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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung
von Prägebindungen in einem schmelzgesponnenen lockeren
Vlies aus einem Polyethylen aufweisendem thermoplastischen Material,
insbesondere aus einem aus Polyethylen bestehendem Material.
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Gebundene
Vliesstoffbahnen unter Verwendung von Polyolefinen sind seit vielen
Jahren weit verbreitet und werden in verschiedene Produkte eingearbeitet,
wie zum Beispiel Wegwerfwindeln, Hygieneprodukte für den
Human- und Veterinärbereich, medizinische Abdeckungen,
Schutzbekleidungen und Wegwerftücher.
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Auf
Grund der Griffigkeit und ihrer spezifischen Eigenschaften sind
Polyethylenvliesstoffe von kommerziellem Interesse. Derzeit sind
jedoch konventionelle Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung
von Vliesstoffen nach einem Spunbondverfahren vorzugsweise für
Polymere wie Polyester oder Polypropylen konzipiert und damit nicht
speziell auf die Verarbeitung von Polyethylen abgestimmt.
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Im
Wesentlichen sind die Abriebfestigkeit, die Zugfestigkeit, die Dehnung
und die Luftdurchlässigkeit beziehungsweise Kombinationen
dieser Eigenschaften für Anwendungsgebiete von Vliesstoffen
aus Polyethylen von Bedeutung.
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Generell
werden die Eigenschaften der Vliesstoffe durch einen Verfestigungs-
oder Konsolidierungsprozess erzeugt, welcher einem Herstellungs-
und Ablegeprozess der Fasern nachgeschaltet ist.
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Bekannt
ist hierfür unter anderem ein Bindungsverfahren, bei dem
eine Faserbahn durch einen Kalanderspalt geführt wird,
welcher durch ein beheiztes Walzenpaar gebildet wird. Hierbei kann
eine glatte Kalanderwalze mit einer profilierten Kalanderwalze kombiniert
werden, wobei die profilierte Kalanderwalze auf ihrer äußeren
Oberfläche eine Vielzahl von Erhebungen mit dazwischen
angeordneten Senken aufweist. Die profilierte Walze ist vorzugsweise
aus Metall gefertigt und auf ihrer äußeren Oberfläche
graviert, um eine Vielzahl von Erhebungen und Senken zu erhalten.
Durch das Zusammenwirken der beiden Kalanderwalzen wird das Vlies
in dem Kalanderspalt unter Wärmeeinwirkung zusammengedrückt,
wobei das Vlies in den Bereichen, in denen die Erhebungen der Profilierten
Walze auf das Vlies auftreffen oder in dieses eindringen, zumindest
teilweise geschmolzen wird. Bei diesem Vorgang werden die weichen,
nichtkristallinen oder amor phen Teile des Polymers weich und klebrig,
wodurch Punktbindungsstellen im Vlies gebildet werden, in denen
das Vlies eine Verfestigung erfährt. Neben diesen punktuell
gebundenen Bereichen weist ein derartiges Vlies auch Bereiche auf,
in denen die Fasern ungebunden sind. Eine derartige Struktur bewirkt,
dass das Vlies in den ungebundenen Bereichen seine Weichheit und
Durchlässigkeit beibehält.
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Zur
Herstellung von Vliesstoffen unter Verwendung von Polyethylen sind
beispielsweise folgende Druckschriften bekannt:
In der
US 4,909,975 werden Polyethylentypen
beschrieben, die für das Schmelzspinnen geeignet sind und
ein dort geforderte Eigenschaftsprofil erfüllen. Ein Beispiel
hierfür ist ein Polyethylen vom Typ Aspun 6830A der Firma
The DOW Chemical Company, welches heute nicht mehr kommerziell erhältlich
ist. Derzeit für das Schmelzspinnen angebotene Polyethylentypen
der gleichen Firma weisen einen engeren Schmelzbereich, höhere
Schmelzpunkte, sowie höhere Schmelzenthalpien als Aspun
6830A auf, was sich nachteilig auf das Bindungsverfahren auswirkt.
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Bekannt
sind weiterhin Vliesstoffe, in denen zum überwiegenden
Anteil Fasern aus Polyethylen verwendet worden sind, wobei in Abhängigkeit
vom Polyethylenanteil und vom Polyethylentyp unterschiedliche Eigenschaften
ermittelt worden sind: Beispielsweise wird in
WO 2005/061773 ein Vlies offenbart,
welches Fasern beinhaltet, die auf ihrer Oberfläche zumindest
zum Teil Polyethylen aufweisen, wobei die Fasern thermisch gebunden
sind und das Vlies bei einer Bondingfläche von weniger
als 35%, bezogen auf die Gesamtfläche des Vlieses, einen
Abrieb von weniger als 0,5 mg/cm
2 aufweist.
Zur Herstellung des Vlieses wurde eine Spinnplatte mit einem Länge/Durchmesser-Verhältnis
der Spinnbohrungen zwischen 4 und 9 verwendet.
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In
WO 2005/111291 wird
ein Vlies aus Fasern mit einem Polymerblend beschrieben, wobei das
Vlies eine hohe Abriebfestigkeit bei gleichzeitiger Weichheit besitzt.
Das Polymerblend weist zwischen 26 Gew.-% und 80 Gew.-% eines ersten
Polymers, eines homogenen Ethylen-α-Olefin-Interpolymers
mit einem Schmelzindex zwischen 1 g/10 min bis 1000 g/10 min und
einer Dichte zwischen 0,87 g/cm
3 bis 0,95
g/cm
3 und zwischen 74 Gew.-% bis 20 Gew.-%
eines zweiten Polymers, welches eine Ethylenhomopolymer oder ein
Ethylen-α-Olefin-Interpolymer mit einem Schmelzindex zwischen
1 g/10 min bis 1000 g/10 min sein kann und vorzugsweise eine Dichte
aufweist, die mindestens 0,01 g/cm
3 größer
ist, als die Dichte des ersten Polymers.
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Aus
der
US 7,223,818 sind
Polymerblends und Mischungen bekannt, welche ein Elend aus einem
ersten Polyethylen und einem zweiten Polyethylen enthalten, wobei
das erste und das zweite Polyethylen ein vorbestimmtes Verhältnis
für die Dichte und den Schmelzindex der beschriebenen Elends
beziehungsweise Mischungen aufweisen. Weiterhin werden Fasern, einschließlich
Bikomponentenfasern beschrieben, sowie Vliesstoffe aus diesen Fasern,
wobei die Fasern unter Verwendung der Polymerblends oder Polymermischungen
extrudiert worden sind.
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Verfahren
zur Thermobondierung von Vliesen sind unter anderem aus folgenden
Druckschriften bekannt:
In der
US
3,855,046 werden Vliesstoffe aus kontinuierlichen Filamenten
unter Verwendung von thermoplastischen Polymeren, beispielsweise
Polypropylen beschrieben, wobei der Bindeprozess derart gestaltet
ist, dass das Vlies einen textilen und weichen Charakter bei gleichzeitiger
Festigkeit hat, eine hohe Abriebfestigkeit der Oberfläche
aufweist und in der Lage ist, Energie bei Beanspruchung zu absorbieren,
das heißt, bei Belastung eine Deformation einzugehen ohne
einen nennenswerten Fadenbruch zu erleiden. Beschrieben wird eine
Methode des Thermobondings für Vliese, bei welcher eine
unerwünschte Schrumpfung des Vlieses dadurch minimiert
wird, dass das Vlies durch einen Spalt geführt wird, der
durch zwei beheizte Walzen gebildet wird, wobei eine der beiden
Walzen eine Vielzahl abstehender Punkte auf ihrer Oberfläche
aufweist. Durch die Bondingintensität wird das Vlies stabilisiert
und die Vliesoberfläche abriebfest ausgebildet, derart,
dass im Falle einer Belastung des Vlieses Filamente aus den gebundenen
Bereichen gelöst werden können und in Form von
Endlosfäden als Lastaufnahmemittel dienen können,
bevor es zum Bruch kommt.
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Aus
DE 23 138 73 ist ein leichtes
abriebfestes Spinnvlies mit Flächengewichten zwischen 10
g/m
2 und 44 g/m
2 bekannt,
welches unter Verwendung von linearem Polyethylen aus Filmfibrillen
erzeugt worden ist. Die Bondingpunkte sind bei Temperaturen von
30°C bis 40°C über dem Schmelzpunkt des
Polyethylens geformt worden, wodurch ein Aufschmelzen der Fasern
im Bereich der Bondingpunkte erreicht worden ist. Bei einer Bondingfläche
von 3% bis 70% bezogen auf die Gesamtfläche des Vlieses,
die durch 3 bis 155 Bindungspunkte/cm
2 erzeugt
wird, liegt ein Vlies mit einer optischen Durchlässigkeit
von > 70% vor.
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Eine
weitere Verbesserung der Vlieseigenschaften kann dadurch erreicht
werden, dass zur Konsolidierung eines Vlieses eine Kombination aus
einem Kalanderbonding und einem Heißluftbonding erfolgt,
wie dieses in
US 5,269,994 beschrieben
worden ist.
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Ebenfalls
bekannt sind thermische Bindepunkte in Vliesen, wie beispielsweise
in
US 5,964,742 beschrieben,
wobei die Bindepunktmuster ein Element-Aspekt-Verhältnis
zwischen etwa 2 und etwa 20 aufweisen und die ungebundenen Fasern
ein Element-Aspekt-Verhältnis zwischen etwa 3 und etwa
10 aufweisen. Es wurde dabei beobachtet, dass ein derartiges Vlies
eine höhere Festigkeit und Abriebfestigkeit aufweist, als Vliese,
die mit unterschiedlichen Bondingmustern und ähnlichen
Bondingflächen hergestellt worden sind.
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In
US 6,015,605 werden sehr
spezifische thermische Bindebereiche beschrieben, um die Festigkeit, Griffigkeit
und Abriebfestigkeit eines Vlieses zu verbessern.
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Ebenfalls
bekannt aus der
US 2003/0041953 sind
eine Vorrichtungen und ein Verfahren zur Herstellung eines thermisch
gebundenen Vlieses. Hierbei wird eine gemusterte Gravur- oder Prägewalze
mit einer Vielzahl von Erhebungen auf ihrer äußeren
Oberfläche beschrieben, die voneinander jeweils durch dazwischen
angeordnete Senken beabstandet sind, wobei ca. 6,2 bis 77,5 Erhebungen/cm
2 vorgesehen sind, was einer Prägefläche
zwischen 4% bis 40% der Gesamtoberfläche der Prägewalze
entspricht. Die Prägewalze weist eine Hartbindebeschichtung
auf, die an der Oberfläche des Walzenkerns anhaftet und
zumindest die Senken überlagert, und eine Fluorpolymer-Oberflächenbeschichtung,
die an der Bindebeschichtung anhaftet.
