-
Die
Erfindung betrifft ein Energieversorgungssystem für Gasbehälter, ein
System zum Erfassen und Übermitteln
von Daten unter dessen Einsatzes und einen Gasbehälter dafür. Die Belieferung und/oder
Wiederbefüllung
von insbesondere kleinen Kunden mit Gasbehältern, insbesondere Gasflaschen
oder Tanks, in denen Gase im komprimierten oder tiefgekühlten Zustand
gelagert werden, stellt die Gasversorger vor eine hohe logistische
Herausforderung. Bevor beim Kundendienst des Gasversorgers neue
Behälter
oder die Befüllung
eines vorhandenen Behälters
geordert werden, warten viele Kunden in der Regel so lange, bis
sich der Behälter
vollständig oder
fast vollständig
geleert hat, und erwarten in der Folge eine rasche Lieferung. Um
zu lange Wartezeiten beim Kunden zu vermeiden ist der Gasversorger daher
gezwungen, sehr kurzfristig zu reagieren. Dies führt dazu, dass auch Lieferungen
mit nur wenig beladenen Fahrzeugen ausgeführt werden müssen und demzufolge
eine entsprechend große
Fahrzeugflotte zu unterhalten ist. Dies ist nicht nur mit hohen
Kosten für
den Gasversorger, sondern auch mit erheblichen Umweltbelastungen
verbunden. Zudem können selbst
kurzzeitige Ausfälle
bei der Versorgung mit Flaschengasen zu Produktionsausfällen und
entsprechenden Kosten beim Kunden führen. Insofern besteht ein
weites Bedürfnis
die Flaschenlogistik zu verbessern und insbesondere den Bedarf zukünftiger Lieferungen
frühzeitig
zu erkennen. Weiterhin besteht bei den Gasversorgern der Wunsch,
den Standort, die Füllung
und/oder den Fülldruck
der von ihm gelieferten Behälter
jederzeit ermitteln zu können. Auch
wäre es
hilfreich, einen Behälterdefekt
mittels einer geeigneten Sensorik zuverlässig aufzuspüren und
den Kunden und/oder den Gasversorger hierüber möglichst rasch und umfassend
auch über
größere Entfernungen
hinweg zu informieren.
-
Um
Informationen über
Gegenstände
an Leitstellen zur Überwachung
zu übermitteln,
sind passive oder aktive Transponder bekannt, mit denen Informationen
mittels geeigneter Lesegeräte
abgerufen werden können.
So werden beispielsweise bei Gütern,
die in Leihbehältern
geliefert werden, Barcode-Aufkleber eingesetzt, die Informationen über den
Inhalt des Behälters,
den Vertreiber oder den Kunden enthalten, und die vor der Auslieferung
auf der Behälteroberfläche befestigt
werden. Mithilfe eines Barcode-Scanners kann so die Information
leicht abgerufen und einer Weiterverarbeitung zugeführt werden.
Ein ähnliches
Informationssystem besteht darin, die entsprechenden Informationen
in einem Mikrochip zu speichern, der an dem Gegenstand befestigt
wird. Die gespeicherte Information kann mittels geeigneter Lesegeräte erfasst
werden.
-
Es
sind auch Systeme bekannt, bei denen Betriebszustände mittels
Sensoren erfasst und die Daten über
eine Funkverbindung an eine Überwachungsstelle übermittelt
werden. Die
DE
10 2007 010 780 A1 beschreibt beispielsweise ein System
zur Überprüfung des
Zustandes von Fahrzeugreifen, bei denen im Reifen Sensoren verschiedene
Parameter, wie beispielsweise Radlast oder Reifenluftdruck ermitteln.
Die erfassten Daten werden kontinuierlich mittels RFID (Radiofrequenz-Identifikation) an
eine im Fahrzeug befindliche Überwachungseinheit
gesendet und dort automatisch mit Normwerten verglichen. Weichen
die gemessenen Werte in sicherheitsrelevanter Weise von den Normwerten
ab, wird automatisch ein Warnsignal an den Fahrzeugführer abgegeben.
-
Die
RFID-Technologie hat sich auch bei der Sicherung und Verfolgung
von Gütern
in Logistiknetzen bewährt,
da mittels der RFID-Technologie selbst einzelne Objekte berührungslos
und eindeutig per Funk identifiziert werden können. So werden beispielsweise
Produktverpackungen mit Mikrochip, Sensoren und Energiespeicher
versehen. Mit Hilfe der Elektronik kann beispielsweise ein unrechtmäßiges Öffnen der
Verpackung erkannt und elektronisch auf der Verpackung dokumentiert
oder einer Leitstelle gemeldet werden (
DE 10 2005 019 064 A1 ).
