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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Parksperre gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Derartige
Parksperren werden insbesondere in Kraftfahrzeugen mit einem automatischen
oder automatisierten Getriebe eingesetzt, wobei der Fahrer über
einen Wählhebel eine Parkstufe (P) oder andere Betriebsstufen,
wie beispielsweise Neutral (N), Drive (D) oder Revers (R) wählen
kann.
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Sperrklinken
der beschriebenen Art werden zwar im allgemeinen durch eine Feder
in Richtung der Freigabestellung vorgespannt, so dass sie nicht unbeabsichtigt
in die Sperrstellung fallen können. Allerdings besteht
die Möglichkeit, dass eine Sperrklinke unter ungünstigen
Betriebsbedingungen zu Schwingungen angeregt wird, die zu einem
unkontrollierten Einlegen der Parksperre führen können. Das
führt im allgemeinen dazu, dass die Sperrklinke oder andere
Komponenten der Parksperre zerstört werden, wodurch die
Parksperre außer Funktion gesetzt wird und in aufwendiger
Weise repariert werden muss.
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Aus
der
DE 102 45 951 A ist
bereits eine Parksperre bekannt, bei welcher zur Dämpfung
der Sperrklinkenbewegung eine Dämpfungsfeder vorgesehen
ist, die zwischen Sperrklinke und Gehäuse eingespannt ist.
Weiterhin ist aus der
DE
10 2004 058 332 A1 eine Parksperre bekannt, bei der zur Dämpfung
der Sperrklinkenbewegung wahlweise ein hydraulischer Dämpfer
oder eine Reibungskupplung vorgesehen ist.
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Vor
diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Parksperre der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art zu schaffen, bei der
in technisch einfacher Weise unkontrollierte Schwingungen der Sperrklinke
und damit ein unbeabsichtigtes Einlegen der Parksperre vermieden
werden.
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Die
Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des
Hauptanspruches, während vorteilhafte Ausgestaltungen und
Weiterbildungen der Erfindung den Unteransprüchen entnehmbar
sind.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass das genannte Problem
durch eine Einrichtung lösbar ist, die gezielt schnelle
Schwingungsbewegungen der Sperrklinke dämpft, die langsamere
Bewegung beim Einlegen oder Auslegen der Sperrklinke der Parkbremse
jedoch nicht behindert.
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Demnach
geht die Erfindung aus von einer Parksperre, insbesondere für
Kraftfahrzeuge, umfassend eine zwischen einer in eine Sperrverzahnung eingreifenden
Sperrstellung und einer außer Eingriff befindlichen Freigabestellung
an einer Gehäusestruktur oder dergleichen verstellbar angeordnete Sperrklinke,
und eine Einrichtung zum Verhindern einer unkontrollierten Bewegung
der Sperrklinke in ihrer Freigabestellung. Zur Lösung der
gestellten Aufgabe ist dabei vorgesehen, dass die Sperrklinke eine der
beiden Komponenten, nämlich die elektrisch leitende Komponente
oder die magnetische Komponente einer Wirbelstrombremse bildet,
wobei die jeweils andere dieser Komponenten der Gehäusestruktur
zugeordnet ist.
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Eine
typische Funktionsweise von Wirbelstrombremsen ist, dass ihre Bremswirkung
mit zunehmender Relativbewegung der beiden die Wirbelstrombremse
bildenden Komponenten relativ zueinander ansteigt, so dass entsprechend
der vorne genannten Aufgabe der Erfindung die langsamen Verstellbewegungen
der Sperrklinke nicht oder im wesentlichen nicht behindert werden,
schnellere Schwingungen jedoch wirkungsvoll unterbunden werden können.
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Für
die konstruktive Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Wirbelstrombremse bestehen unterschiedliche Möglichkeiten.
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Eine
besondere einfache Ausgestaltung sieht vor, dass die Sperrklinke
selbst aus einem elektrisch leitenden Material besteht, d. h. die
elektrisch leitende Komponente der Wirbelstrombremse bildet und
mit einer an der Gehäusestruktur vorgesehenen geeigneten
Magnetanordnung zusammenwirkt.
