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Hintergrund der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kalibrieren einer Vorrichtung
zur Positionsvermessung von Messstrukturen auf einer Lithographiemaske, nachstehend
auch als Positionsmessvorrichtung bezeichnet, eine Kalibriermaske
zum Kalibrieren einer derartigen Vorrichtung sowie einen Kalibriermaskensatz
mit derartigen Kalibriermasken. Weiterhin betrifft die Erfindung
eine Anordnung mit einer Vorrichtung zur Positionsvermessung sowie
einer derartigen Kalibriermaske, eine Verwendung einer derartigen
Kalibriermaske, sowie ein Verfahren zum Vermessen einer Maske für die Mikrolithographie.
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Die
hochgenaue Positionsvermessung von Messstrukturen, wie etwa Justagemarken,
auch „Alignment-Marken” bezeichnet,
auf einer Lithographiemaske gehört
zu den zentralen Aufgaben der Maskenmetrologie. Sie wird auch als
Photomaskenstrukturplazierung oder „Photomask Pattern Placement” (PPPM)
bezeichnet. Über
die Vermessung der Messstrukturen wird die Maßverkörperung auf der Maske mit einer
hohen Genauigkeit generiert. Sie ist eine unabdingbare Voraussetzung
dafür,
im Schreibprozess der Masken mit Elektronenstrahlschreibern die
Positionsgenauigkeit der Strukturen auf der Maske überhaupt
zu ermöglichen.
Weiterhin ermöglicht die
Vermessung der Messstrukturen eines bestehenden Maskensatzes, die
Abweichung der Strukturpositionen der verschiedenen Masken für die einzelnen lithographischen
Schichten zueinander zu qualifizieren. Diese Abweichung der Strukturpositionen
von Maske zu Maske wird auch als „Overlay” bezeichnet. Masken im oben
genannten Sinne werden oft auch als Retikel bezeichnet.
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Mit
der Verkleinerung der Maskenstrukturen von Technologieknoten zu
Technologieknoten nehmen auch die Anforderungen an die Positionsvermessung
der Maskenstrukturen stetig zu. Durch Technologien wie Doppelstrukturierung erhöhen sich die
Anforderungen an das Masken-zu-Masken-Overlay und damit an die Strukturpositionierung
darüber hinaus
deutlich. Da die einzelnen Masken eines Maskensatzes in zunehmendem
Maße in
verschiedenen, oft weltweit verteilten Maskenhäusern hergestellt und mit unterschiedlichen
Positionsmessvorrichtungen, welche auch als „Registration-Anlagen” bezeichnet werden,
vermessen werden, kommt der Abstimmung der einzelnen Positionsmessvorrichtungen
zueinander eine immer größer werdende
Bedeutung zu.
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Die
Positionsbestimmung auf Lithographiemasken beruht herkömmlicherweise
ausschließlich auf
einer interferometrischen Längenmessung.
Hierzu werden Justagemarken einer Maske einzeln mittels eines mikroskopischen
Bildes hinsichtlich ihrer Position erfasst. Über einen Positioniertisch
werden die einzelnen Justagemarken der Maske nacheinander in das
Zentrum des Bildfeldes gefahren und die Position der jeweiligen
Justagemarke über
Kantenschwellwerte oder über
Korrelationsmethoden bestimmt. Daraufhin wird der Abstand zur vorher
vermessenen Justagemarke durch Bestimmung des vom Positioniertisch
zwischen den Messungen zurückgelegten
Weges bestimmt. Der vom Positioniertisch zurückgelegte Weg wird mittels
längeninterferometrischer
Messung ermittelt.
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Die
Kalibrierung von Positionsmessvorrichtungen erfolgt herkömmlicherweise
durch Selbstkonsistenztests. Dabei wird eine Kalibriermaske in unterschiedlichen
Einlegepositionen und Drehstellungen vermessen. Aus dem quasi-redundanten
Messdatensatz lassen sich Positionsfehler der Justagemarken auf
der Kalibriermaske von immanenten Fehlern der Positionsmessvorrichtung
separieren. Letztere werden wiederum zur Kalibrierung der Positionsmessvorrichtung
verwendet.
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Typische
Ursachen für
Fehler der Positionsmessvorrichtung sind u. a. Interferometerfehler
sowie Kipp- und Unebenheiten der Interferometerspiegel. Solche Fehler
können
zwar durch oben beschriebene Kalibrierverfahren berücksichtigt
werden, dennoch bleiben solche Methoden an die Messung an der Positionsmessvorrichtung
selbst gebunden. Dies führt
insbesondere zu den nachstehend aufgeführten Problemen.
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Jedes
Kalibrierverfahren auf der vorgenannten Basis ist blind für spezielle
ihm eigene Fehlertypen. So lassen sich spezielle Klassen von Fehlern durch
eine einfache Kalibriermessung nicht erfassen und abseparieren.
Beispiele für
die Ursachen derartiger Fehler sind u. a.: Spiegelunebenheiten mit
Ortsfrequenzen größer als
das Kalibrierraster, das sich aus den verschiedenen Einlegepositionen
ergibt, Fehllagen der Maske, Bildfeldrotation, Unebenheiten der
Maske, etc.
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Diesem
Problem wird herkömmlicherweise dadurch
begegnet, dass die Redundanz der Messungen erhöht wird. Dies erhöht jedoch
den Messaufwand deutlich. Der Messaufwand für die Kalibrierung steigt damit
mit den Genauigkeitsanforderungen und der Kalibriergüte.
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Durch
Anpassung der einzelnen Positionsmessvorrichtungen gleichen Typs
aneinander können
Ausfälle
einzelner Maschinen registriert werden. Systematische Fehler, die
verfahrensinhärent
sind und dem Maschinentyp innewohnen, werden jedoch nicht erkannt.
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Zugrunde liegende Aufgabe
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, die vorgenannten Probleme zu lösen und
insbesondere ein Kalibrierverfahren sowie eine Kalibriermaske bereitzustellen,
womit eine Vorrichtung zur Positionsvermessung von Messstrukturen
auf einer Lithographiemaske mit verbesserter Genauigkeit kalibriert
werden kann.
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Erfindungsgemäße Lösung
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Gemäß der Erfindung
wird ein Verfahren zum Kalibrieren einer Vorrichtung zur Positionsvermessung
von Messstrukturen auf einer Lithographiemaske bereitgestellt. Das
erfindungsgemäße Kalibrierverfahren
umfasst die folgenden Schritte: Qualifizieren einer Kalibriermaske
mit darauf angeordneten diffraktiven Strukturen durch Bestimmen
von Positionen der diffraktiven Strukturen zueinander mittels interferometrischer
Messung, Bestimmen von Positionen von auf der Kalibriermaske angeordneten
Messstrukturen zueinander mittels der Vorrichtung, sowie Kalibrieren
der Vorrichtung mittels der für
die Messstrukturen bestimmten Positionen sowie der für die diffraktiven
Strukturen bestimmten Positionen. Eine Kalibriermaske im Sinne dieser
Anmeldung muss nicht exklusiv der Kalibrierung der Vorrichtung dienen.
