DE102009006668A1 - Verfahren und Vorrichtung zur solaren Eindampfung von Salzlösungen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur solaren Eindampfung von Salzlösungen Download PDF

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Abstract

Der Erfindung liegt die technische Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur solaren Eindampfung von Salzlösungen zu erstellen, bei dem Wertstoffe wie Lithiumsalze von sehr niedriger Anfangskonzentration bei gleichzeitiger Kristallisation mehr oder weniger großer Mengen anderer Salze oder salzartiger Verbindungen so aufkonzentriert werden, dass sie wirtschaftlich gewonnen werden können. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass die einzudampfende Salzlösung auf einen rotierenden Verteiler mit horizontaler Rotationsebene geleitet wird, von dort radial direkt oder über einen Prallzylinder auf den oberen Teil eines Eindampfungskörpers, dessen Oberfläche einer solaren Erwärmung ausgesetzt ist, verteilt wird, beim Herunterlaufen auf der Oberfläche Wasserdampf an die Umgebung abgibt, je nach Sättigungsgrad der Lösung dabei eine mehr oder weniger große Menge Salz auf der Oberfläche des Eindampfungskörpers abgeschieden wird und die im unteren Teil des Eindampfungskörpers ankommende Lösung zur weiteren Verarbeitung gesammelt oder auch zur weiteren Eindampfung wieder zum Verteiler rückgeführt wird. Die dazugehörige Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass über einem nach oben verjüngten Eindampfungskörpers mit geneigt verlaufenden Ablaufflächen mittig ein rotierender Verteiler zur Aufgabe von Salzlösungen und am unteren Teil des Eindampfungskörpers eine wannen- oder rinnenförmige Aufnahmevorrichtung für die Salzlösungen angeordnet ist.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur solaren Eindampfung von Salzlösungen, die zur Gewinnung von Wertstoffen wie z. B. Lithiumsalzen eingesetzt werden.
  • Die Gewinnung von Salz (NaCl) aus Meerwasser durch solare Eindampfung ist ein sehr altes und in vielen Ländern praktiziertes Verfahren der Salzgewinnung. Hierbei lässt man das Meerwasser durch ein System von flachen Becken (Ponds) langsam aufkonzentrieren bis in den letzten Becken das gewünschte Salz am Boden auskristallisiert und dann geerntet werden kann. Die Effektivität des Eindampfprozesses hängt in erster Linie von den klimatischen Verhältnissen (Sonnenscheindauer, Niederschlag, Wind) ab. Mit zunehmender Salzkonzentration der Lösung, insbesondere des Magnesiumchlorides, sinkt der Wasserdampfdruck und die solare Eindampfung wird immer schwieriger. So lässt man die verbleibende, konzentrierte Restlösung (Bittern) nach der NaCl-Kristallisation zumeist in das Meer zurück fließen, obwohl sich dort weitere Wertstoffe wie Kalisalze oder Magnesiumchlorid in nun erhöhter Konzentration befinden.
  • Natürliche Salzlösungen, wie Meerwasser oder solche wie sie in den so genannten Salzseen im Hochgebirge in Südamerika (z. B. Salar de Uyuni, Salar de Atacama, Salar de Rinco, u. a.) oder China (Tibet, Qinghaibecken), oder im Clayton Valley (Californien) und anderen Gebieten der Erde vorkommen, enthalten als gelöste Salze zumeist die Chloride, Bromide, Sulfate und Borste der Alkali- und Erdalkalimetalle in sehr unterschiedlichen absoluten Konzentrationen und relativen Massenverhältnissen zueinander.
  • Einige der Wertstoffkonzentrationen, die von Interesse sind, betragen nur ein Tausendstel bis Zehntel der Konzentrationen der Hauptkomponenten. Ein typisches Beispiel ist die Gewinnung von Lithiumsalzen aus den Lösungen der südamerikanischen Salare oder den Salzseen in China. Die Lösungen müssen hierbei unter Auskristallisation großer Mengen anderer Salze wie NaCl, KCl oder Carnallit bis auf einen kleinen Anteil Restlösung eingedampft werden. So müssen z. B. für eine typische Sole eines Salars in Bolivien oder Chile pro t Produktion an Lithiumcarbonat ca. 30 t NaCl und 10 t Carnallit beim Aufkonzentrieren von 250 m3 Sole auf 20 m3 konzentrierte Magnesiumchlorid-Lithiumchlorid-Lösung auskristallisiert werden.
