DE102009029817A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Erwärmung von Bauteilen aus Metall - Google Patents

Vorrichtung und Verfahren zur Erwärmung von Bauteilen aus Metall Download PDF

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    • B21DWORKING OR PROCESSING OF SHEET METAL OR METAL TUBES, RODS OR PROFILES WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
    • B21D1/00Straightening, restoring form or removing local distortions of sheet metal or specific articles made therefrom; Stretching sheet metal combined with rolling
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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Erwärmung von Bauteilen aus Metall, insbesondere zur Erwärmung von definierbaren Bauteilabschnitten. Aufgabe der Erfindung ist es, eine diesbezügliche technische Lösung zu schaffen, die für Blechteile und ähnliche Objekte eine schnelle und präzise Beseitigung von Formabweichungen ermöglicht. Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung gelöst, die aus einer Steuereinheit (4) für die Wärmeeinbringung mit einem auf den Wirkbereich (6) eines zu erwärmenden Abschnittes einer Bauteiloberfläche (7) ausgerichteten Düsenkopf (5), aus einem Abstandssensor (1) mit einem auf den Wirkbereich (6) des zu erwärmenden Abschnittes ausgerichteten Sichtfeld (S1) und aus einem auf den Wirkbereich (6) des zu erwärmenden Abschnittes ausgerichteten kontaktlosen Thermometer (2) besteht, wobei der Abstandssensor (1) und das kontaktlose Thermometer (2) mit einem Steuerungsmodul (10) für das Gesamtsystem in Wirkverbindung stehen. Weiterhin werden verfahrenstechnische Aspekte zur Anwendung der Vorrichtung beschrieben.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine technische Lösung zur Erwärmung von Bauteilen aus Metall, insbesondere zur Erwärmung von definierbaren Abschnitten an Blechteilen und ähnlichen Objekten.
  • Für zahlreiche Anwendungen der Blechbearbeitung ist es notwendig, sowohl an flächigen als auch länglichen Blechteilen auftretende Formabweichungen zu beseitigen. Diesbezügliche Vorrichtungen und Verfahren sind beispielsweise aus den Druckschriften DE 696 12 225 T2 , DE 20 2004 009 261 U1 und DE 102 31 430 B4 bekannt. Die letztgenannte Fundstelle betrifft ein Verfahren zur Umformung von dünnwandigen Werkstücken, wobei eine automatische Umformung von dünnen Blechen in einen Sollzustand beschrieben wird. Die Bearbeitung erfolgt dabei hämmernd mittels eines Hammerbärantriebes, der an einer gesteuerten Handhabungseinrichtung angebracht ist. Formabweichungen der Blechteile werden zunächst mittels Sensoren erfasst und auf Grundlage der ermittelten Werte wird nachfolgend unter Nutzung eines mathematischen Modells die Handhabungseinrichtung angesteuert. Derart konventionelle Richtverfahren werden zunehmend durch Verfahren mit gezielter Erwärmung des jeweiligen Bauteils ersetzt.
  • So ist aus DE 100 14 741 C1 ein Verfahren zum mehrstufigen Richten eines Metallbauteils an mindestens zwei Richtpunkten bekannt, bei dem Kenngrößen über die Verformung des zu richtenden Bauteils während des Richtvorganges adaptiv mit mehreren sequentiell abgearbeiteten Richtpunkten angepasst werden. Dieses Verfahren nutzt bekannte Werkstoff- und Werkstückkenngrößen und passt die entsprechenden Kennlinien im Prozess anhand der detektierten Prozessabweichungen an den Richtpunkten werkstückspezifisch an.
  • In DE 197 38 976 A1 wird eine Vorrichtung zum thermischen Richten eines Bauteils aus Metall beschrieben, wobei hier ein sog. Wärmekopf automatisch auf vorzugsweise glatten länglichen Bauteilen verschoben wird. Die notwendige Ansteuerung erfolgt manuell oder halbautomatisch.
