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Die
Erfindung betrifft ein Biegewandlerventil, mit einer sich in einem
Ventilgehäuse
längs einer Hauptachse
erstreckenden Biegewandleranordnung, die an ihrem rückwärtigen Endbereich
bezüglich
dem Ventilgehäuse
abgestützt
ist und mit ihrem durch elektrische Aktivierung quer zu der Hauptachse
auslenkbaren vorderen Endbereich eine Betätigungskraft auf einen Ventilglied
ausüben
kann, um dieses zur Steuerung von wenigstens zwei Kanalmündungen
zu betätigen.
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Ein
aus der
EP 1 411 285
B1 bekanntes piezoelektrisches Biegewandlerventil dieser
Art enthält eine
Biegewandleranordnung, die einen sich längs einer Hauptachse erstreckenden
lamellenförmigen Biegewandler
aufweist, der mit seinem vorderen Endbereich auf ein verkippbar
gelagertes Ventilglied einwirken kann. Je nachdem, ob der Biegewandler aktiviert
oder deaktiviert ist, verschließt
das Ventilglied eine von zwei Kanalmündungen und verbindet die andere
Kanalmündung
mit einem weiteren Ventilkanal, so dass sich ein Ventil in 3/2-Wege-Ausführung ergibt.
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Aus
der
EP 1 207 329 B1 geht
ein Piezoventil hervor, dessen Biegewandleranordnung zwei zu einer
Biegewandlereinheit zusammengefasste Biegewandler aufweist. Die
Biegewandler können
einzeln oder gemeinsam betätigt
werden. Jeder Biegewandler fungiert als Ventilglied zur Steuerung
einer ihm zugeordneten Kanalmündung.
Durch gegensinnige Ansteuerung in Verbindung mit einer schwenkbaren
Lagerung der Biegewandlereinheit kann außerdem eine Vergrößerung der
Auslenkung und somit eine Vergrößerung des
steuerbaren Durchflusses erzielt werden.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Biegewandlerventil
zu schaffen, das variable Betätigungsmöglichkeiten
eröffnet.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen,
dass die Biegewandleranordnung zwei sich Seite an Seite nebeneinander
erstreckende lamellenförmige
Biegewandler aufweist, deren vordere Endbereiche durch elektrische
Aktivierung einzeln auslenkbar sind, um an zueinander beabstandeten
Stellen auf ein und dasselbe Ventilglied einzuwirken.
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Auf
diese Weise ergibt sich eine größere Variabilität in Bezug
auf die aktive Betätigung
des Ventilgliedes. Ein und dasselbe Ventilglied ist durch zwei Biegewandler
betätigbar,
die durch entsprechende Ansteuerung einzeln auslenkbar sind, wo bei
insbesondere auf die Möglichkeit
einer individuellen Aktivierung der Biegewandler zurückgegriffen
wird. Allerdings können
die Biegewandler auch derart funktionell miteinander verknüpft sein,
dass sie bei ihrer Aktivierung ein aufeinander abgestimmtes Bewegungsverhalten
an den Tag legen. Da die Betätigungskräfte der
Biegewandler an zueinander beabstandeten Stellen in das Ventilglied
eingeleitet werden, eröffnen sich
für die
realisierbaren Bewegungsarten des Ventilgliedes verschiedene Möglichkeiten.
Beispielsweise kann die Bewegung des Ventilgliedes eine reine Linearbewegung
sein oder aber eine überlagerte oder
alternative Schwenkbewegung oder Drehbewegung. Man ist also insgesamt
sehr variabel beim Aufbau eines gewünschten Ventilkonzepts. Als
Biegewandler werden insbesondere piezoelektrische Biegewandler eingesetzt,
wenngleich prinzipiell auch bimetallische Biegewandler oder Biegewandler
aus sogenanntem Memorymetall verwendbar sind. In allen Fällen schafft
die längsseitige
Nebeneinanderanordnung der Biegewandler kompakte Abmessungen und ermöglicht die
Realisierung von Ventilen mit kleinen Abmessungen.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
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Zweckmäßigerweise
erfolgt eine dahingehende Zuordnung zwischen den beiden Biegewandlern
und dem Ventilglied, dass die von den Biegewandlern bei ihrer Aktivierung
auf das Ventilglied ausübbaren
Betätigungskräfte in die
gleiche Richtung weisen. Je nach Lagerung des Ventilgliedes ermöglicht dies
bei Aktivierung jeweils eines der Biegewandlers entweder eine Linearbewegung
oder eine Schwenkbewegung des Ventilgliedes. Ein besonders kompakter
Aufbau ergibt sich, wenn die beiden Biegewandler mit ihren vorderen
Endbereichen auf ein und derselben Seite des Ventilgliedes seitlich
neben das Ventilglied ragen.
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Eine
zweckmäßige Anordnung
sieht vor, dass die zu steuernden Kanalmündungen in der Achsrichtung
der Hauptachse orientiert sind, wobei sie insbesondere zu der Biegewandleranordnung weisen.
