-
Die
Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zum Betreiben eines
elektrischen Verbrauchers, mit einem Halbleiterschalter, insbesondere
einem MOSFET, der eine parasitäre Eingangskapazität
aufweist und über welchen der elektrische Verbraucher mit
elektrischer Energie versorgbar ist, und mit einer mit einem Steueranschluss
des Halbleiterschalters gekoppelten Treiberschaltung, mittels welcher
elektrische Ladung dem Steueranschluss des Halbleiterschalters zuführbar
ist, um den Halbleiterschalter anzusteuern. Die Erfindung bezieht
sich ferner auf ein Verfahren zum Schalten eines Halbleiterschalters,
insbesondere eines MOSFETs.
-
Fahrzeugsteuergeräte
enthalten immer mehr Funktionen, für die schnelles Schalten
von teilweise großen Strömen mithilfe von Halbleiterschaltern
benötigt wird. Die Anzahl derartiger Anforderungen sind schon
jetzt weit verbreitet und werden voraussichtlich noch zunehmen.
Dazu gehören beispielsweise DC-DC-Wandler, Sendeendstufen
von Keylessgo-Systemen, Endstufen zur Regelung der Heizleistung
von Sitzheizungen oder ähnliches, Endstufen zur Drehzahlregelung
von Motoren, usw.
-
Wesentliche
Anforderung an derartige Systeme ist ein hoher Wirkungsgrad. Ein
hoher Wirkungsgrad im Fahrzeug hat Vorteile im geringeren Flottenverbrauch,
je nach Anwendung ist auch ein geringerer Ruhestrombedarf möglich.
Doch bei alledem ist wohl einer der wichtigsten Argumente für
einen hohen Wirkungsgrad das Problem der Ableitung von Verlustwärme
innerhalb von Endstufen. Ein höherer Wirkungsgrad bedeutet
geringere Abwärme und damit einhergehend weniger Aufwand
in der Kühlung. So könnte unter Umständen
ein Lüfter entfallen, oder es ist möglich die
Leistungshalbleiter ohne Kühlkörper direkt auf
der Platine zu montieren.
-
Schaltungsanordnungen
zur Optimierung von Schaltvorgängen sind bereits in vielfacher
Ausgestaltung aus dem Stand der Technik bekannt. Eine solche Schaltung
ist beispielsweise in den Druckschriften
DE 10 2005 016 440 A1 und
DE 41 10 633 A1 beschrieben.
An den bekannten Schaltungsanordnungen ist jedoch als nachteilig
der Umstand anzusehen, dass die Steigerung des Wirkungsgrades nur
beschränkt möglich ist.
-
Es
ist Aufgabe der Erfindung, eine Schaltungsanordnung sowie ein Verfahren
zu schaffen, bei welcher und welchem Maßnahmen getroffen
sind, die ein verlustarmes Schalten eines Halbleiterschalters, insbesondere
eines MOSFETs, gewährleisten, so dass der Wirkungsgrad
im Vergleich zum Stand der Technik erhöht werden kann.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Schaltungsanordnung
mit den Merkmalen nach Patentanspruch 1, durch eine Schaltungsanordnung mit
den Merkmalen nach Patentanspruch 5, durch einen Kraftwagen mit
den Merkmalen nach Patentanspruch 10 sowie durch ein Verfahren,
welches die Merkmale nach Patentanspruch 11 aufweist, gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen
angegeben.
