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Es
wird ein optoelektronisches Bauteil angegeben, das insbesondere
mehrere Halbleiterchips zur Emission von elektromagnetischer Strahlung, vorzugsweise
im sichtbaren Spektralbereich, aufweist, die auf einem gemeinsamen
Träger angeordnet sind.
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Bisher
werden als Träger hauptsächlich keramische Trägerplatten
eingesetzt, die so ausgeführt sind, dass sie beim Kunden
auf Leiterplatten aufgelötet werden können. Die
unterschiedlichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten der keramischen Trägerplatte
und der Leiterplatte führen jedoch häufig zu Problemen
in der Zykelbeständigkeit.
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Daher
besteht eine zu lösende Aufgabe vorliegend darin, ein optoelektronisches
Bauteil anzugeben, das für eine zykelstabile Verbindung
mit einem Schaltungsträger geeignet ist.
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Diese
Aufgabe wird durch ein optoelektronisches Bauteil gemäß Patentanspruch
1 gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen des optoelektronischen Bauteils
sind in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform umfasst das optoelektronische
Bauteil einen Träger, der einen Grundkörper und
Durchkontaktierungen aufweist, die in dem Grundkörper angeordnet
sind, sowie mindestens einen optoelektronischen Halbleiterchip,
der auf dem Träger angeordnet ist, wobei die Durchkontaktierungen
ein thermisch leitendes Material enthalten, das eine höhere
Wärmeleitfähigkeit aufweist als ein Grundmaterial
des Grundkörpers.
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Das
Grundmaterial weist mit Vorteil einen thermischen Ausdehnungskoeffizienten
auf, der an den thermischen Ausdehnungskoeffizienten eines Schaltungsträgers,
auf welchem das optoelektronische Bauteil angeordnet werden kann,
angepasst ist. Die Wärmeleitfähigkeit des Grundmaterials
spielt hierbei eine untergeordnete Rolle. Denn mittels des in den
Durchkontaktierungen enthaltenen thermisch leitenden Materials kann
im Träger insgesamt eine gute Wärmeleitung erzielt
werden. Die Wärmeleitfähigkeit des Trägers
lässt sich beispielsweise durch die Anzahl der Durchkontaktierungen
steigern. Weiterhin kann die Wärmeleitfähigkeit
durch eine geeignete Wahl des thermisch leitenden Materials verbessert
werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung erstrecken sich die Durchkontaktierungen
quer, das heißt nicht parallel, zu einem Montagebereich
des Trägers, auf welchem der mindestens eine optoelektronische
Halbleiterchip angeordnet ist. Die Wärmeleitung erfolgt
somit ebenfalls quer zum Montagebereich.
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Vorteilhafterweise
ermöglicht der Aufbau des Trägers aus einem Grundkörper
und Durchkontaktierungen, dass die thermischen Eigenschaften des Trägers
wie thermischer Ausdehnungskoeffizient und Wärmeleitfähigkeit
durch die Wahl verschiedener Materialien für den Grundkörper
und die Durchkontaktierungen unabhängig voneinander festgelegt
werden können.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung ist das Grundmaterial des Grundkörpers
elektrisch isolierend. Dies erlaubt die Anordnung von elektrischen Leiterbahnen
auf dem Grundkörper, ohne dass diese durch den Grundkörper
kurz geschlossen würden.
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Mit
Vorteil enthält das Grundmaterial ein Kunststoffmaterial.
Vorzugsweise setzt sich das Grundmaterial aus einer Kunststoffmatrix
und Fasergewebe zusammen. Insbesondere weist das Grundmaterial ein
Laminat aus Harz und Glasfasergewebe auf. Das Harz kann ein Epoxidharz
oder ein Bismaleinimid sein. Derartige Materialien sind unter dem
Namen FR4, FR5 oder BT bekannt. Sie zeichnen sich durch eine hohe
Kriechstromfestigkeit und eine geringe Wasseraufnahme aus.