Vor allem in diesem Zusammenhang ist es von besonderem Vorteil,
das Ventilglied so zu lagern, dass es quer zu der Hauptachse gleitfähig auf
einer gehäusefesten
Grundfläche
aufliegt und bei Betätigung
der Biegewandler auf der Grundfläche
abgleitet. Zusätzliche
Federmittel können
dafür sorgen, dass
das Ventilglied ausreichend stark an die Grundfläche angedrückt wird und seinen gleitenden
Kontakt nicht verliert. Die bevorzugt ebene Grundfläche verläuft zweckmäßigerweise
rechtwinkelig zu der Hauptachse, wobei die Biegewandler zweckmäßigerweise
ohne Kraftumlenkung direkt auf das Ventilglied einwirken.
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Vorzugsweise
sind die zu steuernden Kanalmündungen
in der Grundfläche
ausgebildet. Das Ventilglied gleitet also beim Umschalten über die
Kanalmündungen
hinweg. Vorzugsweise können
die beiden Kanalmündungen
in Abhängigkeit
von der Position des Ventilgliedes abwechselnd mit einem weiteren
Ventilkanal verbunden werden, um eine 3/2-Wege-Funktion oder eine
fluidische Weichenfunktion zu realisieren. Bei Bedarf kann auch
eine Grundstellung realisiert werden, die im deaktivierten Zustand
beider Biegewandler vorliegt und sich dadurch auszeichnet, dass
beide zu steuernden Kanalmündungen
abgesperrt sind.
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Vor
dem Hintergrund einer vorteilhaften Medientrennung kann in dem Ventilglied
mindestens eine Überströmausnehmung
ausgebildet sein, die zu einer gleitend auf der Grundfläche aufliegenden
Bodenfläche
des Ventilgliedes ausmündet
und in Abhängigkeit
von der Position des Ventilgliedes variabel mit den wenigstens zwei
zu steuernden Kanalmündungen
in Überdeckung
bringbar ist. Das zu steuernde Fluid bleibt hier quasi gekapselt
und gelangt nicht in den außen
um das Ventilglied herum angeordneten Bereich, in dem die Biegewandleranordnung
untergebracht ist.
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Vor
dem Hintergrund einer meist nur geringen Auslenkung von Biegewandlern
ist es von Vorteil, wenn die zu steuernden Ka nalmündungen
eine schlitzartig längliche
Querschnittskontur aufweisen, wobei die Längsachsen der Querschnitte
insbesondere rechtwinkelig zur Auslenkrichtung der Biegewandler
ausgerichtet sind. Vor allem in Verbindung mit derart gestalteten
Kanalmündungen
ist es von Vorteil, wenn die im Ventilglied ausgebildete Überströmausnehmung
ebenfalls nach Art eines Schlitzes gestaltet ist, wobei durch Wahl
einer ausreichend großen
Schlitztiefe sehr einfach die angestrebte Strömungsrate gewährleistet
werden kann.
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Ein
besonders vorteilhafter Aufbau des Biegewandlerventils sieht vor,
dass das Ventilglied zwei nebeneinander angeordnete Krafteinleitungsbereiche
für die
Einleitung der Betätigungskräfte der
Biegewandler aufweist und außerdem
durch Federmittel ständig
entgegengesetzt zur möglichen
Wirkrichtung dieser Betätigungskräfte beaufschlagt
ist. Vorzugsweise liegen die Biegewandler mit ihren vorderen Endbereichen
unmittelbar an jeweils einem der Krafteinleitungsbereiche an, die
zur Minimierung der Reibung erhaben, beispielsweise höckerförmig, ausgebildet
sein können.
Wird einer der Biegewandler aktiviert, verlagert er den von ihm
beaufschlagten Ventilgliedabschnitt, wobei das gesamte Ventilglied
um einen Momentanpol verschwenkt wird, der durch den Kontaktbereich
zwischen dem deaktivierten Biegewandler und dem diesem zugeordneten
Krafteinleitungsbereich definiert wird. Die Federmittel drücken das
Ventilglied ständig
an den nicht aktivierten Biegewandler an.
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Diese
Bauform erweist sich ersichtlich besonders vorteilhaft in Kombination
mit einer reinen Gleitlagerung des Ventilgliedes an einer zur Hauptachse
rechtwinkeligen, ebenen Grundfläche,
in der zweckmäßigerweise
auch die zu steuernden Kanalmündungen
angeordnet sind.
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Zur
Gewährleistung
der Schwenkbewegung sind keine zusätzlichen Schwenklagerungsmittel
erforderlich, insbesondere keine Drehachsmittel. Auf diese Weise
ist ein sehr kostengünstiger
Aufbau möglich.
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Um
ein reproduzierbares Bewegungsverhalten des Ventilgliedes zu gewährleisten,
sind vorzugsweise bezüglich
dem Ventilgehäuse
ortsfeste Abstützmittel
vorhanden, die die durch die Federmittel beaufschlagten vorderen
Endbereiche der deaktivierten Biegewandler gehäusefest abstützen. Auf
diese Weise ist ein Zurückweichen
eines deaktivierten Biegewandlers bei Aktivierung des jeweils anderen
Biegewandlers ausgeschlossen. Außerdem kann auf diese Weise
eine exakte Grundstellung im deaktivierten Zustand beider Biegewandler
erzielt werden.
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Obgleich
prinzipiell eine Bauform möglich wäre bei der
die Biegewandler über
mindestens ein Zwischenglied am Ventilglied angreifen, empfiehlt sich
zugunsten kompakter Abmessungen und eines kostengünstigen
Aufbaus ein direktes Zusammenwirken zwischen den Biegewandlern und
dem Ventilglied.
