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Die
Erfindung betrifft ein Rückschlagventil
für eine
Fluidleitung, wobei das Rückschlagventil
wenigstens ein Gehäuse
und einen Ventilkörper
aufweist und das Gehäuse
im Wesentlichen außerhalb eines
Strömungsquerschnittes
der Fluidleitung angeordnet ist. Die Erfindung betrifft weiterhin
ein Verfahren zum Öffnen
und Verschließen
einer Fluidleitung mit einem Rückschlagventil.
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Ventile,
die den Volumenstrom in einer Leitung in eine Richtung sperren und
in die entgegengesetzte Richtung freigeben, sind seit langem bekannt. Um
eine hermetische Dichtung in Sperrstellung zu erhalten, werden die
Sperrventile als Sitzventile mit Kegel oder Kugel ausgebildet. Dabei
liegen der Kegel oder die Kugel in aller Regel bei geöffnetem
Sperr- oder Rückschlagventil
im Volumenstrom und werden von diesem umströmt. Dies führt nachteiliger Weise zu einer
Verwirbelung des Volumenstroms am stromaufwärtigen Ende des Kegels oder
der Kugel, zusätzlich
bilden die in den Volumenstrom hineinregenden Elemente einen Strömungswiderstand
für das
fließende
Medium, was zu einem Druckverlust im Volumenstrom führt. Die
Sperrfunktion des Rückschlagventils
wird in der Regel durch eine Feder erreicht, die den Kegel oder
die Kugel in eine Verschlussposition drückt und deren Schließwirkung
durch den Systemdruck auf das Sperrelement verstärkt wird.
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Rückschlagventile
werden zum Beispiel in den Leitungen hydraulischer Hebevorrichtungen
eingesetzt, um das unkontrollierte oder ungewollte Zurückfließen der
Hydraulikflüssigkeit
zu verhindern, was zu einem Kollaps der Hebevorrichtung führen würde. Rückschlagventile
kommen auch in Druckluftsystem zum Einsatz, ein bekanntes Beispiel
ist das Ventil am Fahrredschlauch oder an der Luftmatratze. Der
Anwendungsbereich von Sperr- oder Rückschlagventilen ist so groß, dass
die genannten Beispiele genügen
sollen.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung ein Rückschlagventil
zu bilden, das im geöffneten
Zustand dem geförderten
Fluid einen geringeren Strömungswiderstand
bietet, als herkömmliche
Rückschlagventile,
und ein Verfahren zum Öffnen
und Schließen
eines Rückschlagventils
zur Verfügung
zu stellen.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch den Gegenstand des Anspruchs 1 und das Verfahren nach Anspruch
16.
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Die
Erfindung betrifft ein Rückschlagventil
für eine
Fluidleitung mit wenigstens einem Gehäuse und einem Ventilkörper, wobei
das Gehäuse
des Rückschlagventils
im Wesentlichen außerhalb
eines Strömungsquerschnitts
der Fluidleitung angeordnet ist. aufweist. In die Fluidleitung greift
das Rückschlagventil
mit seinem Ventilkörper
bevorzugt derart ein, dass es die Fluidleitung bei einem vorgegebenen Förderdruck öffnet und
bei einem Druckabfall unter den vorgegebenen Förderdruck wieder verschließt. Dabei
liegt bei geöffnetem
Rückschlagventil
der Ventilkörper
im Wesentlichen, bevorzugt vollständig außerhalb des Strömungsquerschnitts
der Fluidleitung.
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Mit
anderen Worten handelt es sich um eine Fluidleitung in die ein Rückschlagventil
mit einem Ventilkörper
eingebaut oder an die ein Rückschlagventil
mit einem Ventilkörper
angebaut ist. Der Ventilkörper
dient dabei dazu, die Fluidleitung im drucklosen Zustand oder bei
einem Druck, der unter einem vorgegebenen Förderdruck liegt zu verschließen. Erreicht
der Förderdruck
den vorgegebenen Wert oder übersteigt
er ihn, öffnet
er das Rückschlagventil,
indem er den Ventilkörper
bewegt und so die Fluidleitung öffnet.
Erfindungsgemäß wird der
Ventilkörper bei
diesem Öffnen
aus dem Strömungsquerschnitt der
Fluidleitung bewegt, so dass der Ventilkörper bei geöffnetem Rückschlagventil im Wesentlichen,
bevorzugt vollständig
außerhalb
des Strömungsquerschnitts
der Fluidleitung aber innerhalb des Gehäuses des Rückschlagventils liegt.
