DE102009018424A1 - Verfahren zur Ausgabe von medizinischen Dokumenten auf einer Ein/Ausgabeeinheit - Google Patents

Verfahren zur Ausgabe von medizinischen Dokumenten auf einer Ein/Ausgabeeinheit Download PDF

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Friedrich Dr. Faustmann
Thomas Kunz
Stefan Starke
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    • G16H10/00ICT specially adapted for the handling or processing of patient-related medical or healthcare data
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ausgabe von medizinischen Dokumenten auf einer Ein/Ausgabeeinheit (AE). Die medizinischen Dokumente werden in einer Systemstruktur (XDS) zum Austausch medizinischer Daten generiert und archiviert, die den "Integrating the Healthcare Enterprise"-Richtlinien konform ist. Die medizinischen Dokumente sind dabei in speziellen medizin-spezifischen Datenformaten wie z.B. DICOM, CDA, etc. mit Nutz- und Metainformationen abgelegt. Zuerst wird über die Ein/Ausgabeeinheit (AE), welche als Ein/Ausgabeeinheit (AE) mit Multi-Touch-Funktion ausgeführt ist, eine Patientenidentifikation (PI) eingegeben oder eingelesen (1). Anhand dieser Patientenidentifikation (PI) werden von einem Server (DCS) entsprechende, patienten-spezifische medizinische Dokumente in der Systemstruktur (XDS) zum Austausch medizinischer Daten ermittelt und abgerufen (2-6). Dann werden vom Server (DCS) die medizin-spezifischen Datenformate der jeweils ermittelten und abgerufenen Dokumente derart umgewandelt (7), dass die in den Dokumenten enthaltenen Nutz- und Metainformationen für eine Ausgabe und Handhabung auf der Ein/Ausgabeeinheit (AE) mit Multi-Touch-Funktion geeignet sind. Danach werden diese entsprechend umgewandelten Dokumente an die Ein/Ausgabeeinheit (AE) mit Multi-Touch-Funktion weitergeleitet (8). Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird auf vorteilhafte Weise und ohne zusätzlichen Aufwand ein digitales Hantieren mit medizinischen Dokumenten, welche in einer ...

Description

  • Technisches Gebiet
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ausgabe von medizinischen Dokumenten, insbesondere von Aufnahmen und Befunde aus medizinischen Fachgebieten wie z. B. Radiologie, Kardiologie und/oder Labordiagnostik, auf einer Ein/Ausgabeeinheit. Die medizinischen Dokumente werden dabei in einer „Integrating the Healthcare Enterprise” – kurz IHE – konformen Systemstruktur zum Austausch medizinischer Daten generiert und sind in dieser Systemstruktur digital in medizin-spezifischen Datenformaten abgelegt, welche Nutz- und Metainformationen umfassen.
  • Stand der Technik
  • Heutzutage werden Patientendaten (z. B. Name, Geschlecht, Alter, Sozialversicherungsnummer, Blutgruppe, Allergie, etc.) und patientenspezifische medizinische Dokumente wie z. B. Aufnahmen, Befunde und Operationsberichte aus verschiedenen medizinischen Fachgebieten wie z. B. Radiologie, Kardiologie, Labordiagnostik, etc. nicht nur in Papier- bzw. Filmform, sondern sehr häufig digital gespeichert und archiviert. Dazu werden in bzw. von diversen medizinischen bzw. medizintechnischen Einrichtungen wie z. B. von Krankenhäusern, Labors, Radiologie-Labors, etc. spezielle Rechnersystemen zum Management von patientenspezifischen und medizinischen Informationen eingesetzt, welche auf die jeweiligen Bedürfnisse der jeweiligen Einrichtung zugeschnitten sind.
  • Beispiele für solche Rechnersysteme sind z. B. Krankenhausinformationssysteme (KIS) oder Systeme für spezielle Krankenhausbereiche wie z. B. Intensivstations-Informationssysteme oder Laborinformationsmanagementsysteme (LIMS), Radiologie informationssysteme (RIS), Bildarchivierungs- und Kommunikationssysteme, etc. oder Praxisverwaltungssysteme (PVS) für Ärzte. So werden unter Krankenhausinformationssysteme, welche auch als Hospital Information Systems (HIS) bezeichnet werden, beispielsweise Rechnersysteme verstanden, welche Hard- und Softwarekomponenten für eine administrative Verwaltung von z. B. Patientendaten, Krankenakten, Behandlungspfaden, Pflege- und Ressourcenplanung, etc. sowie für das finanzielle Management eines Krankenhauses umfasst. Laborinformationsmanagementsysteme (LIMS) sind z. B. Rechnersystemen bestehend aus Hard- und Softwarekomponenten, welche sich mit der Datenverarbeitung im chemischen, physikalischen, biologischen oder medizinischen Labor innerhalb oder außerhalb eines Krankenhauses befassen.
  • Radiologieinformationssysteme werden beispielsweise für Dokumentation und Verwaltung von medizinischen und administrativen Daten im Bereich der Radiologie eingesetzt. Sie weisen daher Funktionen auf wie beispielsweise Verwaltung von Patientendaten, Terminplanung, Dokumentation von medizinischen Daten und von Abrechnungsdaten, Erstellung von radiologischen Befunden sowie eine Bereitstellung von Schnittstellen zu digitalen, bildgebenden medizintechnischen Systemen (z. B. Computertomographen (CT), Magnetresonanztomographen (MRT)).
  • Für eine Verarbeitung und Archivierung von Bilddaten, welche von bildgebenenden medizintechnischen Systemen und Verfahren wie z. B. Röntgenanlagen, CT, MRT, Ultraschall, Endoskopie, etc. geliefert werden, ist z. B. in einem Krankenhaus oder auch einem Radiologie-Labor oftmals ein Rechnersystem mit einem gemeinsamen Speicherbereich im Einsatz. Dieses Bildarchivierungs- und Kommunikationssystem wird auch als sogenanntes Picture Archiving and Communication System (PACS) bezeichnet.