Aus der
DE 10
2005 033 112 A1 ist ein auf der RFID-Technologie basierendes
System zur automatischen Übergabe
von Stückgütern zwischen
einem Lager und einem Transportmittel bekannt.
-
Passive
RFID-Transponder, deren Informationsinhalt erst durch Induktion
eines äußeren Feldes abgerufen
werden kann, haben den Nachteil einer geringen Reichweite von in
der Regel nur wenigen Metern. Aktive RFID-Transponder benötigen zur Übermittlung
der in ihnen enthaltenen Informationen eine Stromquelle und sind
daher umso unsicherer, je weniger eine kontinuierliche Stromversorgung
dauerhaft gewährleistet
werden kann. Insbesondere bei langen Standdauern der zu überwachenden
Güter besteht
die Gefahr, dass die Stromquelle versiegt und ein Signal nicht mehr
abgegeben werden kann. Erwünscht
wären daher
Systeme, die dauerhaft und zuverlässig betrieben werden können. Insbesondere für den Bereich,
in dem Druckgasflaschen zum Einsatz kommen, besteht der Wunsch,
für verschiedene logistische
oder technische Fragestellungen im Zusammenhang mit dem Einsatz
der Druckgasflaschen bestimmte Abläufe autonom von einer externen
Energieversorgung oder einer begrenzten Energiespeichereinheit betreiben
zu können.
-
Um
das Problem der begrenzten Energieversorgung wenigstens bei einem
Rei fenüberwachungssystem
zu vermeiden, wurde in der
DE
44 02 136 A1 vorgeschlagen, ein im Reifen integriertes
aktives RFID-System mit einem Piezoelement zur Stromerzeugung zu
kombinieren. Beim jedem Latschdurchlauf des Reifens liefert das
Piezoelement einen der Verformung des das Piezoelement enthaltenden
Reifenbereichs entsprechenden Strompuls, der zur Stromerzeugung
der übrigen
Systemkomponenten eingesetzt wird. Ein solches System ist freilich nur
unter den speziellen Voraussetzungen der Überwachung umlaufender Reifen
einsetzbar.
-
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist daher, ein autonom arbeitendes Energieversorgungssystem
zu schaffen, das auf die speziellen Anforderungen des Einsatzes
bei Gasbehältern
zugeschnitten ist, in denen Gase unter Druck oder tiefkalt verflüssigt gelagert
werden. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist auch, ein autonom
arbeitendes System zur Überwachung
und/oder Übermittlung
von Daten zu schaffen, die in Zusammenhang mit dem Einsatz von Gasbehältern stehen,
und einen Gasbehälter dazu
anzugeben.
-
Gelöst ist diese
Aufgabe bei einem Energieversorgungssystem für Gasbehälter und einen System zum Erfassen
und Übermitteln
von Daten sowie einem Gasbehälters
mit den Merkmalen der Patenansprüche
1 und 8 sowie 17. Vorteilhafte Ausgestaltungen dazu sind in den
Unteransprüchen
genannt.
-
Das
erfindungsgemäße Energieversorgungssystem
für Gasbehälter weist
also eine Wandlereinheit auf, mittels der beim Entspannen von im Gasbehälter gespeichertem
Gas elektrische Energie erzeugt wird. Als „Gasbehälter” werden vorliegend alle Behälter zum
Lagern von Gasen im komprimiert gasförmigen Zustand oder im tiefkalt
verflüssigten Zustand
verstanden. In die Lehre der Erfindung soll somit auch das Entspannen
von Gas einbezogen werden, das zuvor beim Ver dampfen von im Behälter tiefkalt
verflüssigt
gelagertem Gas mittels eines Verdampfers auf einen erhöhten Druck
gebracht wurde. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf die
Erzeugung von Strom beim Einsatz des Behälters, also bei laufender Gasentnahme.
Die elektrische Energie dient bevorzugt zur Versorgung von insbesondere elektronischen
Bauelementen, die Daten, die mit dem Einsatz des Behälters in
Verbindung stehen, erfassen und/oder übermitteln. Auf diese Weise
können
beispielsweise elektronische Sensorsysteme betrieben werden, die
beispielsweise den aktuellen Fülldruck
bzw. Füllstand
des Behälters,
den Behälterinhalt
oder einen auftretenden Defekt, etwa eine Leckage, im Behälter selbst
oder in einem an den Behälter
angeschlossenen Verbrauchersystem erfassen. Derartige Erfassungssysteme
können
mit einem Anzeige- und/oder einem Übertragungssystem in Datenverbindung
stehen, mit dem solcherart erfasste Daten Bedienungspersonal angezeigt
oder einer Leitstelle mitgeteilt werden können. Auch das Anzeige- und/oder
das Übertragungssystem
kann von dem erfindungsgemäßen Energieversorgungssystem
mit Strom versorgt werden.