  • Gegenstand von DE 195 14 285 C1 ist eine Vorrichtung zum Umformen von Werkstücken mit Laserdiodenstrahlung unter Verwendung von Diodenlaser-Arrays. Hierbei werden verschiedene Varianten für den Wärmeeintrag mit Laserdioden und deren spezifische Anordnung für jeweils verschiedene spezielle Werkstückgeometrien beschrieben.
  • Aus DE 198 04 577 C2 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum thermischen Richten von Formabweichungen von Einfallstellen in Blechwerkstoffen bekannt, die z. B. beim Tiefziehen von Karosseriebauteilen auftreten können. Die thermische Energie wird mittels eines Arrays von Diodenlasern eingebracht. Durch die einzeln ansteuerbaren Laserdioden ist eine geometrische Anpassung der Wärmeeinbringung in das jeweilige Bauteil möglich.
  • Schließlich beschreibt DE 195 22 642 A1 ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Richten metallischer Bauteile, wobei die gezielte Wärmeeinbringung mittels eines indirekten Plasmalichtbogens realisiert wird. Gemäß den Darlegungen in dieser Druckschrift ergeben sich somit gegenüber anderen thermischen Richtverfahren eine geringere Beeinflussung der Werkstoffeigenschaften, ein geringerer Energieaufwand und eine geringere Abwärme. Das Verfahren bedingt jedoch eine sehr präzise Positionierung des Plasmalichtbogens über dem Bauteil sowie eine genaue zeitliche Prozessführung und weist einen hohen Werkzeugverschleiß auf.
  • Trotz der Vielzahl bekannter technischer Lösungen besteht weiterhin Entwicklungsbedarf, um insbesondere einen für die jeweilige Kontur der Bauteiloberfläche hinsichtlich Temperatur und Ausrichtung optimalen Wärmeeintrag zu gewährleisten.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine technische Lösung zur gezielten Erwärmung von Bauteilen aus Metall zu schaffen, die insbesondere für Blechteile und ähnliche Objekte eine schnelle und präzise Beseitigung von Formabweichungen ermöglicht.
  • Diese Aufgabe wird gelöst, indem die Vorrichtung aus einer Steuereinheit für die Wärmeeinbringung mit einem auf den Wirkbereich eines zu erwärmenden Abschnittes einer Bauteiloberfläche ausgerichteten Düsenkopf, aus einem Abstandssensor mit einem auf den Wirkbereich des zu erwärmenden Abschnittes ausgerichteten Sichtfeld und aus einem auf den Wirkbereich des zu erwärmenden Abschnittes ausgerichteten kontaktlosen Thermometer besteht, wobei der Abstandssensor und das kontaktlose Thermometer mit einem Steuerungsmodul für das Gesamtsystem in Wirkverbindung stehen. Weiterhin werden verfahrenstechnische Merkmale vorgeschlagen, die – ebenso wie mehrere vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung gemäß den Unteransprüchen – im Ausführungsbeispiel näher beschrieben werden.
  • Durch die vorliegende Erfindung wird eine technische Lösung zur gezielten Erwärmung von Bauteilen aus Metall geschaffen, die insbesondere für Blechteile und ähnliche Objekte eine schnelle und präzise Beseitigung von Formabweichungen ermöglicht. Eine derartige Vorrichtung – auch als Richtkopf zu bezeichnen – kann in verschiedenartig ausgestaltete Handhabungssysteme integriert werden, z. B. in 6-Achs-Roboter oder Mehrachsportale.
  • Einsatzgebiete der Vorrichtung sind das thermische Richten mittels Gas-Sauerstoffflamme von metallischen Bauteilen mit einem Verzug, der bei thermischer und/oder mechanischer Behandlung entsteht. Typischerweise tritt ein derartiger Verzug bei Schweißbaugruppen auf. Beispielhafte Anwendungen sind die Dünnblechbearbeitung, wie die Beplankung von Bahnwaggons sowie das Schweißen von Unterbodenbaugruppen für Schienenfahrzeuge und die Beplankung von Schiffsbaukörpern.
