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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Hybridfahrzeugs,
das eine Antriebseinrichtung mit mindestens zwei unterschiedlichen
Antriebsaggregaten aufweist, wobei als Antriebsaggregate mindestens
eine elektrische Maschine und mindestens eine einen Katalysator
aufweisende Brennkraftmaschine betreibbar sind. Die Erfindung betrifft weiterhin
eine Antriebseinrichtung zum Betreiben eines Hybridfahrzeugs. Die
Antriebseinrichtung weist als Antriebsaggregate die mindestens eine
elektrische Maschine und die mindestens eine Brennkraftmaschine
auf, wobei das Betreiben des Hybridfahrzeugs, je nach Betriebssituation,
nur mit der elektrischen Maschine, nur mit der Brennkraftmaschine oder
sowohl mit der elektrischen Maschine als auch der Brennkraftmaschine
erfolgen kann.
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Stand der Technik
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Bein
konventionellen Fahrzeugen, die lediglich eine Brennkraftmaschine
(auch als Verbrennungsmotor bezeichnet) besitzen, erfolgt der Start der
Brennkraftmaschine bei einem Erststart, also einem Start der kalten
Brennkraftmaschine, als Schleppstart. Dies bedeutet, dass ein Starter
des Fahrzeugs die Brennkraftmaschine auf eine Starterdrehzahl anschleppt
und die Brennkraftmaschine dann anspringt. Sofort nach dem Verbrennungsmotorstart
wird ein der Brennkraftmaschine zugeordneter Katalysator aufgeheizt.
Dies erfolgt – insbesondere
auch im Leerlauf – sehr
schnell, sodass der Katalysator rasch seine notwendige Konvertierungstemperatur
erreicht. Der Leerlauf ergibt sich dadurch, dass ein Fahrer des
Kraftfahrzeugs dieses zumeist nicht unmittelbar nach dem Start in
Bewegung setzt, sondern beispielsweise noch einen Gang einlegt, den
Sicherheitsgurt anschnallt oder dergleichen.
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Bei
einem bekannten Hybridfahrzeug, dessen Antriebseinrichtung als Antriebsaggregat
die mindestens eine elektrische Maschine und die mindestens eine
Brennkraftmaschine mit Katalysator aufweist, würde bei einem rein elektrischen
Losfahren (zum Beispiel aufgrund einer gut geladenen Batterie und
einer geeigneten Außentemperatur,
zum Beispiel 20°C)
ohne den Start der Brennkraftmaschine das Heizen des Katalysators
nicht ausgeführt
werden. Ermittelt ein der Antriebseinrichtung zugehöriges Steuergerät infolge
diverser Bedingungen – beispielsweise
einem Beschleunigungswunsch des Fahrers – eine erhöhte Momentenanforderung an das
Antriebssystem während
des elektrischen Losfahrens, so besteht zwar die Notwendigkeit,
die Brennkraftmaschine zu starten, sodass sich diese sofort an dem
erhöhten
Momentenbedarf beteiligt. Die Brennkraftmaschine würde dann
jedoch nicht die erwähnte,
wenn auch nur kurze Zeitspanne, im Leerlauf betrieben werden, sondern
sofort der Antriebsunterstützung
des Hybridfahrzeugs dienen, sodass aufgrund des noch nicht durchgeführten Heizens
des Katalysators und damit der noch nicht vorliegenden Katalysator-Konvertierungstemperatur
eine unkontrollierte Menge an Schadstoffen im Abgas in eine Umgebung
des Hybridfahrzeugs gelangt. Die bekannten Steuereinrichtungen für Hybridfahrzeuge verhindern
daher ein rein elektrisches Losfahren bei kalter Brennkraftmaschine.