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Bei
einer bevorzugten Variante weist der Grundkörper mehrere
Lagen aus dem Grundmaterial auf. Zwischen den Lagen aus Grundmaterial
können Lagen aus einem thermisch leitenden Material angeordnet
sein. Die Lagen aus thermisch leitendem Material weisen mit Vorteil
eine höhere Wärmeleitfähigkeit auf als
die Lagen aus Grundmaterial. Mittels der Lagen aus thermisch leitendem
Material ist eine laterale Wärmeleitung möglich.
Vorzugsweise sind jeweils zwei Lagen aus thermisch leitendem Material mittels
mindestens einer Durchkontaktierung miteinander thermisch verbunden.
Somit erlaubt der Träger eine dreidimensionale Wärmeleitung.
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Weiter
bevorzugt ist der Grundkörper aus einem Schichtverbund
gebildet, der mindestens zwei Lagen aus thermisch leitendem Material
mit jeweils einer dazwischen angeordneten Lage aus Grundmaterial
aufweist. Vorzugsweise enthalten die Lagen aus thermisch leitendem
Material ein Metall oder eine Metallverbindung. Insbesondere enthalten
oder bestehen die thermisch leitenden Lagen aus Kupfer.
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Für
die Durchkontaktierungen wird mit Vorteil als thermisch leitendes
Material ein Metall oder eine Metallverbindung verwendet. Insbesondere
enthält oder besteht das thermisch leitende Material aus Kupfer.
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Zur
Herstellung der Durchkontaktierungen wird der Grundkörper
mit Durchbrüchen versehen. In die Durchbrüche
wird das thermisch leitende Material eingebracht.
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Gemäß einer
bevorzugten Variante werden die Durchbrüche jeweils mit
dem thermisch leitenden Material ausgekleidet. Die Abscheidung des
thermisch leitenden Materials kann beispielsweise galvanisch erfolgen.
Infolge weisen die Durchkontaktierungen jeweils einen Randbereich
auf, der aus dem thermisch leitenden Material gebildet ist. Ein
von dem Randbereich umgebener Innenbereich der Durchkontaktierungen
kann insbesondere verfüllt werden. Dies hat den Vorteil,
dass die Trägeroberfläche auch dann eben ist,
wenn die Durchkontaktierungen bis zur Trägeroberfläche
heranreichen.
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Vorzugsweise
werden die Innenbereiche mit einem Material verfüllt, dessen
thermischer Ausdehnungskoeffizient an den thermischen Ausdehnungskoeffizienten
des thermisch leitenden Materials im Randbereich angepasst ist.
Dadurch kann die Gefahr von Rissbildungen in den Durchkontaktierugen
herabgesetzt werden. Geeignete Füllmaterialien sind Metalle,
Metallverbindungen oder Kunststoffmaterialien. Beispielsweise können
eine Kupferpaste oder ein Epoxidharz als Füllmaterialien
verwendet werden.
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Ein
geringerer Herstellungsaufwand ist nötig, wenn die Innenbereiche
nicht mit einem zusätzlichen Material verfüllt
werden. Hierbei füllt typischerweise Luft die Innenbereiche
aus.
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Es
ist auch denkbar, die Durchbrüche vollständig
mit dem thermisch leitenden Material zu verfüllen, so dass
Randbereich und Innenbereich der Durchkontaktierungen das gleiche
Material enthalten.
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Gemäß einer
weiteren Variante wird in die Durchbrüche des Grundkörpers
jeweils ein Vollkörper eingesteckt, der aus dem thermisch
leitenden Material gebildet ist. Der Vollkörper ist an
die Größe des Durchbruchs derart angepasst, dass
er diesen nach dem Einstecken vollständig ausfüllt.
Beispielsweise kann der Vollkörper Kupfer enthalten oder
aus Kupfer bestehen.
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Die
Durchkontaktierungen sind durchgehend, blind oder vergraben. Eine
durchgehende Durchkontaktierug beginnt an einer Oberfläche
des Trägers und endet an einer weiteren Oberfläche
des Trägers. Eine blinde Durchkontaktierung beginnt innerhalb
des Trägers und endet an einer Oberfläche des
Trägers. Eine vergrabene Durchkontaktierung reicht an keinem
ihrer Enden bis an eine Oberfläche des Trägers
heran, sondern ist innerhalb des Trägers angeordnet.
