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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Flüssigkeitssensor, umfassend
ein Elektrodensystem und eine poröse Schicht, und dessen Verwendung.
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Stand der Technik
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Bei
der Applikation von Abgassensoren ist die Bestimmung des Taupunktendes
eine wichtige Größe um eine
Beschädigung
von Sensoren im Abgasstrang zu vermeiden. Zur Bestimmung der einbaupositionsabhängigen Taupunktsendezeit
und zur Bedatung der jeweiligen Applikation kommen Flüssigkeitssensoren
zum Einsatz. Diese Flüssigkeitssensoren
umfassen herkömmlicherweise
ein Interdigitalelektrodensystem aus zwei kammartig ineinandergreifenden
Interdigitalelektroden. Zur Flüssigkeitsbestimmung
wird an die Interdigitalelektroden eine Spannung angelegt. Auf das
Interdigitalelektrodensystem auftreffende Flüssigkeitstropfen können die
Interdigitalelektroden kurzschließen und somit zu einer Spannungs-
und/oder Stromänderung
zwischen den Interdigitalelektroden führen, welche als Maß für die Flüssigkeitskonzentration
herangezogen werden kann. Dabei ist die Empfindlichkeit beziehungsweise
die Spannungs- und/oder Stromänderung
unter anderem proportional zur Tropfengröße.
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Unterschreiten
die auftreffenden Flüssigkeitstropfen
eine bestimmte Größe, so können diese
keinen Kurzschluss zwischen den Interdigitalelektroden des Interdigitalelektrodensystems
herstellen und liegen damit unterhalb der Nachweisgrenze des Flüssigkeitssensors.
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Offenbarung der Erfindung
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Ein
erfindungsgemäßer Flüssigkeitssensor nach
Anspruch 1 ist dadurch gekennzeichnet, dass dieser eine poröse Schicht
umfasst, welche auf, zwischen und/oder unter den Elektroden des
Elektrodensystems angeordnet ist.
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Angaben
wie „auf
oder „unter” dienen
im Rahmen der vorliegenden Erfindung zur Beschreibung einer Anordnung
von mehreren Elementen und nicht zur Beschreibung einer Ausrichtung
bezüglich der
Gravitationsrichtung.
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Eine
derartige poröse
Schicht hat den Vorteil, dass die Empfindlichkeit und damit die
Messgenauigkeit insbesondere gegenüber kleinen Wassertropfen erhöht werden
kann. Dadurch können
vorteilhafterweise auch kleine Tropfen nachgewiesen und die Taupunktendbedatung
verbessert werden.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Flüssigkeitssensor
kann es sich um einen Wassersensor handeln. Beispielsweise kann
der erfindungsgemäße Flüssigkeitssensor,
insbesondere Wassersensor, zur Bestimmung der Konzentration von
Flüssigkeiten, insbesondere
von Wasser, in einem Gasstrom eingesetzt werden. Insbesondere kann
der erfindungsgemäße Flüssigkeitssensor,
insbesondere Wassersensor, zur Bestimmung von Flüssigkeiten, insbesondere von
Wasser, in einem Abgas einer Brennkraftmaschine eingesetzt werden.
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Im
Rahmen einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Elektrodensystem ein Interdigitalelektrodensystem
aus mindestens zwei kammartig ineinandergreifenden Interdigitalelektroden.
Dabei kann die poröse
Schicht auf, zwischen und/oder unter den Interdigitalelektroden
des Interdigitalelektrodensystems angeordnet sein.
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Die
Ausgestaltung der porösen
Schicht erfolgt vorzugsweise aus einem nichtleitfähigen Material,
dessen Porosität
angepasst werden kann. Dabei wird unter einem „nichtleitfähigen Material
ein Material verstanden, welches bei ≥ 50°C bis ≤ 500°C, beispielsweise bei ≥ 200°C bis ≤ 500°C, eine Leitfähigkeit
von ≤ 1·10–4 (Ωcm)–1,
insbesondere von ≤ 1·10–5 (Ωcm)–1,
aufweist.
