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Die
Erfindung betrifft eine zahnmedizinische Gewindeschneidanordnung
mit einem Gewindeschneider, der ein Schneidgewinde aufweist zum Einbringen
eines Gewindes in eine Bohrung.
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Gewindeschneider
der voranstehend genannten Art kommen beispielsweise in der zahnärztlichen
Chirurgie und Implantologie zum Einsatz. Mit ihrer Hilfe kann in
eine Bohrung, die in den Kieferknochen eines Patienten eingebracht
wurde, ein Gewinde eingeschnitten werden. Insbesondere in der Implantologie
besteht die Anforderung, das Gewinde möglichst exakt einzubringen,
da in nachfolgenden Behandlungsschritten mittels des Gewindes ein
Implantat fixiert werden soll.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Gewindeschneidanordnung
der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass auf einfache Weise
ein Gewinde möglichst
exakt in eine Bohrung eingebracht werden kann.
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Diese
Aufgabe wird bei einer zahnmedizinischen Gewindeschneidanordnung
der gattungsgemäßen Art
erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die zahnmedizinische Gewindeschneidanordnung eine den Gewindeschneider
beim Einbringen eines Gewindes in eine Bohrung führende Führungshülse aufweist, in die der Gewindeschneider
beim Einbringen des Gewindes in die Bohrung einschraubbar ist.
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Bei
der erfindungsgemäßen Gewindeschneidanordung
ist in Ergänzung
zum Gewindeschneider der Einsatz einer Führungshülse vorgesehen. Die Führungshülse bildet
eine Führung
für den Gewindeschneider
beim Einbringen des Gewindes in die Bohrung. Die Führung des
Gewindeschneiders erleichtert es, ein Gewinde mit hoher Maßgenauigkeit
innerhalb kurzer Zeit herzustellen.
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Beim
Einbringen eines Gewindes wird der Gewindeschneider vom Benutzer
in die Bohrung eingedreht. Die Bohrung hat eine vorgegebene Tiefe, die
eine maximale Schneidtiefe für
den Gewindeschneider definiert. Hierbei besteht die Gefahr, dass nach
Erreichen der maximalen Schneidtiefe der Gewindeschneider weiter
gedreht wird und dabei das soeben geschnittene Gewinde durch die
weitere Drehung des Gewindeschneiders beschädigt oder gar zerstört wird.
Um dieser Gefahr entgegenzuwirken, weist der Gewindeschneider bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung eine Anschlagfläche auf
zum Begrenzen der Schneidtiefe des Gewindeschneiders und der Gewindeschneider
ist beim Einbringen des Gewindes in die Bohrung so weit in die Führungshülse einschraubbar,
bis die Anschlagfläche
an der Führungshülse anschlägt. Die
Anschlagfläche
bildet einen Tiefenstopp, der die Schneidtiefe des Gewindeschneiders
begrenzt. Ist die maximale Schneidtiefe erreicht, so schlägt die Anschlagfläche an der
Führungshülse an.
Dies hat zur Folge, dass das Schneidgewinde nicht mehr weiter in
die Bohrung eingedreht werden kann. Die Gefahr, dass das soeben
geschnittene Gewinde durch eine weitere Drehung des Gewindeschneiders
beschädigt
oder gar zerstört
wird, wird dadurch vermieden. Vielmehr ist ein weiteres Verdrehen
des Gewindeschneiders relativ zur Führungshülse nicht mehr möglich, wenn die
Anschlagfläche
an der Führungshülse anschlägt. Erreicht
die Anschlagfläche
die Führungshülse, so verdeutlicht
dies, dass die maximale Schneidtiefe erreicht wurde.
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Günstigerweise
umfasst der Gewindeschneider ein Führungs-Außengewinde und die Führungshülse weist
ein komplementäres
Führungs-Innengewinde
auf. Das Führungs-Außengewinde
des Gewindeschneiders wirkt mit dem Führungs-Innengewinde der Führungshülse zusammen. Dadurch kann
auf einfache Weise ein Formschluss zwischen dem Gewindeschneider
und der Führungshülse erzielt
werden, wobei die Führungshülse besonders
zuverlässig als
Führung
des Gewindeschneiders dient.
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Es
kann vorgesehen sein, dass die Steigung des Schneidgewindes identisch
ist mit der Steigung des Führungs-Außengewindes
des Gewindeschneiders.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
ist das Führungs-Außengewinde
des Gewindeschneiders zwischen dem Schneidgewinde und der Anschlagfläche angeordnet.
Bei einer derartigen Ausgestaltung kann der Gewindeschneider mittels
des Führungs-Außengewindes
so weit in die Führungshülse eingeschraubt
werden, bis die Anschlagfläche an
der dem Schneidgewinde abgewandten Stirnseite der Führungshülse anschlägt. Ein
weiteres Einschrauben des Gewindeschneiders in die Führungshülse und
damit auch ein Einschrauben des Schneidgewindes in die Bohrung ist
dann nicht mehr möglich.