-
Eine
Schaltungsanordnung gemäß einem ersten Aspekt
der Erfindung ist zum Betreiben eines elektrischen Verbrauchers
ausgebildet. Die Schaltungsanordnung umfasst einen Halbleiterschalter, insbesondere
einen MOSFET, der eine parasitäre Eingangskapazität
aufweist und über welchen der elektrische Verbraucher mit
elektrischer Energie versorgbar ist. Die Schaltungsanordnung umfasst
ferner eine mit dem Steueranschluss des Halbleiterschalters gekoppelte
Treiberschaltung, mittels welcher elektrische Ladung dem Steueranschluss
des Halbleiterschalters zuführbar ist, um den Halbleiterschalter
anzusteuern. Die Treiberschaltung weist ein Induktanzelement auf,
welches einerseits mit einem Bezugspotenzial gekoppelt und andererseits über
einen ersten Schalter mit dem Steueranschluss und somit mit der
parasitären Eingangskapazität koppelbar ist. Ist
die parasitäre Eingangskapazität mit elektrischer
Ladung aufgeladen und der erste Schalter geschlossen, so erzwingt
das Induktanzelement einen Stromfluss vom Steueranschluss des Halbleiterschalters
hin zum Induktanzelement so lange, bis die parasitäre Eingangskapazität
nicht nur entladen sondern sogar negativ gepolt aufgeladen ist.
Damit ist die elektrische Ladung als negative Ladung in der parasitären
Eingangskapazität speicherbar.
-
Eine
Schaltungsanordnung nach einem zweiten Aspekt der Erfindung ist
zum Betreiben eines elektrischen Verbrauchers ausgebildet. Sie umfasst einen
Halbleiterschalter, insbesondere einen MOSFET, der eine parasitäre
Eingangskapazität aufweist und über welchen der
elektrische Verbraucher mit elektrischer Energie versorgbar ist.
Die Schaltungsanordnung weist ferner eine mit einem Steueranschluss
des Halbleiterschalters gekoppelte Treiberschaltung auf. Mittels
der Treiberschaltung ist dem Steueranschluss des Halbleiterschalters
elektrische Ladung zuführbar, um den Halbleiterschalter
anzusteuern. Die Treiberschaltung weist ein Induktanzelement auf,
welches einerseits mit einem Bezugspotenzial gekoppelt ist. Andererseits
ist das Induktanzelement über einen ersten Schalter mit
dem Steueranschluss und somit mit der parasitären Eingangskapazität
sowie über einen zweiten Schalter mit einer separaten Ladungsspeichereinheit
koppelbar. Wenn die parasitäre Eingangskapazität
mit elektrischer Ladung aufgeladen und der erste Schalter geschlossen ist,
erzwingt das Induktanzelement einen Stromfluss vom Steueranschluss
hin zum Induktanzelement so lange, bis die parasitäre Eingangskapazität
elektrisch entladen ist. Ist die parasitäre Eingangskapazität elektrisch
entladen und der zweite Schalter geschlossen, wird die separate
Ladungsspeichereinheit mit der elektrischen Ladung aufgeladen, d.
h. die elektrische Ladung wird in der separaten Ladungsspeichereinheit
gespeichert.
-
Insgesamt
liegen der Erfindung mehrere Erkenntnisse zugrunde: Die Erfindung
beruht zunächst auf der Erkenntnis, dass das Einbringen
von Ladung, welche in den Steueranschluss des Halbleiterschalters
gebracht werden muss, zu Verlusten in der Treiberschaltung führt.
Die Erfindung beruht ferner auf der Erkenntnis, dass beim Öffnen
des Halbleiterschalters die eingebrachte Ladung wieder entfernt werden
muss, was zu einem weiteren Verlust führt. Der Erfindung
liegt außerdem die Erkenntnis zugrunde, dass falls dem
Steueranschluss einmal die elektrische Ladung zugeführt
wurde, keine weitere Ladung notwendig ist, um den Halbleiterschalter
im elektrisch leitenden Zustand zu halten. Die Erfindung beruht
somit auf der Erkenntnis, dass nur für eine Veränderung
des Schaltzustandes des Halbleiterschalters Ladung fließen
muss.