-
Bevorzugt
ist die Wandlereinheit mit einem Gaskanal wirkverbunden, der mit
dem im Behälter gespeicherten
Gas im Strömungsverbindung
steht. Das im Druckgasbehälter
unter Druck stehende Gas wird auf seinem Weg durch den Gaskanal
entspannt und die dabei freiwerdende Energie zum Teil in elektrische
Energie umgewandelt. Entsprechendes gilt für tiefkalt verflüssigt gelagertes
Gas, das nach seiner Verdampfung in einem Verdampfer unter Druck steht
und anschließend
zur Versorgung eines Verbrauchers entspannt wird.
-
Der
Gaskanal ist in einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung in
einer sich direkt am Behälter
oder in einer an den Behälter
angeschlossenen oder sich an einen Verdampfereinheit anschließenden Armatur
vorgesehen. Bei der Armatur handelt es sich beispielsweise um eine
am Behälter
montierte Entnahmearmatur. Da eine solche Entnahmearmatur für den Einsatz
des Behälters
ohnehin erforderlich ist, ist diese Ausgestaltung der Erfindung
besonders wirtschaftlich.
-
Eine
vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass als Gaskanal
der Strömungsweg
des aus dem Behälter
entnommenen Gases innerhalb der Entnahmearmatur vorgesehen ist.
Als „Strömungsweg” sind dabei
die in der Entnah mearmatur vorgesehenen Durchführungen zu verstehen, durch die
das Gas bei der Entnahme, gegebenenfalls nach seiner Verdampfung,
geführt
wird. In diesem Fall ist also kein separater Gaskanal für das erfinddungsgemäße Energieerzeugungssystem
erforderlich.
-
In
einer Alternative zur vorgenannten Ausführungsform ist als Gaskanal
ein Mikrokanal vorgesehen, der den Strömungsweg des aus dem Behälter entnommenen
Gases in der Entnahmearmatur mit der Außenumgebung verbindet. Als „Mikrokanal” wird hier
ein Gaskanal verstanden, bei dem die durch ihn pro Zeiteinheit hindurch
tretende Gasmenge klein gegenüber
dem einem Verbraucher zugeleiteten Gasstrom ist. Beispielsweise
liegt der durch einen solchen Mikrokanal hindurch geführte Gasstrom
bei weniger als einem Prozent, bevorzugt unter einem Promille des
dem Verbraucher zugeleiteten Gasstroms. Diese Alternative hat den
Vorteil, dass eine Entspannung des Gases stetes auf Umgebungsdruck
erfolgt und nicht abhängig
von den Druckanforderungen im Verbraucher sind, weist zugleich jedoch den
Nachteil auf, dass ein, wenn auch kleiner Teil des Gases ungenutzt
in die Umgebung entweicht.
-
Vorteilhafterweise
wirkt die Wandlereinheit mit einem Batterie-Ladegerät zusammen,
aus dem eine wiederaufladbaren Batterie gespeist wird. Bei dieser
Ausführungsform
der Erfindung dient die Stromerzeugung also in erster Linie der
Aufladung der Batterie, die in der Folge Strom unabhängig davon
liefern kann, ob eine Gasentnahme erfolgt oder nicht.
-
Um
den Gasverbrauch zu senken ist es vorteilhaft, dass der Gaskanal
derart in der Entnahmearmatur angeordnet ist, dass beim Absperren
des Behälters
durch die Entnahmearmatur im Gaskanal kein Gas fließt.
-
Als
besonders vorteilhaft erweist sich, wenn die Wandlereinheit ein
Piezoelement umfasst. Das Piezoelement wandelt Schwingungen oder
Druckpulse, die bei der Durchleitung von Gas durch den Gaskanal
praktisch immer auftreten, in elektrischen Strom um. So kann das
Piezoelement beispielweise eine schwingungsfähige Membran oder eine schwingungsfähige Zunge
aufweisen, die im Gaskanal angeordnet ist, also beispielsweise in
der Gasdurchführung
der Entnahmearmatur, und die bei der Gasentnahme in Schwingungen
versetzt wird. Ein hierzu geeignetes Piezosystem ist beispielsweise
ein piezoelektrisches Mikrostromerzeugungsgerät (PMPG, „Piezoelectric Micro Power
Generator”),
der als Halbleiterelement ausgebildet ist und nur ein geringes Volumen
beansprucht. Ein Beispiel für
ein derartiges PMPG ist beipielsweise in dem Artikel: Wonjae Choi, Robert
Xia, John Brewer, Sang Gook Kim: „Piezoelectric Micro Power
Generator: A MEMS-based Portable Power Device” in: MTL Annual Report 2005, Seite
202 (zitiert nach www.mtl.mit.edu) beschrieben.
-
Alternativ
oder ergänzend
zum Piezoelement umfasst die Wandlereinheit einen Thermogenerator.
