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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auswählen eines
Ziels, insbesondere in einem Navigationsgerät, durch Eingeben eines Ortsnamens
eines Zielorts durch einen Nutzer in das Navigationsgerät, automatisches Überprüfen, ob
der eingegebene Ortsname in einer vorgegebenen Datenbank des Navigationsgeräts eindeutig
ist und Festlegen eines Ziels auf der Basis des Ortsnamens. Der Begriff „Navigationsgerät” steht
hier stellvertretend auch für
Routenplaner, Zielortungsgeräte
und dergleichen.
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Bislang
sind Navigationsgeräte
bekannt, bei denen zur Zieleingabe ein Ortsname einzugeben ist. Ist
der gewünschte
Ort mehrfach in einem Land vorhanden, so muss vom Nutzer zwangsweise
der administrative Bereich bzw. die Postleitzahl des gewünschten
Zielorts ausgewählt
oder eingegeben werden. Dies führt
dazu, dass beispielsweise aus einer Auswahl von 36 verschiedenen
Einträgen
für „Neustadt” in Deutschland
dasjenige mit der passenden Postleitzahl oder dem passenden Landkreis
oder Bundesland auszuwählen
ist. Dies ist nicht immer einfach und darüber hinaus fehlerträchtig.
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Das
dem Nutzer präsentierte
Menü bei
der Auswahl eines Orts besitzt beispielsweise die Gestalt von 1.
Diese zeigt für
den eingegebenen Ortsnamen „Neustadt”, der im
obersten Menüfeld 1 wiedergegeben
ist, eine darunter liegende Liste 2 mit politisch übergeordneten
Landkreisen oder dergleichen, in denen ein Ort namens Neustadt liegt.
Rechts neben dem Landkreis ist die jeweilige Postleitzahl bzw. ein
Postleitzahlenbereich in Klammern dargestellt. Mit einem Auswahlbalken 3 kann
der jeweilige Landkreis gewählt
werden. Außerdem
ist hier in dem Menü ein
Feld 4 vorgesehen, mit dem eine Menüebene nach oben gesprungen
werden kann. Es ist sofort ersichtlich, dass die Zieleingabe nur
dann vervollständigt
werden kann, wenn der Nutzer neben dem Ortsnamen „Neustadt” auch den
entsprechenden Landkreis bzw. die Postleitzahl kennt. Dies ist vielfach
jedoch nicht der Fall.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, einfacher
und komfortabler ein Ziel in ein Navigationsgerät oder dergleichen eingeben
zu können.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe gelöst durch
ein Verfahren nach Anspruch 1. Erfindungsgemäße Weiterbildungen ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
Darüber
hinaus wird auch ein Navigationsgerät gemäß Anspruch 5 bereitgestellt.
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Entsprechend
der vorliegenden Erfindung erfolgt demnach das Verfahren zum Auswählen eines
Ziels, insbesondere für
ein Navigationsgerät, durch
Eingeben eines Ortsnamens eines Zielorts durch einen Nutzer in das
Navigationsgerät,
automatisches Überprüfen, ob
der eingegebene Ortsname in einer vorgegebenen Datenbank des Navigationsgeräts eindeutig
ist, und Festlegen eines Ziels, wenn der Ortsname eindeutig ist.
Bei Mehrdeutigkeit wird eine Kennung für einen geographischen Ort
innerhalb des Zielorts in das Navigationsgerät eingegeben. Sodann wird automatisch überprüft, ob die
Kennung zusammen mit dem Ortsnamen zu einem eindeutigen Ortsnamen
in der Datenbank führt.
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In
vorteilhafter Weise ist es so möglich,
durch ein geographisches Teilstück
in dem gesuchten Ort diesen näher
zu charakterisieren. Dadurch ist es nicht notwendig, übergeordnete
administrative Einheiten zu kennen bzw. die entsprechende Postleitzahl
zu wissen.
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Vorzugsweise
handelt es sich bei der Kennung um einen Straßennamen, eine Kreuzung und/oder
eine Hausnummer. Außerdem
können
bei Mehrdeutigkeit des Ortsnamens alle Straßen der infrage kommenden Orte
jeweils als die Kennung zur Auswahl dargeboten werden. Ferner können bei Mehrdeutigkeit
des Ortsnamens Kennungen administrativer Einheiten zur Auswahl für eine weitere
Einschränkung
dargeboten werden.
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Die
vorliegende Erfindung ist anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert, in
denen zeigen:
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1 eine
Menüebene
eines Navigationsgeräts
gemäß dem Stand
der Technik und
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2 eine
Menüebene
eines erfindungsgemäßen Navigationsgeräts.
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Die
nachfolgend näher
geschilderten Ausführungsbeispiele
stellen bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung dar.
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf dem Gedanken, dass viele Straßennamen
nach lokalen Gesichtspunkten vergeben werden. Durch Auswahl einer
Straße
nach Eingabe der Stadt reduziert sich die Anzahl der infrage kommenden
Städte
gleichen Namens drastisch. In vielen Fällen reduziert sich die Anzahl
sogar auf 1, weil viele Straßen
nur in einer einzigen Stadt des gesuchten Namens vorkommen. Eine
nach Eingabe der Straße
erfolgte Eingabe einer Hausnummer oder Kreuzung hat bei Fällen, in
denen die Ortsliste immer noch mehrdeutig ist, ein weiteres Potenzial
zur Eingrenzung von mehrdeutigen Ortslisten.
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Beispiel:
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- – Es
gibt in Deutschland 36 Orte, die „Neustadt” heißen.
