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Die
Erfindung betrifft ein solarthermisches Kraftwerk.
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Beispielsweise
aus der
EP 1 519 181 ist
ein solarthermisches Kraftwerk bekannt, welches eine Dampferzeugungsstufe
mit einem Verdampfer und einem Überhitzer umfasst, wobei
der Verdampfer und der Überhitzer bezüglich ihrer
Beheizung entkoppelt sind.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein solarthermisches Kraftwerk
mit erhöhtem Wirkungsgrad bereitzustellen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass eine erste Absorbereinrichtung, ein erster Strömungsabschnitt
für Wärmeträgermedium, an welchem die
erste Absorbereinrichtung angeordnet ist, eine zweite Absorbereinrichtung,
und ein zweiter Strömungsabschnitt für Wärmeträgermedium,
an welchem die zweite Absorbereinrichtung angeordnet ist, vorgesehen
sind, wobei die zweite Absorbereinrichtung an einem Randbereich
der ersten Absorbereinrichtung angeordnet ist.
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Bei
einem Hauptbetriebsmodus des erfindungsgemäßen
solarthermischen Kraftwerks wird konzentrierte Solarstrahlung auf
die erste Absorbereinrichtung gerichtet. Im Fokalbereich liegt der
Bereich größter Strahlungsflussdichte an der ersten
Absorbereinrichtung und dort insbesondere zentral. Es lässt
sich dadurch Wärmeträgermedium auf hohe Temperaturen
insbesondere 500°C oder mehr erhitzen und auf diesen hohen
Temperaturen zur Stromerzeugung nutzen.
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Die
zweite Absorbereinrichtung ist an dem Randbereich der ersten Absorbereinrichtung
angeordnet. Die zweite Absorbereinrichtung wird ebenfalls mit Solarstrahlung
beaufschlagt, jedoch im Vergleich zu der ersten Absorbereinrichtung
mit geringerer Strahlungsflussdichte. Bei der erfindungsgemäßen
Lösung wird auch dieser Bereich geringerer Strahlungsflussdichte
genutzt. Die zweite Absorbereinrichtung ist im Brennfleck an einem
Randbereich angeordnet. Dadurch lassen sich die nicht genutzten Verluste
an konzentrierter Solarstrahlung stark verringern; die zweite Absorbereinrichtung
nutzt auch den ”Randbereich” des Brennflecks zur
Erhitzung von Wärmeträgermedium.
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Durch
die erfindungsgemäße Lösung lässt sich
der Gesamt-Nutzungsgrad der solaren Strahlungsenergie erhöhen.
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Dadurch,
dass die zweite Absorbereinrichtung mit einer geringeren Strahlungsflussdichte
beaufschlagt ist als die erste Absorbereinrichtung, ist die Nutzungstemperatur
im zweiten Strömungsabschnitt geringer. Dies ermöglicht
es, selektive Absorber einzusetzen, die hohe Wirkungsgrade erzielen; solche
selektiven Absorber weisen eine hohe Absorptionsfähigkeit
bei geringer thermischer Abstrahlung auf. Sie sind weitaus besser
bei ”niedrigeren” Temperaturen realisierbar.
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Wärmeträgermedium
im zweiten Strömungsabschnitt wird erhitzt. Es kann sich
dabei um das gleiche Wärmeträgermedium wie im
ersten Strömungsabschnitt handeln oder um ein davon verschiedenes Wärmeträgermedium.
Die im zweiten Strömungsabschnitt aufgenommene Leistung
lässt sich in den Wärmekraftprozess einführen.
Dadurch lässt sich der thermische Wirkungsgrad des Wärmekraftprozesses steigern.
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Beispielsweise
erfolgt die Einkopplung der thermischen Energie des zweiten Strömungsabschnitts
in einen Verdampfer eines Kraftwerksprozesses. Dadurch kann die
Pinch-Point-Einschränkung ganz oder teilweise aufgehoben
werden. Dadurch wiederum lässt sich die Abwärme
einer Gasturbine besser nutzen, da das Abgas der Gasturbine auf tiefere
Temperaturen abgekühlt werden kann und die Abgasverluste
entsprechend sinken. (Der Pinch-Point ist diejenige Enthalpie, bei
der Wärmeübertragungskurven durch eine minimale
Temperaturdifferenz getrennt sind; siehe beispielsweise die
EP 1 519 108 A1 ).
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Durch
die erfindungsgemäße Lösung ergeben sich
weiterhin verbesserte Einstellungsmöglichkeiten zur optimalen
Anpassung an die Betriebserfordernisse eines Wärmekraftprozesses.
Es ist möglich, durch Aufteilung der Strahlungsflussdichte
gezielt auf die erste Absorbereinrichtung und die zweite Absorbereinrichtung
eine Leistungsverteilung zu erreichen. Dies kann beispielsweise
mittels Ausrichtung einzelner Heliostate erfolgen. Bei einer entsprechenden Zielpunktstrategie,
das heißt Festlegung der Zielpunkte einzelner Heliostate,
kann eine Optimierung erfolgen. Beispielsweise ist die solare Strahlungsflussdichte
morgens und abends verringert. Es ist dabei möglich, dass
die erste Absorbereinrichtung bei einer solchen niedrigeren solaren
Strahlungsflussdichte nicht mehr betrieben werden kann. Die Konzentratoreinrichtung,
welche konzentrierte Solarstrahlung auf die Absorbereinrichtungen
richtet, kann dann derart eingestellt werden, dass auf die zweite Absorbereinrichtung
ausgerichtet wird, das heißt der Fokalbereich an der zweiten
Absorbereinrichtung liegt. Dadurch kann die sonst verlorene Solarleistung noch
im zweiten Strömungsabschnitt genutzt werden.
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Bei
der erfindungsgemäßen Lösung ist eine zweite
Absorbereinrichtung in den Randbereich der ersten Absorbereinrichtung
integriert. Es lässt sich dadurch die zweite Absorbereinrichtung
auch gezielt verkleinern mit entsprechender vergrößerter
Ausführung der zweiten Absorbereinrichtung, um den Gesamtnutzungsgrad
zu steigern.
