliegenden Fall ist aufgrund des symmetrischen Aufbaus der Luftklappe 18 bezüglich
der Achse 20 für eine frontal (in Richtung L)
auf das Fahrzeug auftreffende Strömung der Strömungsquerschnitt
Q der Durchgangsöffnung 14 auf zwei gleich große
Teil-Strömungsquerschnitte Q/2 verteilt.
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Wird
die Luftklappe 18 in Öffnungsrichtung O bewegt,
so vergrößert sich der Strömungsquerschnitt Q,
so dass insbesondere im Fahrbetrieb Luft von der Umgebung 15 des
Fahrzeugs 13 in das Fahrzeuginnere 17 geleitet
werden kann, um einen in der Figur nur schematisch angedeuteten
Fahrzeugbereich 22 vor Überhitzung zu schützen.
Bei diesem Fahrzeugbereich 22 kann es sich beispielsweise
um den Fahrzeugmotor handeln.
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Die
Luftdurchlasseinrichtung 16 ist in 1 in einer
Schließstellung dargestellt, in der die Durchgangsöffnung 14 weitgehend
verschlossen, der Strömungsquerschnitt Q also minimal ist.
Dabei ist auch möglich, allerdings nicht zwingend vorgeschrieben, dass
der Strömungsquerschnitt in der Schließstellung
bis auf Null verringert sein kann.
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Die
Luftdurchlasseinrichtung 16 ist über ein Getriebe 24 sowohl
mit einer Normalbetrieb-Stellvorrichtung 26 als auch mit
einer Notbetrieb-Stellvorrichtung 28 kraft- und bewegungsübertragend
koppelbar, so dass die Luftklappe 18 sowohl von der Normalbetrieb-Stellvorrichtung 26 als
auch von der Notbetrieb-Stellvorrichtung 28 verstellt werden
kann.
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Dabei
kann die Normalbetrieb-Stellvorrichtung 26 einen elektromechanischen
Aktuator 30 umfassen, der elektrische Steuersignale, die
beispielsweise in Abhängigkeit von Erfassungsergebnissen eines
nicht dargestellten Temperatursensors im Fahrzeugbereich 22 ausgegeben
werden können, von einer über eine Signalleitung 32 mit
dem elektromechanischen Aktuator 30 verbundenen Steuereinrichtung 34 in
eine Verstellung einer Kolbenstange 36 umsetzt, welche
als Ausgangs-Stellglied des Aktuators 30 wirkt. Der elektromechanische
Aktuator kann dabei beispielsweise ein Linearmotor oder ein Schrittmotor
sein, etwa in Verbindung mit einem Kugelgewindetrieb oder dergleichen.
Alternativ sind auch pneumatische oder hydraulische Aktuatoren möglich.
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Der
thermomechanische Aktuator 29 der Notbetrieb-Stellvorrichtung 28,
bei welchem es sich im vorliegenden Fall um einen Bimetallaktuator,
ein Dehnstoffelement oder dergleichen handeln kann, ist thermisch
mit dem vorbestimmten Fahrzeugbereich 22 gekoppelt und
bei diesem Aktuator 28 erfolgt eine Verstellung einer zugehörigen
Kolbenstange 38 gemäß einer Temperatur
des vorbestimmten Fahrzeugbereichs 22.
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Das
Getriebe 24, welches zur Bewegungs- und Kraftübertragung
von den Stellvorrichtungen 26, 28 auf die Luftleiteinrichtung 16 dient,
kann im vorliegenden Fall eine erste Hebelstange 40 umfassen,
die um eine zur Achse 20 der Luftleiteinrichtung 16 parallel
verlaufende Achse 42 schwenkbar an der Fahrzeugkarosserie
angebracht ist, und kann eine Verbindungsstange 44 umfassen,
welche an zwei Verbindungsstellen 44a und 44b jeweils
schwenkbar zum einen an der ersten Hebelstange 40 und zum
anderen an der Luftklappe 18 angebracht ist.