  • Um eine Integration verschiedener Systemkomponenten z. B. bei PACS miteinander und um eine Einbettung von Rechnersystemen wie z. B. PACS in Radiologie- oder Krankenhausinformationssysteme zu ermöglichen, sind beispielsweise verschiedene Standards wie Health Level 7 (HL7) und/oder standardisierte medizin-spezifische Datenformate bzw. -typen wie z. B. Digital Imaging and Communication in Medicine (DICOM) oder Clinical Document Architecture (CDA) entwickelt worden.
  • HL7 wird neben der Bezeichnung für die Organisation, von der Standards im Gesundheitswesen entwickelt und unterstützt werden, auch als Bezeichnung für die entwickelten Standards selbst verwendet. HL7 umfasst eine Gruppe von internationalen Standards für einen Austausch von Daten zwischen Organisationen (z. B. Krankenhäusern, Labors, Arztpraxen, Sozialversicherungen, etc.) und deren Rechnersystemen und ermöglicht damit Interoperabilität zwischen verschiedenen Informationssystemen im Gesundheitsbereich wie z. B. Krankenhausinformationssystemen, Praxisverwaltungssystemen, Laborinformationsmanagementsystemen, Radiologieinformationssystemen, Systemen zur Leistungsverrechnung, etc.
  • DICOM ist ein standardisiertes Datenformat bzw. ein Standard für Handhabung, Speichern, Drucken und Übertragen von digitalen Bildern in der Medizin mit dem Ziel der Interoperabilität zwischen unterschiedlichen medizinischen Systemen von gegebenenfalls unterschiedlichen Herstellern. DICOM wird daher z. B. von fast allen medizinischen bildgebenden Systemen und Verfahren (z. B. digitalen Röntgengeräten, CT, MRT, etc.) sowie von PACS-Systemen genutzt. Grundsätzlich gibt es bei DICOM mehrere Datenmodelle, nach denen die DICOM-Daten strukturiert sein können. Unabhängig vom jeweils verwendeten Datenmodell umfasst ein DICOM-Datensatz immer Nutzinformationen (z. B. Pixel- oder Bilddaten von digitalen Röntgengeräten, CT, MRT oder einem anderen bildgebenden Verfahren, PDF-Daten oder sonstige Binärdaten) und Metainformationen in einem sogenannten Header, die Erklärungen im Bezug auf die jeweiligen Nutzinformationen bzw. Bilddaten darstellen. Solche Metainformationen umfassen beispielsweise Patientenname, Datum der Aufnahmeerstellung, Geräteparameter, Arztname, etc.
  • CDA ist ein vom der HL7-Standardisierung erarbeitetes standardisiertes Datenformat bzw. ein auf Extensible Markup Language (XML) basierender Standard für den Austausch und die Speicherung klinischer Inhalte. Ein in CDA-Datenformat abgelegtes Dokument entspricht beispielsweise einem Arztbrief, einem Befundbericht oder einem Medikationsplan. Ein medizinisches Dokument im CDA-Datenformat umfasst ebenfalls wie ein DICOM-Dokument Metainformationen zum Dokument (z. B. Patientenname, Arztname, etc.) und Nutzinformationen üblicherweise in Form eines lesbaren Texts, welche klinische Inhalte wie z. B. Diagnosen, Medikation, Therapien, etc. enthalten kann. Zusätzlich können die Nutzinformationen auch durch Informationsblöcke ergänzt sein, welche auch von Computeranwendungen verwendet werden können wie beispielsweise maschinenlesbare Angabe zur Diagnose oder Laborwerte.
  • Da die unterschiedlichen Standards und Datenformate üblicherweise nur auf Teilbereiche des Gesundheitswesens zugeschnitten sind – DICOM wird z. B. hauptsächlich im Bereich der bildgebenden System und Verfahren eingesetzt, wird von der Initiative „Integrating the Healthcare Enterprise (IHE)” versucht, den Daten- und Informationsaustausch zwischen den Rechnersystemen in Gesundheitsbereich und auf Basis der existierenden Standards und standardisierten Datenformate (z. B. HL7, DICOM, CDA, etc.) zu harmonisieren. Bei der IHE steht eine digitale Umsetzung medizinischer Prozessabläufe zwischen den Rechnersystemen im Vordergrund. Von der IHE wurden daher Anforderungen aus der Praxis in so genannten Use Cases oder Anwendungsfälle formuliert, relevante Standards wie z. B. HL7, DICOM, CDA, etc. identifiziert und technische Leitfäden – die sogenannten Profile – entwickelt, mit welchen beispielsweise Produkten für das Gesundheitswesen umgesetzt und getestet werden können.
  • Eines dieser Profile ist eine IHE konforme Systemstruktur zum Austausch medizinischer Daten – die sogenannte Cross-Enterprise Document Sharing-Struktur (XDS). Durch die XDS-Struktur wird ein Austausch bzw. ein verteilter Zugriff auf digitale, medizinische Dokumente eines Patienten für verschiedene Institutionen von der Arztpraxis über Krankenhäuser und Notaufnahme bis zum Patientenauskunftssystem erleichtert. Von der IHE konformen XDS-Struktur, welche z. B. in den Dokumenten „IHE IT Infrastructure Technical Framework Vol. 1, Section 10, Rev. 5.0, IHE International, 2008” und „IHE IT Infrastructure Technical Framework Supplement 2007–2008, Cross-Enterprise Document Sharing XDS.b, Draft for Trial Implementation, 10.10.2008” beschrieben wird, wird eine Systemstruktur zur Verfügung gestellt, mit deren Hilfe medizinische Dokumente für einen Patienten aus einen oder mehreren Rechnersystemen im Gesundheitsbereich (d. h. Dokumentenquellen) abgerufen werden können.