-
Im
Gegensatz zu einem ohmschen Widerstand ist ein idealer Kondensator
kein verlustbehaftetes Bauelement. Die Erfindung beruht schließlich
auf der Erkenntnis, dass es physikalisch betrachtet nicht erforderlich
ist, dass zum Schalten eines Halbleiterschalters, wie insbesondere
eines MOSFETs, Verluste entstehen. Gemäß der Erfindung
wird somit die elektrische Ladung, die an dem Steueranschluss des Halbleiterschalters
zum Verbringen des Halbleiterschalters in einen elektrisch leitenden
Zustand bereitgestellt wird, entnommen und gespeichert. Nach dem Entnehmen
der elektrischen Ladung dem Steueranschluss wird der Halbleiterschalter
in einen elektrisch sperrenden Zustand verbracht. Die elektrische
Ladung kann dabei entweder in der parasitären Eingangskapazität
des Halbleiterschalters als negative Ladung oder in einer separaten
Ladungsspeichereinheit gespeichert werden.
-
Durch
die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung gemäß dem
ersten und dem zweiten Aspekt der Erfindung gelingt es, einen Halbleiterschalter,
wie insbesondere einen MOSFET nahezu verlustlos zu schalten. Dies
zeigt sich insbesondere beim Einsatz in Kraftfahrzeugen besonders
vorteilhaft. Diese Enthalten nämlich immer mehr Fahrzeugsteuergeräte, welche
nicht nur eines schnellen sondern auch eines verlustarmen Schaltens
bedürfen.
-
Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Schaltungsanordnungen sind in den abhängigen
Patentansprüchen angegeben. Die mit Bezug auf die erfindungsgemäßen
Schaltungsanordnungen vorgestellten Vorteile gelten entsprechend
für das erfindungsgemäße Verfahren.
-
Weitere
Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen,
den Figuren und der Figurenbeschreibung. Die vorstehend in der Beschreibung
genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend
in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine
gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der
jeweils gegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung
zu verlassen.
-
Die
Erfindung wird nun anhand einzelner bevorzugter Ausführungsbeispiele
sowie anhand der beigefügten Zeichnungen näher
erläutert. Dabei zeigen:
-
1 eine
Schaltungsanordnung nach einer ersten Ausführungsform der
Erfindung, mit einer Treiberschaltung sowie einem MOSFET;
-
2 Strom-
und Spannungsverläufe während der MOSFET gemäß 1 von
einem elektrisch leitenden in einen elektrisch sperrenden Zustand
gebracht wird;
-
3 Strom-
und Spannungsverläufe während der MOSFET gemäß 1 von
dem elektrisch sperrenden Schaltzustand in den leitenden Schaltzustand
gebracht wird;
-
4 Spannungsverläufe
während der MOSFET gemäß 1 von
dem sperrenden in den leitenden Schaltzustand und wieder von dem
leitenden in den sperrenden Schaltzustand gebracht wird, wobei ein
Verlustausgleich an einem Steueranschluss des MOSFETs vorgenommen
wird;
-
5 eine
Schaltungsanordnung nach einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung, mit einer Treiberschaltung sowie einem MOSFET.
-
In
den Figuren werden gleiche und funktionsgleiche Elemente mit den
gleichen Bezugszeichen versehen.
-
1 zeigt
eine Schaltungsanordnung 1 nach einem ersten erfindungsgemäßen
Beispiel. Die Schaltungsanordnung 1 weist eine Treiberschaltung 2 sowie
einen MOSFET 3 auf. Der MOSFET 3 dient hier zum
Betreiben eines elektrischen Verbrauchers RLast.
Dabei ist der Verbraucher RLast einerseits
mit einer Gleichspannungsquelle UBat und
andererseits mit dem Drain-Anschluss 4 des MOSFETs gekoppelt. Der
Source-Anschluss 5 des MOSFETs 3 ist mit einem
Bezugspotenzial 6, d. h. mit Masse, gekoppelt. Eine Ausgangsspannung
zwischen dem Drain-Anschluss 4 und dem Bezugspotenzial 6 ist
in 1 mit UAusgang bezeichnet.