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Im
Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung weist die poröse Schicht daher bei ≥ 50°C bis ≤ 500°C, insbesondere bei ≥ 200°C bis ≤ 500°C, eine Leitfähigkeit
von ≤ 1·10–4 (Ωcm)–1,
insbesondere von ≤ 1·10–5 (Ωcm)–1, auf.
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Im
Rahmen einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung weist die poröse
Schicht eine Porosität
von ≥ 10%
bis ≤ 40%
auf.
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Im
Rahmen einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung weist die poröse
Schicht Porengrößen von ≥ 0,5 μm bis ≤ 5 μm auf.
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Derartige
Porositäten
und Porengrößen haben
sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung als vorteilhaft für die Detektion
von Flüssigkeiten
gezeigt. Darüber
hinaus können
derartige Schichten per Siebdruck hergestellt werden und weisen
eine, für
den Einsatz im Abgasstrang einer Brennkraftmaschine, insbesondere
eines Fahrzeugs, ausreichende Robustheit auf.
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In
Abhängigkeit
vom Sensoraufbau können die
Anforderungen an die Leitfähigkeit
der porösen Schicht
variieren. Vorzugsweise werden die gewünschten Eigenschaften der porösen Schicht
durch die Wahl geeigneter Dotierstoffe und ihrer Konzentration eingestellt.
Unter einer Dotierung werden dabei im Rahmen der vorliegenden Erfindung
auch Mischungen verstanden, in denen der Anteil des Dotierstoffs
im zweistelligen Prozentbereich liegt.
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Als
poröse
Schicht, welche bei ≥ 50°C bis ≤ 500°C, insbesondere
bei ≥ 200°C bis ≤ 500°C, eine Leitfähigkeit
von ≤ 1·10–4 (Ωcm)–1,
insbesondere von ≤ 1·10–5 (Ωcm)–1,
aufweist, eignen sich unter anderem Aluminiumoxidschichten, welche
mit geeigneten Dotierstoffen dotiert werden und deren Leitfähigkeit
damit genau eingestellt werden kann.
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Im
Rahmen einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung umfasst daher die poröse
Schicht dotiertes Aluminiumoxid beziehungsweise besteht die poröse Schicht
aus dotiertem Aluminiumoxid.
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Vorzugsweise
ist das Aluminiumoxid (Al2O3) mit
mindestens einem Dotierstoff, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Eisenoxid, insbesondere Eisen(III)oxid (Fe2O3), Zirkoniumoxid (ZrO2),
Chromoxid, insbesondere Chrom(III)oxid (Cr2O3), Magnesiumoxid (MgO), Manganoxid, insbesondere
Mangan(II)oxid (MnO), Natriumoxid und/oder Mischungen davon, dotiert.
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Beispielsweise
weist Aluminiumoxid, welches mit einer Dotierung von 4,3 mol-% Eisenoxid (Fe2O3) dotiert ist,
in einem Bereich von ≥ 200°C bis ≤ 500°C eine Leitfähigkeit
auf, welche in einem Bereich von ≥ 10–8 (Ωcm)–1 bis ≤ 1·10–8 (Ωcm)–1 liegt
und eine definierte Temperaturabhängigkeit besitzt. Eine Dotierung
von Aluminiumoxid mit ≥ 17%
Zirkoniumoxid (ZrO2) geht ebenfalls mit
einer geringen Temperaturabhängigkeit
der Leitfähigkeit
einher.
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Der
Eisenoxid-, Zirkoniumoxid- und/oder Chromoxid-Anteil an dem dotierten
Aluminiumoxid kann beispielsweise jeweils ≤ 10 mol-% betragen.
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Im
Rahmen einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das dotierte Aluminiumoxid mit Eisenoxid, insbesondere
Eisen(III)oxid (Fe2O3),
dotiert.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung kann der erfindungsgemäße Flüssigkeitssensor
weiterhin eine Trägerschicht
aufweisen.
