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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vergleichmäßigung und damit zur Reduktion
der elektrischen Bezugsleistung bei einem Energieverbraucher (Haushalt),
der mehrere (elektrische) Energie verbrauchende Geräte betreibt,
sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
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Unter
Energie verbrauchenden Geräten
sollen im Rahmen der vorliegenden Erfindung z. B. Waschmaschinen,
Trockner, Geschirrspüler,
Wärmepumpenheizungen,
Kühlschränke, Gefriertruhen, Saunen
etc. verstanden werden.
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Im
Prinzip ist das beschriebene Verfahren auch für die Vergleichmäßigung und
damit Reduktion der Bezugsleistung Gas (Gasheizung) oder z. B. auch
Fernwärme
anwendbar. Jedoch stehen hier im Allgemeinen wesentlich weniger
Geräte
für eine
Zu- und Abschaltung in einem Haushalt zur Verfügung und die heutigen Heizungssteuerungen
haben auch bereits eine gewisse vorverarbeitende Intelligenz. Hinzu
kommt, dass die Wohnungstemperatur nicht zu stark abgesenkt werden
kann, ohne dass die Lebensqualität
leidet.
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Es
sind allgemein Energie-Management-Systeme bekannt, deren Hauptziel
die Reduzierung von Spitzenleistung ist. Derartige Energie-Management-Systeme
werden insbesondere bei Großverbrauchern
(z. B. industriellen Anlagen) eingesetzt, bei denen für Vergütungszwecke
neben der elektrischen Arbeit auch die elektrische Leistung bestimmt
wird und bei denen ein nicht zu überschreitende
Grenzwert (= Sollwert) manuell eingestellt wird. So wird heute im
Allge meinen die elektrische Arbeit über Zeitintervalle von insbesondere
15 Minuten (Verrechnungsperiode) erfasst und daraus eine Leistung
ermittelt.
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Im
Bereich der Großverbraucher
wird dabei ein Abrechnungstarif zum Einsatz gebracht, bei dem neben
der Verrechnung der Arbeit auch der höchste Wert der in einem Zeitintervall
bezogenen Leistung bei der Abrechnung mit berücksichtigt wird. Unter diesem
Aspekt ist es für
Großabnehmer
von Strom von Interesse, entsprechende Leistungsspitzen zu reduzieren.
Dies erfolgt beispielsweise, indem von einer übergeordneten „Intelligenz” einzelne
energieverbrauchende Geräte
(abschaltbare Abnehmer, Notstromaggregate, ...) zu- oder abgeschaltet
werden, um so (jeweils bezogen auf die Verrechnungsperiode) mit
der Gesamtleistung unter einem manuell eingestellten Sollwert zu
bleiben.
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Die
Abrechnung von elektrischer Energie nach Arbeit und Leistung wird
insbesondere damit begründet,
dass von einem Energieversorgungsunternehmen (EVU) relativ teure
apparative Vorrichtungen („Spitzenkraftwerke”) vorgesehen
werden müssen,
um die Leistungsspitzen decken zu können. Im Gegenzug kann beispielsweise
eine Grundlast relativ preiswert bereitgestellt werden (z. B. über Kernkraftwerke).
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Unter
diesem Aspekt ist es für
ein Energieversorgungsunternehmen vorteilhaft, wenn auch bei privaten
Haushalten eine möglichst
gleichmäßige Leistung
ohne ausgeprägte
Leistungsspitzen erreicht wird.
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Derartige
Leistungsspitzen können
saisonal und tageszeitlich auftreten. Saisonale Schwankungen sind
dabei durch Heizbedarf (im Winter) oder Kühlbedarf (im Sommer) bedingt.
Tageszeitliche Schwankungen treten beispielsweise durch die Benutzung
von elektrischen Herden insbesondere zur Mittagszeit auf.