  • Die XDS-Struktur umfasst dabei eine sogenannte Document Registry, in der Informationen (z. B. Dokumentname, Typ, Referenzadresse, etc.) gespeichert sind, um medizinische Dokumente leicht aufzufinden, und zumindest ein sogenanntes Document Repository, das für eine transparente und sichere Speicherung der medizinischen Dokumente zuständig ist. Im Document Repository können z. B. die medizinischen Dokumente selbst hinterlegt sein oder Informationen, von welchem Rechnersystem (z. B. PACS) medizinische Dokumente abgerufen werden können.
  • In einer Arztpraxis oder im Krankhaus besteht nun die Möglichkeit, z. B. im Rahmen eines Patientengesprächs oder einer Besprechung mit Hilfe dieser IHE konformen Systemstruktur zum Austausch medizinischer Daten auf medizinische Dokumente eines Patienten zuzugreifen. Ein mit Hilfe der XDS-Struktur ermitteltes, medizinisches Dokument kann dann beispielsweise auf einer Ein/Ausgabeeinheit (z. B. PC-Bildschirm) angezeigt werden, sofern diese für ein Einzeigen der medizin-spezifischen Datenformate wie z. B. DICOM, CDA, etc. geeignet ist. D. h. die Ein/Ausgabeeinheit verfügt über entsprechende Software-Komponenten, die eine Ausgabe der medizinischen Dokumente ermöglichen oder in Standardformate für Text, Bild und/oder Video für PCs umsetzen.
  • Ist es beispielsweise aber notwendig, dass für das Patientengespräch oder Besprechung mehrere medizinische Dokumente digital angezeigt bzw. manipuliert werden sollen, so besteht bei einem Zugriff mit einem PC oder auch einer speziellen Ausgabeeinheit für medizinische Dokumente (z. B. Bildschirm eine medizin-technischen Systems) der Nachteil, dass Dokumente nur seriell bzw. nacheinander angesehen und analysiert werden können.
  • Mehrere medizinische Dokumente können beispielsweise nur dann gleichzeitig betrachtet werden, wenn diese Dokumente zumindest teilweise physikalisch – d. h. in Papierform oder als z. B. Röntgen-, CT-, MRT-Bild – vorliegen. Bei dieser Vorgehensweise besteht allerdings der Nachteil, dass die medizinischen Dokumente entweder vorher z. B. ausgedruckt oder physikalisch verfügbar sein müssen.
  • Darstellung der Erfindung
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, durch welches ohne zusätzlichen Aufwand medizinische Dokumente, welche in unterschiedliche medizin-spezifische Datenformaten gespeichert sind, auf einer Ein/Ausgabeeinheit in digitaler Form gleichzeitig angezeigt werden und ein gleichzeitiges, digitales Hantieren mit diesen Dokumenten für mehrere Nutzer ermöglicht wird.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, bei welchem als Ein/Ausgabeeinheit eine Ein/Ausgabeeinheit mit Multi-Touch-Funktion eingesetzt wird und bei welchem zuerst über die Ein/Ausgabeeinheit mit Multi-Touch-Funktion eine Patientenidentifikation eingelesen wird. Dann werden von einem mit der Ein/Ausgabeeinheit über ein Netzwerk wie z. B. über ein IHE konformes Cross-Enterprise Document Sharing-Netzwerk – verbundenen Server anhand der Patientenidentifikation verfügbare, patientenspezifische medizinische Dokumente in der Systemstruktur zum Austausch medizinischer Daten ermittelt. Die medizin-spezifischen Datenformate der jeweils ermittelten medizinischen Dokumente werden dann vom Server derart umgewandelt, dass die Nutz- und Metainformation der ermittelten medizinischen Dokumente für eine Ausgabe und Handhabung auf der Ein/Ausgabeeinheit mit Multi-Touch-Funktion geeignet sind. Dann werden diese Dokumente dann an die Ein/Ausgabeeinheit mit Multi-Touch-Funktion weitergeleitet und können von einem oder mehreren Nutzern (z. B. Arzt, Patient, Personal im Gesundheitswesen, etc.) gleichzeitig digital gehandhabt werden.
  • Der Hauptaspekt der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung besteht einerseits darin, dass eine Ein/Ausgabeeinheit mit Multi-Touch-Funktion als Ein/Ausgabeeinheit zum Einsatz kommt. Andererseits werden durch das erfindungsgemäße Verfahren auf einfache Weise und ohne zusätzlichen Aufwand wie z. B. einer Installation von Ein/Ausgabeeinheit-spezifischen Software-Komponenten medizinische Dokumente, welche in medizin-spezifischen Datenformaten gespeichert sind, vollständig – d. h. in Nutz- und Metainformation – ausgegeben und angezeigt.
  • Mit dieser Ein/Ausgabeeinheit können auf einfache Weise mehrere medizinische Dokumente gleichzeitig in digitaler Form angezeigt werden. Von der Ein/Ausgabeeinheit mit Multi-Touch-Funktion wird auch eine gleichzeitiges, digitales und einfaches Handhaben der angezeigten medizinischen Dokumenten durch mehrere Nutzer ermöglicht. Durch eine Verwendung einer Ein/Ausgabeeinheit mit Multi-Touch-Funktion ist kein Einsatz von beispielsweise einer Tastatur oder Computermaus mehr notwendig, da durch die Multi-Touch-Funktion eine direkte Interaktion zwischen einem Nutzer und der Ein/Ausgabeeinheit erlaubt wird. Die Funktion von Tastatur oder Computermaus wird bei der der Ein/Ausgabeeinheit mit Multi-Touch-Funktion – ähnlich wie bei einem sogenannten Touchscreen – von einer Bildschirmoberfläche der Ein/Ausgabeeinheit übernommen. Die Ein/Ausgabeeinheit mit Multi-Touch-Funktion wird dabei ausschließlich mit den Finger bedient und es können mehrere Eingaben – auch von unterschiedlichen Nutzern – gleichzeitig verarbeitet werden. Zusätzlich können angezeigte Dokumente direkt auf der Bildschirmoberfläche manipuliert werden. So ist es beispielweise möglich, ein Ausgabefenster, in dem z. B. ein medizinisches Dokument (z. B. Röntgenbild, Befund, etc.) angezeigt wird, durch eine Bewegung mit den Fingern direkt auf der Bildschirmoberfläche zu verschieben oder zu skalieren.
