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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Kamera zur Erfassung von elektromagnetischer
Strahlung in einem ersten Frequenzbereich, die einen elektrooptischen
Kristall, einen Analysator und ein Detektorarray mit einer Mehrzahl
von Detektoren zur Erfassung elektromagnetischer Strahlung in einem
zweiten Frequenzbereich aufweist, wobei der Analysator in Strahlrichtung
der elektromagnetischen Strahlung in dem zweiten Frequenzbereich
zwischen dem elektrooptischen Kristall und dem Detektorarray angeordnet
ist.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein System zur Erfassung elektromagnetischer
Strahlung mit einer solchen Kamera.
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Weiterhin
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Erfassung von
elektromagnetischer Strahlung in einem ersten Frequenzbereich mit
den Schritten Mischen der elektromagnetischen Strahlung in dem ersten
Frequenzbereich mit elektromagnetischer Strahlung in einem zweiten
Frequenzbereich in einem elektrooptischen Kristall, Analysieren des
Polarisationszustands oder der Frequenz der elektromagnetischen
Strahlung im zweiten Frequenzbereich nach dem Mischen und Erfassen
der elektromagnetischen Strahlung in dem zweiten Frequenzbereich
in einem Detektorarray mit einer Mehrzahl von Detektoren hinter
dem elektrooptischen Kristall.
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Der
Terahertz-Frequenzbereich oder Submillimeter-Wellenlängenbereich,
der allgemein von 100 Gigahertz (GHz) bis 10 Terahertz (THz) definiert
ist, ist eine der letzten ”dunklen” Bereiche des
elektromagnetischen Spektrums. Technisch nutzbare, insbesondere
kohärente Quellen und entsprechende Detektoren, sind in
diesem Frequenzbereich bisher nicht oder nur bei niedrigen Frequenzen
kommerziell erhältlich. Die Entwicklung der letzten Jahrzehnte
hat zu Systemen geführt, die aufgrund ihrer Komplexität bisher
jedoch nur in experimentell geprägten Gebieten, wie der
Radioastronomie oder der Atmosphärenforschung, Anwendung
finden. Für die Anwendungen des täglichen Lebens
fehlt es bisher an der Verfügbarkeit preiswerter Quellen
und Detektoren, obwohl der THz-Frequenzbereich gegenüber
anderen Frequenzbändern des elektromagnetischen Spektrums intrinsische
Vorteile aufweist.
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Aus
dem Stand der Technik, beispielsweise der Veröffentlichung
von C. Wu und X. C. Zhang "Free-space electrooptic
sampling of terahertz beams", Appl. Phys. Let. 67 (24,
3523–3525 (1995)), sind sogenannte elektrooptische
Detektoren bekannt, die es ermöglichen, die Amplitude und
die Phasenlage elektromagnetischer Strahlung im THz-Frequenzbereich
zu erfassen. Zu diesem Zweck wird die zu erfassende Strahlung in
einem elektrooptischen Kristall mit einem Abtastlichtstrahl gemischt. Bei
diesem Mischprozeß wird ein Summen- oder Differenzsignal
mit der Summen oder Differenzfrequenz der zu erfassenden Strahlung
und der Frequenz des Abtaststrahls erzeugt. Das Mischsignal weist
einen gegenüber dem Abtaststrahl veränderten Polarisationszustand
auf, so dass auch das überlagerte Signal aus Abtaststrahl
und Mischprodukt einen gegenüber der Polarisation des Abtaststrahls
vor dem elektrooptischen Kristall veränderten Polarisationszustand aufweist.
Dabei hängt die Änderung des Polarisationszustands
von der Amplitude und der Phase des Mischprodukts und damit unmittelbar
von der Amplitude der auf den elektrooptischen Kristall einfallenden,
zu erfassenden THz-Strahlung ab. Auf diese Weise lässt
sich das Problem der Erfassung der THz-Strahlung in einen Spektralbereich übertragen, in
welchem Detektortechnologie kommerziell erhältlich ist.
Die Effizienz dieser ”Übersetzung” ist
jedoch aufgrund der kleinen nicht-linearen Koeffizienten der verfügbaren
elektrooptischen Materialien sehr gering.
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Die
elektrooptische Detektion ist aufgrund der beschriebenen geringen
Effizienz des Mischprozesses bisher nur für Einzelpunktmessungen
nutzbar und ermöglicht bei solchen Aussagen sowohl über die
Amplitude als auch die Phase der zu erfassenden THz-Strahlung. Insbesondere
ist es bei solchen Einzelpunktmessungen möglich, die kleine
Modulation des Abtastsignals über eine polarisationsselektive, differentielle
Detektion sehr effizient zu separieren und zu detektieren. Es wurden
empfindliche Analysesysteme entwickelt, die einen breiten Frequenzbereich
von Mikrowellen über THz-Frequenzen bis ins mittlere Infrarot
abdecken. Um mit einem solchen Detektionsverfahren ein bildgebendes
System zu realisieren, muss jedoch das zu vermessende Objekt oder
die Abbildungsoptik mechanisch in einem seriellen Verfahren bewegt
werden, so dass der Messprozess prinzipiell langsam ist und eine
Bildgebung mit einer akzeptablen räumlichen Auflösung
in Echtzeit unmöglich wird.
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Daher
finden sich im Stand der Technik Bemühungen, die elektrooptische
Erfassung von THz-Strahlung auf ein Detektorarray zu erweitern,
in welchem ein elektrooptischer Kristall in Kombination mit einem
Polarisationsanalysator und einem Intensitätsdetektorarray,
z. B. einer CCD-Kamera oder einer CMOS-Kamera, als Detektor verwendet
wird, um parallel mit einer Vielzahl von Bildpunkten ein komplettes
Bild aufnehmen zu können und damit ein mechanisches Abtasten
zu umgehen. In einer solchen flächigen Anordnung von Intensitätsdetektoren
ist jedoch eine differentielle Detektion nicht mehr anwendbar. Das
zu detektierende Modulationssignal wird daher von Untergrundsignalen überschattet
und die Leistungsfähigkeit solcher Systeme ist beschränkt. Wie
beispielsweise in Rungsawang et al., "1-kHz real-time
imaging using a half-cycal terahertz electromagnetic pulse",
Jpn. J. of Appl. Phys. – Part 2, 44 (8–11), L
288–L 291 (2005) beschrieben, konnten solche Detektoren
bisher nur mit Systemen mit hohen Momentanleistungen der zu erfassenden
THz-Strahlung sowie der Abtastpulse realisiert werden, welche jedoch
beispielsweise aufwendige Hochleistungs-fs-Verstärkerlaser
erfordern.