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Das
heißt,
der gesamte oder zumindest fast der gesamte Strömungsquerschnitt der Fluidleitung kann
jetzt zur Förderung
des Druckfluid dienen, der Ventilkörper des Rückschlagventils muss nicht
umströmt
werden, er bildet somit keinen Strömungswiderstand für das strömende Druckfluid
und verursacht keine Verwirbelung des Fluids an seinem stromaufwärtigen Ende.
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Der
Ventilkörper
kann dabei jede Form haben die es erlaubt, die Fluidleitung bei
Druckabfall sicher zu verschließen,
um ein Rückfließen des
Fluids zum Beispiel in ein Reservoir zu verhindern und das Druckfluid
in einem stromaufwärts
des Rückschlagventils
befindlichen System zu halten. Der Ventilkörper kann beispielsweise die
Form einer Kugel, einer Halbkugel oder eines Kegels aufweisen, oder
als Plättchen
oder Stopfen ausgebildet sein. Je nach der Geometrie des Strömungsquerschnitts
der Fluidleitung kann der Ventilkörper auch als Quader, Dreieck oder
als beliebiges Polygon geformt sein. Grundsätzlich muss er geeignet sein,
die Fluidleitung in seiner Schließposition so abzudichten, dass
er ein Rückströmen des
Fluids in einen Bereich stromabwärts des
Rückschlagventils
bei einem Druckabfall verzögert
oder bevorzugt verhindert.
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Der
Ventilkörper
kann aus Metall, Keramik, Glas oder einem anderen geeigneten Material
gefertigt sein, wie zum Beispiel einem hitzbeständigen, kohlenstoffverstärktem Kunststoff.
Der Ventilkörper kann
zusätzlich
einen Überzug
aus einem Material aufweisen, das weicher oder härter als der Kern ist. Ist
das Material weicher als der Kern des Ventilkörpers, kann dies die Abdichtungswirkung
des Rückschlagventils
erhöhen,
dadurch dass die Umhüllung im
Verschlusszustand des Rückschlagventils
im Bereich der Auflage verformt wird, sich an die Form der Auflage
anpasst. Eine härtere äußere Schicht
oder ein härterer Überzug wirken
einer Abnutzung entgegen und kann gerade bei großen Temperaturunterschieden
im Fluid zwischen Ruhezustand und Arbeitszustand von Vorteil sein.
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Um
zu ermöglichen,
dass der Ventilkörper bei
geöffnetem
Rückschlagventil
außerhalb
des Strömungsquerschnittes
der Fluidleitung liegt, kann von der Fluidleitung eine Blindleitung
abzweigen, die zumindest zur Fluidleitung hin offen ist und die
das Gehäuse
des Rückschlagventils
bildet, in dem der Ventilkörper
bei geöffnetem
Rückschlagventil
angeordnet ist. Dabei kann die Blindleitung lösbar mit der Fluidleitung verbunden
sein, bevorzugt ist es aber, wenn die Fluidleitung und die Blindleitung,
die das Gehäuse
des Rückschlagventils
bildet, bei der Herstellung des Fluidleitungssystems in einem Stück hergestellt werden.
Auch eine Nachrüstung
eines bestehenden Fluidsystems mit einem erfindungsgemäßen Rückschlagventil
ist denkbar.
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Das
Gehäuse
bzw. die Blindleitung kann an ihrem der Fluidleitung abgewanden
Ende verschlossen sein. Dieser Verschluss kann durch eine entsprechende
Formung der Blindleitung bei der Herstellung oder eine entsprechende
Verformung des Endes der Blindleitung nach der Herstellung erreicht
werden. Wichtig ist, dass der Verschluss dicht ist und kein Einströmen von
Fluid, zum Beispiel Luft, Gas oder Wasser, aus der Umgebung und
kein Ausströmen
von Druckfluid, zum Beispiel Öl,
Hydrauliköl
oder Druckluft, aus der Fluidleitung durch die Blindleitung möglich ist.