  • Das gelingt ökonomisch mit solarer Technik bisher nur in klimatisch besonders geeigneten, ariden Gebieten wie im Salar de Atacama bei extremer Trockenheit (5% rel. Luftfeuchte) und intensiver Sonneneinstrahlung.
  • Die Übertragung, der von der Meersalzgewinnung her bekannten Pond-Technologie auf Trockengebiete heißt, dass zunächst ebene Flächen für solche Ponds über Kilometerausdehnungen hinweg vorhanden sein müssen. Zum Anlegen der Ponds muss Ton in mehreren Schichten zum Abdichten nach unten und der Seite in die Ponds aufgefahren werden oder die gesamte Fläche mit ca. 5 mm starker PVC-Folie ausgelegt werden [D. E. Garrett, „Potash – Deposits, Processing, Properties and Uses", Springer-Verlag, 1996].
  • Für die Wirtschaftlichkeit bei dieser Technologie ist eine komplexe Verarbeitung der sehr großen Mengen anfallender Salze aus den komplex zusammengesetzten Solen an Ort und Stelle erforderlich. Gerade letzterer Gesichtspunkt ist einerseits durchaus wünschenswert, aber nicht immer sofort praktikabel. Die Lösungsvorkommen liegen zumeist in Gebieten (Hochgebirge) mit schwach entwickelter Infrastruktur wo eine Salzverarbeitung im Mio-Tonnenmaßstab zunächst hohe Infrastrukturinvestionen für Transport und Energieversorgung notwendig macht. Darüber hinaus kommt es zu erheblichen Eingriffen in die natürlichen Bedingungen der Region und die Lebensbedingungen der ansässigen Bevölkerung.
  • Ein weiteres Problem der Pond-Technologie stellt das Ernten der am Boden auskristallisierten Salze dar. Beim Ernten mit schwerer Technik in ausgeleerten Ponds besteht die Gefahr der Beschädigung der Abdichtung, wobei die Feststellung der Lokalitäten der Undichtheit nicht einfach ist. Die alternative Technik mit lasergesteuerten schwimmenden Sammlern ist aufwändig und weniger selektiv.
  • Bei der enormen Ausdehnung der Ponds ist auch ein Abdecken zum Schutze vor Regenwasser kaum möglich.
  • Die Verdampfungsrate in den Ponds wird auch oft durch die Bildung feiner flacher Kristalle oder die Ausbildung von Filmen aus unterschiedlichen unlöslichen Stoffen an der Lösungsoberfläche negativ beeinflusst. Bewegung der Sole in Oberflächennähe, die die Verdampfung fördert kommt nur durch überstreichenden Wind und Dichtegradienten zustande und ist demzufolge eher gering.
  • In der Patentschrift US 6197152 versucht man eine intensivere und kontrolliertere Solebewegung zu erhalten, indem der Pond in lange, kanalartige Abschnitte unterteilt wird, durch den sich die Lösung wie ein Wurm (Helminthoid-Verdamper) bewegen muss. Auch schwimmende schwarze Platten sollen die Verdampfungsrate erhöhen [Nafey AS, Abdekader M, Abdelmotalip A, Mabrouk AA. Enhancement of solar still productivity using floating perforated black plate. Energy Conv Mgmt 2002; 43: 937–946].
  • In neuerer Zeit wurde zum Erzielen einer intensiveren Eindampfung das Überdachen der Eindampfbecken wie bei Gewächshäusern und eine Verstärkung der Luftbewegung über der Sole durch Anbau eines Kaminschachtes oder mit mechanisch angetriebenen Ventilatoren, die Luft hindurch blasen, vorgeschlagen [ US 6500216 B1 , WO 2008 142459 A2 , D. H. Ash, 1 David G. Salladay, 1 Verrill M. Norwood, ~ & Gerald R. Guinn 2 Fertilizer Research 33: 177–185, 1992. © 1992 Kluwer Academic Publishers. Printed in the Netherlands. 177 Solar evaporation of aqueous wastes from fertilizers/ag-chemical dealerships]. Es wurden auch Anordnungen zum Versprühen der Salzlösungen über ausgebauten Becken oder geneigte, sonnenbeschienene Platten beschrieben [z. B. US 3992246 ; US 6391162 B1 ]. Die Verwendung von Sprühdüsen erzeugt zwar eine sehr große Oberfläche zur Verdampfung birgt aber den Nachteil in sich, dass die Düsen bei Lösungen mit hohen Salzgehalten wie sie bei den Salarlösungen vorliegen leicht durch Kristallisation verstopfen und die Pumpen eine relativ hohe Fließgeschwindigkeit der Lösung bzw. einen hohen Druck erzeugen müssen.