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Offenbarung der Erfindung
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Demgegenüber ermöglicht das
erfindungsgemäße Verfahren
zum Betreiben des Hybridfahrzeugs das rein elektrische Losfahren,
auch bei kalter Brennkraftmaschine. Dies wird erfindungsgemäß erreicht,
in dem bei einem bei kalter Brennkraftmaschine erfolgenden Starten
der Brennkraftmaschine diese zum Aufheizen des Katalysators unter
einer bestimmten, vorgebbaren Last betrieben wird und dabei die
elektrische Maschine beim Antreiben des Hybridfahrzeugs unterstützt. Das
Starten der Brennkraftmaschine kann vor dem, mit dem oder nach dem
Anfahren des Hybridfahrzeugs erfolgen. Das Starten der Brennkraftmaschine
wird insbesondere dann durchgeführt,
wenn das von der Brennkraftmaschine erzeugbare Moment zum Antrieb
des Hybridfahrzeugs benötigt
wird, also eine erhöhte
Momentenanforderung vorliegt. Während
das Aufheizen des Katalysators durchgeführt wird, wird die Brennkraftmaschine stets
unter der bestimmten Last betrieben. Das bedeutet, dass Abweichungen
des zum Antrieb des Hybridfahrzeugs benötigten Moments von dem momentan
eingestellten Antriebsmoment des Antriebsaggregats durch die elektrische
Maschine ausgeglichen werden sollen. Jegliche Momenten-Dynamik wird also
durch die elektrische Maschine übernommen. Das
bedeutet, dass bei einer Erhöhung
des angeforderten Antriebsmoments die elektrische Maschine ein größeres Drehmoment
liefern muss, während
sie, sollte das angeforderte Antriebsmoment unter das von der Brennkraftmaschine
erzeugte Moment fallen, diese derart mit einem Moment beaufschlagt,
dass die Last der bestimmten Last entspricht, wobei die Brennkraftmaschine
insbesondere in einem leerlaufähnlichen
Zustand betrieben wird. Die Antriebseinrichtung wird also während des
Aufheizens des Katalysators derart betrieben, dass unabhängig von
sonstigen Anforderungen, die an die elektrische Maschine gestellt
werden könnten,
diese gegebenenfalls nicht zugelassen oder nur beschränkt zugelassen
werden. Vielmehr wird stets das Ziel verfolgt, durch das Betreiben
der Brennkraftmaschine zunächst
deren Katalysator auf Konvertierungstemperatur aufzuheizen. Sobald
dies erfolgt ist, kann die Brennkraftmaschine ihre übrigen Aufgaben übernehmen.
Dazu zählen insbesondere
der Antrieb des Hybridfahrzeugs sowie ein Antrieb von Nebenaggregaten
des Hybridfahrzeugs. Erfindungsgemäß ist also vorgesehen, dass die
Brennkraftmaschine während
des Aufheizens des Katalysators auf einer konstanten Last betrieben wird,
insbesondere unter Verwendung der elektrischen Maschine. Da der
tatsächliche
Betriebspunkt der Brennkraftmaschine von dem Betriebspunkt abweicht,
welcher bei einem Normalbetrieb – also nach dem Aufheizen – vorliegen
würde,
wird die beschriebene Vorgehensweise als Lastpunktverschiebung der
Brennkraftmaschine bezeichnet. Das Betreiben der Brennkraftmaschine
in einem bestimmten Betriebspunkt (also unter der bestimmten Last)
hat den Vorteil, dass das Aufheizen des Katalysators vergleichsweise
schnell abgeschlossen werden kann und während dieser Phase kein erhöhter Schadstoffausstoß vorliegt.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Brennkraftmaschine
zum weiteren Aufheizen des Katalysators anschließend im Leerlauf betrieben
wird. Sollte das zum Antrieb des Hybridfahrzeugs angeforderte Antriebsmoment
ein von der elektrischen Maschine erzeugbares Moment unterschreiten,
so wird – wenn
weitere Randbedingungen erfüllt
sind – die
Brennkraftmaschine im Leerlauf betrieben. Während dieses Betriebs im Leerlauf
erfolgt ein weiteres Aufheizen des Katalysators, bis dieser seine
Konvertierungstemperatur erreicht hat. Die weiteren Randbedingungen
sind beispielsweise ein Füllstand
der Batterien des Hybridfahrzeugs beziehungsweise des Antriebsaggregats.