Bevorzugt ist die Blindleitung als an beiden Seiten, das heißt an der
der Fluidleitung zugewanden und abgewanden Seite, offenes Rohrelement,
das an seiner einen Seite offen zur Fluidleitung ist, und an seinem
anderen Ende durch einen Deckel verschlossen ist. Dabei kann der
Deckel unlösbar
auf dem Ende der Blindleitung sitzen, beispielsweise aufgeschweißt, aufgelötet oder
eingepresst sein, bevorzugt ist er aber lösbar mit der Blindleitung verbunden, beispielsweise
aufgeschraubt. Beim Aufschrauben können zusätzlich Dichtungsmaterialien
oder Dichtungselemente notwendig sein, um die geforderte Dichtheit
auch über
einen längeren
Zeitraum und trotz eventueller großer Temperaturunterschiede
des Fluids zwischen beispielsweise Betriebszustand und Ruhezustand
zu garantieren.
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Die
Lösung
mit dem abnehmbaren Verschluss oder Deckel ermöglicht eine einfache Herstellung
und Montage der Fluidleitung mit dem Rückschlagventil und ermöglicht das
Auswechseln eines defekten Ventilkörpers oder anderer Teile, die
das Rückschlagventil
aufweist, ohne zeitaufwändige
Arbeiten an der Fluidleitung.
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Das
Rückschlagventil
kann so aufgebaut und in der Fluidleitung so angeordnet sein, dass
der Ventilkörper
bei einem Unterschreiten des vorgegebenen Förderdrucks aus dem Blindrohr
alleine durch sein Eigengewicht bzw. die auf ihn wirkende Gewichtskraft
in seine Verschlussstellung fällt.
Dazu kann sich die Blindleitung zum Beispiel an einer Biegung der
Fluidleitung an deren vom Erdmittelpunkt wegweisenden Seite befinden,
so dass bei einem Druckabfall der Ventilkörper aus der Blindleitung in die
Fluidleitung fällt
und diese verschließt.
Um das Verschließen
zu ermöglichen,
muss der Strömungsquerschnitt
der Fluidleitung stromabwärts
der Krümmung
kleiner sein, als der Durchmesser des Ventilkörpers, wenn der Ventilkörper zum
Beispiel eine Kugel, Halbkugel oder ein Kegel ist, oder eine unterteilt oder
durchgehend umlaufende nach innen ragende Schulter aufweisen, wenn
der Ventilkörper
zum Beispiel ein Plättchen
oder ein Stopfen ist. Idealerweise bildet die Blindleitung eine
direkte Verlängerung
der zu der Krümmung
führenden
Fluidleitung, so dass der Ventilkörper gerade in die Fluidleitung
in seine Verschlussposition fallen kann, wobei sowohl die Mittelachse
der Fluidleitung vor der Krümmung
als auch die Mittelachse der Blindleitung bevorzugt senkrecht nach
oben von der Erdoberfläche
abstehen. Dieser Idealfall kann in der Einbausituation nicht immer
verwirklicht werden, die Blindleitung soll aber zumindest zum Schließen des
Rückschlagventils
allein durch die Gewichtskraft einen Abzweigungswinkel zur Fluidleitung
aufweisen, der kleiner als 30°,
bevorzugt kleiner als 20° ist.
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Ist
die Blindleitung eine direkte Verlängerung der Fluidleitung oder
zweigt sie seitlich von der Fluidleitung ab, so kann das Ventillager,
das heißt
der Bereich, indem der Ventilkörper
in seiner Verschlussposition aufliegt und somit den Fluss durch
die Fluidleitung stoppt, auf unterschiedliche Weise gebildet sein. So
kann zum Beispiel die Fluidleitung einen kleineren Durchmesser aufweisen
als die Blindleitung oder das Ventilgehäuse, so dass der Übergang
von der Fluidleitung in die Blindleitung das Ventillager bildet.
Wenn die Blindleitung und die Fluidleitung aber gleiche Durchmesser
aufweisen oder die Fluidleitung einen größeren Durchmesser hat als die
Blindleitung, kann das Ventillager beispielsweise durch einen Schließring gebildet
sein, der in der Fluidleitung an der Verschlussstelle durch eine
Einkerbung der Fluidleitung gebildet ist. Bevorzugt handelt es sich
bei dem Schließring
aber um ein extra Teil, dass an der Verschlussstelle in der Fluidleitung
eingebaut ist. Dabei kann der Schließring in eine in der Fluidleitungsinnenseite
eingebrachte Nut axial beweglich oder bevorzugt formschlüssig eingesetzt
oder eingepresst sein, er kann aufgeklebt, aufvulkanisiert oder
auf andere Weise ortsfest innerhalb der Fluidleitung befestigt sein.