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Grundsätzlich
ist es auch möglich, dass thermische Energie im ersten
Strömungsabschnitt und/oder im zweiten Strömungsabschnitt
gespeichert wird, zur zeitlich optimierten Einkopplung in den Kraftwerksprozess.
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Der
erste Strömungsabschnitt und/oder zweite Strömungsabschnitt
kann dabei beispielsweise als offener oder geschlossener Kreislauf
ausgebildet sein. Beispielsweise wird in dem ersten Strömungsabschnitt
Luft als Wärmeträgermedium verwendet, welche aus
der Umgebung angesaugt wird. Im ersten Strömungsabschnitt
abgekühlte Luft wird beispielsweise an die Umgebung abgegeben.
Es kann beispielsweise auch ein geschlossener Kreislauf mit beispielsweise
Wasser als Wärmeträgermedium bereitgestellt sein.
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Insbesondere
weist Wärmeträgermedium in dem zweiten Strömungsabschnitt
eine niedrigere Nutzungstemperatur als Wärmeträgermedium
im ersten Strömungsabschnitt auf. Dadurch lassen sich beispielsweise über
die zweite Absorbereinrichtung hochselektive Receiver verwenden.
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Günstigerweise
ist eine Konzentratoreinrichtung für Solarstrahlung vorgesehen,
durch welche konzentrierte Solarstrahlung auf die erste Absorbereinrichtung
und/oder die zweite Absorbereinrichtung richtbar ist. In einem Hauptbetriebsmodus
liegt ein Fokusbereich mit dem Maximum der Strahlungsflussdichte
an der ersten Absorbereinrichtung. Die zweite Absorbereinrichtung
liegt am Randbereich und erfährt im Vergleich zum Maximum
eine verringerte Strahlungsflussdichte. Dadurch lässt sich
der Gesamtnutzungsgrad der Solarstrahlung steigern. Für
bestimmte Betriebszustände wie beispielsweise für
einen Betriebszustand am Morgen oder am Abend kann der Fokusbereich
mit maximaler Strahlungsflussdichte auch auf die zweite Absorbereinrichtung
gerichtet sein.
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In
diesem Zusammenhang ist es günstig, wenn die Konzentratoreinrichtung
ein Heliostatenfeld mit einer Mehrzahl von Heliostaten umfasst,
wobei eine Einstellung der Ausrichtung von Heliostaten im Verhältnis
auf die erste Absorbereinrichtung und die zweite Absorbereinrichtung
vorgesehen ist. Dadurch ist es möglich, eine Zielpunktstrategie
für die Ausrichtung von einzelnen Heliostaten zu verwenden.
Dadurch ist eine optimale Anpassung an Betriebserfordernisse des
Wärmekraftprozesses möglich. Beispielsweise wird
morgens und abends, wenn die solare Strahlungsflussdichte verringert
ist, ein Fokuspunkt auf die zweite Absorbereinrichtung gerichtet.
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Ganz
besonders vorteilhaft ist es, wenn die zweite Absorbereinrichtung
an einem Randbereich einer Apertur der ersten Absorbereinrichtung
angeordnet ist. Dadurch lassen sich Verluste bezüglich der
konzentrierten Solarstrahlung stark verringern und man erhält
einen erhöhten Wirkungsgrad.
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Insbesondere
sind Absorberbereiche der zweiten Absorbereinrichtung an mindestens
zwei Randseiten der ersten Absorbereinrichtung angeordnet. Dadurch
lassen sich Verluste bezüglich konzentrierter Solarstrahlung
verringern.
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Es
ist dann besonders vorteilhaft, wenn die zweite Absorbereinrichtung
die erste Absorbereinrichtung umgibt. Dadurch ergeben sich besonders geringe ”Spillage”-Verluste.
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Günstig
ist es, dass, wenn die zweite Absorbereinrichtung und die erste
Absorbereinrichtung mit konzentrierter Solarstrahlung beaufschlagt
sind und ein Maximum der Strahlungsflussdichte an der ersten Absorbereinrichtung
liegt, die zweite Absorbereinrichtung an einem Ort mit erniedrigter
Strahlungsflussdichte bezüglich des Maximums angeordnet
ist. Dadurch lassen sich die Spillage-Verluste verringern und dadurch
wiederum lässt sich der Gesamt-Nutzungsgrad der solaren
Strahlungsenergie erhöhen.
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Ganz
besonders vorteilhaft ist es, wenn die erste Absorbereinrichtung
und die zweite Absorbereinrichtung an einem gemeinsamen Träger
angeordnet sind. Dadurch lassen sich die oben beschriebenen Vorteile
bei geringem konstruktiven Aufwand nutzen.
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Insbesondere
ist die zweite Absorbereinrichtung auf eine Nutzungstemperatur in
der Größenordnung von 500°C oder weniger
ausgelegt. In diesem Temperaturbereich lassen sich hochselektive
Absorberrohre (mit hoher Strahlungsabsorption und geringer thermischer
Emission) verwenden.
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Vorteilhafterweise
ist die erste Absorbereinrichtung auf eine Nutzungstemperatur in
der Größenordnung von 500°C oder mehr
ausgelegt.
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Vorteilhafterweise
umfasst die zweite Absorbereinrichtung eine Mehrzahl von Absorberrohren. Die
zweite Absorbereinrichtung lässt sich dadurch auf einfache
Weise realisieren mit hohem Nutzungswirkungsgrad.
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Vorteilhafterweise
sind dabei mindestens bereichsweise Absorberrohre parallel angeordnet.
Dadurch ergibt sich eine große Beaufschlagungsfläche für
konzentrierte Solarstrahlung und die Verluste lassen sich verringern.
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Insbesondere
ist die erste Absorbereinrichtung als Hochtemperaturabsorber und
die zweite Absorbereinrichtung als Mitteltemperaturabsorber ausgelegt.
Dadurch ergibt sich ein optimierter Nutzungsgrad.
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Beispielsweise
sind die zweite Absorbereinrichtung und die erste Absorbereinrichtung
gemeinsam an einem Turm angeordnet. Es ist dadurch ein Turmreceiver
gebildet.
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Bei
einer Ausführungsform ist die erste Absorbereinrichtung
als volumetrischer Receiver oder Cavity-Receiver ausgebildet. Solche
Receiver sind Hochtemperatur-Receiver.