Das Betreiben der Brennkraftmaschine im Leerlauf kann selbstverständlich lediglich
dann durchgeführt
werden, wenn die Batterien einen ausreichenden Ladestand aufweisen,
um das Hybridfahrzeug auch weiterhin mittels der elektrischen Maschine
anzutreiben. Das weitere Aufheizen kann beispielsweise aufgrund
von Alterungsprozessen des Katalysators notwendig werden, da sich
dieser in diesem Fall nicht ausreichend schnell auf seine Konvertierungstemperatur
aufheizen lässt.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass zum Aufheizen und/oder
weiteren Aufheizen des Katalysators die Drehzahl und/oder der Zündwinkel
und/oder die Betriebsdauer der Brennkraftmaschine und/oder die bestimmte,
vorgebbare Last beeinflusst wird. Das Beeinflussen kann beispielsweise steuernd
und/oder regelnd erfolgen. Die genannten Parameter werden derart
eingestellt, dass der Katalysator möglichst schnell seine Konvertierungstemperatur
erreicht. Über
die Drehzahl kann die Luftfüllung
beziehungsweise die Abgasmasse der Brennkraftmaschine beeinflusst
werden. Ebenso sind der Zündwinkel
und die Heizdauer, also die Betriebsdauer der Brennkraftmaschine
bei dem Aufheizen des Katalysators, von Bedeutung. Durch das Antreiben des
Hybridfahrzeugs sowohl mittels der Brennkraftmaschine als auch mittels
der elektrischen Maschine und dem Betreiben der Brennkraftmaschine
unter der bestimmten, vorgebbaren Last, können die gleichen Randbedingungen
(also Luftfüllung,
Zündwinkel, Heizdauer
und dergleichen) geschaffen werden wie bei einem konventionellen
Fahrzeug, bei welchem das Aufheizen des Katalysators im Leerlauf
erfolgt. Zusätzlich
zu den bei konventionellen Fahrzeugen verfügbaren Parametern kann bei
dem hier vorgestellten Verfahren auch die Last beeinflusst werden, mit
welcher die Brennkraftmaschine während
des Aufheizens des Katalysators beaufschlagt wird.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Starten der Brennkraftmaschine
erfolgt, sobald das zum Antreiben des Hybridfahrzeugs angeforderte
Drehmoment einen Sollwert überschreitet. Es
ist also gerade nicht, wie aus dem Stand der Technik bekannt, vorgesehen,
dass die Brennkraftmaschine bei Aufnahme eines Fahrbetriebs des
Hybridfahrzeugs gestartet wird. Vielmehr soll, bei Vorliegen geeigneter
Randbedingungen (beispielsweise einer ausreichend gefüllten Batterie),
das Hybridfahrzeug zunächst
lediglich mittels der elektrischen Maschine angetrieben werden.
Die Brennkraftmaschine wird erst dann gestartet, sobald die genannten
Randbedingungen dies notwendig machen (beispielsweise bei zu stark
abgesunkenem Füllstand
der Batterie) oder sobald das angeforderte Antriebsmoment den Sollwert überschreitet.
Der Sollwert kann dabei beispielsweise das Drehmoment sein, welches
mittels der elektrischen Maschine erzeugbar ist. Üblicherweise
wird der Sollwert jedoch unterhalb dieses Drehmoments gewählt, da
stets eine Reserve verbleiben soll, welche zum Starten der Brennkraftmaschine
verwendet werden kann.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Sollwert kleiner
oder gleich einem Maximaldrehmoment der elektrischen Maschine ist.
Die Notwendigkeit für
eine solche Vorgehensweise wurde bereits vorstehend erläutert. Üblicherweise
wird eine Drehmomentreserve der elektrischen Maschine zum Starten
der Brennkraftmaschine beim Bestimmen des Sollwerts berücksichtigt.
