-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 15.
-
Der
Entwicklungsstand der modernen Industriegesellschaft zeigt immer
mehr eine Polarisierung der menschlichen Tätigkeit zur
Intensivierung rein geistiger Leistung und Erleichterung körperlich schwerer
Arbeit. Nicht nur diese Polarisierung allein führt zu den
sogenannten Life-Style-Erkrankungen, auch der massive Erfolgs- und
Leistungsdruck für den Einzelnen in der Gesellschaft wirkt
oft als negativer Stressfaktor und kann – wie man heute
weiß – zur Beeinträchtigung des körperlichen
Wohlbefindens, Abnahme der Leistungsfähigkeit und letztlich zur
Erkrankung führen.
-
Aber
auch die immer schwächer werdenden Sozialleistungen von
Staat und Arbeitgeber fordern bei den Arbeitnehmern höheres
Gesundheitsbewusstsein für mehr Leistungspotentiale und
weniger Ausfallzeiten. Gesundheit ist ein wesentlicher Faktor, nicht
nur für den Arbeitsmarkt.
-
Aber
auch Erhalt bzw. Verbesserung der Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit
bei schon vorhandenen chronischen Erkrankungen (wie z. B. einer
der häufigsten Zivilisationskrankheiten: dem arteriellen Hypertonus)
muss das Augenmerk gelten. Hierbei handelt es sich um Sekundärprävention
(z. B. Vermeidung von Gefäßkomplikationen).
-
Zunehmend
wächst mit dem Erkenntnisstand jedes Einzelnen zur eigenen
Gesundheitssituation auch das Verständnis zur Eigenverantwortlichkeit diesbezüglich.
Der Markt hat daraus gelernt und bietet in verschiedener Form einzelne
aber auch schon kompaktere Konzepte an, um diesen Anforderungen
gerecht zu werden. Häufig bleibt dabei der wissenschaftliche
Hintergrund auf der Strecke oder es erlischt das Interesse, weil
in fast militanter Art Programme uniform durchgezogen werden. Für
das interessierte Klientel ist jedoch eine individuelle Herangehensweise
wichtig, bei der das Problem des Betreffenden auch wirklich erfasst
und Lösungen im Sinne von ganzheitlichen Konzepten angeboten
werden.
-
Aus
der
US 2005/0277872
A1 ist bekannt, dass ein Patient einen mobilen Computer
mit sich führt, der physiologische Patientendaten analysiert und
eine Behandlungsempfehlung über eine drahtlose Schnittstelle
zur Freigabe an einen Arzt übermittelt.
-
Aus
der
US 7 156 808 B2 ist
ein drahtloses Gesundheitsüberwachungssystem bekannt, bei
dem Patientendaten durch ein drahtloses Gesundheitsüberwachungsgerät über
das Internet an einen Server übermittelt werden.
-
Aus
der
US 2006/0252988
A1 ist ein Endoskopsystem zur Erzeugung von Spektralbildern
bekannt.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur elektronischen Erfassung und Auswertung von medizinischen Daten
derart weiterzubilden, dass eine optimale Unterstützung
der Prävention sowie der Behandlung von Patienten ermöglicht
wird.
-
Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 15 gelöst.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße
Vorrichtung ermöglichen ein breites Spektrum an Gesundheitsleistungen
zu Prävention, Therapie und Nachsorge. Im Mittelpunkt dieser Leistungen
steht die Supervision der medizinisch-therapeutischen Arbeit. Es
wird eine Patientenführung ermöglicht, die das
Ziel einer Optimierung der Behandlung optimal unterstützt.
-
Das
Verfahren und die Vorrichtung überbrücken die
Grenzen der jeweiligen medizinischen Fachrichtungen und ermöglichen
eine Risikostratifizierung im Rahmen einer effektiven Früherkennung diverser
medizinischer Konditionen durch die Verbindung innovativer medizinischer
Diagnoseverfahren mit einer prozessorientierten Abbildung.
-
Die
vorliegende Erfindung löst das Problem der örtlichen
Trennung von Untersuchten und diagnostischem Personal (Ärzte)
und ermöglicht die Integration eines neuartigen diagnostischen
Verfahrens in den Ablauf und ermöglicht so eine uneingeschränkte
Zurverfügungstellung innerhalb einer Gesellschaft.
-
Das
Verfahren stützt sich beispielsweise auf ein mobiles Betreuungssystem,
das es mit Hilfe eines mobilen Endgerätes ermöglicht
Patienten gezielt und individuell zu coachen und erlaubt frühzeitig
präventive Maßnahmen bei Risikopatienten einzuleiten. Hierfür
bekommt der Patient ein mobiles Endgerät, in das er beispielsweise
täglich verschiedene Vitaldaten eingibt (Gewicht, Blutdruck,
etc.). Alternativ können diese Daten auch von per Funk
angebundenen medizinischen Messgeräten in das mobile Endgerät übertragen
werden (EKG, Blutzucker, etc.).
-
Das
mobile Endgerät kann beispielsweise eine Funduskamera zur
Erfassung von Bilddaten der Endstrombahn des mikrovaskulären
Systems im rationalen Bereich, einen Stift mit einer Kameraeinheit, ein
Messsystem zur Messung der Kraftfähigkeit der Rumpf- und
Oberkörpermuskulatur oder einen akustischen Sensor zur
Messung von Herztönen umfassen.
-
Sämtliche
Eingaben des Patienten am mobilen Endgerät werden beispielsweise
per GSM in eine Zentrale übertragen und dort täglich
von einem Therapeuten eingesehen. Dieser kann dann tagesaktuell Coachingmaßnahmen
ergreifen und dem Patienten individualisierte Anweisungen oder Fragen
zu seinem Lebensverhalten geben. Ein direkter Telefonkontakt ist
nur in Notfällen geplant.
-
Die
zu überwachenden Vitalparameter werden beispielsweise vom
Patienten täglich händisch in das mobile Endgerät
eingegeben oder mittels per Funk abgesetzter Messtechnik an das
mobile Endgerät automatisch übertragen. Darüber
hinaus sind beispielsweise individualisierte Nachfragen durch das Fachpersonal
vom Patienten am Gerät zu beantworten.