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Gemäß einer
andere Ausgestaltung der Erfindung ist an der Sperrklinke ein aus
einem elektrisch leitenden Material bestehendes Bauteil angeordnet,
so dass die Sperrklinke selbst aus einem für deren Sperraufgabe
geeigneten Material gebildet sein kann, während das an
der Sperrklinke angeordnete Bauteil aus einem für dessen
Funktion geeigneten Material besteht.
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Die
Anordnung der elektrischen Komponente einerseits und der magnetischen
Komponente andererseits kann auch vertauscht sein, wobei gemäß einer
anderen Ausgestaltung der Erfindung an der Sperrklinke eine Magnetanordnung
befestigt ist und die elektrisch leitende Komponente dann der Gehäusestruktur
zugeordnet ist.
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Die
der Gehäusekomponente zugeordnete elektrisch leitende Komponente
kann ein gesondertes, an der Gehäusestruktur befestigtes
Bauteil sein oder gemäß einer anderen Ausgestaltung
der Erfindung in die Gehäusestruktur durch Bearbeitung
eingearbeitet sein.
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Eine
bevorzugte konstruktive Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass
die elektrisch leitende Komponente durch wenigstens eine an der
Sperrklinke befestigte Platte gebildet ist, die beidseitig von einer
an der Gehäusestruktur angeordneten Magnetanordnung umfasst
wird, wie anhand eines Ausführungsbeispieles näher
erläutert wird.
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Um
die Wirkung der Wirbelstrombremse zu verstärken, können
an der Sperrklinke mehrere zueinander parallel angeordnete Platten
befestigt sein, die jeweils von einer zugeordneten Magnetanordnung
umfasst werden.
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Als
elektrisch leitendes Material kommen beispielsweise Kupfer, Aluminium
und dergleichen in Betracht. Die Magnetanordnung kann aus Permanentmagneten,
Elektromagneten, einem Magnetfluid usw. bestehen.
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Die
Erfindung lässt sich anhand mehrerer Ausführungsbeispiele
weiter erläutern. Dazu ist der Beschreibung eine Zeichnung
beigefügt. In dieser zeigen
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1 schematisch
in einer Seitenansicht eine Parksperre mit einer an der Sperrklinke
angeordneten Platte aus einem elektrisch leitenden Material,
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2 schematisch
eine Draufsicht auf eine Sperrklinke gemäß der 1 mit
einem der Platte einseitig zugeordneten Magneten,
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3 eine
Ansicht etwa gemäß der 2, jedoch
mit einer die Platte beidseitig umgreifenden Magnetanordnung, und
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4 eine
Ansicht etwa gemäß den 2 und 3,
jedoch mit zwei Platten und jeweils einer einer jeden Platte zugeordneten,
diese zweiseitig umgreifenden Magnetanordnung.
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1 zeigt
eine Parksperre beispielsweise für ein Automatgetriebe
eines Kraftfahrzeuges. Ein Parksperrenrad 2 ist auf einer
nicht dargestellten, mit einer Abtriebswelle des Getriebes verbundenen
Welle angeordnet. Das Parksperrenrad 2 hat auf seinem Umfang
eine Sperrverzahnung 4.
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Eine
Sperrklinke 6 ist auf einem Bolzen 8 an einer
Gehäusestruktur 9 in Richtung des Pfeils 10 zwischen
der in 1 dargestellten Sperrstellung, bei der ein an
der Sperrklinke 6 ausgebildeter Sperrzahn 12 in
die Sperrverzahnung 4 eingreift, und einer aus der Sperrstellung
zurückgezogenen Freigabestellung schwenkbar gelagert. Die
Sperrklinke 6 weist an ihrer von dem Sperrzahn 12 abgewandten Seite
einen Klinkenhaken 14 auf, der in einem Führungsschlitz 16 einer
Führungsplatte 18 geführt ist. Zwischen
der Sperrklinke 6 und der Gehäusestruktur 9 ist
eine Feder 20 vorgesehen, die die Sperrklinke bei Nichtbetätigung
in Freigabestellung am Anschlag an der Führungsplatte 18 halten
soll. Die Kraftrichtung der Feder 20 ist mit 21 bezeichnet.