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Vorteilhafterweise
ist an dem ersten Strömungsabschnitt mindestens eine Turbine
angeordnet. Dadurch lässt sich ein Wärmekraftprozess durchführen
und es lässt sich effektiv elektrischer Strom gewinnen.
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Es
ist günstig, wenn an dem zweiten Strömungsabschnitt
eine Verdampfereinrichtung angeordnet ist. Dadurch ergibt sich ein
optimierter Wirkungsgrad im Kraftwerksprozess. Insbesondere lässt sich
auch die Abwärme des ersten Kreislaufs nutzen.
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Bei
einer Ausführungsform ist die zweite Absorbereinrichtung
von der Verdampfereinrichtung umfasst und es erfolgt eine Direktverdampfung
von Wärmeträgermedium, das heißt die
solare Energie, welche in die zweite Absorbereinrichtung eingekoppelt
ist, sorgt für eine Direktverdampfung von Wärmeträgermedium.
Dieses Wärmeträgermedium wiederum wird im zweiten
Strömungsabschnitt insbesondere in einer Turbine zur Stromgewinnung
genutzt.
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Es
ist dabei grundsätzlich möglich, dass der zweite
Strömungsabschnitt an einen dritten Strömungsabschnitt
gekoppelt ist oder von einem Strömungsabschnitt umfasst
ist. Wenn der zweite Strömungsabschnitt an einen dritten
Strömungsabschnitt gekoppelt ist, wobei eine Wärmeträgermedium-Trennung
zwischen zweitem Strömungsabschnitt und drittem Strömungsabschnitt
vorliegt, dann erfolgt eine reine Wärmeeinkopplung vom
zweiten Strömungsabschnitt in den dritten Strömungsabschnitt ohne
Stoffmischung. In dem zweiten Strömungsabschnitt lässt
sich dann ein unterschiedliches Wärmeträgermedium
im Vergleich zu dem dritten Strömungsabschnitt verwenden
wie beispielsweise eine Salzlösung. In dem zweiten Strömungsabschnitt lässt
sich dann auch auf einfache Weise eine Speichereinrichtung für
thermische Energie anordnen. Dadurch wiederum ist eine zeitliche
Pufferung bzw. Entkopplung möglich. Es kann auch vorgesehen sein,
dass der zweite Strömungsabschnitt von einem Strömungsabschnitt
für Wärmeträgermedium umfasst ist und
der zweite Strömungsabschnitt direkt erhitztes Wärmeträgermedium
zur weiteren Nutzung in den Strömungsabschnitt bereitstellt.
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Beispielsweise
strömt im dritten Strömungsabschnitt ein Wärmeträgermedium,
welches durch Wärmeträgermedium des zweiten Strömungsabschnitts
erwärmbar ist. Das Wärmeträgermedium
im dritten Strömungsabschnitt ist dabei von dem Wärmeträgermedium
des zweiten Strömungsabschnitts stofflich getrennt. Es
erfolgt nur eine thermische Kopplung.
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Insbesondere
sind der dritte Strömungsabschnitt oder der Strömungsabschnitt,
von welchem der zweite Strömungsabschnitt umfasst ist,
ein Kreislauf. Dadurch lässt sich eine einfache Medienführung erreichen.
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Günstig
ist es dann, wenn an dem ersten Strömungsabschnitt und/oder
an dem zweiten Strömungsabschnitt eine Speichereinrichtung
angeordnet ist. Durch diese Speichereinrichtung ist thermische Energie ”zwischenspeicherbar”.
Dadurch kann die Wärmenutzung vom zeitlichen Anfall der
Solarstrahlung entkoppelt werden. Eine Speichermöglichkeit
im zweiten Strömungsabschnitt ist beispielsweise auch sinnvoll,
wenn das Wärmeträgermedium im zweiten Strömungsabschnitt
das Arbeitsmedium des Prozesses ist. Eine Speichermöglichkeit
kann sinnvoll sein, wenn ein dritter Strömungsabschnitt
vorhanden ist oder wenn ein solcher dritter Strömungsabschnitt
nicht vorhanden ist.
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Günstig
ist es, wenn eine Wärmeübertragungseinrichtung
vorgesehen ist, welche an dem ersten Strömungsabschnitt
angeordnet ist und welche von Wärmeträgermedium
des zweiten Strömungsabschnitts oder von Wärmeträgermedium
des zweiten Strömungsabschnitts erhitztem Wärmeträgermedium
durchströmt ist. Dadurch lässt sich die Abwärme
des ersten Strömungsabschnitts nutzen.
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Insbesondere
ist dem Wärmeträgermedium eine Turbine nachgeschaltet.
Diese Turbine ist an dem zweiten Strömungsabschnitt bzw.
an dem dritten Strömungsabschnitt angeordnet. An ihr lässt
sich ebenfalls elektrischer Strom erzeugen.
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Es
ist dabei günstig, wenn die Wärmeübertragungseinrichtung
mehrstufig ist und dazu insbesondere eine Mehrzahl von getrennten
Wärmeübertragern aufweist. Es lässt sich
dadurch beispielsweise eine Vorwärmstufe, Verdampfungsstufe
usw. realisieren mit optimierter Ausgestaltung des Wärmekraftprozesses.
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Insbesondere
ist die Wärmeübertragungseinrichtung an einen
Strömungsabschnitt gekoppelt, in welchem Abwärme
von Wärmeträgermedium des ersten Strömungsabschnitts
genutzt ist und an welchem mindestens eine Turbine angeordnet ist.
In diesem Strömungsabschnitt lässt sich auch die
Erhitzung von Wärmeträgermedium durch die zweite
Absorbereinrichtung nutzen.
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Bei
einer Ausführungsform sind der erste Strömungsabschnitt
und/oder der zweite Strömungsabschnitt ein Kreislauf. Der
Kreislauf kann dabei grundsätzlich offen sein oder geschlossen
sein. Es lässt sich dadurch eine einfache Strömungsführung erreichen.
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Es
ist auch möglich, dass der zweite Strömungsabschnitt
mit dem ersten Strömungsabschnitt fluidwirksam verbunden
ist, wobei in Strömungsrichtung des Wärmeträgermediums
der erste Strömungsabschnitt auf den zweiten Strömungsabschnitt erfolgt.
