-
Technisches Gebiet
-
Die
Erfindung betrifft eine Klimaanlage eines Kraftfahrzeuges, bei der
in einem Motorraum des Kraftfahrzeuges ein Kältemittel-Kreislauf
mit einem Verdampfer angeordnet ist und bei dem in einem Fahrgastraum
ein Klimagerät angeordnet ist.
-
Ein
Wärmeaustausch findet zwischen im Motorraum angeordneten
Bauteilen und dem Fahrgastraum über Wärmeaustauschmittel
statt.
-
Stand der Technik
-
Klimaanlagen
der eingangs genannten Art sind im Stand der Technik bekannt. Klimaanlagen
in Kraftfahrzeugen dienen zur Regelung des Klimas in einem Fahrzeug-Innenraum,
wobei die Klimaanlagen regelmäßig dazu ausgebildet
sind, in die zu klimatisierenden Fahrzeug-Innenräumen kalte
Luft einzublasen. Zum Entzug von Wärmeenergie der einzublasenden
Luft wird häufig auf eine bei der Verdunstung eines Kältemittels
aufgenommenen Energie und einer damit verbundenen Abkühlung
der Umgebung Gebrauch gemacht. Das Kältemittel wird in
einem geschlossenen Kältemittelkreislauf geführt,
der einen Kompressor und einen Kondensator aufweist, mit dem das
gasförmige Kältemittel wieder kondensiert wird.
Die dem Innenraum entzogene Wärme wird über einen
im Kreislauf angeordneten Kühler abgegeben.
-
Herkömmliche
Klimaanlagen, wie sie beispielsweise in der
EP 0 768 198 B1 offenbart
sind, sehen dabei vor, dass der Kältemittel-Kreislauf unmittelbar
in den Fahrgastraum geführt ist, in welchem der Verdampfer
angeordnet ist.
-
Als
Kältemittel dieser herkömmlichen Klimaanlagen
wird R134a verwendet, das jedoch aufgrund seines Einflusses auf
das Erdklima durch andere Kältemittel ersetzt werden soll.
Als alternative Kältemittel werden zum Beispiel R744, chemische
Elends und brennbare Kältemittel, wie zum Beispiel R152a
betrachtet. Aus Gründen der Gesundheit der Fahrgäste sowie
aus Sicherheitsgründen, insbesondere im Falle eines Defekts
der Klimaanlage, sollte vermieden werden, einen Kältemittel-Kreislauf,
der mit solchen Kältemitteln gefüllt ist, unmittelbar
vom Motor in den Fahrgastraum zu führen. Der wärmeabführende
Kältemittel-Kreislauf muss daher vollständig im
Motorraum geführt werden und es ist ein weiterer Wärmekreislauf
notwendig, der über einen Wärmetauscher mit dem
ersten Kältemittel-Kreislauf gekoppelt ist.
-
Derartige ”Secondary
loop”-Systeme sind beispielsweise in der
US 2005/0022983 A1 sowie
der
US 6,230,508 B1 beschrieben.
Eine weitere Ausführung eines Systems mit zweitem Wärmekreislauf
ist in der
DE 197
21 111 A1 beschrieben.
-
Sämtlichen
bekannten Offenbarungen gemein ist, dass der Wärmeaustausch
zwischen dem Motorraum und dem Fahrzeug-Innenraum über
Mittel zur Wärmekonvektion bewerkstelligt werden. In der
DE 197 21 111 A1 ist
dabei vorgesehen, dass der dortige Verdampfer über einen
Luftkanal mit einem im Fahrzeug-Innenraum angeordneten Klimaanlagengehäuse
verbunden ist, wobei ein Gebläse zum Einblasen von Luft
in das Klimaanlagengehäuse vorgesehen ist.
US 2005/0022983 A1 sowie
US 6,230,508 B1 arbeiten
jeweils mit zirkulierender Flüssigkeit im zweiten Wärmekreislauf
im Innenraum.