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Die
Hebelstange 40 weist weiter zwei Eingriffsgeometrien, insbesondere
Eingriffsöffnungen 46 und 48 auf, in
welche die Kolbenstangen 36 bzw. 38 der Normalbetrieb-
bzw. Notbetrieb-Stellvorrichtung 26, 28 eingreifen
können, um eine Kopplung zwischen der entsprechenden Stellvorrichtung 26, 28 und
dem Getriebe 24 und damit mit der Luftdurchlasseinrichtung 16 herzustellen.
Dabei sind die Kraftübertragungswege zwischen Normalbetrieb-Stellvorrichtung 26 und
Luftdurchlasseinrichtung 16 sowie Notbetrieb-Stellvorrichtung 28 und
Luftdurchlasseinrichtung 16 bis zum Getriebe 24 funktionell
parallel zueinander.
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Die
Eingriffsöffnungen 46 und 48 sowie die Kolbenstangen 46 und 38 können
jeweils in den Figuren aus Gründen der Übersichtlichkeit
nicht dargestellte Rastmittel umfassen, welche bei der Kopplung von
Kolbenstange 36, 38 und Eingriffsöffnung 46, 48 ineinander
einrasten und damit dafür sorgen, dass auch bei einer Einziehbewegung
der jeweiligen Kolbenstange 36, 38 eine bewegungsübertragende Kopplung
mit dem Getriebe 24 erreicht werden kann.
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Alternativ
oder zusätzlich kann die Luftdurchlasseinrichtung 16 auch
von einer in den Figuren gestrichelt angedeuteten Feder 45 als
Vorspannmittel in Schließrichtung S vorgespannt sein. In
diesem Fall kann auf die Rastmittel verzichtet werden.
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Alternativ
kann die Luftdurchlasseinrichtung 16 mittelbar über
das Getriebe 24 oder unmittelbar durch Vorspannmittel in
Schließrichtung vorgespannt sein, so dass eine Verstellung
der Luftdurchlasseinrichtung 16 in Öffnungsrichtung
gegen eine Vorspannkraft erfolgt, welche auch bei entsprechender Aktuatorbewegung
für eine Rückstellung der Luftdurchlasseinrichtung 16 in
Schließrichtung sorgt.
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Die 1 zeigt
den Strömungsleitmechanimus in einem Zustand, bei welchem
eine Temperatur T = T1 des vorbestimmten
Fahrzeugbereichs 22 weit unterhalb der Schwellentemperatur
TS liegt, und eine Kühlung des
Fahrzeugbereichs 22 somit nicht notwendig ist. Die Luftklappe 18 befindet
sich in der Schließstellung.
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In
diesem Zustand greift die Kolbenstange 36 der Normalbetrieb-Stellvorrichtung 26 in
die entsprechende Aufnahmeöffnung 46 der Hebelstange 40 ein.
Die Kolbenstange 38 des thermomechanischen Aktuators 29 ist
dagegen von der Hebelstange 40 und damit auch von der Luftdurchlasseinrichtung 16 bewegungs-
oder kraftübertragungsmäßig entkoppelt.
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Bei
niedrigen Temperaturen soll allerdings nicht ausgeschlossen sein,
dass auch die Normalbetrieb-Stellvorrichtung von der Luftdurchlasseinrichtung
bewegungs- und kraftübertragungsmäßig
entkoppelt sein kann, wobei bei steigenden Temperaturen jedoch dafür
gesorgt sein muss, dass eine entsprechende Kopplung schnell und
zuverlässig hergestellt werden kann, um die Luftdurchlasseinrichtung gemäß dem
Kühlbedarf des Fahrzeugbereichs 22 zumindest in Öffnungsrichtung
verstellen zu können.
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2 zeigt
den Gegenstand von 1 bei einer etwas höheren
Temperatur T2, die jedoch noch unter der
Schwellentemperatur TS liegt. Wie die Figur zeigt,
sind sowohl die Kolbenstange 36 der Normalbetrieb-Stellvorrichtung 26 als
auch die Kolbenstange 38 der Notbetrieb-Stellvorrichtung 28 weiter
ausgefahren als in dem in 1 dargestellten
Zustand.