Das gleiche Wärmeträgermedium durchströmt
dann zuerst den zweiten Strömungsabschnitt und dann den
ersten Strömungsabschnitt. Die Kombination aus erstem Strömungsabschnitt
und zweitem Strömungsabschnitt kann dabei als Kreislauf ausgebildet
sein. Beispielsweise ist es dadurch möglich, den zweiten
Strömungsabschnitt als Vorwärmbereich für
den ersten Strömungsabschnitt zu verwenden. Beispielsweise
kann an der zweiten Absorbereinrichtung eine Vorwärmung
und gegebenenfalls eine vollständige oder teilweise Verdampfung
erfolgen. An der ersten Absorbereinrichtung kann eine Überhitzung
erfolgen. (Gegebenenfalls kann dort auch eine ganze oder teilweise
Verdampfung erfolgen.) Dadurch lässt sich die thermische
Energie der Solarstrahlung in einen einzigen Kraftwerksprozess einkoppeln.
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Beispielsweise
ist dann der zweite Strömungsabschnitt ein Vorwärmbereich
für den ersten Strömungsabschnitt. Insbesondere
kann dann der zweite Strömungsabschnitt ein Verdampferabschnitt sein
und der erste Strömungsabschnitt ein auf den Verdampferabschnitt
folgender Überhitzerabschnitt sein.
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Es
ist grundsätzlich möglich, dass das Wärmeträgermedium
ein Arbeitsmedium für einen Wärmekraftprozess
ist. In diesem Falle wird das Wärmeträgermedium
beispielsweise in einer Turbine entspannt. Es erfolgt dabei eine
direkte Beheizung des Arbeitsmediums an den Absorbereinrichtungen.
Es ist alternativ auch möglich, dass das Wärmeträgermedium
ein Arbeitsmedium in einem Wärmeübertragungsvorgang
erhitzt. Es ist dadurch eine Trennung von Wärmeträgermedium
und Arbeitsmedium des Wärmekraftprozesses vorgesehen.
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Es
kann günstig sein, wenn an dem zweiten Strömungsabschnitt
mindestens eine Einkopplungsstelle angeordnet ist. Über
diese Einkopplungsstelle lässt sich insbesondere Wärmeenergie
einkoppeln, beispielsweise über fossile Erhitzungsprozesse.
Dadurch lässt sich die Pinch-Point-Beschränkung
ganz oder teilweise aufheben.
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Die
nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
dient im Zusammenhang mit den Zeichnungen der näheren Erläuterung
der Erfindung. Es zeigen:
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1 ein
schematisches Blockschaltbild einer ersten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen solarthermischen Kraftwerks;
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2 ein
schematisches Blockschaltbild eines zweiten Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen solarthermischen Kraftwerks;
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3 eine
schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels
einer Receivereinrichtung; und
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4 eine
schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels
einer Receivereinrichtung.
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Ein
erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
solarthermischen Kraftwerks, welches in 1 schematisch
in Blockschaltbilddarstellung gezeigt und mit 10 bezeichnet
ist, umfasst eine Receivereinrichtung 12 für (konzentrierte)
Solarstrahlung. Zur Konzentration der Solarstrahlung ist eine Konzentratoreinrichtung 14 vorgesehen,
welche Solarstrahlung konzentriert und auf einen Fokusbereich der
Receivereinrichtung 12 richtet.
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Die
Konzentratoreinrichtung 14 umfasst beispielsweise ein Heliostatenfeld 16 mit
einer Mehrzahl von ausrichtbaren Heliostaten 18.
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Das
solarthermische Kraftwerk 10 weist als ersten Strömungsabschnitt
einen ersten (offenen) Kreislauf 20 (Hochtemperatur-Kreislauf)
auf. An dem ersten Kreislauf 20 ist eine erste Absorbereinrichtung 22 angeordnet,
auf die durch die Konzentratoreinrichtung 14 konzentrierte
Solarstrahlung richtbar ist. Die erste Absorbereinrichtung 22 wird
untenstehend näher beschrieben.
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In
dem ersten Kreislauf 20 ist ein Wärmeträgermedium
geführt. Die erste Absorbereinrichtung 22 ist
für höhere Temperaturen (insbesondere 500°C oder
höher) ausgelegt. In dem ersten Kreislauf 20 wird
das Wärmeträgermedium an der ersten Absorbereinrichtung 22 erhitzt.
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Als
Wärmeträgermedium wird beispielsweise Wasser/Dampf,
Luft oder ein flüssiges Medium wie beispielsweise eine
Salzschmelze eingesetzt.
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Bei
dem gezeigten Ausführungsbeispiel wird als Wärmeträgermedium
im ersten Kreislauf 20 Luft verwendet.
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An
dem ersten Kreislauf 20 ist eine Einkopplungseinrichtung 24 angeordnet,
durch welche zusätzliche Wärmeenergie (welche
beispielsweise durch Verbrennung von Erdgas erzeugt wird) in den ersten
Kreislauf 20 zur Erhitzung des Wärmeträgermediums
einführbar ist.
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Bezogen
auf die Strömungsrichtung des Wärmeträgermediums
in dem ersten Kreislauf 20 ist der ersten Absorbereinrichtung 22 eine
Turbine 26 nachgeschaltet. Die Turbine 26 treibt
einen Generator 28 zur Erzeugung eines elektrischen Stroms
an. Ferner treibt die Turbine 26 einen Verdichter 30,
welcher aus der Umgebung angesaugte Luft (Bezugszeichen 31)
verdichtet.
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Der
Turbine 26 nachgeschaltet ist eine als Ganzes mit 32 bezeichnete
Wärmeübertragungseinrichtung, an welcher die Abwärme
der Turbine 26 genutzt wird. Die Wärmeübertragungseinrichtung 32 ist mehrstufig
ausgebildet. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst
sie Stufen 34a, 34b, 34c. Diese Stufen
sind selber Wärmeübertrager.
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Abgekühlte
Luft wird an die Umgebung abgegeben. Dies ist in 1 durch
das Bezugszeichen 36 angedeutet.