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Von
Vorteil ist es, wenn die beiden Biegewandler nicht nur alternativ
sondern auch gleichzeitig und hierbei insbesondere gleichgerichtet
auslenkbar sind. Auf diese Weise lässt sich beispielsweise ein Ventil
mit 3/2-Wege-Funktion realisieren, vorzugsweise mit einem stetigen
Betriebsverhalten. Insbesondere für eine Anwendungen, die eine
gleichzeitige Aktivierung der beiden Biegewandler vorsieht, ist es
zweckmäßig, die
Biegewandler am rückseitigen Endbereich
bezüglich
des Ventilgehäuses
unbewegbar festzulegen, so dass sie sich bei ihrer Aktivierung nicht
gegenseitig neutralisieren.
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Die
beiden Biegewandler können
eigenständige
Komponenten sein, die insbesondere unabhängig voneinander im Ventilgehäuse fixiert
sind. Besonders vorteilhaft wird allerdings eine Bauform eingeschätzt, bei
der die Biegewandler, insbesondere nach dem Vorbild der
EP 1 207 329 B1 ,
zu einer einstückigen
Biegewandlereinheit zusammengefasst sind. Eine solche Biegewandlereinheit
lässt sich
sehr präzise
herstellen und leicht im Ventilgehäuse montieren.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. In
dieser zeigen:
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1 eine
perspektivische Gesamtansicht eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Biegewandlerventils,
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2 das
Biegewandlerventil aus 1 bei geöffnetem Ventilgehäuse mit
Blick auf die Biegewandleranordnung,
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3 eine
Ansicht des geöffneten
Biegewandlerventils mit Blickrichtung gemäß Pfeil III aus 2,
wobei die auf das Ventilglied einwirkenden Federmittel ersichtlich
sind,
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4 eine
perspektivische Explosionsdarstellung des Biegewandlerventils,
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5 ein
vergrößertes Detail
des Biegewandlerventils im Bereich des Ventilgliedes, wobei unter
anderem die vorderen Endbereiche der Biegewandler sowie die mit
dem Ventilglied zusammenwirkenden Federmittel ersichtlich sind,
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6 eine
nochmals vergrößerte Einzeldarstellung
des gleitverschieblich auf einer Grundfläche aufsitzenden Ventilgliedes,
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7 einen
Ausschnitt des Biegewandlerventils im Bereich des Ventilgliedes
bei Einnahme der Grundstellung im deaktivierten Zustand beider Biegewandler,
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8 in
schematischer Darstellung einen Schnitt durch das in Grundstellung
befindliche Ventilglied gemäß Schnittlinie
VIII-VIII aus 7, wobei die darunter liegende
Grundfläche
der besseren Sichtbarkeit wegen schraffiert dargestellt ist,
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9 einen
mit 7 vergleichbaren Ausschnitt des Biegewandlerventils
im aktivierten Zustand des einen Biegewandlers bei gleichzeitig
deaktiviertem anderen Biegewandler,
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10 den
aus 9 ersichtlichen Zustand in einer Schnittdarstellung
vergleichbar 8,
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11 in
einer Schnittdarstellung vergleichbar 10 ein
verglichen mit 10 umgekehrter Betätigungszustand,
und
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12 in
einer mit 8, 10 und 11 vergleichbaren
Schnittdarstellung eine sich bei gleichzeitiger Aktivierung beider
Biegewandler ergebende Schaltstellung des Ventilgliedes.
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Das
insgesamt mit Bezugsziffer 1 bezeichnete Biegewandlerventil
ermöglicht
die Steuerung einer Fluidströmung
in drei Ventilkanälen 2, 3, 4,
die im Ventilgehäuse 5 des
im folgenden nur noch als Ventil bezeichneten Biegewandlerventils 1 verlaufen.
Die drei Ventilkanäle 2, 3, 4 münden mit
je einer das Anschließen
einer Fluidleitung ermöglichenden
Anschlussöffnung
an einer als Anschlussfläche 6 bezeichenbaren
Außenfläche des
Ventilgehäuses 5 aus, die
in den 1 bis 7 und 9 nach unten weist
und deshalb nicht sichtbar ist.
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Das
Ventilgehäuse 5 hat
insbesondere eine im allgemeinen kastenförmige Gestalt mit einer Längsachse 7 und
einem quer zu der Längsachse 7 länglichen
Querschnitt. Exemplarisch weist das Ventilgehäuse 5 einen im wesentlichen
U-förmigen
Gehäuserahmen 8 auf,
in dessen in der Zeichnung nach unten weisende U-Öffnung eine
die Anschlussfläche 6 aufweisende
und von den drei Ventilkanälen 2, 3, 4 durchsetzte
Verschlussplatte 12 eingesetzt ist. Die offenen Seitenbereiche
des Gehäuserahmens 8 sind durch
je einen bevorzugt plattenförmigen
Gehäusedeckel 13, 14 verschlossen.
An der in 1 bis 4 nach oben
wei senden Rückseite
des Ventilgehäuses 5 ragen
mehrere Anschlusskontakte 15 heraus, über die das Ventil 1 elektrisch
betätigt
wird.