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Im
privaten Bereich werden für
den Verbrauch von elektrischer Energie bisher relativ einfache Tarifmodelle
verwandt. Z. B. wird ein Arbeitspreis verlangt, der nach den verbrauchten
Kilowattstunden (kWh) abgerechnet wird. Ein Leistungspreis wird
im Haushaltsbereich heute im Allgemeinen pauschal abge rechnet, wobei
z. B. die Anzahl der Zimmer einer Wohneinheit oder die Anzahl der
Personen, die in einer Wohneinheit leben, als Berechnungsbasis dienen.
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Spezielle
Tarife sind auch noch bekannt für Haushalte,
die elektrischen Strom für
Heizzwecke mit Hilfe von Nachtspeicherheizungen benutzen. Die dabei
benutzten Mehrtarifzähler
werden im Allgemeinen über
Tonfrequenz-Rundsteueranlagen
vom EVU auf HT (Hochtarif) oder NT (Niedertarif) umgeschaltet, wobei
nicht nur die Nächte
zum Auffüllen
der Wärmespeicher
verwendet werden sondern auch tagsüber in Schwachlastzeiten geladen
wird. Die Steuerung dieser Aufladevorgänge wird dem EVU überlassen,
wobei einzige Nebenbedingung ist, dass die Heizungsspeicher über 24 Stunden
einmal voll geladen werden können.
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Da
aber jeder angeschlossene Haushaltskunde dennoch deutliche Schwankungen
bei der Leistungsabnahme hat, ist davon auszugehen, dass die Energieversorger
tarifliche und gerätemäßige Vorkehrungen
treffen werden, um auch die von ihnen belieferten Haushalts-/Privatkunden
vermehrt wie Großabnehmer
abzurechnen unter Berücksichtigung sowohl
von insgesamt bezogener Arbeit als auch nach bezogener Leistung.
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Eine
derartige Tarifstruktur ist mit den bekannten heutigen Haushaltszählern nicht
möglich,
da diese lediglich die insgesamt bezogene Arbeit (= elektrische
Energie) in Kilowattstunden (kWh) erfassen, nicht aber die hierbei
auftretenden Leistungen oder gar Leistungsspitzen.
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Erste
Schritte zur Einführung
derartiger sowohl arbeits- als auch leistungsbezogener Stromtarife
sind in der Einführung
von so genannten „intelligenten
Zählern” zu sehen.
Dabei muss man nach dem heutigen Stand der Technik davon ausgehen, dass
die 15 Minuten Verrechnungsperiode, die im Allgemeinen z. B. bei
den oben angesprochenen Tarifen für Großkunden gilt, bei zukünftigen
Tarifmodellen auch für
den Haushaltsbereich bestehen bleibt und man muss weiterhin davon
ausgehen, dass die intelligenten Zähler 15-Minuten-Werte an die Zentrale des
EVU übertragen
(u. U. geblockt, d. h. eine Mehrzahl von 15-Minuten-Werten für jeweils
24 Stunden)
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Unter
energieverbrauchspolitischen Gesichtspunkten haben derartige intelligente
Zähler
und weitere intelligente Geräte
bei einem Endverbraucher nicht nur die Aufgabe, private Endverbraucher gerecht
nach Arbeit und Leistung abzurechnen, sondern sie sollen die Endverbraucher
auch darüber
informieren, wie die Bezugssituation sich zu unterschiedlichen Zeitpunkten
darstellt, um damit beim Endverbraucher eine Sensibilisierung für einzelne Stromverbraucher
in seinem Haushalt sowohl in Bezug auf Arbeit als auch in Bezug
auf Leistung zu bewirken.
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Bei
den oben angesprochen zu erwartenden Tarifen, bei denen nicht nur
die insgesamt bezogene Arbeit, sondern auch die aufgetretene Leistung
in Ansatz gebracht werden, ist davon auszugehen, dass Endverbraucher
daran interessiert sein werden, das Auftreten von Leistungsspitzen
durch eine „Intelligenz
vor Ort” zu
vermeiden, um somit insgesamt günstigere
Tarife zu erzielen.