Wie nachstehend näher
erläutert,
kann gemäß einer
Ausführungsform
auch eine mit entsprechenden diffraktiven Strukturen versehene Produktmaske bzw.
Nutzmaske als Kalibriermaske dienen. Gemäß einer anderen Ausführungsform
dient die Kalibriermaske lediglich der Kalibrierung der Vorrichtung
und umfasst keine auf einen Wafer abzubildende Produktstrukturen.
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Als
Messstrukturen im Sinne dieser Anmeldung können eigene Justagemarken oder
auch auf einen Wafer abzubildende Nutzstrukturen bzw. Produktstrukturen
dienen. In einer Ausführungsform können die
Messstrukturen auch als sogenannte „in-die-Strukturen” auf der
Lithographiemaske enthalten sein.
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Gemäß der Erfindung
wird weiterhin eine Kalibiermaske zum Kalibrieren einer Vorrichtung
zur Positionsvermessung von Messstrukturen auf einer Lithographiemaske
bereitgestellt. Die erfindungsgemäße Kalibriermaske umfasst diffraktive
Strukturen, welche zur interferometrischen Positionsvermessung der
diffraktiven Strukturen konfiguriert sind. Insbesondere sind die
diffraktiven Strukturen der Kalibriermaske dazu konfiguriert, eine
Vermessung der Positionen der diffraktiven Strukturen mittels Wellenfronterfassung
zu ermöglichen.
Weiterhin wird gemäß der Erfindung
eine Anordnung bereitgestellt, welche eine Vorrichtung zur Positionsvermessung
von Messstrukturen auf einer Lithographiemaske sowie eine derartige
Kalibriermaske umfasst.
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Gemäß der Erfindung
wird weiterhin eine Verwendung einer Kalibriermaske mit darauf angeordneten
diffraktiven Strukturen zur Kalibrierung einer Vorrichtung zur Positionsvermessung
von Messstrukturen auf einer Lithographiemaske vorgeschlagen. Diese
diffraktiven Strukturen sind zur interferometrischen Positionsvermessung
der diffraktiven Strukturen konfiguriert.
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Mit
anderen Worten wird erfindungsgemäß ein Kalibrierverfahren zum
Kalibrieren einer sogenannten „Registration-Anlage” bereitgestellt.
Eine derartige „Registration-Anlage” dient
der Positionsvermessung von Messstrukturen auf einer Maske für die Mikrolithographie,
d. h. einer Maske, welche dafür vorgesehen
ist, in einer Projektionsbelichtungsanlage für die Mikrolithographie auf
einen Halbleiter-Wafer abgebildet zu werden. In einem ersten Schritt
des erfindungsgemäßen Kalibrierverfahrens
wird eine Kalibriermaske mit darauf angeordneten diffraktiven Strukturen
bereitgestellt. Die diffraktiven Strukturen sind derart gestaltet,
dass durch interferometrische Vermessung der diffraktiven Strukturen
die Positionen derselben ermittelt werden können. Der Abstand zwischen
den diffraktiven Strukturen kann sehr klein sein oder sogar null
werden, so dass die einzelnen diffraktiven Strukturen ineinander übergehen.
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Nach
einer derartigen interferometrischen Bestimmung der Positionen der
diffraktiven Strukturen zueinander werden die Positionen von auf
der Kalibriermaske angeordneten Messstrukturen mittels der Positionsmessvorrichtung
bestimmt. Die Messstrukturen können
zusätzlich
zu den diffraktiven Strukturen auf der Kalibriermaske angeordnet
sein. Alternativ können
auch die diffraktiven Strukturen selbst als Messstrukturen fungieren.
Der mittels der interferometrischen Messung erzeugte Positionsdatensatz
sowie der mittels der Positionsmessvorrichtung ermittelte Positionsdatensatz
werden daraufhin verwendet, um die Positionsmessvorrichtung zu kalibrieren.
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Die
erfindungsgemäße interferometrische Positionsbestimmung
der diffraktiven Strukturen lässt
sich damit insbesondere auf eine flächenhafte Positionsmessung
auf der Kalibriermaske durch Wellenfrontvermessung zurückführen. Mittels
einer derartigen Wellenfrontvermessung kann eine Positionsmessgenauigkeit
der diffraktiven Strukturen von besser als 2 nm, insbesondere besser
als 1 nm, 0,5 nm oder 0,1 nm erzielt werden. Damit wird durch das
erfindungsgemäße Verfahren
eine Referenzmethode mit hoher Absolutgenauigkeit zur Verfügung gestellt, zusätzlich beruht
das Verfahren auf einem vollkommen unterschiedlichen Messprinzip
im Vergleich zur bei herkömmlichen
Kalibrierverfahren angewandten Vermessung der Messstrukturen durch
Bilderfassung sowie interferometrischer Längenmessung. Die Verwendung
einer derartigen andersartigen Messmethode ermöglicht Fehlerseparation, wodurch
die Absolutgenauigkeit der Kalibrierung der Positionsmessvorrichtung
erhöht
werden kann.
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In
einer Ausführungsform
des Kalibrierverfahrens nach der Erfindung wird beim Qualifizieren der
Kalibriermaske eine Messwelle eines Interferometers derart auf die
Kalibriermaske eingestrahlt, dass diese in Littrow-Reflexion an
den diffraktiven Strukturen reflektiert wird, und die reflektierte
Welle wird mit einer Referenzwelle zur Erzeugung eines Interferenzmusters überlagert.
Die Messwelle kann als ebene Welle konfiguriert sein. Bei einer
Littrow-Reflexion sind die diffraktiven Strukturen in Bezug auf
die Messwelle derart ausgerichtet, dass die an den diffraktiven
Strukturen unter einer bestimmten Beugungsordnung reflektierte Welle
im Strahlengang der eingehenden Messwelle zurückläuft.
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In
einer weiteren Ausführungsform
nach der Erfindung wird die Kalibriermaske nacheinander in zwei
unterschiedlichen Orientierungen in Bezug auf die Messwelle angeordnet,
bei denen die Messwelle unter jeweils einer anderen Beugungsordnung
an den diffraktiven Strukturen in Littrow-Reflexion reflektiert
wird. Insbesondere wird die Kalibriermaske nacheinander derart orientiert,
dass die Messwelle jeweils in einer positiven und einer negativen
Beugungsordnung in Littrow-Reflexion reflektiert wird, wobei der
Betrag der Beugungsordnung jeweils gleich ist. In einer Ausführungsform
wird die Kalibriermaske nacheinander derart verkippt, dass die Messwelle
in der +1. und der –1.
