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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur thermischen Überwachung
eines Gegenstandes nach dem jeweiligen Oberbegriff der unabhängigen
Ansprüche.
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Verschiedene
Gegenstände fallen nach längerer Benutzung aus,
wobei die zu erwartende Lebensdauer von den Nutzungsbedingungen
des Gegenstandes abhängt. Nach dem momentanen Stand der
Technik gibt es verschiedene Methoden um die verbleibende Lebensdauer
abzuschätzen oder das Risiko eines Ausfalls zu verringern.
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Eine
nur in sicherheitsrelevanten Bereichen verwendete Methode ist die
so genannte Redundanz. So werden beispielsweise in Flugzeugen wichtige
Geräte doppelt verbaut, so dass bei Ausfall eines der Geräte
dessen Funktion von dem verbleibenden Gerät übernommen
werden kann. Der Nachteil dieser Methode besteht darin das sowohl
Kosten als auch Platzbedarf groß sind. Eine weitere Methode
ist der Austausch von Komponenten in regelmäßigen Wartungsintervallen.
Der Nachteil dieser Methode ist, dass hierdurch der Austausch zu
einem durch statistische Methoden ermittelten Zeitpunkt stattfindet.
Ist der spezielle Gegenstand stärker belastet als für
einen entsprechenden Gegenstand üblich findet der Austausch
nicht rechzeitig statt, während ein unterdurchschnittlich
stark belasteter Gegenstand unnötig früh ausgetauscht
wird, was wiederum unnötige Kosten verursacht. Diese Methode
kann verbessert werden in dem man wichtige Belastungsparameter aufzeichnet
um damit ein Ausfallrisiko abschätzen zu können.
Der Nachteil hiervon ist jedoch das sehr große Datenmengen
aufgenommen werden, ohne das dadurch eine fortschreitende Beschädigung
direkt nachgewiesen würde. Vielmehr ist die Aufstellung
eines Modells für den Einfluss der Belastungsparameter
auf die Lebensdauer nötig, welches wiederum fehlerbehaftet
ist.
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Ein
in der Elektronik verwendeter Zugang ist die Messung des elektrischen
Widerstandes was jedoch in der Regel nur eine Aussage darüber
ermöglicht ob der Gegenstand bereits ausgefallen ist.
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Es
gibt weitere Verfahren zur Feststellung einer Beschädigung.
Ein Beispiel hierfür ist durch die Druckschrift
US 5245293 gegeben in welcher
ein System zur Überwachung der Stärke einer Klebebindung
beschrieben ist, welches das Eindringen von Feuchtigkeit in eine
Klebestelle durch eine Veränderung der dielektrischen Eigenschaften
des Klebstoffes nachweist, was jedoch den Nachteil hat, das auch andere
Schädigungen als eine Feuchtigkeitseindringung vorliegen
können, die durch dieses Verfahren nicht korrekt festgestellt
würden. Es wäre sogar denkbar, dass manche Arten
von Beschädigungen die dielektrischen Eigenschaften in
umgekehrter Weise wie das Eindringen von Feuchtigkeit ändern.
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Das
Verfahren, dass als der Erfindung nächstliegender Stand
der Technik angesehen werden kann, ist die Impulsthermographie.
Ein Beispiel der Impulsthermographie ist in Druckschrift
DE 102 02 326 A1 gegeben.
In dem dort offenbarten Verfahren wird die Haftung einer Beschichtung
auf einem Substrat untersucht, indem in diese Beschichtung zunächst
impulsartig homogen Wärme eingebracht wird und die Beschichtung
dann mit einer Thermographie-Flächenkamera abgebildet wird.
Durch den von der thermischen Impedanz abhängigen Verlauf der
Abkühlung lässt sich hierdurch eine fehlende Haftung
der Beschichtung auf dem Substrat erkennen.
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Gattungsgemäße
Verfahren haben jedoch den Nachteil, dass sie durch die Notwendigkeit
einer Thermographie-Flächenkamera sehr teuer und aufwendig
sind, und somit in der Regel nicht für eine integrierte
automatische Überwachung in Frage kommen. Des Weiteren
verhindert der Platzbedarf derartiger Verfahren in vielen Gebieten
die Anwendung.