Die Fluidleitung kann nach innen abragende Elemente aufweisen, auf
die der Schließring
aufgebracht wird. Die Befestigung des Schließrings kann auch von außen, beispielsweise
durch Niete oder Schrauben erfolgen. Der Schließring kann aus einem Material
bestehen, dass weicher oder härter
ist als der Ventilkörper,
so der Ventilkörper
und der Schließring
eine maximale Abdichtung der Fluidleitung erreichen. Der Schließring, der
in den Strom des Fluids in der Fluidleitung hineinreicht, ist bevorzugt
so geformt, dass er möglichst
keine Verwirbelungen des Fluids bewirkt. Durch die plötzliche
Verengung des Strömungsquerschnitts
erhöht
sich der Druck des Fluids auf den Ventilkörper, wodurch weniger Systemdruck
zum Öffnen
des Ventils benötigt
wird, als bei Lösungen
ohne Schließring.
Der Schließring
ist bevorzugt einstückig
gebildet, ein Schließring,
der aus mehreren einzeln lösbaren
Segmenten besteht, ist aber von der Erfindung mit umfasst.
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Bevorzugt
bewegt sich der Ventilkörper
bei der Schwerkraftlösung
ohne zusätzliche
Führung
in die Verschlussposition. Es kann aber auch eine Führung für den Ventilkörper Bestandteil
des Rückschlagventils
sein, um insbesondere die Bewegung des Ventilkörpers in das Gehäuse bzw.
in die Blindleitung beim Öffnen
des Rückschlagventils
zu unterstützen.
Dazu ist zum Beispiel eine Art Käfig
aus Draht denkbar, der den Fluss des Fluid in der Fluidleitung nicht
stört,
aber zum Beispiel einen kugel- oder stopfenförmigen Ventilkörper sicher
aus und in die Blindleitung führt.
Der Käfig
kann beispielsweise aus drei Drähten
bestehen, die um den Umfang des Ventilkörpers so verteilt sind, dass
der Ventilkörper
zwischen den drei Drähten
gefangen ist.
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Das
Rückschlagventil
kann auch ein zusätzliches
Antriebselement für
den Ventilkörper
aufweisen, der bevorzugt fest mit dem Ventilkörper verbunden ist und die
Bewegung des Verstellkörpers
in die Verschlussstellung unterstützt. Insbesondere wenn der
Ventilkörper
eine Kugel ist, kann das Antriebselement auch lose an dem Ventilkörper anliegen,
ohne mit diesem fest verbunden zu sein. Bei dem Antriebselement
kann es sich beispielsweise um eine Feder aus Metall oder Kunststoff,
eine Schrauben- oder Spiralfeder handeln, oder um ein federelastisches Material
mit einer auf Dauer gleich bleibenden Federkonstante. Mittels des
zusätzlichen
Antriebsmittels kann die Druckdifferenz bei der das Rückschlagventil den
Volumenstrom in der Leitung unterbricht sehr genau eingestellt werden,
außerdem
kann das Antriebsmittel die Schließzeit des Ventils verkürzen.
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Das
Antriebselement kann sich mit seiner einen Seite an dem verschlossenen
Ende der Blindleitung, zum Beispiel dem dort lösbar eingesetzten Deckel, abstützen, mit
der anderen an dem Ventilkörper. Das
Antriebselement unterstützt
in diesem Fall das Bestreben des Ventilkörper in die Verschlussposition zu
gelangen, wodurch schon eine geringerer Druckabfall als bei der
Schwerkraftlösung
genügt,
um die Fluidleitung mittels des Rückschlagventils bzw. des Ventilkörpers des
Rückschlagventils
zu schließen.
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Die
Erfindung umfasst auch eine Verfahren zum Verschließen einer
Fluidleitung mit einem Rückschlagventil,
bei dem das Rückschlagventil
in einem Gehäuse
außerhalb
eines Strömungsquerschnittes der
Fluidleitung angeordnet ist, so dass ein Ventilkörper des Rückschlagventils von einem Druckfluid
bei Erreichen eines vorbestimmten Förderdrucks in der Fluidleitung
aus seiner Verschlussposition, wo er einen Fluss in der Fluidleitung
unterbindet, und aus dem Strömungsquerschnitt
der Fluidleitung hinaus- und in die Blindleitung hineingedrückt wird.