-
Die
so erfassten Daten werden telemedizinisch in eine zentrale Datenbank übertragen.
Dies ermöglicht eine ortsunabhängige Erfassung
und Bedienung des Endgerätes durch den Patienten.
-
Ein
Expertenteam bestehend aus Ärzten der relevanten Fachrichtungen
kann ebenfalls ortsunabhängig die Patientendaten individuell
bewerten und den Patienten durch eine notwendige Therapie führen
bzw. bei der Umstellung des Lebenswandels im Sinne von präventiven
Maßnahmen helfen.
-
Das
System dient der Begleitung und Überwachung einer Therapie
oder der Prävention bei Patienten mit einem erhöhten
Risiko für bestimmte Krankheiten. Die Begleitung der Patienten
erfolgt nicht ausschließlich automatisch, sondern es wird auch
eine individuelle Begleitung durch ein Expertenteam ermöglicht.
-
Das
System ermöglicht ein tägliches und somit zeitnahes
Eingreifen durch die Experten und somit eine direktere und individualisierte
Therapiebegleitung bzw. Anpassung.
-
Die
Datenerhebung beim Patienten erfolgt ortsunabhängig. Ebenso
die Auswertung und Betreuung durch das Expertenteam.
-
Die
mobile Erfassung medizinischer Werte kann auch beim Patienten von
Implantaten oder körpernah getragenen Sensoren, aber auch
stationär installierbaren Sensoreinheiten erfolgen.
-
Maßnahmen
zur Prävention umfassen Schlaganfall/Herzinfarkt-Vorsorgeuntersuchungen, Monitoring
der Vitalparameter, Rücken-Check, Stressmanagement, Ernährungskontrolle,
Bewegungskontrolle sowie Raucherentwöhnung.
-
Bei
der Erfindung erfolgt die elektronische Aufnahme der medizinischen
Daten an beliebigen Orten, also ortsunabhängig. Die gesamten
Daten werden vollautomatisch einer zentralen, servergestützten
Datenbankarchitektur und einer kontinuierlichen Prozessierung zugeführt
sowie mittels eines standardisierten Verfahrens ausgewertet und
zu einem persönlichen Risikoprofil aggregiert. Die kontinuierliche
Prozessierung erfolgt mittels der servergestützten Datenbankarchitektur.
Die erfassten medizinischen Daten sowie das erstellte Risikoprofil
werden als Ergebnis einer Früherkennungs untersuchung mittels
der servergestützten Datenbankarchitektur telemetrisch
versandt. Der Ergebnisversand kann beispielsweise an den Teilnehmer
der Früherkennungsuntersuchung selbst oder an Ärzte
verschiedenster Fachrichtungen, wie beispielsweise den Hausarzt oder
einen Facharzt, versandt werden, die die medizinischen Daten sowie
das Risikoprofil medizinisch bewerten. Durch den telemetrischen
Ergebnisversand können sich die Ärzte an beliebigen
Orten befinden. Dadurch, dass die erfassten medizinischen Daten
anhand eines standardisierten Verfahrens mittels der servergestützten
Datenbankarchitektur auswertbar und zu einem persönlichen
Risikoprofil aggregierbar sind, wird eine nachfolgende Bewertung des
Gesundheitszustandes reproduzierbar und objektiv unterstützt.
Da sich der Patient und das diagnostische Personal an unterschiedlichen
Orten befinden können, ermöglicht die Erfindung
eine uneingeschränkte Unterstützung der Prävention
sowie der Behandlung von Patienten.
-
Die
Erfindung ermöglicht eine Verknüpfung der technischen
Lösung Telematik mit der Dienstleistung der medizinischen
Behandlung.
-
Weitere
Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele
anhand der Zeichnung. Es zeigen:
-
1 eine
Prinzipdarstellung eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
-
2 eine
Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
(Health Service System),
-
3 eine
Prinzipdarstellung der Kommunikation eines mobilen Endgeräts
(Kommunikation Endgerät-Ärzteteam),
-
4 eine
Prinzipdarstellung des Hauptmenüs des mobilen Endgeräts
EvoMobi
-
5 eine
schematische Darstellung einer Vorrichtung gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel,
-
6 eine
schematische Darstellung der Aggregation eines Risikoprofils,
-
7 eine
schematische Darstellung der Erfassung und Auswertung von medizinischen
Daten,
-
8 eine
mittels einer nicht-mydriatischen Funduskamera erstellte Fundusaufnahme,
-
9 eine
schematische Darstellung einer Gefäßvermessung
auf Basis der Fundusaufnahme in 8,
-
10 eine
erste beispielhafte Aggregation des Risikoprofils gemäß 6,
-
11 eine
zweite beispielhafte Aggregation des Risikoprofils, und
-
12 eine
dritte beispielhafte Aggregation des Risikoprofils.
-
Nachfolgend
wird ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben.
Das als EvoCare-Screening Gefäßsystem bezeichnete
erste Ausführungsbeispiel beurteilt die Gesundheit des
Gefäßsystems/mikrovaskulären Systems.
Basis hierfür bilden validierte schulmedizinische Verfahren
zur Befundung des mikrovaskulären Abschnitts. Im Vordergrund
stehen die morphologischen Veränderungen im retinalen Bereich
der Endstrombahn. Die anamnestischen Daten (kardiovaskuläre
Risikofaktoren) werden zu Gunsten retinaler Diagnosen geringer gewichtet,
da eine korrekte Einschätzung des Gefäßzustandes
auf der Grundlage von manifesten Veränderungen zuverlässiger
vorgenommen werden kann. Das Verfahren ist als telemedizinisches
ophthalmologisches Konsil konzipiert und wendet sich als vaskuläre
Diagnostik primär an die Fachgruppen der Hausärzte
und Internisten. Darüber hinaus bietet EvoCare-Screening
eine wertvolle Frühdiagnostik für alle interessierten
Personen.