  • So erfolgt das Richten im Dünnblechbereich oftmals über den Einsatz einer Lochplatte als Niederhalter. Hierbei muss eine große Anzahl von Richtpunkten in möglichst kurzer Zeit bei möglichst gleichen Eigenschaften gesetzt werden. Für die Automatisierung wird nunmehr eine Vorrichtung (Richtkopf) vorgeschlagen, die eine überwachte und geregelte Einbringung von Wärmeenergie am Richtpunkt ermöglicht. Ein derartiger Richtkopf wird mittels eines Handhabungssystems und eines integrierten Abstandsmesssystems schnell und exakt positioniert. Die Wärmeeinbringung wird mittels eines Infrarotdetektors durch die Richtflamme hindurch gemessen und mittels einer Flammregulierung bzw. einer mechanischen Wegnahme der Flamme gesteuert.
  • Mit einer geeigneten Steuerung können mit diesem Richtkopf beliebige Wärmefiguren in ein Bauteil eingebracht werden, wodurch ein freies Richten auf beliebigen Bauteiloberflächen und Geometrien möglich wird. Folglich können definierte und wiederholbare Wärmefiguren in die Bauteile eingebracht werden. Durch die Temperaturmessung an der Richtstelle können Temperaturen, die zu Materialumwandlungen oder zu Aufschmelzungen führen, vermieden werden.
  • Es ist eine exakte Ausrichtung des Brenners zur Richtstelle möglich. Mittels der am Richtkopf angebrachten Sensorik können Ungenauigkeiten bei der Positionierung vermieden und Positionskorrekturen bei der Verformung von Bauteilen bei der Erwärmung bzw. Abkühlung durchgeführt werden. Zudem können Kollisionen während der Zustellung des Richtkopfes zur Richtposition vermieden werden.
  • Weiterhin kann eine Protokollierung des Temperaturverlaufes sowohl für die Erwärmungsals auch für die Abkühlungsphase erfolgen. Zusätzlich können Bauteilverformungen erfasst und protokolliert werden.
  • Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Es zeigen:
  • 1 den grundsätzlichen Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in Seitenansicht
  • 2 eine Variante zur konkreten räumlichen Anordnung der Baugruppen der Vorrichtung in perspektivischer Darstellung
  • 3 eine Modifizierung der Vorrichtung gemäß 1 mit zusätzlichen Baugruppen
  • Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung ist zur Erwärmung von Bauteilen aus Metall geeignet. Eine bevorzugte Anwendung ist die Erwärmung von definierbaren Abschnitten an Blechteilen und ähnlichen Objekten, wobei ein solcher Abschnitt der Bauteiloberfläche 7 aus der Zeichnung ersichtlich ist.
  • 1 zeigt den grundsätzlichen Aufbau der Vorrichtung. Diese besteht aus einer Steuereinheit 4 für die Wärmeeinbringung. Der Steuereinheit 4 ist ein Düsenkopf 5 zugeordnet, der auf den Wirkbereich 6 eines zu erwärmenden Abschnittes der Bauteiloberfläche 7 ausgerichtet ist. Dieser Düsenkopf 5 kann alternativ als ein integrierter oder ein flexibel montierbarer Gas-Sauerstoffbrenner ausgestaltet werden.
  • Weiterhin umfasst die Vorrichtung einen Abstandssensor 1, dessen Sichtfeld S1 auf den Wirkbereich 6 des zu erwärmenden Abschnittes der Bauteiloberfläche 7 ausgerichtet ist. Als Abstandssensor 1 wird vorzugsweise ein Lasertriangulationssensor verwendet.
  • Ferner weist die Vorrichtung ein kontaktloses Thermometer 2 auf, das ebenfalls auf den Wirkbereich 6 des zu erwärmenden Abschnittes der Bauteiloberfläche 7 ausgerichtet ist. Dieses kontaktlose Thermometer 2 ist vorzugsweise ein Infrarotdetektor mit begrenztem Spektralbereich (Pyrometer). Die räumliche Zuordnung der Baugruppen zueinander ist auch aus 2 ersichtlich.