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In
den Gehäuserahmen 8 ist
zweckmäßigerweise
eine sich zwischen den Rahmenschenkeln erstreckende Tragwand 16 eingezogen,
die gemeinsam mit dem jeweils gegenüberliegenden der beiden Gehäusedeckel 13, 14 einen
ersten beziehungsweise zweiten Aufnahmeraum 17, 18 definiert,
der aus 2 und 3 ersichtlich
ist. Die Tragwand 16 endet mit Abstand vor der Verschlussplatte 12,
so dass in dem in 1 bis 4 nach unten
weisenden vorderen Bereich des Gehäuseinnenraumes eine Ventilkammer 22 gebildet
ist, in der ein einziges Ventilglied 23 untergebracht ist.
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Das
vorzugsweise im wesentlichen klotzförmige Ventilglied 23 sitzt
mit einer ebenen Bodenfläche 24 gleitverschieblich
auf einer bezüglich
dem Ventilgehäuse 5 ortsfesten
Grundfläche 25,
die ebenfalls eben ausgebildet ist und die quer und hierbei insbesondere
rechtwinkelig zu der Längsachse 7 ausgerichtet
ist. Die Achsrichtung der Längsachse 7 stellt
also bevorzugt die Normalenrichtung der Grundfläche 25 dar.
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Die
Grundfläche 25 ist
an einer Mündungsträgerplatte 26 ausgebildet,
die von innen her an der Verschlussplatte 12 an liegt und
in der sich die Ventilkanäle 2, 3, 4 fortsetzen,
um jeweils zu der Grundfläche 25 auszumünden. Auf
diese Weise befinden sich in der Grundfläche 25 eine mit dem
ersten Ventilkanal 2 kommunizierende, ständig offene
ungesteuerte Kanalmündung 27 sowie
eine erste und eine zweite steuerbare Kanalmündung 28, 29,
die mit je einem des ersten und zweiten Ventilkanals 3, 4 verbunden sind.
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Die
Mündungsträgerplatte 26 und
die Verschlussplatte 12 könnten auch einteilig miteinander ausgebildet
sein.
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Die
beiden steuerbaren Kanalmündungen 28, 29 sind
zweckmäßigerweise
schmal und länglich ausgebildet,
haben also einen länglichen,
bevorzugt rechteckigen Querschnitt. Ihre Querschnitts-Längsachsen 32 (8)
erstrecken sich zweckmäßigerweise
in der Achsrichtung einer zu der Längsachse 7 rechtwinkeligen
Querachse 33, wobei diese Querachse 33 zugleich
die Längsachse
des Querschnittes des flachen Ventilgehäuses 5 darstellt.
Die ungesteuerte Kanalmündung 27 liegt
zweckmäßigerweise
zwischen den beiden steuerbaren Kanalmündungen 28, 29.
Aus der geschilderten Anordnung ergibt sich, dass insbesondere die
steuerbaren Kanalmündungen 28, 29 in
der Achsrichtung der Längsachse 7 orientiert
sind.
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In
der Ventilkammer 22 zwischen dem Ventilglied 23 und
der diesem zugewandten Stirnfläche
der Tragwand 16 angeordnete erste Federmittel 34 beaufschlagen
das Ventilglied 23 in Richtung der Grundfläche 25 und
drücken
es mit seiner Bodenfläche 24 so
stark an die Grundfläche 25 an,
dass es von dem in den Ventilkanälen 2, 3, 4 anstehenden Fluiddruck
nicht von der Grundfläche 25 abgehoben werden
kann. Die ersten Federmittel 34 sind beispielsweise von
einer Schraubendruckfeder gebildet.
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In
dem Ventilglied 23 ist eine insbesondere schlitzartig gestaltete,
schachtförmige Überströmausnehmung 35 ausgebildet.
Diese ist mit Ausnahme an der Bodenfläche 24 ringsum geschlossen.
Zu der Bodenfläche 24 mündet sie
mit einer länglichen, schmalen
Mündungsöffnung 36 aus,
deren Länge zweckmäßigerweise
mindestens der Gesamtlänge der
beiden axial hintereinander angeordneten steuerbaren Kanalmündungen 28, 29 zuzüglich des
zwischen diesen beiden steuerbaren Kanalmündungen 28, 29 vorliegenden
Abstandes beträgt.
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Das
Ventilglied 23 kann eine aus 7 und 8 hervorgehende
Grundstellung einnehmen, in der es so auf der Grundfläche 25 positioniert
ist, dass die Mündungsöffnung 36 der Überströmausnehmung 35 neben
den beiden steuerbaren Kanalmündungen 28, 29 liegt
und mit diesen nicht verbunden ist. Gleich zeitig deckt die Bodenfläche 24 die
beiden steuerbaren Kanalmündungen 28, 29 ab
und verhindert somit einen Fluiddurchtritt. Zur Abdichtung können prinzipiell
Elastomerdichtungen vorgesehen sein, was sich aber nachteilig auf
den Reibungskoeffizienten niederschlagen würde. Bevorzugt kommen daher
keine gesonderten Dichtungsmittel zur Anwendung, sondern man erreicht
die gewünschte
Dichtheit durch exakt plane Ausbildung von Bodenfläche 24 und
Grundfläche 25.