Beugungsordnung Littrow-reflektiert
wird. Die Positionen der diffraktiven Strukturen werden durch Differenzbildung
der interferometrischen Messungen bei den unterschiedlichen Orientierungen
bestimmt. Gemäß einer
Variante wird daraufhin die Kalibriermaske bezüglich ihrer Oberflächennormale
um 90° gedreht
und die Messung für beide
Kippstellungen wiederholt. Aus den Messungen beider Rotationsstellungen
lassen sich die Positionen der diffraktiven Strukturen in zwei orthogonalen
Koordinatenrichtungen bestimmen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
nach der Erfindung wird eine weitere Kalibriermaske, deren diffraktive
Strukturen sich von den diffraktiven Strukturen der ersten Kalibriermaske
hinsichtlich ihres Strukturtyps unterscheiden, bereitgestellt. Die
Positionen der diffraktiven Strukturen der weiteren Kalibriermaske
werden mittels interferometrischer Messung bestimmt. Daraufhin werden
aus den für
die diffraktiven Strukturen der beiden Kalibriermasken bestimmten
Positionen systematische Fehler in Abhängigkeit des Strukturtyps bestimmt
und die gemessenen Positionen der ersten Kalibriermaske durch Herausrechnen
der durch den Strukturtyp der diffraktiven Strukturen der ersten
Kalibriermaske bedingten systematischen Fehler korrigiert. Beim
Kalibrieren der Vorrichtung werden die korrigierten Positionen der diffraktiven
Strukturen der ersten Kalibriermaske verwendet. Dies ermöglicht es,
die Kalibriergenauigkeit weiter zu erhöhen.
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In
einer Ausführungsform
nach der Erfindung unterscheiden sich die diffraktiven Strukturen
der ersten Kalibriermaske von den diffraktiven Strukturen der weiteren
Kalibriermaske dadurch hinsichtlich ihres Strukturtyps, dass sie
sich hinsichtlich ihrer Geometrie und/oder Größe unterscheiden. In einer
weiteren Ausführungsform
nach der Erfindung wird der strukturelle Unterschied dadurch erzeugt,
dass die diffraktiven Strukturen auf der ersten Kalibriermaske mittels
eines ersten Herstellungsverfahrens und die diffraktiven Strukturen
auf der weiteren Kalibriermaske mittels eines sich davon unterscheidenden
zweiten Herstellungsverfahrens erzeugt werden. So können beispielsweise
bei dem einem Herstellungsverfahren die diffraktiven Strukturen
durch Elektronenstrahlschreiben und bei dem anderen Herstellungsverfahren
durch holographische Belichtung erzeugt werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
nach der Erfindung werden die Messstrukturen von den diffraktiven
Strukturen gebildet. Damit wird sichergestellt, dass die Positionsvermessung
der Kalibriermaske mittels der Positionsmessvorrichtung an exakt den
gleichen Koordinatenpunkten wie die interferometrische Positionsvermessung
bei der Qualifizierung der Kalibriermaske erfolgt und damit die
Positionsmessdaten genau aufeinander abgestimmt sind. Dies erhöht die Genauigkeit
der Kalibrierung.
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In
einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Kalibriermaske
sind die diffraktiven Strukturen dazu konfiguriert, eine interferometrische
Vermessung der Positionen der diffraktiven Strukturen zueinander
mit einer Genauigkeit von weniger als 2 nm, d. h. mit einer Genauigkeit
von besser als 2 nm, insbesondere besser als 1 nm, zu ermöglichen.
Die Genauigkeit kann in diesem Zusammenhang als 3σ, d. h. die
dreifache Standardabweichung der Positionen definiert werden. Die
Standardabweichung wird aus der Differenz zwischen den gemessenen
Positionen und der jeweiligen Sollposition für alle Messpunkte auf der Kalibriermaske
berechnet.
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In
einer weiteren Ausführungsform
nach der Erfindung bedecken die diffraktiven Strukturen zusammen
mehr als 50%, insbesondere mehr als 70%, der nutzbaren Maskenfläche. In
einer Ausführungsform
nach der Erfindung bedecken die diffraktiven Strukturen zusammen
mehr als 160 cm2 einer als 6-Zoll-Maske
ausgelegten Kalibriermaske.
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In
einer weiteren Ausführungsform
nach der Erfindung weist die Kalibriermaske mindestens 1000, insbesondere
mindestens 2000, der diffraktiven Strukturen auf. Damit können mindestens
1000 Messpunkte auf der Kalibriermaske hinsichtlich ihrer Position
vermessen werden, wodurch die Massverkörperung auf der Maske entsprechend
hoch aufgelöst erfolgen
kann.
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In
einer weiteren Ausführungsform
nach der Erfindung sind die diffraktiven Strukturen jeweils als Beugungsgitter
konfiguriert. In einer Variante weisen die Gitterelemente der einzelnen
Beugungsgitter zu benachbarten Gitterelementen einen Abstand von weniger
als 1,5 μm,
insbesondere weniger als 1 μm auf.
Sind die diffraktiven Strukturen beispielsweise als zweidimensionale
Gitter konfiguriert, so werden die einzelnen Gitterelemente durch
die jeweiligen Gitterlinien gebildet. Unter benachbarten Gitterelementen
sind dann Gitterlinen zu verstehen, welche die gleiche Ausrichtung
aufweisen und unmittelbar benachbart sind. In dem Fall, in dem die
diffraktiven Strukturen als Schachbrettgitter konfiguriert sind, sind
die Gitterelemente Quadrate eines bestimmten Typs des Schachbrettgitters.
Der Abstand zwischen den benachbarten Gitterelementen bezieht sich
dann auf den Abstand zwischen zwei Quadraten dieses Typs in vertikaler
bzw. horizontaler Richtung des Schachbrettmusters.
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In
einer weiteren Ausführungsform
nach der Erfindung sind Gitterelemente der einzelnen Beugungsgitter
zueinander mit einem Periodenabstand von weniger als 3 μm, insbesondere
von weniger als 2 μm,
angeordnet. Der Periodenabstand kann auch als „Pitch” bezeichnet werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
nach der Erfindung weist jedes Beugungsgitter mindestens 100 Gitterelemente,
insbesondere mindestens 200 oder mindestens 1000 Gitterelemente,
auf. Dies gilt vorzugsweise für
jede Dimension der Kalibriermaske, d. h. für jede der beiden die Maskenoberfläche aufspannende
Raumrichtungen. Eine derart hohe Zahl an Gitterelementen ermöglicht eine
hochgenaue Positionsvermessung der diffraktiven Strukturen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
nach der Erfindung weisen die diffraktiven Strukturen jeweils eine
Ausdehnung von mehr als 200 μm,
insbesondere mehr als 1 mm, in mindestens einer Raumrichtung auf.
Vorzugsweise weisen die diffraktiven Strukturen in beiden die Maskenoberfläche aufspannenden Raumrichtungen
eine Ausdehnung von mehr als 200 μm
auf.