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Gegenüber
dem zuvor genannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine flächige Erfassung von Hochfrequenzstrahlung
mit einer Mehrzahl von Bildpunkten mit Hilfe eines elektrooptischen
Kristalls auch für niedrige Leistungen der zu erfassenden
Hochfrequenzstrahlung und/oder der Abtaststrahlung zu realisieren.
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Die
zuvor genannte Aufgabe wird durch eine Kamera zur Erfassung von
elektromagnetischer Strahlung in einem ersten Frequenzbereich gelöst, die
einen elektrooptischen Kristall, einen Analysator und ein Detektorarray
mit einer Mehrzahl von Detektoren zur Erfassung elektromagnetischer
Strahlung in einem zweiten Frequenzbereich aufweist, wobei der Analysator
in Strahlrichtung der elektromagnetischen Strahlung in dem zweiten
Frequenzbereich zwischen dem elektrooptischen Kristall und dem Detektorarray
angeordnet ist, wobei eine Mehrzahl der Detektoren des Detektorarrays
jeweils eine Einrichtung zur Demodulation der elektromagnetischen Strahlung
in dem zweiten Frequenzbereich aufweist.
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Im
Sinne der vorliegenden Anmeldung kann der Analysator entweder ein
polarisierendes Element zur Analyse des Polarisationszustands der
elektromagnetischen Strahlung in dem zweiten Frequenzbereich sein
oder ein Filter, welches es ermöglicht die Summen- oder
Differenzfrequenz zwischen der elektromagnetischen Strahlung im
ersten Frequenzbereich und der elektromagnetischen Strahlung im zweiten
Frequenzbereich, die in dem elektrooptischen Kristall gebildet wird,
spektral von der elektromagnetischen Strahlung im zweiten Frequenzbereich
zu filtern.
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Als
elektrooptischer Kristall im Sinne der vorliegenden Erfindung wird
ein Kristall bezeichnet, dessen doppelbrechende Eigenschaften sich
in Abhängigkeit eines an den Kristall angelegten elektrischen Feldes ändern
(Kerr-Effekt und Pockels-Effekt). Die zu erfassende in den elektrooptischen
Kristall eingestrahlte elektromagnetische Strahlung stellt ein solches
an den Kristall angelegtes elektrisches Feld dar. Beispiele für
Materialien solcher elektrooptischer Kristalle sind ZnTe, InP, LiNbO3 oder BBO.
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Unter
einem Detektorarray wird in der vorliegenden Anmeldung eine zweidimensionale
Anordnung von einzelnen Detektoren in einer Zeile oder einer flächigen
Anordnung verstanden, die es erlaubt ein Bild, welches sich aus
mehreren von den Detektoren gebildeten Bildpunkten zusammensetzt,
aufzunehmen.
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Im
Allgemeinen werden sich der erste Frequenzbereich der zu erfassenden
elektromagnetischen Strahlung und der von dem Detektorarray erfaßte
zweite Frequenzbereich nicht überschneiden. Während
der erste Frequenzbereich der zu erfassenden elektromagnetischen
Strahlung in einem Frequenzbereich liegt, der mit herkömmlichen,
kommerziell erhältlichen Detektoren nicht oder nur schlecht zu
erfassen ist, liegt der zweite Frequenzbereich, der mit dem Detektorarray
erfasst werden kann, in einem Frequenzbereich, der kommerziellen
Detektoranordnungen zugänglich ist.
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In
einer Ausführungsform liegt der erste Frequenzbereich der
zu erfassenden elektromagnetischen Strahlung im Mikrowellenbereich,
im THz-Bereich oder im mittleren Infraroten (MIR). Bevorzugt liegt
der erste Frequenzbereich zwischen 1 GHz und 10 THz, d. h. im sogenannten
erweiterten THz-Frequenzbereich oder auch im mittleren Infraroten
um etwa 100 THz.
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Der
zweite Frequenzbereich der von dem Detektorarray erfassbaren elektromagnetischen Strahlung
liegt vorzugsweise im sichtbaren, infraroten oder nahinfraroten
Spektralbereich des Lichts. Insbesondere in diesen Spektralbereichen
sind kommerzielle Detektoren erhältlich.
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Entscheidend
für die Funktionsweise der erfindungsgemäßen
Kamera ist, dass zumindest eine Mehrzahl der Detektoren des Detektorarrays
so eingerichtet sind, dass sie eine Demodulation der zu erfassenden
Strahlung in dem zweiten Frequenzbereich unmittelbar im Detektor
ermöglichen. Daneben können in Ausführungsformen
der Erfindung in dem Detektorarray der Kamera auch weitere Detektoren vorgesehen
sein, die keine Demodulation ermöglichen.
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Um
eine Demodulation der zu erfassenden elektromagnetischen Strahlung
zu ermöglichen, weist die Kamera in einer Ausführungsform
eine Mehrzahl von Detektoren mit einer Einrichtung zur Modulation
der Sensitivität auf.
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Vorzugsweise
weist jeder der Detektoren zwei Ausleseelektroden auf. Die Ausleseelektroden können
in einer Ausführungsform mit einer Einrichtung zur Modulation
einer Vorspannung der Ausleseelektroden versehen sein, welche im
Betrieb der Kamera die Ausleseelektroden mit einer Modulationsspannung
als Referenzsignal versorgt. Die Ausleseelektroden bilden in diesem
Fall einen Teil der Einrichtung zur Modulation der Sensitivität
bzw. zur Demodulation der elektromagnetischen Strahlung im zweiten
Frequenzbereich.
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In
einer weiteren Ausführungsform der Kamera weist der Detektor
mit der Einrichtung zur Demodulation mindestens zwei Modulationsgates
auf, wobei die Modulationsgates einen Teil der Einrichtung zur Demodulation
im Detektor bilden. Die Modulationsgates sind in einer Ausführungsform
mit einer Einrichtung zur Modulation einer Vorspannung der Modulationsgates
versehen, welche im Betrieb der Kamera die Modulationsgates mit
einer Modulationsspannung als Referenzsignal versorgt.
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In
einer zweckmäßigen Ausführungsform der Kamera
weist der Detektor mit einer Einrichtung zur Demodulation eine Einrichtung
auf, welche im Betrieb der Kamera zwei der Ausleseelektroden oder zwei
der Modulationsgates mit zueinander um 180° phasenverschobenen
Referenzsignalen gleicher Frequenz versorgt. Auf diese Weise wird
eine Gegentaktmodulation bereitgestellt, so dass das Differenzsignal
der Ausgangssignale von je zwei Ausleseelektroden nur noch die relevanten
modulierten (AC-)Anteile enthält, während sich
die nichtkorrelierten Gleichspannungs- bzw. Gleichstrom-(DC-)Anteile bei
einer Integration des Differenzsignals aufheben.