  • Durch das erfinderische Verfahren ist es damit auf vorteilhafte Weise möglich, Situationen aus dem Gesundheitsbereich wie z. B. Patientengespräche, Besprechungen digital abzubilden. Ein zumindest teilweises Vorliegen der medizinischen Dokumente in physikalischer Form (z. B. Papierausdruck eines Befunds, Röntgen-, CT- oder MRT-Bild, etc.) ist nicht mehr notwendig. Die medizinischen Dokumente können anhand der Patientenidentifikation in der IHE konformen Systemstruktur zum Austausch medizinischer Daten ermittelt werden und werden dann vom Server derart aufbereitet, dass diese ohne Zusatzaufwand auf der Ein/Ausgabeeinheit mit Multi-Touch-Funktion angezeigt und einem oder mehreren Nutzer (z. B. Arzt, Patient, etc.) manipuliert werden können.
  • Bei einer bevorzugten Fortbildung der Erfindung werden vom Server anhand der Patientenidentifikation zuerst Referenzadressen der verfügbaren, patientenspezifischen medizinischen Dokumente in der Systemstruktur zum Austausch medizinischer Daten ermittelt. Anhand der Referenzadressen wird dann eine Auswahlliste der verfügbaren medizinischen Dokumente erstellt und auf der Ein/Ausgabeeinheit mit Multi-Touch-Funktion angezeigt. Nach Auswahl von zumindest einem medizinischen Dokuments aus der Auswahlliste wird das gewählte Dokument vom Server anhand einer zugehörigen Referenzadresse in der Systemstruktur zum Austausch medizinischer Daten abgerufen und derart umgewandelt, dass die Nutz- und Metainformation des gewählten Dokuments auf der Ein/Ausgabeeinheit mit Multi-Touch-Funktion anzeigbar und handhabbar sind. Damit wird eine Suche der medizinischen Dokumente verkürzt und eine Ausgabe auf der Ein/Ausgabeeinheit mit Multi-Touch-Funktion beschleunigt, da zuerst bei einer Systemstruktur zum Austausch medizinischer Daten wie z. B. der Cross-Enterprise Document Sharing-Struktur nur auf die Document Registry zugegriffen werden muss. Von der Document Registry werden dem Server dann die Referenzadressen zum Erstellen der Auswahlliste geliefert, wobei die Referenzadressen Informationen wie z. B. Dokumentname, Datenformat des Dokuments, Datum, medizinisches Fachgebiet, Speicheradresse innerhalb der Systemstruktur, etc. enthalten können.
  • Es ist vorteilhaft, wenn die Auswahlliste der ermittelten medizinischen Dokumente auf der Ein/Ausgabeeinheit mit Multi-Touch-Funktion strukturiert nach Datum und/oder Typ der Nutzinformation der medizinischen Dokumente ausgegeben wird. Ebenfalls günstig ist eine Strukturierung der auf der Ein/Ausgabeeinheit mit Multi-Touch-Funktion angegebenen Auswahlliste nach medizinischen Kriterien, insbesondere Fachgebiet, Medikamentenverwendung, behandelnder Arzt oder behandelndes Krankenhaus. Auf diese einfache Weise können von einem Nutzer die für ihn interessanten patientenspezifischen Dokumenten rascher für eine Auswahl gefunden werden. Von Nutzer brauchen beispielsweise nur mehr für ihn interessante Zeitraume, Typen der Nutzinformation (z. B. Bilder, Video, Text) oder medizinische Fachgebiete betrachtet werden.
  • In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es vorteilhaft, wenn die Ausgabe der patientenspezifischen medizinischen Dokumente durch den Server anhand von eingebbaren Suchkriterien vorgefiltert wird. Auf diese einfache Weise kann beispielsweise bei langen oder umfangreichen Patientenakten, welche viele verschiedene medizinische Dokumente enthalten, die Auswahlliste auf die für den Nutzer interessanten Dokumente bzw. auch Dokumenttypen (z. B. Bilder und/oder Video aus der Radiologie, Text wie z. B. Befunde, etc.) eingeschränkt werden.
  • Zweckmäßigerweise wird zusätzlich zur Patientenidentifikation für ein Ausgeben, Anzeigen und Handhaben der medizinischen Dokumente auch eine Arztberechtigung durchgeführt. Damit kann vorteilhaft und in Abstimmung mit diversen nationaler Datenschutzregelungen geprüft werden, ob der jeweilige Nutzer (z. B. Arzt) berechtigt ist, ein bestimmtes medizinisches Dokument eines Patienten einzusehen. Durch eine Überprüfung einer Arztberechtigung kann auf einfache Weise verhindert werden, dass Datenschutzregeln oder die Privatsphäre eines Patienten verletzt wird. Da medizinische Dokumente wie z. B. Befunde, Krankenberichte, Diagnosen, etc. besonders sensible Daten sind, kann z. B. vom jeweiligen Patient festgelegt werden, welcher Arzt oder welches Krankenhaus, etc. berechtigt ist, bestimmte medizinische Dokumente einzusehen.