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In
einer weiteren Ausführungsform
nach der Erfindung sind die diffraktiven Strukturen dazu konfiguriert,
sichtbares Licht bei einem Einfallswinkel von größer als 1°, insbesondere von größer als
10° oder größer als
45°, in
Littrow-Reflexion zu reflektieren. Alternativ können die diffraktiven Strukturen
dazu konfiguriert sein, UV-Licht bei den genannten Einfallswinkeln
in Littrow-Reflexion zu reflektieren.
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In
einer weiteren Ausführungsform
nach der Erfindung können,
wie bereits vorstehend erwähnt, die
diffraktiven Strukturen jeweils ein Schachbrettgitter aufweisen.
Gemäß einer
Variante weist dieses mindestens 100, insbesondere mindestens 1000
Gitterelemente in Gestalt von reflektierenden quadratischen Flächen pro
Raumrichtung der Maskenoberfläche
auf.
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Weiterhin
können
die diffraktiven Strukturen jeweils mehrere eindimensionale Liniengitter
unterschiedlicher Ausrichtung umfassen. Derartige Strukturen werden
auch als „Parkettstrukturen” bezeichnet.
In einer Ausführungsform
weisen diese Parkettstrukturen vier Quadranten auf, wobei jeweils
ein eindimensionales Liniengitter im ersten und dritten Quadranten
in gleicher Ausrichtung angeordnet ist und der zweite und vierte
Quadrant jeweils das eindimensionale Liniengitter in einer in Bezug
auf die Anordnung im ersten und dritten Quadranten orthogonalen
Ausrichtung aufweist. Die Linienlänge der Liniengitter beträgt vorzugsweise
mindestens 100 μm, insbesondere
mindestens 500 μm.
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In
einer weiteren Ausführungsform
nach der Erfindung umfassen die diffraktiven Strukturen ein Ringgitter,
welches mehrere konzentrische Kreise und/oder radiale Linien bezüglich eines
Mittelpunkts aufweist. In einer Variante erstreckt sich das Ringgitter über die
gesamte nutzbare Fläche
der Kalibriermaske. Die diffraktiven Strukturen bilden in diesem Fall
ein einziges Ringgitter. Die konzentrischen Kreise sind vorzugsweise
nicht äquidistant.
Gemäß einer Variante
nimmt der Abstand zwischen benachbarten konzentrischen Kreisen mit
zunehmendem radialem Abstand vom Zentrum des Ringgitters linear
zu.
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In
einer weiteren Ausführungsform
nach der Erfindung sind die diffraktiven Strukturen dazu konfiguriert,
Licht im sichtbaren und/oder höherfrequenten Wellenlängenbereich
zu beugen. Damit sind die diffraktiven Strukturen dazu konfiguriert,
bei Wechselwirkung mit Licht im sichtbaren und/oder höherfrequenten
Wellenlängenbereich,
insbesondere bei 633 nm, 248 nm oder 193 nm, Beugungseffekte zu
erzeugen.
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Wie
bereits vorstehend erwähnt,
weist die Kalibriermaske in einer Ausführugsform nach der Erfindung
zusätzlich
zu den diffraktiven Strukturen lithographisch auf einen Wafer abzubildende
Produktstrukturen auf. In diesem Fall ist die Kalibriermaske als
sogenannte Produktmaske oder Nutzmaske ausgebildet.
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In
einer weiteren Ausführungsform
nach der Erfindung sind die diffraktiven Strukturen jeweils computergenerierte
Hologramme (CGH's).
Die Struktur eines derartigen CGH's wird zunächst durch Computersimulation
der von dem CGH zu erzeugenden Interferenzerscheinung bestimmt.
Dabei wird die Struktur des CGH's
derart optimiert, dass die interferometrische Positionsbestimmung
besonders einfach und mit hoher Genauigkeit erfolgen kann. Daraufhin wird
das CGH durch lithographische Methoden, z. B. durch Elektronenstrahlschreiben,
auf der Kalibriermaske erzeugt.
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Weiterhin
wird gemäß der Erfindung
ein Kalibriermaskensatz mit mehreren der vorgenannten Kalibriermasken
bereitgestellt, wobei die diffraktiven Strukturen unterschiedlicher
Kalibriermasken sich hinsichtlich ihres Strukturtyps unterscheiden.
Dies ermöglicht
es, Herstellungsfehler der diffraktiven Strukturen von den Fehlern
der interferometrischen Messeinrichtung zu trennen und damit die
Herstellungsfehler der diffraktiven Strukturen aus dem Messergebnis
herauszurechnen.
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Wie
bereits vorstehend in Bezug auf das erfindungsgemäße Verfahren
aufgeführt,
unterscheiden sich gemäß einer
ersten Variante die unterschiedlichen Strukturtypen hinsichtlich
ihrer Geometrie und/oder Größe. Gemäß einer
weiteren Variante unterscheiden sich die unterschiedlichen Strukturtypen
hinsichtlich des Herstellungsverfahrens der diffraktiven Strukturen.
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Erfindungsgemäß wird weiterhin
eine Vorrichtung zur Positionsvermessung von Messstrukturen auf
einer Lithographiemaske bereitgestellt, welche dazu konfiguriert
ist, die Position einer jeden der Messstrukturen in Bezug auf die
Position einer jeden anderen Messstruktur mit einer Genauigkeit
von weniger als 1 nm, insbesondere weniger als 0,5 nm oder weniger
als 0,1 nm, zu vermessen. Eine derart genau vermessende Vorrichtung
kann durch Kalibrierung derselben mittels des erfindungsgemäßen Kalibrierverfahrens
konfiguriert werden. D. h. die Kalibrierung einer Positionsmessvorrichtung
mittels einer erfindungsgemäß durch
interferometrische Positionsvermessung qualifizierten Kalibriermaske
ermöglicht
es, eine Positionsmessvorrichtung mit der o. g. Genauigkeit zu bereitzustellen.
Die Genauigkeit kann, wie bereits im vorstehenden Fall als 3σ, d. h. die
dreifache Standardabweichung der gemessenen Positionen definiert
werden.
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Die
bezüglich
der vorstehend aufgeführten Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Kalibrierverfahrens
angegebenen Merkmale können
entsprechend auf die erfindungsgemäße Kalibriermaske oder die
erfindungsgemäße Verwendung übertragen werden.
Umgekehrt können
die bezüglich
der vorstehend ausgeführten
Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Kalibriermaske
angegebenen Merkmale entsprechend auf das erfindungsgemäße Kalibrierverfahren
bzw. die erfindungsgemäße Verwendung übertragen
werden.
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Erfindungsgemäß wird weiterhin
ein Verfahren zum Vermessen einer Maske für die Mikrolithographie bereitgestellt.
Dieses Verfahren umfasst die Schritte: Bereitstellen der Maske mit
darauf angeordneten diffraktiven Strukturen, sowie Bestimmen der Positionen
der diffraktiven Strukturen zueinander mittels interferometrischer
Messung. Dieses Messverfahren ermöglicht eine hochgenaue Positionsvermessung
von auf der Maske angeordneten Strukturen. Ein Beispiel für die vermessene
Maske für
die Mikrolithographie ist die vorstehend beschriebene Kalibriermaske.