Selbstverständlich
können
auch weitere Überlegungen
bei der Festlegung des Sollwerts eine Rolle spielen. Beispielsweise kann
der Sollwert derart festgelegt werden, dass eine bestimmte Reichweite
des Hybridfahrzeugs nur bei elektrischem Antrieb sichergestellt
ist.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Starten der Brennkraftmaschine
durch Anschleppen mittels eines Starters oder durch Schlupfstart
mittels der elektrischen Maschine erfolgt. Im ersteren Fall ist
ein separater Starter vorgesehen, mittels welchem die Brennkraftmaschine
gestartet werden kann. Der Starter kann ebenso wie die elektrische
Maschine über
die Batterien des Hybridfahrzeugs mit elektrischer Energie versorgt
werden. Im Fall des Schlupfstarts wird die Brennkraftmaschine mit
der elektrischen Maschine über
eine Kupplung gekuppelt. Dabei wird die Brennkraftmaschine von der
elektrischen Maschine auf eine gewünschte Drehzahl gebracht beziehungsweise „geschleppt”. Dies
kann durch vollständiges
Schließen
der Kupplung zwischen Brennkraftmaschine und elektrischer Maschine
oder – betriebsbedingt – auch derart
erfolgen, dass die Kupplung im Schlupfbetrieb betrieben wird.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Brennkraftmaschine
zu ihrem Start mit der elektrischen Maschine gekuppelt wird, wenn
die elektrische Maschine eine Drehzahl von 300 bis 600 U/min, insbesondere
400 bis 500 U/min, aufweist. Dabei kann die Kupplung zwischen Brennkraftmaschine
und elektrischer Maschine auch derart im Schlupf betrieben werden,
dass eine solche Drehzahl erreicht wird. Die angegebenen Drehzahlen
liegen deutlich über
der bekannten Anlasserstartdrehzahl von derzeit bekannten Einrichtungen
und stellen einen sehr guten Kompromiss zwischen Energieeinsatz,
Abgasverhalten und/oder Startverhalten der Brennkraftmaschine dar.
Voraussetzung, insbesondere bei einem Hybridfahrzeug, welches als
Parallelhybrid aufgebaut ist, ist dabei, dass die antreibende elektrische
Maschine mindestens die geforderte Startdrehzahl aufweist beziehungsweise überschreitet.
In der Regel ist dies jedoch gegeben, da ansonsten kein Fahrbetrieb
des Hybridfahrzeugs lediglich mittels der elektrischen Maschine
realisiert werden könnte.
Soll die Brennkraftmaschine gestartet werden, während das Hybridfahrzeug steht
und daher die Drehzahl der elektrischen Maschine gering ist, kann
die Drehzahl der elektrischen Maschine explizit angehoben werden,
um das Starten der Brennkraftmaschine durchzuführen.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin eine Antriebseinrichtung zum Betreiben
eines Hybridfahrzeugs, insbesondere zur Durchführung des vorstehend beschriebenen
Verfahrens nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, die mindestens
zwei unterschiedliche Antriebsaggregate und eine Steuereinrichtung aufweist,
wobei als Antriebsaggregate mindestens eine elektrische Maschine
und mindestens eine einen Katalysator aufweisende Brennkraftmaschine vorhanden
sind und die Steuereinrichtung mindestens eines der Antriebsaggregate
in Abhängigkeit vom
Betriebszustand des Hybridfahrzeugs ansteuert. Dabei ist vorgesehen,
dass die Steuereinrichtung bei einem bei kalter Brennkraftmaschine
erfolgenden Starten der Brennkraftmaschine diese zum Aufheizen des
Katalysators unter einer bestimmten, vorgebbaren Last betreibt,
wobei die elektrische Maschine beim Antreiben des Hybridfahrzeugs
durch die Brennkraftmaschine unterstützt wird. Die bestimmte Last
wird insbesondere während
des Aufheizens des Katalysators konstant gehalten. Es ist jedoch
auch denkbar, dass zum optimalen Aufheizen des Katalysators ein
Lastverlauf beschrieben wird, also eine über die Zeit veränderliche
Last an der Brennkraftmaschine anliegt. Die bestimmte Last ist vorgebbar,
das bedeutet, dass sie beispielsweise von vornherein in der Steuereinrichtung
abgespeichert oder von dieser aufgrund des Betriebszustands des
Hybridfahrzeugs festgelegt ist. Beim Betreiben der Antriebseinrichtung ist