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Das
Kraftwerk 10 hat als zweiten Strömungsabschnitt
einen zweiten (geschlossenen) Kreislauf 38 für
Wärmeträgermedium. Es kann sich dabei um das gleiche
Wärmeträgermedium handeln wie in dem ersten Kreislauf 20 oder
um ein von dem Wärmeträgermedium des ersten Kreislaufs
verschiedenes Wärmeträgermedium. An dem zweiten
Kreislauf 38 ist eine zweite Absorbereinrichtung 40 der
Receivereinrichtung 12 angeordnet. Die zweite Absorbereinrichtung 40 ist
dabei als Mitteltemperaturabsorber ausgebildet. Der zweite Kreislauf 38 ist
auf eine Nutzungstemperatur des Wärmeträgermediums
in der Größenordnung von 500°C oder weniger
ausgelegt. Diese Nutzungstemperatur ist niedriger als die Nutzungstemperatur
des Wärmeträgermediums im ersten Kreislauf 20.
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Die
zweite Absorbereinrichtung 40 ist neben der ersten Absorbereinrichtung 22 angeordnet;
die zweite Absorbereinrichtung 40 und die erste Absorbereinrichtung 22 bilden
eine Kombination. Sie werden von dem gleichen konzentrierten Strahlungsbündel
beaufschlagt. Wenn der Haupt-Fokusbereich der konzentrierten Solarstrahlung
an der ersten Absorbereinrichtung 22 liegt, dann liegt
die zweite Absorbereinrichtung 40 im Randbereich des Fokus,
sodass die Strahlungsflussdichte, mit welcher die zweite Absorbereinrichtung 40 beaufschlagt
ist, kleiner ist als die Strahlungsflussdichte, mit welcher die
erste Absorbereinrichtung 22 beaufschlagt ist. Dies wird
untenstehend noch weiter erläutert.
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An
dem zweiten Kreislauf 38 ist ein Wärmeübertrager 42 angeordnet.
Dieser Wärmeübertrager 42 ist durch Wärmeträgermedium
des zweiten Kreislaufs 38 durchströmbar. An dem
zweiten Kreislauf 38 ist ferner eine Speichereinrichtung 44 angeordnet, durch
welche Wärme speicherbar ist.
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Ein
Ausgang der zweiten Absorbereinrichtung 40 ist fluidwirksam
mit einem – schaltbaren – Eingang 46 der
Speichereinrichtung 44 verbunden. Ein Ausgang 48 der
Speichereinrichtung 44 ist fluidwirksam über eine
Pumpe 50 mit einem Eingang der zweiten Absorbereinrichtung 40 verbunden.
Der Ausgang 48 ist ebenfalls schaltbar.
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Zwischen
der zweiten Absorbereinrichtung 40 und dem Eingang 46 der
Speichereinrichtung 44 ist ein Sperrventil 51 angeordnet.
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An
dem zweiten Kreislauf 38 kann (mindestens) eine Einkopplungsstelle 53 angeordnet
sein, über die Wärmeenergie einkoppelbar ist.
Beispielsweise lässt sich durch fossile Verbrennung erzeugte Wärme
einkoppeln und dadurch das Wärmeträgermedium zusätzlich
erhitzen. Dadurch lässt sich die Pinch-Point-Bedingung
im zweiten Kreislauf 38 mindestens teilweise aufheben.
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Der
Eingang 46 der Speichereinrichtung 44 ist mit
einem Eingang des Wärmeübertragers 42 verbunden.
Der Eingang 46 ist, wenn erwärmtes Wärmeträgermedium
für die Speichereinrichtung 44 dem Wärmeübertrager 42 bereitgestellt
werden soll, als Ausgang schaltbar. Entsprechend ist ein Ausgang des
Wärmeübertragers 42 mit dem Ausgang 48 der Speichereinrichtung 44 verbunden,
wobei dieser Ausgang 48 dann als Eingang schaltbar ist.
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Wenn
das Sperrventil 51 offen ist, dann kann in der zweiten
Absorbereinrichtung 40 erwärmtes Wärmeträgermedium
den Wärmeübertrager 42 zur Wärmeübertragung
durchströmen. Gleichzeitig kann die Speichereinrichtung 44 mit
erhitztem Wärmeträgermedium gefüllt werden,
das heißt die Speichereinrichtung 44 kann thermisch
aufgeladen werden.
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Wenn
das Sperrventil 51 geschlossen ist, dann kann dem Wärmeübertrager 42 erhitztes
Wärmeträgermedium aus der Speichereinrichtung 44 bereitgestellt
werden.
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Als
Wärmeträgermedium des zweiten Kreislaufs 38 wird
beispielsweise ein Flüssigsalz eingesetzt.
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Das
Kraftwerk 10 umfasst einen dritten Kreislauf 52 für
Wärmeträgermedium. Dieser dritte Kreislauf 52 enthält
den Wärmeübertrager 42 und ist an den
zweiten Kreislauf 38 über den Wärmeübertrager 42 und
an den ersten Kreislauf 20 über die Wärmeübertragungseinrichtung 32 gekoppelt.
Der Wärmeübertrager 42 ist als Dampferzeuger
ausgeführt.
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Ein
Ausgang des Wärmeübertragers 42 für Wärmeträgermedium,
welches durch Wärmeträgermedium im zweiten Kreislauf 38 erwärmbar
ist, ist an einen Abscheider 54 fluidwirksam gekoppelt.
Ein Ausgang für Fluid des Abscheiders 54 führt über
eine Pumpe 58 zu einem Eingang des Wärmeübertragers 42.
Ein Ausgang 60 des Abscheiders 54 für
Dampf führt zu einem Eingang der Stufe 34a der
Wärmeübertragungseinrichtung 32. Entsprechendes
Wärmeträgermedium kann die Stufe 34a durchlaufen
und dabei erhitzt werden. Ein Ausgang der Stufe 34a ist fluidwirksam
mit einer Turbine 60 verbunden, welche wiederum mit einem
Generator 62 verbunden ist.
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Entspanntes
Wärmeträgermedium von der Turbine 60 ist
zum Wärmeübertrager 64 geführt.
An diesen ist ein Abkühlkreis 66 mit einem Kühlturm 68 angeschlossen.
Dieser Abkühlkreis 66 weist eine Einspeiseeinrichtung 70 auf.
An ihm ist ferner eine Pumpe 72 angeordnet.
