DE102009017839A1 - Lagerkonzept für Segmentmotoren - Google Patents

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Gerhard Matscheko
Elmar Dr. Schäfers
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Abstract

Die Erfindung betrifft eine elektrische Maschine mit - einem Stator (1), der erste Mittel zur Erzeugung eines magnetischen Feldes aufweist, - einer Welle (3) und - einem mit der Welle (3) verbundenen Rotor (4), der über einen Luftspalt (5) von dem Stator (1) beabstandet ist, wobei der Luftspalt derart angeordnet ist, dass das magnetische Feld im Wesentlichen axial innerhalb des Luftspaltes bei einem Betrieb der elektrischen Maschine gerichtet ist. Um eine Einhaltung eines Luftspaltes (5) auch bei hohen axial gerichteten Kräften sicherzustellen, weist die elektrische Maschine ein zwischen dem Rotor (4) und dem Stator (1) angeordnetes Lager (6) zur Aufnahme von zwischen dem Stator (1) und Rotor (4) in Richtung der Wellenachse (7) wirkenden Anziehungskräften auf.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine elektrische Maschine mit den Merkmalen gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1. Kennzeichnend für eine derartige dynamoelektrische Maschine ist die Anordnung von Stator und Rotor zueinander bzw. die hieraus folgende Ausprägung des Luftspaltes. Stator und Rotor sind nämlich derartig im Verhältnis zueinander angeordnet, dass sich im Betrieb der elektrischen Maschine ein magnetischer Fluss im Luftspalt ergibt, der in erster Linie axial gerichtet ist. Unter axial ist in diesem Zusammenhang eine Richtung anzusehen, die parallel zur Rotationsachse der Welle ist.
  • Die gattungsgemäße elektrische Maschine unterscheidet sich somit von der Vielzahl handelsüblicher Elektromotoren dadurch, dass die Flussdichte im Luftspalt axial statt radial verläuft.
  • Eine spezielle Ausprägung einer elektrischen Maschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 stellt ein so genannter Scheibensegmentmotor dar. Ein solcher ist beispielsweise aus der WO 2008/098867 A1 bekannt. Scheibensegmentmotoren sind von ihrem Funktionsprinzip Linearmotoren, bei denen statorseitige Spulen zur Erzeugung eines magnetischen Feldes an der Maschine befestigt sind und Dauermagnete zur Erzeugung eines Erregerfeldes auf einer rotierenden Scheibe verteilt sind. Der Antrieb funktioniert hier nach dem gleichen Prinzip wie bei einem Linearmotor, bei dem die Antriebsstrecke im Kreis dem Umfang der rotierenden Scheibe folgend ausgeprägt ist.
  • Derartige Scheibensegmentmotoren werden häufig, wie auch in der WO 2008/098867 A1 beschrieben, zur Erzeugung sehr hoher Drehmomente eingesetzt. Ihre Konstruktion ist jedoch nicht trivial, da zwischen den statorseitigen Spulen und den rotorseitigen Dauermagneten sehr starke magnetische Anziehungskräfte wirken. Diese sind umso stärker, je geringer der Luft spalt zwischen Stator und Rotor gewählt wird. Um jedoch einen hohen Wirkungsgrad der Maschine zu erzielen, ist der Luftspalt so gering wie möglich zu wählen. Um die hieraus folgenden starken axial wirkenden Anziehungskräfte beherrschen zu können, muss der Aufbau der elektrischen Maschine eine hohe Steifigkeit aufweisen. Zur Einhaltung des Luftspaltes müssen weiterhin die Fertigungstoleranzen an den Wellenlagern entsprechend klein gehalten werden. Je größer das von der elektrischen Maschine zu erzeugende Drehmoment ist, desto größer muss der Durchmesser der Läuferscheibe gewählt werden. Dies hat jedoch zur Folge, dass die Anziehungskräfte zwischen Stator und Rotor entsprechend ihres Hebelarmes große Kippmomente bewirken, die über die Wellenlagerung in das Maschinenbett hinein geleitet werden.
  • Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Einhaltung eines Luftspaltes, in dem ein zwischen Stator und Rotor einer elektrischen Maschine ausgeprägtes magnetisches Feld in axialer Richtung verläuft, auch bei hohen axial gerichteten Kräften sicher zu stellen.
  • Diese Aufgabe wird durch eine elektrische Maschine mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst. Eine solche Maschine umfasst einen Stator, der erste Mittel zur Erzeugung eines magnetischen Feldes aufweist, eine Welle und einen mit der Welle verbundenen Rotor, der über einen Luftspalt von dem Stator beabstandet ist, wobei der Luftspalt derart angeordnet ist, dass das magnetische Feld im Wesentlichen axial innerhalb des Luftspaltes bei einem Betrieb der elektrischen Maschine gerichtet ist. Die erfindungsgemäße elektrische Maschine umfasst weiter ein zwischen dem Rotor und dem Stator angeordnetes Lager zur Aufnahme von zwischen dem Stator und dem Rotor in Richtung der Wellenachse wirkenden Anziehungskräften.
  • Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den abhängigen Patentansprüchen zu entnehmen.
  • Im Gegensatz zu bisherigen Lagerungskonzepten, bei denen die axialen Anziehungskräfte von den Radiallagern der mit dem Läufer verbundenen Welle aufgenommen werden, werden durch das erfindungsgemäße Lager die magnetischen Anziehungskräfte zwischen Rotor und Stator möglichst nahe am Entstehungsort aufgenommen. Je näher das Lager hierbei im Bereich der magnetfelderzeugenden Komponenten platziert ist, desto geringer sind die von den Anziehungskräften verursachten Kippmomente. Somit müssen deutlich geringere Kippmomente ins Maschinenbett übertragen werden. Die Belastung der Maschinenlager kann hierdurch deutlich reduziert werden.
  • In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung sind der Stator und der Rotor scheibenförmig ausgeführt und die ersten Mittel als ringförmig über die Statorscheibe verteilte Spulen ausgebildet. Durch das erfindungsgemäße Lager muss eine solche Rotorscheibe nicht mehr so biegesteif realisiert werden, wie es bei einem Scheibenmotor gemäß dem Stand der Technik der Fall wäre. Dadurch kann die Drehträgheit dieser Läuferscheibe erheblich reduziert werden, was zu einer höheren Dynamik der elektrischen Maschine führt.
  • Eine elektrische Versorgung des Rotors und damit verbundene Schleifkontakte können in vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung dadurch eingespart werden, dass der Rotor zweite Mittel zur Erzeugung eines magnetischen Feldes aufweist, die insbesondere als Permanentmagnete ausgebildet sind und ringförmig über die Rotorscheibe angeordnet sind. Im Betrieb der elektrischen Maschine entstehen die axial wirkenden Anziehungskräfte bei einer derartigen Ausgestaltung zwischen dem rotorseitigen Permanentmagneten und den statorseitigen Spulen, mit denen das Ankerfeld erzeugt wird. Das Lager zur Aufnahme der axialen Kräfte sollte in radialer Richtung betrachtet möglichst nah bei den Spulen und Permanentmagneten angeordnet sein, um die Erzeugung von Kippmomenten zu reduzieren.
  • Das Lager kann als Wälzlager oder Gleitlager ausgeführt sein, wobei bei einer Ausführung als Gleitlager Luftlager, Magnet lager, hydrostatische Lager oder Trockenlager zum Beispiel in Frage kommen.
  • Da aufgrund des zusätzlichen Lagers zwischen Stator und Rotor an die Biegesteifigkeit des Rotors nicht mehr so hohe Anforderungen gestellt werden, kann die Drehträgheit der elektrischen Maschine in vorteilhafter Ausgestaltung weiter reduziert werden, indem der Rotor eine Speichenkonstruktion oder eine Verjüngung aufweist, durch die der Rotor in axialer Richtung eine Elastizität erhält. Diese Elastizität hat darüber hinaus den Vorteil, dass eine mechanische Überbestimmung bei der Lagerung des Rotors vermieden wird. Durch die Elastizität ist gewährleistet, dass die axiale Lagerung nahezu allein durch das zwischen dem Rotor und dem Stator angeordnete Lager geschieht. Eine Übertragung der axialen Anziehungskräfte auf die Maschinenlager wird hierdurch vermieden.