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Beispiele
für solche Detektorarrays mit Detektoren die eine direkte
Demodulation in den Detektoren ermöglichen bzw. deren Sensitivität
modulierbar ist, finden sich im Stand der Technik in vielfacher Weise,
z. B. PMD-Arrays, MSM-Arrays, Microchannel Plates sowie modulierbare
CCD-Kameras. Die Möglichkeit, die Sensitivität
eines Detektors, d. h. eines Bildpunktes, zu modulieren ermöglicht
es, in jedem Detektor das Mischprodukt zwischen einem Referenzsignal,
welches zur Modulation der Sensitivität des Detektors verwendet
wird und der auf den Detektor einfallenden, ebenfalls modulierten
elektromagnetischen Strahlung in dem zweiten Frequenzbereich zu
bilden. Mit anderen Worten ausgedrückt ermöglichen
die Detektoren des Detektorarrays, welche eine Einrichtung zur Modulation
ihrer Sensitivität aufweisen, eine Demodulation der elektromagnetischen Strahlung
im zweiten Frequenzbereich, wobei das Mischen bzw. die Multiplikation
zwischen Meßsignal, d. h. der elektromagnetischen Strahlung
in dem zweiten Frequenzbereich, und dem Referenzsignal im Detektor
selbst erfolgt.
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Diese
Art der Erfassung ermöglicht eine rauscharme Detektion,
da sämtliche Hintergrundbeiträge des Signals durch
den Mischprozeß effizient unterdrückt werden.
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Das
Detektionsprinzip eines solchen Detektors des Detektorarrays mit
einer Einrichtung zur Modulation seiner Sensitivität wird
nachfolgend am Beispiel eines sogenannten PMD-Elements beschrieben,
welches ein einfaches Verständnis des verwendeten Detektionsprinzips
ermöglicht.
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Aus
dem Stand der Technik sind Phasen- bzw. laufzeitsensitive Mischdetektorelemente
zur Abstandsmessung im sichtbaren oder infraroten Frequenzbereich
des elektromagnetischen Spektrums bekannt. Solche Elemente sind
beispielsweise in den deutschen Patentanmeldungen
DE 196 35 932 und
DE 197 04 496 als sogenannte Photogate
Photomixing-Devices (PG-PMD) für elektromagnetische Strahlung
beschrieben. Alternativ zu den PG-PMD-Elementen können
die Mischdetektorelemente beispielsweise auch als MSM-PMD-Elemente (MSM:
Metall-Halbleiter-Metall, von engl. Metal-Semiconductor-Metal) ausgestaltet
sein, so wie sie in der
WO
02 33922 A2 offenbart sind. Gemeinsam ist den aus dem Stand
der Technik bekannten PMD-Mischdetektorelementen, dass sie Ausleseelektroden
aufweisen, zwischen denen sich ein fotoleitfähiges Material,
insbesondere ein Halbleitermaterial erstreckt. Zusätzlich
können auf dem Halbleitermaterial zwei oder mehrere transparente
Modulationsgates (bei PG-PMD-Elementen) vorgesehen sein sowie vorzugsweise
weitere Komponenten, insbesondere zur Hintergrundunterdrückung.
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Wird
der fotoleitfähige Teil des Detektorelements mit intensitätsmodulierter
elektromagnetischer Strahlung, vorzugsweise im sichtbaren oder infraroten
Spektralbereich, beleuchtet, so ändert sich die Leitfähigkeit
des Detektorelements zwischen den Ausleselektroden in Abhängigkeit
von der momentan auf den Detektor einfallenden Intensität.
Werden gleichzeitig an die Modulationsgates (bei PG-PMD-Elementen)
oder auch direkt an die Ausleseelektroden (bei MSM-PMD-Elementen)
amplitudenmodulierte Strom- oder Spannungssignale angelegt, welche
zueinander invertiert oder um 180° phasenverschoben sind,
so erhält man an den Ausleseelektroden Mischsignale, welche
mit der Differenzfrequenz zwischen der Frequenz der Intensitätsmodulation
der einfallenden Strahlung und der Referenzfrequenz moduliert sind.
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Die
Ausgangssignale an den Ausleseelektroden der Detektoren sind zudem
von der Intensität der einfallenden Strahlung abhängig.
Bildet man nun die Summe der beiden Ausgangssignale der Ausleseelektroden,
so erhält man ein von der Intensität der einfallenden
Strahlung abhängiges Signal, in dem lediglich die Gleichanteile
(DC) enthalten sind. Demgegenüber enthält das
Differenzsignal zwischen den beiden Ausgangssignalen der Ausleseelektroden
lediglich die korrelierten Signalanteile. Das Differenzsignal trägt
daher weiterhin sowohl die Phasen- als auch die Amplitudeninformation
der einfallenden intensitätsmodulierten Strahlung.
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Das
beschriebene Verfahren wird auch als Gegentaktdetektion oder ”balanced
detection” bezeichnet, da die Modulations- bzw. Ausleseelektroden
des Mischerelements mit zueinander invertierten bzw. um 180° phasenverschobenen
Signalen versehen sind. Das Gegentaktverfahren erlaubt es, durch Bildung
der Differenz zwischen den beiden Ausgangssignalen des Mischdetektors,
wie zuvor beschrieben, die Gleichanteile zu unterdrücken
und nur solche Signale zu berücksichtigen, welche miteinander
korreliert sind.
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Die
Modulation der Modulationsgates bzw. Ausleseelektroden mit einem
Referenzsignal führt zu einer Modulation der Sensitivität
der Detektoren. Nur wenn zwischen den Gates bzw. den Elektroden
ein Potentialgefälle besteht, werden die von der auf den Detektor
einfallenden elektromagnetischen Strahlung im zweiten Frequenzbereich
erzeugte Ladungsträger aus dem Halbleiter abgeführt
und können erfasst werden. Auf diese Weise schwankt die
Sensitivität des Detektors zwischen einem Maximum und einem
Minimum.
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Alternative
Halbleiterdetektoren, die im Sinne der vorliegenden Anmeldung auch
als PMD-Elemente bezeichnet werden, und die eine direkte Demodulation
der zu erfassenden elektromagnetischen Strahlung ermöglichen,
sind in der
US
2002/084430 A1 und der
US 2008/247033 A1 beschrieben.