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Beispielsweise
können mittels einer durchgehenden Durchkontaktierung eine
vorderseitige Oberfläche des Trägers und eine
rückseitige Oberfläche des Trägers thermisch
miteinander verbunden werden. Mittels einer blinden Durchkontaktierung kann
eine innenliegende thermisch leitende Schicht mit einer Oberfläche
des Trägers thermisch verbunden und damit die Wärme
aus dem Grundkörper abgeführt werden. Die vergrabene
Durchkontaktierung ermöglicht eine thermisch leitende Verbindung
zwischen zwei innenliegenden thermisch leitenden Schichten. Mittels
verschiedener Arten von Durchkontaktierungen können somit
beliebig komplexe thermische Verbindungen realisiert werden.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung des optoelektronischen Bauteils
befinden sich die Durchkontaktierugen zumindest teilweise im Montagebereich
des Trägers, auf dem der mindestens eine Halbleiterchip
angeordnet ist. Vorzugsweise reichen die Durchkontaktierugen zumindest
teilweise bis zur Trägeroberfläche heran und stehen
in thermischem Kontakt mit dem Halbleiterchip. Somit kann die im Betrieb
erzeugte Wärme von den Durchkontaktierungen am Halbleiterchip
abgegriffen werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung weist der Träger im Montagebereich
mindestens eine Vorderseitenmetallisierung auf. Die Vorderseitenmetallisierung
ist insbesondere auf die Trägeroberfläche derart
aufgebracht, dass sie die an die Trägeroberfläche
heranreichenden Durchkontaktierungen miteinander thermisch verbindet.
Vorzugsweise werden die Durchkontaktierungen von der Vorderseitenmetallisierung
bedeckt. Besonders bevorzugt weist die Vorderseitenmetallisierung
eine der Grundfläche des Halbleiterchips entsprechende
Größe auf.
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Mit
Vorteil ist der mindestens eine Halbleiterchip auf die Vorderseitenmetallisierung
aufgebracht. Der Halbleiterchip kann auf die Vorderseitenmetallisierung
gelötet oder mittels eines Leitklebers aufgeklebt werden.
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Die
Vorderseitenmetallisierung kann eine erste Elektrode des Halbleiterchips
bilden. Beispielsweise enthält oder besteht die Vorderseitenmetallisierung
aus Kupfer.
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Die
Vorderseitenmetallisierung kann mit einer elektrischen Leiterbahn
verbunden sein, die ebenfalls auf der Trägeroberfläche
angeordnet ist und von der Vorderseitenmetallisierung bis zu einem Rand
des Trägers führt. Im Bereich der elektrischen Leiterbahn
reichen vorzugsweise keine Durchkontaktierungen an die Trägeroberfläche
heran. Vielmehr ist die Leiterbahn auf das Grundmaterial des Grundkörpers
aufgebracht und damit von den Durchkontaktierungen elektrisch isoliert.
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Weist
das optoelektronische Bauteil mehrere optoelektronische Halbleiterchips
auf, so befinden sich mit Vorteil im Bereich jedes Halbleiterchips Durchkontakierungen,
die bis an die Trägeroberfläche heranreichen.
Vorzugsweise sind die Durchkontaktierungen jeweils von einer Vorderseitenmetallisierung
bedeckt, die jeweils der Größe der Grundfläche des
Halbleiterchips entspricht. Die verschiedenen Vorderseitenmetallisierungen
sind insbesondere voneinander getrennt, so dass keine elektrische
Verbindung zwischen den Halbleiterchips besteht.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung weist der Träger mindestens
eine Rückseitenmetallisierung auf. Diese ist auf einer
dem mindestens einen Halbleiterchip abgewandten Oberfläche
des Trägers angeordnet. Die Rückseitenmetallisierung
weist insbesondere eine der Vorderseitenmetallisierung entsprechende
Größe und Form auf und ist unterhalb der Vorderseitenmetallisierung
angeordnet. Vorzugsweise ist die Vorderseitenmetallisierung mit
der Rückseitenmetallisierung durch einen oder mehrere Durchkontaktierungen
thermisch verbunden. Ferner können die an die rückseitige
Trägeroberfläche heranreichenden Durchkontaktierungen
durch die Rückseitenmetallisierung miteinander thermisch
verbunden sein. Insbesondere werden die Durchkontaktierungen von
der Rückseitenmetallisierung bedeckt.