  • Eine Erhöhung des realisierbaren Drehmoments der elektrischen Maschine und eine Verminderung der Belastung des Lagers wird bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung dadurch erreicht, dass die elektrische Maschine einen weiteren Stator mit weiteren ersten Mitteln zur Erzeugung eines magnetischen Feldes aufweist, wobei der Rotor zwischen dem Stator und dem weiteren Stator derart angeordnet ist, dass er von dem weiteren Stator über einen weiteren Luftspalt beabstandet ist und das magnetische Feld im Wesentlichen axial innerhalb des weiteren Luftspalts bei einem Betrieb der elektrischen Maschine gerichtet ist.
  • Um bei einer derartigen Ausführungsform eine definierte Richtung der Anziehungskräfte zur Wahrung der Stabilität des Gesamtsystems zu garantieren, sind in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die zwischen dem Stator und dem Rotor wirkenden Anziehungskräfte größer als die zwischen dem weiteren Stator und dem Rotor wirkenden Anziehungskräfte. Dieses Ziel kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Spulen des weiteren Stators mit einem betragsmäßig geringeren Strom bestromt werden als die des Stators. Alternativ können bei der Verwendung von Permanentmagneten zur Erzeugung des Erregerfeldes auf dem Rotor unterschiedlich starke Permanentmagnete für die beiden Luftspaltfelder verwendet werden. Die einfachste Möglichkeit zur Herstellung eines Ungleichgewichtes der Anziehungskräfte kennzeichnet sich durch eine Ausgestaltung der Erfindung, bei der der Luftspalt zwischen dem Stator und dem Rotor kleiner als der weitere Luftspalt zwischen dem weiteren Stator und dem Rotor ist.
  • Insbesondere bei Ausführungsformen, bei denen sich die elektrische Maschine das Funktionsprinzip der Linearmotortechnik zunutze macht, ist der Wirkungsgrad des Motors direkt vom realisierbaren Luftspalt zwischen Rotor und Stator abhängig. Somit hängt der Wirkungsgrad der elektrischen Maschine extrem von der Maßhaltigkeit, Steifigkeit und Lagerung des Rotors ab sowie von der Qualität der Ausrichtung zwischen Stator und Rotor.
  • Durch die erfindungsgemäße Anordnung des Lagers wird der Rotor insbesondere in Höhe der ersten Mittel zur Erzeugung des magnetischen Feldes axial geführt, um die Einhaltung des Luftspalts zwischen Stator und Rotor zu gewährleisten. Die axialen Anziehungskräfte enthalten in der Regel unerwünschte Wechselanteile, die z. B. auf Taumelbewegung der Scheibe, Toleranzen bei der Fertigung des Rotors bzw. des Stators oder durch Eigenformen des Aufbaus oder durch die Befestigung der Primärteile im System entstehen können. Diese axialen Kräfte werden über das Lager auf die Statorscheibe und von dort weiter in die elektrische Maschine übertragen.
  • Eine vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen elektrischen Maschine umfasst daher Entkopplungsmittel, die eine Bewegung des Stators in Richtung der axial wirkenden Anziehungskräfte ermöglichen. Diese Entkopplungsmittel entschärfen das Problem bei der Montage der elektrischen Maschine bezüglich Toleranzen und der Ausrichtung von Stator und Rotor zueinander. Die Entkopplungsmittel sind in tangentialer Richtung, d. h. in Kraftrichtung des Motors, sehr steif ausgelegt.
  • Jedoch weisen sie in axialer Richtung den gewünschten Freiheitsgrad auf, durch den der Stator axial bewegbar ist, so dass die axial wirkenden Anziehungskräfte nicht auf das Maschinenbett übertragen werden können.