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Da
Polyethylen im Vergleich zu anderen Polymeren, die kommerziell zur
Herstellung von Vliesstoffen genutzt werden, eine höhere
Weichheit besitzt, erfordert der Schritt des Verfestigens beispielsweise
durch Thermobonding eine besondere Sorgfalt. Kleinste Änderungen
in der Temperaturführung an den Kalanderwalzen können
immense Effekte in Bezug auf die Abriebfestigkeit, die Zugfestigkeit,
die Dehnung, die Luftdurchlässigkeit und weiterer Eigenschaften
sowie auf Kombinationen dieser Eigenschaften des Vlieses hervorrufen.
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Andererseits
hat die fortschreitende Konzentration derjenigen Firmen, die für
die Vliesfaserherstellung einsetzbare Polyolefine herstellt, dazu
geführt, dass verschiedenste Grades aus Kostengründen
nicht mehr angeboten werden und daher die bisher erreichbaren Eigenschaften
mit den noch verbliebenen und vorhandenen Grades so nicht bei der
Vliesherstellung erzielbar sind.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Verarbeitung
von Polyethylenvlies-Grades zu ermöglichen, die bisher
nicht die Eigenschaften von bekannten Polyethylenvlies-Grades erreicht
haben.
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Diese
Aufgabe wird mit einer Anwendung mit den Merkmalen des Anspruchs
1, mit einem Verfahren mit den Merkmalen nach Anspruch 11 und mit
einem thermisch gebundenen Vlies mit den Merkmalen des Anspruchs
22 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen gehen aus
den weiteren Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung
hervor. Die jeweils daraus hervorgehenden einzelnen Merkmale sind
jedoch nicht auf die einzelne Ausgestaltung beschränkt
sondern können mit anderen Merkmalen zu weiteren Ausgestaltungen
verknüpft werden.
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Es
wird eine Anwendung einer speziellen Vlieskalandriereinheit vorgeschlagen.
Die Vlieskalandriereinheit wird zur Herstellung von Prägebindungen
in einem schmelzgesponnenen lockeren Vlies aus thermoplastischem
Material vorgeschlagen. Das Vlies kann Flächengewichte
von 25 g/m2 bis 100 g/m2 aufweisen, aber
auch geringere oder höhere Flächengewichte sind
anwendungsspezifisch möglich. Das Vlies beinhaltet zumindest
zum überwiegenden Anteil Fasern, die zumindest zum überwiegenden
Anteil Polyethylen aufweisen. Dabei erstreckt sich das Polyethylen
zumindest entlang der Oberfläche der Fasern. Bevorzugt
weist das Vlies als Polymerbestandteil ausschließlich Polyethylen
auf, abgesehen von eventuellen Additiven auf Polymerbasis, die beispielsweise
die Spinnbarkeit des Polymers verbessern können. Daneben
sind auch andere Additive zusätzlich miteinsetzbar. Die
Vlieskalandriereinheit umfasst mindestens eine erste beheizte Walze und
eine zweite beheizte Glattwalze, die einen Spalt bilden. Um ein
thermisch gebundenes Vlies zu erhalten, ist auf einer Oberfläche
der ersten Walze, die auch als Prägewalze dient, eine Vielzahl
von Erhebungen angeordnet, insbesondere 20 bis 32 Erhebungen/cm2, die um eine Höhe H von mindestens
0,6 mm von der Oberfläche der ersten Walze abstehen, haben
sich dabei als vorteilhaft erwiesen. Die Erhebungen weisen einen Flankenwinkel α von
etwa 6° bis 28° auf. Aber auch sehr kleine Flankenwinkel,
etwa im Bereich zwischen 6° und 9°, vorzugsweise
von etwa 8° sind für spezielle Polyethylentypen
geeignet. Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass die erste Walze
Erhebungen mit einem Flankenwinkel von etwa 7° bis 14° oder
von 19° bis 25° aufweisen.
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Nach
einem weiteren Gedanken der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung
von Prägebindungen in einem schmelzgesponnenen lockeren
Vlies aus thermoplastischem Material mit einem Vliesgewicht von
25 g/m2 bis 100 g/m2 vorgesehen.
Das Vlies beinhaltet zumindest zum überwiegenden Anteil
Fasern, die zumindest zum überwiegenden Anteil Polyethylen
aufweisen. Das Polyethylen erstreckt sich dabei zumindest entlang
der Oberfläche der Fasern. Bevorzugt wird als Polymermaterial
ausschließlich Polyethylen verwendet, mit Ausnahme von
Additiven auf Polymerbasis. Daneben können auch weitere
Additive zum Einsatz gelangen. Das schmelzgesponnene lockere Vlies
aus Fasern wird durch eine erste beheizte Walze und eine zweite
beheizte Glattwalze einer Vlieskalandriereinheit geführt,
um ein thermisch gebundenes Vlies mit einem Anteil an Prägebindungen
von mindestens 20% bezogen auf die Gesamtfläche des Vlieses
zu erhalten. Die Prägebindungen werden dabei durch Erhebungen
der ersten Walze in Zusammenwirkung mit der Glattwalze im Vlies gebildet.
Die Prägebindungen werden als Vertiefungen im Vlies mit
einer Prägetiefe von mindestens 0,6 mm ausgebildet ohne
ein wesentliches Schmelzen der Fasern in den restlichen Flächen
des Vlieses herbeizuführen. Die Prägebindungen
werden mit einem Flankenwinkel γ von etwa 6° bis
28°, vorzugsweise zwischen 6° bis 9°,
besonders bevorzugt von etwa 8° ausgebildet. Bevorzugt
wird eine Vlieskalandriereinheit wie oben und auch noch nachfolgend
beschrieben eingesetzt. Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass
die Prägebindungen mit einem Flankenwinkel γ von
etwa 8° bis 12° oder von 19° bis 25° ausgebildet
werden.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführung der Erfindung sieht ein
thermisch gebundenes Vlies aus einem schmelzgesponnenen lockeren
Vlies aus thermoplastischem Material vor. Das Vlies beinhaltet zumindest
zum überwiegenden Anteil Fasern, die zumindest zum überwiegenden
Anteil Polyethylen aufweisen, wobei die Fasern zumindest an ihrer
Oberfläche Polyethylen aufweisen. Die Fasern sind thermobondiert
und können mit Titern zwischen 0,9 dtex und 3,5 dtex, mit
Titern von mindestens 1,89 dtex und vorzugsweise zwischen 2,0 dtex
bis 3,5 dtex ausgebildet sein. In diesem Vlies sind vorzugsweise
diskrete Prägebindungen mit einem Anteil von 20% bis 35%
bezogen auf die Gesamtfläche des Vlieses ausgebildet, wobei
die Fasern in den restlichen Flächen des Vlieses im wesentlichen
thermisch unverprägt und daher ungebunden sind, wobei die
Prägebindungen als Vertiefungen im Vlies mit einer Prägetiefe
von mindestens 0,6 mm ausgebildet sind und die Prägebindungen
einen Flankenwinkel γ von etwa 6° bis 28°,
vorzugsweise zwischen etwa 6° bis 9°, besonders bevorzugt
von etwa 8°, weiter bevorzugt zwischen 7° und
14° oder 8° bis 12° oder zwischen 19° und
25° aufweisen.
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Das
unverfestigte lockere Vlies kann einer Vlieskalandriereinheit auf
unterschiedliche Weise zugeführt werden. Beispielsweise
kann das Vlies eine erste oder eine zweite beheizte Walze in einem
unterschiedlichen Winkel umschlingen, so dass eine durch den Verarbeitungsprozess
auf das Vlies einwirkende Zugspannung variierbar ist. Zudem kann
die Verweilzeit des lockeren Vlieses oder des prägeverbundenen
Vlieses auf einer Vlieskalandriereinheit variiert werden, indem
die Führung des Vlieses relativ zu den Kalanderwalzen in
einem definierten Winkel, einem sogenannten Umschlingungswinkel
erfolgt. Bevorzugte Umschlingungswinkel liegen im Bereich von größer
90°, insbesondere größer 120° und
vorzugsweise in einem Bereich von 160° bis 270°. Eine
derartige Vliesführung birgt mehrere Vorteile in sich:
Zum einen können die Erhebungen auf einer ersten beheizten
Walze, die als Prägewalze ausgebildet ist, soweit aufgeheizt
sein, dass sie die in dem Vlies erzeugten Prägebindungen
stabilisieren. Eine Stabilisierung kann dabei durch eine gleichmäßigere,
insbesondere auch langsamere Wärmezufuhr zu den die Erhebungen
umgebenden Vliesfasern erfolgen. Dieses ermöglicht beispielsweise,
Vliesfasern aufzuweichen, die nicht nur unmittelbar direkt in Kontakt
mit den Erhebungen stehen. Ein großer Umschlingungswinkel
bewirkt beispielsweise auch, dass vorzugsweise benachbart dazu angeordnete
Vliesfasern zumindest erweichen zu können. Ein Erweichen
führt vorzugsweise zu einem leichten Anhaften der Oberflächen
von aneinander liegenden Fasern. Dadurch lassen sich eingenommene
Strukturen und Geometrien stabilisieren. Zum anderen erlaubt eine
derartige Vliesführung, dass durch den Eingriff der Erhebungen
in das Vlies und die Weiterführung des Vlieses auf der
Oberfläche einer beheizten Glattwalze die Vliesfasern sich
selbst gegenseitig verdichten. Auch dieses führt zu einer
Stabilisierung der durch die Erhebungen erzeugten Prägebindungen
im Vlies.
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Bei
einem derartigen Bindungsverfahren erweisen sich die im folgenden
genannten Eigenschaften der zur Vliesherstellung verwendeten Polymere
als besonders vorteilhaft:
- – ein möglichst
breiter Schmelzbereich, um ein Aufwärmen bzw. Anschmelzen
der Filamente im Bereich der Punktbindungsstellen zu unterstützen,
- – ein geringer Schmelzpunkt und eine geringe Schmelzenthalpie,
um eine Verfestigung des Vlieses im Bereich der Punktbindungsstellen
innerhalb des Walzenspalts beim Bindeprozess zu gewährleisten.