-
Der
MOSFET 3 weist eine parasitäre Eingangskapazität
CEingang, die in 1 mit einem
Kondensator, welcher den Gate-Anschluss 7 mit dem Bezugspotenzial 6 koppelt,
schematisch angedeutet ist.
-
Mit
dem Gate-Anschluss 7 ist die Treiberschaltung 2 gekoppelt,
und zwar über einen Anschluss 8. Die Treiberschaltung
weist dabei einen ersten Schaltungszweig 9 sowie einen
parallel zum ersten Schaltungszweig 9 geschalteten zweiten Schaltungszweig 10 auf.
Der Anschluss 8 ist dabei über den ersten Schaltungszweig 9 sowie über
den zweiten Schaltungszweig 10 mit einem Schaltungspol 11 gekoppelt.
Dabei weist der erste Schaltungszweig 9 eine Diode D1 sowie
einen Schalter S1 auf: Der Anschluss 8 ist über
den ersten Schalter S1 sowie über die Diode D1 mit dem
Schaltungspol 11 koppelbar. Der zweite Schaltungszweig 10 weist
einen zweiten Schalter S2 sowie eine zweite Diode D2 auf: Der Anschluss 8 ist über
den zweiten Schalter S2 und die zweite Diode D2 mit dem Schaltungspol 11 gekoppelt.
Der Anschluss 8 ist des Weiteren über einen dritten
Schalter S3 mit einer Gleichspannungsquelle UBat koppelbar.
-
Die
Dioden D1 und D2 sind dabei so geschaltet bzw. ausgerichtet, dass
es gilt: Über den ersten Schaltungszweig 9 ist
nur ein Stromfluss vom Anschluss 8 hin zum Schaltungspol 11 möglich. Über den
zweiten Schaltungszweig 10 ist dagegen nur ein Stromfluss
vom Schaltungspol 11 hin zum Anschluss 8 möglich.
-
Der
Schaltungspol 11 ist über ein Induktanzelement,
hier über eine Spule L, mit dem Bezugspotenzial 6 gekoppelt.
-
Nachfolgend
wird ein Öffnungsvorgang des MOSFETs 3 näher
erläutert. D. h., der MOSFET 3 wird von einem
leitenden in einen sperrenden Schaltzustand verbracht:
Ist
der MOSFET 3 elektrisch leitend, so ist die parasitäre
Eingangskapazität CEingang positiv
aufgeladen. Nun wird der erste Schalter S1 geschlossen. Die Spule
L liegt nun über die als ideal angenommene Diode D1 direkt
parallel an der parasitären Eingangskapazität
CEingang. Die Spule L erzwingt nun einen Stromfluss
I von der parasitären Eingangskapazität CEingang über die erste Diode D1
hin zur Spule L. In dieser Zeit ist die Treiberschaltung 2 von
einem Parallelschwingkreis nicht zu unterscheiden. Zunächst entlädt
sich die parasitäre Kapazität CEingang vollständig über
die Spule L, bis die parasitäre Eingangskapazität
CEingang vollständig, d. h. auf
Null Volt, entladen wird. Zu diesem Zeitpunkt ist die vormals in
der parasitären Eingangskapazität CEingang gespeicherte
Energie in der Spule L in Form eines Magnetfeldes vorhanden. Von
nun an bricht das Magnetfeld in der Spule L zusammen, so dass der
Stromfluss I ununterbrochen weiterhin durch die Spule L erzwungen wird.
Die Spule L zwingt die elektrische Ladung gegen Masse 6,
bis die parasitäre Eingangskapazität CEingang negativ aufgeladen wird. Nun besitzt
die parasitäre Eingangskapazität CEingang eine
negative Polung. Nachdem eine maximale negative Spannung an der
parasitären Eingangskapazität CEingang erreicht worden
ist, würde sich die parasitäre Eingangskapazität
CEingang wieder über die Spule
L entladen wollen. Diese Entladung wird durch die Diode D1 unterbunden,
welche ja den Stromfluss I von der Spule L hin zum Anschluss 8 unterbricht.