Somit kann das als Ventilschieber fungierende Ventilglied 23 auch
mit den geringen Kräften,
die ein Biegewandler bietet, problemlos auf der Grundfläche 25 verschoben
werden, bei gleichzeitiger Gewährleistung
einer hohen Abdichtqualität.
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An
dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass bei dem vorliegend beschriebenen
bevorzugten Einsatzzweck der zur ungesteuerten Kanalmündung 27 gehörende erste
Ventilkanal 2 als Speisekanal genutzt wird, über den
das zu steuernde Fluid, entweder eine Flüssigkeit oder ein Gas, insbesondere Druckluft,
eingespeist wird. Da auch die ungesteuerte Kanalmündung 27 von
der Bodenfläche 24 des Ventilgliedes 23 überdeckt
wird und zwar in jeder Stellung des Ventilgliedes 23, ist
ein Fluidaustritt in die das Ventilglied 23 aufnehmende
Ventilkammer 22 ausgeschlossen. Der Bereich um das Ventilglied 23 herum
und mithin der gesamte Gehäuseinnenraum kommen
also im Be trieb des Ventils 1 mit dem zu steuernden Fluid
nicht in Berührung.
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Zweckmäßigerweise
ist die ungesteuerte Kanalmündung 27 so
platziert, dass sie in jeder Stellung des Ventilgliedes 23 über die
Mündungsöffnung 36 mit
der Überströmausnehmung 35 kommuniziert. Mithin
steht in der Überströmausnehmung 35 ständig das über den
Speisekanal 2 eingespeiste Druckmedium an.
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Auf
noch zu erläuternde
Weise kann das Ventilglied 23 außer in der Grundstellung auch
noch in anderen Schaltstellungen positioniert werden. Hierbei handelt
es sich um eine aus 9 und 10 ersichtliche
erste Arbeitsstellung, um eine aus 11 ersichtliche
zweite Arbeitsstellung und – optional – um eine
aus 12 ersichtliche dritte Arbeitsstellung. In der
ersten Arbeitsstellung ergibt sich eine zumindest partielle Überdeckung
der Mündungsöffnung 36 mit
der ersten steuerbaren Kanalmündung 28,
wobei gleichzeitig die zweite steuerbare Kanalmündung 29 durch die
Bodenfläche 24 verschlossen
bleibt. Folglich kann das Fluid aus dem Speisekanal 2 durch
die Überströmausnehmung 35 hindurch
zur ersten steuerbaren Kanalmündung 28 überströmen und
zu dem sich daran anschließenden, als
Arbeitskanal nutzbaren zweiten Ventilkanal 3.
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In
der zweiten Arbeitsstellung gemäß 11 sind
die Gegebenheiten umgekehrt wie in der ersten Arbeitsstellung. Folglich
ist hier die erste steuerbare Kanalmündung 28 abgesperrt
und es liegt eine Verbindung zwischen dem Speisekanal 2 und, über die zweite
steuerbare Kanalmündung 29 hinweg,
dem ebenfalls als Arbeitskanal nutzbaren dritten Ventilkanal 4 vor.
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In
der beim Ausführungsbeispiel
ebenfalls möglichen
dritten Arbeitsstellung gemäß 12 erstreckt
sich die Mündungsöffnung 36 über gleichzeitig
die ungesteuerte Kanalmündung 27 und
jede steuerbare Kanalmündung 28, 29 hinweg,
so dass das einströmende
Fluid auf beide Arbeitskanäle 2, 3 aufgeteilt
wird.
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An
die Arbeitskanäle
können
ein oder mehrere beliebige Verbraucher angeschlossen werden, beispielsweise
mit Druckluft zu befüllende
Membranelemente, die in Fahrzeugsitzen von Automobilen zur Verbesserung
des Sitzkomforts eingesetzt werden. Andere Anwendungsfelder sind
jedoch ebenfalls möglich,
ebenso eine vom Ausführungsbeispiel
abweichende Nutzung der einzelnen Ventilkanäle 2, 3, 4.
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Die
in Achsrichtung der Längsachse 7 gemessene
Tiefe der Überströmausnehmung 35 ist
relativ groß bemessen,
um im Hinblick auf den schmalen Querschnitt die dem Fluid zur Strömung zur
Verfügung
stehende Nennweite uneingeschränkt
zur Verfügung
stellen zu können.
Da dieses Prinzip kaum Totvolumen aufweist, lässt sich das Ventil 1 sehr
gut auch für
Dosieraufgaben nutzen. Durch den gleitenden Schließvorgang
wird im übrigen
auch eine unerwünschte
Tropfenbildung vermieden.
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Da
die unter dem Fluiddruck stehenden Bereiche durch das Ventilglied 23 stets
abgeschottet sind, kommen die außerhalb des Ventilgliedes 23 im Innenraum
des Gehäuses
untergebrachten Komponenten mit dem Fluid nicht in Berührung. Dadurch
erübrigt
sich ein aufwändiger
Feuchteschutz.
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Als
Material für
das Ventilglied 23 und vorzugsweise auch für die Grundfläche 25 bzw.
die Mündungsträgerplatte 26 empfiehlt
sich ein einen nur geringen Reibungskoeffizient aufweisendes Keramikmaterial.