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Von
Vorteil ist ebenfalls, dass ein überwiegender Teil des
Polymers bereits deutlich unterhalb des Maximums seines Schmelzbereichs,
des so genannten Schmelzpeaks an schmilzt. Neben diesen Eigenschaften der
Polymere üben auch die Filamenteigenschaften, wie beispielsweise
die Filamentfeinheit, das rheologische und thermische Verhalten
und das Basisgewicht des Vlieses einen Einfluss auf den Bondingprozess
aus. Einen erheblichen Einfluss auf den Bondingprozess üben
zudem der Durchmesser der Kalanderwalzen und der anliegende Liniendruck
zwischen den Kalanderwalzen, die Temperatur der Kalanderwalzen und
die Kalandriergeschwindigkeit sowie die Geometrie der Erhebungen
und gegebenenfalls auch der Vertiefungen auf der Oberfläche
der Kalanderwalzen, das so genannte Kalanderdesign aus.
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Vorteilhafterweise
sind die Erhebungen 8 der ersten beheizten Walze 5,
die als Prägewalze ausgebildet ist, in MD-Richtung und
CD-Richtung in einem geringsten Abstand B von mindestens 1,15 mm
bis 2,6 mm, bevorzugt bis 1,75 mm, besonders bevorzugt bis 1,5 mm
zueinander angeordnet sind.
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Eine
weitere Ausführung sieht vor, dass die Erhebungen 8 auf
der Vlieskalandriereinheit in MD-Richtung in einem Winkel β von
etwa 29° bis 65°, vorzugsweise von etwa 42° bis
47° zueinander angeordnet sind. Dabei weisen die Erhebungen 8 auf
der Oberfläche 7 der ersten Walze 5 eine
Oberfläche 10 und eine Grundfläche 11 auf,
wobei die Oberfläche 10 zwischen 0,7 mm2 bis 1,1 mm2 und
die Grundfläche 11 zwischen 1,0 mm2 bis
2,85 mm2 beträgt.
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In
einer bevorzugten Ausführung der Erfindung sind die Oberfläche 10 und
eine Grundfläche 11 der Erhebungen 8 mit
einem eckigen, vorzugsweise viereckigen Querschnitt ausgebildet,
wobei sich der Querschnitt von der Grundfläche 11 zur
Oberfläche 10 entlang der Höhe H verjüngt.
Es können aber auch andere Querschnitte ausgebildet sein.
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Auf
der Oberfläche 7 der Prägewalze 5 können
beispielsweise 15 bis 35 Erhebungen/cm2 angeordnet sein.
Vorzugsweise sind 20 bis 32 Erhebungen/cm2,
bevorzugt 27 bis 32 Erhebungen/cm angeordnet.
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Die
Erhebungen 8 können in MD-Richtung und CD-Richtung
einen geringsten Abstand B von mindestens 1,15 mm bis 2,6 mm, vorzugsweise
1,75 mm, bevorzugt bis 1,5 mm zueinander aufweisen.
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In
einer Ausführungsform der Vlieskalandriereinheit 1 ist
vorgesehen, dass die erste Walze 5 und die Glattwalze 6 auf
unterschiedliche Temperaturen beheizt werden.
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Des
Weiteren wird ein Verfahren vorgeschlagen, bei dem die Prägebindungen 2 in
MD-Richtung und CD-Richtung in einem geringsten Abstand C von etwa
1 mm bis 3 mm, vorzugsweise von 1,15 mm bis etwa 2,6 mm, weiter
bevorzugt von etwa 1,2 mm bis etwa 1,75 mm voneinander angeordnet
werden. Beispielsweise werden die Prägebindungen 2 mit
einem Flankenwinkel γ von etwa 6° bis 28°,
bevorzugt von 8° bis 12° ausgebildet.
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In
einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die durch das
Verfahren im Vlies erzeugten die Prägebindungen 2 in
MD-Richtung in einem Winkel 6 von etwa 29° bis
65°, vorzugsweise von etwa 42° bis 47° zueinander
angeordnet werden.
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Eine
weitere Ausführungsform des Verfahrens sieht vor, dass
die Prägebindungen 2 jeweils in einer Fläche
von 0,7 mm2 bis 1,1 mm2 im
Vlies ausgebildet werden.
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Unter
einem Flankenwinkel α wird dabei der Winkel verstanden,
in welchem sich der Querschnitt der Erhebungen 8 von der
Grundfläche 11 zur Oberfläche 10 entlang
der Höhe H verjüngt.
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Unter
dem Winkel β ist der Winkel zu verstehen, in welchem die
Erhebungen 8 auf der Prägewalze 5 in
MD-Richtung zueinander angeordnet sind.
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Als
Flankenwinkel γ wird der Winkel bezeichnet, in welchem
sich der Querschnitt der Prägebindungen 2 im Vlies 9 auf
der ersten Oberfläche 13 entlang der Höhe
D zu den restlichen Flächen 12 hin, die ungebunden sind,
verjüngt.
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Unter
einem Winkel 6 ist der Winkel zu verstehen, in welchem
die Prägebindungen 2 in MD-Richtung im thermisch
gebundenen Vlies 9 zueinander angeordnet sind.
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In
Abhängigkeit von dem verwendeten Polymerwerkstoff kann
es erforderlich sein, die Temperierung der Kalanderwalzen auf sehr
unterschiedliche Weise durchzuführen. Eine Ausführungsform
des Verfahrens sieht beispielsweise vor, dass die erste Walze 5 auf
eine Temperatur oberhalb der Schmelztemperatur der Fasern 4,
vorzugsweise 2°C bis 10°C oberhalb deren Schmelztemperatur
eingestellt wird.
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In
einer weiteren Ausführungsform des Verfahren wird die zweite
Glattwalze 6 auf eine Temperatur oberhalb der Erweichungstemperatur
der Fasern 4, vorzugsweise 2°C bis 18°C
oberhalb von deren Erweichungstemperatur eingestellt.
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Als
vorteilhaft hat sich ebenfalls erwiesen, wenn die erste Walze 5 und
die zweite Glattwalze 6 jeweils auf die gleiche Temperatur
beheizt werden. Ebenfalls vorteilhaft können nach dem Verfahren
die erste Walze 5 und die zweite Walze 6 jeweils
auf unterschiedliche Temperatur beheizt werden.
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Bevorzugt
sind alle Fasern des zu bondierenden Vlieses aus dem gleichen Polyethylenmaterial
hergestellt, zumindest an der Vliesfaseroberfläche, vorzugsweise
vollständig, wodurch Abweichungen zwischen verschiedenen
Polyethylenmaterialien im Vlies vermieden werden.
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Die
genannten Ausführungsformen der Erfindung schließen
nicht aus, dass die Kalanderwalzen beim Prägeprozess zur
Herstellung des thermisch gebundenen Vlieses 9 auf eine
Temperatur eingestellt werden, die der Erweichungstemperatur des
Polymers entspricht, aus dem die Fasern 4 des noch nicht
prägegebundenen Vlieses 3 ersponnen worden sind.
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Eine
weitere Ausführungsform sieht eine Friktion zwischen den
Kalanderwalzen vor, um Prägebindungen zu erzeugen, die
in ihrer äußeren Geometrie in MD-Richtung eine
größere Ausdehnung aufweisen als in CD-Richtung,
obwohl die hierfür verwendete Prägewalze Erhebungen
mit gleichmäßiger Ausdehnung hinsichtlich ihrer
Grundfläche in MD- und CD-Richtung aufweist. Vorteilhafterweise
kann beispielsweise in einer derartigen Ausführungsform
des Verfahren auf Grund der entstehenden Friktionswärme
die zweite Glattwalze 6 und/oder die erste Walze 5 auf
eine Temperatur unterhalb der Erweichungstemperatur des Polymeren
der Fasern 4, vorzugsweise 2°C bis 5°C
unterhalb der Erweichungstemperatur des Polymeren der Fasern 4 eingestellt
werden.
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Die
Faser 4 sind in ihrer Form nicht begrenzt und können
jede geeignete Form annehmen, beispielsweise können Fasern
mit kreisförmigem, rechteckförmigem, mehrlobalem
Querschnitt eingesetzt werden.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform des Verfahren wird das thermoplastische
Material im Spalt zwischen der ersten Walze 5 und der zweiten
Glattwalze 6 in einem Temperaturbereich von 128°C
bis 130°C prägeverbunden.
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Das
thermisch gebundene Vlies 9 weist in einer Ausführungsform
der Erfindung einen geringsten Abstand C zwischen den Prägebindungen 2 in
MD-Richtung und CD-Richtung von etwa 1,15 mm bis 2,6 mm, vorzugsweise
von etwa 1,2 mm bis 1,75 mm, weiter bevorzugt etwa 1,2 mm bis 1,5
mm auf. Mindestabstände C der Prägebindungen 2 zwischen
1 mm bis 3 mm können im Vlies 9 ausgebildet sein.
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In
einer Ausführungsform sind in dem Vlies 9 Prägebindungen 2 jeweils
in einer Fläche von 0,7 mm2 bis
1,1 mm2 vorgesehen. Die Fläche
der einzelnen Prägebindungen wird für die Bestimmung
der Bondingfläche des Vlieses, das heißt, für
den Anteil der im Vlies ausgebildeten Prägebindungen bezogen
auf die Gesamtfläche des Vlieses 9 herangezogen.
Als Fläche der einzelnen Prägebindung werden die
Flächen angesehen, die sich ergeben, wenn sich der Querschnitt
der Prägebindungen 2 im Vlies 9 auf der
ersten Oberfläche 13 entlang der Höhe
D zu den restlichen Flächen 12 hin, die ungebunden
sind, in einem Flankenwinkel 7 verjüngt.
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Eine
Ausführungsform sieht vor, dass die Prägebindungen 2 in
dem Vlies in MD-Richtung in einem Winkel 6 von etwa 29° bis
65°, vorzugsweise von etwa 42° bis 47° zueinander
angeordnet sind.
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In
dem Vlies können die Fasern 4 mit einem Titer
von 0,9 bis 3,5 dtex, vorzugsweise von 3,5 dtex ausgebildet sein.
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Eine
Ausführungsform des Vlieses sieht vor, dass im Vlies 9 diskrete
Prägebindungen 2 mit einem Anteil von 22% bis
27% bezogen auf die Gesamtfläche des Vlieses 9 ausgebildet
sind.
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Als
vorteilhaft hat sich ein Vlies erwiesen, in welchem die Prägebindungen 2 einen
viereckigen Querschnitt aufweisen, wobei die Prägebindungen
in CD- und MD-Richtung in einem geringsten Abstand C von etwa 1,15
mm bis etwa 1,75 mm zueinander angeordnet sind und wobei die Prägebindungen
in einer Prägetiefe von mindestens 0,6 mm ausgebildet sind.
Dieses Vlies weist Prägebindungen mit einem Anteil von
mindestens 20% be zogen auf die Gesamtfläche des Vlieses 9 auf,
wobei die Prägebindungen jeweils in einer Fläche
von mindestens 0,7 mm2 ausgebildet sind.