-
Die
vorgenannten Systeme weisen den Nachteil auf, dass zwei aktiv zu
betreibende Kreisläufe erforderlich sind. Diese benötigen
eine zusätzliche Pumpe oder einen zusätzlichen
Ventilator sowie einen zusätzlichen Kältemittel-Vorratsbehälter
im Falle eines auf Flüssigkeit basierenden zweiten Kühlkreislaufes.
Die Systeme sind daher teuer, schwer und nicht besonders platzsparend.
-
Aufgabe
-
Aufgabe
der Erfindung ist daher, eine Klimaanlage des eingangs genannten
Typs für ein Kraftfahrzeug dahingehend zu verbessern, dass
auf einen zweiten Kältemittel-Kreislauf verzichtet werden
kann und dass diese einen geringeren Platzbedarf im Motorraum hat.
-
Darstellung der Erfindung
-
Die
Erfindung wird gelöst durch eine Klimaanlage gemäß Anspruch
1, ein Wärmeaustauschmittel gemäß dem
nebengeordneten Anspruch 10 sowie durch Kraftfahrzeuge gemäß den
nebengeordneten Ansprüchen 11 und 12. Vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Eine
erfindungsgemäße Klimaanlage weist einen außerhalb
des Fahrgastraumes, in einem Motorraum eines Kraftfahrzeuges angeordneten
Kältemittel-Kreislauf auf.
-
Der
Kältemittel-Kreislauf funktioniert in an sich bekannter
Weise mit einem Kompressor, der in aller Regel von einem das Fahrzeug
bewegenden Motor angetrieben wird, um ein Kältemittel,
das im Kältemittel-Kreislauf geführt ist, zu komprimieren,
ein Kondensator zum Kondensieren des gasförmigen und heißen
Kältemittels, ein Druckreduziermittel, beispielsweise ein
Expansionsventil zum Reduzieren des Drucks des kondensierten Kältemittels
sowie Mittel zur Abgabe von Wärmeenergie, beispielsweise ein
Kühler. Im Rahmen der Erfindung sind auch andere Möglichkeiten
zur Aufnahme von Wärme denkbar. Auch andere Aufbauten von
Klimaanlagen sind im Rahmen der Erfindung denkbar.
-
Die
erfindungsgemäße Klimaanlage weist einen Verdampfer
auf, über den dem Fahrgastraum mittelbar Wärmeenergie
entnommen wird. Dazu ist in dem Fahrgastraum ein Klimagerät
angeordnet, wobei Klimagerät und Verdampfer über
Wärmeaustauschmittel miteinander gekoppelt sind.
-
Erfindungsgemäß ist
vorgesehen, dass die Wärmeaustauschmittel dazu ausgebildet
sind, den Wärmeaustausch zwischen dem Fahrgastraum und dem
Verdampfer über das Prinzip der Wärmeleitung zu
verwirklichen.
-
Durch
die Erfindung ist somit der Verzicht auf einen zweiten, aktiven
Kältemittel-Kreislauf möglich, da die Übertragung
von Wärme vom Innen- an den Außenraum der Fahrgastzelle
und umgekehrt über rein passive Mittel möglich
ist. Die Erfindung reduziert das Gewicht der Klimaanlage, den Energieverbrauch
sowie den erforderlichen Bauraum. Darüber hinaus kann eine
höhere Zuverlässigkeit und ein geringerer Wartungsaufwand
erreicht werden.
-
Zur
Verwirklichung einer Wärmeleitung ist gemäß einer
ersten Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass die Wärmeaustauschmittel
Wärmeleitmittel aufweisen. Mit Hilfe derartiger Wärmeleitmittel
lässt sich ein Wärmeaustausch besonders leicht
bewerkstelligen.
-
Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht darüber hinaus vor, dass
die Wärmeleitmittel Material hoher Wärmeleitfähigkeit
aufweisen oder im Wesentlichen oder ganz aus Material hoher Wärmeleitfähigkeit
bestehen. Bevorzugte Wärmeleitfähigkeiten liegen
bei 500 W/(m·K) bis 1200 W/(m·K), bevorzugt bei 800
W/(m·K) bis 1200 W/(m·K) oder mehr.