-
Das
Verfahren basiert auf folgenden Schritten (vgl. 1):
- 1. Risikofaktoren- und Bilddatenerfassung
- 2. Berechnung des av-Ratio: Grad des arteriolären Dilatationsvermögens
- 3. Ophthalmologische Fundusdiagnostik: morphologische Beurteilung
mit Fokus Gefäßsystem
- 4. Befund: Auswertung der Anamnesedaten und Abschätzung
des Gesamtrisikos
-
Die
Untersuchung dauert ca. 15 Minuten und wird ohne medikamentöse
Mydriasis durchgeführt. Das Ergebnis ist transparent wie
ein Laborbefund gestaltet und dient den beteiligten Ärzten
als Grundlage für eine weiterführende Diagnostik
und Nachsorge. Die Risiko- und Bilddaten werden mittels eines sicheren
Verfahrens telematisch den Ophthalmologen zur Verfügung
gestellt. So kann sich dieser auch ohne physische Anwesenheit des
Teilnehmers ein individuelles Bild machen und eine genaue Diagnose
stellen. EvoCare-Screening Gefäßsystem bietet
darüber hinaus eine Beurtei lung der Papille (Symptomenkomplex
Glaukom) und der Makula (degenerative Prozesse). Das Verfahren eignet
sich aufgrund der Darstellung der Anfangsstadien von Mikrovaskulopathien
als effektive Früherkennungsuntersuchung in Ergänzung
zu den etablierten Verfahren wie Ultraschall oder CT/MRT.
-
Nachfolgend
werden weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben,
die als EvoCare-Monitoring bezeichnet werden. Das EvoCare-Monitoring
erlaubt die Fernüberwachung von medizinischen Parameter
eines Patienten. EvoCare-Monitoring kann beispielsweise bei Diabetikern,
Schmerzpatienten, adipösen oder kardiologischen Patienten eingesetzt
werden.
-
Ein
zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung wird als EvoCare-Monitoring
Diabetes bezeichnet. Mittels EvoCare-Monitoring Diabetes wird der behandelnde
Arzt tagesaktuell über die Stoffwechsellage des Patienten
informiert. Hierdurch kann die Blutzuckereinstellung des Diabetikers
verbessert und die durch Diabetes mellitus verursachten Begleit- und
Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Erblindung, Nierenerkrankungen,
diabetischer Fuß sowie Amputation verringert oder verzögert
werden.
-
Beim
EvoCare-Monitoring Diabetes kommt eine Technologie zum Einsatz,
die einfach zu bedienen ist, nämlich ein Kugelschreiber.
Patienten füllen mit dem Kugelschreiber ihr Diabetestagebuch
aus – ganz wie gewohnt – die im Kugelschreiber
befindliche Kameraeinheit digitalisiert die Informationen und leitet
sie automatisch an ein Service-Center und an die behandelnden Ärzte
weiter. Die in dem Diabetestagebuch niedergeschriebenen medizinischen
Daten werden somit mittels der Kameraeinheit aufgenommen und in
das Service-Center versandt, wo die Daten ausgewertet werden. Grundlage
bildet beispielsweise die EvoCare-Plattform (Dr. Hein & Partner GbR)
und eine elektronische Patientenakte. Eine einfache technische Lösung
mit großer Wirkung, die keinerlei Bedienprobleme bereitet
und ein vielfältiges Anwendungsspektrum aufweist.
-
EvoCare-Monitoring
Diabetes kann bei der Neueinstellung und der Umstellung insulinpflichtiger Patienten
(Typ 1 und 2) eingesetzt werden. Die Einführung einer Insulinpumpe
wird durch EvoCare-Monitoring Diabetes unterstützt. Bei
Risikopatientinnen mit Schwangerschaftsdiabetes und bei Kinder und
jugendlichen Diabetikern in der Wachstumsphase liefert EvoCare-Monitoring
Diabetes dem behandelnden Arzt wertvolle Entscheidungshilfen. Der
behandelnde Arzt kann bereits vor dem nächsten Praxisbesuch
die Behandlung optimieren. EvoCare-Monitoring Diabetes kann eine
frühzeitige Rückkehr des Patienten in das familiäre
Umfeld ermöglichen. Die Betreuung und Versorgung erfolgt
durch den Hausarzt/Facharzt. EvoCare-Monitoring Diabetes unterstützt
den behandelnden Arzt und den Diabetiker bei der Einhaltung der
Therapieziele sowie das Pflegefachpersonal bei der Betreuung.
-
In
einem ersten Schritt trägt der Patient seine Vitalparameter
(Blutzucker, Insulindosen, Broteinheiten, Gewicht, Blutdruck, u.
a.) mittels eines digitalen Monitoring Stiftes in das Blutzuckertagebuch
ein. Daraufhin übermittelt EvoCare-Monitoring alle eingetragenen
Werte an das telemedizinische Versorgungszentrum. Der behandelnde
Arzt erhält zeitnah einen übersichtlichen Report
der eingetragenen Werte. Durch die tägliche Kontrolle der
Vitalparameter, kann eine optimale Blutzuckereinstellung erzielt
werden. Die erhobenen Daten werden unter Einhaltung der Datenschutzrichtlinien übertragen
und verarbeitet.
-
Mit
EvoCare-Monitoring Diabetes wird schneller und zuverlässiger
eine optimale Blutzuckereinstellung erzielt. Die Informationsbasis über
den aktuellen Status des Patienten wird verbessert. Der Arzt kann
täglich auf die Ergebnisse reagieren. Dies bedeutet für
den Diabetiker mehr Sicherheit im Alltag. Für den Diabetiker ändert
sich nichts. Der Patient dokumentiert wie bisher seine Werte mit
Stift und Papier. EvoCare-Monitoring Diabetes ist für alle
Menschen – jung und alt – geeignet, da die vorhandene Technologie
nicht wahrgenommen wird und dadurch nicht überfordern kann.
Eine dynamische medizinisch-wissenschaftliche Auswertung liefert
einen Überblick der wichtigen medizinischen Daten. EvoCare-Monitoring
Diabetes liefert eine effiziente Entscheidungsgrundlage für
die diabetologische Therapie. EvoCare-Monitoring Diabetes motiviert
durch das permanente ärztliche Feedback zu einer konsequenten
Führung des Blutzuckertagebuchs und kann durch eine verbesserte
Einstellung die Lebensqualität des Patienten steigern.