es vorgesehen, dass die Steuereinrichtung bei einem bei kalter Brennkraftmaschine
erfolgenden Erststart des Hybridfahrzeugs zumindest die elektrische Maschine
für ein
zumindest elektrisches Anfahren des Hybridfahrzeugs ansteuert und
dass die Steuereinrichtung vor dem, mit dem oder nach dem Anfahren
die Brennkraftmaschine startet und zum Aufheizen des Katalysators
betreibt, wobei die Brennkraftmaschine die elektrische Maschine
beim Antreiben des Hybridfahrzeugs unterstützt. Während des Aufheizens des Katalysators
wird die Brennkraftmaschine derart betrieben, dass ein optimal schnelles
Aufheizen erreicht wird. In diesem Zusammenhang darf dies jedoch
nicht derart interpretiert werden, dass in diesem Betrieb „auch” ein Aufheizen
des Katalysators erfolgt, grundsätzlich
jedoch ganz andere Ziele im Vordergrund stehen.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass eine parallele Hybridanordnung
der Antriebsaggregate vorliegt. Das bedeutet, dass sich zwischen der
elektrischen Maschine und der Brennkraftmaschine eine Trennkupplung
befindet. Mit Hilfe dieser Trennkupplung kann das Hybridfahrzeug
in den Betriebsmodi „rein
elektrisches Fahren” und „Rekuperation” ohne das
Schleppmoment der Brennkraftmaschine betrieben werden. Die elektrische
Maschine ist auf der der Brennkraftmaschine abgewandten Seite mit
einem Antriebsstrang des Hybridfahrzeugs verbunden. Es kann also – bei geöffneter
Trennkupplung – ein
Fahrbetrieb lediglich mittels der elektrischen Maschine durchgeführt werden,
oder aber die Brennkraftmaschine zugeschaltet werden.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Brennkraftmaschine über eine
Trennkupplung mit der elektrischen Maschine und dass die elektrische
Maschine über
eine Anfahrkupplung mit einem Antriebsstrang des Hybridfahrzeugs
verbindbar sind.
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Die
Steuereinrichtung ist in der Lage, die Trennkupplung und/oder die
Anfahrkupplung anzusteuern, wobei dies unter Berücksichtigung des erfindungsgemäßen Konzepts
erfolgt.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Antriebsstrang ein
Getriebe und mindestens ein Antriebsrad des Hybridfahrzeugs aufweist.
Mittels des Getriebes wird die Drehzahl der elektrischen Maschine
und/oder der Brennkraftmaschine herabgesetzt und auf das Antriebsrad
des Hybridfahrzeugs aufgeprägt.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass mindestens zwei Antriebsräder vorgesehen sind
und dass zwischen Getriebe und den Antriebsrädern ein Differenzial angeordnet
ist. Das Hybridfahrzeug weist also mindestens zwei angetriebene Räder auf.
Dabei soll ein Differenzial derart angeordnet sein, dass es zwischen
Getriebe und den Antriebsrädern
vorgesehen ist.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Steuereinrichtung
die Trennkupplung und/oder die Anfahrkupplung ansteuert.
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Die
Zeichnung veranschaulicht die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen,
ohne die Erfindung einzuschränken.
Dabei zeigt die
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1 eine
Antriebseinrichtung in Form eines Parallelhybridantriebs eines nicht
näher dargestellten Hybridfahrzeugs,
und
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2 einen
beispielhaften Geschwindigkeitsverlauf des Hybridfahrzeugs über der
Zeit.
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Die 1 zeigt
eine Antriebseinrichtung 1 zum Betreiben eines nicht näher dargestellten
Hybridfahrzeugs. Die Antriebseinrichtung 1 ist als Parallelhybrid 2 ausgebildet.
Sie weist zwei unterschiedliche Antriebsaggregate 3 und 4 auf
und besitzt ferner ein Getriebe 5, ein Differenzial 6 sowie
Antriebsräder 7,
die dem Antrieb des Hybridfahrzeugs dienen.
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Das
Antriebsaggregat 3 ist als Brennkraftmaschine 8 ausgebildet,
die in ihrem nicht näher
dargestellten Abgasstrang einen Katalysator 9 aufweist. Das
Antriebsaggregat 4 ist als elektrische Maschine 10 ausgebildet.