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Von
einem Ausgang des Wärmeübertragers 64 führt
im dritten Kreislauf 52 eine Leitung zu einem Pufferbehälter
bzw. Entgaser 74. Ein Ausgang dieses Pufferbehälters 74 ist
mit einer Abzweigungsvorrichtung 76 fluidwirksam verbunden.
Ein erster Ausgang 78 der Abzweigungsvorrichtung 76 ist
fluidwirksam mit einem Eingang der Stufe 34c verbunden.
Es kann dabei eine Pumpe 80 vorgesehen sein. Ein Ausgang der
Stufe 34c der Wärmeübertragungseinrichtung 32 ist
fluidwirksam mit einem Eingang der Abzweigungsvorrichtung 76 verbunden.
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Ein
zweiter Ausgang 84 der Abzweigungsvorrichtung 76 ist
fluidwirksam insbesondere über eine Pumpe 86 mit
der Stufe 34b der Wärmeübertragungseinrichtung 32 verbunden.
Ein Ausgang der Stufe 34b ist wiederum fluidwirksam mit
einem Eingang des Abscheiders 54 verbunden.
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Wärmeträgermedium
wie beispielsweise heiße Luft wird durch die erste Absorbereinrichtung 22 erzeugt.
Dadurch wird die Turbine 26 im ersten Kreislauf 20 betrieben
mit Stromerzeugung am Generator 28.
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Entspanntes
Wärmeträgermedium durchläuft im ersten
Kreislauf 20 die Wärmeübertragungseinrichtung 32.
Dabei wird Wärmeträgermedium im dritten Kreislauf 52 an
den Stufen 34c, 34b und 34a erhitzt.
Dieses Wärmeträgermedium im dritten Kreislauf 52 kann
an der Turbine 60 entspannen. Dabei wird elektrischer Strom
durch den Generator 62 erzeugt.
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Zusätzlich
zu der Wärmeübertragungseinrichtung 32 wird
das Wärmeträgermedium im dritten Kreislauf 52 durch
Ankopplung an den zweiten Kreislauf 38 über die
zweite Absorbereinrichtung 40 erhitzt.
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Die
erste Absorbereinrichtung 22 und die zweite Absorbereinrichtung 40 sind
miteinander korreliert; die zweite Absorbereinrichtung 40 ist
an einem Randbereich der ersten Absorbereinrichtung 22 angeordnet.
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Bei
einem Ausführungsbeispiel einer Receivereinrichtung 88 (3)
sind die erste Absorbereinrichtung 22 und die zweite Absorbereinrichtung 40 an einem
gleichen Träger 90 angeordnet. Dieser Träger 90 ist
beispielsweise an einem Turm angeordnet. Die erste Absorbereinrichtung 22 ist
beispielsweise als volumetrischer Absorber ausgebildet, welcher
eine poröse, direkt von Wärmeträgermedium
im ersten Kreislauf 20 durchströmte Struktur aufweist.
Er kann beispielsweise auch als Cavity-Receiver ausgebildet sein,
bei welchem die absorbierende Struktur in einem entsprechenden Hohlraum
installiert ist.
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Die
erste Absorbereinrichtung 22 weist eine Apertur 92 auf.
Die Apertur 92 ist beispielsweise kreisrund. Die zweite
Absorbereinrichtung 40 umgibt die Apertur 92.
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Die
zweite Absorbereinrichtung 40 ist durch eine Mehrzahl von
Absorberrohren 94 gebildet. Die Absorberrohre 94 sind
dabei die Apertur 92 umgebend angeordnet. Es sind insbesondere
in entsprechenden Bereichen 96a, 96b usw. jeweils
Absorberrohre 94 parallel zueinander angeordnet. Die Verschaltung
der Absorberrohre kann dabei grundsätzlich parallel, seriell
oder eine Kombination von parallel oder seriell sein.
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Die
Absorberrohre sind auf ein mittleres Temperaturniveau beispielsweise
der Größenordnung 400°C oder niedriger
ausgelegt. Sie sind insbesondere selektiv ausgebildet in dem Sinne,
dass sie bei hoher solarer Strahlungsabsorption eine niedrige thermische
Emission aufweisen. Eine solche selektive Ausbildung ist im Mitteltemperaturbereich
optimiert möglich.
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Wenn
konzentrierte Solarstrahlung auf die Apertur 92 gerichtet
ist und dabei insbesondere ein Fokalbereich der konzentrierten Solarstrahlung
zentral auf die erste Absorbereinrichtung 22 gerichtet
ist, dann ist die Strahlungsflussdichte an der zweiten Absorbereinrichtung 40 kleiner
als an der ersten Absorbereinrichtung 22. Es lässt
sich dadurch Wärmeträgermedium im Vergleich zu
dem ersten Kreislauf 20 in dem zweiten Kreislauf 38 auf
einem mittleren Temperaturniveau noch effizient erhitzen.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel einer Receivereinrichtung,
welches in 4 gezeigt und dort mit 98 bezeichnet
ist, umfasst einen Turm 100, an welchem eine Absorberkombination 102 mit
gemeinsamem Träger 104 angeordnet ist. An dem
Träger 104 ist die erste Absorbereinrichtung 22 angeordnet, welche
eine Mehrzahl von Absorberfeldern 106a, 106b usw.
aufweist. Diese Absorberfelder sind den Träger 104 umgebend
angeordnet. Sie sind beispielsweise mittels volumetrischen Receivern
gebildet.
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Jeweils
oberhalb und unterhalb der Absorberfelder 106a, 106b (bezogen
auf die Schwerkraftrichtung) sind Absorberrohre 108 der
zweiten Absorbereinrichtung 40 angeordnet. Diese Absorberrohre
sind dabei parallel ausgerichtet.
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Bei
der Receivereinrichtung 98 kann konzentrierte Solarstrahlung
von allen Seiten her auf die Absorberkombination 102 gerichtet
werden.