Als Thermogenerator dient beispielsweise ein Thermoelement oder
eine Anordnung aus mehreren miteinander verschalteten Thermoelementen.
Der Thermogenerator erzeugt elektrischen Strom aus der Temperaturdifferenz
zwischen einer Referenztemperatur, beispielsweise der Umgebungstemperatur,
und der Temperatur des durch den Gaskanal ausströmenden Gases, das infolge seiner
adiabatischen Entspannung stark abgekühlt ist. Diese Variante ist insbesondere
auch beim Einsatz von tiefkalt verflüssigt gelagerten Gasen von
Vorteil, da hier für
den Thermogenerator im Prinzip direkt die Temperaturdifferenz zwischen
der Referenztemperatur und der Temperatur des verflüssigten
Gases genutzt werden kann, ohne dass es einer Entspannung des Gases bedarf.
Jedoch ist die Temperatur nach Verdampfung und anschließender Entspannung
eines zuvor tiefkalt verflüssigten
Gases in der Regel sehr viel niedriger als die Umgebungstemperatur,
sodass eine für
die Stromversorgung elektronischer Verbraucher hinreichende Temperaturdifferenz
gewährleistet
werden kann.
-
Um
die die Leistung des Thermogenerators zumindest im Falle von unter
Druck gelagerten Gasen zu erhöhen,
ist zweckmäßigerweise
im Gaskanal eine Venturidüse
angeordnet, in dessen Bereich den Thermogenerator abgreift.
-
Ein
bevorzugter Einsatzzweck der Erfindung ist ein System zum Erfassen
und Übermitteln
von Daten unter Einsatz eines erfindungsgemäßen Energieerzeugungssystems.
Ein solches System ist mit einer Datenerfassungseinheit, einer mit
der Datenerfassungseinheit verbundenen Datenübertragungseinheit zum Übermitteln
der von der Datenerfassungseinheit übermittelten Daten an eine
Leitstelle und mit Mitteln zum Versorgen der Datenerfassungseinheit und/oder
der Datenübertragungseinheit
mit elektrischer Energie aus dem Energieerzeugungssystem ausgerüstet. Durch
das integrierte Energieversorgungssystem wird eine zuverlässige Energieversorgung
der elektronischen Bauelemente gewährleistet. Ein Ausfall der
Elektronik aufgrund leergelaufener Batterien wird so sicher vermieden.
Die Datenerfassungseinheit umfasst beispielsweise Mittel zum Erfassen
behälterbezogener
Daten, wie beispielsweise des Fülldruckes
oder Füllstandes
des Behälters,
der Zusammensetzung des dem Behälter
entnommenen Gases und/oder Mittel zum Erfassen des Ortes der Druckgasflasche,
etwa über
einen GPS-Empfänger.
-
Als
vorteilhafte Datenübertragungseinheit dient
eine Funkübertragungseinheit
zum direkten oder indirekten Funkfernübertragen der von der Datenerfassungseinheit übermittelten
Daten an eine Leitstelle. Die von der Datenerfassungseinheit ermittelten
Werte werden also per Funk an eine Leitstelle übertragen, in der die Daten
anschließend
verarbeitet werden. Der Begriff „Leitstelle” ist hier
sehr allgemein zu verstehen und umfasst sowohl ein umfangreiches
Kontrollzentrum also auch eine Anzeigeeinheit, mittels der die Daten
einem Benutzer angezeigt werden. Die Daten werden direkt oder indirekt übermittelt.
Bei der direkten Übermittlung
erfolgt eine Übertragung
der Daten von der Datenübertragungseinheit
per Funk unmittelbar an die Leitstelle; bei der indirekten Übertragung
erfolgt die Übermittlung
innerhalb eines Datennetzes zunächst
an einen Knoten, von dem aus die Daten auf eine weitere DFÜ(Datenferübertragung)-Einheit übertragen
und dann weitergeleitet werden. So können beispielsweise die Daten,
die von mehreren an einem Standort eines Kunden aufgestellten Behälter gesendet
werden, zunächst
an einen zentralen, fest beim Kunden installierten und an das Stromnetz
angeschlossenen Knoten übertragen
und von diesem per Funk oder über ein
festes Datennetz, etwa über
Internet, an die Leitstelle übertragen
werden.
-
Vorteilhafterweise
umfasst die Funkübertragungseinheit
einen WLAN- oder einen Bluetooth-Adapter für eine Kommunikation über ein
WLAN- oder Bluetooth-Netz.
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor,
dass die Funkübertragungseinheit
einen RFID-Transponder umfasst. Durch den Einsatz der RFID-Technik
lassen sich individualisierbare Informationen einzelner Behäl ter per Funk übertragen.