  • Die Entkopplungsmittel können ein inhärenter Bestandteil des Stators sein. Das heißt, der Aufbau des Stators ist derartig gewählt, dass er in tangentialer Richtung eine hohe Steifigkeit aufweist, jedoch in axialer Richtung genügend elastisch ist, um eine den Taumelbewegungen des Rotors folgende Bewegung zuzulassen.
  • Alternativ ist eine Ausführungsform der Erfindung vorteilhaft, bei der die Entkopplungsmittel an einem Verbindungselement des Stators ausgeführt sind, über das der Stator an einem Gehäuse der elektrischen Maschine befestigt ist, wobei die Entkopplungsmittel insbesondere in Form einer Verjüngung ausgebildet sind, durch die das Verbindungselement in Richtung der axial wirkenden Anziehungskräfte elastisch wird. Hierbei kann die Statorscheibe selbst beliebig steif auch in axialer Richtung ausgebildet sein. Die gewünschte axiale Bewegungsfreiheit des Stators wird durch das Verbindungselement realisiert, welches in axialer Richtung genügend elastisch ist. Um das Drehmoment des Motors verzögerungsfrei übertragen zu können, muss jedoch auch das Verbindungselement in tangentialer Richtung die erforderliche Steifigkeit aufweisen.
  • Insbesondere bei einer Ausgestaltung der elektrischen Maschine als Scheibensegmentmotor, die das Funktionsprinzip des Linearmotors verfolgt, ist eine Ausführungsform vorteilhaft, bei der der Stator mehrere ringförmig angeordnete Segmente mit jeweils mindestens einer Spule aufweist und die einzelnen Segmente in Richtung der axial wirkenden Anziehungskräfte gegeneinander bewegbar sind. Auf diese Art und Weise werden die einzelnen Statorsegmente bezüglich ihres Freiheitsgrades in axialer Richtung voneinander entkoppelt. Verspannungen zwischen den einzelnen Segmenten werden vermieden. Das zwischen Rotor und Stator angeordnete Lager muss somit nur noch die Zugkräfte aufnehmen, die das jeweilige Segment verursacht. Zusätzliche Kräfte aufgrund von Spannungen zwischen den einzelnen Segmenten, die auf eine fehlerhafte Montage oder Fertigungstoleranzen zurückzuführen sind, wirken nicht auf das Lager.
  • Die axiale Beweglichkeit der einzelnen Segmente gegeneinander kann in vorteilhafter Ausgestaltung dadurch erzielt werden, dass die Segmente durch insbesondere radial verlaufende auf dem Stator angeordnete Nuten voneinander beabstandet sind.
  • Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
  • 1 eine als Segmentmotor ausgeführten elektrischen Maschine,
  • 2 eine erste Ausführung einer erfindungsgemäßen elektrischen Maschine in Schnittdarstellung,
  • 3 einen prinzipiellen Aufbau einer elektrischen Maschine in Scheibenanordnung mit einem Axiallager,
  • 4 eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen elektrischen Maschine mit einem Verbindungselement zur Entkopplung axialer Kräfte vom Maschinenbett,
  • 5 eine Prinzipdarstellung des Verbindungselementes nach 4,
  • 6 eine weitere Darstellung des Verbindungselementes nach 4 und
  • 7 eine Frontansicht einer Statorscheibe mit einzelnen Segmenten mit Spulen zur Felderzeugung und radial verlaufenden Nuten zwischen den Segmenten.