Insbesondere kann auch eine Produktmaske vermessen werden, welche
auf den Wafer abzubildende Produktstrukturen aufweist.
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In
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Messverfahrens
wird eine Messwelle eines Interferometers derart auf die Maske eingestrahlt, dass
diese in Littrow-Reflexion an den diffraktiven Strukturen reflektiert
wird, und die reflektierte Welle mit einer Referenzwelle zur Erzeugung
eines Interferenzmusters überlagert
wird. Gemäß einer
Variante wird die Kalibriermaske nacheinander in zwei unterschiedlichen
Orientierungen in Bezug auf die Messwelle angeordnet, bei denen
die Messwelle unter jeweils einer anderen Beugungsordnung an den
diffraktiven Strukturen in Littrow-Reflexion reflektiert wird. Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
des Messverfahrens ergeben sich aus den in Bezug auf das erfindungsgemäße Kalibrierverfahren
aufgeführten
Ausführungsformen
und Varianten.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Die
vorstehenden sowie weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung werden
in der nachfolgenden detaillierten Beschreibung beispielhafter erfindungsgemäßer Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die beigefügten
schematischen Zeichnungen veranschaulicht. Es zeigt:
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1 eine
schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Positionsvermessung
von Messstrukturen auf einer Lithographiemaske,
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2 eine
Draufsicht auf eine derartige Lithographiemaske mit Messstrukturen,
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3 eine
Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Kalibriermaske mit einer
Vielzahl an diffraktiven Strukturen,
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4 eine
Prinzipdarstellung einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform einer diffraktiven
Struktur gemäß 3,
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5 eine
Prinzipdarstellung einer zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform einer diffraktiven
Struktur gemäß 3,
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6 eine
Prinzipdarstellung einer dritten erfindungsgemäßen Ausführungsform einer diffraktiven
Struktur gemäß 3,
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7 eine
Schnittansicht eines Interferometers zum erfindungsgemäßen Vermessen
der Kalibriermaske gemäß 3,
sowie
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8 eine
Veranschaulichung verschiedener Kippstellungen der Kalibriermaske
bei der erfindungsgemäßen Vermessung
derselben mittels des Interferometers gemäß 7.
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Detaillierte Beschreibung
erfindungsgemäßer Ausführungsbeispiele
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In
den nachstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen sind funktionell
oder strukturell einander ähnliche
Elemente soweit wie möglich
mit den gleichen oder ähnlichen
Bezugszeichen versehen. Daher sollte zum Verständnis der Merkmale der einzelnen
Elemente eines bestimmten Ausführungsbeispiels
auf die Beschreibung anderer Ausführungsbeispiele oder die allgemeine
Beschreibung der Erfindung Bezug genommen werden.
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1 zeigt
eine Vorrichtung 10 zur Positionsvermessung von Messstrukturen
auf einer Lithographiemaske 12. 2 zeigt
eine Draufsicht auf eine derartige Lithographiemaske 12 mit
beispielhaften Messstrukturen 14 in Gestalt von als Kreuzstrukturen
ausgebildeten Justagemarken. Die Messstrukturen 14 sind
in der Darstellung gemäß 2 zu
Veranschaulichungszwecken in Relation zur Lithographiemaske 12 stark
vergrößert dargestellt.
Zur Erleichterung der Beschreibung ist in der Zeichnung ein kartesisches
xyz-Koordinatensystem angegeben, aus dem sich die jeweilige Lagebeziehung
der in den Figuren dargestellten Komponenten ergibt. In 1 verläuft die
x-Richtung nach rechts, die y-Richtung senkrecht zur Zeichenebene
in diese hinein und die z-Richtung nach oben. Als Messstrukturen 14 können alternativ
auch auf einen Wafer abzubildende Nutzstrukturen bzw. Produktstrukturen
dienen. So können
die Messstrukturen 14 beispielsweis auch als sogenannte „in-die-Strukturen” auf der
Lithographiemaske 12 enthalten sein.
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Die
Positionsmessvorrichtung 10, oftmals auch als „Registration-Anlage” oder „Placement-Metrologie-Anlage” bezeichnet,
umfasst einen Maskenhalter 16 in Gestalt eines Positioniertisches,
welcher in der x-y-Ebene gemäß des in 1 angegebenen Koordinatensystems
verschiebbar ist. Weiterhin umfasst die Positionsmessvorrichtung
Abstandsmessmodule 18 in Gestalt von Längeninterferometern zur Bestimmung
eines Verfahrweges des Maskenhalters 16 bei einer Positionsveränderung
desselben.
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Die
Positionsmessvorrichtung 10 umfasst weiterhin eine Aufnahmeeinrichtung 20,
von der hier schematisch ein Messobjektiv 22 und ein zweidimensionaler
Detektor 24 dargestellt sind. Ferner umfasst die Aufnahmeeinrichtung 20 einen
Strahlteiler 26 sowie eine Beleuchtungsquelle 28,
so dass die Messstrukturen 14 auf der in den Maskenhalter 16 eingelegten
Lithographiemaske 12 mit Auflichtbeleuchtung aufgenommen
werden können.
Die Wellenlänge
des von der Beleuchtungsquelle 28 ausgestrahlten Lichts kann
im sichtbaren Bereich, beispielsweise bei etwa 633 nm, oder auch
im UV-Bereich, z. B. bei 365 nm, 248 nm oder 193 nm liegen. Die
Positionsmessvorrichtung 10 kann neben der dargestellten
Auflichtbeleuchtung auch im Durchlichtmodus betrieben werden, in
dem die Lithographiemaske 12 von dem Licht der Beleuchtungsquelle 28 durchstrahlt
wird.
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Im
Betrieb der Positionsmessvorrichtung 10 werden nacheinander
die einzelnen Messstrukturen 14 durch entsprechende Verschiebung
des Maskenhalters 16 in der x-y-Ebene in das Zentrum des
Bildfeldes der Aufnahmeeinrichtung 20 gefahren. Daraufhin
wird die Position der jeweiligen Messstruktur 14 durch
Auswertung des vom Detektor 24 aufgenommenen Bildes mittels
eines Auswertemoduls 30 bestimmt. Dies erfolgt durch Bestimmung
von Kantenschwellwerten im Bild der jeweiligen Messstruktur 14 oder über Korrelationsmethoden.
Der Abstand zur jeweils vorher gemessenen Messstruktur 14 wird über den
mit den Längeninterferometern
des Abstandsmessmoduls 18 erfassten Weg des Maskenhalters 16 erfasst.
Aus diesen Informationen werden die Positionen der Messstrukturen 14 zueinander
auf der Lithographiemaske 12 mit hoher Genauigkeit vermessen.
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Um
die Positionsmessgenauigkeit der Vorrichtung 10 weiter
zu steigern, wird erfindungsgemäß die in 3 veranschaulichte
Kalibriermaske 40 zunächst
mittels eines erfindungsgemäßen Verfahrens qualifiziert
und daraufhin zur Kalibrierung der Positionsmessvorrichtung 10 verwendet.