-
Geeignete
Materialien für die Wärmeleitmittel sind Kohlefasern
bzw. Kohlefasermaterialien wie Kohlefaserverbundwerkstoffe oder
diamantartiger Kohlenstoff (DLC). Diese lassen sich mit Wärmeleitfähigkeiten
von 800 W/(m·K) bis zu 1200 W/(m·K) und mehr herstellen.
Neben der sehr guten Wärmeleitfähigkeit sind Kohlefaserwerkstoffe
leicht und weisen eine geringe Wärmekapazität,
mithin eine geringe Systemträgheit und eine hohe Reaktionsgeschwindigkeit
auf.
-
Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung sind die Wärmeaustauschmittel
zum Fahrgastraum hin als Wärmetauscher ausgebildet. Dann
findet ein Wärmeaustausch mit der Luft des Fahrgastraumes direkt
mit den Wärmeaustauschmitteln statt. Hierdurch lässt
sich die Anzahl erforderlicher Bauteile, der Platzbedarf sowie der
Wirkungsgrad der Klimaanlage optimieren.
-
Gemäß einer
weiteren Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Wärmeaustauschmittel
mehrere Platten aufweist, die bevorzugt parallel zueinander angeordnet
sind. Mit Hilfe solcher Platten lässt sich eine besonders
hohe Wärmemenge zwischen dem Fahrgastraum und dem Motorraum übertragen.
-
Die
Anordnung des Verdampfers an einer Spritzwand, die zwischen Motorraum
und Fahrgastraum des Kraftfahrzeuges regelmäßig
vorgesehen ist, hat die Wirkung, dass eine Klimaanlage gemäß der
Erfindung besonders kompakt aufbaubar ist. Die Anordnung des Verdampfers
an der Spritzwand bewirkt im Übrigen, dass der Motorraum
besser nutzbar für weitere Aggregate des Motorraumes ist.
Eine derartige Klimaanlage lässt sich somit besonders kompakt
aufbauen.
-
Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Wärmeaustauschmittel
durch die Spritzwand zwischen Motorraum und Fahrgastraum des Kraftfahrzeuges
hindurchragen. Dadurch lassen sich die Wärmeaustauschmittel
besonders kompakt aufbauen. Kurze Wärmeaustauschmittel
ermöglichen aufgrund eines niedrigen Wärmeleitwiderstandes
einen Transport größerer Wärmemengen.
-
Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass den Wärmeaustauschmitteln
Abdichtungsmittel zur Abdichtung des Fahrgast-Innenraums zum Motorraum
hin zugeordnet sind. Mit Hilfe solcher Abdichtungsmittel lässt
sich eine bessere Abdichtung und Isolierung des Fahrgastraumes von dem
Motorraum erzielen. Somit kann vermieden werden, dass an den Wärmeaustauschmitteln
vorbei Gase oder Flüssigkeiten aus dem Motorraum in den Innenraum
gelangen, z. B. im Falle eines Defektes der Klimaanlage giftiges
oder brennbares Kältemittel. Darüber hinaus können
derartige Abdichtungsmittel einen Toleranzausgleich ermöglichen,
sodass sich die Klimaanlage leichter montieren lässt.
-
Ein
erster unabhängiger Gedanke der Erfindung betrifft ein
Wärmeaustauschmittel einer Klimaanlage. Dabei ist vorgesehen, dass
das Wärmeaustauschmittel mehrere Platten aufweist, die
bevorzugt parallel zueinander angeordnet sind. Mit Hilfe solcher Platten
lässt sich eine besonders hohe Wärmemenge zwischen
dem Fahrgastraum und dem Motorraum übertragen.
-
Ein
derartiges Wärmeaustauschmittel für eine Klimaanlage
eines Kraftfahrzeuges, das auf dem Prinzip der Wärmeleitung
basiert, ermöglicht einen besonders leichten und kostengünstigen
Aufbau einer Klimaanlage, der darüber hinaus besonders
energiesparend und wartungsfreundlich ist.