Somit bleibt die parasitäre Eingangskapazität
CEingang negativ geladen.
-
Da
die parasitäre Kapazität CEingang eine
Eingangskapazität des MOSFETs 3 darstellt, ist
der Betrag der negativen Ladespannung sogar noch höher als
zu Beginn. Die Ursache ist im fehlenden Millereffekt zu suchen,
welcher für eine negative Aufladung der Eingangskapazität
CEingang nicht auftritt. Der MOSFET 3 bleibt
unverändert im sperrenden Schaltzustand.
-
Eine
verbesserte Speicherung der Ladung kann sich ergeben, wenn zwischen
dem Gate-Anschluss 7 und dem Bezugspotenzial 6 ein
separater zusätzlicher Kondensator geschaltet ist. Dann
kann die negative Ladung auch in dem zusätzlichen Kondensator
gespeichert werden.
-
In 2 sind
Strom- und Spannungsverläufe abgebildet, welche während
des oben beschriebenen Öffnungsvorganges des MOSFETs 3 auftreten. Zunächst
ist in 2 ein Verlauf 12 des Stromes I gezeigt,
welcher beim Entladen und negativen Aufladen der parasitären
Eingangskapazität CEingang durch
die Spule L fließt. Des Weiteren zeigt 2 einen
Verlauf 13 einer Spannung UEingang,
welche an der parasitären Eingangskapazität CEingang anliegt. Der Verlauf der Ausgangsspannung
UAusgang ist in 2 mit dem Bezugszeichen 14 versehen.
In ihrem unteren Teil zeigt 2 den jeweils
gegenwärtigen Schaltzustand des ersten Schalters S1. Dabei
ist der erste Schalter S1 zwischen einem ersten Zeitpunkt t1 und einem zweiten Zeitpunkt t2 offen.
Der erste Schalter S1 ist nach dem zweiten Zeitpunkt t2 geschlossen.
-
Wie
in 2 anhand des Verlaufs 12 abgebildet ist,
fängt der Strom I zum zweiten Zeitpunkt t2 an
zu fließen, d. h. wenn der erste Schalter S1 geschlossen
wird. der Strom I erreicht zu einem dritten Zeitpunkt t3 einen
maximalen Wert Imax. Zu diesem Zeitpunkt
ist die Ausgangsspannung UAusgang (siehe Verlauf 14)
maximal, d. h. sie beträgt UBat.
Zum Zeitpunkt t3 ist die parasitäre
Eingangskapazität CEingang entladen,
d. h. die zwischen dem Gate-Anschluss 7 und dem Bezugspotenzial 6 anliegende
Spannung beträgt Null (siehe Verlauf 13). Zum
Zeitpunkt t3 bricht das magnetische Feld
in der Spule L zusammen, und die Stromstärke des Stromes
I fällt ab. Der Strom I erreicht zu einem weiteren Zeitpunkt
t4 den Wert Null. Ab dem Zeitpunkt t4 unterbindet die erste Diode D1 den weiteren
Stromfluss. Zwischen dem Zeitpunkt t3 und
dem Zeitpunkt t4 lädt sich die
parasitäre Eingangskapazität CEingang negativ
auf, siehe Verlauf 13. Da der MOSFET 3 nun im
elektrisch sperrenden Schaltzustand geschaltet ist, ist die Ausgangsspannung
UAusgang maximal, d. h. UAusgang ist
gleich UBat.
-
Nachfolgend
wird – mit erneutem Bezug auf 1 – der
Schließvorgang des MOSFETs 3 näher erläutert.