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Ein
alternativer Halbleiterdetektor, bei welchem eine Demodulation der
zu erfassenden elektromagnetischen Strahlung über vier
getrennt zuschaltbare Integrationskapazitäten erfolgt,
und der ebenfalls für die Verwendung in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
geeignet ist, ist in der
DE
44 40 613 C1 offenbart. Entsprechend weist der Detektor
mit der Einrichtung zur Demodulation in einer Ausführungsform
der Erfindung mindestens zwei Integrationskapazitäten auf.
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Alternative
Detektoren, die eine Einrichtung zur Modulation ihrer Sensitivität
aufweisen sind Microchannel Plates, beschrieben in
Johnson
et al., "Microchannel Plate Inverter Image Intensifiers",
IEEE Transactions on electron devices, Band ED-18, Nr. 11, Seiten
1113 bis 1116, November 1971, sowie direktmodulierbare
CCD-Chips, beschrieben in
Mitchell et al. "Direct
modulation of effective sensitivity of a CCD detector: A new approach
to time-resolved fluorescence imaging", Journal of Microscopy,
Band 206, Seiten 225 bis 232, Januar 2002.
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Die
oben genannte Aufgabe wird auch durch ein System zur Erfassung elektromagnetischer Strahlung
mit einer Kamera in einer der zuvor beschriebenen Ausführungsformen
und einer Quelle zur Erzeugung der elektromagnetischen Strahlung
in dem zweiten Frequenzbereich gelöst. Diese Quelle dient
der Erzeugung des Abtaststrahls.
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Dabei
ist es zweckmäßig, wenn die Quelle zur Erzeugung
der elektromagnetischen Strahlung im zweiten Frequenzbereich eine
Quelle zur Erzeugung elektromagnetischer Strahlung mit einer Intensitätsmodulation
ist. Dazu kann die Quelle entweder direkt modulierbar sein, sowie
dies beispielsweise bei Laserdioden der Fall ist, oder auch zusätzlich
einen internen oder externen Modulator aufweisen, welcher der erzeugten
Strahlung eine Intensitätsmodulation aufprägt.
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Darüber
hinaus ist eine Ausführungsform des Systems zweckmäßig,
welche zusätzlich eine Quelle zur Erzeugung der elektromagnetischen Strahlung
in dem ersten Frequenzbereich aufweist, d. h. zur Erzeugung der
zu erfassenden Strahlung. Ein solches Gesamtsystem umfasst die Erzeugung der
zu erfassenden Strahlung, des Abtaststrahls sowie das Abtasten der
erzeugten und genutzten Strahlung im ersten Frequenzbereich mit
dem Abtaststrahl in dem elektrooptischen Kristall sowie eine Erfassung des
Abtaststrahls im zweiten Frequenzbereich mit Hilfe der Detektoren
des Detektorarrays. Ein solches Gesamtsystem lässt sich
beispielsweise für bildgebende Anwendungen einsetzen.
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In
einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Systems ist die Quelle zur Erzeugung der elektromagnetischen Strahlung
in dem ersten Frequenzbereich eine Quelle zur Erzeugung elektromagnetischer
Strahlung mit einer Intensitätsmodulation. Wie zuvor ist
es dabei möglich, dass die Quelle direkt modulierbar ist,
z. B. über ihren Treiberstrom, oder aber die von der Quelle
erzeugte Strahlung intern oder extern mit einem Intensitätsmodulator
modulierbar ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform weist das System eine Referenzquelle
zur Erzeugung eines Referenzsignals auf, wobei die Referenzquelle
mit dem Detektorarray verbunden ist, so dass das Referenzsignal
als Modulationssignal zum Treiben der Einrichtung zur Demodulation
der elektromagnetischen Strahlung im zweiten Frequenzbereich in
den einzelnen Detektoren verwendet werden kann.
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Unter
einer intensitätsmodulierten Quelle im Sinne der vorliegenden
Anmeldung wird auch eine gepulste Quelle verstanden, die elektromagnetische Impulse
abstrahlt, wie z. B. ein fs-Laser.
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In
einer Ausführungsform der Erfindung weist das System eine
Einrichtung zur Kopplung der Phase des Referenzsignals an die Phase
der Intensitätsmodulation der elektromagnetischen Strahlung
in dem zweiten Frequenzbereich auf.
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Alternativ
oder zusätzlich kann das System eine Einrichtung zur Kopplung
der Phase des Referenzsignals an die Phase der Intensitätsmodulation der
elektromagnetischen Strahlung in dem ersten Frequenzbereich aufweisen.
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In
einer Ausführungsform ist beispielsweise die Quelle für
die elektromagnetische Strahlung im ersten Frequenzbereich eine
optoelektronische Quelle zur Erzeugung von THz-Strahlung, wobei
ein fotokonduktiver Schalter, so wie er aus dem Stand der Technik
bekannt ist, mit einem fs-Lasersystem beleuchtet wird.
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Wird
nun beispielsweise ein Teil der zur Erzeugung der THz-Strahlung
verwendeten Laserstrahlung vor dem Auftreffen auf den fotokonduktiven Schalter
mit Hilfe eines Strahlteilers abgeteilt und dieser Teil als Abtaststrahl
im zweiten Frequenzbereich verwendet, so besteht eine Phasenkopplung
zwischen der Intensitätsmodulation der elektromagnetischen
Strahlung im zweiten Frequenzbereich, d. h. des Abtaststrahls, und
der Phase der elektromagnetischen Strahlung im ersten Frequenzbereich.
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Die
zuvor genannte Aufgabe wird auch durch ein Verfahren zur Erfassung
von elektromagnetischer Strahlung in einem ersten Frequenzbereich
gelöst, welches die Schritte aufweist: Mischen der elektromagnetischen
Strahlung in dem ersten Frequenzbereich mit elektromagnetischer
Strahlung in einem zweiten Frequenzbereich in einem elektrooptischen Kristall,
Analysieren der elektromagnetischen Strahlung im zweiten Frequenzbereich
nach dem Mischen und Erfassen der elektromagnetischen Strahlung
in dem zweiten Frequenzbereich in einem Detektorarray mit einer
Mehrzahl von Detektoren hinter dem elektrooptischen Kristall, wobei
die elektromagnetische Strahlung in dem zweiten Frequenzbereich
in einer Mehrzahl der Detektoren des Arrays demoduliert wird.
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Das
Analysieren der elektromagnetischen Strahlung im zweiten Frequenzbereich
erfolgt dabei entweder in Bezug auf die Polarisation oder in Bezug auf
die Frequenz.