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Eine
derartige Optimierung des Verbrauchsverhaltens durch den Menschen
ist ein relativ komplexer Vorgang, und es ist davon auszugehen,
dass viele Verbraucher sich durch eine solche Aufgabe überfordert
fühlen
oder auch überfordert
sind.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist daher, eine Vorrichtung (= „Intelligenz
vor Ort”)
bereitzustellen, mit der es auch einem gegebenenfalls technisch
unbedarften Endverbraucher ermöglicht
wird, sein Verbrauchsverhalten zu optimieren, um damit von möglichen
finanziellen Vorteilen der zu erwartenden Stromtarife profitieren
zu können.
Die „Intelligenz vor
Ort” ist
für unterschiedliche
Tarife – sowohl
in Bezug auf Arbeit als auch in Bezug auf Leistung – vorkonfektioniert.
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Es
wird also vorgeschlagen, zusätzlich
zu dem vom Energieversorgungsunternehmen bereitgestellten intelligenten
Zähler
eine „Intelligenz
vor Ort” zu
installieren, die mit einem automatisierten Verfahren für die Sollwertfindung
und für
die Bezugsleistungsvergleichmäßigung verantwortlich
ist. – Ein
solches Gerät
wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung als „Demand Side Management Box” (auch „DSM-Box”) bezeichnet.
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Es
wird dabei erfindungsgemäß vorgeschlagen
die einzelnen energieverbrauchenden Geräte in einem Haushalt mit unterschiedlichen
Prioritäten
und ggf. auch maximalen Abschaltzeiten zu versehen. Beispielsweise
ist es möglich,
eine Wärmepumpe
zur Beheizung eines Gebäudes
in Schwachlastzeiten zu betreiben und in Starklastzeiten von der
zuvor gespeicherten Wärme
zu zehren (ähnlich
den oben beschriebenen Nachtspeicherheizungen) bzw. eine Absenkung
der Raumtemperatur um ein oder zwei Grad zuzulassen. Dann ist es
aber vorgesehen, maximale Abschaltzeiten zu definieren, die ein
Gerät nur über einen
bestimmten Zeitraum blockieren können.
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Auch
können
beispielsweise ein Kühlschrank
oder ein Tiefkühlgerät zu Starklastzeiten
abgeschaltet werden, da sie die in ihnen vorhandenen niedrigen Temperatur
aufgrund ihrer Isolierung auch ohne einen kontinuierlichen Betrieb über gewisse Zeiträume halten
können.
Dabei sei hier am Rande nur erwähnt,
dass es bei diesen Geräten
vorbeugend auch möglich
ist, sie während
ihres Betriebes zu Schwachleistzeiten um ein oder zwei Grad stärker abzukühlen, um
dann in Starkleistzeiten, wenn sie nicht betrieben werden, sicher
unter vorgegebenen Grenzwert zu bleiben (z. B. –18°C bei Tiefkühlgeräten oder 8°C bei Kühlgeräten).
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Auch
Spül- oder
Waschmaschinen können beispielsweise
in Zeiten schwächerer
Last betrieben werden.
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Derartige
bisher beschriebene Geräte
erhalten somit eine niedrige Priorität.
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Dagegen
haben Energieverbraucher wie Lampen oder Herde etc. eine sehr hohe
Priorität,
da ein Bedarf an Licht oder Kochenergie im extrem hohen Maße momentanen
Bedürfnissen
unterliegt.
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Nach
Installation und Inbetriebnahme der DSM-Box wird zunächst über einen
definierbaren Zeitraum mit Kalenderbezug der ungesteuerte Leistungsgang
eines Haushaltes durch die DSM-Box ermittelt. Unter einem derartigen
Zeitraum mit Kalenderbezug wird dabei ein Tag (bzw. 24 Stunden),
eine Woche, ein Monat oder in Ausnahmefällen auch ein Jahr verstanden.
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Bei
der Ermittlung des Leistungsgangs besteht auch die Möglichkeit,
unterschiedliche Profile für
mehrere Zeiträume
zu erfassen und zu speichern, so z. B. wochentags, samstags, sonntags,
feiertags, etc.