  • 1 zeigt eine als Segmentmotor ausgeführte elektrische Maschine. Ein solcher Segmentmotor kann prinzipiell als kreisförmig angeordneter Linearmotor betrachtet werden. Die Maschine umfasst einen Rotor 4, der zwischen einem Stator 1 und einem weiteren Stator 10 angeordnet ist. Auf dem Rotor 4 befinden sich ringförmig angeordnete Permanentmagnete zur Er zeugung eines Erregerfelds. Die Permanentmagnete sind auf beiden Seiten des Rotors 4 angeordnet, so dass sowohl der Stator 1 als auch der weitere Stator 10 ein Drehmoment auf den Rotor 4 übertragen können. Sowohl auf dem Stator 1 als auch auf dem weiteren Stator 11 sind jeweils Spulen angebracht, die der Erzeugung eines Ankerfelds dienen. Die Spulen der beiden Primärteile, d. h. des Stators 1 und des weiteren Stators 10, sind jeweils über einen Luftspalt von den Permanentmagneten des Sekundärteils, d. h. des Rotors 4, beabstandet.
  • Mit einem solchen Segmentmotor kann aufgrund des großen Durchmessers, der sich bei einer derartigen Scheibenanordnung realisieren lässt, ein sehr großes Drehmoment erzeugt werden. Die magnetischen Feldlinien verlaufen innerhalb des Luftspalts zwischen dem Stator 1 und dem Rotor 4 sowie innerhalb des weiteren Luftspalts zwischen dem Rotor 4 und dem weiteren Stator 10 in axialer Richtung, das heißt in einer Richtung parallel zur Rotationsachse des Rotors 4. Anziehungskräfte, die zwischen dem Rotor 4 und dem Stator 1 bzw. dem weiteren Stator 10 wirken, sind ebenfalls axial, d. h. parallel zur Wellenachse der elektrischen Maschine, gerichtet. Die zwischen den Spulen der Statoren 1, 10 und den Dauermagneten wirkenden Anziehungskräfte sind in der Regel nicht betragsmäßig gleich, so dass neben dem Drehmoment des Segmentmotors auch starke resultierende Axialkräfte und Kippmomente entstehen können. Damit diese beherrscht werden können, werden gemäß dem Stand der Technik die Elemente eines derartigen Segmentmotors, insbesondere der Rotor 4, sehr biegesteif ausgeführt. Hierdurch wird die Läuferscheibe jedoch in der Regel sehr schwer und damit träge.
  • 2 zeigt eine erste Ausführung einer erfindungsgemäßen elektrischen Maschine in Schnittdarstellung. Auch hier ist eine Läuferscheibe bzw. ein Rotor 4 zwischen einem Stator 1 und einem weiteren Stator 10 angeordnet. Der Rotor 4 ist über einen Luftspalt 5, der von dem magnetischen Fluss im Wesentlichen in axialer Richtung durchsetzt ist, beabstandet. Ana log ist der weitere Stator 10 über einen weiteren Luftspalt 11 von dem Rotor 4 beabstandet, wobei sich auch innerhalb des weiteren Luftspalts 11 eine im wesentlichen axial gerichtete Verteilung des magnetischen Flusses ergibt. Axial bedeutet hier sowie in der gesamten Anmeldung, dass die Richtung einer Parallelen der Rotationsachse 7 der Welle 3 des Rotors 4 entspricht.
  • Der Rotor 4 ist auf eine Welle 3 der elektrischen Maschine aufgeschrumpft, wobei die Welle 3 über Radiallager 12 zum Maschinenbett hin gelagert ist.
  • Der Rotor 4 weist ringförmig über seinen Umfang verteilte Permanentmagnete 8 auf, die ein Erregerfeld bilden, welches mit einem von dem Stator 1 erzeugten Ankerfeld und mit einem von dem weiteren Stator 10 erzeugten weiteren Ankerfeld in Wechselwirkung steht. Zur Erzeugung dieser Ankerfelder umfassen der Stator 1 und der weitere Stator 10 jeweils ebenfalls ringförmig angebrachte Spulen 2, die segmentartig auf den Scheiben dieser Elemente verteilt sind.