Zwischen Brennkraftmaschine 8 und elektrischer Maschine 10 ist
eine Trennkupplung 11 geschaltet; zwischen elektrischer
Maschine 10 und Getriebe 5 eine Anfahrkupplung 12.
Ferner weist das Hybridfahrzeug eine Steuereinrichtung 13,
insbesondere in Form eines elektronischen Steuergeräts, auf, die
den Betrieb der Brennkraftmaschine 8, der elektrischen
Maschine 10, der Trennkupplung 11 und/oder der
Anfahrkupplung 12 sowie gegebenenfalls weiterer Komponenten
des Hybridfahrzeugs steuert und/oder regelt.
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Mit
Hilfe der Steuereinrichtung 13 wird ein erster Start des
Hybridfahrzeugs im folgenden Sinne ermöglicht, wobei unter „Erststart” ein Start
des Hybridfahrzeugs zu verstehen ist, bei dem sich die Brennkraftmaschine 8 in
einem kalten Zustand befindet, das heißt sie und damit auch der Katalysator 9 weisen
keine Betriebstemperatur auf. Aus diesem Grund befindet sich der
Katalysator 9 nicht auf seiner Konvertierungstemperatur
und kann demzufolge das Abgas der Brennkraftmaschine 8 nicht
behandeln, sondern leitet die in dem Abgas enthaltenen Schadstoffe
an eine Umgebung des Hybridfahrzeugs weiter. Wird nun der erwähnte Erststart
durchgeführt,
so erfolgt während
oder nach dem Anfahren, das – im vorliegenden
Ausführungsbeispiel – zunächst rein elektrisch
mittels der elektrischen Maschine 10 erfolgen soll, ein
zumindest kurzzeitiges und zumindest teilweises Schließen der
Trennkupplung 11, wodurch die Brennkraftmaschine 8 von
der elektrischen Maschine 10 auf eine bestimmte Startdrehzahl
hochgeschleppt wird. Als geeignete Startdrehzahl hat sich eine Drehzahl
von 400 bis 500 U/min herausgestellt. Selbstverständlich ist
ein vollständiges
Schließen
der Trennkupplung 11 nur dann erforderlich, wenn die erwähnte Drehzahl
bei der elektrischen Maschine 10 vorliegt. Sollte letztere
eine höhere
Drehzahl aufweisen, so wird die Trennkupplung 11 nur derart
weit geschlossen, dass über
einen Schlupfbetrieb die erwähnte
Startdrehzahl erreicht wird.
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Anschließend wird
die Brennkraftmaschine 8 derart betrieben, dass an ihr
eine bestimmte, vorgebbare Last anliegt. Gleichzeitig ist die Trennkupplung 11 zumindest
teilweise geschlossen, sodass die Brennkraftmaschine 8 die
elektrische Maschine 10 beim Antreiben des Hybridfahrzeugs
unterstützt.
In diesem Betriebszustand wird die Drehzahl, der Zündwinkel,
die und/oder die bestimmte, vorgebbare Last Betriebsdauer der Brennkraftmaschine 8 derart
beeinflusst, dass das Aufheizen des Katalysators 9 schnellstmöglich beziehungsweise
möglichst
effizient erfolgt. Während
des Durchführens
des Fahrbetriebs des Hybridfahrzeugs wird die elektrische Maschine 10 mittels
der Steuereinrichtung 13 derart angesteuert, dass die Brennkraftmaschine 8 stets gleichmäßig und
mit gleichbleibender Last beaufschlagt wird, auch wenn verschiedene
Antriebsmomente zum Antreiben des Hybridfahrzeugs angefordert sind.
Das Antriebsmoment wird beispielsweise durch einen Wunsch eines
Fahrers des Hybridfahrzeugs beeinflusst. Ein solcher Fahrerwunsch
ist zum Beispiel ein stärkeres
Niedertreten eines Gaspedals. Der Fahrerwunsch wird während des
Aufheizens des Katalysators 9 lediglich an die elektrische
Maschine 10, nicht jedoch an die Brennkraftmaschine 8 weitergeleitet,
um diese weiterhin unter der bestimmten Last zu betreiben und damit
den Katalysator 9 optimal aufheizen zu können.