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Die
Aufgabe besteht somit darin ein kostengünstiges, leicht
durchzuführendes und Platz sparendes Verfahren für
die thermische Überwachung verschiedener Gegenstände,
sowie eine entsprechende Vorrichtung, die die Durchführung
dieses Verfahrens ermöglicht, zu finden.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren nach dem An spruch 1 sowie ein Erzeugnis
nach dem Anspruch 10 gelöst.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen ergeben sich aus den Merkmalen der abhängigen
Ansprüche.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zur thermischen Überwachung
der Beschädigung eines Gegenstandes zunächst ein
definierter Heizimpuls, dessen genaue Ausprägung durch
Simulationen für jeden zu überwachenden Gegenstand
zunächst ermittelt werden kann, durch elektrische Ansteuerung
von Mitteln zur Wärmeerzeugung, die am Gegenstand befestigt
oder in den Gegenstand integriert sind erzeugt und in Mitteln zur
Temperaturerfassung, welche ebenfalls am Gegenstand befestigt oder
in den Gegenstand integriert sind, wird das Antwortverhalten über
mindestens eine elektrische Messgröße, wobei es
sich beispielsweise um eine Spannung, einen Strom oder einen Widerstand
handeln kann, gemessen. Die eingeprägte Wärmeleistung
wird überwiegend durch transiente Wärmeleitung
abgeführt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren beruht auf der Erkenntnis,
dass Beschädigungen des Gegenstandes, wie beispielsweise
Delaminationen, Korrosionen, Risse, Zerrüttungen und/oder
Inhomogenitäten seine Wärmeleitung verringern.
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Somit
wird der durch die Mittel zur Wärmeerzeugung in den Gegenstand
eingeprägte Heizimpuls in der Ausbreitung behindert. Dies
Verändert den Temperaturverlauf and den Mitteln zur Temperaturerfassung,
und kann somit durch allgemein bekannte Mittel zur Messung der elektrischen
Messgröße erfasst werden.
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Durch
die Verwendung einer elektrischen Messgröße ist
eine kostengünstige und schnelle Erfassung der Messgröße
möglich. Des Weiteren ist das Verfahren unempfindlich gegenüber äußeren Einflüssen
wie beispielsweise der Umgebungstemperatur. Ebenso ist es Vorteilhaft,
dass die durch den Heizimpuls eingeprägte Wärmemenge
nahezu frei gewählt werden kann, da lediglich die Form
des Heizimpulses, nicht aber sein genauer Betrag für die Durchführung
des Verfahrens relevant ist, da der Betrag durch Normierung mit
der eingeprägten Wärmemenge aus den Messdaten
herausgerechnet werden kann. Bei der Wahl der eingeprägten
Wärmemenge muss lediglich darauf geachtet werden, dass
diese einerseits klein genug ist um den Gegenstand nicht zu beschädigen,
und andererseits groß genug, um eine, für die
Erzielung einer guten Messgenauigkeit, hinreichend große Änderung
der elektrischen Messgröße zu erzielen. Außerdem
ist die Menge der aufzunehmenden Daten gering. Insbesondere ist
keine aufwendige Aufzeichnung von Belastungsparametern nötig.
Somit lassen sich in verschiedensten Bereichen der Technik erhebliche
Einsparungen erzielen. Als Beispiele seien hier Elektrotechnik,
Automobiltechnik, Werkstoffcharakterisierung und Zuverlässigkeitsprüfung
genannt.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens kann statt der
elektrischen Messgröße eine von ihr abgeleitete
Messgröße, wie beispielsweise die Änderung
der Messgröße bei Einprägung der Wärmeleistung
oder die Differenz zwischen Maximalwert und Minimalwert der Messgröße
bestimmt werden. Auch die Ermittlung der Temperaturdifferenz zwischen
dem Zeitpunkt vor dem Heizimpuls und einem durch Simulation optimal
gewählten Zeitpunkt nach dem Heizimpuls ist möglich.
Der hierdurch erzielte Vorteil ist die deutliche Verringerung der
aufzunehmenden Datenmenge, da Anstelle eines Messwertverlaufes nur
noch einzelne Werte aufgenommen werden müssen.