Ein solches Material zeichnet sich auch durch eine hohe chemische
Beständigkeit
bei der Steuerung aggressiver Fluide aus. Auch heiße Medien
können
gesteuert werden. Die Herstellung der dreidimensionalen Strukturen
kann insbesondere mittels eines Keramik-Spritzgießverfahrens
durchgeführt
werden.
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Zur
Betätigung
ist das Ventil 1 im Innern des Ventilgehäuses 5 mit
einer insgesamt mit Bezugsziffer 37 bezeichneten Biegewandleranordnung
ausgestattet. Diese ist in dem ersten Auf nahmeraum 17 angeordnet
und erstreckt sich ausgehend von dem in 1 bis 4 oben
liegenden rückwärtigen Endbereich
des Ventilgehäuses 5 längs einer
mit der Längsachse 7 zusammenfallenden
oder diesbezüglich leicht
geneigten Hauptachse 38 bis in die vorne liegende Ventilkammer 22 hinein.
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An
dieser Stelle sei darauf hinwiesen, dass in dieser Beschreibung
weiter vorne erfolgte Bezugnahmen auf die Längsachse 7 gleichzeitig
als Bezugnahmen auf die Hauptachse 38 zu verstehen sind.
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Die
Biegewandleranordnung 37 ist an ihrem entfernt von der
Ventilkammer 22 liegenden rückwärtigen Endbereich 42 bezüglich dem
Ventilgehäuse 5 abgestützt. Beim
Ausführungsbeispiel
erreicht man dies durch feste Einspannung des rückwärtigen Endbereiches 42 zwischen
der Tragwand 16 und dem den ersten Aufnahmeraum 17 begrenzenden
Gehäusedeckel 13.
Alternativ kann der rückwärtige Endbereich 42 auch
auf andere Weise unbewegbar am Ventilgehäuse 5 festgelegt sein.
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Die
Biegewandleranordnung 37 umfasst zwei lamellenförmige Biegewandler,
die im folgenden als erster und zweiter Biegewandler 43, 44 bezeichnet
seien. Diese beiden Biegewandler 43, 44 erstrecken
sich Seite an Seite nebeneinanderliegend in Achsrichtung der Hauptachse 38 und
sind in dem rückwärtigen Endbereich 42 derart
fest miteinander verbunden, dass sich eine aus 4 gut
ersichtliche, bevorzugt einstückige
Biegewandlereinheit 45 ergibt. Der rückwärtige Endbereich 42 fungiert
hierbei als gemeinsamer Lagerungsabschnitt für beide Biegewandler 43, 44,
so dass die Biegewandlereinheit 45 sehr einfach installierbar
ist.
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Bei
einer nicht weiter abgebildeten Bauform sind die beiden Biegewandler 43, 44 als
individuelle Komponenten ausgebildet, die insbesondere auch gesondert
am Ventilgehäuse 5 fixiert
sind.
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Die
oben erwähnten
Anschlusskontakte 15 stehen über nicht weiter gezeigte Lötverbindungen mit
den Biegewandlern 43, 44 in elektrischer Verbindung,
um sie nach Bedarf aktivieren und deaktivieren zu können.
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Die
beiden Biegewandler 43, 44 erstrecken sich im
deaktivierten Zustand ausgehend vom gemeinsamen rückwärtigen Endbereich 42 mit
linearer Erstreckung und in paralleler Ausrichtung bis hin in die
Ventilkammer 22, in der sie mit ihren vorderen Endbereichen 46 auf
ein und derselben Seite neben das Ventilglied 23 ragen.
Besagte Seite des Ventilgliedes 23 sei im folgenden als
Beaufschlagungsseite 47 bezeichnet. Die Beaufschlagungsseite 47 ist eine
der beiden rechtwinkelig zur Längsachse 7 und zur
Querachse 33 orientierten Längsseiten des Ventilgliedes 23.
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An
der Beaufschlagungsseite 47 weist das Ventilglied 23 zwei
in der Längsrichtung
des Ventilgliedes 23 zueinander beabstandete Krafteinleitungsbereiche 48 auf.
In jedem dieser Krafteinleitungsbereiche 48 liegt einer
der beiden Biegewandler 43, 44 am Ventilglied 23 an.
Um die Reibung zu minimieren und eine möglichst ungehinderte relative
Beweglichkeit zwischen dem Ventilglied 23 und jedem Biegewandler 43, 44 zu
gewährleisten,
verfügt
das Ventilglied 23 an den Krafteinleitungsbereichen 48 zweckmäßigerweise über jeweils
mindestens eine wulst- oder höckerartige
Erhebung.
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Bei
den Biegewandlern 43, 44 handelt es sich insbesondere
um piezoelektrische Biegewandler. Ihr Funktionsprinzip basiert auf
dem umgekehrten piezoelektrischen Effekt. Wird an einen der Biegewandler 43, 44 eine
elektrische Spannung angelegt – dies
geschieht über
die oben erwähnten
Anschlusskontakte 15 – baut
sich ein elektrisches Feld auf, das zu einer Deformation des piezoelektrischen
Materials des Biegewandlers 43, 44 führt, was
zur Folge hat, dass sich der Biegewandler 43, 44 krümmt und
vor allem der vordere Endbereich 46 eine durch einen Doppelpfeil
kenntlich gemachte, quer zur Hauptachse 38 orientierte
Auslenkung 52 erfährt.