  • Zwischen dem Stator 1 und dem Rotor 4 ist ein Lager 6 angeordnet, welches die axial zwischen den Spulen 2 des Stators 1 und den Permanentmagneten 8 des Rotors 4 wirkenden Anziehungskräfte aufnehmen kann. Dieses Lager 6 kann sowohl als Wälzlager als auch als Gleitlager ausgeführt werden. Im Falle einer Gleitlagerung können hydrostatische Lager, Trockenlager oder Luftlager zum Einsatz kommen. Mittels dieser Lagerung kann verhindert werden, dass die Läuferscheibe außer dem Drehmoment des Motors auch Axialkräfte oder Kippmomente übertragen muss. Es entsteht ein geschlossener Kraftfluss über die Permanentmagnete 8, den Luftspalt 5, die Spulen 2 und das Lager 6, der in der Figur durch gebogene Pfeile angedeutet ist.
  • Aufgrund dieses Lagers 6 kann die Läuferscheibe dünner ausgeführt werden, was zu einer entsprechenden Reduzierung der Läuferträgheit führt. Alternativ könnte statt dem hier darge stellten verjüngten Innenteil des Rotors auch eine Speichenkonstruktion für den Rotor 4 gewählt werden. Beide Varianten führen dazu, dass der Rotor 4 bezüglich einer Verkippung biegeweich wird. Hiermit kann eine Überbestimmung der gesamten Lagerung bestehend aus den Maschinenlagern 12 und dem axial wirkenden Lager 6 vermieden werden. Der Segmentmotor kann somit direkt mit der anzutreibenden Welle 3 gekoppelt werden, ohne dass das Lagerkonzept der Maschine bezüglich einer möglichen Überbestimmtheit modifiziert werden muss.
  • Durch den weiteren Stator 10 wird die resultierende axial wirkende Kraft insgesamt deutlich reduziert und somit die Last des Lagers 6 vermindert. Um jedoch sicherzustellen, dass die resultierende axiale Kraft stets in Richtung des Lagers 6, also in Richtung des Luftspalts 5 wirkt, ist der weitere Luftspalt 11 größer als der Luftspalt 5 ausgeführt. Dies hat zur Folge, dass bei gleicher Bestromung der Spulen 2 und bei gleicher Wahl der Permanentmagnete 8 auf beiden Seiten des Rotors 4 die Anziehungskraft zwischen dem Stator 1 und dem Rotor 4 größer ist als zwischen dem Rotor 4 und dem weiteren Stator 10. Somit können die Lagerkräfte bei gleichzeitiger Wahrung eines stabilen Systems minimiert werden.
  • Durch das gezeigte Lagerungskonzept kann der Rotor 4 des Segmentmotors bezüglich seiner Drehträgheit minimiert werden, wodurch sich ein dynamisch hochwertiger Motor realisieren lässt. Die bezüglich Verkippung biegeweiche Ausführung des Rotors 4 macht den Einsatz einer Kupplung bzw. die Überarbeitung eines bestehenden Lagerungskonzepts der anzutreibenden Maschine unnötig. Hierdurch kann ein hoher Grad an Flexibilität und somit Attraktivität des Motors sichergestellt werden.
  • Durch den weiteren Stator 10 können die realisierbaren Drehmomente verdoppelt und zudem die durch die Axiallagerung abzufangenden Kräfte minimiert werden. Dies erlaubt eine weitere Vereinfachung des Lagers 6 mit einer entsprechenden Kostenreduzierung.
  • 3 zeigt einen prinzipiellen Aufbau einer elektrischen Maschine in Scheibenanordnung mit einem Axiallager. Auch hier umfasst die elektrische Maschine, die als Scheibenmotor ausgestaltet ist, einen scheibenförmigen Rotor 4, der zwischen einem Stator 1 und einem weiteren Stator 10 angeordnet ist. Wie bereits unter 2 geschildert, ist ein Lager 6 zwischen dem Stator 1 und dem Rotor 4 vorgesehen, um die axialen Anziehungskräfte möglichst nah an ihrem Entstehungsort aufzunehmen. Durch diese axiale Führung des Rotors 4 kann der Luftspalt zwischen dem Stator 1 und dem Rotor 4 und damit auch der Luftspalt zwischen dem Rotor 4 und dem weiteren Stator 10 gewährleistet werden. Bewusst offen gelassen ist in dieser Darstellung, wie der Stator 1 mit einem Gehäuse 16 der Maschine gekoppelt ist. Bei einer starren Ankopplung des Stators 1 an das Gehäuse 16 der Maschine würden die auf das Lager 6 wirkenden Axialkräfte auch auf das Maschinenbett übertragen. Es bestünde eine direkte Kopplung zwischen dem Primärteil-Koordinatensystem 18 und dem Maschinenkoordinatensystem 17. Die Belastung von Maschinenteilen lässt sich jedoch weiter reduzieren, wenn die Kopplung zwischen diesen beiden Koordinatensystemen 17, 18 aufgehoben wird.