  • Weitergehende technische Lösungen zur intensiveren Nutzung solarer Energie für die Aufkonzentrierung von salzhaltigen Lösungen oder Gewinnung von Süßwasser aus diesen Lösungen bedienen sich mehr oder weniger komplexer mechanischer Einrichtungen und Aufbauten wie Plattenwärmetauschern, Vakuumerzeugung [ WO 2000 044467 A1 , US 7422663 B2 ; WO 1999 026884 A1 , US 4863567 , US 5094721 ] oder rotierende Kegelverdampfer [ EP 0292046 ]. Diese Vorrichtungen verursachen zum einen hohe Investkosten und zum anderen erlauben sie keine Kristallisation großer Salzmengen in den Apparaten selbst.
  • Der Erfindung liegt die technische Aufgabe zugrunde, die beschriebenen Probleme der Pond-Technologie zu überwinden ohne dabei den technischen Aufwand wesentlich zu erhöhen und dabei eine Vorrichtung und ein Verfahren zur solaren Eindampfung von Salzlösungen zu erstellen, bei dem Wertstoffe wie Lithiumsalze von sehr niedriger Anfangskonzentration bei gleichzeitiger Kristallisation mehr oder weniger großer Mengen anderer Salze oder salzartiger Verbindungen so aufkonzentriert werden, dass sie wirtschaftlich gewonnen werden können. Insbesondere sollen mit der Erfindung gegenüber der Pond-Technologie die Eindampfungsraten erhöht werden, so dass auch in Gebieten mit weniger trockenem Klima und ausgeprägten Regenperioden eine solare Eindampfung konzentrierter Salzlösungen zur Gewinnung von Wertstoffen wirtschaftlich wird. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, den spezifischen Flächenbedarf zu reduzieren und die Eindampfungsorte von der Verfügbarkeit großer, zusammenhängender ebener Flächen unabhängig zu machen. Weiterhin soll mit der Erfindung eine größere Sicherheit bei den Investitionskosten erreicht werden. Ein angestrebtes Produktionsvolumen an aufkonzentrierter Lösung bzw. an auskristallisierten Salzkomponenten soll sich durch entsprechende Vervielfachung der Eindampfungsvorrichtungen realisieren lassen. Der technische Aufbau der Eindampfer sollte sich einfach gestalten, mit kostengünstig verfügbaren, falls erwünscht größtenteils mit natürlichen Materialien auskommen und in kurzer Zeit vollziehbar sein.
  • Erfindungsgemäß wurde gefunden, dass die Aufgabe der Erfindung dadurch gelöst werden kann, dass zur solaren Eindampfung ein Verfahren unter Verwendung eines wie nachfolgend beschriebenen Eindampfungskörpers zur Anwendung gelangt. Dabei wird eine aufzukonzentrierende Lösung, direkt oder über einen Prallzylinder, auf einen rotierenden Verteiler geleitet und auf den oberen Teil des der Sonnenstrahlung ausgesetzten Eindampfungskörpers verteilt. Der rotierende Verteiler kann in Form einer Scheibe, eines Tellers oder eines beliebigen rotationssymmetrischen Gefäßes mit einer oder mehreren Auslauf- oder Überlauföffnungen ausgebildet und mit einem Windrad bekannter Formen oder Motor gekoppelt sowie integrierter Bestandteil dieses Windrades oder Motors mit horizontaler Rotationsebene sein.
  • Beim Herunterlaufen der Lösung auf der Oberfläche des Eindampfungskörpers erfolgt die Abgabe von Wasserdampf an die Umgebung, wobei je nach Sättigungsgrad der Lösung Salz auf der Oberfläche abgeschieden wird und die im unteren Teil des Eindampfungskörpers ankommende Lösung z. B. in einer Wanne oder Rinne zur weiteren Verarbeitung gesammelt oder auch zur weiteren Eindampfung wieder zum Verteiler rückgeführt wird.
  • Die Dosierung der Lösung auf den Verteiler kann durch Pumpen, Schöpfen oder durch Ausfließen aus einem höher gelegenen Vorratsgefäß erfolgen.