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Die
zweite Absorbereinrichtung 40 ist an Randbereichen der
ersten Absorbereinrichtung 22 auf zwei Seiten, nämlich
oberhalb und unterhalb der entsprechenden Absorberfelder 106a, 106b bezogen auf
die Schwerkraftrichtung angeordnet und damit an zwei Randseiten
angeordnet. Auch bei dieser Lösung wird ein Teil der Strahlung
auf einer Aperturumrandung (entsprechend den Absorberfeldern 106a, 106b usw.)
für niedrige Nutzungstemperaturen am Wärmeträgermedium
im zweiten Kreislauf 38 genutzt. Wenn ein Brennpunktbereich
von konzentrierter Solarstrahlung auf die Absorberkombination 102 in
einem oder mehreren der Absorberfelder 106a usw. liegt
(und dort insbesondere zentral liegt), dann ist der Strahlungsfluss
an den Absorberrohren 108 entsprechend geringer.
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Grundsätzlich
ist es möglich, dass unterschiedliche Heliostate der Konzentratoreinrichtung 14 unterschiedlich
ausgerichtet werden und entsprechend das Verhältnis eingestellt
wird, um eine entsprechende gewünschte Leistungsverteilung
zwischen dem ersten Kreislauf 20 (durch Beaufschlagung
der ersten Absorbereinrichtung 22) und dem zweiten Kreislauf 38 (durch
Beaufschlagung der zweiten Absorbereinrichtung 40) zu erhalten.
Es ist dadurch eine Anpassung an die Betriebserfordernisse des Wärmekraftprozesses
möglich. Bei einer solchen Zielpunktstrategie, welche durch
gezielte Ausrichtung einzelner Heliostate 18 erreicht ist,
ist eine entsprechende angepasste Einstellung möglich.
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Das
solarthermische Kraftwerk 10 funktioniert wie folgt:
An
der Receivereinrichtung 88 oder 98 wird Wärmeträgermedium
sowohl in dem ersten Kreislauf 20 mit der ersten Absorbereinrichtung 22 als
auch in dem zweiten Kreislauf 38 mit der zweiten Absorbereinrichtung 40 solar
erhitzt. Bei entsprechender Ausrichtung von konzentrierter Solarstrahlung
auf die erste Absorbereinrichtung 22 liegt der Hauptfokuspunkt
bei der ersten Absorbereinrichtung 22. Diese bildet einen Hauptreceiver.
Wärmeträgermedium im ersten Kreislauf 20 wird
auf hohe Temperaturen (insbesondere 500°C oder höher)
erhitzt. Dieses erhitzte Wärmeträgermedium treibt
die Turbine 26 an.
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Die
zweite Absorbereinrichtung 40 erfährt einen geringeren
Strahlungsfluss. Sie liegt an dem Randbereich der ersten Absorbereinrichtung 22.
An ihr wird Wärmeträgermedium auf eine mittlere
Temperatur (insbesondere in der Größenordnung
400°C oder weniger) erhitzt. Dadurch ist es möglich,
die zweite Absorbereinrichtung 40 mit ihren Absorberrohren 94, 108 hochselektiv
auszubilden mit hoher Strahlungsabsorption und geringer thermischer Emission.
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Bei
dem solarthermischen Kraftwerk 10 erhitzt Wärmeträgermedium
im zweiten Kreislauf 38 Wärmeträgermedium
im dritten Kreislauf 52, welches durch Abwärme
des ersten Kreislaufs 20 ebenfalls erhitzt wird.
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Bei
der erfindungsgemäßen Lösung wird ein Teil
der Solarstrahlung genutzt, welche auf eine Aperturumrandung der
Receivereinrichtung 12 trifft. Die Nutzung im zweiten Kreislauf 38 ist
dabei unterschiedlich von der Nutzung im ersten Kreislauf 20.
Es wird Wärmeträgermedium auf einer mittleren
Temperatur genutzt. Durch die kombinierte Nutzung von Wärmeträgermedium
einer hohen Temperatur an dem ersten Kreislauf 20 und einer
niedrigeren Temperatur im zweiten Kreislauf 38 lassen sich
hohe Wirkungsgrade erzielen.
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Die
in dem zweiten Kreislauf 38 aufgenommene Leistung wird
an dem Wärmeübertrager 42 in den dritten
Kreislauf 52 eingekoppelt.
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Durch
die Integration eines zusätzlichen Receivers, nämlich
der zweiten Absorbereinrichtung 40, in den Randbereich
des Hauptreceivers, nämlich der ersten Absorbereinrichtung 22,
ergibt sich ein solcher erhöhter Wirkungsgrad.
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Es
lässt sich dabei grundsätzlich das gleiche Wärmeträgermedium
sowohl in dem ersten Kreislauf 20 als auch in dem zweiten
Kreislauf 38 nutzen und es lassen sich unterschiedliche
Wärmeträgermedien nutzen.
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Die
erste Absorbereinrichtung 22 lässt sich gezielt
verkleinern. Bei entsprechender Ausführung der zweiten
Absorbereinrichtung 40 lässt sich der Gesamtnutzungsgrad
steigern.
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Es
ist dabei grundsätzlich möglich, die thermische
Energie in der Speichereinrichtung 44 zu speichern. Dadurch
ist eine zeitlich optimierte Einkopplung der ”Mitteltemperatur-Energie” aufgrund der
zweiten Absorbereinrichtung 40 in den Kraftwerksprozess
möglich.
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Wie
oben erwähnt, ist eine Zielpunktstrategie anwendbar, um
die unterschiedlichen Leistungsanteile bezogen auf die erste Absorbereinrichtung 22 und
die zweite Absorbereinrichtung 40 einzustellen.
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Bei üblichen
Auslegungen von solarthermischen Kraftwerken entsteht ein Verlust
in der Größenordnung von 5% bis 10% der konzentrierten
Solarstrahlung an der Apertur 92. Bei der erfindungsgemäßen
Lösung wird dieser Verlust stark verringert; auch Bereiche
geringerer Strahlungsflussdichte von konzentrierter Solarstrahlung
werden genutzt.
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Durch
die Einkopplung von Mitteltemperatur-Energie in einen Verdampfer
des Kraftwerksprozesses, welcher in 1 insbesondere über
die Wärmeübertragungseinrichtung 32 realisiert
ist, kann beispielsweise die Pinch-Point-Einschränkung
ganz oder teilweise aufgehoben werden. Dadurch entsteht eine bessere
Ausnutzung der Abwärme einer Gasturbine, wenn die Turbine 26 eben
als Gasturbine ausgebildet ist. Das Abgas einer solchen Gasturbine 26 kann
dann auch auf tiefere Temperaturen abgekühlt werden und
die Abgasverluste sinken entsprechend.
