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Stand der Technik
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Die
Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Bestücken von
Leiterplatten mit oberflächenmontierten Bauelementen wie
SMD-Bauteilen, beinhaltend folgende Schritte:
- – Vorgabe
eines bestimmten Bestückungsortes und/oder einer vorbestimmten
Bestückungslage am Bestückungsort für
ein Bauelement einer bestimmten Identität in Bezug zu einer
Leiterplatte als Soll-Zustand,
- – Aufnehmen, Positionieren und Ablegen des einen Bauelements
auf der Leiterplatte gemäß der Vorgabe,
sowie
von einer Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens, gemäß den
Oberbegriffen der Ansprüche 1 und 10.
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Ein
gattungsgemäßes Verfahren bzw. eine gattungsgemäße
Vorrichtung ist beispielsweise in der
EP 0 344 793 B1 offenbart. Demnach ist es
bekannt, Leiterplatten mittels manuell oder automatisierten Bestückungseinrichtungen
mit oberflächenmontierten Bauelementen, sog. SMD(small
mounted device)Bauelementen zu bestücken.
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Dabei
werden die Bauelemente durch ein Bestückungswerkzeug einer
manuell oder programmgesteuerten Bestückungseinrichtung
einem Magazin entnommen und an einen bestimmten Bestückungsort
auf der Leiterplatte transportiert. Als Magazin dient insbesondere
ein die Bauelemente gurtender Gurt und als Bestückungswerkzeug
ein Sauggriffel bzw. eine Saugnadel, welche in der Ebene der Leiterplatte
sowie senkrecht dazu verstellbar ist.
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Mittels
des Saugeffekts des Sauggriffels werden dabei die Bauelemente aus
dem tragenden Gurt ausgehoben und an den Bestückungsort
auf der Leiterplatte transportiert. Die zu bestückende
Oberfläche der Leiterplatte ist mit einem Haftmittel, in
der Regel mit einer viskosen Lotpaste bedeckt, so dass die nacheinander
auf die Oberfläche der Leiterplatte aufgebrachten Bauelemente
an dieser anhaften können. Auch andere Lötverfahren
sind bekannt, wie beispielsweise Löten in einer Dampfphase
oder Konvektionslöten (Reflowlöten).
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Nach
der Bestückung der Leiterplatte mit allen Bauelementen
durch die Bestückungseinrichtung als Bestückungsstation
im Rahmen einer seriellen Fertigung in aufeinander folgenden Stationen schließt
sich dieser eine Reflow-Lötstation an, in welcher die mit
allen Bauelementen bestückte Leiterplatte mittels Infrarotstrahlern
erhitzt wird, so dass das Lot in der Lotpaste schmilzt und nach
Abkühlung die gewünschte stoffschlüssige
Verbindung zwischen den Bauelementen und der Leiterplatte herstellt.
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Um
bei einer manuell betätigten Bestückungseinrichtung
das Auffinden des richtigen Bestückungsortes durch eine
Bedienperson zu erleichtern, sei es gemäß der
eingangs genannten Schrift bekannt, den jeweiligen Bestückungsort
optisch, beispielsweise mittels eines auf der Leiterplatte einen Lichtpunkt
abbildenden Lichtstrahls anzuzeigen. Dadurch kann jedoch nicht verhindert
werden, dass der Bedienperson, welcher eine hohe Aufmerksamkeit und
Arbeitsbelastung abverlangt wird, Fehler und daher Fehlbestückungen
der Leiterplatte unterlaufen, insbesondere bei kleinen SMD-Bauelementen,
bei welchen die Bestückungsorte aufgrund der kompakten
Bauweise dicht beieinander liegen.
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Bekannt
sind außerdem Stationen zur Kontrolle der Bestückung
von bereits vollständig bestückten Leiterplatten,
welche als separate Stationen der Löt- bzw. Bestückungseinrichtung
nachgeschaltet sind. Zwar können in diesem Fall falsch
bestückte bzw. verlötete Leiterplatten identifiziert
werden, jedoch in einem Stadium, in welchem eine Korrektur sehr
aufwändig ist, weil dann falsche Bauelemente bzw. falsch
positionierte Bauelemente von der oft dicht mit Bauelementen bepackten
Leiterplatte entfernt und ausgetauscht werden müssen. Dabei
können jedoch Beschädigungen benachbarter Bauelemente
nicht ausgeschlossen werden. Im schlimmsten Fall muss daher die
Leiterplatte komplett neu hergestellt, bedruckt und mit Bauelementen
bestückt werden.