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Im
ersten Fall wird der veränderte Polarisationszustand der
elektromagnetischen Strahlung im zweiten Frequenzbereich hinter
dem elektrooptischen Kristall erfasst. Dieser hängt von
der Intensität der auf den elektrooptischen Kristall fallenden
elektromagnetischen Strahlung im ersten Frequenzbereich ab. Mit
Hilfe eines polarisierenden Elements wird die Änderung
des Polarisationszustands in eine Intensitätsänderung
umgesetzt.
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Im
zweiten Fall wird mit einem spektralen Filter die Summen- und/oder
Differenzfrequenz aus der elektromagnetischen Strahlung im ersten
Frequenzbereich und der elektromagnetischen Strahlung im zweiten
Frequenzbereich herausgefiltert und nur dieses Summen- und/oder
Differenzsignal auf die Detektoren des Detektorarrays durchgelassen.
Die Intensität des Summen- bzw. Differenzsignals hängt von
der Intensität der auf den elektrooptischen Kristalls einfallenden
elektromagnetischen Strahlung im ersten Frequenzbereich ab. Wird
das Summen- und/oder Differenzsignal hinter dem elektrooptischen Kristall
herausgefiltert, d. h. vom Hintergrund der verbleibenden Strahlung
im zweiten Frequenzbereich befreit, so lassen sich die Intensitätsänderungen
im Summen- und/oder Differenzsignal unmittelbar mit den Detektoren
des Detektorarrays als solche erfassen.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung werden anhand der folgenden Beschreibung von Ausführungsformen
und der dazugehörigen Figuren deutlich.
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1 zeigt
eine schematische Ansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Kamera zur Erfassung elektromagnetischer Strahlung.
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2 zeigt
eine schematische Ansicht einer Ausführungsform eines Systems
zur Erzeugung und Erfassung von Hochfrequenzstrahlung gemäß der Erfindung.
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3 zeigt
eine alternative Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Systems zur Erfassung von Hochfrequenzstrahlung.
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4 zeigt
schematisch den Aufbau eines Fotomischdetektors.
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1 zeigt
schematisch den Aufbau einer Kamera zur phasenauflösenden
Erfassung von elektromagnetischer Strahlung, welche dazu dienen
soll, die Grundprinzipien der erfindungsgemäßen
Kamera anhand einer Ausführungsform zu veranschaulichen. Die
Kamera zur phasenauflösenden Erfassung von elektromagnetischer
Strahlung wird in der in 1 dargestellten Ausführungsform
von einem elektrooptischen Kristall 2, einem Polarisationsanalysator 8, sowie
einem Detektorarray 6 gebildet. Im Sprachgebrauch dieser
Anmeldung gehört zu dem System zur phasenauflösenden
Erfassung elektromagnetischer Strahlung neben der Kamera mit den
Elementen 2, 8 und 6 eine Quelle 4 zur
Erzeugung elektromagnetischer Strahlung in einem zweiten Frequenzbereich. Die
von dieser Quelle 4 erzeugte Strahlung 3 wird
als Abtaststrahl verwendet.
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In
der dargestellten Ausführungsform handelt es sich bei der
zu erfassenden elektromagnetischen Strahlung 1 um THz-Strahlung
mit einer Frequenz von 800 GHz, so wie sie beispielsweise von einer
Schottky-Diode mit nachgeschalteter Vervielfacherkette erzeugt wird.
Demgegenüber liegt die Wellenlänge des Abtaststrahls 3 im
Nahinfraroten bei etwa 800 nm und wird in der dargestellten Ausführungsform
von einem Laser 4 erzeugt.
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Der
elektrooptische Kristall 2 ist in der dargestellten Ausführungsform
ein ZnTe-Kristall, der einen elektrooptischen Mischprozeß zwischen
der zu erfassenden Strahlung 1 und dem Abtaststrahl 3 ermöglicht.
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Der
Abtaststrahl 3 ist in der dargestellten Ausführungsform
linear polarisiert. Je nach Phasenanpassung wird in dem nicht-linearen
Kristall 2 das Summen- oder Differenzsignal, d. h. ein
Mischsignal, zwischen der zu erfassenden Hochfrequenzstrahlung 1 und
dem Abtaststrahl 3 erzeugt.
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Dieses
Mischsignal weist einen gegenüber dem Abtaststrahl 3 veränderten
Polarisationszustand auf. Daher weist auch die Superposition des
Abtaststrahls 3 und des Mischsignals hinter dem Kristall 2 einen
gegenüber dem Abtaststrahl 3 vor dem nichtlinearen
Kristall veränderten Polarisationszustand auf. Je nach
Intensität des THz-Signals ändert sich der Polarisationszustand
des Mischsignals. Das Superpositionssignal aus dem Abtaststrahl 3 und
dem Mischsignal ist in 1 mit 5 bezeichnet.
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Mit
anderen Worten ausgedrückt wird die Intensität
der zu erfassenden Hochfrequenzstrahlung 1 mit Hilfe des
elektrooptischen Kristalls 2 in die Intensität
des Mischsignals und damit in eine Änderung des Polarisationszustands
des Superpositionssignals 5 hinter dem Kristall 2 übersetzt.
Um die Änderung des Polarisationszustands der Superposition 5 aus
Abtaststrahl 3 und Mischsignal hinter dem Kristall 2 in
eine von einem herkömmlichen Detektor erfaßbare
Intensitätsänderung umzusetzen, ist hinter dem elektrooptischen
Kristall 2 ein Polarisator 8 als Analysator angeordnet.
Da dieser Analysator 8 nur eine bestimmte Polarisationsrichtung
durchlässt, führt eine Änderung des Polarisationszustands
des Superpositionssignals 5 vor dem Analysator 8 zu
einer Änderung der Intensität der Superposition 5 hinter
dem Analysator 8. Diese Intensitätsänderung
kann von jedem Pixel oder Bildpunkt des Detektorarrays 6 erfasst
werden.
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Das
Detektorarray
6 weist in der dargestellten Ausführungsform
eine quadratische, d. h. zweidimensionale Anordnung von 100 × 100
Detektoren auf, wobei jeder der Detektoren eine Einrichtung zur Modulation
seiner Sensitivität aufweist. In der dargestellten Ausführungsform
sind die einzelnen Detektoren des Detektorarrays
6 Fotomischdetektoren (PMD-Elemente),
so wie sie beispielsweise aus der
DE 198 21 974 A1 bekannt sind.