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Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, dass
das Antwortverhalten der temperaturabhängigen Messgrößen
an mehreren Stellen des Gegenstandes gemessen wird und dass diese
an verschiedenen Stellen gemessenen Antwortverhalten oder die von
diesen abgeleiteten Größen miteinander verglichen
werden. Hierdurch wird der Vorteil erzielt, dass eine genauere Messung
auch für größere Gegenstände
möglich ist. Des Weiteren ist es hierdurch möglich,
die Beschädigung zu lokalisieren. Dies ist insbesondere
bei Zuverlässigkeitsprüfungen von Gegenständen überaus
vorteilhaft, da so Schwachstellen der Gegenstände erkannt
werden können, ohne dass hierfür Ultraschalluntersuchungen
oder ähnliches nötig sind.
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Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, dass
die Auswertung der Temperaturmessung in Form eines Vergleichs mit
einem Sollwert stattfindet, wobei abhängig von der Abweichung
vom Sollwert der baldige Ausfall des Gegenstandes festgestellt wird.
Dies hat den Vorteil, dass der Gegenstand, dessen baldiger Ausfall
festgestellt wird, ausgetauscht werden kann, bevor wirtschaftliche
Folgeschäden eines Ausfalls entstehen können, wobei
der zur Überwachung notwendige Aufwand minimal ist.
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Eine
alternative vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens sieht vor,
dass der zu mehreren Messzeitpunkten gemessene Beschädigungsgrad aufgezeichnet
wird und anhand des zeitlichen Verlaufs dieses Beschädigungsgrades
eine Restlebensdauer abgeschätzt wird. Dies hat den Vorteil,
dass diese Einschätzung sehr genau ist, da die Ermittlung der
von den genauen Nut zungsbedingungen abhängigen Abnutzungsgeschwindigkeit
eine genauere Prognose der Restlebensdauer ermöglicht,
als das Berechnen der Restlebensdauer ausgehend von einem gemessenen
Beschädigungsgrad und einer Abnutzungsgeschwindigkeit die
zuvor aufgrund der für diese Art von Gegenstand typische
Abnutzungsgeschwindigkeit abgeschätzt wurde.
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Eine
weitere Vereinfachung lässt sich erzielen, wenn die Wärmeerzeugung
durch die Mittel zur Temperaturerfassung geschieht, da hierdurch
separate Mittel zur Wärmeerzeugung überflüssig
werden.
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Des
Weiteren vorteilhaft ist es, durch die Feststellung des Beschädigungsgrades
des Gegenstandes ein Lebensdauermodell für weitere unter ähnlichen
oder identischen Bedingungen benutzte Gegenstände zu erstellen.
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Ein
Beispiel hierfür wäre, dass man der Beschädigungsgrad
eines Chips auf einer Platine gemessen wird, und davon ausgehend
den Beschädigungsgrad der anderen Bauteile auf der Platine
abschätzt wird, da diese unter ähnlichen Betriebsbedingungen
genutzt werden. Es wäre hierbei beispielsweise denkbar,
alle für die Auswertung der durch die Mittel zur Temperaturerfassung
erzeugten elektrischen Messgröße nötigen
Mittel in einen Chip zu integrieren, welcher nun ausschließlich
die Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Aufgabe hat, wobei der direkt überwachte
Gegenstand der Chip selbst ist. Nun kann aus der ermittelten Beschädigung
des Chips die Beschädigung der anderen Chips auf derselben
Platine abgeschätzt werden. Vorteilhaft hieran ist, dass
der zur Überwachung nötige Aufwand geringer ist,
da nicht jeder Gegenstand einzeln überwacht wird, sondern
je weils eine Gruppe von Gegenständen überwacht
wird. Wenn als direkt überwachter Gegenstand ein Gegenstand
gewählt wird, der deutlich schneller beschädigt
wird als die anderen Gegenstände, so ist eine Abschätzung
des Beschädigungsgrades unter Umständen schon
dann möglich, wenn sie bei direkter Messung an den anderen
Gegenständen noch nicht möglich wäre,
was ebenfalls sehr vorteilhaft ist. In dem genannten Beispiel ist
es außerdem noch vorteilhaft, dass das Verfahren in einem
separaten Chip realisiert wird, der dann ohne weiteren Konstruktionsaufwand
in beliebigen Schaltungen verbaut werden kann.