  • Es ist vorteilhaft, wenn die Patientenidentifikation und/oder die Arztberechtigung von einer Identitätskarte wie z. B. einer elektronischen Gesundheitskarte, elektronische Krankenversicherungskarte, etc. eingelesen werden. Die Identitätskarte wird für ein Einlesen der Patientenidentifikation und/oder der Arztberechtigung einfach auf eine Bildschirmoberfläche der Ein/Ausgabeeinheit mit Multi-Touch-Funktion gelegt und die Patientenidentifikation bzw. die Arztberechtigung von der Identitätskarte ab- bzw. eingelesen. Ein Eingeben eines Kennworts und einer persönlichen Identifikationsnummer (PIN) oder ein Einlesen der Patientenidentifikation und/oder der Arztberechtigung durch ein zusätzliches Eingabegerät (z. B. Kartenleser für IC-Chip, Barcodeleser) kann damit entfallen. Diese Möglichkeiten bestehen allerdings alternativ als Identifikationsmethoden dann, wenn die entsprechenden Eingabegeräte wie z. B. Tastatur für eine Eingabe von Kennwort und PIN, Kartenleser oder Barcodeleser an die Ein/Ausgabeeinheit mit Multi-Touch-Funktion angeschlossen werden.
  • Es ist günstig, wenn vom Server medizin-spezifische Datenformat wie Digital Imaging and Communications (DICOM) in Medicine und/oder Clinical Document Architecture (CDA) umgewandelt werden, da sowohl DICOM als auch CDA standardisierte und im Gesundheitswesen häufig verwendete Datenformate sind. DICOM ist ein standardisiertes Datenformat bzw. ein Standard für Handhabung, Speichern, Drucken und Übertragen von digitalen Bildern in der Medizin, welches insbesondere von medizinischen bildgebenden Systemen und Verfahren (z. B. digitalen Röntgengeräten, CT, MRT, Ultraschall, Endoskopie, etc.) sowie von PACS-Systemen, in welche digitale Aufnahme aus dem Bereich der Radiologie archiviert werden, genutzt wird. CDA ist ein vom der HL7-Standardisierung erarbeitetes standardisiertes Datenformat bzw. ein auf Extensible Markup Language (XML) basierender Standard für den Austausch und die Speicherung klinischer Inhalte. Im CDA-Datenformat werden beispielsweise medizinische Dokumente wie Arztbriefe, einem Befundberichte, klinische Diagnosen, Medikationspläne, etc. gespeichert.
  • Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird ist als Ein/Ausgabeeinheit mit Multi-Touch-Funktion ein so genannte Microsoft Surface-Ein/Ausgabeeinheit vorgesehen. Die Microsoft Surface-Ein/Ausgabeeinheit ist eine am Markt verfügbare und einsetzbare Ein/Ausgabeeinheit mit Multi-Touch-Funktion der Firma Microsoft. Microsoft Surface ist vorteilhafter Weise als eine Software- und Hardware-Kombination entwickelt worden, die einem oder mehreren Nutzer erlaubt, digitale Inhalte wie z. B. medizinische Dokumente durch eine Einsatz von natürlichen Bewegungen (z. B. Handgesten) zu manipulieren sowie auch physikalische Objekten (z. B. Identitätskarte) über die Bildschirmoberfläche zu erkennen.
  • Kurzbeschreibung der Zeichnung
  • Die Erfindung wird nachfolgend in beispielhafter Weise anhand der beigefügten 1 erläutert. Es zeigt 1 beispiel haft den Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Ausgabe von medizinischen Dokumenten auf einer Ein/Ausgabeeinheit.
  • Ausführung der Erfindung
  • 1 zeigt in schematischer und beispielhafter Weise eine Systemstruktur XDS zum Austausch medizinischer Daten, welche konform zu Richtlinien der „Integrating the Healthcare Enterprise (IHE)”-Initiative ist. Eine derartige Systemstruktur XDS ist beispielsweise die sogenannte Cross-Enterprise Document Sharing-Struktur, welche z. B. in den Dokumenten IRE IT Infrastructure Technical Framework Vol. 1, Section 10, Rev. 5.0, IRE International, 2008 und IRE IT Infrastructure Technical Framework Supplement 2007–2008, Cross-Enterprise Document Sharing XDS.b, Draft for Trial Implementation, 10.10.2008 beschrieben wird.
  • Die Systemstruktur XDS zum Austausch medizinischer Daten umfasst zumindest ein Dokumentenregister DReg, zumindest ein zentrales, elektronisches Dokumentenarchiv DPos sowie mehrere Dokumentquellen DS1, DS2, DS3, DS4, von welchen die medizinischen Dokumente generiert und zur Verfügung gestellt werden.
  • Im Dokumentenregister DReg, welches bei einer Cross-Enterprise Dokument Sharing-Struktur auch als Document Registry bezeichnet wird, sind z. B. Referenzadressen der medizinischen Dokumente hinterlegt. Diese Referenzadressen behalten beispielsweise Basisinformationen zu einem medizinischen Dokument wie z. B. Dokumentname, Datenformat des Dokuments, Datum, medizinisches Fachgebiet, Speicheradresse innerhalb der Systemstruktur XDS, etc. Zusätzlich kann das Dokumentenregister DReg auch ein Hauptverzeichnis MPI von Patientenidentifikationen aufweisen, welches Inhalte zur eindeutigen Identifikation eines Patienten wie beispielsweise Patientennamen, eine eindeutige Patientennummer (z. B. Sozialversicherungsnummer), etc. umfasst. Das Hauptverzeichnis MPI der Patientenidentifikationen kann z. B. auch als Master Patient Index MPI bezeichnet werden.
  • Im zumindest einen zentralen Dokumentenarchiv DPos, welches bei einer Cross-Enterprise Document Sharing-Struktur auch als Document Repository bezeichnet wird, sind die von den Dokumentquellen DS1, DS2, DS3, DS4 zur Verfügung gestellten medizinischen Dokumente hinterlegt. Zusätzlich ist das Dokumentenarchiv DPos auch für eine Registrierung neuer medizinischer Dokumente im Dokumentenregister DReg zuständig. Dokumentquellen DS1, DS2, DS3, DS4, von welchen medizinische Dokumente generiert und/oder zur Verfügung gestellt werden, sind beispielsweise Krankhaus- oder Laborinformationssysteme, bildgebende medizinische Systeme (z. B. digitale Röntgenanlagen, CT, MRT, etc.) und/oder Bildarchivierungs- und Kommunikationssysteme (z. B. PACS).