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Bei
seiner Auslenkung drückt
der vordere Endbereich 46 des momentan aktivierten Biegewandlers 43, 44 in
dem zugeordneten Krafteinleitungsbereich 48 mit einer Betätigungskraft
FB gegen das Ventilglied 23 und
verschiebt dieses auf der Grundfläche 25, um eine Änderung
der Schaltstellung zu bewirken.
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Im
deaktivierten Zustand erstrecken sich die beiden Biegewandler 43, 44 zweckmäßigerweise
in einer gemeinsamen Basisebene 53, die zu der Querachse 33 vorzugsweise
parallel ausgerichtet ist. Die durch die Aktivierung hervorgerufene
Auslenkung 52 erfolgt in einer zu der Basisebene 53 rechtwinkeligen Auslenkebene 51.
Die Auslenkebenen 51 der beiden Biegewandler 43, 44 sind
parallel und mit Abstand zueinander angeordnet.
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Insbesondere
erstrecken sich die beiden Biegewandler 43, 44 derart
nebeneinander, dass ihre zur Auslenkbewegung rechtwinkeligen Hauptebenen zusammenfallen.
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In
dem zweiten Aufnahmeraum 18 sind zweite Federmittel 54 angeordnet,
die zwischen dem Ventilgehäuse 5 und
dem Ventilglied 23 wirksam sind und die das Ventilglied 23 in
nachgiebiger Weise ständig gegen
die vorderen Endbereiche 46 der beiden Biegewandler 43, 44 drücken. Auf
diese Weise ist unabhängig
von der Schaltstellung ein Berührkontakt
zwischen dem Ventilglied 23 und jedem Biegewandler 43, 44 gegeben.
Die Beaufschlagungsrichtung der zweiten Federmittel 54 ist
entgegengesetzt zur möglichen
Wirkrichtung der Betätigungskräfte FB.
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Vorzugsweise
sind die zweiten Federmittel 54 so ausgebildet, dass sie
in wenigstens zwei in der Längsrichtung
des Ventilgliedes 23 zueinander beabstandeten Einwirkungsbereichen 55 auf
das Ventilglied 23 einwirken. Diese beiden Einwirkungsbereiche 55 sind
in der gleichen Richtung zueinander beabstandet wie unter einander
auch die beiden Krafteinleitungsbereiche 48.
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Das
Ventilglied 23 setzt sich somit gedanklich aus zwei Ventilgliedabschnitten 23a, 23b zusammen,
die jeweils auf der einen Seite – der Beaufschlagungsseite 47 – einen
Krafteinleitungsbereich 48 aufweisen und auf der entgegengesetzten
Seite einen Einwirkungsbereich 55. Vorzugsweise ist die
Anordnung so getroffen, dass jedem Krafteinleitungsbereich 48 auf
der entgegengesetzten Seite des Ventilgliedes 23 ein Einwirkungsbereich 55 gegenüberliegt.
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Zur
Aufsplittung der Federkräfte
der zweiten Federmittel 54 sind letztere beim Ausführungsbeispiel
in Form einer U-förmigen Blattfeder
ausgeführt, die
zwei in jeweils einem der Einwirkungsbereiche 55 am Ventilglied 23 anliegende
Federarme 56 aufweist und die mit dem die Federarme 56 verbindenden
Verbindungssteg 57 an der Tragwand 16 fixiert
ist. Es versteht sich allerdings, dass die Federmittel auch in Form
einzelner Blattfedern oder gänzlich
anders gestalteter Federmittel ausgeführt sein können.
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Bei
deaktivierten Biegewandlern 43, 44 wird das Ventilglied 23 durch
die ständig
auf es einwirkenden zweiten Federmittel 54 in die aus 7 und 8 ersichtliche
Grundstellung gedrückt.
Diese ist zweckmäßigerweise
durch zusätzliche
Abstützmittel 58 klar
definiert, die beim Ausführungsbeispiel
von dem den ersten Aufnahmeraum 17 verschließenden Gehäusedeckel 13 gebildet
und in 8 und 10 bis 12 nur
schematisch angedeutet sind.
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Die
Abstützmittel 58 können prinzipiell
so ausgebildet sein, dass das Ventilglied 23 in der Grundstellung
an ihnen anliegt. Beim Ausführungsbeispiel
ist eine als vorteilhafter angesehene Variante verwirklicht, bei
der die Abstützmittel 58 nicht
mit dem Ventilglied 23, sondern mit den Biegewandlern 43, 44 zusammenwirken.
Diese werden durch die zweiten Federmittel 54 unter Vermittlung
des Ventilgliedes 23 an den erwähnten Gehäusedeckel 13 angedrückt und
dadurch abgestützt.
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Im
deaktivierten Zustand beider Biegewandler 43, 44 nimmt
das Ventilglied 23 die aus 7 und 8 ersichtliche
Grundstellung ein.
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Zum
Umschalten in die erste Arbeitsstellung gemäß 9 und 10 wird
bei weiterhin deaktiviertem zweiten Biegewandler 44 der
erste Biegewandler 43 aktiviert, so dass sein vorderer
Endbereich 46 in dem zugeordneten Krafteinleitungsbereich 48 eine
Betätigungskraft
FB auf das Ventilglied 23 ausübt. Zweckmäßigerweise
wirkt der erste Biegewandler 43 hierbei direkt auf das
Ventilglied 23 ein, was im übrigen auch bei entsprechender
Aktivierung für
den zweiten Biegewandler 44 gilt.