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Die
Kolbenstange 36 der Normalbetrieb-Stellvorrichtung 26 lenkt
damit die Hebelstange 40 um einen Winkel α gegen
den Uhrzeigersinn aus der in 1 dargestellten
Grundposition aus, was zu einer Verschwenkung der Luftklappe 18 um
einen Winkel β aus der in 1 gezeigten
Schließstellung führt.
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In
dieser Stellung ist der Strömungsquerschnitt Q deutlich
größer als in der zuvor gezeigten Schließstellung
und somit kann deutlich mehr Kühlluft zu dem vorbestimmten
Fahrzeugbereich 22 gelangen und ihn vor Überhitzung schützen.
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Auch
wenn die Kolbenstange 38 der Notbetrieb-Stellvorrichtung 28 deutlich
weiter ausgefahren ist als in 1, reicht
dies noch nicht, um eine Kopplung der Kolbenstange 38 mit
der entsprechenden Aufnahmeöffnung 48 der Hebelstange 40 herzustellen,
so dass eine Ansteuerung der Luftdurchlasseinrichtung 16 ausschließlich über
die Normalbetrieb-Stellvorrichtung 26 erfolgt.
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3 zeigt
den Gegenstand von 2 bei Erreichen einer vorgegebenen
Schwellentemperatur TS. Dabei handelt es
sich um eine Temperatur, bei welcher der vorbestimmte Fahrzeugbereich 22 unbedingt
mit ausreichender Kühlluft versorgt werden sollte, um ein Überhitzen
und einen dadurch verursachten Ausfall oder eine Beschädigung
zu vermeiden.
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Bei
Erreichen dieser Temperatur greift die Kolbenstange 38 der
Notbetrieb-Stellvorrichtung 28 in die entsprechende Aufnahmeöffnung 48 ein,
so dass bei einer weiteren Erhöhung der Temperatur die Luftklappe 18 von
der Notbetrieb-Stellvorrichtung weiter in die Öffnungsrichtung
O verstellt werden kann.
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Dabei
kann es sein, dass der in 3 dargestellte
Zustand der Normalbetrieb-Stellvorrichtung dem maximal ausgefahrenen
Zustand der Kolbenstange 36 entspricht, so dass bei einer
weiteren Temperaturerhöhung die Kolbenstange 36 der
Normalbetrieb-Stellvorrichtung 26 von der Kolbenstange 38 der
Notbetrieb-Stellvorrichtung 28 aus der Aufnahmeöffnung 46 herausgedrückt
und damit die Normalbetrieb-Stellvorrichtung 26 bewegungs-
und kraftübertragungsmäßig von der Luftdurchlasseinrichtung 16 entkoppelt
wird, so dass in diesem Temperaturbereich (T > TS) eine Verstellung
der Luftdurchlasseinrichtung 16 ausschließlich
durch die Notbetrieb-Stellvorrichtung 18 erfolgt.
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Der
erfindungsgemäße Strömungsleitmechanismus 10 ist
insbesondere als Fail-Safe-Lösung im Fall eines Defekts
der Normalbetrieb-Stellvorrichtung 26 von Interesse. Wie
in 4 illustriert ist, kann auch dann, wenn die Normalbetrieb-Stellvorrichtung 26,
etwa aufgrund eines Defekts, in einer beliebigen Position fixiert
ist und nicht weiter bewegt werden kann, die Luftdurchlasseinrichtung 16 zuverlässig von
der Notbetrieb-Stellvorrichtung 28 in Öffnungsrichtung
O verstellt, und damit ein Überhitzen des vorbestimmten
Fahrzeugbereichs 22 zuverlässig verhindert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102005048451
A1 [0004]
- - DE 19804427 A1 [0004]
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- - DE 3438709 C1 [0005]
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- - DE 10218700 A1 [0006]