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Da
bei der Bestückung von Leiterplatten zudem eine gewisse
Reihenfolge eingehalten werden muss, indem beispielsweise in der
Regel kleinere vor größeren Bauelementen platziert
werden, ist ein Nachbestücken fehlender Bauelemente nicht
immer möglich. Dann müsste der gesamte Bestückungsprozess
ein weiteres Mal durchlaufen werden, was eine aufwändige
Vorbereitung erforderlich macht.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs erwähnten
Art derart weiter zu entwickeln, dass eine kostengünstigere
und hinsichtlich des Fertigungsergebnisses zuverlässigere Möglichkeit
zur Herstellung von mit oberflächenmontierten Bauelementen
bestückten Leiterplatten gegeben ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
von Anspruch 1 und Anspruch 10 gelöst.
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Offenbarung der Erfindung
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung sieht vor, dass
- – der Ist-Zustand des einen Bauelements
hinsichtlich seines Vorhandenseins am Bestückungsort und/oder
hinsichtlich seiner Identität und/oder hinsichtlich seiner
Bestückungslage in Bezug zur Leiterplatte überprüft
und bei Abweichung Ist-Zustands vom Soll-Zustand um einen bestimmten Toleranzbereich
ein Signal erzeugt wird, bevor eine Bestückung der Leiterplatte
mit einem weiteren Bauelement erfolgt.
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Die
Vorrichtung gemäß der Erfindung ist gekennzeichnet
durch
- – Mittel, welche den Ist-Zustand
des einen Bauelements hinsichtlich seines Vorhandenseins am Bestückungsort
und/oder hinsichtlich seiner Identität und/oder hinsichtlich
seiner Bestückungslage in Bezug zur Leiterplatte überprüfen
und bei Abweichung Ist-Zustands vom Soll-Zustand um einen bestimmten
Toleranzbereich ein Signal erzeugen, bevor eine Bestückung
der Leiterplatte mit einem weiteren Bauelement erfolgt.
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Werden
beim Stand der Technik Leiterplatten mit falschen Bauelementen,
mit den richtigen Bauelementen, aber am falschen Ort und/oder in
falscher Lage in Bezug zur Leiterplatte oder teilweise überhaupt
nicht bestückt, so können solche Fehler erst erkannt
werden, wenn die Leiterplatte vollständig mit Bauelementen
bestückt ist.
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Demgegenüber
kann mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen
eine Falschbestückung hinsichtlich Vorhandensein, Lage
und Identität eines Bauelements unmittelbar nach der Bestückung
mit dem jeweiligen Bauelement erkannt werden. Dies hat den Vorteil,
dass auf das Signal hin Maßnahmen getroffen werden können,
welche ein Bestücken der Leiterplatte mit einem weiteren
Bauelement zunächst verhindern und erst die Bestückung
mit dem betreffenden Bauelement wiederholt wird bzw. eine Korrektur der
Bestückung mit dem betreffenden Bauelement erfolgt, bevor
eine Bestückung der Leiterplatte mit einem weiteren Bauelement
stattfindet.
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Durch
diese ad hoc Fehlererkennung und Fehlerkorrektur wird vermieden,
dass bereits vollständig bestückte Leiterplatten
aufwändig korrigiert bzw. als Ausschuss ausgesondert werden
müssen.
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Durch
die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der in den
unabhängigen Ansprüchen angegebenen Erfindung
möglich.