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Weist
das optoelektronische Bauteil mehrere optoelektronische Halbleiterchips
auf, so befindet sich mit Vorteil im Bereich jedes Halbleiterchips
jeweils eine Rückseitenmetallisierung. Die verschiedenen
Rückseitenmetallisierungen sind voneinander getrennt, so
dass keine elektrische Verbindung zwischen den Halbleiterchips besteht.
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Neben
der mindestens einen Rückseitenmetallisierung kann das
optoelektronische Bauteil elektrische Rückseitenkontakte
aufweisen. Vorzugsweise ist jeweils ein elektrischer Rückseitenkontakt
mit einer elektrischen Leiterbahn auf der Vorderseite des Trägers
verbunden. Die Rückseitenkontakte sind somit zur elektrischen
Verbindung des mindestens einen Halbleiterchips vorgesehen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform ist das optoelektronische Bauteil
auf einem Schaltungsträger angeordnet. Eine so gebildete
optoelektronische Einheit umfasst ein wie oben beschriebenes optoelektronisches
Bauteil und einen Schaltungsträger, auf welchem das optoelektronische
Bauteil angeordnet ist, wobei der Träger mit dem Schaltungsträger
verbunden ist.
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Das
optoelektronische Bauteil ist vorteilhafterweise oberflächenmontierbar,
das heißt es kann auf den Schaltungsträger montiert
und an diesen drahtlos elektrisch angeschlossen werden. Insbesondere
wird das optoelektronische Bauteil auf den Schaltungsträger
gelötet.
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Geeignete
Schaltungsträger sind insbesondere Metallkernplatinen (sogenannte
MCPCBs) oder IMS (Insulated Metallic Substrate)-Leiterplatten. Diese
Schaltungsträger weisen einen metallischen Träger
auf, der beispielsweise Aluminium oder Kupfer enthält oder
daraus besteht. Auf dem Träger ist ein geeignetes Dielektrikum
aufgebracht. Mittels eines derartigen Schaltungsträgers
ist eine gute Wärmeableitung aus dem optoelektronischen
Bauteil möglich.
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Jedoch
ist zu berücksichtigen, dass ein Schaltungsträger
mit einem metallischen Träger einen relativ hohen thermischen
Ausdehnungskoeffizienten aufweisen kann. Beispielsweise beträgt
der thermische Ausdehnungskoeffizient bei einem Schaltungsträger
mit einem Träger aus Aluminium etwa 24·10–6/K.
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Bei
Verwendung von FR4 als Grundmaterial kann der vorliegend beschriebene
Träger einen thermischen Ausdehnungskoeffizienten von etwa 16·10–6/K aufweisen. Dadurch kann die
thermomechanische Spannung gegenüber herkömmlichen
Trägerplatten aus Keramik, die einen thermischen Ausdehnungskoeffizienten
von etwa (4 – 7)·10–6/K
aufweisen, vorteilhafterweise verringert und somit die Zuverlässigkeit
der Lötverbindung erhöht werden.
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Mit
Vorteil weist der Schaltungsträger einen thermischen Ausdehnungskoeffizienten
auf, der höchstens 10·10–6/K
größer ist als der thermische Ausdehnungskoeffizient
des Trägers. Dadurch kann die thermomechanische Spannung
zwischen dem optoelektronischen Bauteil und dem Schaltungsträger
vorteilhafterweise verringert werden.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die mindestens eine Rückseitenmetallisierung
zwischen dem Grundkörper des Trägers und dem Schaltungsträger
angeordnet. Insbesondere steht die Rückseitenmetallisierung
in thermischem Kontakt mit dem Schaltungsträger, so dass
die im Betrieb des mindestens einen Halbleiterchips im optoelektronischen Bauteil
entstehende Verlustwärme über die mindestens eine
Rückseitenmetallisierung an den Schaltungsträger
abgeführt werden kann.