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Weiterhin
vorteilhaft ist die Ermittlung der thermischen Impedanz aus den
Ergebnissen der Messung der temperaturabhängigen Messgrößen. Der
Vorteil hiervon ist, dass so ein Wert erhalten wird, dessen Bedeutung
ein Fachmann dem Verfahren im Sinne des Oberbegriffes bereits geläufig
sind bereits kennt.
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Außerdem
vorteilhaft ist es, die Temperatur nur zu je einem Zeitpunkt vor
und nach der Einprägung der Wärme zu messen, da
die zur Auswertung zu verarbeitende Datenmenge hierdurch deutlich
reduziert wird. Insbesondere der optimale Messzeitpunkt nach dem
Heizimpuls sollte durch Simulation und/oder experimentell ermittelt
werden, so dass dieser optimal an den Gegenstand und die erwartete
Beschädigung angepasst ist.
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Des
Weiteren wird nun auf die erfindungsgemäße Vorrichtung
eingegangen.
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Diese
enthält Mittel zur Wärmeerzeugung welche elektrisch
betrieben sind, wobei es sich beispielsweise um Dioden, Widerstände
oder ähnliches handeln kann, Mittel zur Temperaturermittlung,
beispielsweise tempera turabhängige Widerstände, Thermoelemente
oder ähnliches, welche mindestens eine temperaturabhängige
elektrische Messgröße aufweisen, sowie eine Auswerteelektronik,
welche das durch die Messgröße gegebene Messsignal
s(t, T) aufzeichnet, wobei die Mittel zur Wärmeerzeugung
und die Mittel zur Temperaturermittlung fest an dem zu überwachenden
Gegenstand befestigt, oder in diesem integriert sind.
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Vorteilhaft
an dieser Vorrichtung ist, dass sie die Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens ermöglicht
und dabei mit kostengünstigen Standartkomponenten realisiert
werden kann. Des Weiteren ist vorteilhaft, dass keine Kalibrierung
notwenig ist, da lediglich die relative Veränderung des
Signals gegenüber dem am unbeschädigten Gegenstand
erzeugten Signal relevant ist.
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Es
ist besonders vorteilhaft, wenn der Gegenstand als elektronisches
Bauteil ausgeprägt ist und/oder solche enthält,
da so besonders leicht die Spannungsversorgung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sichergestellt werden kann. Des Weiteren ist so eine
Integration der Mittel zur Wärmeerzeugung sowie der Mittel
zur Temperaturerfassung in den Gegenstand, bei welchem es sich beispielsweise
um einen Transistor, Chip, MEMS, IC oder ähnlichem handeln
kann, besonders leicht möglich, oft sogar ohne das hierfür
bei der Herstellung des Gegenstandes zusätzliche Prozessschritte
nötig sind. Es ist außerdem empfehlenswert, die
Mittel so zu wählen, dass diese mit einer ohnehin vorliegenden
Spannung versorgt werden.
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Prinzipiell
ist man bei der Wahl der Mittel zur Wärmeerzeugung sehr
frei. So ist jedes elektronische Bauteil denkbar, durch welches
hinreichend Wärme er zeugt werden kann. Wie viel Wärme
benötigt wird ist von den thermischen Eigenschaften des Gegenstandes
abhängig. Generell kann gesagt werden, dass ein Gegenstand
mit hoher Wärmekapazität und geringer thermischen
Impedanz eine stärkere Wärmequelle benötigen
wird, als ein Gegenstand welche nur eine geringe Wärmekapazität
aufweist und dessen thermische Impedanz sehr hoch ist. Hierbei muss
berücksichtigt werden, dass sich die thermische Impedanz
des Gegenstandes in der Zeit bis zum Ausfall des Gegenstandes ändert,
und dass die Wärmequelle für den kompletten Impedanzbereich, welcher
innerhalb der Lebensdauer des Gegenstandes durchlaufen wird, geeignet
sein muss. Am sinnvollsten ist, die optimalen Eigenschaften der
Wärmequelle durch Simulation zu ermitteln, jedoch ist auch eine
experimentelle Ermittlung denkbar.