  • Abstandssensor 1 und kontaktloses Thermometer 2 stehen mit einem Steuerungsmodul 10 für das Gesamtsystem in Wirkverbindung. Das Steuerungsmodul 10 regelt den Abstand der Vorrichtung (Richtkopf) zur Richtstelle, die Temperaturführung (Einschalten, Abschalten und Wegführen der Brennerflamme), den Abkühlvorgang (sofern Kühlung integriert) und die Beaufschlagung eines eventuell vorgesehenen Niederhalters (siehe 3).
  • Der Vorrichtung ist weiterhin ein Schutz- und Absorptionsblech 8 zugeordnet. Dieses Blech 8 weist eine derart definierte Oberfläche auf, dass sich ein Emissionsgrad von nahezu exakt ”1” ergibt. Dabei ist das Schutz- und Absorptionsblech 8 im direkten Reflektionsbereich des optischen Sichtfeldes S2 des als Infrarotdetektor ausgestalteten kontaktlosen Thermometers 2 angeordnet.
  • Die Messung der Temperatur vom Schutz- und Absorptionsblech 8 erfolgt mit einem Kontaktthermometer 9. Die hiermit ermittelte Temperatur wird zur Berechnungskorrektur der im Infrarotdetektor ermittelten Oberflächentemperatur genutzt.
  • Das vorzugsweise als Infrarotdetektor ausgestaltete kontaktlose Thermometer 2 und das Kontaktthermometer 9 stehen mit einer Messelektronik 3 zur Temperaturmessung in Wirkverbindung. Mit dieser Messelektronik 3 erfolgt eine Aufnahme der Temperaturen und eine diesbezügliche Datenvorverarbeitung.
  • Die Vorrichtung kann verschiedenartig weiter ausgestaltet werden. So ist eine steuerbare Wärmeerzeugung vorgesehen. Weiterhin sind die Baugruppen der Vorrichtung derart mechanisch schwenkbar, dass die Wärmewirkung gezielt aus dem Wirkbereich 6 entfernt werden kann. Hierbei sind die weiterhin auf den Wirkbereich 6 ausgerichteten Messsysteme entweder nicht schwenkbar oder alternativ auch schwenkbar ausgestaltet.
  • 3 zeigt eine Modifizierung der Vorrichtung mit einem am Handhabungssystem befestigten Niederhalter 11 für den Richtbereich. Der mechanische Niederhalter 11 ist hier in Ringausführung gestaltet, jedoch sind andere Konturen ebenfalls möglich.
  • Außerdem ist gemäß 3 ein zusätzliches Kühlsystem 12 vorgesehen, das vorzugsweise als Luftkühlung ausgestaltet ist.
  • Bei Anwendung dieser Vorrichtung zur Erwärmung von Bauteilen aus Metall wird zur Kalibrierung der Temperaturmesseinrichtung ein kontaktloses Kalibrierthermometer verwendet, das während der Kalibrierung auf eine genormte Oberfläche (spezielle Lackierung oder dergleichen) des zu erwärmenden Bauteils im vergleichbaren Temperaturbereich ausgerichtet ist. Dies erfolgt beispielsweise durch Ausrichtung des Kalibrierthermometers auf der Rückseite eines dünnen Bleches bei genormter Oberfläche. Ebenso kann die Ausrichtung des Kalibrierthermometers in unmittelbarer Nähe des Thermometers der Vorrichtung bei genormter Oberfläche erfolgen.
  • Diese Vorrichtung kann zur Schätzung der optimalen Einstellparameter des kontaktlosen Thermometers zur direkten Messung der Oberflächentemperatur der Bauteile im Erwärmungsprozess verwendet werden. Außerdem kann die Vorrichtung zur Schätzung eines Kennfeldes zur Bestimmung der Oberflächentemperatur aus den Messdaten des eingesetzten kontaktlosen Thermometers verwendet werden.