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Vorteilhafterweise
sind die Fasern 4 des Vlieses 9 vollständig
aus Polyethylen hergestellt sind. Die Fasern 4 in dem Das
Vlies 9 können neben dem Polyethylen auch Zusätze
und Verarbeitungshilfsmittel enthalten. Die Zusätze und
Verarbeitungshilfsmittel können ausschließlich
zusätzliche Bestandteile der Fasern 4 sein.
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In
einer Ausführungsform der Erfindung sind die Fasern 4 des
Vlieses 9 als Bikomponentenfasern mit einer Kern-Mantelstruktur
ausgebildet sind. Der Mantel der Bikomponentenfasern kann dabei
in einer Fläche von 3% bis 51%, vorzugsweise von 10% bis
30% bezogen auf den Faserquerschnitt ausgebildet sein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das
Vlies 9 als Polyethylen bevorzugt ein LLDPE auf mit einem
Schmelzindex von 17 g/10 min bis 30 g/10 min, gemessen bei 190°C
und 2,16 kg nach ISO 1133 und einer Dichte von
0,90 g/cm3 bis 0,94 g/cm3,
gemessen nach ASTM D-792. Das Aufschmelzverhalten
ist dabei mit einem DCS7-Gerät von Perkin-Elmer gemessen
worden, wobei ein DSC-Schmelzpunkt von 120°C bis 126°C
ermittelt werden konnte. Die Schmelzenthalpie liegt im Bereich von
80 J/g bis 135 J/g, vorzugsweise zwischen 95 J/g und 1115 J/g.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das
Vlies 9 als Polyethylen bevorzugt ein HDPE auf mit einem
Schmelzindex von 17 g/10 min bis 30 g/10 min, gemessen bei 190°C
und 2,16 kg nach ISO 1133 und einer Dichte von
0,94 g/cm3 bis 0,97 g/cm3,
gemessen nach ASTM D-792. Das Aufschmelzverhalten
ist dabei mit einem DCS7-Gerät von Perkin-Elmer gemessen
worden, wobei ein DSC-Schmelzpunkt von 125°C bis 131°C
ermittelt werden konnte. Die Schmelzenthalpie liegt im Bereich von
120 J/g bis 185 J/g, vorzugsweise zwischen 140 J/g bis 160 J/g.
-
Vliese 9 weisen
vorteilhafterweise Flächengewichte zwischen 25 g/m2 und 100 g/m2, vorzugsweise zwischen
35 g/m2 und 70 g/m2,
gemessen nach DIN EN 29073-1, auf.
-
Hinsichtlich
ihrer mechanischen Eigenschaften erweisen sich insbesondere die
Vliese als vorteilhaft, deren flächengewichtsbezogene Zugfestigkeit,
gemessen nach DIN EN 29073-3, im Bereich von 1,0
N/g/m2 bis 2,5 N/g/m2,
vorzugsweise von 1,0 N/g/m2 bis 1,2 N/g/m2 in MD-Richtung und 0,5 N/g/m2 bis
1,5 N/g/m2, vorzugsweise von 0,5 N/g/m2 bis 0,7 N/g/m2 in
CD-Richtung liegt. Hinsichtlich der Dehnung der Vliese sind Werte im
Bereich von 1,5%/g/m2 bis 10%/g/m2, vorzugsweise von 2,0%/g/m2 bis
4,2%/g/m2 in MD-Richtung und 1,5%/g/m2 bis 15%/g/m2, vorzugsweise
von 2,0%/g/m2 bis 5,0%/g/m2 in
CD-Richtung von Vorteil.
-
In
einer vorteilhaften Ausführungsform weist das Vlies eine
Abriebfestigkeit, gemessen nach einem Britischen Standard 4655 mit
einem Crockmeter auf einer ersten Oberfläche 13 und
einer zweiten Oberfläche 14, bei 12 Takten der
Belastung, die auf das Vlies ausgeübt worden sind, überraschenderweise
eine Abriebfestigkeit von 1 auf. Als vorteilhaft erweisen sich Werte
zwischen 1 und 3, da Vliese in diesen Bereichen eine hinreichende
Abriebfestigkeit für die im Rahmen dieser Erfindung beabsichtigten
Anwendungen.
-
Eine
weitere Ausführung sieht vor, dass das ein Vlies, gemessen
mit diesem Crockmeter bei 30 Takten der Belastung auf der ersten
Oberfläche 13 und der zweiten Oberfläche 14 eine
Abriebfestigkeit von ≤ 4 aufweist. Darüber hinaus
sind in Abhängigkeit von der Wahl des Polymers für
die Herstellung der Fasern 4 auch höhere Abriebfestigkeiten
im Bereich zwischen 2 und 3 bei 30 Takten der Belastung möglich.
-
In
einer weiteren Ausführungsform zeigt ein Vlies auf der
ersten Oberfläche 13 eine Abriebfestigkeit, gemessen
nach Taber Abraser model 503, bei 100 Belastungszyklen von zumindest
0,05 mg/cm2. Bereiche für die Abriebfestigkeit
nach diesem Messprinzip, die zwischen 0,02 mg/cm2 und
0,1 mg/cm2, vorzugsweise von etwa 0,05 mg/cm2 liegen, werden als vorteilhaft angesehen.
-
Ein
Vlies nach einer Weiterbildung weist auf der ersten Oberfläche 13 eine
Biegesteifigkeit, gemessen nach INDA/EDANA WSP 90.5 von etwa 0,5
mN cm bis 1,3 mN cm, vorzugsweise von etwa 1,01 mN cm auf.
-
Eine
Weiterbildung sieht vor, dass ein Vlies auf der zweiten Oberfläche 14 eine
Biegesteifigkeit, gemessen nach INDA/EDANA WSP 90.5 von etwa 0,5
mN cm bis 1,0 mN cm, vorzugsweise von etwa 0,61 mN cm auf.
-
Bevorzugte
Polymere zur Herstellung der Fasern 4, die zumindest auf
der Oberfläche der Fasern 4 angeordnet sind, sind
Faser-bildende Polymere, die thermisch gebunden wer den können,
beispielsweise Polyolefine, wie α-Olefin-Homopolymere und
Interpolymere, beispielsweise Polyethylen und dessen Copolymere, lineares
Polyethylen mit geringer Dichte (LLDPE). Kommerziell erhältliche
Faser-bildende Polyethylentypen können Aspun 6806A mit
einem Schmelzindex von 105,0 g/10 min und einer Dichte von 0,930
g/cm3, Aspun 6842A mit einem Schmelzindex
von 30,0 g/10 min und einer Dichte von 0,955 g/cm3,
Aspun 6811 mit einem Schmelzindex von 27,0 g/10 min und einer Dichte
von 0,941 g/cm3, Aspun 6830A mit einem Schmelzindex
von 18,0 g/10 min und einer Dichte von 0,930 g/cm3,
Aspun 6831A mit einem Schmelzindex von 150,0 g/10 min und einer
Dichte von 0,930 g/cm3, Aspun 6835A mit
einem Schmelzindex von 17,0 g/10 min und einer Dichte von 0,950
g/cm3 der Fa. The DOW Chemical Company.
Diese Polyethylene können separat oder in Mischung, beispielsweise
mit einem Ethylenpolymer, vorzugsweise einem im Wesentlichen linearen
Ethylenpolymer zur Herstellung der Fasern verwendet werden.
-
Die
Fasern 4 sind vorteilhafterweise als Monofilamente aber
auch als Bicomponentenfasern ausgebildet. Im Falle der Bicomponentenfasern
kann die zweite Komponente faserbildende Polymere, die thermisch gebunden
werden können als Homo- oder Copolymere, wie beispielsweise
Polypropylen, Polyester, Polyamide, Polyurethane, Polyesteramide,
Polymere auf Acrylatbasis, Polymere aus Elastomerbasis aber auch
abbaubare Kunststoffe insbesondere biologisch abbaubare Kunststoffe
auf Stärkebasis, Cellulosebasis, Polymilchsäurebasis,
Polyhydroxybuttersäurebasis aufweisen.
-
Obwohl
bei der Auswahl der Merkmale für die Vorrichtung und das
Verfahren zur Herstellung von Prägebindungen in einem schmelzgesponnenen
lockeren Vlies aus thermoplastischem Material Fasern beschrieben
werden, die zumindest auf ihrer Oberfläche Polyethylen
aufweisen, ist es nicht ausgeschlossen, dass sowohl die Vorrichtung,
als auch das Verfahren zur Herstellung von Prägebindungen
in einem schmelzgesponnenen lockeren Vlies, dessen Fasern auf ihrer
Oberfläche Polypropylen, Polyester, olefinische Copolymere oder
andere spinnbare Polymere aufweisen, geeignet ist.
-
Die
beschriebenen Fasern 4 sind spinngebunden, das heißt,
sie werden durch Extrudieren einer geschmolzenen thermoplastischen
Polymerzusammensetzung als Filamente durch mehrere feine Kapillaren
einer Spinndüse geführt, anschließend
in einer geeigneten Vorrichtung verstreckt und als lockeres Vlies
auf einer Vorrichtung, vorzugsweise einem Siebband abgelegt. Die
so erhaltene schmelzgesponnene lockere Vlies 3 wird in
einem anschließenden Prozessschritt unter Nutzung einer
Vlieskalandriereinrichtung thermobondiert und erfährt bei
diesem Schritt in diskreten Bereichen des Vlieses, die als Präge bindungen 2 ausgebildet
sind, einen Verfestigungsprozess. In den verbleibenden restlichen,
ungebundenen Flächen 12 des Vlieses 9 behält das
Vlies 9 seine, durch das verwendete Polymer vorbestimmte
Weichheit.
-
Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen gehen beispielsweise
aus den nachfolgenden Figuren hervor, wobei die dargestellten Beispiele
nicht beschränkend auszulegen sind. Die aus den einzelnen
Figuren hervorgehenden Merkmale sind jedoch auch nicht auf die einzelnen
Ausgestaltungen beschränkt, sondern können mit
ein oder mehreren Merkmalen aus anderen Ausgestaltungen aus den
nachfolgenden Figuren wie auch aus der obigen Beschreibung zu weiteren
Ausgestaltungen verbunden werden. Es zeigen:
-
1:
Eine schematische Darstellung eines Verfahrens zur Herstellung von
Prägebindungen,
-
2A:
eine Teilansicht einer Prägewalze mit einer Anordnung von
Erhebungen,
-
2B:
eine schematische Schnittdarstellung der Teilansicht aus 2A,
-
3A:
eine mikroskopische Aufnahme eines Vlieses,
-
3B:
eine schematische Schnittdarstellung des Vlieses aus 3A,
-
4 bis 11:
mikroskopische Aufnahmen von Vliesen, hergestellt mit unterschiedlichen
Prägewalzen,
-
12 bis 17:
DSC-Messungen, durchgeführt an unterschiedlichen Polyethylen-Typen
der Firma The DOW Chemical Company und
-
18A bis 18B:
SEM-Aufnahmen von Vliesmustern, hergestellt mit unterschiedlichen
Kalanderwalzen.