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Wenn
eine starke Wärmequelle notwendig ist, kann es sinnvoll
sein, mehrere elektronische Bauteile zugleich als Mittel zur Wärmeerzeugung
zu verwenden, da ein einzelnes Bauteil eventuell überlasten
wäre. Dies kann insbesondere angeraten sein, wenn elektronische
Bauteile des Gegenstandes als Wärmequelle verwendet werden
welche funktionelle Bestandteile von ihm sind, da es dann nur eine
beschränkte Auswahl an möglichen Bauteilen gibt,
welche durch den Gegenstand gegeben ist. Kann mit keinem einzelnen
Bauteil die nötige Wärme bereitgestellt werden,
so ist dies jedoch zumeist mit mehreren Bauteilen in Kombination
möglich. Der Vorteil der richtigen Wahl der Mittel zur
Wärmeerzeugung ist ein dadurch erreichbarer optimaler Heizimpuls,
der eine hohe Messgenauigkeit gewährleistet. Der Vorteil
der Verwendung von funktionellen Bestandteilen des Gegenstands als
Mittel zur Wärmeerzeugung besteht in dem Wegfall der durch
die Produktion der Mittel zur Wärmeerzeugung anfallenden
Kos ten.
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Bei
der Wahl der Mittel zur Temperaturerfassung sollten ähnliche Überlegungen
berücksichtigt werden. Auch hier können die Mittel
sehr frei gewählt werden. Wesentlich ist lediglich, dass
eine leicht erfassbare und auswertbare temperaturabhängige Messgröße
d. h. eine elektrische Messgröße geliefert wird.
Jedoch sollte das Mittel natürlich so ausgewählt werden,
dass eine möglichst große Messgenauigkeit erzielt
wird. Hierfür ist zum einen zu berücksichtigen, wie
genau unterschiedliche elektrische Größen bestimmt
werden können, und zum anderen wie stark die Temperaturabhängigkeit
der entsprechenden elektrischen Messgröße ist.
Eine stärkere Temperaturabhängigkeit erleichtert
hierbei eine genaue Messung. Hierbei ist natürlich zu berücksichtigen,
dass die starke Temperaturabhängigkeit in dem Temperaturbereich
vorliegen sollte, in dem die Temperatur ermittelt wird. Monotonie
der Temperaturabhängigkeit innerhalb des vorliegenden Temperaturbereiches
ist hierbei unbedingt Notwendig, da sonst keine eindeutige Temperaturbestimmung
möglich ist. Auch hier ist eine Verwendung von funktionellen
Bestandteilen des Gegenstandes oft möglich. Abhängig
von der Wahl des Sensors kann es nötig sein dessen Versorgung
mit einer Spannung oder einem Strom sicherzustellen.
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Es
kann in vielen Fällen möglich und sinnvoll sein,
das gleiche Bauteil welches als Mittel zur Wärmeerzeugung
verwendet wird, auch als Mittel zur Temperaturerfassung zu verwenden.
Sollten mehrere Bauteile als Mittel zur Wärmeerzeugung
verwendet werden, kann es auch möglich sein, eines dieser Bauteile
zugleich als Mittel zur Temperaturerfassung zu verwenden. Vorteilhaft
hieran ist das die Wärme nicht erst durch Wärmeleitung
vom Mittel zur Wärmeerzeugung zum Mittel zur Temperaturerfassung gelangen
muss, wodurch der Aufbau der Vorrichtung und die Messung sowie gegebenenfalls
die Auswertung der Messung einfacher wird. Sowohl die Mitteln zur
Wärmeerzeugung als auch die Mitteln zur Temperaturerfassung
sollten nach objektiven Gesichtspunkten nicht nur ausgewählt,
sondern auch platziert werden. So ist es sinnvoll, diese dort zu
positionieren, wo zuerst mit Beschädigungen des Gegenstandes
zu rechnen ist, da hierdurch die Sensitivität erhöht
wird.
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Auch
bei der Ausgestaltung der Auswerteelektronik sind diverse vorteilhafte
Weiterbildungen möglich. Zum einen wird es in vielen Fällen
sinnvoll sein die Auswerteelektronik in den Gegenstand zu integrieren.
Oft ist es dann auch sinnvoll die Auswerteelektronik so auszugestalten,
dass sie extern ausgelesen werden kann. Dies könnte beispielsweise durch
einen Computer oder eine Anzeigekonsole geschehen, so dass mehrere
erfindungsgemäße Vorrichtungen zugleich zentral
ausgelesen werden können. Würden so beispielsweise
die Steuergeräte für eine komplette Fabrik überwacht,
könnte ein Wartungstechniker deren Zustand von einer zentralen Anzeigekonsole
ablesen und könnte von dieser Anzeigekonsole aus feststellen,
wann und wo ein Ausfall aufgetreten oder zu erwarten ist.