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Gemäß einer
Ausführungsform des Verfahrens erfolgt die Bestückung
manuell gesteuert und das Signal ist ein optisches und/oder akustisches
Signal. In diesem Fall wird die Bestückungseinrichtung, welche
die Bauelement aufnimmt und auf der Leiterplatte positioniert von
einer Bedienperson betätigt. Über das optische
und/oder akustische Signal wird dann die Bedienperson über
die fehlerhafte Bestückung informiert und kann den Fehler
korrigieren, bevor sie die Bestückung der Leiterplatte
mit dem nächsten Bauelement fortsetzt.
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Alternativ
kann das Bestücken der Leiterplatte mit Bauelementen programmgesteuert
und geregelt erfolgen, wobei das Signal eine Abweichung des Ist-Zustands
vom Soll-Zustand repräsentiert. Vor dem Bestücken
der Leiterplatte mit einem weiteren Bauelement wird abhängig
von dem Signal daher erst eine erneute Bestückung bzw.
eine Korrektur der Bestückung der Leiterplatte mit dem
einen Bauelement durchgeführt. Insbesondere wird erst,
wenn die Leiterplatte mit dem einen Bauelement im Soll-Zustand bestückt
ist, eine Freigabe für eine Bestückung der Leiterplatte
mit einem weiteren Bauelement gegeben.
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Damit
wird eine Regelung der Bestückungsvorgänge realisiert,
wozu eine Sensoreinrichtung zur Detektion des Ist-Zustands vorgesehen
wird und eine programmgesteuerte Bestückungseinrichtung
als Regler bzw. Stellglied, um den Bestückungsvorgang mit
dem einen Bauelement solange zu korrigieren bzw. zu wiederholen,
bis die Regelabweichung innerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereichs
liegt und der Soll-Zustand erreicht ist.
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Besonders
vorteilhaft ist weiterhin, wenn die Sensoreinrichtung wenigstens
einen optischen Sensor beinhaltet, welcher an einem Bestückungskopf der
Bestückungseinrichtung zum Aufnehmen, Positionieren und
Ablegen von Bauelementen auf der Leiterplatte angeordnet ist. In
diesem Fall wird der Sensor zusammen mit dem Bestückungskopf
bewegt und es braucht keine zusätzliche Einrichtung mit
zusätzlichen Achsen vorgesehen werden.
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Gemäß einer
weiterbildenden Maßnahme werden im Rahmen mehrerer Bestückungsvorgänge von
mehreren Bauelementen Daten über den jeweiligen Ist-Zustand
in einem auslesbaren Speicher gespeichert, wobei die in dem Speicher
abgelegten Daten ausgewertet werden, insbesondere mittels einer statischen
Auswertung.
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Anschließend
erfolgt abhängig von der Auswertung der in dem Speicher
abgelegten Daten bevorzugt eine automatische Anpassung von Bestückungsparametern
der Bestückungseinrichtung, welche für die Bestückung
mit Bauelementen maßgebend sind, mit welchen die Leiterplatte
nachfolgend bestückt wird.
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Unter
solche Bestückungsparameter fällt beispielsweise
der am Saufgriffel der Bestückungseinrichtung herrschende
Saugdruck, welcher dann automatisch für eine Bestückung
mit nachfolgenden Bauelementen angepasst wird, wenn bei häufigem Nicht-Vorhandensein
von vorangehend zu verbauenden Bauelementen auf der Leiterplatte
einige Bauelemente offenbar nicht vom Sauggriffel aufgenommen oder
während des Transports vom Magazin zum Bestückungsort
fallen gelassen wurden.
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Weiterhin
kann, wenn mit zunehmender Anzahl von bereits bestückten
Bauelementen eine immer größere Abweichung ihrer
Ist-Lage von der Soll-Lage insbesondere in häufig derselben
Weise oder Richtung festgestellt wird, insbesondere in der horizontalen
X- und Y-Ebene, eine vorbeugende Beeinflussung des Bestückungsprozesses
stattfinden, beispielsweise durch Anpassung des Verfahrwegs der
Bestückungseinrichtung in der X- und Y-Ebene, um fehlerhafte
Bestückungen zu vermeiden.
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Bei
der oben beschriebenen Ausführungsform werden die Bestückungsorte
für die Bauelemente und insbesondere der Bestückungsort
für das eine Bauelement auf der Leiterplatte durch einen
bestimmten Datensatz, beispielsweise in Form von Koordinaten vorgegeben.