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In 4 ist
eine Ansicht auf einen solchen Fotomischdetektor 300 von
oben dargestellt. Der Fotomischdetektor weist zwei Ausleseelektroden 301, 302 auf,
die leitfähig mit einem darunter liegenden fotoleitenden
Material, hier Silizium, verbunden sind. Darüber hinaus
sind zwei transparente und gegen das fotoleitende Material isolierte
Modulationsgates 303, 304 vorgesehen. Die auf
den Fotomischdetektor 300 auftreffende elektromagnetische
Strahlung im zweiten Frequenzbereich, d. h. das Superpositionssignal 5 trifft
auf die fotoleitende Schicht des Detektors 300 und erzeugt
dort Ladungsträger. Die Modulationsgates 303, 304 werden
mit einem Referenzsignal vorgespannt, wobei das Referenzsignal der
beiden Modulationsgates 303, 304 eine Phasenverschiebung
von 180° zueinander aufweist. So wird ein Potentialgefälle
in einer Richtung senkrecht zu den streifenförmigen Ausleseelektroden 301, 302 bzw. Modulationsgates 303, 304 des
Fotomischdetektors 300 erzeugt, dessen Richtung mit der
Frequenz des Modulationssignals wechselt. Die fotogenerierten Ladungsträger
in dem fotoleitenden Material werden in dem von den Modulationsgates 303, 304 hervorgerufenen
elektrischen Feld in Richtung der Ausleseelektroden 301, 302 getrieben.
Der an den Ausleseelektroden 301, 302 erfasste
Strom bzw. die erzeugte Spannungsdifferenz ist dann abhängig
vom Produkt der fotomodulierten Leitfähigkeit des fotoleitfähigen Materials
des Detektors 300 und der an den Modulationsgates 303, 304 anliegenden
Modulationsspannung.
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In
einer alternativen, hier nicht dargestellten Ausführungsform
eines solchen Fotomischdetektors kann auf die streifenförmigen
Modulationsgates 303, 304 verzichtet werden, wobei
dann das Modulations- bzw. Referenzsignal direkt an die Ausleseelektroden 301, 302 angelegt
werden muss (sog. MSM-Element).
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Die
Modulation der an die Modulationsgates 303, 304 angelegten
Modulations- bzw. Referenzspannungen ermöglicht eine Modulation
der Sensitivität der Detektoren in dem Sinne, dass die
Erfassung von Ladungsträgern an den Ausleseelektroden 301, 302 davon
abhängt, ob gerade ein Potentialgefälle in dem
Bauelement 300 vorliegt oder nicht. Die Sensitivität
variiert zwischen einer maximalen Sensitivität bei maximalem
Spannungsgefälle und vollständiger Insensitivität
bei Fehlen eines Spannungsgefälles in dem Bauelement 300.
Weiterhin kann durch Umpolen zeitlich nacheinander in mehrere verschiedene
Kapazitäten integriert werden.
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Bei
dem in 4 dargestellten Detektor 300 erfolgt
die Modulation der Modulationsgates 303, 304 im
Gegentakt, d. h. mit einer Phasenverschiebung der an den Modulationsgates
anliegenden Referenzsignale von 180°, so dass das Potentialgefälle
nicht nur moduliert sondern auch umgepolt wird. Die an den Ausleseelektroden 301, 302 des
Detektors 300 anliegenden Signale sind daher ebenfalls
um 180° zueinander phasenverschoben. Das Differenzsignal der
Ausgangssignale der beiden Ausleseelektroden enthält daher
nur die zu erfassenden korrelierten Signalanteile.
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Die
grundlegenden Vorteile der schematisch in 1 dargestellten
erfindungsgemäßen Anordnung ergeben sich aus einer
Betrachtung der in 1 mit 7 bezeichneten
Einrichtung zur Phasenkopplung. Dabei sind alternative Ausführungsformen denkbar,
die unterschiedliche Kopplungen der in dem System auftretenden Signale
bereitstellen.
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In
einer ersten Ausführungsform wird die Quelle für
die zu erfassende elektromagnetische Hochfrequenzstrahlung 1 intensitätsmoduliert,
wobei die Frequenz der Intensitätsmodulation von der Einrichtung 7 erfasst
bzw. von dieser vorgegeben (angedeutet durch den Pfeil 10 aus 1)
wird und ein Referenzsignal mit gleicher Frequenz an das Detektorarray 6 bereitgestellt
wird, das zur Modulation der Sensitivität der einzelnen
Detektoren des Arrays 6 verwendet wird (angedeutet durch
Pfeil 9 in 1). Eine solche Phasenkopplung
der Intensitätsmodulation der zu erfassenden Hochfrequenzstrahlung 1 an das
an die Modulationsgates 303, 304 jedes Detektors 300 angelegte
Referenzsignal ermöglicht eine phasensensitive Erfassung
der Intensitätsmodulation des Hochfrequenzsignals 1.
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Die
Intensitätsmodulation des Hochfrequenzsignals 1 führt
auch zu einer Modulation der Intensität des Abtaststrahls 5 hinter
der Kombination aus elektrooptischem Kristall 2 und Analysator 8. Geht
man im einfachsten Fall von einer Sinusmodulation der Intensität
der zu erfassenden Hochfrequenzstrahlung und einem Sinussignal mit
gleicher Frequenz als Referenzsignal für die Detektoren 300 und
des Detektorarrays 6 aus, so enthält der DC-(Gleichspannungs-)Anteil,
des an den Ausleseelektroden 301, 302 der Detektoren 300 anliegenden Signalanteils
ausschließlich solche Signalbestandteile, welche mit der
Frequenz der Intensitätsmodulation bzw. des Referenzsignals
moduliert sind.
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Betrachtet
man nur diesen DC-Anteil, so erhält man eine rausch- und
hintergrundarme Signalerfassung nach Art einer Lock-In-Detektion.
Diese ist darüber hinaus auch phasensensitiv, so dass eine Phasenverschiebung
zwischen der Intensitätsmodulation der elektromagnetischen
Hochfrequenzstrahlung 1 und dem Referenzsignal, dargestellt
durch den Pfeil 9, zu einer Änderung des an den
einzelnen Detektoren 300 des Detektorarrays 6 anliegenden DC-Signals
führt. Mit Hilfe einer Quadraturmessung lässt
sich so die relative Phasenlage zwischen der Intensitätsmodulation
der elektromagnetischen Hochfrequenzstrahlung 1 und dem
Referenzsignal 9 bestimmen und Phasenverschiebungen lassen
sich erfassen. Da bei Beleuchtung eines Objekts jedes Pixel bzw.
jeder Bildpunkt des Detektorarrays 6 eine andere Phase
erfasst, lässt sich aus dieser Phaseninformation eine Tiefen-
bzw. Strukturinformation über die Oberfläche des
beleuchteten Objekts erhalten. Die Realisierung einer solchen Ausführungsform
der Erfindung ist in 3 im Detail dargestellt und
wird weiter unten erläutert.