  • Über dem Eindampfungskörper kann eine mantelförmige Aufwärmhaube angebracht sein, deren Oberfläche so beschaffen ist (z. B. schwarz und rau), dass sie sich durch Absorption der Sonnenstrahlung möglichst stark aufheizt, dabei die unter ihr befindliche Luftschicht aufwärmt und eine Luftströmung nach oben erzeugt. Dies verstärkt die Verdampfung aus der dem Luftstrom entgegenlaufenden Salzlösung auf dem Eindampfungskörper. Der nach oben austretende Luftstrom kann auch mit zum Antrieb des Verteilers benutzt werden.
  • Das Verfahrensprinzip ist für den Eindampfungskörper nicht streng an eine Kegel- oder Kegelstumpfform gebunden. Obwohl die Geometrie des Kegels als ideal erscheint, kann das Ziel auch mit mehr oder weniger gleichmäßig ausgebildeten Pyramidenflächen oder der Form einer Halbkugel mit aufgesetztem Verteiler für die einzudampfende Lösung erreicht werden.
  • Höhe und Durchmesser des Eindampfungskörpers sind mit der Verdampfungsgeschwindigkeit, der Menge an auskristallisierendem Salz und dem beabsichtigten Durchsatz abzustimmen. Typische Maße liegen zwischen 0,5 – drei m Höhe und einem – fünf m Durchmesser.
  • Für den Aufbau des Eindampfungskörpers kommen die unterschiedlichsten Materialien und Konstruktionsarten in Frage, je nach beabsichtigter Lebensdauer und Verfügbarkeit. An das Material besteht lediglich die Forderung, dass keine größeren Lösungsmengen in den inneren Teil des Eindampfungskörpers laufen und eine genügende mechanische Stabilität der Konstruktion gewährleistet ist. So kann eine Konstruktion aus tragenden Elementen wie Rohren, Stangen oder Gitter bestehen, über die Textilien, Leder oder Folien gelegt, gerollt oder gespannt werden. Der Eindampfungskörper kann auch direkt aus Metall oder Kunststoff geeigneter Wandstärke oder deren Kombinationen gefertigt werden. Selbst ein Kegel aus Salz oder einem mineralischen Baustoff wie z. B. Gips, Anhydrit, Kalk, Ton kann als Berieselungsfläche dienen, wenn durch geeignete Maßnahmen ein stärkeres Eindringen von Lösung in das Innere des Eindampfungskörpers vermieden wird. Solche Maßnahmen können im Auflegen bzw. Befestigen der oben genannten Textilien, Leder oder Folien bestehen oder im Abdichten der Salz- oder Baustoffoberfläche durch Verschließen der Poren mit in der Salzlösung bei den zu erwartenden Temperaturen wenig löslichen Stoffen. Schließlich kann das Salz oder der Baustoff des Eindampfungskörpers selbst schon dicht genug sein oder durch mechanische Verdichtung auf die gewünschte Dichtheit gebracht werden.
  • Auf die Oberfläche des Eindampfungskörpers können zur Beeinflussung des Fließweges der herab fließenden Lösung weitere Elemente wie Schnüre, Ringe etc. aufgebracht werden.
  • Je nach Zielstellung kann das auskristallisierte Salz auf der Oberfläche zu jedem beliebigen Zeitpunkt der Eindampfung ganz oder teilweise entfernt werden. Das kann der Trennung unterschiedlicher Salzminerale, die sich nacheinander ausscheiden, dienen. Diese Trennung kann auch erreicht werden, wenn auf den Eindampfungskörper zu einem gewünschten Zeitpunkt eine weitere Folie aufgelegt wird, auf der dann die weitere Eindampfung erfolgt.
  • Je nach angestrebten Regime der Zuführung der Salzlösung auf den Eindampfungskörper kann die darunterliegende Fläche als Vorratsbecken für einzudampfende oder eingedampfte Lösung ausgeführt sein oder der untere Teil des Eindampfungskörpers kann nach bekannten Prinzipien so gestaltet sein, dass die Lösung gesonderten Behältnissen zugeführt wird.
  • Der Prallzylinder kann zweckmäßigerweise nach unten verjüngt als Kegelstumpf ausgeführt sein.
  • Arbeitet man mit einer Aufwärmhaube, so ist deren Abstand so zu bemessen, dass einerseits der Abstand zum Eindampfungskörper möglichst klein, andererseits aber groß genug ist damit die sich bildende Salzkruste auf dem Eindampfungskegel nicht die Fließwege verstopft. Wird die Aufwärmhaube mehrteilig gefertigt oder vom unterliegenden Eindampfungskörper leicht abhebbar gestaltet, so kann die Salzkruste in bestimmten zeitlichen Abständen entfernt oder reduziert und so der Abstand zwischen beiden Körpern minimiert werden.