Dabei kann der Ventilkörper
bei einem Druckabfall des Fluids unter den vorgegebenen Förderdruck
allein durch die Schwerkraft oder mit Hilfe eines zusätzlichen
Antriebselements in seine Verschlussposition bewegt werden.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung werden auch in den Unteransprüchen und
deren Kombination beschrieben. Die dort beschriebenen Merkmale und
die vorstehend offenbarten ergänzen einander
vorteilhaft.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand von Figuren erläutert.
An dem Ausführungsbeispiel
offenbar werdende Merkmale bilden je einzeln und in jeder Merkmalskombination die
Gegenstände
der Ansprüche
und auch die vorstehend beschriebenen Ausgestaltungen vorteilhaft
weiter. Es zeigen:
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1:
Schnitt durch Rückschlagventil,
geschlossen
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2:
Schnitt durch Rückschlagventil,
geschlossen, mit Antriebsmittel
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3:
Schnitt durch Rückschlagventil,
offen, mit Antriebsmittel
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4.
Schnitt durch Rückschlagsventil,
mit Schließring
als Ventillager
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In 1 ist
ein erfindungsgemäßes Rückschlagventil
in einer möglichen
Einbausituation in einer Fluidleitung 1 gezeigt. Die Fluidleitung 1 ist
in einem Schnitt gezeigt und weist eine Blindleitung 2 mit einem
Deckel 3 und einem Ventilkörper 4 auf. Der Ventilkörper 4 hat
im gezeigten Ausführungsbeispiel die
Form einer Kugel und ist in seiner Verschlussposition gezeigt. In
der Verschlussposition verhindert der Ventilkörper 4, dass Flüssigkeit
aus einem nicht gezeigten Aggregat in Richtung der beiden nicht
bezeichneten Pfeile aus dem Aggregat zurück in zum Beispiel ein nicht
gezeigtes Reservoir fließen
kann. Bei dem Aggregat kann es sich beispielsweise um einen Motor
handeln, der im Betrieb mit Öl
zur Schmierung und/oder Kühlung
versorgt wird. Wird der Motor abgestellt, kann das in der Fluidleitung 1 fließende Öl durch
die Schwerkraft aus dem Motor heraus und durch die Fluidleitung 1 zurück in die Ölwanne fließen, so
dass der Motor nach kurzer Standzeit ölfrei ist. Wird der Motor dann
erneut gestartet, muss zunächst Öl in den
Motorblock gedrückt
werden, das heißt,
die ersten Bewegungen von Teilen des Motors erfolgen ohne adäquate Schmierung,
was zu schnelleren Abnutzungen an diesen Teilen oder zu Schäden führen kann.
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Solche
erhöhten
Abnutzungen oder Schäden
können
vermindert oder verhindert werden, wenn der Motor bereits beim Startvorgang
mit genügend
Schmiermittel versorgt ist. Um dies zu erreichen, wird mit dem Rückschlagventil
der Erfindung das Öl
nach dem Abschalten des Motors zumindest teilweise im Motor gehalten
bzw. der Ausfluss des Öls
aus dem Motor zumindest verzögert.
Statt des als Beispiels gewählten
Motors kann das erfindungsgemäße Ventil
in zahlreichen anderen Anwendungsfällen eingesetzt werden, um
den Rückfluss
eines Fluids, sei es Öl,
Hydraulikflüssigkeit,
Druckluft, Wasser, etc. aus einem Aggregat zu verhindern, wenn es
im Fluidleitungssystem durch eine Störung, durch nachlassenden Nachschub
durch beispielsweise ein leeres Reservoir oder durch Abschaltung
der Anlage zu einem plötzlichen
Druckabfall im Fluidleitungssystem kommt.
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Von
der in der 1 gezeigten Fluidleitung 1 zweigt
in einem Bereich, in dem die Fluidleitung 1 eine Richtungsänderung
erfährt,
eine Blindleitung 2 ab, die praktische eine Verlängerung
der Fluidleitung 1 vor der Richtungsänderung ist. In dieser Blindleitung 2 ist
das erfindungsgemäße Rückschlagventil angeordnet,
das im gezeigten Beispiel aus der Blindleitung 2, dem Deckel 3 und
dem Ventilkörper 4,
einer Kugel, gebildet ist. Der Ventilkörper 4 ist in seiner Verschlussposition
gezeigt, das heißt
in der Position, in der er jeglichen Volumenstrom in der Fluidleitung 1 unterbindet.