Es ist der Leitstelle somit leicht möglich, die Informationen dem
entsprechenden Behälter
zuzuordnen und gegebenenfalls zu reagieren.
-
Eine
abermals zweckmäßige Ausgestaltung der
Erfindung sieht vor, dass die Funkübertragungseinheit mit einem
Telefondienst in Datenaustausch bringbar ist und die Übertragung
der Daten in einem Mobilfunkstandard, beispielsweise im GSM oder UMTS-Standard
erfolgt. Auf diese Weise kann die Übertragung der Daten beispielsweise
als Kurzmitteilung (SMS) an die Leitstelle oder an ein Mobiltelefon eines
Außendienst-Mitarbeiters
des Gasversorgers gesendet werden.
-
Bevorzugt
ist die Datenerfassungseinheit mit Mitteln zum Erfassen des Fülldruckes
bzw. des Füllstandes
des Behälters
wirkverbunden. Als Mittel zum Erfassen des Fülldruckes kommt insbesondere
das zur Energieversorgung eingesetzte Piezoelement oder der Thermogenerator
selbst in Betracht. Die bei der allmählichen Entleerung des Behälters einsetzende
Verringerung der Druckdifferenz drückt sich in einer Veränderung
der vom Piezoelement aufgenommenen Schwingungen bzw. in einer Veränderung
der vom Thermogenerator erfassten Temperaturdifferenz aus. Diese Änderung
kann unmittelbar dazu genutzt werden, eine Information über den
Fülldruck
bzw. den noch im Behälter
herrschenden Überdruck
zu gewinnen, es bedarf keines eigenen Sensors zur Füllstandserfassung.
-
Die
Funkübertragungseinheit
kann zweckmäßigerweise
kontinuierlich, in vorbestimmten Abständen oder in Abhängigkeit
eines vorherbestimmten Ereignisses Signale an die Leitstelle absenden. So
kann der Funkübertragungseinheit
ein Mikrochip zugeordnet sein, in der bestimmte Sollwerte für die von
der Datenerfassungseinheit übermittelten
Daten hinterlegt sind. Erst bei einer Abweichung von den Sollwerten
wird ein entsprechendes Signal an die Leitstelle abgesendet. Beispielsweise
wird ein Signal dann abgesendet, wenn der Fülldruck des Behälters einen
bestimmten, vorgegebenen Wert unterschreitet. Die Leitstelle kann
dann frühzeitig
entsprechende logistische Maßnahmen
anordnen, um den Behälter zu
befüllen
oder gegen einen vollen Behälter
auszutauschen.
-
Um
auch die sichere Übertragung
von Funkdaten über
sehr große
Reichweiten zu gewährleisten kann
es sich als vorteilhaft erweisen, wenn das System der Daten erfassung
und der Datenübertragung in
ein hierarchisches Netzwerk von Datenübermittlungseinheiten integriert
ist. Auf diese Weise können etwa
Daten von einzelnen Behältern über eine
kurze Distanz an einen Knoten übermittelt
werden, der an ein festes Datennetz angeschlossen ist oder über einen
starken Sender zur Funkübertragung
verfügt.
-
Die
erfindungsgemäße Lehre
umfasst auch eine Entnahmeeinheit für einen Gasbehälter nach Anspruch
17, insbesondere für
eine Druckgasflasche, die mit einen Energieversorgungssystem nach einem
der Ansprüche
1 bis 8 und/oder einem System zum Erfassen und Übermitteln von Daten nach einem der
Ansprüche
9 bis 16 ausgerüstet
ist. Der Begriff der „Entnahmeeinheit” soll hier
insbesondere alle Arten von Gasflaschenventilen für Druckgasflaschen umfassen.
-
Anhand
der Zeichnungen sollen nachfolgend Ausführungsbeispiele der Erfindung
näher erläutert werden.
In schematischen Ansichten zeigen:
-
1:
Eine Energieversorgungseinheit und eine daran angeschlossene Einheit
zur Datenerfassung und -übermittlung,
-
2:
Den Ausschnitt einer Entnahmearmatur für Druckgasflaschen mit eingebauter
Energieversorgungseinheit und eingebauter Einheit zur Datenerfassung
und Datenübermittlung,
und
-
3:
Ein hierarchisches Netzwerk von Einheiten zur Datenerfassung und
-übermittlung.
-
Die
in 1 gezeigte Einheit 1 zur Datenerfassung
und -übermittlung
weist vier auf einer Platine 2 montierte elektronische
Bauelemente auf, und zwar einen aktiven Radiofrequenz-Identifikations-Transponder 3 (Funkübertragungseinheit)(RFID-Transponder),
einen Mikroprozessor (Datenerfassungseinheit) 4, eine wiederaufladbare
Batterie 5 und ein Batterie-/-Ladegerät 6. Die Batterie 5 dient
zur Stromversorgung des RFID-Transponders 3 und des Mikroprozessors 4 über Stromversorgungsleitungen 8, 9. Die
Batterie 5 wird über
eine Ladeleitung 11 vom Ladegerät 6 aufgeladen. Hierzu
ist das Ladegerät 6 über eine
Stromversorgungsleitung 12 mit einer Energieversorgungseinheit 13 verbunden.