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den folgenden
Erläuterungen in Verbindung mit den 1 bis 5.
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Es
zeigen:
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1 bis 4 verschiedene
schematische Ansichten eines ersten Ausführungsbeispiels
eines optoelektronischen Bauteils gemäß der Erfindung,
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5 eine
schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels
eines optoelektronischen Bauteils gemäß der Erfindung.
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In
den Ausführungsbeispielen und Figuren sind gleiche oder
gleich wirkende Bestandteile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt
eine perspektivische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels
eines optoelektronischen Bauteils 1 gemäß der
Erfindung. Das optoelektronische Bauteil 1 umfasst einen
Träger 2 und mehrere optoelektronische Halbleiterchips 4,
die auf dem Träger 2 angeordnet sind.
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Ferner
können auf dem Träger 2 Schutzdioden 9 angeordnet
sein, wobei jeweils eine Schutzdiode 9 mit einem Halbleiterchip 4 antiparallel
verschaltet ist.
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Insbesondere
emittieren die Halbleiterchips 4 im Betrieb Strahlung,
vorzugsweise sichtbares Licht. Die Strahlung emittierenden Halbleiterchips 4 weisen
zur Strahlungserzeugung jeweils eine aktive Zone mit einem pn-Übergang
auf. Dieser pn-Übergang kann im einfachsten Fall mittels
einer p-leitenden und einer n-leitenden Halbleiterschicht gebildet sein,
die unmittelbar aneinandergrenzen. Bevorzugt ist zwischen der p-leitenden
und der n-leitenden Schicht die eigentliche Strahlung erzeugende
Struktur, etwa in Form einer dotierten oder undotierten Quantenstruktur,
ausgebildet. Die Quantenstruktur kann als Einfachquantentopfstuktur
(SQW, Single Quantum Well) oder Mehrfachquantentopfstruktur (MQW,
Multiple Quantum Well) oder auch als Quantendraht oder Quantenpunktstruktur
ausgebildet sein.
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Die
Halbleiterchips 4 enthalten vorzugsweise ein Verbindungshalbleitermaterial
wie AlnGamIn1-n-mP oder AlnGamIn1-n-mN, wobei
0 ≤ n ≤ 1, 0 ≤ m ≤ 1 und n +
m ≤ 1 ist.
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Weiterhin
sind die Halbleiterchips 4 mit Vorteil in Dünnfilmtechnik
hergestellt. Ein Dünnfilmchip zeichnet sich insbesondere
durch mindestens eines der folgenden charakteristischen Merkmale
aus:
- – an einer zu einem Trägerelement
hin gewandten ersten Hauptfläche einer strahlungserzeugenden Epitaxieschichtenfolge
ist eine reflektierende Schicht aufgebracht oder ausgebildet, die
zumindest einen Teil der in der Epitaxieschichtenfolge erzeugten
elektromagnetischen Strahlung in diese zurückreflektiert;
- – die Epitaxieschichtenfolge weist eine Dicke im Bereich
von 20 μm oder weniger, insbesondere im Bereich von 10 μm
auf; und
- – die Epitaxieschichtenfolge enthält mindestens eine
Halbleiterschicht mit zumindest einer Fläche, die eine
Durchmischungsstruktur aufweist, die im Idealfall zu einer annähernd
ergodischen Verteilung des Lichtes in der epitaktischen Epitaxieschichtenfolge
führt, d. h. sie weist ein möglichst ergodisch
stochastisches Streuverhalten auf.
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Ein
Grundprinzip eines Dünnschicht-Leuchtdiodenchips ist beispielsweise
in I. Schnitzer et al., Appl. Phys. Lett. 63 (16), 18. Oktober
1993, 2174–2176 beschrieben, deren Offenbarungsgehalt insofern
hiermit durch Rückbezug aufgenommen wird.
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Ein
Dünnfilm-Leuchtdioden-Chip ist in guter Näherung
ein Lambert'scher Oberflächenstrahler und eignet sich von
daher besonders gut für die Anwendung in einem Scheinwerfer.