  • Die gemessenen Temperaturen eines Pyrometers sind direkt vom Emissionsgrad der beobachteten Oberfläche abhängig. Bei Einsatz von Pyrometern mit eng begrenzten Spektralbereichen auf Metallen hat sich gezeigt, dass der Emissionsgrad zudem noch von der Temperatur der Oberfläche abhängt. Um die Temperatur auf einer Metalloberfläche zu messen, muss deshalb die gemessene Temperatur über dem gesamten Temperaturverlauf korrigiert werden. Dazu wird in der Kalibrierungsphase ein Temperatur-Emissionsgrad-Verlauf aufgenommen, der in der Arbeitsphase zur Korrektur der angezeigten Temperatur genutzt wird. Mit dieser Korrektur können so die Temperaturen von sich schnell erwärmenden Metallen (200 bis 300 K/s) zuverlässig gemessen werden.
  • Die Kalibrierung erfolgt mit zwei baugleichen Pyrometern. Während das erste Pyrometer auf die Metalloberfläche eines dünnen Bleches des entsprechenden Materials im Wirkpunkt des Brenners ausgerichtet ist, wird das zweite Pyrometer auf die Rückseite des Bleches bei einem bekannten Emissionsgrad der Oberfläche ausgerichtet. Bei einer synchronen Aufnahme der beiden Messwerte lassen sich so entsprechende Emissionsgradverläufe in Abhängigkeit der Oberflächentemperatur des Metalls bzw. vom Detektorsignal aufnehmen.
  • Die Korrektur erfolgt im einfachsten Fall für eine bestimmte Metalloberfläche durch einen Kennlinienverlauf des Emissionsgrades in Abhängigkeit vom Detektorsignal. Die reale Oberflächentemperatur lässt sich dann über den Zusammenhang von Detektorsignal, Emissionsgrad und Umgebungstemperatur bestimmen. Eine andere Möglichkeit ist die Abbildung des direkten Zusammenhangs des Temperaturverlaufes vom Detektorsignal unter Beachtung der Umgebungsbedingungen in einem Kennfeld. Im einfachsten Fall lässt sich im Pyrometer der Emissionsgrad für eine gewünschte Grenztemperatur festlegen. Während des Richtvorgangs kann so eine exakte und ausreichend schnelle Temperaturüberwachung an der Wirkstelle erfolgen. Zugleich kann der Abkühlvorgang durch eine passive oder aktive Luftkühlung überwacht werden.
  • Der Abstandssensor ermöglicht eine gezielte Annäherung des Richtbrenners an die Bauteiloberfläche und zusätzlich eine Abstandsregelung beim Erwärmungsvorgang. Somit können Bauteilverformungen ausgeglichen werden. Zudem kann während und nach dem Erwärmungsvorgang die Richtwirkung begutachtet werden.
  • 1
    Abstandssensor/Lasertriangulationssensor
    2
    Messkopf des Infrarotdetektors mit begrenztem Spektralbereich/Pyrometer mit integrierter Temperaturmessung
    3
    Messelektronik für das Pyrometer
    4
    Steuereinheit für die Wärmeeinbringung
    5
    Düsenkörper für einen Brenngas-Sauerstoff-Brenner
    6
    Wirkbereich
    7
    Bauteiloberfläche
    8
    Schutz- und Absorptionsblech
    9
    Temperaturmesssystem für das Schutz- und Absorptionsblech
    10
    Steuerungsmodul für das Gesamtsystem
    11
    mechanischer Niederhalter
    12
    Luftkühlung
    S1
    prinzipieller Verlauf des optischen Strahlenganges des Lasertriagulationssensors
    S2
    prinzipieller Verlauf des optischen Strahlenganges des Pyrometers
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 69612225 T2 [0002]
    • - DE 202004009261 U1 [0002]
    • - DE 10231430 B4 [0002]
    • - DE 10014741 C1 [0003]
    • - DE 19738976 A1 [0004]
    • - DE 19514285 C1 [0005]
    • - DE 19804577 C2 [0006]
    • - DE 19522642 A1 [0007]

Claims (15)