  • Unter klimatischen Verhältnissen mit starken Tag-Nacht-Schwankungen der Temperatur kühlt der äußere Eindampfungskörper gegenüber dem Innenraum sehr viel schneller ab. Dadurch wird wiederum eine Triebkraft zur Verdampfung von Wasser aus der auf den wärmenden inneren Eindampfungskörper herunter laufenden Salzlösung geschaffen. Die Aufwärmhaube wirkt somit als Kondensator.
  • Die Temperaturdifferenz zwischen dem Eindampfungskörper und der Aufwärmhaube kann bei äußerer Abkühlung vergrößert werden, wenn der Innenraum des Eindampfungskörpers mit einem Material mit möglichst großer Wärmekapazität gefüllt ist.
  • Letzteres kann Salz selbst oder ein oder mehrere mit Salzlösung oder Latentwärmespeichermaterial aus Salzhydraten gefüllte Behälter sein. Die Wärme speichernde Salzlösung kann auch die eingedampfte oder einzudampfende Lösung selbst sein.
  • Die Erfindung soll an nachfolgenden Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
  • In 1 ist eine Vorrichtung zum Eindampfen von Salzlösungen mit einfachem Kegel im seitlichen Schnitt dargestellt.
  • Der Eindampfungskörper ist hier in Form eines Kegels ausgebildet. Mittig über diesem Eindampfkegel 4 ist ein rotierender Verteiler mit einem nach unten verjüngten Prallzylinder 3 zur Aufgabe von Salzlösungen angeordnet. Die entsprechende Lösung 1 wird mit einer Pumpe P über die Zuleitung A dem Verteiler zugeführt. Der rotierende Verteiler ist hier tellerförmig ausgeführt und weist mehrere Auslauföffnungen auf. Er wird durch ein windgetriebenes Laufrad 2 in Rotation versetzt. Die Fläche unter dem Kegel ist hierbei als Vorratsbecken für die einzudampfende und als Auffangbecken für die eingedampfte Lösung ausgeführt.
  • In 2 ist eine Vorrichtung zum Eindampfen von Salzlösungen mit doppeltem Kegel im seitlichen Schnitt darstellt. Hier ist über dem Eindampfungskegel 4 ein Aufwärmkegel 5 mantelförmig angeordnet. Dabei ist der Aufwärmkegel 5 nach oben im Bereich der Spitze des Eindampfungskegels 4 offen, so dass Lösung zugeführt werden kann. An der Unterseite des Aufwärmkegels 5 kann das Kondenswasser ablaufen und im unteren Bereich des Kegels in einer Auffangrinne 6 gesammelt und zur weiteren Verwendung zur Verfügung gestellt werden. Zu diesem Zweck sollten die Kegel nicht zu flach aufgestellt sein und die Unterseite des Aufwärmkegels 5 so beschaffen sein, dass ein Zurücktropfen des Kondenswassers auf den Eindampfungskegel 4 vermieden wird.
  • 1
    Lösung
    2
    Laufrad
    3
    Prallzylinder
    4
    Eindampfungskegel
    5
    Aufwärmkegel
    6
    Auffangrinne
    A
    Zuleitung
    P
    Pumpe
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - US 6197152 [0011]
    • - US 6500216 B1 [0012]
    • - WO 2008142459 A2 [0012]
    • - US 3992246 [0012]
    • - US 6391162 B1 [0012]
    • - WO 2000044467 A1 [0013]
    • - US 7422663 B2 [0013]
    • - WO 1999026884 A1 [0013]
    • - US 4863567 [0013]
    • - US 5094721 [0013]
    • - EP 0292046 [0013]
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • - D. E. Garrett, „Potash – Deposits, Processing, Properties and Uses”, Springer-Verlag, 1996 [0006]
    • - Nafey AS, Abdekader M, Abdelmotalip A, Mabrouk AA. Enhancement of solar still productivity using floating perforated black plate. Energy Conv Mgmt 2002; 43: 937–946 [0011]
    • - D. H. Ash, 1 David G. Salladay, 1 Verrill M. Norwood, ~ & Gerald R. Guinn 2 Fertilizer Research 33: 177–185, 1992. © 1992 Kluwer Academic Publishers. Printed in the Netherlands. 177 Solar evaporation of aqueous wastes from fertilizers/ag-chemical dealerships [0012]

Claims (13)

  1. Verfahren zur solaren Eindampfung von Salzlösungen, dadurch gekennzeichnet, dass die einzudampfende Salzlösung auf einen rotierenden Verteiler mit horizontaler Rotationsebene geleitet wird, von dort radial direkt oder über einen Prallzylinder auf den oberen Teil eines Eindampfungskörpers, dessen Oberfläche einer solaren Erwärmung ausgesetzt ist, verteilt wird, beim herunter Laufen auf der Oberfläche Wasserdampf an die Umgebung abgibt, je nach Sättigungsgrad der Lösung dabei eine mehr oder weniger große Menge Salz auf der Oberfläche des Eindampfungskörpers abgeschieden wird und die im unteren Teil des Eindampfungskörpers ankommende Lösung zur weiteren Verarbeitung gesammelt oder auch zur weiteren Eindampfung wieder zum Verteiler rückgeführt wird.