D. h. der MOSFET 3 wird von dem elektrisch sperrenden Schaltzustand
in den elektrisch leitenden Zustand verbracht:
Der erste Schalter
S1 verbleibt nun in dem offenen Schaltzustand. Der zweite Schalter
S2 wird geschlossen. Nun kann sich der bis dahin negativ geladene
Kondensator CEingang über die zweite
Diode D2 und die Spule L entladen. D. h. der Strom I fließt
nun von der Spule L über die zweite Diode D2 hin zu der parasitären
Eingangskapazität CEingang. Am Ende
dieses Prozesses liegt eine positiv geladene Eingangskapazität
CEingang vor. Damit befindet sich der MOSFET 3 wieder
im leitenden Zustand.
-
Hier
verhindert die zweite Diode D2 ein Entladen der parasitären
Eingangskapazität CEingang, nachdem
sie vollständig positiv aufgeladen ist.
-
Die
zugehörigen Spannungs- und Stromverläufe sind
in 3 abgebildet. 3 ist dabei
analog wie 2 zu betrachten.
-
Wie
bereits erwähnt, ist der Anschluss 8 der Treiberschaltung 2 über
den dritten Schalter S3 mit der Gleichspannungsquelle UBat koppelbar.
In der Realität ist das oben beschriebene Schalten des
MOSFETs 3 nicht verlustfrei durchzuführen. Jedoch
können Verluste zwischen den Umschaltphasen ausgeglichen
werden, in dem der Anschluss 8 und somit der Gate-Anschluss 7 wieder
auf vollen Spannungswert UBat aufgeladen
wird. Das Hinzufügen der elektrischen Ladung für
die parasitäre Kapazität CEingang erfolgt
damit vorzugsweise in einer Phase, in welcher der MOSFET 3 einen
Schaltzustand vollständig eingenommen hat und diesen lediglich
aufrechterhalten muss. Beispielsweise erfolgt das Schließen
des elektrischen Schalters S3 in einer Phase, in welcher der MOSFET 3 elektrisch
leitend ist.
-
Mit
Bezug auf 4 wird nun das Wiederaufladen
der parasitären Eingangskapazität CEingang unter
Bezugnahme auf Strom- und Spannungsverläufe näher
erläutert. In ihrem oberen Teil zeigt 4 einen
Verlauf 15 des Stromes I durch die Spule L über die
Zeit t. Ein weiterer Verlauf 16 ist der Spannung UEingang zugeordnet, welche an der parasitären
Eingangskapazität CEingang des
Gate-Anschlusses 7 anliegt. Ein Verlauf der Ausgangsspannung
UAusgang ist mit dem Bezugszeichen 17 versehen.
Schließlich zeigt 4 in ihrem
unteren Teil die Schaltzustände aller Schalter S1, S2,
S3, wie sie insgesamt während des Schaltens des MOSFETs 3 aus
dem sperrenden in den leitenden Schaltzustand und wieder aus dem leitenden
in den sperrenden Schaltzustand auftreten.