-
Bei
der Energieversorgungseinheit (Energieerzeugungseinheit) 13 handelt
es sich beispielsweise um ein Piezoelement oder um einen Thermogenerator.
Die Energieversorgungseinheit 13 dient dazu, die bei der
Entspannung eines Gases, das einem (in 1 nicht
gezeigten) Gasbehälter
entnommen wurde, freiwerdende Energie teilweise in elektrische Energie
umzuwandeln, wie weiter unten näher
erläutert werden
wird. Bei einem Piezoelement werden durch den Gasstrom induzierte
mechanische Veränderungen
zur Stromerzeugung genutzt, beispielsweise eine durch das vorbeiströmende Gas
hervorgerufene Vibration einer schwingfähige Membran oder Zunge. Bei
einem Thermogenerator wird die durch die adiabatische Entspannung
hervorgerufene Temperaturdifferenz zwischen dem sich abkühlenden,
ausströmenden
Gas und einer festen Referenztemperatur, beispielsweise der Umgebungstemperatur
ausgenutzt, um Strom zu erzeugen. Die von der Energieerzeugungseinheit 13 durch
die Stromversorgungsleitung 12 geleiteten Ströme werden
im Ladegerät 6 in Ladestrom
für die
Batterie 5 umgewandelt und über die Ladeleitung 11 der
Batterie 5 zugeführt.
-
Zugleich
können
aufgrund der Charakteristik der von der Energieversorgungseinheit 13 erzeugten Ströme Informationen über bestimmte
Parameter des Gases gewonnen werden. Umfasst beispielsweise die
Energieversorgungseinheit 13 ein Piezoelement mit einer
schwingfähigen
Membran, so ist die Frequenz der Schwingung der schwingenden Membran
von der Geschwindigkeit des vorbeiströmenden Gases abhängig. Während der
Gasentnahme verringert sich, aufgrund des abnehmenden Drucks im Gasbehälter oder
einer Gaszuleitung, die Geschwindigkeit des austretenden Gases und
folglich auch die Frequenz der Schwingung der Membran. Folglich stellt
die Frequenz der Schwingung der Membran einen Parameter dar, der
auch vom Druck im Behälter abhängt. Bei
Vornahme einer geeigneten Kalibrierung kann der Druck direkt aufgrund
der Schwingungsfrequenz der Membran bestimmt werden. Weist die Energieerzeugungseinheit 13 einen
Thermogenerator auf, führt
die Verringerung des Drucks im Gasbehälter oder der einer Gaszuleitung
zu einer Reduktion der Temperaturdifferenz bei der Entnahme des
Gases und somit zugleich auch zu einer Verringerung der anliegenden
Spannung. Aus dem Spannungsverlauf am Thermoelement können somit Rückschlüsse über den
Fülldruck
im Druckgasbehälter
gezogen werden.
-
Derartige,
gasbezogene Informationen werden über eine Datenleitung 14 dem
Mikroprozessor 4 zugeleitet. Im Mikroprozessor 4 werden
die gemessenen Werte mit eingegebenen Sollwerten verglichen oder
nach einem vorgegebenen Programm verarbeitet. Bei Vorliegen einer
bestimmten logischen Bedingung, beispielsweise, wenn die gemessenen Werte
der Frequenz auf einen Druck hinweisen, der einen bestimmten Mindestfülldruck
unterschreitet, übermittelt
der Mikroprozessor über
eine weitere Datenleitung 15 eine Information an den RFID-Transponder 3,
der daraufhin mittels eingebauter Antenne 16 ein Funksignal 17 an
eine Leitstelle 18 oder einen Knoten übermittelt. Nach Erhalt der
Information kann die Leitstelle entsprechend reagieren und – im Falle der
Information über
einen nur noch geringen Restdruck im Behälter, logistische Maßnahmen
zur Widerbefüllung
oder zum Austausch des Behälters
vorbereiten. Im Rahmen der Erfindung können darüber hinaus auch – hier nicht
gezeigt – zusätzliche
Sensoren vorgesehen sein, die bestimmte Parameter des Gases, des
Behälters
oder der Anordnung insgesamt messen und die ebenfalls von der Batterie 5 mit Strom
versorgt werden. Beispielsweise kann ein solcher Sensor den Öffnungszustand
einer Entnahmearmatur erfassen, oder die Zusammensetzung des Gases,
oder das Vorliegen eines bestimmten Betriebszustands. Ebenso ist
es im Rahmen der Erfindung möglich,
anstelle eines Datenfernübertragungssystems
oder ergänzend
zu diesem Anzeigeelemente vorzusehen, mit denen vor Ort das Vorliegen
bestimmter Zustände
angezeigt werden. Beispielsweise könnte der Mikroprozessor mit
einer LCD-Anzeigeeinheit verbunden sein, an der die jeweiligen Daten
direkt vor Ort abgelesen werden können.