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In
einem zweiten Schritt wird aus dem Lastgang ein Mittelwert an bezogener
Leistung über
den genannten Zeitraum bestimmt. Man geht also von der Theorie aus,
dass in dem genannten Zeitraum konstant oder aber für jedes
Zeitintervall des Zeitraumes die gleiche (15-Minuten-)Leistung abgenommen
worden wäre.
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Diese
theoretisch ermittelte Minimalleistung wird man in der Praxis nie
erreichen können.
Insofern wird dieser Leistungsmittelwert als Vorgabe für einen Sollwert
benutzt. Dieser Sollwert wird so lange iterativ durch die DSM-Box
erhöht
oder verringert, bis der optimale Sollwert für diesen Steuerungsfall erreicht ist,
d. h. also dass einzelne Werte für
die Zeitintervalle eines Zeitraumes, also insbesondere 15-Minuten-Werte,
den Sollwert nicht mehr überfahren.
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Um
den Sollwert während
eines gleichartigen nachfolgenden Zeitraumes einzuhalten, werden in
diesem nachfolgenden Zeitraum die Geräte ihrer oben beschriebenen
Priorität
gemäß durch
die DSM-Box geschaltet, um mit dem aktuellen Verbrauch an Leistung
den Sollwert nachzubilden.
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Unter
einem gleichartigen nachfolgenden Zeitraum wird verstanden, dass
diesem eine kalendarisch vergleichbare Basis zugrunde liegt, wie
dem ersten Zeitraum. Ist der erste Zeitraum ein Tag, dann ist der
nachfolgende Zeitraum ebenfalls ein Tag. Ist der erste Zeitraum
eine Woche, dann ist der nachfolgende Zeitraum ebenfalls eine Woche,
u. s. w. Grundsätzlich
ist es bei den Tagen dabei auch möglich z. B. nach Wochentag
oder Sonn- bzw. Feiertag zu unterscheiden.
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Während eines
solchen nachfolgenden Zeitraumes wird also der Sollwert für eine Laststeuerung herangezogen
und die in die Laststeuerung einbezogenen Geräte werden, um den genannten
Sollwert nachzubilden, insbesondere gemäß ihren Prioritäten ein-
bzw. ausgeschaltet.
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Es
werden also in Schwachlastzeiten Geräte automatisch eingeschaltet,
deren Betrieb zu Starklastzeiten nicht unbedingt notwendig ist.
Zu derartigen Geräten
gehören
z. B. Waschmaschinen, Geschirrspüler,
etc.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung wird die Laststeuerung vom intelligenten
Zähler
1-, 3- oder 5-Minuten-Werte bzgl. der bezogenen Leistung erhalten,
um mit vernünftiger
Genauigkeit zu arbeiten. Für
eine besonders wirkungsvolle Lastführung sind diese 1- oder 3-Minuten-Werte
oder notfalls auch 5-Minuten-Werte
vorteilhaft, da bereits zu Beginn eines Zeitintervalls/einer Verrechnungsperiode über eine
Extrapolation über
das gesamte Zeitintervall ermittelt wird, ob der für dieses
Zeitintervall/diese Verrechnungsperiode vorgesehene Sollwert erreicht werden
wird. Sollten hier Differenzen zu erwarten sein, können bedarfsweise
energieverbrauchende Geräte
unter Berücksichtigung
ihrer Priorität
frühzeitig
in einem z. B. 15-Minuten-Zeitintervall (Verrechnungsperiode) zu-
oder abgeschaltet werden.
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Die
Lastführung
kann auch – wie
oben erwähnt – mit der
Priorität
der angeschlossenen Haushaltgeräte
und den maximal zulässigen
Abschaltzeiten der einzelnen Haushaltsgeräte arbeiten und dabei berücksichtigen,
dass die Leistung der angeschlossenen Geräte je nach Arbeitsfortschritt
unterschiedlich ist. So ist z. B. beim Einschalten einer Waschmaschine
zu berücksichtigen,
dass diese bis zu zwei Stunden in Betrieb sein kann. Dabei ist ihre benötigte Leistung,
wenn sie zugelaufenes Wasser auf eine voreingestellte Waschtemperatur
erwärmt, relativ
hoch. Für
das anschließende
Bewegen der Waschtrommel wird dann relativ wenig Leistung benötigt.