  • Von diesen Dokumentquellen DS1, DS2, DS3, DS4 werden medizinische Dokumente wie z. B. Röntgen-, CT-, MRT-Aufnahmen, etc. sowie Arztbriefe, einem Befundberichte, klinische Diagnosen, Medikationspläne, etc. generiert. Die medizinischen Dokumente werden dann dem zumindest einen zentralen Dokumentenarchiv DPos der Systemstruktur XDS zum Austausch von medizinischen Daten zur Verfügung gestellt. D. h. die medizinischen Dokumente werden entweder direkt im zentralen Dokumentenarchiv DPos gespeichert oder es wird, insbesondere bei medizinischen Dokumente, welche große Datenmengen umfassen, wie z. B. z. B. Röntgen-, CT-, MRT-Aufnahmen, etc. ein Speicherinformation zum Auffinden des jeweiligen medizinischen Dokuments im zentralen Dokumentenarchiv DPos hinterlegt. Für jedes zur Verfügung gestellte medizinische Dokument wird vom zentralen Dokumentenarchiv DPos eine eindeutige Referenzadresse generiert, welche an das Dokumentenregister DReg weitergeleitet und dort gespeichert wird.
  • Dokumentenregister DReg, das zumindest eine zentrale Dokumentenarchiv DPos sowie die Dokumentenquellen DS1, DS2, DS3, DS4 der Systemstruktur XDS sind für Kommunikation und Datenaustausch über ein Netz (z. B. Internet) miteinander verbunden und befinden sich üblicherweise bei z. B. verschiedenen Krankenhäusern, Labors, Arztpraxen und/oder weiteren Einrichtung des Gesundheitswesens. Von der IHE konformen Systemstruktur XDS zum Austausch von medizinischen Daten werden medizinische Dokumente beispielsweise neutral behandelt. Das heißt, die medizinischen Dokumente werden unabhängig vom jeweiligen medizin-spezifischen Datenformat registriert, abgelegt und verwaltet. So werden von einer Cross-Enterprise Document Sharing-Struktur beispielsweise gängig medizin-spezifische Datenformate wie DICOM, CDA, etc. unterstützt, welche neben Nutzinformationen (z. B. Röntgenbild, CT- oder MRT-Aufnahmen, Befund in Textform) auch Metainformationen (z. B. Zusatzdaten zu Röntgen-, CT-, MRT-Bildern, kodierte klinische Informationen, etc.) umfassen.
  • Mit der Systemstruktur XDS zum Austausch medizinischer Daten ist ein Server DCS verbunden, von welchem über ein Netz (z. B. Internet) mit dem Dokumentenregister DReg und dem zentralen Dokumentenarchiv DPos kommuniziert werden kann. An den Server DCS ist eine Ein/Ausgabeeinheit AE mit Multi-Touch-Funktion wie z. B. eine Microsoft Surface Ein/Ausgabeeinheit über ein Netzwerk angebunden. Eine Kombination aus Server DCS und der Ein/Ausgabeeinheit AE mit Multi-Touch-Funktion wird im Sinne einer IHE konformen Cross-Enterprise Document Sharing-Struktur auch als (Imaging) Document Consumer bezeichnet.
  • Zur Ausgabe von medizinischen Dokumenten, die in der Systemstruktur XDS zum Austausch von medizinischen Daten in medizin-spezifischen Datenformaten archiviert sind, auf der Ein/Ausgabeeinheit AE mit Multi-Touch-Funktion wird in einem ersten Verfahrensschritt 1 eine Patientenidentifikation PI über die Ein/Ausgabeeinheit AE mit Multi-Touch-Funktion eingegeben. Dazu wird beispielsweise eine Identitätskarte des Patienten (z. B. elektronische Gesundheitskarte, elektronische Krankenversicherungskarte, etc.), welche Daten wie z. B. Patientenname, Sozialversicherung, etc. umfasst, auf eine Bildschirmoberfläche der Ein/Ausgabeeinheit AE mit Multi-Touch-Funktion gelegt und dann die auf der Identitätskarte vermerkte Patientenidentifikation PI über die Bildschirmoberfläche eingelesen. Zusätzlich zur Patientenidentifikation PI kann im ersten Verfahrensschritt 1 auch eine Arztberechtigung beispielsweise durch Auflegen einer Arztidentitätskarte auf die Bildschirmoberfläche der Ein/Ausgabeeinheit AE mit Multi-Touch-Funktion eingegeben werden. Mit der Arztberechtigung kann dann geprüft werden, welche medizinischen Dokumente des Patienten der jeweilige Arzt einsehen darf.
  • Alternativ kann im ersten Verfahrensschritt 1 eine Eingabe der Patientenidentifikation bzw. der Arztberechtigung auch mittels Kennwort und einer persönlichen Identifikationsnummer (PIN) oder durch Einlesen eines Barcodes oder durch Auslesen eine IC-Chip erfolgen, wobei der Barcode bzw. der IC-Chip auf der Identitätskarte angebracht sein können. Diese Möglichkeiten stehen allerdings nur dann zur Identifikation von Patient bzw. Arzt zur Verfügung, wenn entsprechende Eingabegeräte wie z. B. Tastatur, Kartenleser oder Barcodeleser bei der Ein/Ausgabeeinheit AE mit Multi-Touch-Funktion vorgesehen werden.
  • In einem zweiten Verfahrensschritt 2 wird die eingelesene Patientenidentifikation PI und gegebenenfalls die Arztberechtigung von der Ein/Ausgabeeinheit AE mit Multi-Touch-Funktion an den Server DCS weitergeleitet. Vom Server DCS wird eine Suchabfrage im Dokumentenregister DReg der Systemstruktur XDS zum Austausch medizinischer Daten gestartet. Dabei werden im Dokumentenregister DReg anhand der eingelesenen Patientenidentifikation PI die verfügbaren, medizinischen Dokumente des Patienten bzw. die entsprechenden Referenzadressen dieser Dokumente ermittelt. Zusätzlich kann beim zweiten Verfahrensschritt 2 eine gegebenenfalls eingelesene Arztberechtigung überprüft werden.