-
Zu
einem Zeitpunkt t5 sind alle elektrischen Schalter
S1, S2, S3 offen. Bis zum Zeitpunkt t5 befindet
sich der MOSFET 3 im sperrenden Schaltzustand, es fließt
kein Strom I, die parasitäre Eingangskapazität
CEingang ist negativ gepolt mit –Ubat (siehe Verlauf 16) aufgeladen,
die Ausgangsspannung UAusgang ist maximal
und beträgt UBat (siehe Verlauf 17). Zum
Zeitpunkt t5 wird der zweite Schalter S2
geschlossen. Nun fließt der Strom I durch die Spule L: Der
Strom I erreicht zu einem Zeitpunkt t6 den
Wert –Imax. Zum Zeitpunkt t6 ist die parasitäre Eingangskapazität
CEingang vollständig entladen,
d. h. die Spannung zwischen dem Gate-Anschluss 7 und dem
Bezugspotenzial 6 beträgt Null Volt. Der MOSFET 3 braucht
nun ein Zeitintervall 18 zwischen dem Zeitpunkt t6 und einem weiteren Zeitpunkt t7,
um aus dem sperrenden Schaltzustand in den leitenden Schaltzustand
verbracht zu werden. Zum Zeitpunkt t7 erreicht die
Ausgangsspannung UAusgang den Wert USat nahezu Null Volt. Nun ist der MOSFET 3 leitend,
und die Diode D2 unterbindet den weiteren Stromfluss I. Nach dem
Zeitpunkt t7 kommt nun ein weiterer Zeitpunkt
t8, zu welchem der zweite Schalter S2 geöffnet
wird. Zu diesem Zeitpunkt hat sich die parasitäre Eingangskapazität
CEingang vollständig aufgeladen,
jedoch die Ladung am Gate-Anschluss 7 ist aufgrund der
Verluste kleiner als UBat. Somit muss gewährleistet
werden, dass die Spannung am Gate-Anschluss 7 den ursprünglichen
Wert UBat erreicht. Dazu wird zu einem Zeitpunkt
t9 der Schalter S3 geschlossen, die übrigen Schalter
S1, S2 bleiben offen. Über den dritten Schalter S3 fließt
nun Ladung von der Gleichspannungsquelle UBat hin
zum Gate-Anschluss 7 des MOSFETs 3, und die parasitäre
Eingangskapazität CEingang kann sich
bis zum UBat aufladen. Dies geschieht etwa
zu einem Zeitpunkt t10. Zum Zeitpunkt t11, also wenn sich die Eingangskapazität
CEingang vollständig aufgeladen hat,
wird der dritte Schalter S3 wieder geöffnet. Ab einem Zeitpunkt
t12 soll der MOSFET 3 wieder in
den sperrenden Schaltzustand gebracht werden. Dazu wird zum Zeitpunkt
t12 der erste Schalter S1 geschlossen. Es
fließt der Strom I durch die Spule L, bis er zu einem Zeitpunkt
t13 den Wert Imax erreicht
und dann wieder zu einem Zeitpunkt t14 abgebaut
wird. Ab dem Zeitpunkt t14 unterbindet die
Diode D1 den weiteren Stromfluss I. Ab dem Zeitpunkt t12 soll
der MOSFET 3 in den sperrenden Schaltzustand gebracht werden,
er braucht dazu jedoch ein Zeitintervall 19 bis zum Zeitpunkt
t13. Ab dem Zeitpunkt t12 wird
die Spannung UEingang am Gate-Anschluss 7 des
MOSFETs abgebaut, sie erreicht den Wert –UBat etwa
zum Zeitpunkt t14. Nun ist die parasitäre
Eingangskapazität CEingang negativ
gepolt aufgeladen, so dass die für das Schalten erforderliche
Ladung gespeichert ist. Wie bereits erwähnt, wird diese
Ladung dadurch aufrechterhalten, dass die erste Diode D1 den weiteren Stromfluss
in Richtung zum Gate-Anschluss 7 unterbindet. Kurz nach
dem Zeitpunkt t14 wird zu einem letzten
Zeitpunkt t15 der erste Schalter S1 geöffnet.
-
5 zeigt
eine Schaltungsanordnung 1 gemäß einem
weiteren erfindungsgemäßen Beispiel. Nachfolgend
werden lediglich die Unterschiede zwischen den Schaltungsanordnungen 1 gemäß den 1 und 5 näher
erläutert:
Der Schaltungspol 11 ist nun über
einen zweiten Schalter S2 mit einem separaten Kondensator 20 gekoppelt.