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Darüber hinaus
ist zu erwähnen,
dass es im Bereich dieser Erfindung ist, dass der Sollwert entweder
vollautomatisch durch die DSM-Box ermittelt wird wie auch z. B.
durch Fernvorgabe durch das EVU (z. B. über das Internet) oder durch
den Bediener manuell geändert
werden kann.
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Die
DSM-Box hat eine Eingabemöglichkeit für das Zu-
und Abschalten der Lastführung
(Kontakt); dies ist besonders wichtig, wenn das EVU Spotmengen eingekauft
hat und diese in bestimmten Zeiten wieder verkaufen will. Hier müsste seitens
des EVU ein Kontakt bereitgestellt werden.
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Es
ist im Rahmen der Erfindung, dass der Sollwert für jedes Zeitintervall (15-Minuten) veränderbar
ist (Lastprofile). Diese Lastprofile können entweder durch den Endverbraucher
selbst vorgegeben werden oder aber per Fernvorgabe durch das EVU (z.
B. über
das Internet).
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In
einer speziellen Weiterbildung der DSM-Box kann diese einen „Stromausfall” auf Seiten des
Energieversorgungsunternehmens erkennen und durch lastführende Maßnahmen
dem Energieversorgungsunternehmen das Wiederhochfahren des Netzes
erleichtern. Zu derartigen lastführenden Maßnahmen
gehört
insbesondere, alle von der DSM-Box beeinflussten elektrischen Geräte abzuschalten
und erst, wenn die Energieversorgung seitens des Energieversorgungsunternehmens
wieder aufgenommen wurde, die Geräte nacheinander wieder einzuschalten.
Diese Vorgehensweise erleichtert dem Energieversorgungsunternehmen
nach einem Stromausfall das Hochfahren des Netzes.
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Bei
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung kann auch eine Eigenerzeugung von Strom mittels Fotovoltaik
oder mittels eines hausbezogenen Windrades etc. von einer DSM-Box
berücksichtigt
werden.
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Ist
dabei die eigenerzeugte Leistung höher als die verbrauchte Leistung,
wird Leistung ins Netz eingespeist. Umgekehrt wird Leistung aus
dem Netz bezogen. Ob es in Zukunft noch die Möglichkeit gibt, eigenerzeugte
Leistung in vollem Umfang ins Netz einzuspeisen und umgekehrt hausintern
verbrauchte Leistung aus dem Netz zu beziehen, ist ungewiss. Rein
wirtschaftlich wäre
dies nur dann sinnvoll, wenn die eingespeiste Leistung zu einem
höheren
Preis verkauft werden kann, als die bezogene Leistung gekauft wird.
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Was
die Zukunft der Tarife angeht, so kann heute noch keine Aussage
getroffen werden. Hier sind spezielle tarifliche Gestaltungen von
politischen Randbedingungen abhängig.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
der beigefügten Zeichnungen.
Dabei zeigt
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1 die
Prinzipskizze einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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2 das
Lastprofil eines Energieverbrauchers mit einem Sollwert und einem
Korrekturzuschlag.
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In
der 1 erkennt man die Prinzipskizze einer Vorrichtung,
mit der das erfindungsgemäße Verfahren
durchzuführen
ist.
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Die
Zähler 1a und 1b stellen
intelligente Haushaltszähler
dar, wobei der Haushaltszähler 1b nur
dann benötigt
wird, wenn Eigenerzeugung in der Anlage eine Rolle spielt.