Diese Kalibrierung dient insbesondere der Eliminierung von Interferometerfehlern
des Abstandsmessmoduls 18, wie Cosinus-Fehlern, Fehlern
aufgrund längenabhängiger Strahlprofile
sowie Kipp- und Unebenheiten der Interferometerspiegel.
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Die
erfindungsgemäße Kalibriermaske 40 umfasst
eine Vielzahl diffraktiver Strukturen 42, welche zur interferometrischen
Positionsvermessung der diffraktiven Strukturen 42, wie
nachstehend näher
erläutert,
konfiguriert sind. Die diffraktiven Strukturen 42 sind
in einem dichten Raster über
die gesamte nutzbare Fläche
der Kalibriermaske 40 verteilt, wie in 3 schematisch
veranschaulicht. Im Fall einer 6-Zoll-Maske sind in einer Variante
mehr als 1000, vorzugsweise mehr als 2000 derartiger diffraktiver
Strukturen 42 angeordnet. Dabei überdecken alle diffraktiven
Strukturen 42 zusammengenommen eine Fläche von mehr als 160 cm2. Als Kalibriermasken 40 kommen
alle gängigen
Maskentypen in Betracht, insbesondere Masken mit Resiststrukturen,
COG-Masken, MoSi-Masken und Masken mit Quarzstrukturen. In einer
Ausführungsform
der Kalibriermaske 40 ist der Abstand zwischen jeweils
benachbarten diffraktiven Strukturen 42 kleiner als 1 mm.
Dies erleichtert die Auswertung der interferometrischen Messung.
Der Abstand zwischen den diffraktiven Strukturen 42 kann
sogar null werden, in welchem Fall die einzelnen diffraktiven Struktren
ineinander übergehen,
so dass effektiv eine wesentlicher Bereich der Kalibriermaske 40 oder
sogar die gesamte nutzbare Maskenoberfläche von einer die einzelnen
diffraktiven Strukturen umfassenden diffraktiven Gesamtstruktur
bedeckt ist.
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Die
in 3 dargestellte Kalibriermaske 40 dient
ausschließlich
der Kalibrierung der Vorrichtung 10. Alternativ kann die
Kalibriermaske 40 jedoch auch als Produktmaske bzw. Nutzmaske
ausgebildet sein, welche zusätzlich
zu den diffraktiven Strukturen 42 sogenannte Produktstrukturen
aufweist. Derartige Produktstrukturen sind dazu vorgesehen, mittels
einer Projektionsbelichtungsanlage für die Mikrolithographie auf
einen Wafer abgebildet zu werden. Insbesondere in diesem Fall überdecken
die diffraktiven Strukturen 42 vorteilhafterweise zusammengenommen
eine kleinere Fläche
als vorstehend angegeben. Auch in dem Fall, in dem die Kalibriermaske 40 ausschließlich der
Kalibrierung dient, kann in einer Ausführungsform die von den diffraktiven
Strukturen 42 überdeckte
Fläche
kleiner sein als vorstehend angegeben.
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4 zeigt
eine erste Ausführungsform
einer diffraktiven Struktur 42 gemäß 3 in Gestalt einer
sogenannten Parkettstruktur 42a. Die Parkettstruktur 42a weist
vier Quadranten auf, die jeweils ein reflektierendes eindimensionales
Liniengitter 44 aufweisen. Dabei sind die Liniengitter 44 zweier
diagonal gegenüberliegender
Quadranten horizontal ausgerichtet, während die Liniengitter 44 der
beiden verbleibenden Quadranten vertikal ausgerichtet sind. 4 veranschaulicht
die Parkettstruktur 42a typisierend. In einer bevorzugten
Ausführungsform
nach der Erfindung umfassen die Liniengitter 44 wesentlich
mehr Strukturelemente 46a in Gestalt von Linien als in 4 gezeigt,
nämlich
vorzugsweise 100 bis 200 Linien pro Liniengitter 44. Die
Länge dieser
Linen ist größer als
100 μm.
Die Parkettstrukturen 42a erstrecken sich damit sowohl
in x-Richtung als auch y-Richtung über mehr
als 200 μm,
typischerweise über
mehr als 1000 μm.
Der Abstand d zwischen den einzelnen Linien 46a beträgt weniger
als 1,5 μm,
insbesondere etwa 1 μm.
Der Periodenabstand, auch Pitch p genannt, ist kleiner als 3 μm, insbesondere kleiner
als 2 μm.
Die Parkettstruktur 42a ist damit zur Beugung von sichtbarem
Licht ausgelegt, wobei ein Littrow-Reflex in erster Beugungsordnung
bei einem Einfallswinkel von größer als
1° erzeugt
werden kann.
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Unter
Littrow-Reflektion versteht man, wie nachstehend näher veranschaulicht,
dass eine bestimmte Beugungsordnung einer an einer diffraktiven Struktur
in Reflexion gebeugten eingestrahlen Welle im Strahlengang der eingestrahlten
Welle zurückläuft.
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5 veranschaulicht
eine weitere Ausführungsform
einer diffraktiven Struktur 40 gemäß 3 in Gestalt
eines Schachbrettgitters 42b. Das Schachbrettgitter 42b enthält in der
erfindungsgemäßen Ausführungsform
vorzugsweise ebenfalls eine große Zahl
von Strukturelementen in Gestalt von reflektierenden quadratischen
Flächen 46b.
In einer Ausführungsform
gemäß der Erfindung
beträgt
die Anzahl der quadratischen Flächen 46b pro
diffraktiver Struktur mindestens 100, insbesondere mindestens 1000 sowohl
in x- als auch in y-Richtung und ist damit wesentlich größer als
in 5 typisierend dargestellt. Der Abstand d zwischen
einzelnen quadratischen Flächen
ist sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Richtung analog
zum Abstand d gemäß 4 vorzugsweise
kleiner als 1,5 μm,
insbesondere kleiner als 1 μm.
Das Schachbrettgitter 42b weist vorzugsweise eine Mindestausdehnung
von 1 mm sowohl in x-Richtung als auch in y-Richtung auf.
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6 zeigt
ein Ringgitter 42c als eine weitere Möglichkeit der Gestaltung der
diffraktiven Strukturen 42. Anders als in 3 gezeigt,
erstreckt sich das Ringgitter 42c über die gesamte Maskenfläche der
Kalibriermaske 40. Die einzelnen diffraktiven Strukturen 42 gemäß 3 gehen
damit ineinander über
und werden von dem Ringgitter 42c gebildet. Das Ringgitter 42c umfasst
Strukturelemente in Gestalt von reflektierenden konzentrischen Kreisen 46c sowie
reflektierenden radialen Linien 48c in Bezug auf den Mittelpunkt
des Ringgitters 42c. Abhängig von der benötigten Positionsinformation
kann das Ringgitter 42c auch lediglich die konzentrischen
Kreise 46c oder lediglich die radialen Linien 48c umfassen.