  2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass über einem nach oben verjüngten Eindampfungskörpers mit geneigt verlaufenden Ablaufflächen mittig ein rotierender Verteiler zur Aufgabe von Salzlösungen und am unteren Teil des Eindampfungskörpers eine wannen- oder rinnenförmige Aufnahmevorrichtung für die Salzlösungen angeordnet ist.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der rotierende Verteiler in Form einer Scheibe, eines Tellers oder eines beliebigen rotationssymmetrischen Gefäßes mit einer oder mehreren Auslauf- oder Überlauföffnungen ausgebildet ist.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass der rotierende Verteiler mit einem Windrad bekannter Formen oder Motor gekoppelt oder integrierter Bestandteil dieses Windrades oder Motors mit horizontaler Rotationsebene ist.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Eindampfungskörper, auf dessen Oberfläche sich die solare Eindampfung vollzieht, in Form eines Kegels, Kegelstumpfes oder auch in einer der Pyramide oder Halbkugel nahekommenden Form ausgebildet ist.
  6. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Eindampfungskörper in sehr unterschiedlicher Weise aus verschiedensten Materialien gefertigt sein kann, an die nur die Forderung gestellt ist, dass keine größeren Mengen an Salzlösung in das Innere des Eindampfungskörpers gelangen und die Konstruktion in sich mechanisch so stabil ist, dass sie den klimatischen Bedingungen, insbesondere dem Wind, stand hält.
  7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2, 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Eindampfungskegel als Hohlkörper mit tragenden Elementen wie Stangen, Rohren oder Gitter gefertigt ist, über die Planen aus Gewebe, Leder oder Folien aus Kunststoff oder Metall gelegt, gerollt oder gespannt sind.
  8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2, 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Eindampfungskörper als Vollkörper aus Salz oder mineralischen Baustoffen wie Gips, Anhydrit, Ton, Kalk, Sorelbeton ausgebildet ist, auf die Materialien geringer Lösungspermeabilität aufgebracht sind oder ihre Oberfläche selbst durch bekannte Verfahren genügend undurchlässig gemacht ist.
  9. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass über dem Eindampfungskörper mantelförmig eine oben offene Aufwärmhaube in einem Abstand so nahe über dem Eindampfungskörper angebracht ist, wie es die Salzabscheidungen auf dem Eindampfungskörper erlauben und deren Oberfläche so beschaffen ist, dass sie die Sonnenstrahlung besonders gut absorbiert, was im Allgemeinen mit einer sehr dunklen bis schwarzen und feinrauen Oberfläche erreichbar ist.
  10. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufwärmhaube im unteren Teil den Eintritt von Luft zwischen beiden Körpern erlaubt und dadurch der von der erwärmten Luft verursachte Kamineffekt wirksam werden kann.
  11. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2, 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterseite der Aufwärmungshaube so beschaffen ist, dass Kondenswasser insbesondere bei Tag-Nacht-Temperaturschwankungen nach unter ablaufen kann und als Frischwasser im unteren Teil in einer Rinne oder ähnlichen Vorrichtungen einem Sammelbehälter zuführbar ist.
  12. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Eindampfungskörper mit Wärme speicherndem Material befüllbar ist, so dass bei Temperaturabfall der Eindampfungsprozess noch fortgesetzt und falls ein äußerer Eindampfungskörper vorhanden ist, der Effekt der Wasserdampfkondensation an der Unterseite des äußeren Kegels verstärkt werden kann.
  13. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärme speichernde Material Salz selbst, Behälter mit Salzlösung oder Latentwärmespeichermaterial sein kann.
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