Dieser Bestückungsort wird dann von der das betreffende
Bauelement tragenden Bestückungseinrichtung angefahren,
das Bauelement dort abgelegt und der Bestückungsort und/oder die
Bestückungslage bzw. die Identität des Bauelements
von einer Sensoreinrichtung überprüft. Diese Vorgehensweise
erfordert jedoch eine exakte Zentrierung und Fixierung der Leiterplatte
beim Bestückungsvorgang, was einen gewissen Aufwand erfordert.
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Gemäß einer
alternativen Ausführung kann der Bestückungsort
für das eine Bauelement zunächst abhängig
von einem vorgegebenen Datensatz, d. h. programmgesteuert angefahren
und dann abhängig von wenigstens einem bestimmten, auf
der Oberfläche der Leiterplatte vorhandenen und von einer
Sensoreinrichtung erfassbaren oder detektierbaren Merkmal bestimmt
oder vorge geben werden. Der Datensatz gibt folglich den Bestückungsort
grob vor, wobei die Bestimmung der genauen Position des Bestückungsortes
auf der Leiterplatte abhängig von dem erfassten Merkmal
auf der Oberfläche der Leiterplatte erfolgt.
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Ein
Vorteil dieser Vorgehensweise liegt darin, dass die Genauigkeit
der Zentrierung der Leiterplatte in der Bestückungsstation,
welche andernfalls einen hohen Aufwand erfordern würde,
nicht sehr hoch zu sein braucht und das programmgesteuerte Anfahren
des Bestückungsortes mit einer gewissen Toleranz erfolgen
kann, weil im nachfolgenden Schritt die Sensoreinrichtung die genaue
Lage des Bestückungsortes anhand des Merkmals auf der Oberfläche
der Leiterplatte genau identifizieren kann.
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Dabei
kann das bestimmte Merkmal auf der Oberfläche der Leiterplatte
beispielsweise durch ein topographisches Merkmal wie ein Lotpastendepot
für das eine Bauelement oder durch eine Markierung wie eine
Beschriftung gebildet werden. Unter einem topographischen Merkmal
soll dabei ein Merkmal in der Oberflächenstruktur der Leiterplatte
verstanden werden, welches sich von den anderen Merkmalen der Oberflächenstruktur
charakteristisch unterscheiden kann. Leiterplatten werden an den
Bestückungsorten auch häufig mit bestimmten Beschriftungen
versehen, welche ebenfalls als von einer Sensoreinrichtung erfassbare
und unterscheidbare Merkmale dienen können.
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Zwar
muss die Zentrierung der Leiterplatte beim Aufbringen des topographischen
Merkmals bzw. der Markierung auf der Leiterplatte in einer der Bestückungsstation
vorangehenden Station mit hoher Genauigkeit erfolgen, jedoch ist
diese hohe Genauigkeit dann bei der Zentrierung der Leiterplatte
in der nachfolgenden Bestückungsstation nicht mehr erforderlich,
weil dann der Bestückungsort durch die nun genau bestimmte
Position des betreffenden Merkmals auf der Oberfläche der
Leiterplatte festgelegt wird und die genaue Position dieses Merkmal von
der Sensoreinrichtung erfassbar ist. Folglich muss die Leiterplatte
nur ein einziges Mal, nämlich beim Versehen der Leiterplatte
mit dem Merkmal oder den Merkmalen mit hoher Genauigkeit bzw. mit geringer
Toleranz zentriert werden, im Rahmen der nachfolgenden Bestückung
jedoch nicht mehr, was eine gewisse Kostenersparnis mit sich bringt.
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Die
Sensoreinrichtung, welche den Ist-Zustand des Bauelements des einen
Bauelements hinsichtlich seines Vorhandenseins am Bestückungsort und/oder
hinsichtlich seiner Identität und/oder hinsichtlich seiner
Bestückungslage in Bezug zur Leiterplatte überprüft,
kann bei dieser Ausführungsform im Sinne einer vorteilhaften
Doppelfunktion auch zum Erfassen bzw. zum Vorgeben des genauen Bestückungsortes
dienen.