  • Eine Lösung hierfür zeigt 4, die eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen elektrischen Maschine mit einem Verbindungselement 15 zur Entkopplung axialer Kräfte vom Maschinenbett darstellt. Der Aufbau der elektrischen Maschine umfasst im Wesentlichen auch die Elemente, die die erste Ausführungsform gemäß 2 aufweist. Gleiche Elemente sind daher auch mit gleichen Bezugszeichen versehen.
  • Ein Unterschied stellt jedoch die Ankopplung des Stators 1 an das Maschinengehäuse 16 dar. Bei der in 4 gezeigten Ausführungsform geschieht diese Kopplung über das Verbindungselement 15, welches Entkopplungsmittel 12 in Form einer Verjüngung umfasst. Durch diese Verjüngung werden die beispielsweise durch eine Taumelbewegung des Rotors 4 verursachten und über die Lager 6 auf den Stator 1 übertragenen axialen Kräfte nicht auf das Maschinengehäuse 16 und damit auf das Maschi nenbett übertragen, sondern durch eine aufgrund der Verjüngung ermöglichte axiale Bewegung des Stators 1 kompensiert. Das Verbindungselement 15 schafft also in Kraftrichtung der Anziehungskräfte zwischen Stator 1 und Rotor 4 bzw. zwischen weiteren Stator 10 und Rotor 4 eine Bewegungsfreiheit des aus Stator 1, Rotor 4 und weiterem Stator 10 bestehenden Antriebssystems. Hingegen ist das Verbindungselement 15 in Antriebsrichtung des Motors, also in tangentialer Richtung, sehr steif ausgeführt. Damit kann das Drehmoment der Maschine nahezu verzögerungsfrei übertragen werden.
  • Eine Prinzipdarstellung des Verbindungselements 15 zeigt 5. Das Entkopplungsmittel 12 kann als eine Art Gelenk angesehen werden, welches den gewünschten Freiheitsgrad in Richtung der Anziehungskräfte zwischen Primär- und Sekundärteil bewirkt.
  • 6 zeigt eine weitere Darstellung des Verbindungselements 15 nach 4, in dem die das Entkopplungsmittel 12 bewirkende Verjüngung in perspektivischer Ansicht zu erkennen ist.
  • 7 zeigt eine Frontansicht einer Statorscheibe mit einzelnen Segmenten 13 mit Spulen zur Felderzeugung und radial verlaufenden Nuten 14 zwischen den Segmenten 13. Die Spulen sind in der FIG nicht dargestellt.