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Durch
die Speicherung ist eine Entkopplung der Wärmenutzung vom
zeitlichen Anfall der Solarstrahlung möglich. Damit kann
ein Wirkungsgradgewinn im Kraftwerksprozess beispielsweise auch nachts
nutzbar gemacht werden.
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Durch
eine angepasste Zielpunktstrategie ist es beispielsweise morgens
und abends möglich, wenn der Hochtemperaturprozess in dem
ersten Kreislauf 20 aufgrund einer zu niedrigen solaren Strahlungsflussdichte
nicht mehr sinnvoll betrieben werden kann, mehr bzw. alle Heliostate 18 auf
die zweite Absorbereinrichtung 40 auszurichten. Auf diese
Weise kann dann die sonst verlorene Leistung an der ersten Absorbereinrichtung 22 in
der zweiten Absorbereinrichtung 40 (und damit im zweiten
Kreislauf 38) im Mitteltemperaturbereich nutzbar gemacht
werden.
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Ein
zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
solarthermischen Kraftwerks, welches in 2 schematisch
gezeigt und dort mit 110 bezeichnet ist, umfasst ebenfalls
eine erste Absorbereinrichtung 22 und eine zweite Absorbereinrichtung 40.
Für gleiche Elemente wie beim solarthermischen Kraftwerk 10 werden
gleiche Bezugszeichen verwendet.
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Die
zweite Absorbereinrichtung 40 ist an einem zweiten Kreislauf 112 angeordnet.
Dieser zweite Kreislauf 112 ist als Verdampfereinrichtung 114 ausgebildet,
wobei die zweite Absorbereinrichtung 40 Teil dieser Verdampfereinrichtung
ist. Im zweiten Kreislauf 112 erfolgt eine direkte Dampferzeugung über
die zweite Absorbereinrichtung 40. Ein Ausgang der zweiten
Absorbereinrichtung 40 ist mit einem Eingang eines Abscheiders 118 für
Flüssigkeit verbunden. Ein Ausgang (für Flüssigkeit)
des Abscheiders 120 ist fluidwirksam über eine
Pumpe 122 mit einem Eingang der zweiten Absorbereinrichtung 40 verbunden.
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Wie
oben erwähnt, wird in dem zweiten Kreislauf 112 durch
die zweite Absorbereinrichtung 40 aus Wärmeträgermedium,
welches dann insbesondere Wasser ist, Dampf erzeugt. Dieser Dampf wird über
den Abscheider 118 direkt einem dritten Kreislauf 124 bereitgestellt.
Der Abscheider 118 ist mit einem Dampfausgang 126 ein
Ankopplungspunkt für Mitteltemperatur-Energie des zweiten
Kreislaufs 112 an den dritten Kreislauf 124. (Der
zweite Kreislauf 112 kann auch als Teil des dritten Kreislaufs 124 angesehen
werden; der zweite Kreislauf 112 und der dritte Kreislauf 124 sind
nicht voneinander getrennt. Wärmeübertragungsmedium
von dem zweiten Kreislauf 112 wird direkt in den dritten
Kreislauf 124 und in den Abscheider 118 eingekoppelt.)
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Dampfförmiges
Wärmeträgermedium von dem Dampfausgang 126 des
Abscheiders 118 wird der Stufe 34c der Wärmeübertragungseinrichtung 32 zugeführt
und dort von Abwärme des ersten Kreislaufs 20 erhitzt.
Es wird dann der Turbine 60 zugeführt.
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Der
Strömungslauf von der Turbine 60 bis zu einem
Eingang (für Flüssigkeit) in den Abscheider 118 ist
gleich wie oben im Zusammenhang mit dem solarthermischen Kraftwerk 10 beschrieben.
Ansonsten funktioniert das solarthermische Kraftwerk 110 auch
wie das solarthermische Kraftwerk 10. Der Unterschied zu
dem solarthermischen Kraftwerk 10 liegt darin, dass keine
Speichereinrichtung vorgesehen ist und an dem zweiten Kreislauf 112 (als
Teil des dritten Kreislaufs 124) eine Direktverdampfung
von Wärmeträgermedium vorgesehen ist.
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Bei
den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen ist der erste
Strömungsabschnitt als offener Kreislauf ausgestaltet und
der zweite Strömungsabschnitt als geschlossener Kreislauf.
Es ist auch möglich, dass beispielsweise der erste Strömungsabschnitt
als geschlossener Kreislauf ausgestaltet ist, oder der zweite Strömungsabschnitt
als offener Kreislauf ausgestaltet ist.
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Bei
einer Ausführungsform folgt der erste Strömungsabschnitt
in Strömungsrichtung des Wärmeträgermediums
auf den zweiten Strömungsabschnitt und diese sind fluidwirksam
miteinander verbunden. Der erste Strömungsabschnitt und
der zweite Strömungsabschnitt können dabei zusammen
einen Kreislauf bilden. Insbesondere lässt sich dann an dem
zweiten Strömungsabschnitt eine Vorwärmung von
Wärmeträgermedium an der zweiten Absorbereinrichtung
durchführen und eine weitere Erhitzung dieses vorgewärmten
Wärmeträgermediums erfolgt dann in dem ersten
Strömungsabschnitt an der ersten Absorbereinrichtung. Beispielsweise
kann der zweite Strömungsabschnitt einen Verdampferabschnitt
bilden, wobei verdampftes Wärmeträgermedium in
dem ersten Strömungsabschnitt an der ersten Absorbereinrichtung überhitzt
wird.
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Bei
den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen ist als Arbeitsmedium
für den Wärmekraftprozess an einer Turbine das
Wärmeträgermedium eingesetzt. Es ist grundsätzlich
auch möglich, dass das Wärmeträgermedium
nicht direkt als Arbeitsmedium eingesetzt wird, sondern in einem
Wärmeübertragungsprozess Arbeitsmedium erhitzt,
welches dann in dem Wärmekraftprozess eingesetzt wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1519181 [0002]
- - EP 1519108 A1 [0010]