Das Service-Center kann auf Wunsch des Diabetikers und seines Arztes
weltweite direkte medizinische Unterstützung anbieten. Zur
Inanspruchnahme EvoCare-Monitoring Diabetes ist auf Seiten des Arztes
und Patienten keine zusätzliche Technik notwendig.
-
Die
regelmäßige Selbstkontrolle ist für Menschen
mit Diabetes selbstverständlich. Das unmittelbare ärztliche
Feedback motiviert zu einer gesünderen und aktiveren Lebensweise.
Das Feedback und die ärztliche Supervision vermittelt Sicherheit.
Hierdurch kann die Therapie, die Ernährung und der Lebensrhythmus
auf die jeweiligen Erfordernisse eingestellt werden. Das Wissen
und der aktive, verantwortungsvolle Umgang mit Diabetes lassen ein
weitgehend beschwerdefreies Leben zu. EvoCare-Monitoring Diabetes
eröffnet neue Perspektiven in der Versorgung von Menschen
mit Diabetes mellitus.
-
Nachfolgend
wird ein mit EvoCare-Screening Rücken bezeichnetes drittes
Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. EvoCare-Screening Rücken
ist ein mehrfunktionales mobiles Messsystem zur Messung der Kraftfähigkeit
der Rumpf- und Oberkörpermuskulatur und eröffnet
neue Möglichkeiten und Perspektiven in der Prävention
und Rehabilitation.
-
EvoCare-Screening
Rücken ermöglicht eine objektive Beurteilung des
Funktionszustandes der wirbelsäulenumgebenen Muskulatur.
Auf zuverlässige und praktikable Weise werden muskuläre
Defizite aufgezeigt, Dysbalancen identifiziert und quantifiziert und
so ein Risikoprofil für Rückenerkrankungen erstellt.
-
Grundlage
für ein zielgerichtetes Gesundheitsmanagement ist die Diagnostik.
Die überaus ansprechende visuelle Darstellung des EvoCare-Screening
Rücken-Ergebnisses kann die Motivation der Teilnehmer hin
zu einem rückengesunden Leben erhöhen. Die regelmäßiger
Durchführung von Evo-Care-Screening Rücken sorgt
für Nachhaltigkeit.
-
Nachfolgend
wird ein mit EvoCare-Monitoring Baby bezeichnetes viertes Ausführungsbeispiel der
Erfindung beschrieben. EvoCare-Monitoring Baby dient der Überwachung
der Vitalparameter von Ungeborenen. EvoCare-Monitoring Baby verwendet keinen
Ultraschall oder sonstige Abstrahlung zur Messung. Stattdessen wird
rein passiv mit akustischen Sensoren am Mutterbauch ”gelauscht”.
Das so gewonnene Signal wird durch die umfangreiche und patentierte
Signalverarbeitung ausgewertet und das fetale Kardiogramm bestimmt
und aufgezeichnet. Hinsichtlich der Signalverarbeitung wird auf
die
DE 100 46 703
B4 verwiesen. Mit den Prototypen wurden bereits Ergebnisse
erzielt, die hinsichtlich Qualität und Zuverlässigkeit
an die Resultate herkömmlicher CTGs heranreichen.
-
Durch
den Einsatz geeigneter Signalverarbeitungsmethoden ist eine nichtinvasive,
passiv-akustische Messung der Herztöne eines Ungeborenen
in der perinatalen Überwachung ohne die Verwendung einer
Ultraschallquelle, eine sichere Auswertung der Signale und die Erkennung
pathologischer Ereignisse zu Hause bzw. im täglichen klinischen
Einsatz möglich.
-
Die
vergleichsweise einfache Handhabung des Geräts erlaubt
zudem die Durchführung von Messungen in Heimversorgung.
Somit ist es möglich, die Herztöne des Fötus
nicht nur zu den Vorsorgeterminen beim Arzt, sondern jederzeit und
zu Hause zu überprüfen. In Verbindung mit telemedizinschen
Lösungen und der Auswertungsdienstleistung, d. h. der Erstellung
eines Risikoprofils für das Ungeborene, wird eine umfassende
medizinische Heimversorgung möglich. Insbesondere bei Risikoschwangerschaften fördert
dies die Sicherheit von Mutter und Kind. Zusätzlich wird
durch spezialisierte und teilweise automatisierte Auswertung der
Messreihen durch geschultes Personal die Gefahr von Befundungsfehlern minimiert.
-
Jeder
an der Früherkennungsuntersuchung Interessierte (vgl. 2 bis 4)
erhält während der Untersuchung den mobilen Gesundheitsbegleiter (beispielsweise
ein kleines mobiles Gerät namens „EvoMobi”)
in die Hand. Die für die Untersuchung notwendigen Fragen
werden unter Aufsicht des Fachteams per EvoMobi beantwortet. Der
EvoMobi ist einfach, von jedermann bedienbar und ein synergetischer
Bestandteil der Untersuchung. Die Früherkennungsuntersuchung
nimmt so dem Interessierten die Angst vor dem EvoMobi und macht
diesen mit einem neuartigen Gesundheitsbegleiter vertraut. Nach Beendigung
der Untersuchung kann der Interessierte den mobilen Gesundheitsbegleiter
mit nach Hause nehmen und sich fortan immer auf den „persönlichen Gesundheitsbegleiter” verlassen.
Es wird somoderne Medizin zur Prävention mit Telemedizin
kombiniert. Die Versorgungsangebote rekrutieren sich aus der Diagnose,
dem Monitoring und der Therapie.
-
Der
EvoMobi ist zu Hause und unterwegs Überbringer von medizinischen
Inhalten und verbessert durch Präventionsleistungen das
Herzinfarkt/Schlaganfall-Risiko des Anwenders. Zu den medizinischen
Inhalten gehören Gesundheitstipps (Was führt zum
Herzinfarkt?), Gesundheitsparametererfassung (Wie ist Ihr Blutdruck
heute?) wie auch Gesundheitsanweisungen („Sie sollten heute
Ergometertraining machen...” oder „Ihr Risiko
ist gestiegen, besuchen Sie Ihren Arzt” oder „Denken
Sie daran Ihr Medikament x zu nehmen”).