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Während
bei der zuvor beschrieben Messung die Phase der Intensitätsmodulation
unmittelbar in der Kamera erfasst wird, kann zusätzlich
noch die Messung der Phase der Hochfrequenzstrahlung 1 selbst
in der Zeitdomäne erfolgen. Dazu müssen die Phasenlage
der Hochfrequenzstrahlung 1 und die Phasenlage einer zusätzlichen
Modulation des Abtaststrahls 3 hinreichend stabil zueinander
sein. Die Phasendifferenz zwischen der Modulation des Abtaststrahls 3 und
der Hochfrequenzstrahlung 1 wird variiert. Die damit verbundene
Intensitätsänderung im Mischsignal wird erfasst
und mit einer nachgeschalteten Fourier-Analyse (zumeist FFT-Analyse) wird
die relative Phasenlage der Hochfrequenzstrahlung selbst bestimmt.
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Eine
weitere, dritte Ausführungsform ermöglicht die
Erfassung der Phasenlage der elektromagnetischen Hochfrequenzstrahlung 1 selbst
in der Kamera und nicht wie zuvor beschrieben der Phasenlage einer
Intensitätsmodulation auf dem elektromagnetischen Hochfrequenzsignal 1.
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In
einer solchen Ausführungsform stellt die Quelle 4 für
den Abtaststrahl 3 eine Intensitätsmodulation
des Abtaststrahls 3 bereit. Dabei liegt die Frequenz der
Intensitätsmodulation des Abtaststrahls 3 in der
gleichen Größenordnung wie die Frequenz der Hochfrequenzstrahlung 1.
In der dargestellten Ausführungsform ist die Frequenz der
Intensitätsmodulation des Abtaststrahls gleich der Summe
aus der Frequenz der Hochfrequenzstrahlung und der Frequenz des
Referenzsignals der Detektoren. Solch eine hohe Modulationsfrequenz
lässt sich beispielsweise durch räumliche Überlagerung
zweier im Frequenzraum um die Frequenz der zu erzeugenden Intensitätsmodulation
beabstandeter Dauerstrichlaserquellen zu einem Schwebungssignal
erreichen. Alternativ kann jedoch auch ein Femtosekunden-Kurzpulslasersystem
als Quelle 4 für den Abtaststrahl 3 verwendet
werden, dessen Pulsdauer klein gegenüber der Schwingungsperiode
des elektromagnetischen Hochfrequenzsignals 1 ist.
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Die
Einrichtung zur Phasenkopplung 7 muss in einer solchen
Ausführungsform eine Kopplung der Phase der Intensitätsmodulation
des Abtaststrahls 3, der Phase der elektromagnetischen Hochfrequenzstrahlung 1 und
der Phase des Referenzsignals bereitstellen. In einer solchen Ausführungsform
sind alle drei, die jeweiligen Phasenkopplungen bezeichnenden Pfeile 9, 10 und 11 ”aktiv”.
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Eine
konkrete Realisierung einer solchen Ausführungsform wird
nun anhand von 2 detailliert beschrieben. Die
THz-Strahlungsquelle 101 beleuchtet ein Objekt 103 mit
kontinuierlicher monofrequenter THz-Strahlung 102, d. h.
im Dauerstrich- bzw. CW-Betrieb. Die von dem Objekt 103 reflektierte THz-Strahlung 104 wird über
eine Abbildungsoptik 105 für die THz-Strahlung
in die mit 106 bezeichnete elektrooptische Konvertereinheit
eingekoppelt und bildet das Objekt 103 auf einen großflächigen
elektrooptischen ZnTe-Kristall 111 ab.
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In
einer alternativen Ausführungsform könnte das
Objekt 103 in einer Transmissionsanordnung durchleuchtet
und die durch das Objekt transmittierte Strahlung von der elektrooptischen
Konvertereinheit 106 erfasst werden.
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Gleichzeitig
wird der elektrooptische Kristall 111 mit einem Abtaststrahl 108 aus
einem Zweifarben-Diodenlaser 107 beleuchtet. Der Abtaststrahl 108 wird
dann von der räumlichen Überlagerung zweier monochromatischer,
um die Frequenz der zu erfassenden THz-Strahlung 102 zuzüglich
der Frequenz des Referenzsignals der Detektoren gegeneinander verschobener
Laserstrahlen gebildet. Der Abtaststrahl wird mit Hilfe eines Teleskops 109 so aufgeweitet,
dass er den elektrooptischen Kristall 111 ganzflächig
beleuchtet. In der dargestellten Ausführungsform liegt
die Wellenlänge des Abtaststrahls 108 in der Größenordnung
von 800 nm.
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Mit
Hilfe eines für die THz-Strahlung 104 reflektierenden,
jedoch für die optische Strahlung 108 des Abtaststrahls
durchlässigen Spiegels 110 werden die THz-Strahlung 104 und
der Abtaststrahl 108 auf dem elektrooptischen Kristall 111 räumlich überlagert.
In dem elektrooptischen Kristall 111 wird nun wie zuvor
beschrieben die Intensität und die Phasenlage der THz-Strahlung
als Änderung des Polarisationszustandes auf den Abtaststrahl 108 übertragen. Hinter
einem Analysator 112 ist diese Information als Intensitätsmodulation
auf dem Abtaststrahl meßbar. Das Bild wird nun mit Hilfe
einer Abbildungsoptik 113 für den Abtaststrahl 108 auf
die Detektoren des Detektorarrays 114 abgebildet. Durch
eine Demodulation in den einzelnen Detektoren des Detektorarrays 114 lassen
sich wie oben beschrieben sowohl die Intensitäts- als auch
die Phaseninformation der erfaßten THz-Strahlung 102 für
jedes Detektorpixel bestimmen.
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Eine
zentrale Aufgabe beim Betrieb der in 2 gezeigten
Ausführungsform kommt einer zentralen Synchronisations-
bzw. Phasenkopplungseinheit 115 zu. In der dargestellten
Ausführungsform stellt die Synchronisationseinheit 115 eine
starre Phasenkopplung der Schwebung des Abtaststrahls 108,
der THz-Strahlung 102 sowie des Modulationssignals für
die einzelnen Detektoren des Detektorarrays 114 bereit.
Dazu misst die Synchronisationseinheit die Differenz zwischen der
THz-Strahlung 102 und der Differenzfrequenz des Zweifarben-Lasersystems 107.