- – Es
gibt in Deutschland noch 17 Orte, die „Neustadt” heißen und eine Hauptstraße haben.
- – Es
gibt in Deutschland nur noch 2 Orte, die „Neustadt” heißen und eine Adalbert-Stifter-Straße haben.
- – Es
gibt in Deutschland nur einen Ort, der „Neustadt” heißt und eine Ackerstraße hat.
- – Es
gibt in Deutschland nur einen Ort, der „Neustadt” heißt und eine Hauptstraße mit der
Hausnummer 125 hat.
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Es
wird daher zur besseren Eingrenzung des gesuchten Ziels das folgende
Verfahren vorgeschlagen. In einer Ortsliste werden mehrdeutige Einträge durch
ein Symbol gekennzeichnet. Wählt
man einen mehrdeutigen Eintrag, öffnet
sich eine Subliste in dem Menüfeld 2 unterhalb
des Menüfelds 1 mit
dem gewählten
Ortsnamen „Neustadt”. Der erste
Eintrag dieser Subliste lautet hier „alle” und dient zur Auswahl der
Gesamtheit aller Straßen
aller Orte gleichen Namens im gewählten Land, also im Beispiel
alle Straßen
aller Orte „Neustadt” in Deutschland.
Die weiteren Einträge
dieser Subliste entsprechen denjenigen der Subliste von 1 und
sind die einzelnen Neustadt-Einträge mit der Erweiterung durch
eine administrative Einheit (Landkreis, Bundesland, etc. und Postleitzahl).
Eine Auswahl eines solchen Eintrags wählt alle Straßen genau
des einen gewählten Orts
im gewählten
Land wie bei dem Verfahren von 1.
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Die
zuvor beschriebene Subliste mit dem Eintrag „alle” ist jedoch optional. Es kann
alternativ zu dieser Subliste ebenso ein mehrdeutiger Eintrag von zum
Beispiel „Neustadt” stillschweigend
durch das System übernommen
werden, so dass ein Nutzer des Systems, wie zum Beispiel ein Fahrer,
weder den Eintrag „alle” noch die
zuvor beschriebene Subliste zum Beispiel visuell mitgeteilt bekommt,
sondern sofort mit der nachstehend beschriebenen Eingabe einer Straße, jedoch
aus einer Liste von allen Straßen aller
Orte mit Namen „Neustadt” fortfahren
kann.
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Im
nächsten
Schritt wird die Straße
als einschränkende
Kennung eingegeben. Hier kann aus der Auswahl (je nachdem, ob „alle” oder ein
bestimmtes „Neustadt” gewählt wurde)
von allen Straßen
aller Orte namens „Neustadt” des gewählten Landes
oder aus der Auswahl aller Straßen
des einen gewählten „Neustadts” die gewünschte Straße gewählt werden.
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Im
folgenden Schritt wird optional eine Hausnummer oder eine kreuzende
Straße
aus den gemäß der Vorauswahl
verbleibenden Straßen
gewählt.
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Im
nächsten
Schritt wird die Zielführung
gestartet oder das eingegebene Ziel weiter verarbeitet, wie zum
Beispiel durch Speichern, Springen auf eine Karte springen oder
Suchen eines Sonderziels zu einem eingegebenen Ort.
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Schließlich prüft die Navigation,
ob das Ziel eindeutig ist. Ist das Ziel eindeutig, wird die gewünschte Aktion
ohne weitere Rückfragen
ausgeführt.
Ist das Ziel jedoch nicht eindeutig, erfolgt unter den verbleibenden
(meist drastisch ausgedünnten) Alternativen
zunächst
die Prüfung,
ob der Ort noch mehrdeutig ist (ob es z. B. mehrere „Neustadts” der eingegebenen
Straße
im gewählten
Land gibt). Bei Mehrdeutigkeit wird der Fahrer aufgefordert, sich
für eine
Stadt mit einer Erweiterung durch das administrative Gebiet und
die Postleitzahl zu entscheiden. Dann erfolgt die Prüfung, ob
innerhalb des nun eindeutigen Orts die Straße mehrfach nicht zusammenhängend vorliegt
(z. B. Fürst-Abt-Gebert-Straße in Horb
am Neckar in Deutschland). Bei Mehrdeutigkeit wird der Nutzer aufgefordert,
sich für
eine dieser nicht zusammenhängenden
gleichnamigen Straßen
(ggf. mit Erweiterung durch Hausnummernbereiche aus der Datenbank)
zu entscheiden. Dann erfolgt die Prüfung, ob innerhalb des nun
eindeutigen Orts und der gewählten
Straße,
die Hausnummer oder die Kreuzung mehrfach vorliegt. Bei Mehrdeutigkeit
wird der Fahrer aufgefordert, sich zu entscheiden. Dann startet
die gewählte
Aktion.
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Erfindungsgemäß wird somit
erreicht, dass der Fahrer zunächst
alle gewünschten
Eingaben vollständig
durchführen
kann, und dann unter Zuhilfenahme aller Eingaben versucht wird,
das Ziel eindeutig zu definieren. Erst wenn dies nicht gelingt,
wird der Fahrer aufgefordert, noch bestehende Mehrdeutigkeiten (deren
Anzahl drastisch reduziert wurde) manuell aufzulösen. Dadurch wird die Anzahl
der Auswahlschritte für
den Fahrer deutlich reduziert. Damit verbunden ist eine Reduzierung
der Fehlerrate von Zieleingaben.