-
2 zeigt
ausschnittsweise einen Behälter, im
Ausführungsbeispiel
eine Gasflasche (Gasbehälter,
Behälter)
20,
mit Entnahmearmatur
21, bei der eine Anordnung der in
1 gezeigten
Art vorgesehen ist. Die Entnahmearmatur
21 ist in an sich
bekannter Weise mit einem konischen Gewinde
22 in ein entsprechendes
Gewinde der Gasflasche
20 eingeschraubt und mit einer zentralen
Bohrung
24 versehen. Von der zentralen Bohrung
24 zweigt
eine seitliche Bohrung
25 ab, die in einen gleichfalls
mit einem Gewinde versehenen Austrittsstutzen
26 ausmündet, der
zum Anschließen
eines Gasverbrauchers bestimmt ist. In der zentralen Bohrung
24 ist ein
Verschlussstück
28 angeordnet,
das sich im Schließzustand
der Entnahmearmatur
21 unter der Kraft einer Druckfeder
29 von
einem Ventilsitz
31 dichtend abstützt. Die Entnah mearmatur
21 ist
mit einem Handrad
32 ausgerüstet, das mit einer Gewindespindel
33 zusammenwirkt.
Die Gewindespindel
33 umgreift eine mit dem Verschlussstück (Ventilsitz)
31 verbundene
Spindel
34. Durch Betätigen
des Handrads
32 wird die Spindel
34 und damit
das Verschlussstück
28 gegen
die Wirkung der Druckfeder
29 angehoben und die Entnahmearmatur
21 damit geöffnet, womit
Gas aus der Gasflasche
20 durch die zentrale Bohrung
24 in
die seitliche Bohrung
25 und von dort zu einem Gasverbraucher
strömt.
Derartige Ventile sind seit langer Zeit bekannt und beispielsweise
in der
DE 11 98 628
A beschrieben.
-
Die
in 2 gezeigte Entnahmearmatur 21 unterscheidet
sich jedoch von Entnahmearmaturen nach dem Stande der Technik dadurch,
dass in der zentralen Bohrung 24 eine Energieversorgungseinheit 36 eingebaut
ist. Die Energieversorgungseinheit 36 umfasst ein Piezoelement,
das mit einem in die zentrale Bohrung 25 hineinragenden
schwingungsfähigen
Element 37, beispielsweise einer Zunge oder einer Membran
ausgerüstet
ist, und dessen Schwingungen vom Piezoelement in elektrische Energie umgewandet
werden. Beispielsweise umfasst die Energieversorgungseinheit 36 ein
piezoelektrisches Mikrostromerzeugungsgerät (PMPG), das als geringvolumiges
Halbleiterelement ausgebildet ist. Beim Betätigen des Handrads 32 strömt Gas aus
dem Behälter
mit hoher Geschwindigkeit durch die zentrale Bohrung 24 der
Entnahmearmatur 21. Dadurch wird das schwingungsfähige Element 37 zu
Schwingungen angeregt, aus denen das in der Energieversorgungseinheit 36 enthaltene
Piezoelement Strom erzeugt. Von der Energieversorgungseinheit 36 aus führt eine
Strom(versorgungs)leitung 38, die durch eine druckfest
abgedichtete Durchführung 39 durch das
Ventilgehäuse
hindurch geführt
ist, zu einer Datenerfassungs- und -übermittlungseinheit 40.
Die Datenerfassungs- und -übermittlungseinheit 40 entspricht
der in 1 gezeigten Art und enthält einen aktiven RFID-Transponder,
einen Mikroprozessor, eine wiederaufladbare Batterie und ein Ladegerät und wird
in der oben beschriebenen Weise von der Energieversorgungseinheit 36 mit
elektrischem Strom versorgt.
-
Sofern
die in der Datenerfassungs- und -übermittlungseinheit 40 enthaltene
Batterie nicht im vollen Ladezustand ist, wird dieser Strom vorwiegend dazu
genutzt, über
das Ladegerät
die Batterie aufzuladen. In Abhängigkeit
von der Geschwindigkeit des durch die zentrale Bohrung 24 hindurchströmenden Gases ändert sich die
Frequenz der Schwingung des schwingungsfähigen Elements 37 und
damit die Charakteristik des vom Piezoelement erzeugten Stromes.