-
Die
Kombination der verschiedenen medizinischen Inhalte, hier dem Evo-Care-Screening
Gefäßsystem mit der Aussage ”Ihr Risiko
ist erhöht...” und dem EvoCare-Monitoring via „EvoMobi” mit
den Anweisungen „Sie sollten folgendes tun...” verbunden
mit der Möglichkeit eine Therapie zu nutzen, bietet eine
optimale Prävention. In dieser Kombination sind derartige
Leistungen bislang einzigartig.
-
Nachfolgend
wird unter Bezugnahme auf die 5 bis 10 ein
fünftes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben.
Bei der mit 1 bezeichneten Vorrichtung zur elektronischen
Erfassung und Auswertung von medizinischen Daten ist das mobile Endgerät 2 an
einem ersten Ort und die zentrale, servergestützte Datenbankarchitektur 3 an
einem zweiten Ort angeordnet. Das mobile Endgerät 2 dient
zur elektronischen Aufnahme von medizinischen Daten und ist derart
ausgebildet, dass diese durch telemetri schen Versand an die Datenbankarchitektur 3 übermittelbar
sind. Der telemetrische Versand erfolgt beispielweise über
das Mobilfunknetz und/oder das Internet.
-
Die
Vorrichtung 1 dient zur Früherkennung eines erhöhten
Gefäßrisikos und somit zur Schlaganfall- und Herzinfarkt-Prävention.
Das mobile Endgerät 2 weist einen ersten Arbeitsplatzrechner 4 mit
einer daran angeschlossenen nicht-mydriatischen Funduskamera 5 auf.
Mittels des mobilen Endgerätes 2 sind Personendaten,
medizinische Risikofaktoren, wie beispielsweise Übergewicht
oder Bluthochdruck, und Bilddaten des mikrovaskulären Systems erfassbar.
Die Funduskamera 5 dient zur Erfassung von Bilddaten des
Augenhintergrunds und der Endstrombahn des mikrovaskulären
Systems im retinalen Bereich 6. Nicht-mydriatisch bedeutet,
dass bei der Erfassung der Bilddaten mittels der Funduskamera 5 auf
eine Weitstellung der Pupille (Mydriasis), beispielsweise über
Medikamente, verzichtet werden kann.
-
Die
Datenbankarchitektur 3 weist zur zentralen Datenhaltung
der übermittelten medizinischen Daten, also der Bilddaten
und der Risikofaktoren, sowie der Personendaten einen zentralen
Server 7 auf, der mit einem oder mehreren zweiten Arbeitsplatzrechnern 8 verbunden
ist. Mehrere Datenbanken dienen zur zentralen Datenhaltung der Personendaten und
der medizinischen Daten.
-
An
einem dritten Ort befindet sich eine erste Auswertungseinrichtung 9 mit
einem dritten Arbeitsplatzrechner 10. Die Auswertungseinrichtung 9 ist
mit der Datenbankarchitektur 3 über eine bidirektionale Verbindung
verbunden. Die bidirektionale Verbindung erfolgt beispielsweise über
das Internet.
-
Weiterhin
befindet sich an einem vierten Ort eine zweite Auswertungseinrichtung 11 mit
einem vierten Arbeitsplatzrechner 12. Die Auswertungseinrichtung 11 ist
ebenfalls mit der Datenbankarchitektur 3 über
eine bidirektionale Verbindung verbunden.
-
Die
Datenbankarchitektur 3 ist derart ausgebildet, dass ein
av-Ratio (av-Verhältnis) berechenbar ist, das den Grad
des arteriolären Dilatationsvermögens beschreibt.
Mittels der Datenbankarchitektur 3 ist aus den ermittelten
Bilddaten ein Arteriolen-Durchmesser DA und ein Venolen-Durchmesser DV
computergestützt vermessbar. Aus dem Arteriolen-Durchmesser
DA und dem Venolen-Durchmesser DV ist das av-Ratio berechenbar.
Anhand des av-Ratio und der erfassten kardiovaskulären
Risikofaktoren ist das persönliche Risikoprofil mittels
der Datenbankarchitektur 3 aggregierbar. Die kardiovaskulären
Risikofaktoren sind hierzu bei der Aggregation des persönlichen
Risikoprofils gewichtbar. Zusätzlich ist die Datenbankarchitektur 3 derart
ausgebildet, dass Auswertungsergebnisse der ersten Auswertungseinrichtung 9 und/oder
der zweiten Auswertungseinrichtung 11 bei der Aggregation
des persönlichen Risikoprofils berücksichtigbar
sind.
-
Die
Vorrichtung 1 ist derart ausgebildet, dass medizinische,
administrative und personenbezogene Daten getrennt und anonymisiert
speicherbar sind. Weiterhin ist die Vorrichtung 1 derart
ausgebildet, dass kein Datenverlust bei Verbindungsabbrüchen während
der Übermittlung von Daten entstehen kann.
-
Nachfolgend
wir die Funktionsweise der Vorrichtung 1 beschrieben. Die
Vorrichtung 1 dient zur Verfügungstellung standardisierter
Risikoprofile zur Früherkennung eines erhöhten
Gefäßrisikos. Das mobile Endgerät 2 wird
je nach Bedarf an dem ersten Ort lokal platziert. Ein Teilnehmer
gibt zunächst Personendaten und medizinische Risikofaktoren,
wie beispielsweise Bluthochdruck, Übergewicht, Rauchen,
an, die von einem Bediener des mobilen Endgeräts 2 über
den ersten Arbeitsplatzrechner 4 eingegeben werden. Anschließend
wird mit der nicht-mydriatischen Funduskamera 5 eine 45° Fundusaufnahme
durchgeführt. Die erfassten Bilddaten bilden den Augenhintergrund
und die Endstrombahn des mikrovaskulären Systems im retinalen
Bereich 6 ab. Die 8 und 9 zeigen
ein Beispiel für eine derartige Fundusaufnahme. Die Fundusaufnahme
erfolgt mit weißem Licht. Aufgrund der nicht-mydriatischen Funduskamera 5 kann
die Fundusaufnahme ohne eine Weitstellung der Pupille, also ohne
Mydriatikagabe, durchgeführt werden.
-
Die
erfassten medizinischen Daten sowie die Personendaten werden durch
telemetrischen Versand an die Datenbankarchitektur 3 übermittelt.