Der Kondensator 20 ist dabei einerseits mit dem zweiten
Schalter S2 und andererseits mit dem Bezugspotenzial 6,
d. h. mit Masse, gekoppelt. Der Kondensator 20 dient hier
zum speichern der Ladung, welche beim Sperren des MOSFETs 3 dem Gate-Anschluss 7 entnommen
wird. Nachfolgend wird der Öffnungssowie Schließvorgang
des MOSFETs 3 näher erläutert:
Liegt
am Gate-Anschluss 7 des MOSFETs 3 bzw. an der
parasitären Eingangskapazität CEingang elektrische Spannung
an, etwa UBat, so befindet sich der MOSFET 3 im
elektrisch leitenden Schaltzustand. Um nun den MOSFET 3 zu
schließen, wird der erste Schalter S1 geschlossen. Es fließt
der Strom I, und die Spannung am Gate-Anschluss 7 sinkt
auf Null Volt. Ist die parasitäre Eingangskapazität
CEingang vollständig entladen (Null
Volt), wird der erste Schalter S1 wieder geöffnet. Zeitgleich
wird der zweite Schalter S2 geschlossen. Gleichzeitig bildet sich
ein magnetisches Feld in der Spule L, welches dann zusammenbricht, wenn
der Schalter S1 bereits offen und der Schalter S2 geschlossen ist.
Der Strom I kann somit nun von der Spule L hin zum Kondensator 20 fließen – der Kondensator 20 wird
mit der Ladung UBat aufgeladen. Der zweite
Schalter S2 wird geöffnet, sobald der Stromfluss I durch
die Spule L auf 0 A gesunken ist. Die Ladung befindet sich nun im
Kondensator 20.
-
Soll
der MOSFET 3 wieder in den leitenden Zustand gebracht werden,
so wird zunächst der zweite Schalter S2 geschlossen. Der
Schalter S2 bleibt so lange geschlossen, bis sich das Magnetfeld
in der Spule L vollständig aufgebaut hat und die Spannung am
Kondensator auf Null Volt gesunken ist. Dann wird der Schalter S2
geöffnet. Zeitgleich wird der erste Schalter S1 geschlossen,
so dass der Strom I von der Spule L aufgrund des zusammenbrechenden Magnetfeldes
hin zum Gate-Anschluss 7 fließen kann. Wird die
parasitäre Eingangskapazität CEingang aufgeladen,
so öffnet der MOSFET 3. Der erste Schalter S1
wird dann geöffnet.
-
Der
Verlustausgleich bzw. die Wiederaufladung der parasitären
Eingangskapazität CEingang erfolgt
auf die oben bereits dargelegte Art und Weise. Während
der MOSFET 3 leitend ist, wird die Eingangskapazität
CEingang auf den ursprünglichen
Wert UBat voll geladen.
-
Die
Schaltungsanordnungen gemäß den 1 und 5 bieten
im Vergleich zum Stand der Technik einen höheren Wirkungsgrad,
geringeren Aufwand im Hinblick auf die Kühlung, geringen
Platzbedarf, geringere Geräuschentwicklung (ein Kühllüfter
entfällt oder kann kleiner gewählt werden) sowie geringere
Kosten aufgrund des geringeren Aufwandes bezüglich der
Wärmeabfuhr.
-
- 1
- Schaltungsanordnung
- 2
- Treiberschaltung
- 3
- MOSFET
- 4
- Drain-Anschluss
- 5
- Source-Anschluss
- 6
- Bezugspotenzial
- 7
- Gate-Anschluss
- 8
- Anschluss
- 9
- Schaltungszweig
- 10
- Schaltungszweig
- 11
- Schaltungspol
- 12,
13, 14, 15, 16, 17
- Verlauf
- 18,
19
- Zeitintervall
- 20
- Kondensator
- Rast
- Verbraucher
- UBat
- Gleichspannungsquelle
- CEingang
- Eingangskapazität
- D1,
D2
- Diode
- UEingang
- Eingangspannung
- UAusgang
- Ausgangsspannung
- t1 bis t15
- Zeitpunkte
- I
- Strom
- L
- Spule
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102005016440
A1 [0004]
- - DE 4110633 A1 [0004]