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Im
Rahmen einer ersten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist
die poröse
Schicht auf und/oder zwischen den Interdigitalelektroden des Interdigitalelektrodensystems
angeordnet und das Interdigitalelektrodensystem auf der Trägerschicht
angeordnet.
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Das
Anordnen der porösen
Schicht auf den Interdigitalelektroden des Interdigitalelektrodensystems
hat den Vorteil, dass das Abdampfen des, beispielsweise platinhaltigen,
Interdigitalelektrodenmaterials und das Ablagern von leitfähigen Feststoffen, beispielsweise
Ruß oder
Aschen, auf den Interdigitalelektroden verringert oder sogar verhindert
wird, wodurch sowohl die Alterungsbeständigkeit als auch die Betriebszeit
zwischen zwei Regenerationen des Sensors erhöht wird.
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Im
Rahmen einer zweiten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist
das Interdigitalelektrodensystem auf der porösen Schicht und die poröse Schicht
auf der Trägerschicht
angeordnet.
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Das
Anordnen der porösen
Schicht zwischen dem Interdigitalelektrodensystem und der Trägerschicht
hat den Vorteil, dass die poröse
Schicht nicht nur zur Verteilung der Flüssigkeit zwischen den Interdigitalelektroden,
sondern auch zur ISOlation der Interdigitalelektroden gegenüber der
Trägerschicht, welche
beispielsweise aus leitfähigem
Zirkoniumoxid (ZrO2) ausgestaltet sein kann,
dient.
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Da
sowohl die erste als auch die zweite Ausgestaltung der vorliegenden
Erfindung Vorteile bietet ist eine Kombination beider Ausgestaltungen
besonders vorteilhaft.
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Vorzugsweise
basiert der erfindungsgemäße Flüssigkeitssensor
auf einem Mehrfolienlaminat.
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Im
Rahmend der vorliegenden Erfindung kann der erfindungsgemäße Flüssigkeitssensor
weiterhin eine Heizvorrichtung aufweisen. Eine Heizvorrichtung hat
unter anderem den Vorteil, dass der erfindungsgemäße Sensor
auf einfache Weise, beispielsweise bei Versottung mit Rußpartikeln
aus dem Abgas eine Verbrennungs(kraft)maschine, regeneriert werden
kann.
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Im
Rahmend der vorliegenden Erfindung kann der erfindungsgemäße Flüssigkeitssensor
weiterhin eine Temperaturmessvorrichtung aufweisen. Eine Temperaturmessvorrichtung
hat unter anderem den Vorteil, dass die Messergebnisse temperaturkorrigiert
werden können.
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Die
Spannungs- und/oder Strommessvorrichtung zur Bestimmung der flüssigkeitsbedingten Spannungs-
und/oder Stromänderung
kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung sowohl eine externe als
auch eine in den Flüssigkeitssensor
integrierte Spannungs- und/oder Strommessvorrichtung sein. Im Rahmen
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst der Flüssigkeitssensor eine Spannungs-
und/oder Strommessvorrichtung.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung
eines erfindungsgemäßen Flüssigkeitssensor
zur Bestimmung der Konzentration von Flüssigkeiten, insbesondere von
Wasser, in einem Gasstrom, insbesondere in einem Abgas einer Brennkraftmaschine.
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Zeichnungen
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Gegenstandes
werden durch die Zeichnungen veranschaulicht und in der nachfolgenden
Beschreibung erläutert.