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Die
Auswerteelektronik kann je nach Anforderungen sehr verschieden ausgestaltet
werden. Besonders einfach wäre die Verwendung einer Vergleichsschaltung,
welche den Temperaturverlauf mit einem Sollverlauf oder einen daraus
abgeleiteten Wert mit einem Sollwert vergleicht. Das Ergebnis der Auswertung
wäre das entweder der Ausfall des Gegenstandes festgestellt
würde oder nicht.
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Auch
ist es denkbar, größere Logikschaltungen oder
sogar einen Mikroprozessor zu verwenden. Hierdurch könnte
beispielsweise anhand des Temperaturverlaufes der Abstand der Beschädigung
vom Mittel zur Temperaturerfassung ermittelt werden oder wenn außerdem
eine Speichervorrichtung verwendet wird, anhand von mehreren aufgezeichneten
Temperaturverläufen bzw. daraus abgeleiteten Werten die verbleibende
Restlebensdauer genauer approximiert werden.
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Außerdem
ist es sinnvoll, eine Steuereinheit zur Steuerung der Mittel zur
Wärmeerzeugung in die Auswerteelektronik zu integrieren.
Auch das Integrieren eines Zeitgebers zur regelmäßigen
Durchführung der Messung kann sehr vorteilhaft sein.
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Es
sei noch darauf hingewiesen, dass der Gegenstand, insbesondere bei
Ausbildung als elektronisches oder elektromechanisches Bauteil oder Baugruppe
auch selbst die Mittel zur Wärmeerzeugung und/oder Temperaturerfassung
bilden oder aufweisen kann.
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Außerdem
besteht auch die Möglichkeit mehrere auf dem Gegenstand
angeordnete Mittel zur Wärmeerzeugung und/oder Temperaturerfassung
zu verwenden, was eine Bestimmung des Ortes der Beschädigung
ermöglicht.
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Im
Folgenden werden einige Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Vorrichtung genauer erläutert. An diesen werden auch Ausführungsbeispiele
des erfindungsgemäßen Verfahrens erläutert.
Es zeigen
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1 eine
schematische Darstellung eines ersten Beispiels der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
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2 weitere
Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
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3 weitere
Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
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In 1 ist
ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung dargestellt. Diese weist als Mittel zur Wärmeerzeugung
ein Heizelement 1 sowie als Mittel zur Temperaturerfassung
ein Sensorelement 2 auf, welche an oder in einem Gegenstand 3 angeordnet
sind. Des Weiteren weist die dargestellte Vorrichtung eine Auswerte-
und Steuerelektronik 4 auf, die über eine Heizstromleitung 5 mit dem
Heizelement 1 sowie mit der Sensorversorgungsleitung 6 und
der Signalleitung 7 mit dem Sensorelement 2 verbunden
ist. In dem Gegenstand 3 ist ein Riss 8 als Beschädigung
desselben zu erkennen. Mit der gestrichelten Umrandung um das Heizelement 1 und
das Sensorelement 2 herum soll angedeutet werden, dass
diese auch als kombiniertes Element 9 zusammengefasst werden
können, wobei beispielsweise ein temperaturabhängiger
Widerstand als kombiniertes Element 9 dienen kann.
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Wird
nun von der Auswerte- und Steuerelektronik 4 über
die Heizstromleitung 5 ein Strompuls 10 durch
das Heizelement 1 geleitet, so wird dieses dabei aufgeheizt
und erwärmt dadurch das Sensorelement 2. Dieses
gibt ein von der Temperatur abhängiges Messsignal s(t,
T) 11 über die Signalleitung 7 an die
Auswerte- und Steuerelektronik 4 aus. Ein Riss 8 verringert
die Wärmeleitung aus dem Sensorelement 2 heraus,
wodurch dieses langsamer abkühlt bzw. wodurch dessen transiente
thermische Impedanz Zth erhöht
ist.
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Die
Auswerte- und Steuerelektronik 4 kann jetzt bei spielsweise
ein Signalwert s(t0, T) vor dem Heizpuls
und einen Signalwert s(t1, T) nach dem Heizpuls
aufnehmen, wobei der Zeitpunkt t1 vorher durch
Simulation optimal bestimmt wird.