Der Server 7 führt eine zentrale Datenhaltung
mit einer kontinuierlichen Prozessierung der medizinischen Daten
durch. Ein zweiter Bediener führt an einem der zweiten
Arbeitsplatzrechner 8 eine computergestützte Vermessung
der retinalen Gefäße durch und ermittelt den Arteriolen-Durchmesser
DA und den Venolen-Durchmesser D. Dies ist
beispielhaft in 9 gezeigt.
-
Für
jede Gefäßart wird das Äquivalent des zentralen
retinalen Gefäßes errechnet. Diese beiden Äquivalenz-Werte
werden ins Verhältnis gesetzt, woraus sich das av-Ratio
ergibt. Alternativ können der Arteriolen-Durchmesser DA und der Venolen-Durchmesser DV auch
unmittelbar ins Verhältnis gesetzt werden.
-
Das
av-Ratio beschreibt den Grad des arteriolären Dilatationsvermögens.
Arteriolen zeigen mit fortschreitender Schädigung durch
unterschiedliche Einflüsse einen Verlust des Dilatationsvermögens. Besonders
deutlich zeigt sich dies in der Ätiopathogenese (Entstehungsphase)
des Bluthochdrucks. Schon in den Frühstadien einer endothelialen
Dysplasie (Fehlbildung der Gefäßinnenwand) zeigt
sich eine Verminderung des arteriolären Durchmessers, jedoch
noch kein klinisch manifester Bluthochdruck. Das av-Ratio ist hierfür
ein objektiver und reproduzierbarer Messwert. Die Venolen zeigen
keinen veränderten Durchmesser. Je stärker die
Gefäße verengt sind, desto höher ist
das Gefäßrisiko und somit das Risiko für
einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt. Das av-Ratio ist ein
zuverlässiges Maß hierfür. Dies gilt
auch für stark kurzsichtige Teilnehmer uneingeschränkt.
-
Die
mit dem mobilen Endgerät 2 erfassten medizinischen
Daten sowie die mittels der Datenbankarchitektur 3 bestimmten
Gefäßvermessungsergebnisse, insbesondere das av-Ratio,
werden durch telemetrischen Versand an die erste Auswertungseinrichtung 9,
die sich an dem dritten Ort befindet, übermittelt. Dort
wertet ein Augenarzt die Fundusaufnahmen mit Fokus auf das Gefäßsystem
aus. Zugrunde gelegt wird eine standardmäßige
Routineauswertung der Fundusaufnahmen. Gefäßsystem
relevante Retinopathien (Erkrankungen der Netzhaut) gehen in die
Auswertung ein. Darüber hinaus können gleichzeitig
noch Aussagen über augenärztlich relevante Veränderungen
des Auges, wie beispielsweise Papillen- und Makularbefunde, erfolgen,
was einen zusätzlichen Mehrwert für den Teilnehmer
darstellt.
-
Dem
Augenarzt stehen während der Auswertung das av-Ratio und
die ausgewerteten kardiovaskulären Risikofaktoren des Teilnehmers
zur Verfügung. Beurteilt werden alle Einzelmerkmale, welche
für die augenärztliche Gefäßauswertung
relevant sind. Hierzu zählen arterielle Engstellung, arterielle-venöse
Kreuzungszeichen, Mikroaneurysmen, Exsudate, Blutungen oder vaskuläre
Anomalien. Weiterhin gehen übergeordnete Anomalien, wie
beispielsweise eine hypertensive und diabetische Retinopathie in
die Bewertung mit ein und werden basierend auf den einzelnen retinalen
Konditionen erstellt. Zugrunde liegen die jeweils aktuellsten wissenschaftlichen
Bewertungsschemata.
-
Die
Auswertung erfolgt computergestützt und ist standardisiert.
Dies stellt sicher, dass die Auswertung jedes einzelnen Teilnehmers
vollständig abgearbeitet wird und die jeweils aktuellsten
wissenschaftlichen Erkenntnisse in den Arbeitsablauf einbezogen
werden. Im Vordergrund der Auswertung stehen die morphologischen
Veränderungen im retinalen Bereich 6 der Endstrombahn.
-
Durch
die Vorrichtung 1 wird dem Augenarzt ermöglicht,
sich jederzeit eine Vorschau des Ergebnisses, also des persönlichen
Risikoprofils des Teilnehmers, anzeigen lassen zu können.
Die Aggregation des persönlichen Risikoprofils des Teilnehmers erfolgt
mittels der Datenbankarchitektur 3. In das persönliche
Risikoprofil gehen die erfassten Risikofaktoren, die erfassten Bilddaten,
die Ergebnisse der Gefäßvermessung, insbesondere
das av-Ratio, und die Auswerteergebnisse des Augenarztes ein. Durch
die Möglichkeit des Augenarztes, sich das persönliche Risikoprofil
jederzeit in Vorschau anzeigen lassen zu können, ist eine ärztliche
Plausibilitätsprüfung des Risikoprofils und des
daraus erstellten Berichts sichergestellt.
-
10 zeigt
beispielhaft die Aggregation des persönlichen Risikoprofils.
Aus dem av-Ratio wird ein erster Risikowert R1 ermittelt.
Weiterhin wird aus den Auswerteergebnissen des Augenarztes ein zweiter
Risikowert R2 ermittelt. Diese Risikowerte
R1, R2 werden unter
Berücksichtigung der erfassten kardiovaskulären
Risikofaktoren zu dem persönlichen Risikoprofil aggregiert.
Das Risikoprofil kann beispielsweise ein Gesamtrisikowert RG sein, der als Risikotext oder in Form einer
Ampel dargestellt werden kann.
-
11 zeigt
beispielhaft die Aggregation des persönlichen Risikoprofils.
Aus den erfassten individuellen Risikofaktoren und der ophthalmologischen
Beurteilung der Fundusaufnahmen mit dem Fokus Gefäßsystem
unter Beachtung des av-Ratio wird das persönliche Risikoprofil
aggregiert. Das Risikoprofil kann beispielsweise ein Gesamtrisikowert sein,
der als Risikotext oder in Form einer Ampel dargestellt werden kann.
-
12 zeigt
beispielhaft die Aggregation des persönlichen Risikoprofils.