Dabei ist zu beachten, dass die Zeichnungen nur beschreibenden Charakter
haben und nicht dazu gedacht sind, die Erfindung in irgendeiner
Form einzuschränken. Es
zeigen:
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1 einen
schematischen Querschnitt durch einen herkömmlichen Flüssigkeitssensor zur Veranschaulichung
des Messprinzips;
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2 einen
schematischen Querschnitt durch eine erste Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Flüssigkeitssensors
mit einer auf und zwischen den Interdigitalelektroden angeordneten
porösen
Schicht;
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3 einen
schematischen Querschnitt durch eine zweite Ausgestaltung eines
erfindungsgemäßen Flüssigkeitssensors
mit einer unter den Interdigitalelektroden angeordneten porösen Schicht;
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4 einen
schematischen Querschnitt durch den in 2 gezeigten
erfindungsgemäßen Flüssigkeitssensor
zur Veranschaulichung der Funktionsweise der porösen Schicht; und
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5 einen
Graphen zur Veranschaulichung der Temperaturabhängigkeit von mehreren Al2O3/Fe2O3-Mischungen.
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1 zeigt
einen herkömmlichen
Flüssigkeitssensor,
welcher ein Interdigitalelektrodensystem 1 aus mindestens
zwei kammartig ineinandergreifenden Interdigitalelektroden 2, 3,
eine Trägerschicht 5 und
eine Spannungs- und/oder Strommessvorrichtung 6 aufweist. 1 veranschaulicht,
dass auf einen herkömmlichen
Flüssigkeitssensor
auftreffende Tropfen 7 beim Unterschreiten einer bestimmten Größe, die
Interdigitalelektroden 2, 3 nicht kurzschließen können und
somit nicht durch einen herkömmlichen
Flüssigkeitssensor
nachgewiesen werden können.
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2 zeigt
eine erste Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Flüssigkeitssensors, in welcher die
poröse
Schicht 4 auf und zwischen den Interdigitalelekt roden 2, 3 des
Interdigitalelektrodensystems 1 angeordnet sind und das
Interdigitalelektrodensystem 1 auf einer Trägerschicht 5 angeordnet
ist.
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3 zeigt
eine zweite Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Flüssigkeitssensors, in welcher das
Interdigitalelektrodensystem 1 auf der porösen Schicht 4 und
die poröse
Schicht 4 auf einer Trägerschicht 5 angeordnet
ist.;
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4 zeigt
in 2 gezeigten erfindungsgemäßen Flüssigkeitssensor, dessen Interdigitalelektroden 2, 3 an
eine Spannungs- und/oder Strommessvorrichtung 6 angeschlossen
sind. 4 veranschaulicht, dass ein Tropfen 7 durch
Kapillarkräfte von
der porösen
Schicht 4 aufgesaugt und in der porösen Schicht 4 verteilt
wird. Wie in 4 gezeigt, können auf diese Weise auch kleine
Tropfen 7 die Interdigitalelektroden 2, 3 kurzschließen beziehungsweise
die Leitfähigkeit
der porösen
Schicht ausreichend zu erhöhen,
um nachgewiesen zu werden.
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5 veranschaulicht
die Abhängigkeit
der Leitfähigkeit
von mehreren Al2O3/Fe2O3-Mischungen von
der Temperatur. Dabei geben die mit den Bezugszeichen 11, 12, 13, 14, 15 beziehungsweise 16 gekennzeichneten
Linien, die Temperaturabhängigkeit
der Leitfähigkeit
von mit 0,5 mol-% Fe2O3 dotiertem
Al2O3, mit 1,5 mol-%
Fe2O3 dotiertem
Al2O3, mit 4,1 mol-%
Fe2O3 dotiertem
Al2O3, mit 4,3 mol-% Fe2O3 dotiertem Al2O3, mit 12 mol-%
Fe2O3 dotiertem Al2O3 beziehungsweise
mit 24 mol-% Fe2O3 dotiertem
Al2O3 wieder. 5 zeigt,
dass die Al2O3/Fe2O3-Mischungen, welche
einen Eisenoxidanteil von 0,5 mol-% 11, 1,5 mol-% 12, 4,1 mol-%
13 und 4,3 mol-% 14 umfassen zwischen 100°C und 500°C eine Leitfähigkeit von ≤ 1·10–6 (Ωcm)–1 aufweisen.