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Mit
dem/den Haushaltszähler/n
ist eine Demand Side Management Box 6 („DSM-Box”) verbunden, die unter anderem
für eine
Laststeuerung von einzelnen energieverbrauchenden Geräten in einem Haushalt
vorgesehen ist. Der Platzbedarf einer solchen DSM-Box liegt etwa
bei 25 cm × 25
cm × 15
cm (H × B × T).
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Die
DSM-Box kommuniziert mit den Zählern 1a und 1b über die
dünn strichlierten
Leitungen 7, über
die Arbeits- und Leistungswerte übertragen
werden.
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Derartige
Arbeits- und Leistungswerte werden im Allgemeinen als 15-Minuten-Werte erfasst und über die
strichliert dargestellten Leitungen 13 per Datenfernübertragung
in die Zentrale eines Energieversorgungsunternehmens (EVU) übertragen,
wobei diese Fernwirkaufgabe z. B. über Powerline Carrier, über Stromwege
bzw. über
Telekommunikationsdienste (Internet etc.) erfolgt.
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In
der beigefügten
Zeichnung stellen die Verbindungen 2 und 3, die
dick ausgezogen sind, das eigentliche Energienetz dar, wobei die
Verbindungen 2 die Seite der Energieversorgers betreffen
und die Verbindungen 3 innerhalb des Hauses eines Endverbrauches
liegen.
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Einzelne
Geräte
des Endverbrauchers sind mit dem Bezugszeichen 4a bis 4d bezeichnet.
Hierunter sind Geräte
zu verstehen wie Waschmaschine, Geschirrspülmaschine, Kühlschrank
u. s. w. Diese Geräte
sind außerdem über strichliert
eingezogene dünne
Kommunikationsleitungen 5 mit der DSM-Box 6 verbunden.
Die Kommunikation der Geräte
mit der DSM-Box 6 kann sowohl über Funk als auch über Draht
oder Geräteadapter
etc. erfolgen, was im Wesentlichen vom Lieferanten der Geräte und/oder
der DSM-Box abhängt.
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Über die
Verbindungen 5 werden Steuerbefehle zum Ein- und Ausschalten
der Geräte 4a–4d gegeben.
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Die
DSM-Box 6 verfügt
ihrerseits über
eine Tastatur 12, über
ein Display 11, sowie über
eine Funkuhr 9 und eine gepufferte Einspeisung 8 für eine Netzspannung
von beispielsweise 230 V AC.
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Über die
Leitung 7 können
vom Energieversorgungsunternehmen spezielle Nachrichten wie beispielsweise „Netzstörung” oder „Spotmengen
vorhanden” an
die DSM-Box 6 übermittelt
werden, woraufhin in der DSM-Box vorgegebene Spezialprogramme angestoßen werden.
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Es
sei dabei erwähnt,
dass die DSM-Box auch bei einer Spannungsunterbrechung weiter läuft, da
ihre Einspeisung 8 wie erwähnt durch eine Batterie gepuffert
ist.
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Das
Display 11 und die Tastatur 12 der DSM-Box 6 dienen
einerseits der Bedienung der DSM-Box, andererseits aber auch der
Anzeige von Arbeits- und Leistungswerten bzw. Arbeits- und Leistungspreisen,
sofern diese parametriert wurden. Hierüber kann bei einem Energieverbraucher
eine Sensibilität
für seinen
Verbrauch und die damit verbundenen Kosten gestärkt werden.
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Die 2 zeigt
den Lastverlauf in einem Drei-Personen-Haushalt über einen Tag, wobei hier die
jeweiligen Leistungen über
Zeitintervalle von 15 Minuten, so genannten Verrechnungsperioden,
gemittelt wurden und diese gemittelten Werte als Leistung aufgetragen
sind. Es wird gesondert erwähnt, dass
es sich hier um einen nicht gesteuerten Tagesverlauf handelt. Der
Zeitraum eines Tages hat dabei einen Kalenderbezug im Sinne der
Erfindung. Andere derartige Zeiträume können beispielsweise Wochen,
Monate oder evt. auch ein Jahr sein.