  • In einem dritten Verfahrensschritt 3 werden dann vom Dokumentenregister DReg die zur Patientenidentifikation PI gefundenen Referenzadressen der medizinischen Dokumente an den Server DCS zurückgesendet. Wurde im zweiten Verfahrensschritt 2 auch die Arztberechtigung geprüft, so werden im dritten Verfahrensschritt 3 nur mehr die Referenzadressen jener patientenspezifischen medizinischen Dokumente zurückgeliefert, welche vom Arzt eingesehen werden dürfen. Vom Server DCS werden die ermittelten Referenzadressen der medizinischen Dokumente an die Ein/Ausgabeeinheit AE mit Multi-Touch-Funktion weitergeleitet und dort als Auswahlliste der für einen Patienten verfügbaren, medizinischen Dokumente angezeigt. Die Referenzadresse eines medizinischen Dokuments umfasst dazu neben einer Speicheradresse des Dokuments innerhalb der Systemstruktur XDS auch Informationen wie z. B. Dokumentname, Datenformat des Dokuments (z. B. Text, Bild, Video, etc.), Datum, medizinisches Fachgebiet, etc.
  • Diese Informationen werden im dritten Verfahrensschritt 3 entsprechend für eine Anzeige als Auswahlliste auf der Ein/Ausgabeeinheit AE mit Multi-Touch-Funktion aufbereitet, damit die verfügbaren, medizinischen Dokumente in der Auswahlliste beispielsweise mit Dateiname, Datum, Symbol bzw. Piktogramm (= Icon), etc. angezeigt werden können. Zusätzlich kann die Auswahlliste der ermittelten medizinischen Dokumente auf der Ein/Ausgabeeinheit AE mit Multi-Touch-Funktion z. B. nach Datum, Typ einer enthaltenen Nutzinformation (z. B. Text, Bild, Video, etc.) oder nach medizinischen Kriterien (z. B. Fachgebiet, Medikamentenverwendung, behandelnder Arzt, behandelndes Krankenhaus, etc.) strukturiert sein, um gewünschte medizinische Dokumenten leichter aufzufinden.
  • In einem vierten Verfahrensschritt 4 werden dann mittels Hand- und/oder Fingerbewegungen auf der Bildschirmoberfläche der Ein/Ausgabeeinheit AE mit Multi-Touch-Funktion eines oder mehrere medizinische Dokumente ausgewählt. So können für eine Auswahl beispielsweise die Symbole der gewünschten medizinischen Dokumente mit der Hand bzw. den Finger von einem Nutzer aus der Auswahlliste in einen Anzeigebereich der Bildschirmoberfläche der Ein/Ausgabeeinheit AE mit Multi-Touch-Funktion gezogen werden.
  • In einem fünften Verfahrensschritt 5 werden von Ein/Ausgabeeinheit AE mit Multi-Touch-Funktion die ausgewählten medizinischen Dokumente dem Server DCS mitgeteilt. Vom Server DCS werden dann die bereits im zweiten Verfahrensschritt 2 ermittelten, zugehörigen Referenzadressen ausgewertet und einen entsprechende Anforderung für diese medizinischen Dokumente an das zentrale Dokumentenarchiv DPos gesendet. Vom zentralen Dokumentenarchiv DPos werden in einem sechsten Verfahrensschritt 6 die gewünschten medizinischen Dokumente von der jeweiligen Speicheradresse – entweder im zentralen Dokumentenarchiv DPos selbst oder bei einer Dokumentenquelle DS1, DS2, DS3, DS4 (z. B. PACS) – geholt und an den Server DCS gesendet.
  • In einem siebten Verfahrensschritt 7 werden dann die medizinischen Dokumente, welche in einem medizin-spezifischen Datenformat (z. B. DICOM, CDA) in Form von Nutz- und Metainformationen abgelegt und an den Server DCS geliefert worden sind, vom Server DCS für eine Ausgabe auf der Ein/Ausgabeeinheit AE mit Multi-Touch-Funktion entsprechend aufbereitet. Das bedeutet, die medizinischen Datenformate werden derart konvertiert, dass die im jeweiligen Dokument enthaltenen Nutzinformationen und Metainformationen auf der Ein/Ausgabeeinheit AE mit Multi-Touch-Funktion angezeigt und manipuliert werden können.
  • So werden z. B. bei medizinischen Dokumenten im DICOM-Format die Nutzinformationen wie z. B. Bilder, Video, etc. in auf der Ein/Ausgabeeinheit AE mit Multi-Touch-Funktion anzeigbare Standard-Bild- bzw. Standard-Videoformate (z. B. jpeg, Bitmap, mpeg, Audio Video Interleave (AVI), etc.) umgewandelt und die bei DICOM-Dokumenten in einem sogenannten Header abgelegten Metainformationen (z. B. Patientenname, Datum der Aufnahmeerstellung, Geräteparameter, Arztname, etc.) beispielsweise als Text, ergänzende Information, etc. sichtbar gemacht. Bei medizinischen Dokumenten im CDA-Format (z. B. Arztbriefen, Befunden, etc.), welche weitere medizinische Dokumente als sogenannte eingebettete Dateien enthalten können, werden beispielsweise diese eingebetteten Dateien ausgewertet und sichtbar gemacht. D. h. vom Server DCS werden die entsprechenden Inhalte der eingebetteten Datei in der Systemstruktur XDS ermittelt und ebenfalls für die Ausgabe auf der Ein/Ausgabeeinheit AE mit Multi-Touch-Funktion aufbereitet.