Aus den erfassten individuellen Risikofaktoren wird ein erster Risikowert R1 gebildet. Aus der ophthalmologischen Beurteilung der
Fundusaufnahmen mit dem Fokus Gefäßsystem wird
auf Basis des av-Ratio ein zweiter Risikowert R2 gebildet.
Diese Risikowerte R1, R2 werden
zu dem persönlichen Risikoprofil aggregiert. Das Risikoprofil kann
beispielsweise ein Gesamtrisikowert sein, der als Risikotext oder
in Form einer Ampel dargestellt werden kann.
-
Durch
die telemedizinische Struktur der Vorrichtung 1 wird somit
eine zeitnahe Auswertung im Rahmen eines Telekonzils ohne Qualitätseinbußen ermöglicht.
Dem Augenarzt stehen alle benötigten Werkzeuge zur Bildbearbeitung
zur Verfügung. Dies sind beispielsweise Anpassungsmöglichkeiten
für Größe, Helligkeit und Kontrast sowie
unterschiedliche Farbkanäle.
-
Bei
der Aggregation des persönlichen Risikoprofils können
die unterschiedlichen Einflussfaktoren gewichtet werden. Beispielsweise
können die kardiovaskulären Risikofaktoren zugunsten
der retinalen Auswerteergeb nisse geringer gewichtet werden, da eine
korrekte Einschätzung des Gefäßzustandes
auf der Grundlage von manifesten Veränderungen des Gefäßsystems
zuverlässiger vorgenommen werden kann. Das av-Ratio wird
bei der Auswertung unter Berücksichtigung des biologischen
Gefäßalters nach Dekaden alterskorrigiert und
interpretiert. Hierbei wird unterschieden in:
- – nicht
verengt
- – verengt,
- – stark verengt.
-
So
steht beispielsweise ein av-Ratio von 0,80 bei einem 45-jährigen
Teilnehmer für verengte Gefäße, wohingegen
der gleiche Wert bei einem 70-jährigen Teilnehmer für
nicht verengt steht.
-
Alle
für eine Bewertung des Gefäßzustandes des
Teilnehmers erforderlichen Daten werden mittels der Datenbankarchitektur 3 transparent
und übersichtlich dargestellt. Somit wird sichergestellt,
dass auch unbeteiligte Ärzte das erstellte persönliche
Risikoprofil interpretieren und den Teilnehmer individuell betreuen
können.
-
Das
Ergebnis der Untersuchung umfasst das persönliche Risikoprofil
zusammen mit einem Bericht, der beispielsweise an einem der zweiten
Arbeitsplatzrechner 8 von einem Arzt erstellt wird. Das Ergebnis
wird an die zweite Auswerteeinrichtung 11 durch telemetrischen
Versand übermittelt, wo beispielsweise der Hausarzt des
Teilnehmers oder der Teilnehmer direkt das Ergebnis anhand des vierten Arbeitsplatzrechners 12 einsehen
kann.
-
Die
Vorrichtung 1 ermöglicht die Umsetzung eines hochgradig
sensitiven und objektiven Verfahrens zur effektiven Früherkennung
eines erhöhten Gefäßrisikos. Die Umsetzung
des Verfahrens kann aufgrund der Vorrichtung 1 kostengünstig
für breite Bevölkerungssegmente erfolgen. Durch
die computergestützte Auswertung und Risikoprofilerstellung wird
die Früherkennung verfeinert und objektiviert. Die effektive
telemetrische Umsetzung optimiert kostenintensive Personaldienstleistungen.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung 1 löst das
Problem der örtlichen Trennung von dem Teilnehmer und dem
Auswertepersonal und überbrückt die Grenzen der
jeweiligen medizinischen Fachrichtung. Durch die computergestützte
Auswertung in Verbindung mit der Möglichkeit einer fachärztlichen Überwachung
werden die Auswerteergebnisse, insbesondere das erstellte persönliche
Risikoprofil des Teilnehmers, zuverlässig standardisiert
und objektiviert, wobei eine hohe Reproduzierbarkeit gewährleistet
ist. Darüber hinaus ermöglicht die Strukturierung
der Vorrichtung 1 eine kontinuierliche Überprüfung
der Arbeitsqualität aller am Prozess beteiligten Personen
und somit ein effektives Qualitätsmanagement. Die Vorrichtung 1 ermöglicht
somit größtmögliche Sensibilität
und Objektivität.
-
Die
Untersuchung des Teilnehmers dauert ca. 15 Minuten und wird ohne
medikamentöse Mydriasis durchgeführt. Das Ergebnis
ist transparent wie ein Laborbefund gestaltet und dient den Ärzten
als Grundlage für eine Diagnose und Nachsorge. Die Risiko-
und Bilddaten werden telematisch den beteiligten Ärzten
zur Verfügung gestellt, so dass auch ohne physische Anwesenheit
des Teilnehmers eine genaue Diagnose erstellt werden kann. Darüber
hinaus kann der Augenarzt eine Beurteilung der Papille und der Makula
vornehmen. Die Vorrichtung 1 ermöglicht eine telekonziliarische
Befundung des Mikrovaskularstatus. Die Erfassung der Bilddaten ist nichtinvasiv,
berührungslos und uneingeschränkt delegierbar.
-
Das
mobile Endgerät 2 kann sich in Arztpraxen, Kliniken
oder medizinischen Zentren befinden. Weiterhin ist mittels des mobilen
Endgeräts 2 auch eine betriebliche Gesundheitsvorsorge
an beliebigen Orten möglich. Aufgrund des Verzichts auf
eine medikamentöse Mydriasis und der Einfachheit der Erfassung
der Risikofaktoren und Bilddaten ist eine betriebliche Vorsorge
uneingeschränkt möglich.
-
Die
Vorrichtung 1 ermöglicht durch objektive quantitative
Auswertungen einerseits und durch ein effektives Qualitätsmanagement
andererseits eine effektive Unterstützung qualitativer ärztlicher
Diagnostik. Das Ergebnis der Untersuchung kann den Fachärzten
zur Verfügung gestellt werden, um medizinische Fragestellungen
aus dem Bereich der inneren Medizin unter Zuhilfenahme der Fachrichtung
der Augenheilkunde zu klären. Die Vorrichtung 1 ermöglicht
somit eine gezielte Überwindung fachrichtungsspezifischer
Grenzen sowie die Einbindung von prozessorientierten Auswertungsabläufen
mit dem Ziel, die darauf basierenden objektivierten Ergebnisse effektiv
und kostengünstig zur Verfügung stellen zu können.