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Optional
kann vorgesehen sein, dass die Brennkraftmaschine 8 mit
ihrer Abwärme
auch einen Fahrzeuginnenraum beheizt. Während die elektrische Maschine 10,
insbesondere bei dem Parallelhybrid 2 des dargestellten
Ausführungsbeispiels,
den Fahrzeugvortrieb übernimmt,
wird die Brennkraftmaschine unabhängig von einer Drehzahl der
elektrischen Maschine 10 beziehungsweise eines Antriebsstrangs
sowie insbesondere drehzahlgeregelt betrieben, wobei sich Drehzahlen
der Brennkraftmaschine 8 beispielsweise im Bereich von
1000 bis 1200 U/min verwirklichen lassen. In diesem Drehzahlbereich kann
ein besonders schnelles Aufheizen des Katalysators 9 durchgeführt werden.
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Insgesamt
bedeutet dies, dass die Brennkraftmaschine 8 beim vorstehend
erwähnten
Erststart zur Verkürzung
der zum Aufheizen des Katalysators 9 benötigten Zeit über ein
Reibmoment der Brennkraftmaschine 8 hinaus belastet wird.
Dies führt
insbesondere auch zu einer größeren Laufruhe der
Brennkraftmaschine 8. Zusätzlich zu einer Last, die durch
den Antrieb des Hybridfahrzeugs verursacht wird, kann die Brennkraftmaschine 8 auch
mindestens ein Nebenaggregat, beispielsweise einen Generator des
Hybridfahrzeugs, antreiben.
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Es
ist also vorgesehen, die Trennkupplung 11 in der zeitlich
begrenzten Phase, in welcher ein Aufheizen des Katalysators 9 erfolgt,
mittels der Steuereinrichtung 13 derart im Schlupf zu betreiben, dass
sich ein bestimmtes, insbesondere auch konstantes, Belastungsmoment
einstellt. Mit diesem Belastungsmoment trägt die Brennkraftmaschine 8 aktiv zum
Fahrzeugantrieb bei, wobei jedoch diese Last stets der bestimmten,
vorgebbaren Last entspricht.
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Aufgrund
des erfindungsgemäßen Vorgehens
ist es bei einem Erststart möglich,
auch bei kalter Brennkraftmaschine, ein optimales, nahezu reproduzierbares
Abgasverhalten der Brennkraftmaschine 8 zu realisieren,
da sich die Brennkraftmaschine 8 bei der bestimmten, vorgebbaren
Last zumindest teilweise unabhängig
vom Triebstrang des Hybridfahrzeugs betreiben lässt und dabei den Katalysator 9 aufheizt. Die
Brennkraftmaschine 8 soll somit erst den Fahrzeugbetrieb
mit höherem,
insbesondere der Fahrsituation entsprechendem Antriebsmoment, unterstützen, wenn
der Katalysator 9 konvertierungsbereit ist, also seine
Konvertierungstemperatur erreicht hat. Insgesamt ist somit ein elektrisches,
insbesondere auch ein rein elektrisches Losfahren des Hybridfahrzeugs
unter Berücksichtigung
eines guten Abgasverhaltens ermöglicht.
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Wie
bereits vorstehend erwähnt,
ist mittels der Erfindung das Brennkraftmaschinenverhalten bis zum
Erreichen der Konvertierungstemperatur des Katalysators nahe unabhängig vom
Wunsch des Fahrers und von der Fahrpedaldynamik beziehungsweise
einer Momenten-Dynamik des Hybridfahrzeugs.
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Hat
die Brennkraftmaschine 8 den Katalysator 9 ausreichend
aufgeheizt, so kann die Trennkupplung 11 teilweise geschlossen
beziehungsweise komplett geschlossen werden. Die Brennkraftmaschine 8 ist
damit in der Lage, den Antrieb insbesondere mit ihrem gesamten zur
Verfügung
stehenden Moment zu unterstützen.
Die Freigabe des elektrischen Losfahrens, die spezielle Startauslösung, der Betrieb
der Brennkraftmaschine 8 mit den erwähnten Belastungsstrategien
sowie das anschließende Schließen der
Trennkupplung werden mittels einer übergeordneten Hybridsteuerstrategie
durchgeführt und überwacht.