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An
dem von dem Bolzen 8 abgewandten Ende der Sperrklinke 6 ist
eine Platte 22 aus einem elektrisch leitenden Material
angeordnet, die eine der beiden Komponenten einer Wirbelstrombremse
bildet. Sie wirkt mit einem in 1 nicht
dargestellten, die andere Komponente der Wirbelstrombremse bildenden
Magneten zusammen, wie insbesondere aus den 2 und 3 hervorgeht.
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2 zeigt
in einer Draufsicht eine Sperrklinke 24 mit einer daran
angeordneten Platte 26 aus einem elektrisch leitenden Material,
und einen an der Gehäusestruktur 28 angeordneten
Magneten 30, an dem entlang sich die Platte 26 bei
ihrer Verstellbewegung zwischen Sperrstellung und Freigabestellung bewegt.
Wenn die Sperrklinke 24 aufgrund besonderer Betriebsumstände
zu einer Schwingung angeregt wird, die beim Fehlen einer Dämpfung
sich aufschaukeln und dazu führen könnte, dass
die Sperrklinke in ihre Sperrstellung fällt, dann wird
in der aus der Platte 26 und dem Magneten 30 gebildeten
Wirbelstrombremse in an sich bekannter Weise ein Wirbelstrom erzeugt,
welcher dem durch den Magneten 30 erzeugten Magnetfeld
ein Magnetfeld entgegensetzt, welches eine Dämpfung der
Schwingungsbewegung der Sperrklinke 24 bewirkt.
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3 zeigt
eine Anordnung ähnlich der 2 mit einer
Sperrklinke 32 und einer daran angeordneten Platte 34.
Die mit der Platte 34 zusammenwirkende Magnetanordnung
besteht aus zwei die Platte 34 beidseitig umgreifen den
Magneten 36, 38, deren Dämpfungswirkung
gegenüber der Anordnung der 2 verbessert
ist.
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4 zeigt
ein Ausführungsbeispiel mit einer ”mehrstufigen” Wirbelstrombremse.
Dazu ist die Sperrklinke 40 mit zwei elektrisch leitenden
Platten 42, 44 ausgestattet, deren jede durch
eine zweiseitige Magnetanordnung mit den Magneten 46, 48 bzw. 50, 52 zusammenwirkt.
Diese Anordnung bietet eine weitere Verstärkung der Dämpfungswirkung
etwa gegenüber der 3.
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Es
sei bemerkt, dass in den vorliegenden Figuren als magnetische Komponenten
der Wirbelstrombremse jeweils Permanentmagneten dargestellt sind.
Es versteht sich jedoch, dass anstelle der Permanentmagneten auch
beispielsweise Elektromagneten, Einrichtungen mit einem Magnetfluid
oder dergleichen eingesetzt werden können.
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Darüber
hinaus ist auch beispielsweise eine kinematische Umkehrung der in
den 2 bis 4 dargestellten Anordnung möglich,
d. h. die magnetische Komponente ist jeweils an der Sperrklinke
angeordnet, während eine elektrisch leitende Komponente
an der Gehäusestruktur angeordnet oder in diese durch Bearbeitung
eingearbeitet ist, wie nicht im einzelnen dargestellt zu werden
braucht.
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- 2
- Parksperrenrad
- 4
- Sperrverzahnung
- 6
- Sperrklinke
- 8
- Bolzen
- 9
- Gehäusestruktur
- 10
- Pfeil
- 12
- Sperrzahn
- 14
- Klinkenhaken
- 16
- Führungsschlitz
- 18
- Führungsplatte
- 20
- Feder
- 21
- Kraftrichtung
der Feder
- 22
- Platte
- 24
- Sperrklinke
- 26
- Platte
- 28
- Gehäusestruktur
- 30
- Magnet
- 32
- Sperrklinke
- 34
- Platte
- 36
- Magnet
- 38
- Magnet
- 40
- Sperrklinke
- 42
- Platte
- 44
- Platte
- 46
- Magnet
- 48
- Magnet
- 50
- Magnet
- 52
- Magnet
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10245951
A [0004]
- - DE 102004058332 A1 [0004]