  1. Vorrichtung zur Erwärmung von Bauteilen aus Metall, insbesondere zur Erwärmung von definierbaren Abschnitten an Blechteilen und ähnlichen Objekten, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung aus einer Steuereinheit (4) für die Wärmeeinbringung mit einem auf den Wirkbereich (6) eines zu erwärmenden Abschnittes einer Bauteiloberfläche (7) ausgerichteten Düsenkopf (5), aus einem Abstandssensor (1) mit einem auf den Wirkbereich (6) des zu erwärmenden Abschnittes ausgerichteten Sichtfeld (S1) und aus einem auf den Wirkbereich (6) des zu erwärmenden Abschnittes ausgerichteten kontaktlosen Thermometer (2) besteht, wobei der Abstandssensor (1) und das kontaktlose Thermometer (2) mit einem Steuerungsmodul (10) für das Gesamtsystem in Wirkverbindung stehen.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Düsenkopf (5) als ein integrierter oder flexibel montierbarer Gas-Sauerstoffbrenner ausgestaltet ist.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das kontaktlose Thermometer (2) als Infrarotdetektor mit begrenztem Spektralbereich ausgestaltet ist.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorrichtung ein Schutz- und Absorptionsblech (8) zugeordnet ist, das eine derart definierte Oberfläche aufweist, dass sich ein Emissionsgrad von nahezu exakt ”1” ergibt, wobei dieses Schutz- und Absorptionsblech (8) im direkten Reflektionsbereich des optischen Sichtfeldes (S2) des als Infrarotdetektor ausgestalteten kontaktlosen Thermometers (2) angeordnet ist.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorrichtung ein Kontaktthermometer (9) zur Messung der Temperatur des Schutz- und Absorptionsbleches (8) zugeordnet ist, wobei die derart ermittelte Temperatur zur Berechnungskorrektur der im Infrarotdetektor ermittelten Oberflächentemperatur genutzt wird.
  6. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass das als Infrarotdetektor ausgestaltete kontaktlose Thermometer (2) und das Kontaktthermometer (9) mit einer Messelektronik (3) zur Temperaturmessung in Wirkverbindung stehen, mit der eine Aufnahme der Temperaturen und eine diesbezügliche Datenvorverarbeitung erfolgt.
  7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine steuerbare Wärmeerzeugung aufweist.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Baugruppen der Vorrichtung derart mechanisch schwenkbar sind, dass die Wärmewirkung gezielt aus dem Wirkbereich (6) entfernt werden kann, wobei die weiterhin auf den Wirkbereich (6) ausgerichteten Messsysteme nicht oder alternativ auch schwenkbar sind.
  9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung einen am Handhabungssystem befestigten Niederhalter (11) für den Richtbereich aufweist.
  10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ein zusätzliches, als Luftkühlung ausgestaltetes Kühlsystem (12) aufweist.
  11. Verfahren zur Erwärmung von Bauteilen aus Metall unter Verwendung einer Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass zur Kalibrierung der Temperaturmesseinrichtung ein kontaktloses Kalibrierthermometer verwendet wird, das während der Kalibrierung auf eine genormte Oberfläche des zu erwärmenden Bauteils im vergleichbaren Temperaturbereich ausgerichtet ist.
  12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausrichtung des Kalibrierthermometers auf der Rückseite eines dünnen Bleches bei genormter Oberfläche erfolgt.
  13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausrichtung des Kalibrierthermometers in unmittelbarer Nähe des Thermometers der Vorrichtung bei genormter Oberfläche erfolgt.
  14. Verfahren zur Erwärmung von Bauteilen aus Metall unter Verwendung einer Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zur Schätzung der optimalen Einstellparameter des kontaktlosen Thermometers zur direkten Messung der Oberflächentemperatur der Bauteile im Erwärmungsprozess verwendet wird.
  15. Verfahren zur Erwärmung von Bauteilen aus Metall unter Verwendung einer Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zur Schätzung eines Kennfeldes zur Bestimmung der Oberflächentemperatur aus den Messdaten des eingesetzten kontaktlosen Thermometers verwendet wird.
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