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Durch
diese Krafteinwirkung verlagert sich der zugeordnete Ventilgliedabschnitt 23a gemäß Pfeil 62 unter Überwindung
der ihn beaufschlagenden Federkraft der Federmittel 54.
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Ebenfalls
bedingt durch die Federkraft der zweiten Federmittel 54 bleibt
der andere Ventilgliedabschnitt 23b mit seinem Krafteinleitungsbereich 48 in
Kontakt mit dem nicht ausgelenkten zweiten Biegewandler 44.
Die Folge hiervon ist, dass das Ventilglied 23 beim Umschalten
in die erste Arbeitsstellung gemäß dem Pfeil 62 eine
Schwenkbewegung ausführt,
wobei das Schwenkzentrum ”S” in dem
am unbetätigten
zweiten Biegewandler 44 anliegenden Krafteinleitungsbereich 48 liegt.
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Wird
alternativ hierzu bei deaktiviertem ersten Biegewandler 43 der
zweite Biegewandler 44 aktiviert, erfolgt ein Verschwenken
des Ventilgliedes 23 gemäß Pfeil 43 um den
am nun nicht aktivierten ersten Biegewandler 43 anliegenden
Krafteinleitungsbereich 48, wie dies in 11 angedeutet
ist.
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Die
beiden Schwenkbewegungen verfügen also über unterschiedliche
Schwenkzentren ”S”, die sich
von Fall zu Fall nach Art eines Momentanpols ausbilden, ohne dass
hierfür
eine konkrete mechanische Schwenkachse installiert sein müsste.
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Wird
ein zuvor aktivierter Biegewandler wieder deaktiviert, schwenkt
er aufgrund der ihn beaufschlagenden zweiten Federmittel 44 mit
umgekehrter Bewegungsrichtung wieder in die Grundstellung zurück.
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Beim
Verändern
der Schaltstellung gleitet das Ventilglied 43 reibungsarm
auf der Grundfläche 25 ab.
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Zur
Stabilisierung seiner Lage kann das Ventilglied 23 mindestens
eine an der Beaufschlagungsseite 47 vorstehende Zentriernase 64 aufweisen,
die in den zwischen den beiden benachbarten Biegewandlern 43, 44 vorhandenen
Spalt eintaucht und sich gegebenenfalls an den den Spalt begrenzenden Seitenrändern der
beiden Biegewandler 43, 44 abstützen kann.
Auf diese Weise ist das Ventilglied 23 in seiner Längsrichtung
lagegesichert.
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Aus
der bisherigen Beschreibung ist ersichtlich, dass die von den beiden
Biegewandlern 43, 44 erzeugbaren Betätigungskräfte FB in der gleichen Richtung, jedoch an zueinander
beabstandeten Krafteinleitungsbereichen 48, auf das Ventilglied 23 einwirken.
Insbesondere dies macht es beim Ausführungsbeispiel auch möglich, durch
Betätigung
beider Biegewandler 43, 44 eine Verlagerung des
Ventilgliedes 23 gemäß Pfeil 61 in
die aus 12 ersichtliche dritte Arbeitsstellung
hervorzurufen. Das Umschalten in die dritte Arbeitsstellung kann
durch ausgehend von der Grundstellung stattfindende zeitgleiche
Aktivierung der beiden Biegewandler 43, 44 erfolgen, oder
durch zeitlich aufeinanderfolgende Aktivierung, wobei der Aktivierungszustand
des zuerst aktivierten Biegewandlers beibehalten wird. Bei zeitgleicher
Aktivierung aus der Grundstellung heraus erfolgt das Umschalten
des Ventilgliedes 23 im Rahmen einer reinen Linearbewegung,
sofern die Auslenkgeschwindigkeiten der beiden Biegewandler 43, 44 übereinstimmen.
Im übrigen
kann sich beim Umschalten des Ventilgliedes 23 auch eine Überlagerung
zwischen einer Schwenkbewegung und einer Linearbewegung einstellen.
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Das
Ventil 1 lässt
sich als Schaltventil und auch als Stetigventil betreiben. Bei einer
Verwendung als Stetigventil kann durch stufenlose Variation der
Ansteuerspannung der Auslenkhub der Biegewandler 43, 44 auf
Zwischenstellungen zwischen den erwähnten Schaltstellungen eingestellt
werden, um Strömungsraten
zu erzielen, die zwischen dem abgesperrten Zustand und dem maximalen
Offenzustand liegen.
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Wird
die Biegewandlereinheit 45 an dem rückwärtigen Endbereich 42 in
einer Weise abgestützt,
dass ein Verschwenken bezüglich
des Ventilgehäuses 5 um
eine zu der Querachse 33 parallele Schwenkachse möglich ist,
erreicht man eine vorteilhafte Vergrößerung des Auslenkhubes der
beiden Biegewandler 43, 44. Allerdings kann in
einem solchen Fall normalerweise die aus 12 ersichtliche dritte
Arbeitsstellung nicht erzeugt werden.