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Genaueres
geht aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
hervor. Bei den Ausführungsbeispielen sind identische und
gleich wirkende Baugruppen und Bauteile durch die gleichen Bezugszahlen
gekennzeichnet.
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Zeichnung
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Nachstehend
sind Ausführungsbeispiele der Erfindung in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. In der Zeichnung zeigt
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1 eine
schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Bestücken
von Leiterplatten mit oberflächenmontierten Bauelementen
gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung in einer Aufnahmeposition;
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2 die
Vorrichtung von 1 in einer Transportposition;
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3 die
Vorrichtung von 1 in einer Positionierposition;
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4 die
Vorrichtung von 1 in einer Kontrollposition;
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5 eine
schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Bestücken
von Leiterplatten mit oberflächenmontierten Bauelementen
gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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Die
in 1 stark schematisch gezeigte Vorrichtung 1 zum
Bestücken von Leiterplatten mit oberflächenmontierten
Bauelementen 2, 22 gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung umfasst eine gegenüber
einem mit einer Reihe von Bauelementen 2 befüllten
und stationären Magazin wie einem Gurt 4 sowie
gegenüber einer bevorzugt stationär gespannten
Leiterplatte 6 in einer Ebene parallel zur Leiterplatte 6 sowie
senkrecht dazu, beispielsweise in Richtung einer X-, Y- und Z-Achse
verfahrbare Bestückungseinrichtung 8. Diese umfasst
wiederum einen mit einem Aufnahmewerkzeug wie einem an sich bekannten
Saugriffel 10 versehenen Bestückungskopf 12.
Mittels des Saugeffekts des Sauggriffels 10 werden die
Bauelemente 2, 22 aus dem tragenden Gurt 4 ausgehoben
und an die für sie vorgesehenen Bestückungsorte 14 auf
der Leiterplatte 6 transportiert. Exemplarisch ist in 1 lediglich
der Bestückungsort 14 für das Bauelement 2 gezeigt.
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Zur
Bestückung mit Bauelementen 2, 22 aus dem
Magazin oder Gurt 4 ist die Leiterplatte 6 bevorzugt
nur an einer ihrer Oberflächen stellenweise oder vollständig
mit einer viskosen Lotpaste 16 bedeckt, so dass die nacheinander
auf die Oberfläche 17 der Leiterplatte 6 aufgebrachten
Bauelemente 2, 22 an dieser anhaften können.
Bevorzugt wird an jedem Bestückungsort 14 für
ein Bauelement 2 ein Lotpastendepot aufgebracht.
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Weiterhin
ist eine Sensoreinrichtung 18 mit wenigstens einem optischen
Sensor 20 vorgesehen, welcher an dem Bestückungskopf 12 der
Bestückungseinrichtung 8 zum Aufnehmen, Positionieren und
Ablegen von Bauelementen 2, 22 auf der Leiterplatte 6 angeordnet
ist und zusammen mit diesem relativ zum Gurt 4 und zur
Leiterplatte 6 verfährt.
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Die
Bestückungseinrichtung 8 befindet sich in der
in 1 gezeigten Stellung in einer Aufnahmeposition,
in der der Bestückungskopf 12 mit dem Sauggriffel 10 bevorzugt über
dem Gurt 4 positioniert ist und durch eine beispielsweise
nach unten gerichtete Vertikalbewegung ein bestimmtes Bauelement 2 mit
dem Saugriffel 10 aufnimmt.
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Dabei
könnte gemäß einer Ausführungsform die
Bestückung manuell gesteuert erfolgen, beispielsweise dadurch,
dass die Bestückungseinrichtung 8 manuell betätigt
bzw. gesteuert wird.
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Besonders
bevorzugt erfolgt das Bestücken der Leiterplatte 6 mit
Bauelementen 2 jedoch programmgesteuert und geregelt, d.
h. es werden Abweichungen eines Ist-Zustands von einem Soll-Zustand
von der Sensoreinrichtung 18 detektiert und gegebenenfalls
durch die Bestückungseinrichtung 8 korrigiert.