Hierfür
ist unter anderem die erwähnte
Steuereinrichtung 13 zuständig.
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Die 2 zeigt
ein beispielhaftes Geschwindigkeitsprofil des Hybridfahrzeugs über der
Zeit t. Zum Zeitpunkt t = 0 s wird das Hybridfahrzeug gestartet.
Dabei bleibt die Brennkraftmaschine 8 zunächst aus,
das Hybridfahrzeug ist damit elektrisch fahrbereit. Bei t = t1 setzt sich das Hybridfahrzeug mit steigender
Geschwindigkeit in Bewegung und erhöht seine Geschwindigkeit, bis
eine Geschwindigkeit v = v1 erreicht ist.
Diese Geschwindigkeit wird zunächst gehalten,
bevor das Hybridfahrzeug verzögert,
die Geschwindigkeit also wieder geringer wird. In einem Zeitpunkt
t = t2 ist wieder eine Geschwindigkeit v
= 0 m/s erreicht. Dieser Ablauf wird durchgeführt, ohne dass die Brennkraftmaschine 8 gestartet
wird, der Antrieb des Hybridfahrzeugs erfolgt also allein mittels der
elektrischen Maschine 10. Bei t2 < t < t3 steht
das Hybridfahrzeug, die Geschwindigkeit ist also v = 0 m/s. Ab dem
Zeitpunkt t = t3 wird das Hybridfahrzeug wiederum
beschleunigt. Bis zum Erreichen einer Geschwindigkeit v = v2 kann die elektrische Maschine 10 das
zum Antrieb des Hybridfahrzeugs benötigte Antriebsmoment aufbringen.
Das Antriebsmoment ist also kleiner als ein Sollwert. In diesem
Fall entspricht der Sollwert dem Maximaldrehmoment der elektrischen
Maschine 10, der Sollwert kann jedoch prinzipiell beliebig
gewählt
werden, solange er kleiner ist als das genannte Maximaldrehmoment.
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Um
das Hybridfahrzeug, ausgehend von der Geschwindigkeit v = v2 weiter zu beschleunigen, ist ein Antriebsmoment
notwendig, welches größer ist als
das Maximaldrehmoment der elektrischen Maschine 10. Aus
diesem Grund wird zu einem Zeitpunkt t = t4 die
Brennkraftmaschine 8 gestartet. Da diese bis zu diesem
Zeitpunkt noch nicht in Betrieb war, ist der Katalysator 9 noch
kalt. Dennoch muss die Brennkraftmaschine 8 gestartet werden,
um die elektrische Maschine 10 zu unterstützen und
so den Fahrerwunsch, also das Erreichen einer Geschwindigkeit v
= v3 zu erreichen, zu erfüllen. Nach
dem Starten der Brennkraftmaschine 8 wird die elektrische
Maschine 10 verwendet, um diesen auf der bestimmten, vorgebbaren
Last zu betreiben und den Katalysator 9 abgasoptimal aufzuheizen.
Somit ist eine Lastpunktverschiebung der Brennkraftmaschine 8 realisiert.
Jegliche Momenten-Dynamik des zum Antreiben des Hybridfahrzeugs
benötigten
Antriebsmoments wird dabei durch die elektrische Maschine 10 übernommen.
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In
dem Zeitraum 0 < t < t4 wird
also das Hybridfahrzeug lediglich mittels der elektrischen Maschine 10 angetrieben.
Bei t > t4 ist
ein kombinierter Antrieb von Brennkraftmaschine 8 und elektrischer
Maschine 10 vorgesehen. Dabei wird die Brennkraftmaschine 8 jedoch
bis zum vollständigen
Aufheizen des Katalysators 9 nicht derart belastet, dass
die bestimmte, vorgebbare Last über-
oder unterschritten wird. Nach dem Aufheizen des Katalysators 9,
beispielsweise ab einem Zeitpunkt t = t5,
steht der Antriebseinrichtung 1 das volle Moment der Brennkraftmaschine 8 zur
Verfügung.