-
Wie
in 1 schematisch dargestellt ist, kann eine Vlieskalandriereinheit 1 zur
Herstellung von Prägebindungen 2 in einem schmelzgesponnenen
lockeren Vlies 3 mit Fasern 4 genutzt werden,
um ein thermisch gebundenes Vlies 9 zu erhalten. Die Vlieskalandriereinheit 1 beinhaltet
eine erste beheizte Walze 5, die als Prägewalze
ausgebildet ist und eine zweite beheizte Glattwalze 6,
wobei diese beiden Walzen einen Spalt bilden. Auf einer Oberfläche 7 der
ersten Walze 5 ist eine Vielzahl von Erhebungen 8 angeordnet.
-
Für
die im Vlies
9 vorliegenden Fasern
4 konnten Titer
zwischen 0,9 dtex und 3,5 dtex, vorzugsweise zwischen 2,0 dtex und
3,5 dtex ermittelt werden. Der Filament- beziehungsweise Fasertiter
wurde in einem Mikroskop gemessen. Zur Umrechnung des ermittelten
Faserdurchmessers von μm in dtex wurde die folgende Formel
herangezogen:
-
Die
erzeugten Basis- oder Flächengewichte des Vlieses 9 wurde
nach DIN EN 29073-1 ermittelt. Zur Beprobung wurden
Vliesmuster mit Kantenlängen von 10 cm × 10 cm
verwendet. Je nach Fasertiter und Verarbeitungsbedingungen können
Vliese mit Flächengewichten zwischen 25 g/m2 und
100 g/m2, vorzugsweise zwischen 35 g/m2 und 80 g/m2, noch
bevorzugter zwischen 40 g/m2 und 70 g/m2 hergestellt werden.
-
In 2A ist
eine Teilansicht einer Prägewalze mit einer Anordnung von
Erhebungen 8 abgebildet. Die Erhebungen 8 weisen
in MD-Richtung und CD-Richtung einen geringsten Abstand B von mindestens
1,15 mm bis 2,6 mm, bevorzugt 1,75 mm, besonders bevorzugt 1,5 mm
zueinander auf. Der Abstand B kann auch jedoch auch Werte annehmen,
die kleiner als 1,15 mm sind. Werte zwischen 0,5 mm und 3,5 mm sind
möglich. Die Erhebungen 8 sind in MD-Richtung
in einem Winkel β von etwa 29° bis 65°,
vorzugsweise von etwa 42° bis 47° zueinander angeordnet
sind. Die Erhebungen 8 auf der Oberfläche 8 der
ersten Walze 5 weisen eine Oberfläche 10 und
eine Grundfläche 11 auf. In Abhängigkeit
von einem Flankenwinkel α nehmen die Oberfläche 10 Werte
zwischen 0,7 mm2 bis 1,1 mm2 und
die Grundfläche 11 Werte zwischen 1,0 mm2 bis 2,85 mm2 ein.
Bei einem Flankenwinkel α von etwa 8° wurde eine
Grundfläche von etwa 1 mm2 bis
2,18 mm2 und bei einem Flankenwinkel α von
etwa 28° wurde eine Grundfläche von etwa 1,48
mm2 bis 2,85 mm2 gemessen.
Die Oberfläche 10 und die Grundfläche 11 der
Erhebungen 8 sind als ein viereckiger Querschnitt ausgebildet.
Der Querschnitt der Oberfläche und/oder der Grundfläche
kann ebenfalls quadratisch, rechteckig, parallelogrammähnlich
oder als Vieleck ausgebildet sein. Auch gerundete Geometrien sind
möglich. Vorzugsweise sind auf der Oberfläche 7 der
ersten Walze 5 20 Erhebungen/cm2 bis
32 Erhebungen/cm2 angeordnet.
-
2B zeigt
eine schematische Schnittdarstellung der Teilansicht aus 2A.
Die Erhebungen 8 weisen einen Flankenwinkel α von
6° bis 28°, vorzugsweise von 7° bis 14°,
be sonders bevorzugt von etwa 8° auf, wobei sich der Querschnitt
der Erhebungen 8 von der Grundfläche 11 zur
Oberfläche 10 entlang der Höhe H verjüngt.
Neben der Höhe H, die bevorzugt mindestens 0,6 mm beträgt,
können die Erhebungen 8 auf der Oberfläche 7 der
Prägewalze 5 auch in einer anderen Höhe
herausragen. Bei bestimmten Polymeren oder Polymerkombinationen,
aus denen die Fasen 4 hergestellt worden sind, kann die
Höhe H geringer als 0,6 mm sein, ohne dabei wesentliche
Eigenschaftseinbußen im Vlies zu erhalten. Daneben kann
die Höhe H auch Werte zwischen > 0,6 bis 2,5 mm, vorzugsweise zwischen > 0,6 bis 1,5 mm, weiter
bevorzugt zwischen 0,7 bis 1,0 mm annehmen.
-
In 3A ist
eine mikroskopische Aufnahme eines Vlieses 9 dargestellt.
Bei der Herstellung des Vlieses 9 sind die Prägebindungen
2 im Vlies 9 in MD-Richtung in einem Winkel 6 von
etwa 29° bis 65°, vorzugsweise von etwa 42° bis
47° zueinander angeordnet worden. Die Prägebindungen 2 können
jeweils als Prägeflächen mit einer Fläche
von 0,7 mm2 bis 1,1 mm2 ausgebildet
sein. Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass im Vlies 9 diskrete
Prägebindungen 2 mit einem Anteil von 22% bis
27% bezogen auf die Gesamtfläche des Vlieses 9 ausgebildet
sind. Die restlichen Flächen 12 bilden die ungebundenen
Bereiche des Vlieses 9.
-
3B zeigt
eine schematische Schnittdarstellung des Vlieses 9 aus 3A mit
einer ersten Oberfläche 13 und einer zweiten Oberfläche 14.
Bei der Herstellung des Vlieses 9 sind die Prägebindungen 2 in MD-Richtung
und CD-Richtung in einem geringsten Abstand C von etwa 1,15 mm bis
etwa 2,6 mm, vorzugsweise etwa 1,2 mm bis 1,75 mm voneinander angeordnet
worden. Dabei sind die Prägebindungen 2 mit einem Flankenwinkel γ von
beispielsweise etwa 8° ausgebildet worden. Der Flankenwinkel γ kann
etwa zwischen 6° bis 28° ausgebildet sein.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform sind die Prägebindungen
2 im Vlies 9 mit einem viereckigen Querschnitt in einer
Prägetiefe von mindestens 0,6 mm ausgebildet, weisen jeweils
eine Fläche von mindestens 0,7 mm2 auf,
sind in CD- und MD-Richtung in einem geringsten Abstand C von etwa
1,15 mm zueinander angeordnet und sind mit einem Prägeflächenanteil
von mindestens 20% bezogen auf die Gesamtfläche des Vlieses 9 ausgebildet.
-
Das
Hauptaugenmerk der nachfolgenden Untersuchungen ist auf die Austestung
unterschiedlicher Gravur- oder Prägewalzen gelegt und Parameter,
wie beispielsweise der Durchmesser der Kalanderwalzen, der anliegende
Liniendruck zwischen den Kalanderwalzen, die Temperatur der Kalanderwalzen
und die Kalandriergeschwindigkeit sind konstant gehalten.
-
Die
verwendeten Kalanderwalzen wiesen als Durchmesser 450 mm und 500
mm auf. Der Liniendruck zwischen den Kalanderwalzen wurde mit 70
N/mm für alle Walzenpaarungen konstant eingestellt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsformen sind Vliese 9 mit
einem Flächengewicht von 40 g/m2 bei
Kalandriergeschwindigkeiten von 40 ± 2 m/min und Vliese
mit einem Flächengewicht von 80 g/m2 bei
Kalandriergeschwindigkeiten von 20 ± 1 m/min erzeugt worden.
-
In
der Tabelle 1 ist eine Zusammenstellung verschiedener Kalanderwalzen
A bis H aufgeführt, die für die Herstellung von
Prägebindungen genutzt worden sind, wobei Vliese vorzugsweise
mit einem Vliesgewicht von 40 g/m2 und 80
g/m2 und Fasertitern von etwa 3 dtex erzeugt
worden sind, die hier exemplarisch erläutert werden, die
jedoch nicht beschränkend sind. Verwendet wurde ein Walzenkalander,
dessen Walzen mittels Öl temperiert worden sind. Die eingestellten Öltemperaturen
der Kalanderwalzen sind der Tabelle 1 zu entnehmen. Unter der Bezeichnung
A 401 ist beispielsweise eine Prägewalze mit einem rechteckigen
Prägemuster zu verstehen, die zur Herstellung eines Vlieses
mit einem Flächengewicht von 40 g/m2 genutzt
worden ist. Mit Ausnahme der Kalanderwalze A, die eine rechteckige
Form der Erhebungen aufweist, sind alle anderen Walzen mit Erhebungen
ausgestattet, die entweder eine ovale, elliptische oder weitestgehend
runde Geometrie aufweisen. Der Buchstabe der Bezeichnung steht jeweils
für die Prägewalze der Walzenkombination des Kalanders,
das heißt für das Bondingmuster, die Anzahl der
Erhebungen auf der Prägewalze, die Fläche der
einzelnen Erhebungen und die damit erzeugbare Bondingfläche,
wie in Tabelle 1 aufgelistet. Die ersten beiden Ziffern offenbaren
das Vliesgewicht von 40 g/m2 beziehungsweise
80 g/m2, die letzte Ziffer bezieht sich
auf die Temperaturführung der Prägewalze, die
in den Versuchsreihen jeweils zwischen 128°C, 130°C
und 132°C variiert worden ist, während die Temperatur
der Glattwalze konstant auf 128°C gehalten worden ist.
-
Die
gewählten Bondingflächen lagen zwischen 15% bis
32%. Erzeugt wurden diese Bondingflachen auf der jeweiligen Gravurwalze
durch die Anzahl der angeordneten Erhebungen
8, die je
nach Kalanderwalze zwischen 6,25 bis 79 Erhebungen/cm
2 lag.
Die Flächen der Erhebungen waren auf den jeweiligen Kalanderwalzen
sehr unterschiedlich in Größe und Form ausgebildet,
wobei Flächen zwischen 0,2 bis 3,5 mm
2 ausgebildet
waren.