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In
dem hier dargestellten Beispiel hat die Leistung einen ersten Peak 13 kurz
vor 12 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt wird der Herd benutzt. Etwa gegen 14
Uhr gibt es einen zweiten Peak 14, der verursacht wird
durch die Spülmaschine
und auch beispielsweise die Waschmaschine, die nach dem Mittagessen angestellt
wurden.
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Einen
dritten, zweigipfeligen Peak 15 erkennt man dann noch zwischen
17 und 20 Uhr. Hier wurde zum Beispiel die Waschmaschine ein zweites Mal
benutzt. Außerdem
wurde der Wäschetrockner in
Betrieb genommen und es wurde noch ein Abendessen gekocht. Man erkennt,
dass es eine Maximalleistung von etwa 13 Kilowatt gegeben hat.
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Nachdem
ein derartig ungesteuerter Verlauf über einen Zeitraum von einem
Tag gemessen und aufgezeichnet wurde, wird in der Steuerung 6 ein
erster Sollwert 16 als Mittelwert für diesen Zeitraum ermittelt,
der sich ergibt bei einer über
den Tag ständig gleichen
Leistung.
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Die
Steuerung 6 versucht dann durch Ansteuerung der Geräte 4 in
einem nachfolgenden gleichartigen Zeitraum, also beispielsweise
an einem gleichen Wochentag, dass der Stromverbrauch ständig im
Bereich des ersten Sollwertes 16 gefahren wird. Hierzu
werden einzelne Geräte 4a bis 4d wie beispielsweise
Waschmaschine oder Wäschetrockner
nur zeitversetzt zueinander betrieben. Dabei werden unterschiedliche
Prioritäten
der Geräte
berücksichtigt,
die z. B. über
die Tastatur 12 in die DSM-Box 6 eingegeben worden
sind.
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Falls
die Steuerung feststellt, dass einzelne Peaks über den ersten Sollwert hinausgehen,
der im hier vorliegenden Fall bei etwa 3,8 Kilowatt angesetzt ist,
beispielsweise weil mehrere Geräte
gleich hoher Priorität
gleichzeitig betrieben werden müssen
und damit ein momentaner Bedarf an Leistung entsprechend hoch ausfällt, so
wird der erste Sollwert in einem Korrekturschritt um einen vorgegebenen
Zuschlag 17 auf einen zweiten Sollwert 18 angehoben.
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Die
Steuerung versucht dann, diesen zweiten Sollwert 18 durch
entsprechende Steuerung der Geräte 4 im
nächsten
nachfolgenden gleichartigen Zeitraum nachzubilden und insbesondere
mit einzelnen Peaks nicht zu überschreiten.
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Geht
man davon aus, dass im hier dargestellten Beispiel der zweite Sollwert
dauerhaft einzuhalten ist, so ist eine Spitzenleistung von etwas
4,2 Kilowatt vorhanden, wenn die Steuerung agiert, gegenüber einer
Spitzenleistung von etwa 13 Kilowatt, wenn keine Steuerung aktiv
ist.
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Die
15 Minuten sind eine übliche
Verrechnungsperiode.
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Um
am Ende einer solchen Verrechnungsperiode den Sollwert nicht zu überschreiten,
kann die DSM-Box bereits während
dieser Verrechnungsperiode aus laufend ermittelten 1-, 3- oder 5-Minutenwerten
der Leistung den für
eine vollständige
Verrechnungsperiode zu erwartenden Wert extrapolieren und so früh- und rechtzeitig
geeignete Maßnahmen
treffen, um ein unerwünschtes Überschreiten
des Sollwertes zu verhindern.
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Bei
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann statt eines linearen
Sollwertes 18 auch ein z. B. vom EVU mittels Datenfernübertragung
vorgegebenes Lastprofil 20 als Sollwert abgefahren werden.
Dieses weist über
einen vorgegebenen Zeitraum beispielsweise 3–4 Bereiche unterschiedlich hoher
zulässiger
Sollwerte 21, 22, 23 auf.