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Die
Führungshülse kann
insbesondere bei einer Bohrschablone zum Einsatz kommen, die einen bestimmten
Anschlussbereich im Mund des Patienten (beispielsweise auf dem Kieferknochen,
dem Zahnfleisch oder den Zähnen)
aufweist. Die Bohrschablone hat Durchgangsöffnungen, in die die Führungshülse der
erfindungsgemäßen Gewindeschneidanordnung
drehfest eingesetzt werden kann. Bei der Verwendung derartiger Bohrschablonen
bei der Implantation stellt sich bisher vor allem bei der minimalinvasiven
Vorgehensweise das Problem, dass nicht ohne Weiteres festgestellt
werden kann, ob der Gewinde schneider ausreichend weit in die vorgebohrte
Bohrung des Knochens, das heißt
in das Implantatbett, eingeschraubt wurde. Es bestand die Gefahr,
dass durch übermäßiges Eindrehen
des Gewindeschneiders in die vorgebohrte Bohrung das soeben geschnittene
Gewinde zerstört
wurde. Diese Gefahr wird durch den Einsatz der Führungshülse mit Führungs-Innengewinde, dem ein
korrespondierendes Führungs-Außengewinde
des Gewindeschneiders zugeordnet ist, vermieden. Das Führungs-Innengewinde
hat ebenso wie das Führungs-Außengewinde
dieselbe Gewindesteigung wie das Schneidgewinde. Das Führungs-Außengewinde
kann so weit in das Führungs-Innengewinde
eingeschraubt werden, bis der Gewindeschneider mit seiner Anschlagfläche an der
Führungshülse anschlägt. Damit
ist die geplante Schneidtiefe erreicht, und aufgrund der an der
Führungshülse anliegenden
Anschlagfläche kann
der Gewindeschneider nicht mehr weiter eingedreht werden.
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Günstigerweise
bildet die Anschlagfläche eine
radial nach außen
weisende Stufe. Die Anschlagfläche
definiert somit eine senkrecht zur Längsachse des Gewindeschneiders
ausgerichtete Anschlagebene.
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Bevorzugt
ist die Anschlagfläche
bei Erreichen der gewünschten
Schneidtiefe an eine Stirnseite der Führungshülse anlegbar.
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Der
Außendurchmesser
der Anschlagfläche entspricht
bei einer vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung dem Außendurchmesser
der Führungshülse. Anschlagfläche und
Führungshülse weisen
somit denselben Außendurchmesser
auf. Es hat sich gezeigt, dass dies die Handhabung der Gewindeschneidanordnung
vereinfacht.
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Von
Vorteil ist es, wenn sich in die dem Schneidgewinde abgewandte Richtung
an die Anschlagfläche
ein Ringbund des Gewindeschneiders anschließt. Der Ringbund kann eine
haptisch erfassbare Begrenzung eines Schaftes des Gewindeschneiders
in Richtung auf das Führungs-Außengewinde
ausbilden. Der Ringbund kann hierzu einen größeren Außendurchmesser aufweisen als
der sich daran anschließende
Bereich des Schaftes des Gewindeschneiders.
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Die
Länge des
Führungs-Außengewindes
ist günstigerweise
größer als
die Länge
der Führungshülse. Die
Führungshülse erstreckt
sich somit in Längsrichtung
des Gewindeschneiders nur über
einen Teilbereich der Führungs-Außengewindes.
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Die
Länge des
Führungs-Innengewindes
ist bei einer bevorzugten Ausgestaltung derart gewählt, dass
sich das Führungs-Innengewinde über mindestens
drei Windungen des Führungs-Außengewindes erstreckt.
Dadurch ist sichergestellt, dass die Führungshülse den Gewindeschneider beim
Einschneiden des Gewindes in den Knochen zuverlässig führt.
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Als
vorteilhaft hat es sich herausgestellt, wenn zwischen dem Führungs-Außengewinde
und der Anschlagfläche
eine Ringnut angeordnet ist. Die Ringnut umgibt den Gewindeschneider
in Umfangsrichtung. An die Ringnut können sich einerseits das Führungs-Außengewinde
und andererseits die Anschlagfläche
anschließen.
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Zum
Einsetzen des Gewindeschneiders in die vorgebohrte Bohrung des Knochens
ist es günstig,
wenn dem Schneidgewinde ein schneidkantenfreier Zentrierkopf vorgelagert
ist. Der Zentrierkopf erleichtert das Einsetzen des Gewindeschneiders
in die Bohrung.
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Es
kann vorgesehen sein, dass der Zentrierkopf kugelig ausgebildet
ist.
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Das
Schneidgewinde weist bei einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung über
seine gesamte Länge
mindestens eine axial verlaufende Spannut auf. Über die Spannut können die
beim Einbringen des Gewindes auftretenden Knochenspäne abgeführt werden.
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Zwischen
dem Schneidgewinde und dem Führungs-Außengewinde
ist bei einer vorteilhaften Ausführungsform
eine Ringnut angeordnet.