Roll
No. | A | B | C | D | E | F | G | H |
Pattern
type | square | elliptic | oval | Point |
Bonding
area [%] | 19 | 25 | 32 | 25 | 19 | 22 | 25 | 15 |
Pins
per area [number/cm2] | 32 | 50 | 78 | 79 | 6,25 | 70 |
Pin
area [mm2] | 0,68 | 0,44 | 0,35 | 0,26 | 2,7 | 3,1 | 3,5 | 0,2 |
Calander
oil tempereture 128°C, basis weight 40 g/m2 | A
401 | B
401 | C
401 | D
401 | E
401 | F
401 | G
401 | H
401 |
Calander
oil temperature 130°C, basis weight 40 g/m2 | A
402 | B
402 | C
402 | D
402 | E
402 | F
402 | G
402 | H
402 |
Calander
oil temperature 132°C, basis weight 40 g/m2 | A
403 | B
403 | C
403 | D
403 | E
403 | F
403 | G
403 | H
403 |
Calander
oil tempereture 128°C, basis weight 80 g/m2 | A
801 | B
801 | C
801 | D
801 | E
801 | F
801 | G
801 | H
801 |
Calander
oil temperature 130°C, basis weight 80 g/m2 | A
802 | B
802 | C
802 | D
802 | E
802 | F
802 | G
802 | H
802 |
Calander
oil tempereture 132°C, basis weight 40 g/m2 | A
803 | B
803 | C
803 | D
803 | E
803 | F
803 | G
803 | H
803 |
Tabelle
1: Zusammenstellung verwendeter Kalanderwalzen
-
Die 4 bis 11 zeigen
mikroskopische Aufnahmen von Vliesen, die mit den verschiedenen
Kalanderwalzen A bis H auf einer Reicofil-3-Anlage der Firma Reifenhäuser
hergestellt worden sind, wobei die Anlage derart eingerichtet worden
ist, dass die Vliese bei allen Walzenkombinationen unter den gleichen
Prozessbedingungen erzeugt worden sind. Als Polymer kam Aspun 6834
zum Einsatz, ein für die Herstellung von Spunbonderzeugnissen
handelsübliches Polyethylen.
-
Erkennbar
ist, dass Fläche der Bondingpunkte von Vliesmuster zu Vliesmuster
sehr unterschiedlich sind und ebenfalls die Abstände zwischen
den Bondingpunkten oder Prägebindungen. Während
die Vliese gemäß 5, 6, 7 und 9,
hergestellt mit den Kalanderwalzen B, C, D und H relativ kleine
Prägepunktflächen zwischen 0,2 mm2 und
0,44 mm2 aufweisen, zeigen die mit den Kalanderwalzen
E, F und G gefertigten Vliese gemäß der 6, 7 und 8 verhältnismäßig
große Prägeflächen, die zwischen 2,7 mm2 und 3,5 mm2 liegen.
Das Vlies 9 gemäß 4, welches
mit der Prägewalze A gefertigt worden ist, weist eine Prägefläche
von 0,68 mm2 auf.
-
Im
Rahmen dieser Versuchsreihen sind ausschließlich Monofilamente
zur Vliesherstellung erzeugt worden. Daneben sind aber auch Bicomponentenfilamente,
beispielsweise mit Kern-Mantel-Struktur, herstellbar, in denen die
Polyethylenkomponente als Mantel der Faser ausgebildet ist, während
beispielsweise ein weiteres Polymer, wie Polypropylen auf, Grund
der Viskositätsverhältnisse im Verarbeitungsbereich
des Polyethylens, im Kern der Faser eingelagert sein könnte.
-
Die
Kalanderwalze A entspricht der ersten beheizten Walze 5 der
Vlieskalandriereinrichtung 1. Die Kalanderwalzen B bis
H sind kommerziell verfügbar und zur Herstellung von Vergleichmustern
für Vliese herangezogen worden.
-
Das
mit der vorgeschlagenen Vlieskalandriereinrichtung 1 hergestellte
Vlies 9, welches zumindest zum überwiegenden Anteil
Fasern 4 beinhaltet, die zumindest zum überwiegenden
Anteil Polyethylen aufweisen, kann neben dem Polyethylen auch Zusätze
und Verarbeitungshilfsmittel enthalten.
-
Eine
Ausführungsform sieht vor, dass das Polyethylen zur Herstellung
des Vlieses 9 ein HDPE mit einer Dichte von 0,94 g/cm3 bis 0,97 g/cm3 aufweist,
gemessen nach ASTM D-792, (Handbook of
polyethylene, A. J. Peacock, Marcel Dekker, Inc., 2000, S. 2 f.).
-
Zur
Analyse der Aufschmelzverhaltens von Polyethylen wurden entsprechend
der 12 bis 17 DSC-Messungen
an unterschiedlichen Polyethylen-Typen der Firma The DOW Chemical
Company durchgeführt. Hierzu wurde ein DSC7 von Perkin-Elmer
verwendet. Eine erste Aufheizung erfolgte von 40°C bis
200°C mit Heizraten vom 10 K/min, Kühlraten von
20 K/min und einer Haltezeit von 3 min. Ein zweiter Heizlauf wurde zur
Bestimrung des Schmelzpeaks und der Schmelzenthalpie genutzt.
-
Die
Untersuchungen belegen, dass deutliche Unterschiede im Aufschmelzverhalten
der verschiedenen Aspun-Typen zu verzeichnen sind. Beispielsweise
beginnt das Aufschmelzen von Aspun 6830A bei einer deutlich niedrigeren
Temperatur als beim Aspun 6834. Bereits deutlich unterhalb des eigentlichen
Schmelzpeaks ist ein Großteil des Aspun 6830A aufgeschmolzen,
was anhand der beiden auftretenden Peaks zu erkennen ist. Die Schmelzwärme
und der Schmelzpeak sind bei Aspun 6830A deutlich geringer als bei
Aspun 6834. Für den Verfestigungsschritt lässt
sich somit herleiten, dass es offenbar leichter ist, bei Verwendung
von Aspun 6830A aus durch Schmelzspinnen hergestellten Filamenten
entsprechende Vliese mit einer bestmöglichen Kombination
der Eigenschaften herzustellen.
-
Aus
der
EP 1 354 091 B1 sind
Untersuchungsergebnisse von Aspun 6842A, Aspun 6811 und Aspun 6835A
hinsichtlich ihres Verarbeitungsverhaltens bekannt, die beispielhaft neben
den Werten für Aspun 6834, Aspun 6830A und Aspun 6850 in
der Tabelle 2 dargestellt sind.
Type | verwendet in | aus Datenblatt: | aus DSC-Messungen: |
Dichte (g/cm3) | Tm
(°C) | Tm
(°C) | Delta
H (J/g) | Schmelzverhalten |
Aspun 6842A | EP 1,354,091 (PE1) | 0,955 | 131 | 128 | 170 | ein
Peak |
Aspun
6811 | EP 1,354,091 (PE2) | 0,941 | 125 | 125 | 140 | ein
Peak |
Aspun 6835A | EP 1,354,091 (PE3) | 0,95 | 129 | 125 | 145 | ein
Peak |
Aspun
6834 | Vlies
9 | 0,95 | 130 | 128 | 160 | ein
Peak |
Aspun 6830A | US 4,909,975 | 0,93 | 125 | 123 | 110 | zwei
Peaks, |
Aspun
6850 | Nord-Amerika | 0,955 | 131 | 128 | 180 | ein
Peak |
Tabelle
2: Eigenschaften von Aspun-Typen
-
Gemäß einer
Ausgestaltung erfolgte die Temperierung der Vlieskalandriereinheit 1 in
einer Ausführungsform derart, dass die erste Walze 5 und
die Glattwalze 6 auf unterschiedliche Temperaturen beheizt
werden. In Abhängigkeit von dem gewählten Polyethylentyp
können die erste Walze 5 und die Glattwalze 6 auch auf
gleiche Temperaturen beheizt werden.
-
Gemäß einer
Weiterbildung wurde beispielsweise unter Berücksichtung
des Aufschmelzverhaltens des zur Herstellung des Vlieses 9 verwendeten
Aspun 6834 die Temperierung der Walzen variiert, um optimale Vlieseigenschaften
zu erzeugen. Beispielsweise erfolgte die Temperierung der erste
Walze 5 und der Glattwalze 6 auf gleiche oder
unterschiedliche Temperaturen durch die Einstellung der Temperatur
des Öles dieser Walzen. Bevorzugt wurden die Öltemperaturen
im Bereich der Erweichungstemperatur des Polymers, vorzugsweise
zwischen 128°C und 132°C eingestellt. Die Oberflächentemperatur
der Walze liegt dann leicht unterhalb des Schmelzpunktes, so dass
keine vollständig aufgeschmolzenen, transparenten Prägebindungen
erzeugt werden.
-
Eine
bevorzugte Ausführung des Verfahrens sieht vor, dass das
thermoplastische Material im Spalt zwischen der ersten Walze 5 und
der zweiten Glattwalze 6 in einem Temperaturbereich von
128°C bis 130°C prägeverbunden wird.
Je nach Auswahl des Polyethylentyps oder der Zusammensetzung des
thermoplastischen Materials für die Fasern 4 können
auch geringfügige Abweichungen der Öltemperaturen
erforderlich sein, um optimale Prägebindungen im Vlies 9 zu
erzeugen.
-
In
einer weiteren Ausführungsform wird die zweite Glattwalze 6 auf
eine Temperatur oberhalb der Erweichungstemperatur der Fasern 4,
vorzugsweise 2° bis 18° oberhalb der Erweichungstemperatur
eingestellt.
-
Die
auf diese Weise hergestellten Vliese sind hinsichtlich ausgewählter
mechanischer Kennwerte untersucht worden, die insbesondere für
Anwendungen im Hygienebereich aber auch im industriellen Bereich von
Interesse sind. Es handelt sich hierbei um die Abriebfestigkeit,
Biegesteifigkeit, Zugfestigkeit, Dehnung und Luftdurchlässigkeit.
-
Die
Tabelle 3 liefert einen Überblick über die Abriebfestigkeit
und Biegesteifigkeit der hergestellten Vliese bei einem Vliesgewicht
von 40 g/m
2.