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Bei
diesem Ausführungsbeispiel sind für jeden Halbleiterchip 4 zwei
elektrische Leiterbahnen 5 vorgesehen, so dass jeder Halbleiterchip 4 separat elektrisch
angeschlossen werden kann. Eine der beiden elektrischen Leiterbahnen 5 ist
drahtlos, die andere mittels eines Bonddrahtes (nicht dargestellt)
mit dem Halbleiterchip 4 verbunden.
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Ausgehend
von den Halbleiterchips 4 erstrecken sich die Leiterbahnen 5 bis
zu einem Rand des Trägers 2. Am Rand weist der
Träger 2 metallisierte Einbuchtungen 6 auf,
die auf der Vorderseite von einem elektrischen Vorderseitenkontakt 6a umgeben sind.
Jede Leiterbahn 5 mündet in einen derartigen Vorderseitenkontakt 6a.
Auf der Rückseite sind die metallisierten Einbuchtungen 6 jeweils
von einem elektrischen Rückseitenkontakt 6b umgeben
(vgl. 4). Mittels der Rückseitenkontakte 6b kann
das optoelektronische Bauteil 1 an einen Schaltungsträger
drahtlos elektrisch angeschlossen werden.
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Die
Halbleiterchips 4 sind mit Vorteil von einem Rahmen 7 umgeben,
der auf dem Träger 2 angeordnet ist. Insbesondere
weist der Rahmen 7 eine den Halbleiterchips 4 zugewandte
reflektierende Innenwand auf, so dass die auftreffende Strahlung
in eine Hauptabstrahlrichtung, die vorzugsweise senkrecht zur Trägeroberfläche
verläuft, umgelenkt werden kann.
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Weiterhin
kann über die Halbleiterchips 4 und den Rahmen 7 eine
Abdeckung 8 gestülpt sein, welche auf dem Träger 2 aufliegt.
Somit sind die Halbleiterchips 4 durch die Abdeckung 8 nach
außen geschützt. Vorzugsweise ist die Größe
der Abdeckung 8 derart bemessen, dass der Träger 2 über den
Rand der Abdeckung 8 übersteht. Weiter bevorzugt
sind die Vorderseitenkontakte 6a nicht von der Abdeckung 8 bedeckt.
Die Abdeckung 8 enthält insbesondere ein strahlungsdurchlässiges
Material, so dass die von den Halbleiterchips 4 emittierte
Strahlung durch die Abdeckung 8 transmittiert werden kann.
Beispielsweise kann die Abdeckung 8 aus Glas gebildet sein.
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2 zeigt
eine perspektivische Darstellung eines Ausschnitts des optoelektronischen
Bauteils 1 aus 1 parallel zur Längsseite
des Trägers 2. Wie hierin zu erkennen ist, weist
der Träger 2 mehrere Durchkontaktierungen 10 auf.
Diese befinden sich in einem Montagebereich des Trägers 2,
auf welchem die Halbleiterchips 4 angeordnet sind. Die
Durchkontaktierungen 10 erstrecken sich quer zur Trägeroberfläche.
Sie sind durchgehend, wobei sie an der vorderseitigen Trägeroberfläche
beginnen und an der rückseitigen Trägeroberfläche
enden. Mittels der Durchkontaktierungen 10 kann die im
Betrieb entstehende Verlustwärme an den Halbleiterchips 4 abgegriffen
und aus dem Bauteil 1 abgeführt werden.
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Während
der Wärmestrom im Wesentlichen in vertikaler Richtung abgeführt
wird, fließt der elektrische Strom in lateraler Richtung.
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3 zeigt
einen Längsschnitt der 1. Die Durchkontaktierungen 10 sind
in den Grundkörper 3 eingebettet. Der Grundkörper 3 ist
bei diesem Ausführungsbeispiel durchgehend aus einem elektrisch
isolierenden Grundmaterial gebildet. Vorzugsweise enthält
das Grundmaterial ein Laminat aus Harz und Glasfasergewebe.
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Die
Durchkontaktierungen 10 weisen jeweils einen Randbereich 10a und
einen von dem Randbereich 10a umgebenen Innenbereich 10b auf.