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Die
nachfolgende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dient
im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung.
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Die
einzige Figur der Zeichnung zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Gewindeschneidanordnung
mit einem Gewindeschneider und einer Führungshülse.
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In
der Zeichnung ist schematisch eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 belegte
zahnmedizinische Gewindeschneidanordnung schematisch dargestellt.
Diese umfasst einen Gewindeschneider 12 und eine Führungshülse 14.
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Der
Gewindeschneider 12 weist einen Schaft 16 auf,
an den sich über
einen Ringbund 18 und eine radial nach innen gerichtete
Stufe, die eine Anschlagfläche 20 ausbildet,
eine den Gewindeschneider 12 in Umfangsrichtung umgebende
erste Ringnut 22 anschließt. An die erste Ringnut 22 schließt sich
ein Führungs-Außengewinde 24 an,
das über
eine zweite Ringnut 26 in ein Schneidgewinde 28 übergeht, das
an seinem freien Ende einen kugeligen, schneidkantenfreien Zentrierkopf 30 trägt. Über die
gesamte Länge
des Schneidgewindes 28 erstreckt sich eine axial verlaufende
Spannut 32.
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Der
Schaft 16 weist einen zylindrischen Handhabungsbereich 34 auf,
der sich dem Führungs-Außengewinde 24 abgewandt
an die erste Ringnut 22 anschließt, sowie einen Mehrkantbereich 36,
der das dem Zentrierkopf 30 abgewandte Ende des Gewindeschneiders 12 ausbildet.
An den Mehrkantbereich 36 kann ein Antriebswerkzeug angesetzt werden,
zum Beispiel eine Drehmomentratsche, zum Verdrehen des Gewindeschneiders 12 um
dessen Längsachse.
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Der
Gewindeschneider 12 kann mit seinem Führungs-Außengewinde 24 in ein
Führungs-Innengewinde 38 der
Führungshülse 14 eingeschraubt werden.
Der Durchmesser des Schneidgewindes 28 ist geringer gewählt als
der Innendurchmesser des Führungs-Innengewindes 38,
so dass das Schneidgewinde 28 durch die Führungshülse 14 hindurchgeführt werden
kann und das Führungs-Außengewinde 24 mit
dem Führungs-Innengewinde 38 in
Eingriff gelangt.
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Die
Länge der
Führungshülse 14 ist
kleiner als die Länge
des Führungs-Außengewindes 24,
allerdings weist die Führungshülse 14 eine
Mindestlänge
auf dergestalt, dass sie zumindest drei Windungen des Führungs-Außengewindes 24 überdeckt.
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Der
Gewindeschneider 12 kann so weit in die Führungshülse 14 eingeschraubt
werden, bis die Anschlagfläche 20 an
der dem Schneidgewinde 28 abgewandten oberen Stirnkante 40 der
Führungshülse 14 zur
Anlage gelangt. Ein weiteres Verdrehen des Gewindeschneiders 12 in
Einschraubrichtung relativ zur Führungshülse 14 ist
dann nicht mehr möglich.
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Die
Führungshülse 14 kann
drehfest in eine Durchgangsöffnung
einer an sich bekannten und deshalb in der Zeichnung nicht dargestellten
Bohrschablone eingesetzt werden. Die Bohrschablone dient der Führung eines
Bohrers beim Einbringen einer Bohrung in einen Kieferknochen und
kann auch zur Führung
des Gewindeschneiders 12 zum Einsatz kommen. Nach Einsetzen
der Führungshülse 14 in eine
entsprechende Durchgangsöffnung
der Bohrschablone kann der Gewindeschneider 12 mit seinem
Zentrierkopf 30 durch die Führungshülse 14 hindurch an
die vorgebohrte Bohrung des Kieferknochens angesetzt werden. Anschließend kann
der Gewindeschneider 12 in üblicher Weise mit seinem Schneidgewinde 28 in
die vorgebohrte Bohrung eingedreht werden, wobei gleichzeitig das
Führungs-Außengewinde 24 des
Gewindeschneiders 12 in das Führungs-Innengewinde 38 der
Führungshülse 14 eingreift.
Das Schneidgewinde 28 kann dann so weit in die vorgebohrte
Bohrung eingedreht werden, bis die Anschlagfläche 20 an der oberen
Stirnkante 40 der Führungshülse 14 anschlägt. Ein
weiteres Eindrehen ist dann nicht mehr möglich, das Schneidgewinde 28 hat
vielmehr die durch die Lage der Anschlagfläche 20 vorgegebene
Schneidtiefe erreicht. Da ein weiteres Eindrehen nicht mehr möglich ist,
besteht auch keine Gefahr, dass das soeben geschnittene Gewinde
wieder zerstört
wird. Der Gewindeschneider 12 kann nunmehr aus dem soeben
geschnittenen Gewinde in üblicher
Weise herausgedreht und der Führungshülse 14 entnommen
werden.