Dabei sitzt der Ventilkörper 4 auf
eine im Inneren der Fluidleitung 1 umlaufend gebildeten Schräge 5 auf,
die den Innendurchmesser D1 der Fluidleitung im Bereich der Wirkung
des Rückschlagventils
zumindest an dieser Stelle auf einen Durchmesser D2 verengt, wobei
der Durchmesser D1 größer ist,
als der Durchmesser D des Ventilkörpers 4, der Durchmesser
D2 dagegen kleiner als der Durchmesser D des Ventilkörpers.
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Die
Blindleitung 2 ist an dem Ende, an dem sie an die Fluidleitung 1 angebaut
oder angeformt ist zur Fluidleitung 1 hin offen, das andere
Ende der Blindleitung 2 ist verschlossen. Im Beispiel der
Figuren bildet ein Deckel 3 den Verschluss der Blindleitung 2 an
ihrem der Fluidleitung 1 abgewanden Ende. Dieser Deckel
kann auf die Blindleitung 2 aufgepresst oder in die Blindleitung 2 eingepresst
sein, er kann aber auch in oder auf die Blindleitung 2 eingeschweißt oder
eingeklebt sein. Bevorzugt verschließt der Deckel 3 die
Blindleitung 2 lösbar,
er ist zum Beispiel in ein in der Blindleitung 2 innen
ausgebildetes Gewinde eingeschraubt. Dies ermöglicht den Zugang zu dem Rückschlagventil
im Falle eines Defektes oder bei einem später beschriebenen Rückschlagventil
mit einer Antriebsvorrichtung 6 das Auswechseln der Antriebsvorrichtung.
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Der
Ventilkörper 4 kann
in die Blindleitung 2, die einen Durchmesser D3 aufweist,
der größer als der
Durchmesser des Ventilkörpers 4 ist,
durch eine entsprechende Druckkraft des Fluids in der Fluidleitung 1 hineingedrückt werden.
Diese Situation ist in der 2 gezeigt.
Dadurch wird die Fluidleitung 1 für den Volumenstrom des Fluids
geöffnet
und Fluid kann in Richtung der in 3 gezeigten,
nicht bezeichneten Pfeile fließen.
Im gezeigten Beispiel liegt der Ventilkörper 4 in dieser Schaltposition
des Rückschlagventils
am Rand der Fluidleitung 1, wobei er teilweise noch in
die Fluidleitung hineinreicht, das heißt, an seiner in die Fluidleitung 1 hineinreichenden Seite
vom Fluid umflossen wird. Dabei kann der Ventilkörper 4 gezielt dazu
benutzt werden, im geöffneten Zustand
eine Engstelle in der Fluidleitung 1 zu bilden, um die
Fließgeschwindigkeit
des Fluids zu erhöhen. Außerdem hat
diese Anordnung den Vorteil, dass beim Öffnen des Rückschlagventils das in Flussrichtung
hinter dem Ventilkörper 4 gestaute
Fluid in der Fluidleitung 1 gedrückt wird, sich folglich in
der Blindleitung 2 kein Sperrdruck aufbauen kann. Die Blindleitung 2 kann
aber auch so gebildet sein, dass der Ventilkörper 4 in geöffneten
Zustand des Rückschlagventils
ganz aus der Fluidleitung 1 herausgedrückt wird, wodurch der gesamte
Durchmesser D1 der Fluidleitung 1 zur Förderung des Volumenstroms zur
Verfügung
steht. In diesem Fall könnte es
von Vorteil sein, wenn in der Blindleitung 2 eine nicht
gezeigte Ableitung für
das in der Blindleitung 2 gedrückte Fluid vorgesehen ist.
Diese Entlüftungsleitung kann
beispielsweise mit dem Reservoir oder mit eine anderen Rückführungsleitung
verbunden sein.
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In
der 1 ist das Rückschlagventil
in der Ausführung
ohne zusätzliche
Antriebsvorrichtung für den
Ventilkörper 4 gezeigt.
Der Ventilkörper 4 wird
in diesem Fall bei einem auftretenden Druckabfall in der Fluidleitung 1 alleine
durch die Schwerkraft in die Verschlussposition bewegt, das heißt er fällt allein aufgrund
seines Gewichts aus der Blindleitung in seine Verschlussposition.
Dazu muss der Ventilkörper 4 und
damit auch die Blindleitung 2 so angeordnet sein, das ein
möglichst
großer
Anteil der Gewichtskraft des Ventilkörpers 4 in Richtung
auf die Verschlussposition gerichtet ist. Idealerweise ist die Öffnung der Blindleitung,
durch die der Ventilkörper 4 in
die Fluidleitung 1 gelangen kann, im Wesentlichen senkrecht oberhalb
der in der Fluidleitung gebildeten Engstelle 5 angeordnet.