Der Abstand d zwischen den konzentrischen Kreisen 46c ist
nicht notwendigerweise äquidistant, gemäß einer
Variante nimmt er mit zunehmendem radialem Abstand von dem Zentrum
des Ringgitters linear oder quadratisch ab. Der mittlere Abstand d
zwischen einzelnen konzentrischen Kreisen 46c beträgt zwischen
1 und 100 μm.
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Die
diffraktiven Strukturen gemäß der 4 bis 6 werden
gemäß einer
Ausführungsform nach
der Erfindung durch interferometrische bzw. holographische Belichtung
mit mehreren Planwellen, Kugelwellen oder anderen beliebigen, aber
definierten Wellen erzeugt. Damit kann das Entstehen von hochwelligen
Fehlern verhindert werden. Alternativ können die diffraktiven Strukturen
auch mittels eines Elektronenstrahlschreibers auf der Kalibriermaske 40 erzeugt
werden. Die diffraktiven Strukturen 42 können auch
komplexere Formen als in den 4 bis 6 gezeigt
aufweisen. Insbesondere können
die diffraktiven Strukturen 42 als computergenerierte Hologramme
(CGH's) gestaltet
sein.
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7 veranschaulicht
ein Interferometer 50 zum Qualifizieren der Kalibriermaske 40.
Das Interferometer 50 umfasst eine Lichtquelle 52,
einen Strahlteiler 58 sowie eine Interferometerkamera 72. Die
Lichtquelle 52 erzeugt Beleuchtungsstrahlung 54.
Die Beleuchtungsstrahlung 54 weist ausreichend kohärentes Licht
zur Durchführung
einer interferometrischen Messung auf. Die Beleuchtungsstrahlung 54 kann
beispielsweise mittels eines Helium-Neon-Lasers erzeugt werden und
damit eine Wellenlänge
von etwa 633 nm aufweisen. Alternativ kann die Beleuchtungsstrahlung 54 aber
auch in allen anderen Wellenlängenbereichen
bereitgestellt werden, insbesondere auch im UV-Wellenlängenbereich,
z. B. bei 365 nm, 248 nm oder 193 nm. Die Beleuchtungsstrahlung 54 wird
von der Lichtquelle 52 mit einer im Wesentlichen ebenen
Wellenfront erzeugt, breitet sich entlang einer optischen Achse 56 des
Interferometers 50 aus und durchläuft den Strahlteiler 58.
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Daraufhin
trifft die Beleuchtungsstrahlung 54 auf ein Fizeau-Element 60 mit
einer Fizeau-Fläche 62.
Ein Teil der Beleuchtungsstrahlung 54 wird als Referenzwelle 64 an
der Fizeau-Fläche 62 reflektiert. Der
das Fizeau-Element 60 durchlaufende Teil der Beleuchtungsstrahlung 54 breitet
sich als eingehende Messwelle 66 mit einer ebenen Wellenfront 68 weiter
entlang der optischen Achse 56 aus und trifft auf die Oberfläche der
Kalibriermaske 40. Die Kalibriermaske 40 wird
nacheinander in zwei verschiedenen Kippstellungen in Bezug auf die
optische Achse 56 angeordnet.
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8 veranschaulicht
diese beiden Kippstellungen, wobei die im oberen Bereich der Figur dargestellte
Kippstellung der Kippstellung der Kalibriermaske 40 gemäß 7 entspricht.
In dieser Kippstellung ist der Kippwinkel α zwischen der Flächennormalen
der Kalibriermaske 40 und der optischen Achse 56 derart
eingestellt, dass die eingehende Messwelle 66 in plus erster
Beugungsordnung an den diffraktiven Strukturen 42 der Kalibriermaske 40 Littrow-reflektiert
wird. Das heißt,
dass die erste Beugungsordnung der an den diffraktiven Strukturen 42 reflektierten
Messwelle im Strahlengang der eingehenden Messwelle 66 als
reflektierte Welle 70 zurückläuft. Die reflektierte Welle 70 wird
vom Stahlteiler 58 auf die Interferometerkamera 72 gelenkt.
Von dieser wird die reflektierte Welle 70 mittels eines
Objektivsystems 74 auf eine Erfassungsfläche 76 eines Kamerachips 78 abgebildet.
Auf der Erfassungsfläche 76 entsteht
durch Überlagerung
mit der Referenzwelle 64 ein Interferenzmuster, welches
von einem Auswertemodul 80 abgespeichert wird. Aus dem
Interferenzmuster lassen sich Abweichungen der Wellenfront der reflektierten
Welle 70 von der Wellenfront der Referenzwelle 64 bestimmen
und damit die Wellenfront der reflektierten Welle messen.
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Wie
bereits zuvor erwähnt,
wird daraufhin die Kalibriermaske 40 in die im unteren
Bereich der 8 gezeigte Kippstellung verbracht,
in der die Messwelle 66 an den diffraktiven Strukturen 42 in
minus erster Beugungsordnung Littrow-reflektiert wird. Das durch Überlagerung
der in minus erster Beugungsordnung reflektierten Welle 70 mit
der Referenzwelle 64 auf der Erfassungsfläche 76 des
Kamerachips 78 erzeugte Interferenzmuster wird vom Auswertemodul 80 ebenfalls
eingelesen.
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Das
Auswertemodul 80 wertet die in den beiden Kippstellungen
der Kalibriermaske 40 generierten Interferogramme aus,
indem sie eine Differenzbildung der beiden Interferogramme durchführt. Daraus ergeben
sich die x-Koordinaten der einzelnen diffraktiven Strukturen 42 auf
der Kalibriermaske 40 relativ zueinander.
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Die
ermittelten Koordinaten sind insbesondere die Koordinaten der jeweiligen,
hinsichtlich der diffraktiven Wirkung der einzelnen Strukturelemente der
diffraktiven Strukturen 40 gewichteten Schwerpunkte der
diffraktiven Strukturen 40. Für eine symmetrische diffraktive
Struktur fällt
dieser gewichtete Schwerpunkt mit dem geometrischen Schwerpunkt der
geometrischen Struktur zusammen. Vergleicht man diese Koordinaten
mit vorgegebenen Sollabständen
der diffraktiven Strukturen 42 zueinander, lassen sich
die Positionsfehler der diffraktiven Strukturen 42 hinsichtlich
ihrer x-Koordinate bestimmen.
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Daraufhin
wird die Kalibriermaske 40 bezüglich ihrer Oberflächennormale
um 90° gedreht
und die Messung für
beide Kippstellungen gemäß 8 wiederholt.
Aus den sich ergebenden Interferogrammen berechnet das Auswertemodul 80 die
y-Komponenten der
Positionen der diffraktiven Strukturen 42 auf der Kalibriermaske 40.
Daraus wiederum werden die entsprechenden y-Komponenten der Positionsfehler
der diffraktiven Strukturen 42 berechnet.