Dieser Umstand kann in der bereits oben beschriebenen Weise dazu
genutzt werden, eine Information über den Fülldruck im Behälter 20 zu
gewinnen. Der in der Datenerfassungs- und -übermittlungseinheit 40 eingebaute
Mikroprozessor leitet aus dem eingehenden Stromsignal eine Information über den
Füllzustand
des Druckgasbehälters
ab, die er an den RFID-Transponder weitergibt. Über eine Antenne 41 des
RFID-Transponders werden die Daten per Funk einer Leitstelle übermittelt.
Anstelle eines Piezoelements kann im Übrigen auch ein Thermogenerator
vorgesehen sein, dass aus der Temperaturdifferenz im Innern der
zentralen Bohrung 24 und beispielsweise der Umgebungstemperatur
Strom erzeugt. In diesem Fall ist durch die Durchführung 39 eine
Leitung des Thermogenerators geführt, über die die
Temperatur der Umgebung abgegriffen wird.
-
Die
In 2 gezeigte Ausführungsform der Erfindung bezieht
sich auf die Erzeugung von Strom bei einer Entnahmearmatur für Druckgase.
In ganz entsprechender Weise kann eine Energieerzeugungseinrichtung
auch in einer Armatur vorgesehen sein, die sich an den Verdampfer
eines tiefkalt verflüssigt
gelagerten Gases anschließt.
-
3 zeigt
eine Anordnung, bei die Daten mehrere Datenerfassungs- und -übermittlungseinheiten 43 nicht
direkt einer Leitstelle 44 übermittelt werden, sondern über Vermittlung
eines Knotens 45. Der Knoten 45 kann dabei beispielsweise
auch am Standort der den Datenerfassungs- und -übermittlungseinheiten 43 zugeordneten
Gasbehälter
installiert und über
ein DFÜ-Netz 46,
etwa dem Telefon-Festnetz oder einem Mobilfunknetz, mit der Leitstelle 44 verbunden
sein. In diesem Falle genügt
eine nur geringe Reichweite der Signale, die von den Datenerfassungs-
und -übermittlungseinheiten 43 ausgesendet
werden, um eine zuverlässige Übermittlung der
Daten an die Leitstelle 44 zu gewährleisten.
-
Die
Erfindung ist für
eine Vielzahl von Anwendungen geeignet, bei denen im Zusammenhang mit
dem Einsatz von Gasbehältern
für die
Lagerung von Druckgasen oder tiefkalt verflüssigten Gasen die Erzeugung
kleiner Ströme
wünschenswert
oder erforderlich ist. Insbesondere eignet es sich zur Stromversorgung
für elektronische
Bauelemente, mit denen bestimmte Funktionen oder Parameter, die
in Zusammenhang mit dem Betreib des Gasbehälters stehen, erfasst werden.
Beispielsweise handelt es sich bei solchen elektronischen Elementen
um eine Fern-Fülldruckskontrolle
oder um Elemente, die, mit einer zusätzlichen, hierzu geeigneten
Sensorik, eine Messung der Zusammensetzung des Gases im Behälter oder
die Ortung der Flasche, beispielsweise über ein GPS-System erlauben.
-
- 1
- Einheit
zur Datenerfassung und -übermittlung
- 2
- Platine
- 3
- RFID-Transponder/Funkübertragunseinheit
- 4
- Mikroprozessor/Datenerfassungseinheit
- 5
- Batterie
- 6
- Ladegerät/Batterie-ladegerät
- 7
-
- 8
- Stromversorgungsleitung
- 9
- Stromversorgungsleitung
- 10
-
- 11
- Ladeleitung
- 12
- Stromversorgungsleitung
- 13
- Energieversorgungseinheit/Energieerzeugungseinheit
- 14
- Datenleitung
- 15
- Datenleitung
- 16
- Antenne
- 17
- Funksignal
- 18
- Leitstelle
- 19
- Sensor
- 20
- Gasbehälter/Gasflasche/Behälter
- 21
- Entnahmearmatur
- 22
- konisches
Gewinde
- 23
-
- 24
- zentrale
Bohrung
- 25
- seitliche
Bohrung
- 26
- Austrittsstutzen
- 27
-
- 28
- Verschlussstück
- 29
- Druckfeder
- 30
-
- 31
- Ventilsitz
- 32
- Handrad
- 33
- Gewindespindel
- 34
- Spindel
- 35
-
- 36
- Energieversorgungseinheit
- 37
- Schwingungsfähiges Element
- 38
- Stromleitung
- 39
- Durchführung
- 40
- Datenerfassungs-
und übermittlungseinheit
- 41
- Antenne
- 42
-
- 43
- Datenerfassung-
und -übermittlungseinheit
- 44
- Leitstelle
- 45
- Knoten
- 46
- DFÜ-Netz