Um zu verhindern, dass der Ventilkörper 4 beim Öffnen des
Rückschlagventils
durch den Volumenstrom anstatt in die Blindleitung 2 in
die Fluidleitung 1 gedrückt
wird, kann der Durchmesser der Fluidleitung 1 stromaufwärts des
Rückschlagventilbereichs
kleiner sein als der Durchmesser des Ventilkörpers 4.
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Der
Ventilkörper 4 der
im Ausführungsbeispiel
als Kugel gezeigt ist, kann auch die Form eines Kegels, einer Halbkugel,
eines Plättchens
oder eines Stopfens aufweisen. Dabei ist im Prinzip nur der Ventilkörper 4 in
Form der Kugel und des Kegels geeignet, alleine durch die Gewichtskraft
zuverlässig
aus der Blindleitung 2 in die Verschlussposition bewegt zu
werden. Wenn als Halbkugel oder Plättchen ausgebildet, kann sich
der Ventilkörper 4 verkanten.
Deshalb ist es zumindest in diesen Fällen von Vorteil, wenn der
Ventilkörper 4 bei
seiner Bewegung von der Position in der Blindleitung in die Verschlussposition und
aus der Verschlussposition zurück
in die Blindleitung geführt
wird, zum Beispiel sich in einer Art Drahtkäfig bewegt, der den Fluss des
Fluids nicht oder nur wenig stört,
dem Ventilkörper
aber eine sichere Führung
bei seiner Bewegung gibt. Statt eines Drahtkäfigs sind auch Führungsdrähte denkbar,
die den Ventilkörper 4 seitlich
führen.
Die Drähte
können den
Ventilkörper 4 dabei
seitlich berührend
führen, der
Ventilkörper 4 kann
auch seitliche Ausnehmungen oder Bohrungen aufweisen, in denen Führungsdrähte verlaufen,
wobei in diesem Fall die Bohrungen oder Ausnehmungen außerhalb
der Dichtfläche,
das heißt,
in dem Bereich in dem der Dichtkörper
zum Beispiel auf der Verengung 5 aufliegt, liegen müssen, da
ansonsten durch die Bohrungen oder Ausnehmungen Fluid im Verschlusszustand
des Rückschlagventils
fließen
kann.
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Die
Bewegung des Ventilkörpers 4 aus
der Blindleitung 2 in die Verschlussposition kann auch durch
eine Antriebsvorrichtung 6 unterstützt werden. Die Antriebsvorrichtung 6 kann
wie in der 2 dargestellt eine Feder sein,
zum Beispiel ein Spiralfeder aus Metall oder Kunststoff. Statt einer
Feder könnte auch
ein elastisch verformbarer Körper
die Antriebsvorrichtung 6 bilden, der durch das Fluid beim
Auftreten eines bestimmten Druckes komprimiert wird und bei einem
Druckabfall sich wieder ausdehnt und damit den Ventilkörper 4 in
die Verschlussposition drückt.
Weitere mögliche
Antriebsvorrichtungen sind zum Beispiel Gasfedern und Magnetfedern.
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Ist
eine Antriebsvorrichtung 6 vorhanden, so kann diese zugleich
als Führung
für den
Ventilkörper dienen.
Zum Beispiel kann der Ventilkörper 4 fest
mit der Antriebsvorrichtung 6 verbunden sein, so dass die
Bewegungsfreiheit des Ventilkörpers 4 durch
die Antriebsvorrichtung 6 eingeschränkt ist. Mit der Antriebseinrichtung 6 für den Ventilkörper 4 kann
die Blindleitung 2 in jedem beliebigen Winkel nach oben von
der Fluidleitung 1 abzweigen, sie kann sogar seitlich im
90° Winkel
von der Fluidleitung 2 abragen und den Ventilkörper 4 bei
entsprechendem Druckabfall in dem Fluidleitungssystem in die Verschlussposition
drücken.