  • In einem achten Verfahrensschritt 8 werden dann die vom Server DCS entsprechend aufbereiteten medizinischen Dokumente an die Ein/Ausgabeeinheit AE mit Multi-Touch-Funktion weitergeleitet und ein Inhalt der Dokumente im Anzeigebereich der Bildschirmoberfläche der Ein/Ausgabeeinheit AE mit Multi-Touch-Funktion ausgegeben. Die angezeigten medizinischen Dokumente können dann auf der Bildschirmoberfläche der Ein/Ausgabeeinheit AE mit Multi-Touch-Funktion von eine oder mehreren Nutzer (z. B. Arzt, Patient) mittels Hand- und/oder Fingerbewegungen manipuliert werden – d. h. die Dokumenten können beispielsweise vergrößert, verkleinert, verschoben, gedreht, virtuell umgedreht, für ein Ansicht mehrerer Dokumente angeordnet und/oder geschlossen werden. Bei Videoformaten kann z. B. auch zusätzlich ein Abspielen des Videoinhalts mit Hand- oder Fingerbewegungen gestartet werden.
  • Damit können insbesondere durch den Einsatz der Ein/Ausgabeeinheit AE mit Multi-Touch-Funktion Abläufe ärztlicher Tätigkeiten in Praxen oder im Krankenhausbereich wie z. B. Patientengespräche, Besprechungen, etc. digital abgebildet werden.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • - IHE IT Infrastructure Technical Framework Vol. 1, Section 10, Rev. 5.0, IHE International, 2008 [0011]
    • - IHE IT Infrastructure Technical Framework Supplement 2007–2008, Cross-Enterprise Document Sharing XDS.b, Draft for Trial Implementation, 10.10.2008 [0011]
    • - IRE IT Infrastructure Technical Framework Vol. 1, Section 10, Rev. 5.0, IRE International, 2008 [0029]
    • - IRE IT Infrastructure Technical Framework Supplement 2007–2008, Cross-Enterprise Document Sharing XDS.b, Draft for Trial Implementation, 10.10.2008 [0029]

Claims (9)

  1. Verfahren zur Ausgabe von medizinischen Dokumenten auf einer Ein/Ausgabeeinheit (AE), wobei die medizinischen Dokumente in einer „Integrating the Healthcare Enterprise” konformen Systemstruktur (XDS) zum Austausch medizinischer Daten generiert und archiviert werden und in medizin-spezifischen Datenformaten mit Nutz- und Metainformationen abgelegt sind, dadurch gekennzeichnet, dass als Ein/Ausgabeeinheit (AE) eine Ein/Ausgabeeinheit (AE) mit Multi-Touch-Funktion eingesetzt wird, dass zuerst über die Ein/Ausgabeeinheit (AE) mit Multi-Touch-Funktion eine Patientenidentifikation (PI) eingelesen wird (1), dass dann von einem mit der Ein/Ausgabeeinheit (AE) mit Multi-Touch-Funktion über ein Netzwerk verbundenen Server (DCS) anhand der Patientenidentifikation (PI) verfügbare, patientenspezifische medizinische Dokumente in der Systemstruktur (XDS) zum Austausch medizinischer Daten ermittelt werden (26), und dass dann die medizin-spezifischen Datenformate der jeweils ermittelten medizinischen Dokumente vom Server (DCS) derart umgewandelt werden (7), dass die Nutz- und Metainformation der ermittelten medizinischen Dokumente für eine Ausgabe und Handhabung auf der Ein/Ausgabeeinheit (AE) mit Multi-Touch-Funktion geeignet sind, und dass diese Dokumente dann an die Ein/Ausgabeeinheit (AE) mit Multi-Touch-Funktion weitergeleitet werden (8).
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vom Server (DCS) anhand der Patientenidentifikation (PI) zuerst Referenzadressen der verfügbaren, patientenspezifischen medizinischen Dokumente in der Systemstruktur (XDS) zum Austausch medizinischer Daten ermittelt werden (2), dass dann vom Server (DCS) anhand der Referenzadressen eine Auswahlliste der verfügbaren medizinischen Dokumente erstellt (3) und auf der Ein/Ausgabeeinheit (AE) mit Multi-Touch-Funktion angezeigt wird (4), dass nach Auswahl zumindest eines medizinischen Dokuments aus der Auswahlliste das gewählte Dokument vom Server (DCS) anhand einer zugehörigen Referenzadresse in der Systemstruktur (XDS) zum Austausch medizinischer Daten abgerufen (5, 6) und derart umgewandelt wird (7), dass die Nutz- und Metainformation des gewählten Dokuments auf der Ein/Ausgabeeinheit (AE) mit Multi-Touch-Funktion anzeigbar und handhabbar sind.
  3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswahlliste der ermittelten medizinischen Dokumente auf der Ein/Ausgabeeinheit (AE) mit Multi-Touch-Funktion strukturiert nach Datum und/oder Typ der Nutzinformation der medizinischen Dokumente ausgegeben wird (4).
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswahlliste der ermittelten medizinischen Dokumente auf der Ein/Ausgabeeinheit (AE) mit Multi-Touch-Funktion strukturiert nach medizinischen Kriterien, insbesondere Fachgebiet, Medikamentenverwendung, behandelnder Arzt oder behandelndes Krankenhaus, ausgegeben wird (4).
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgabe der patientenspezifischen medizinischen Dokumente durch den Server (DCS) anhand von eingebbaren Suchkriterien vorgefiltert wird.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich für ein Anzeigen und Handhaben der medizinischen Dokumente eine Überprüfung einer Arztberechtigung durchgeführt wird (1, 2).
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Patientenidentifikation (PI) und/oder die Arztberechtigung von einer Identitätskarte eingelesen werden.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass von Server (DCS) medizin-spezifische Datenformate wie Digital Imaging and Communications in Medicine und/oder Clinical Document Architecture umgewandelt werden (7).
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass als Ein/Ausgabeeinheit (AE) mit Multi-Touch-Funktion ein so genannter Microsoft Surface Ein/Ausgabeeinheit verwendet wird.
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