Die ermittelte Frequenz wird dann mit einem vorgegebenen Sollwert
verglichen und bei Abweichungen wird entweder die Frequenz der THz-Quelle 101 oder
die Differenzfrequenz des Lasersystems 107 nachgeregelt,
bis der Sollwert wieder erreicht ist. Zusätzlich wird die
von der Synchronisationseinheit ermittelte Frequenz elektronisch
als Referenzsignal für die Phasenmessung der Detektoren
des Detektorarrays 114 bereitgestellt. Lediglich bei Verwendung
von extrem phasenstabilen Komponenten kann die Notwendigkeit einer
Synchronisationseinheit 115 entfallen. In diesem Fall wird
die gemessene Differenzfrequenz zwischen der THz-Quelle 101 und
der Differenzfrequenz zwischen den beiden Dauerstrichlasern der
Laserquelle 107 direkt als Referenzfrequenz auf die phasenauflösenden
Detektoren des Detektorarrays 114 gegeben.
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In
einer alternativen Ausführungsform kann statt der zuvor
beschriebenen Zweifarben-Dauerstrich-Laserquelle 107 ein
Femtosekunden-Kurzpulslasersystem zur Bereitstellung des Abtaststrahls 108 verwendet
werden. Die Funktionsweise des Systems ist analog, wobei von der
Synchronisationseinheit 115 statt der Differenz der beiden
Laserstrahlen des Zweifarbenlasers 107 die Repetitionsrate
der Laserpulse bzw. eine höhere harmonische davon erfasst und
mit der Frequenz der abgestrahlten THz-Strahlung 102 abgeglichen
wird.
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In
einer alternativen, in 3 dargestellten Ausführungsform
wird wie bereits schematisch anhand von 1 beschrieben,
statt der Phasenlage der elektromagnetischen THz-Strahlung 101 die Phasenlage
einer Intensitätsmodulation der von der intensitätsmodulierten
THz-Quelle 201 abgestrahlten THz-Strahlung 202 erfasst.
In einer solchen Ausführungsform kann auf eine Erfassung
der Differenzfrequenz-Zweifarbenlaserquelle 207 bzw. der
Wiederholrate der Laserpulse des Abtaststrahls 208 verzichtet
werden. Mit den Detektoren des Detektorarrays 214 wird
in einem solchen Fall neben der Intensität der THz-Strahlung 202 bzw. 204 nicht
die Phasenlage der elektromagnetischen Hochfrequenzstrahlung 202, 204 direkt
erfasst, sondern die Phasenlage der von einem Modulator 216 der
Quelle 201 aufgeprägten Intensitätsmodulation
der THz-Strahlung 202, 204.
-
Zum
Zwecke der ursprünglichen Offenbarung wird darauf hingewiesen,
dass sämtliche Merkmale, wie sie sich aus der vorliegenden
Beschreibung, den Zeichnungen und den Ansprüchen für
einen Fachmann erschließen, auch wenn sie konkret nur im
Zusammenhang mit bestimmten weiteren Merkmalen beschrieben wurden,
sowohl einzeln als auch in beliebigen Zusammenstellungen mit anderen der
hier offenbarten Merkmale oder Merkmalsgruppen kombinierbar sind,
soweit dies nicht ausdrücklich ausgeschlossen wurde oder
technische Gegebenheiten derartige Kombinationen unmöglich
oder sinnlos machen. Auf die umfassende, explizite Darstellung sämtlicher
denkbarer Merkmalskombinationen wird hier nur der Kürze
und der Lesbarkeit der Beschreibung wegen verzichtet.
-
Während
die Erfindung im Detail in den Zeichnungen und der vorangehenden
Beschreibung dargestellt und beschrieben wurde, erfolgt diese Darstellung
und Beschreibung lediglich beispielhaft und ist nicht als Beschränkung
des Schutzbereichs gedacht, so wie er durch die Ansprüche
definiert wird. Die Erfindung ist nicht auf die offenbarten Ausführungsformen
beschränkt.
-
Abwandlungen
der offenbarten Ausführungsformen sind für den
Fachmann aus den Zeichnungen, der Beschreibung und den beigefügten
Ansprüchen offensichtlich. In den Ansprüchen schließt das
Wort ”aufweisen” nicht andere Elemente oder Schritte
aus und der unbestimmte Artikel ”eine” oder ”ein” schließt
eine Mehrzahl nicht aus. Die bloße Tatsache, dass bestimmte
Merkmale in unterschiedlichen Ansprüchen beansprucht sind,
schließt ihre Kombination nicht aus. Bezugzeichen in den
Ansprüchen sind nicht als Beschränken des Schutzbereichs gedacht.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- elektromagnetische
Hochfrequenzstrahlung
- 2
- Kristall
- 3
- Abtaststrahl
- 4
- Laser
- 5
- Superpositionssignal
- 6
- Detektorarray
- 8
- Analysator
- 101
- THz-Strahlungsquelle
- 102,
104
- THz-Strahlung
- 105
- Abbildungsoptik
- 103
- Objekt
- 106
- elektrooptische
Konvertereinheit
- 107
- Zweifarben-Lasersystem
- 108
- Abtaststrahl
- 109
- Teleskop
- 110
- Spiegel
- 111
- elektrooptischer
Kristall
- 112
- Analysator
- 113
- Optik
- 114
- Detektorarray
- 115
- Synchronisations-
bzw. Phasenkopplungseinheit
- 201
- THz-Strahlungsquelle
- 202,
104
- THz-Strahlung
- 205
- Abbildungsoptik
- 203
- Objekt
- 206
- elektrooptische
Konvertereinheit
- 207
- Zweifarben-Lasersystem
- 208
- Abtaststrahl
- 209
- Teleskop
- 210
- Spiegel
- 211
- elektrooptischer
Kristall
- 212
- Analysator
- 213
- Optik
- 214
- Detektorarray
- 215
- Synchronisations-
bzw. Phasenkopplungseinheit
- 216
- Modulator
- 300
- Fotomischdetektor,
Bauelement
- 301,
302
- Ausleseelektrode
- 303,
304
- Modulationsgate
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19635932 [0024]
- - DE 19704496 [0024]
- - WO 0233922 A2 [0024]
- - US 2002/084430 A1 [0029]
- - US 2008/247033 A1 [0029]
- - DE 4440613 C1 [0030]
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-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - C. Wu und
X. C. Zhang ”Free-space electrooptic sampling of terahertz
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- - Rungsawang et al., ”1-kHz real-time imaging using
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- - Gulden et al. ”Novel optical distance sensor based
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Oktober 2004 [0031]
- - Johnson et al., ”Microchannel Plate Inverter Image
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ED-18, Nr. 11, Seiten 1113 bis 1116, November 1971 [0032]
- - Mitchell et al. ”Direct modulation of effective sensitivity
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232, Januar 2002 [0032]