Der Randbereich 10a ist aus thermisch leitendem Material
gebildet. Der Innenbereich 10b enthält mit Vorteil ein
Material, das einen an das thermisch leitende Material angepassten
thermischen Ausdehnungskoeffizienten aufweist. Insbesondere ist
der Randbereich 10a aus einem Metall oder einer Metallverbindung gebildet.
Vorzugsweise enthält der Randbereich 10a Kupfer.
Der Innenbereich 10b kann beispielsweise mit einer Kupferpaste
oder Epoxidharz verfüllt sein.
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Zur
Herstellung des Trägers 2 wird der Grundkörper 3 mit
durchgehenden Durchbrüchen versehen, die beispielsweise
eine zylindrische Form aufweisen. Die Durchbrüche können
mittels Laserbohren, mechanischem Bohren, Photostrukturierung oder
Plasma-Ätzen erzeugt werden. Auf diese Weise können
Durchbrüche mit einem Durchmesser von beispielsweise 150 μm
bis 200 μm hergestellt werden. Die Stärke des
plattenförmigen Grundkörpers 3 beträgt
vorzugsweise etwa 300 μm.
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Durch
galvanisches Verkupfern und Verfüllen der Durchbrüche
mit einem Füllmaterial können die Durchkontaktierungen 10 mit
den Randbereichen 10a und den Innenbereichen 10b ausgebildet
werden.
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Zur
besseren thermischen und elektrischen Anbindung der Halbleiterchips 4 sind
im Bereich der Halbleiterchips 4 auf die Trägeroberfläche
Vorderseitenmetallisierugen 11 aufgebracht, auf welchen
die Halbleiterchips 4 angeordnet sind.
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Die
im Bereich der Vorderseitenmetallisierungen 11 befindlichen
Durchkontaktierungen 10 sind durch diese miteinander thermisch
verbunden. Hier kann sich die im Betrieb entstehende Verlustwärme
voteilhafterweise gleichmäßig verteilen und mittels
der Durchkontaktierungen 10 zur Rückseite des
Trägers 2 abgeführt werden.
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Ferner
ist bei diesem Ausführungsbeispiel jeweils eine elektrische
Leiterbahn 5 (vgl. 1) mit einer
Vorderseitenmetallisierung 11 direkt verbunden. Die Vorderseitenmetallisierungen 11 dienen
zugleich als erste Elektroden der Halbleiterchips 4.
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In Übereinstimmung
mit den Vorderseitenmetallisierungen 11 sind auf der Rückseite
des Trägers 2 Rückseitenmetallisierungen 12 aufgebracht, welche
die unterhalb eines Halbleiterchips 4 angeordneten Durchkontaktierungen 10 thermisch
miteinander verbinden.
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Die
Vorderseitenmetallisierungen 11 sowie die Rückseitenmetallisierungen 12 sind
voneinander getrennt, so dass die Halbleiterchips 4 getrennt
elektrisch anschließbar sind.
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Das
in 5 dargestellte zweite Ausführungsbeispiel
eines optoelektronischen Bauteils 1 umfasst mehrere Halbleiterchips 4 und
einen Träger 2, auf welchem die Halbleiterchips 4 angeordnet
sind. Die Halbleiterchips 4 können zum Schutz
beispielsweise in einen Verguss eingebettet werden (nicht dargestellt).
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Der
Grundkörper 3 des Trägers 2 ist
mehrlagig aufgebaut. Er weist drei Lagen 3a aus Grundmaterial
und vier Lagen 3b aus einem thermisch leitenden Material
auf, wobei jeweils eine Lage 3a zwischen zwei Lagen 3b angeordnet
ist. Das thermisch leitende Material ist insbesondere ein Metall
oder eine Metallverbindung. Vorzugsweise enthält oder besteht
das thermisch leitende Material aus Kupfer oder einer Kupferverbindung.
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Obwohl
der Grundkörper 3 im Gegensatz zu dem in den 1 bis 4 dargestellten
Grundkörper nicht nur eine Lage aufweist, ist er vorzugsweise trotzdem
nicht stärker als dieser. Auch seine Stärke beträgt
insbesondere nicht mehr als 300 μm. Die einzelnen Lagen 3a, 3b können
eine Stärke zwischen 17 μm und 70 μm
aufweisen.