Die Vorrichtung 1 ermöglicht landes- und bevölkerungsweit
die Durchführung von Vorsorgeuntersuchungen. Die Ergebnisse
sind objektiv und reproduzierbar. Die Sensitivität der
Vermessung liegt im Bereich von 3% Gefäßdurchmesseränderung.
In dieser Größenordnung kann ein Augenarzt ohne
die Vorrichtung 1 noch keine objektive Aussage treffen. Auf
diese Weise werden Veränderungen früher und zuverlässiger
identifiziert. Die Kombination der computergestützten Vermessung
und Auswertung mit der ärztlichen Überwachung
stellt eine ganzheitliche Sicht der medizinischen Gegebenheiten
sicher und vermeidet so unkontrollierte Ergebnisse, die allein auf
der Technik basieren. Die telemedizinische Konzeption ermöglicht
eine kostengünstige Zurverfügungstellung der Früherkennung.
Die effektive Früherkennung führt den Teilnehmer
vor Ausbruch einer Krankheit einer Beratung und/oder Behandlung
zu und hilft so, fatale persönliche Schicksale zu vermeiden
und den volkswirtschaftlichen Schaden zu mindern.
-
Ein
Schlaganfall stellt beispielsweise die dritthäufigste Todesursache
und die häufigste Ursache für lebenslange Behinderung
im Erwachsenenalter dar. Viele Menschen sind sich eines erhöhten
Risikos für Bluthochdruck und Schlaganfall nicht bewusst.
Darüber hinaus gibt es viele Menschen, welche trotz der
Abwesenheit von offensichtlichen Risikofaktoren, wie Rauchen oder Übergewicht,
schon Frühzeichen zeigen. Teilnehmer der Früherkennung werden
durch das Ergebnis sensibilisiert.
-
Beispielsweise
war ein Teilnehmer, männlich, 55 Jahre, bei der letzten
regulären Vorsorge- und Blutuntersuchung unauffällig.
Er hat als Risikofaktor ein geringes Übergewicht. Das Ergebnis
der Vorsorgeuntersuchung zeigt ein erhöhtes Gefäßrisiko
auf. Der Teilnehmer wird einer erweiterten Diagnostik zugeführt.
Hierbei zeigen sich Auffälligkeiten bei der Blutuntersuchung
und im 24 h-Blutdruckverhalten. Dies zeigt dem Arzt, dass sich hier
ein unterschwelliger Bluthochdruck unentdeckt entwickelt hat, welcher
nach der Entdeckung gestoppt werden kann. Für den Teilnehmer
bedeutet dies, dass der Risikofaktor Nr. 1 für Schlaganfall
ausgeschaltet ist. In diesem und vergleichbaren Szenarien lässt
sich der hohe persönliche und volkswirtschaftliche Nutzen
der sensitiven und objektiven Früherkennung erkennen. Dies
wird durch die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 und
das entsprechende Verfahren zur Unterstützung der Früherkennung
und Prävention ermöglicht.
-
Nachfolgend
wird ein sechstes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben.
Im Unterschied zu den vorangegangenen Ausführungsbeispielen
ist das mobile Endgerät derart ausgebildet, dass mittels diesem
die medizinischen Daten entsprechend dem standardisierten Verfahren
auswertbar und zu dem persönlichen Risikoprofil aggregierbar
sind. Es findet somit eine der Auswertung in der Datenbankarchitektur
vorgeschaltete, parallele oder nachgeschaltete Auswertung in dem
mobilen Endgerät statt. Vorzugsweise ist die Auswertung
vorgeschaltet und ermöglicht dem Teilnehmer eine unmittelbare
Bekanntgabe des Risikoprofils.
-
Beispielsweise
ist das Durchführen von sogenannten Gesundheits-Tests auf
mobilen Endgeräten möglich, die in Apotheken platziert
werden. Mittels der Gesundheits-Tests soll für teilnehmende Testpersonen
ein Risikoprofil erstellt und so das Risiko eines Herzinfarktes
oder Schlaganfalls abgeschätzt werden. Hierzu erhält
die Testperson eine Identifikationsnummer und ein Passwort. Die
Testperson muss nach Eingabe der Identifikationsnummer an dem mobilen
Endgerät mehrere Fragen beantworten und so medizinische
Daten eingeben. Die auf dem Endgerät installierte Auswertesoftware
berechnet anschließend ein persönliches Risikoprofil der
Testperson und schätzt so das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko
ab. Die Testergebnisse werden mittels des mobilen Endgerätes
visuell dargestellt.
-
Bei
Zustimmung der Testperson werden die eingegebenen medizinischen
Daten sowie das persönliche Risikoprofil auf einem Server
der zentralen Datenbankarchitektur gespeichert. Die medizinischen
Daten und die Testergebnisse können von der Testperson über
ein Internetportal bei Eingabe der Identifikationsnummer und des
Passwortes jederzeit wieder eingesehen werden.
-
Die Übertragung
der medizinischen Daten sowie der Testergebnisse von dem mobilen
Endgerät zu der Datenbankarchitektur erfolgt mittels eines VPN
(Virtuell Personal Network) und des Global System for Mobile Communication
(GSM) oder des Universal Mobile Telecommunication System (UMTS). Neben
den medizinischen Daten und den Testergebnissen wird auch eine Endgerät-Identifikationsnummer
des mobilen Endgerätes übertragen. Hierdurch ist
eine Zuordnung der Testteilnehmer zu einem bestimmten Endgerät
und somit einem bestimmten Ort möglich. Die medizinischen
Daten sowie die Testergebnisse werden nach der Übertragung
zu dem zentralen Server auf dem mobilen Endgerät gelöscht.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 2005/0277872
A1 [0006]
- - US 7156808 B2 [0007]
- - US 2006/0252988 A1 [0008]
- - DE 10046703 B4 [0053]