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Mit
der Antriebsvorrichtung 6 kann genauer vorgegeben werden,
bei welchem Druck der Ventilkörper 4 in
die Verschlussposition bewegt wird. Die Schließkraft, die sich aus der Gewichtskraft
des Ventilkörpers 4 und
der vorgebbaren Kraft der Antriebsvorrichtung 6 zusammensetzt,
kann genau eingestellt werden, durch einen Wechsel der Antriebsvorrichtung 6,
zum Beispiel der Feder, kann sie auch verändert werden. Denkbar ist auch,
dass mittels der Antriebsvorrichtung 6 ein schlagartiges
Schließen des
Rückschlagventils
ermöglicht
wird, um bei einem Druckverlust möglichst wenig Fluid aus dem
Aggregat stromaufwärts
des Rückschlagventils
zu verlieren. Dazu kann die Antriebsvorrichtung 6 bei geöffnetem
Rückschlagventil
zum Beispiel durch Magnetkraft oder eine mechanische Sperre gehalten werden Wird
jetzt von einen in der Fluidleitung 1 vorhandenen oder
in die Fluidleitung 1 hineinragenden Sensor ein Druckabfall
unter einen vorgegebenen Schwellwert gemessen und an eine zum Beispiel
zentrale Steuereinheit gemeldet, wird durch ein Signal die Rückhaltevorrichtung
der Antriebsvorrichtung 6 gelöst, woraufhin die Antriebsvorrichtung 6 den
Ventilkörper 4 schlagartig
in die Verschlussposition drückt. So
kann zum Beispiel der Ventilkörper 4 im
Normalbetrieb durch die Gewichtskraft das Verschließen der Fluidleitung 1 bewirken,
bei einer Notabschaltung das Verschließen schlagartig mittels der
Antriebsvorrichtung 6 bewirkt werden.
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Die 4 zeigt
die Situation der 2, mit dem Unterschied, dass
die Blindleitung 2 den gleichen Durchmesser aufweist, wie
die Fluidleitung 1. Das Ventillager, das heißt, die
Auflage für
den Ventilkörper 4,
wird durch einen im Inneren der Fluidleitung 1 befestigten
Schließring 7 gebildet.
Der Schließring 7 ist
beispielsweise in eine im Inneren der Fluidleitung 1 eingebrachte
Nut eingepasst, eingepresst oder eingeklebt oder im Inneren der
Fluidleitung 1 auf andere im Stand der Technik bekannt
Art befestigt. Der Schließring 7 kann
insbesondere bei Kunststoffrohren auch im Inneren der Fluidleitung 1 angeformt sein.
Er kann aus dem gleichen Material wie der Ventilkörper 4,
gebildet sein, Bevorzugt ist er aber aus einem Material gebildet,
das bei einem Ventilkörper 4 mit
einer harten Oberfläche
weicher ist als der Ventilkörper 4 oder
bei einem Ventilkörper 4 mit
weicher Oberfläche
härter.
In der 4 ist der Schließring 7 nur beispielhaft
und in übertriebener
Größe dargestellt.
Tatsächlich
soll der Schließring 7 den
Fluss des Fluids in der Fluidleitung 1 möglichst
wenig behindern und stören,
um das Fluid nicht zu verwirbeln und keine Probleme wie zum Beispiel
Kavitation im Bereich des Rückschlagventils
zu erzeugen. Der Schließring 7 kann
daher eine strömungstechnisch optimierte
Form aufweisen, zum Beispiel sich linear oder in Form einer Kurve
von einem Durchmesser der dem Durchmesser der Fluidleitung 1 entspricht zu
dem Durchmesser der das Ventillager für den Ventilkörper 4 bildet,
verbreitern. Auch die in der 4 dargestellt
Position des Schließrings 7 in
der Fluidleitung 1 ist nur beispielhaft. Er kann auch näher an der Abzweigung
der Fluidleitung 1 positioniert sein, er kann sogar teilweise
mit seinem in Arbeitsfließrichtung
des Fluids weisenden Ende in die Abzweigung hineinragen, solange
er nur sicher in der Fluidleitung befestigt werden kann und die
Dichtheit des Rückschlagventils
gewährleistet.
Wegen des sich bei dieser Einbausituation in Fließrichtung
hinter dem Schließring 7 bildenden
Todraums für
das Fluid ist eine solche Anordnung aber wenig bevorzugt.
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- 1
- Fluidleitung
- 2
- Blindleitung,
Gehäuse
- 3
- Deckel
- 4
- Ventilkörper
- 5
- Schräge, Verengung
- 6
- Antriebsvorrichtung
- 7
- Schließring
- D
- Durchmesser
- D1
- Durchmesser
- D2
- Durchmesser
- D3
- Durchmesser