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Zur
Herstellung des Grundkörpers 3 werden jeweils
zwei Lagen aus Grundmaterial auf zwei gegenüber liegenden
Oberflächen nahezu vollständig mit einem thermisch
leitenden Material bedeckt. Lediglich in einem mittleren Bereich
sind die Oberflächen frei von thermisch leitendem Material.
Dieser Bereich stellt eine Trennzone zwischen den Halbleiterchips 4 dar.
Anschließend wird zwischen diesen beiden Lagen eine Lage
aus Grundmaterial angeordnet, die frei ist von thermisch leitendem
Material. Die drei Lagen werden miteinander verpresst.
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Zur
Herstellung des Trägers 2 wird der Grundkörper 3 strukturiert.
Zum einen wird der Grundkörper 3 mit Durchbrüchen
versehen, in welchen anschließend das thermisch leitende
Material zur Ausbildung der Durchkontaktierungen 10 angeordnet
wird. Zum anderen werden die Vorderseite und Rückseite
des Grundkörpers 3 bereichsweise frei gelegt,
so dass das thermisch leitende Material nicht mehr die gesamte vorder-
und rückseitige Oberfläche bedeckt.
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Auf
der Vorderseite des Trägers 2 wird das thermisch
leitende Material beispielsweise derart strukturiert, dass thermisch
leitende Bereiche übrig bleiben, in welchen die Halbleiterchips 4 angeordnet werden,
wobei diese Bereiche dann aus einer thermisch leitenden Lage 3b gebildet
sind. Weiterhin können aus dem thermisch leitenden Material,
das vorzugsweise elektrisch leitend ist, elektrische Leiterbahnen
hergestellt werden. Somit können die Lage 3b und
die elektrischen Leiterbahnen (nicht dargestellt) aus dem gleichen
Material hergestellt werden. Dazwischen ist der Träger 2 elektrisch
und thermisch isolierend.
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Auf
der Rückseite weist der Träger 2 eine
nahezu vollständige Bedeckung durch die thermisch leitende
Lage 3b auf. Lediglich im mittleren Bereich, das heißt
in der Trennzone zwischen den Halbleiterchips 4, ist die
Rückseite frei von der thermisch leitenden Lage 3b.
Auch die innen liegenden Lagen 3b weisen in der Trennzone
eine Unterbrechung auf. Somit sind die Halbleiterchips 4 voneinander
thermisch und elektrisch isoliert.
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Die
thermisch leitenden Lagen 3b sind mittels Durchkontaktierungen 10 miteinander
thermisch verbunden. Im Bereich der Halbleiterchips 4 sind
die Durchkontaktierungen 10 durchgehend, das heißt
sie erstrecken sich von der Vorderseite des Trägers 2 bis zur
Rückseite und verlaufen durch alle Lagen 3a, 3b hindurch.
In Bereichen, welche die Halbleiterchips 4 umgeben, sind
die Durchkontaktierungen 10 blind. Sie beginnen innerhalb
des Grundkörpers 3 und enden auf der Rückseite
des Trägers 2. Somit besteht keine Gefahr, dass
in diesen Bereichen die auf der Vorderseite angeordneten Leiterbahnen
mit Durchkontaktierungen in Berührung kommen und miteinander
elektrisch verbunden werden könnten.
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Der
in 5 dargestellte Aufbau des Trägers 2 ermöglicht
durch die thermisch leitenden Lagen 3b und die quer dazu
verlaufenden Durchkontaktierungen 10 eine dreidimensionale
Wärmeleitung.
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Die
Erfindung ist nicht durch die Beschreibung anhand der Ausführungsbeispiele
beschränkt. Vielmehr umfasst die Erfindung jedes neue Merkmal sowie
jede Kombination von Merkmalen, was insbesondere jede Kombination
von Merkmalen in den Patentansprüchen beinhaltet, auch
wenn dieses Merkmal oder diese Kombination selbst nicht explizit
in den Patentansprüchen oder Ausführungsbeispielen angegeben
ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - I. Schnitzer
et al., Appl. Phys. Lett. 63 (16), 18. Oktober 1993, 2174–2176 [0049]