Roll
No. | A | B | C | D | E | F | G | H |
Abrasion
resistance bonded side, Crockmeter 12 cycles |
Calander
oil temperature 132°C, basis weight 40 g/m2 | 1 | n.
t. | 2 | 1 | 3 | 1 | n.
t. | 2 |
Abrasion
resistance smooth side, Crockmeter 12 cycles |
Calander
oil temperature 132°C, basis weight 40 g/m2 | 1 | n.
t. | 3 | 1 | 3 | 1 | n.
t. | 2 |
Abrasion
resistance bonded side, Crockmeter 30 cycles |
Calander
oil temperature 128°C, basis weight 40 g/m2 | 4 | 6 | 5 | 6 | 5 | 6 | 6 | 6 |
Calander
oil temperature 130°C, basis weight 40 g/m2 | 3 | 6 | 5 | 6 | 5 | 6 | 5 | 6 |
Calander
oil temperature 132°C, basis weight 40 g/m2 | 2 | 6 | 5 | 4 | 5 | 4 | 5 | 6 |
Abrasion
resistance smooth side, Crockmeter 30 cycles |
Calander
oil temperature 128°C, basis weight 40 g/m2 | 4 | 6 | 5 | 6 | 5 | 5 | 5 | 6 |
Calander
oil temperature 130°C, basis weight 40 g/m2 | 4 | 6 | 4 | 5 | 5 | 6 | 5 | 6 |
Calander
oil temperature 132°C, basis weight 40 g/m2 | 2 | 5 | 4 | 4 | 5 | 4 | 5 | 6 |
Abrasion
resistance bonded side, Taber, 100 cycles (mg/cm2) |
Calander
oil temperature 132°C, basis weight 40 g/m2 | 0,05 | 0,12 | 0,37 | 0,33 | 0,34 | 0,32 | 0,35 | 0,04 |
Flexural
rigidity, bonded side (mN cm) |
Calander
oil temperature 132°C, basis weight 40 g/m2 | 1,01 | n.
t. | 1,26 | 1,21 | 0,23 | 0,35 | 0,77 | n.
t. |
Flexural
rigidity, smooth side (mN cm) |
Calander
oil temperature 132°C, basis weight 40 g/m2 | 0,61 | n.
t. | 0,23 | 0,45 | 0,18 | 0,18 | 0,40 | n.
t. |
Tabelle
3: Abriebfestigkeit und Biegesteifigkeit von Vliesen
-
Die
Abriebfestigkeit der Vliese wurde nach dem British Standard 4655
unter Verwendung eines so genannten ”Crockmeters” als
Testvorrichtung bestimmt. Die Einstufung des Faserverlusts wurde
anders als im British Standard 4655 definiert. Folgende Stufen sind
festgelegt worden:
- 1 – nicht sichtbarer Effekt,
- 2 – einzelne Fasern auf der Oberfläche sichtbar,
- 3 – einzelne lose Fasern auf der Oberfläche,
- 4 – mehrere lose Fasern,
- 5 – hohe Anzahl von losen Fasern,
- 6 – starke Abrasion (zerstörte Muster).
-
Zur
Untersuchung der Abriebfestigkeit wurden 30 Testzyklen durchgeführt.
Das Vlies 9 wies auf der ersten Oberfläche 13 und
der zweiten Oberfläche 14 eine Abriebfestigkeit
von ≤ 4 auf.
-
Für
ausgewählte Proben wurde zusätzlich der Crockmeter-Test
mit 12 Testzyklen durchgeführt. Hierbei konnte auf der
ersten Oberfläche 13 und der zweiten Oberfläche 14 des
Vlieses 9 eine Abriebfestigkeit von 1 ermittelt werden.
-
Außerdem
wurde die Abriebfestigkeit an ausgewählten Vliesproben
ebenfalls nach einem in
EP 1
354 091 beschriebenen Verfahren unter Verwendung eines
Taber Abrasers Model 503, ein Rotationsplattformdoppelkopfverfahren,
mit einer Zyklenzahl von 100 durchgeführt. Im Ergebnis
der Untersuchungen konnte für das Vlies
9 eine
Abriebfestigkeit 0,05 mg/cm
2 ermittelt werden.
-
Die
mit den Prägewalze B bis H hergestellten Vliesproben, die
eine im weitesten Sinne runde, ovale oder elliptische Geometrie
der Prägepunkte aufweisen, zeigen in der Mehrzahl der Fälle
eine schlechte Abriebfestigkeit, die gemessen mit einem Crockmeter
in einer unakzeptablen Größenordnung von ≥ 4
liegt. Hierdurch wird deutlich, dass die Abriebfestigkeit durch
die Prägemuster, das heißt durch das Zusammenwirken der
Erhebungen der Prägewalze mit der Glattwalze während
des Kalandrierprozesses oder Bondingprozesses mitbestimmt wird.
Zudem scheint die Temperaturführung der Kalanderwalzen
für die Qualität der Prägebindungen mitbestimmend
zu sein.
-
Die
Abriebfestigkeit wird mit steigender Walzentemperatur verbessert,
wobei entsprechend der Tabelle 2 nur ein relativ geringes Verarbeitungsfenster
für einen optimalen Bondingprozess zur Verfügung
steht.
-
Überaschenderweise
sind bei den Vliesen, die mit den Kalanderwalzen B bis H hergestellt
worden sind, keine signifikanten Unterschiede in einer Verbesserung
der Abriebfestigkeit bei Variation der Temperatur der Kalanderwalzen
zu beobachten. Daraus kann geschlussfolgert werden, dass die Geometrie
der Erhebungen der Walzen einen wesentlich größeren
Einfluss auf die Abriebfestigkeit ausübt, als die Variation
der Temperatur der Kalanderwalzen. Für die Vliesmuster
A 401, A 402 und A 403 gemäß Tabelle 1, die mit
der Prägewalze A hergestellt worden sind, konnten signifikant
bessere Abriebeigenschaften festgestellt werden.
-
Dieser
Effekt wird folgendermaßen gedeutet:
- – Die
Prägewalze A weist eine relativ niedrige Anzahl von etwa
32 Erhebungen/cm2 auf, wobei die Erhebungen
mit einer Grundfläche von etwa 0,68 mm2 relativ
groß ausgebildet sind.
- – Die Entfernung zwischen den Rändern der
Erhebungen ist mit etwa 1,2 mm höher als die Entfernung
der Ränder der elliptischen, ovalen oder runden Erhebungen.
- – Die sehr kurze Entfernung zwischen den Prägebindungen,
die zu relativ kurzen frei beweglichen Fasern führt, könnte
ein Grund für eine hohe Abriebfestigkeit sein. Andererseits
könnten die sehr großen Abstände zwischen
den Prägebindungen im Falle der mit den Walzen E, F und
G gefertigten Vliese dazu geführt haben, dass relativ lange
Fasern in den ungebundenen Bereichen des Vlieses beweglich bleiben
und aus dem Vlies herausziehbar sind.
- – Die mit der Walze A hergestellten Vlies weisen eine
geringere Vliesdicke auf, als beispielsweise Vliese, die mit der
Walze B mit elliptischen Erhebungen gefertigt sind. Beispielhaft
wird dieser Effekt in den 18A und 18B anhand von SEM-Aufnahmen demonstriert. Hierbei
ist erkennbar, dass die Fasern im Vlies gemäß 18A an den Rändern der Prägebindungen
besser verankert sind, ohne auseinanderzuspreizen, als dieses bei
einem Vlies mit elliptischen Prägebindungen gemäß 18B der Fall ist. Das Auseinanderspreizen der
Fasern könnte die Ursache für schlechtere Abriebeigenschaften
sein.
-
Die
Biegesteifigkeit oder (flexural rigidity) wurde in Anlehnung an
den Standard Test IN-DA/EDANA WSP 90.5 durchgeführt, welcher
ebenfalls in der DIN EN ISO 9073-7 und in der früheren
EDANA ERT 50.6 beschrieben worden ist.
-
Die
Biegesteifigkeit ist definiert als ein Maß für
den Widerstand, den ein Probekörper dem Bestreben, sich
beim Einwirken von Kräften zu biegen, entgegensetzt. Bestimmt
wird dabei ein Verhältnis kleiner Änderungen des
Biegemoments pro Längeneinheit des Materials zu korrespondierenden
kleinen Änderungen der Krümmung.
-
An
dem Vlies
9 konnte auf der ersten Oberfläche
13 eine
Biegesteifigkeit von 1,01 mN cm und auf der zweiten Oberfläche
14 von
0,61 mN cm gemessen werden.
Roll
No. | A | B | C | D | E | F | G | H |
Tensile
strength MD (N) |
Calander
oil temperature 128°C, basis weight 40 g/m2 | 36 | 33 | 44 | 32 | 32 | 35 | 33 | 27 |
Calander
oil temperature 130°C, basis weight 40 g/m2 | 39 | 35 | 47 | 36 | 36 | 37 | 35 | 29 |
Calander
oil temperature 132°C, basis weight 40 g/m2 | 43 | 41 | 53 | 39 | 35 | 37 | 35 | 30 |
Tensile
strength CD (N) |
Calander
oil temperature 128°C, basis weight 40 g/m2 | 20 | 16 | 18 | 14 | 17 | 18 | 18 | 15 |
Calander
oil temperature 130°C, basis weight 40 g/m2 | 22 | 18 | 22 | 17 | 18 | 19 | 19 | 16 |
Calander
oil temperature 132°C, basis weight 40 g/m2 | 22 | 19 | 23 | 18 | 18 | 19 | 18 | 17 |
MD/CD ratio
tensile |
Calander
oil temperature 128°C, basis weight 40 g/m2 | 1,8 | 2,1 | 2,4 | 2,2 | 1,9 | 2,0 | 1,9 | 1,8 |
Calander
oil temperature 130°C, basis weight 40 g/m2 | 18 | 2,0 | 2,2 | 2,1 | 2,0 | 2,0 | 1,9 | 1,8 |
Calander
oil temperature 132°C, basis weight 40 g/m2 | 1,9 | 2,2 | 2,3 | 2,2 | 1,9 | 1,9 | 1,9 | 1,8 |
Peak elongation
MD (%) |
Calander
oil temperature 128°C, basis weight 40 g/m2 | 98 | 63 | 88 | 52 | 179 | 161 | 162 | 50 |
Calander
oil temperature 130°C, basis weight 40 g/m2 | 128 | 78 | 116 | 68 | 201 | 183 | 185 | 55 |
Calander
oil temperature 132°C, basis weight 40 g/m2 | 151 | 105 | 160 | 78 | 193 | 190 | 186 | 66 |
Peak elongation
CD (%) |
Calander
oil temperature 128°C, basis weight 40 g/m2 | 103 | 61 | 62 | 47 | 158 | 148 | 142 | 67 |
Calander
oil temperature 130°C, basis weight 40 g/m2 | 133 | 70 | 86 | 59 | 176 | 160 | 161 | 67 |
Calander
oil temperature 132°C, basis weight 40 g/m2 | 136 | 77 | 98 | 63 | 183 | 171 | 160 | 84 |
Air permeability
(l/m2 s) |
Calander
oil tempereture 128°C, basis weight 40 g/m2 | 2.688 | 2.720 | 1.825 | 2.495 | 3.605 | 3.324 | 3.303 | 2.928 |
Calander
oil tempereture 130°C, basis weight 40 g/m2 | 2.769 | 2.657 | 1.918 | 2.508 | 3.607 | 3.376 | 3.283 | 2.912 |
Calander
oil temperature 132°C, basis weight 40 g/m2 | 2.774 | 2.670 | 1.847 | 2.350 | 3.518 | 3.342 | 3.338 | 2.887 |
Tabelle
4: Eigenschaften von Vliesproben mit einem Flächengewicht
von 40 g/m
2
-
In
den Tabellen 4 und 5 sind ausgewählte mechanische Eigenschaften,
die an Vliesproben mit einem Flächengewicht von 40 g/m2 beziehungsweise 80 g/m2 ermittelt
worden sind, dargestellt.