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Die
interferometrische Positionsvermessung der diffraktiven Strukturen 42 gemäß der Erfindung ermöglicht gegenüber einer
herkömmlichen
Positionsvermessung von Messstrukturen durch Bilderfassung eine
höhere
Genauigkeit. Diese ist dadurch bedingt, dass bei der interferometrischen
Messung eine Mittelung der Positionen der einzelnen Strukturelemente 46a, 46b bzw. 46c erfolgt.
In dem Fall, in dem eine diffraktive Struktur 42 für alle Strukturelemente einen
konstanten Positionsfehler aufweist, ergibt sich für die interferometrisch
bestimmte Position der diffraktiven Struktur 42 ein Offset,
welcher bei der nachfolgenden Kalibrierung der Positionsmessvorrichtung 10 entsprechend
berücksichtigt
werden kann. Hierzu müssen
die Positionsfehler der einzelnen Strukturelemente einer diffraktiven
Struktur 42 klein gegenüber
der geforderten Messgenauigkeit sein. Ist dies nicht der Fall, kann
alternativ der vorstehend erläuterte
gewichtete Schwerpunkt über
mehrere Strukturelemente, auch Ensemblewert bezeichnet, herangezogen
werden. Die Anwendung des vorstehend beschriebenen interferometrischen
Positionsmessverfahrens ist erfindungsgemäß nicht auf eine Kalibriermakse
beschränkt.
So können
auch Produktmasken mit diffraktiven Strukturen 42 versehen
werden und mittels des interferometrischen Positionsmessverfahrens
vermessen werden.
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Mittels
der vorstehend beschriebenen Qualifizierung der Kalibriermaske 40 wird
ein Satz an Positionsfehlern der auf der Kalibriermaske 40 angeordneten
diffraktiven Strukturen 42 mit einer hohen Genauigkeit
bestimmt. Daraufhin wird die derart qualifizierte Kalibriermaske 40 anstelle
der in 1 gezeigten Lithographiemaske 12 in die
Positionsmessvorrichtung 10 eingelegt und die Kalibriermaske 40 von der
Positionsmessvorrichtung 10 entsprechend vermessen. Dabei
werden die Positionen von auf der Kalibriermaske 40 angeordneten
Messstrukturen zueinander vermessen. Die Messstrukturen können zusätzlich zu
den diffraktiven Strukturen 42, z. B. in Form von Kreuzen,
gemäß 2,
auf der Kalibriermaske 40 angeordnet sein. Alternativ können aber auch
die diffraktiven Strukturen 42 selbst als Messstrukturen
fungieren. In diesem Fall ist eine 1:1-Übereinstimmung der interferometrisch
gemessenen Positionsfehler der diffraktiven Strukturen 42 mit
den von der Positionsmessvorrichtung gemessenen Positionsfehlern
gegeben.
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Daraufhin
wird die Positionsmessvorrichtung 10 auf der Grundlage
des interferometrisch vermessenen Fehlersatzes sowie der mittels
der Positionsmessvorrichtung 10 selbst bestimmten Positionen kalibriert.
Dabei werden Abweichungen der mittels der Positionsmessvorrichtung 10 erfolgten
Positionsmessungen von den durch die interferometrische Vermessung
mit hoher Genauigkeit bestimmten Positionen auf der Kalibriermaske 40 verglichen
und ein entsprechender Kalibrierdatensatz zur Korrektur von später bei
der Vermessung von Lithographiemasken ermittelten Datensätzen bestimmt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
nach der Erfindung wird nicht nur eine einzige Kalibriermaske 40 sondern
ein ganzer Kalibriermaskensatz derartiger Kalibrier masken 40 bei
der Kalibrierung der Positionsmessvorrichtung 10 verwendet.
Die einzelnen Kalibriermasken 40 unterscheiden sich hinsichtlich des
Strukturtyps der darauf angeordneten diffraktiven Strukturen 42.
Der Unterschied im Strukturtyp kann sich auf die Geometrie, Größe oder
das Herstellungsverfahren der diffraktiven Strukturen 42 beziehen.
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So
können
die diffraktiven Strukturen 42 einer ersten Kalibriermaske 40 beispielsweise
als Parkettstrukturen 42a gemäß 4 ausgebildet
sein, während
auf einer zweiten Kalibriermaske 40 die diffraktiven Strukturen 42 in
Gestalt des in 5 dargestellten Schachbrettgitters
ausgebildet sind. Eine dritte Kalibriermaske kann beispielsweise
mit den Ringgittern 42c gemäß 6 ausgestattet
sein. Weitere Kalibriermasken können
diffraktive Strukturen 42 einer bereits auf einer anderen
Kalibriermaske verwendeten Geometrie, jedoch in einer anderen Skalierung enthalten.
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Weiterhin
können
die Kalibriermasken sich darin unterscheiden, dass die diffraktiven
Strukturen durch unterschiedliche Herstellungsverfahren erzeugt
wurden. So können
auf einer ersten Kalibriermaske die diffraktiven Strukturen etwa
durch Elektronenstrahlschreiben erzeugt werden, während die
Erzeugung der diffraktiven Strukturen auf einer anderen Kalibriermaske
durch interferometrische/holographische Belichtung mit mehreren
Planwellen erfolgt. Werden nun die Positionsfehler der einzelnen
diffraktiven Strukturen für
die unterschiedlichen Kalibriermasken 40 mittels des vorstehend
beschriebenen interferometrischen Verfahrens qualifiziert, so können typische
Herstellungsfehler der diffraktiven Strukturen 42 von Fehlern
der Messvorrichtung 10 getrennt werden.
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- 10
- Positionsmessvorrichtung
- 12
- Lithographiemaske
- 14
- Messstruktur
- 16
- Maskenhalter
- 18
- Abstandsmessmodul
- 20
- Aufnahmeeinrichtung
- 22
- Messobjektiv
- 24
- Detektor
- 26
- Strahlteiler
- 28
- Beleuchtungsquelle
- 30
- Auswertemodul
- 40
- Kalibriermaske
- 42
- diffraktive
Struktur
- 42a
- Parkettstruktur
- 42b
- Schachbrettgitter
- 42c
- Ringgitter
- 44
- eindimensionales
Liniengitter
- 46a
- Linie
- 46b
- quadratische
Fläche
- 46c
- Kreis
- 48c
- radiale
Linie
- 50
- Interferometer
- 52
- Lichtquelle
- 54
- Beleuchtungsstrahlung
- 56
- optische
Achse
- 58
- Strahlteiler
- 60
- Fizeau-Element
- 62
- Fizeau-Fläche
- 64
- Referenzwelle
- 66
- eingehende
Messwelle
- 68
- ebene
Wellenfront
- 70
- reflektierte
Welle
- 72
- Interferometerkamera
- 74
- Objektivsystem
- 76
- Erfassungsfläche
- 78
- Kamerachip
- 80
- Auswertemodul