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Aus
diesen beiden Werten ermittelt die Auswerte- und Steuerelektronik 4 ggf.
die transiente thermische Impedanz. Beträgt diese bei einem
intakten Gegenstand 3 beispielsweise 1,25 K/W, während
aus Simulationen bekannt ist, dass ein Ausfall des Gegenstandes 3 bei
einer transienten thermischen Impedanz von 3 K/W zu erwarten ist,
so könnte die Auswerte- und Steuerelektronik 4 beispielsweise
bei einer als kritisch angenommenen transienten thermischen Impedanz
Zthkrit von 2,8 K/W den baldigen Ausfall
des Gegenstandes 3 melden.
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Eine
andere Möglichkeit, die sich mit einer noch weniger aufwändigen
Auswerte- und Steuerelektronik 4 realisieren lässt,
ist, dass die Auswerte- und Steuerelektronik 4 die transiente
thermische Impedanz nicht errechnet, sondern zuvor in der Simulation
bestimmt wird, welchem Differenzwert s(t1,
T) – s(t0, T) Zthkrit entspricht.
Die Auswerte- und Steuerelektronik 4 meldet dann bei Überschreitung
dieses Differenzwertes den baldigen Ausfall des Gegenstandes 3.
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Selbstverständlich
ist auch eine deutlich aufwendigere Auswertung des Messsignals 11 möglich. So
kann die Auswerte- und Steuerelektronik 4 beispielsweise
die transiente thermische Impedanz bestimmen und jeden Tag einmal
in eine zur Auswerte- und Steuerelektronik 4 gehörige
Speichervorrichtung abspeichern. Dann kann die Auswerte- und Steuerelektronik 4 anhand
eines zeitlichen Verlaufs der transienten thermischen Impedanz Zth(t) die Restlebensdauer approximieren,
indem sie beispielsweise eine lineare Funktion oder eine vorher
durch Simulation ermittelte Beschädigungsverlaufsfunktion
für Zth(t) annimmt, welche als
freien Parameter eine Beschädigungsgeschwindigkeit aufweist,
die aus den Messdaten bestimmt wird. Nun kann eine Gleichung Zth(tkrit) = Zthkrit aufgestellt werden, und je nach Art
der Funktion Zth(t) analytisch oder numerisch
nach einer Zeit tkrit aufgelöst
werden. Der Zeitpunkt tkrit gibt dann an,
wann das Bauteil ausgewechselt werden sollte.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist in 2 abgebildet. Hier ist das kombinierte
Element 9 im Chip 12 integriert, wobei mehrere
solche kombinierte Elemente 9 im Chip 12 vorgesehen
sind. Dieser befindet sich in einer Verkapselung 13, und
ist durch eine flächige Lotverbindung 14 mit einem
Verbindungselement 15 verlötet, welches mit dem
Substrat 16 verbunden ist. Die hier nicht dargestellte
Auswerte- und Steuerelektronik 4 kann im Chip 12 integriert
sein, oder sich außerhalb der Anordnung befinden.
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Die
Funktionsweise ist ähnlich der, die in Zusammenhang mit 1 beschrieben
wurde. Dadurch, dass mehrere kombinierte Elemente 9 vorhanden
sind, kann der Riss lokalisiert werden d. h. es kann festgestellt
werden, dass sich der Riss 8 auf der rechten Seite der
Lotverbindung befindet, da er auf dieser Seite den Verlauf des Messsignals
s(t, T) stärker beeinflusst.
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3 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung. Auch hier ist ein kombiniertes Element 9 in
den Chip integriert. Dieser Chip ist als separates Bauelement verbaut,
und ist mit ei ner leitfähigen Klebstoffverbindung 17 auf
einer Metallisierungslage 18 verklebt, welche auf einem Substrat 16 aufgebracht
ist. Die Auswerte- und Steuerelektronik kann ebenfalls im Chip integriert
oder außerhalb der Anordnung positioniert sein. Es wäre auch
möglich an statt des Chips, welcher als Thermo Test Chip
dient, handelsübliche MOSFET, ASIC oder ähnliches
zu verwenden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 5245293 [0005]
- - DE 10202326 A1 [0006]