-
Die
mechanischen Eigenschaften der Vliese wurden an Proben mit 50 mm
Länge nach DIN EN 29073-3 ermittelt, wobei
der Klemmenabstand 100 mm und die Zuggeschwindigkeit 200 mm/min
betrug. Die Höchstzugkraft und Höchstzugkraftdehnung
wurden aufgezeichnet.
-
In
einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung weist das Vlies 9 flächengewichtsbezogen
- – Zugfestigkeiten im Bereich von 1,0
N/g/m2 bis 1,2 N/g/m2 in
MD-Richtung und 0,5 N/g/m2 bis 0,7 N/g/m2 in CD-Richtung und
- – Dehnungen im Bereich von 2,0%/g/m2 bis
4,2%/g/m2 in MD-Richtung und 2,0%/g/m2 bis 5,0%/g/m2 in CD-Richtung
auf.
-
Roll
No. | A | B | C | D | E | F | G | N |
Tensile
strength MD (N) |
Calander
oil temperature 128°C, basis weight 80 g/m2 | | 71 | 83 | 69 | 66 | 74 | 73 | 57 |
Calander
oil temperature 130°C, basis weight 80 g/m2 | 81 | 74 | 91 | 72 | 71 | 79 | 71 | 60 |
Calander
oil temperature 132°C, basis weight 80 g/m2 | 88 | 79 | 101 | 79 | 78 | 87 | 82 | 63 |
Tensile
strength CD (N) |
Calander
oil temperature 128°C, basis weight 80 g/m2 | | 33 | 38 | 34 | 35 | 36 | 36 | 31 |
Calander
oil temperature 130°C, basis weight 80 g/m2 | 40 | 35 | 39 | 35 | 37 | 37 | 37 | 32 |
Calander
oil temperature 132°C, basis weight 80 g/m2 | 46 | 37 | 44 | 36 | 38 | 39 | 38 | 34 |
Peak elongation
MD (%) |
Calander
oil temperature 128°C, basis weight 80 g/m2 | | 67 | 78 | 54 | 151 | 163 | 176 | 45 |
Calander
oil temperature 130°C, basis weight 80 g/m2 | 116 | 73 | 84 | 56 | 174 | 194 | 175 | 49 |
Calander
oil temperature 132°C, basis weight 80 g/m2 | 156 | 86 | 138 | 66 | 205 | 226 | 215 | 59 |
Peak elongation
CD (%) |
Calander
oil temperature 128°C, basis weight 80 g/m2 | | 67 | 65 | 57 | 150 | 133 | 140 | 61 |
Calander
oil temperature 130°C, basis weight 80 g/m2 | 121 | 71 | 69 | 56 | 158 | 142 | 148 | 66 |
Calander
oil temperature 132°C, basis weight 80 g/m2 | 165 | 75 | 91 | 58 | 164 | 149 | 153 | 79 |
Air permeability
(l/m2 s) |
Calander
oil temperature 128°C, basis weight 80 g/m2 | | 1.048 | 548 | 824 | 1.870 | 1.725 | 1.711 | 1.113 |
Calander
oil temperature 130°C, basis weight 80 g/m2 | 1.156 | 977 | 505 | 774 | 1.847 | 1.703 | 1.631 | 1.143 |
Calander
oil temperature 132°C, basis weight 80 g/m2 | 1.133 | 970 | 520 | 772 | 1.818 | 1.634 | 1.669 | 1.117 |
Tabelle
5: Eigenschaften von Vliesproben mit einem Flächengewicht
von 80 g/m
2
-
Die
gemessenen Werte belegen, dass die Zugfestigkeit des Vlieses mit
der Erhöhung der Bondingfläche ansteigt. Dieses
wirkt sich insbesondere in MD-Richtung aus. Die höchsten
Werte wurden dabei mit einer Walze mit elliptischen Erhebungen und
einer Bondingfläche im Vlies von 32% erreicht. Die niedrigsten
Werte wurden an Vliesen mit einer Bondingfläche von 15%
ermittelt, die mit der Walze H gefertigt worden sind. Offensichtlich
ist die Anzahl der Prägebindungen/cm2 hierbei
von geringerer Bedeutung. Dieser Effekt wird beim Vergleich der
Ergebnisse der Vliese deutlich, die mit den Walzen B und D hergestellt
sind. Beide Kalanderwalzen liefern Vliese mit ähnlichen
Bondingflächen, wobei die Anzahl der Erhebungen auf den
Walzen differiert. Die Zugfestigkeit der daraus resultierenden Vliese
ist nahezu gleich. Der Effekt der Größe der Bondingpunkte wird
im Vergleich der Kalanderwalzen E, F und G mit ovalen Erhebungen
sichtbar. Alle drei Walzen haben die gleiche Anzahl Erhebungen/cm2. Obwohl die Größe der
Fläche der Erhebungen unterschiedlich ist und damit auch
die erzeugbare Bondingfläche im Vlies variiert, konnten
nur geringfügige Unterschiede in der Zugfestigkeit beobachtet
werden. Offensichtlich ist die Anzahl der Erhebungen auf diesen
Walzen zu gering, um signifikante Unterschiede in der Zugfestigkeit
bei zunehmender Bondingfläche im Vlies zu erzeugen. Das
Verhältnis der Zugfestigkeiten in MD- und CD-Richtung lag
in der Größenordnung zwischen 1,8 und 2,2. Das
höhere Niveau wurde bei Verwendung der Walzen B, C und
D erreicht, die eine schräge Anordnung der Erhebungen zueinander
aufweisen.
-
Bei
der Betrachtung der gemessenen Dehnungswerte für die Vliese
wird sichtbar, dass die Anzahl Prägebindungen und die Bondingfläche
mit maßgeblich für die Vliesqualität
sind. Höchste Dehnungswerte wurden an Vliesen ermittelt,
die mit Kalanderwalzen produziert worden sind, die eine geringe
Anzahl von Erhebungen aufweisen, wie beispielsweise die Walzen E,
F und G mit nur 6 Erhebungen/cm2 und ovaler
Grundfläche. Die damit gefertigten Vliese weisen signifikant
höhere Dehnungen als andere Vliese auf. Diese Tendenz wird
auch durch die, mit der Walze A gefertigten Vliese bestätigt.
Vliese, die mit der Kalanderwalze C hergestellt worden sind, liefern
ebenfalls hohe Werte für die Dehnung.
-
Es
wurde festgestellt, dass die Größe der Prägebindungen
und der Abstand zwischen diesen einen geringeren Einfluss auf die
Dehnung ausüben.
-
Zur
Bestimmung der Luftdurchlässigkeit an Mustern der Vliese
wurde die DIN EN ISO 9237 herangezogen, wobei ein
Messkopf mit einer Fläche von 20 cm2 und
ein Messdruck von 200 Pa verwendet worden sind. Die beprobten Vliesmuster
wiesen Luftdurchlässigkeiten im Bereich von 14 l/msg bis
70 l/msg auf.
-
Die
Luftdurchlässigkeit der Vliese wird durch die ungebundenen
Flächen, die sich zwischen den Prägebindungen
erstrecken, beeinflusst. Somit ist die Bondingfläche des
Vlieses, die durch die Anzahl und die Grundfläche der Erhebungen
auf der Prägewalze und die Entfernung zwischen den Erhebungen
der Prägewalze bestimmt wird, von entscheidender Bedeutung
für die Luftdurchlässigkeit eines Vlieses.
-
Die
Untersuchungen an Vliesmustern belegen, dass mit der Prägewalze
A Vliese herstellbar sind, die eine bestmögliche Kombination
der Eigenschaften gewährleisten, wobei die Abriebfestigkeit
der Vliese von besonderer Bedeutung ist.
-
Eine
bevorzugte Einstellung der Eigenschaften eines Vlieses wurde erreicht,
indem rechteckige Prägebindungen mit einer Walze erzeugt
worden sind, die weniger als 32 Erhebungen/cm2 aufwies,
wobei die Erhebungen eine Grundfläche > 0,7 mm2 aufwiesen,
so dass im Vlies eine Bondingfläche von mindestens 20%, bezogen
auf die Gesamtfläche des Vlieses erzeugt wurde.
-
Eine
bevorzugte Kombination der Eigenschaften Abriebfestigkeit, Zugfestigkeit,
Dehnung und Luftdurchlässigkeit würde für
ein thermisch gebundenes Vlies 9 erreicht werden, indem
die Anzahl der Erhebungen 8 zwischen 20 bis 32 Erhebungen/cm2, vorzugsweise zwischen 27 und 32 Erhebungen/cm2, die Fläche der Erhebungen zwischen
0,7 mm2 bis 1,1 mm2,
vorzugsweise zwischen 0,7 mm2 bis 0,9 mm2 und die Bondingfläche zwischen
20% und 35%, vorzugsweise zwischen 22% und 27% gewählt
worden ist.
-
Das
vorgeschlagene Vlies, welches mit einer vorgeschlagenen Anwendung
und/oder mit einem erfindungsgemäßen Verfahren
herstellbar ist, kann als Verpackungsmaterial, Ostomiebeutel, Verkleidungsmaterial,
Abdeckmaterial, Umhüllungsmaterial, Schonbezüge,
Beschichtungsmaterial, Bedachungsmaterial, Fassadenbahnen, Schallabsorptionsmaterialien,
Dekorationsmaterial, Schutzbekleidung, Trägerschichten,
Filtermaterial, Reinigungstücher, Bestandteil von Wegwerfartikeln
oder im medizinischen, hygienischen, landwirtschaftlichen und industriellen
Bereich angewendet werden.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
-
- - US 4909975 [0007, 0099]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - ISO 1133 [0056]
- - ASTM D-792 [0056]
- - ISO 1133 [0057]
- - ASTM D-792 [0057]
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2000, S. 2 f. [0096]
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