  • Die einzelnen Segmente 13 sind durch die Nuten 14 axial voneinander entkoppelt. Auf diese Art und Weise wird erreicht, dass auf die verschiedenen Segmente 13 unterschiedlich wirkende axiale Kräfte nicht zu einer Verspannung der Statorscheibe führen. Die einzelnen Segmente 13 sind gegeneinander axial bewegbar. Ferner umfasst die Statorscheibe die als Entkopplungsmittel 12 wirkende Verjüngung, die die Übertragung axial wirkender Kräfte auf das Maschinenbett verhindert. Trotz der beschriebenen Entkopplungsmaßnahmen weist die dargestellte Statorscheibe eine hohe Steifigkeit in tangentialer Richtung auf, so dass das Drehmoment der Maschine verzögerungsfrei übertragen werden kann.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • - WO 2008/098867 A1 [0003, 0004]

Claims (12)

  1. Elektrische Maschine mit – einem Stator (1), der erste Mittel zur Erzeugung eines magnetischen Feldes aufweist, – einer Welle (3) und – einem mit der Welle (3) verbundenen Rotor (4), der über einen Luftspalt (5) von dem Stator (1) beabstandet ist, wobei der Luftspalt derart angeordnet ist, dass das magnetische Feld im Wesentlichen axial innerhalb des Luftspaltes bei einem Betrieb der elektrischen Maschine gerichtet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Maschine ein zwischen dem Rotor (4) und dem Stator (1) angeordnetes Lager (6) zur Aufnahme von zwischen dem Stator (1) und Rotor (4) in Richtung der Wellenachse (7) wirkenden Anziehungskräften aufweist.
  2. Elektrische Maschine nach Anspruch 1, wobei der Stator (1) und der Rotor (4) scheibenförmig ausgeführt sind und die ersten Mittel als ringförmig über die Statorscheibe verteilte Spulen (2) ausgebildet sind.
  3. Elektrische Maschine nach Anspruch 2, wobei der Rotor (4) zweite Mittel zur Erzeugung eines magnetischen Feldes aufweist, die insbesondere als Permanentmagnete (8) ausgebildet sind, und ringförmig über die Rotorscheibe angeordnet sind.
  4. Elektrische Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Lager (6) als Luftlager oder Magnetlager oder hydrostatisches Lager oder Trockenlager ausgebildet ist.
  5. Elektrische Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Rotor (4) eine Speichenkonstruktion oder eine Verjüngung (9) aufweist, durch die der Rotor (4) in axialer Richtung eine Elastizität erhält.
  6. Elektrische Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einem weiteren Stator (10) mit weiteren ersten Mitteln zur Erzeugung eines magnetischen Feldes, wobei der Rotor (4) zwischen dem Stator (1) und dem weiteren Stator (10) derart angeordnet ist, dass er von dem weiteren Stator (10) über einen weiteren Luftspalt (11) beabstandet ist und das magnetische Feld im Wesentlichen axial innerhalb des weiteren Luftspaltes (11) bei einem Betrieb der elektrischen Maschine gerichtet ist.
  7. Elektrische Maschine nach Anspruch 6, wobei die zwischen dem Stator (1) und dem Rotor (4) wirkenden Anziehungskräfte größer als die zwischen dem weiteren Stator (11) und dem Rotor (4) wirkenden Anziehungskräfte sind.
  8. Elektrische Maschine nach Anspruch 7, wobei der Luftspalt (5) zwischen dem Stator (1) und dem Rotor (4) kleiner als der weitere Luftspalt (11) zwischen dem weiteren Stator (10) und dem Rotor (4) ist.
  9. Elektrische Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit Entkopplungsmitteln (12), die eine Bewegung des Stators (1) in Richtung der axial wirkenden Anziehungskräfte ermöglichen.
  10. Elektrische Maschine nach Anspruch 9, wobei die Entkopplungsmittel (12) an einem Verbindungselement (15) des Stators (1) ausgeführt sind, über das der Stator (1) an einem Gehäuse (16) der elektrischen Maschine befestigt ist, wobei die Entkopplungsmittel (12) insbesondere in Form einer Verjüngung ausgebildet sind, durch die das Verbindungselement (15) in Richtung der axial wirkenden Anziehungskräfte elastisch wird.
  11. Elektrische Maschine nach Anspruch 9 oder 10, wobei der Stator (1) mehrere ringförmig angeordnete Segmente (13) mit jeweils mindestens einer Spule aufweist und die einzelnen Segmente (13) in Richtung der axial wirkenden Anziehungskräfte gegeneinander bewegbar sind.
  12. Elektrische Maschine nach Anspruch 11, wobei die Segmente (13) durch insbesondere radial verlaufende auf dem Stator (1) angeordnete Nuten (14) voneinander beabstandet sind.
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