-
Ein
weiterer unabhängiger Gegenstand der Erfindung betrifft
ein Kraftfahrzeug mit einer Klimaanlage gemäß dem
zuvor beschriebenen ersten weiteren Erfindungsgedanken.
-
Ein
letzter unabhängiger Gegenstand der Erfindung betrifft
ein Kraftfahrzeug mit einem Wärmeaustauschmittel gemäß der
zuvor beschriebenen Erfindung.
-
Weitere
Ziele, Merkmale sowie vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten
der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnungen. Dabei bilden
sämtliche beschriebenen und/oder bildlich dargestellten
Merkmale in ihrer sinnvollen Kombination den Gegenstand der vorliegenden
Erfindung, auch unabhängig von den Patentansprüchen
und deren Rückbezügen.
-
Kurzbeschreibung der Figuren
-
Die
Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert.
Dabei zeigen schematisch:
-
1 ein
erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug mit einer Klimaanlage
sowie
-
2 ein
erfindungsgemäßes Wärmeaustauschmittel
in vergrößerter Darstellung.
-
Ausführungsbeispiel
-
1 zeigt
ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug 2 mit
einem Fahrgastraum 4 und einem Motorraum 6.
-
In
den Motorraum 6 ist eine Klimaanlage 8 vorgesehen,
die einen geschlossenen Kältemittelkreislauf bereitstellt. über
einen Kompressor 10 wird gasförmiges Kältemittel
verdichtet und dabei erwärmt. In einem Kondensator 12 wird
das verdichtete Kältemittel verflüssigt unter
Abgabe von in dem Kältemittel gespeicherter Wärme.
Durch ein Druckreduktionsmittel 14 wird der Druck des Kältemittels
reduziert und das Kältemittel anschließend einem
Verdampfer 16 zugeleitet, in welchem das Kältemittel
unter Aufnahme von Umgebungswärme wieder verdampft. Das
heiße und verdampfte Kältemittel wird anschließend
wieder dem Kompressor 10 zugeführt.
-
Der
Kompressor 10 wird durch einen Motor 18 angetrieben.
-
An
dem Verdampfer 16 ist ein Wärmeübertragungsmittel 20 angeordnet,
welches auf dem Prinzip der Wärmeleitung basiert. Das Wärmeübertragungsmittel 20 mündet
im Fahrgastraum 4 in eine Klimagerät 22,
welche die Klimatisierung des Innenraums übernimmt, beispielsweise
durch Bereithaltung von Ventilatoren und dergleichen.
-
Die
Wärmeübertragungsmittel 20 sind zum Fahrgastraum 4 hin
als Wärmetauscher ausgebildet, sodass Luft direkt an den
Wärmeübertragungsmitteln 20 vorbeiströmen
kann und dadurch abgekühlt wird.
-
Der
Verdampfer 16 ist an einer Spritzwand 24 angeordnet,
welche Innenraum 4 und Motorraum 6 voneinander
trennt.
-
2 zeigt
eine Ausgestaltung eines Wärmeübertragungsmittels 20.
Das Wärmeübertragungsmittel 20 gemäß der
Ausführungsform nach 2 weist
eine Vielzahl von parallelen, zueinander beabstandeten Platten 26 aus
Kohlefasern auf, die an den Verdampfer 16 angrenzen.
-
Das
Wärmeübertragungsmittel 20 ragt durch die
Spritzwand 24 hindurch und ist zur Spritzwand 24 durch
eine umlaufende Dichtung 28 abgedichtet.
-
- 2
- Kraftfahrzeug
- 4
- Innenraum
- 6
- Motorraum
- 8
- Klimaanlage
- 10
- Kompressor
- 12
- Kondensator
- 14
- Druckreduzierventil
- 16
- Verdampfer
- 18
- Motor
- 20
- Wärmeübertragungsmittel
- 22
- Klimagerät
- 24
- Spritzwand
- 26
- Platten
- 28
- Dichtung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 0768198
B1 [0004]
- - US 2005/0022983 A1 [0006, 0007]
- - US 6230508 B1 [0006, 0007]
- - DE 19721111 A1 [0006, 0007]