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In
einem auslesbaren Speicher der Bestückungseinrichtung 8 sind
Daten hinsichtlich einer Vorgabe eines vorbestimmten Bestückungsortes 14 und/oder
einer vorbestimmten Bestückungslage am Bestückungsort 14 für
das auf der Leiterplatte 6 zu positionierende Bauelement 2 in
Bezug zur Leiterplatte 6 als Soll-Zustand gespeichert.
Dieses Bauelement 2 hat eine bestimmte Identität
und unterscheidet sich beispielsweise darin vom Bauelement 22.
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Gemäß dieser
Vorgabe wird dann die Bestückungseinrichtung 8 zusammen
mit dem an dem Bestückungskopf 12 aufgenommenen
Bauelement 2 gemäß 2 zu
der Leiterplatte 6 hin verfahren und das Bauelement 2 dann
gemäß der Vorgabe auf der Leiterplatte 6 an
dem für das Bauelement 2 vorgesehenen speziellen
Bestückungsort 14 positioniert bzw. abgelegt und
dort durch die Adhäsionskräfte der Lotpaste 17 gehalten,
wie in 3 gezeigt ist.
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Alternativ
hierzu könnte auch die Leiterplatte 6 auch relativ
zu dem dann stationären Bestückungskopf 12 verfahren
oder beide Baugruppen, die Leiterplatte 6 und der Bestückungskopf 12 relativ
zueinander beweglich geführt werden.
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Der
Soll-Zustand des Bauelements 2, dessen Identität
beispielsweise durch seine physikalischen, insbesondere durch seine
elektrischen Eigenschaften bestimmt wird, ist dabei charakterisiert durch
das Vorhandensein des einen Bauelements 2 an dem für
dieses Bauelement 2 vorgesehenen Bestückungsort 14 und
seine Bestückungslage in Bezug zum Bestückungsort 14,
wobei diese Lagebeziehung neben der X-, Y- und Z-Koordinate auch
jegliche Winkellage in Bezug zur Leiterplatte 6 bzw. zum Bestückungsort 14 beinhaltet.
Mit anderen Worten muss sich nach erfolgreicher Bestückung
ein Bauelement 2 mit bestimmter Identität an einem
bestimmten Bestückungsort 14 in einer bestimmten
Bestückungslage auf der Leiterplatte 6 befinden.
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Durch
die Sensoreinrichtung 18, welche bevorzugt mit einer hier
nicht explizit gezeigten Auswerteeinrichtung kombiniert ist, wird
dann der durch die Positionierung gemäß 3 begründete
Ist-Zustand des einen Bauelements 2 hinsichtlich seines
Vorhandenseins am Bestückungsort 14 und/oder hinsichtlich
seiner Identität und/oder hinsichtlich seiner Lage in Bezug
zur Leiterplatte 6 überprüft und bei
Abweichung des Ist-Zustands vom Soll-Zustand um einen bestimmten
Toleranzbereich ein Signal erzeugt.
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Im
Falle einer manuell zu betätigenden Bestückungseinrichtung 8 ist
das Signal bevorzugt ein optisches und/oder akustisches Signal. Über
das optische und/oder akustische Signal wird dann die Bedienperson über
die fehlerhafte Bestückung informiert und kann den Fehler
korrigieren, bevor die Bestückung der Leiterplatte 6 mit
dem nächsten Bauelement 22 fortgesetzt wird.
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Im
Falle einer Regelung repräsentiert das Signal die Abweichung
des Ist-Zustands vom Soll-Zustand. Vor dem Bestücken der
Leiterplatte 6 mit einem weiteren Bauelement 22 wird
dann abhängig von dem Signal eine erneute Bestückung
bzw. eine Korrektur der Bestückung der Leiterplatte 6 mit
dem einen Bauelement 2 durchgeführt. Insbesondere
wird erst, wenn die Leiterplatte 6 mit dem einen Bauelement 2 im
Soll-Zustand bestückt ist, eine Freigabe für eine
Bestückung der Leiterplatte 6 mit einem weiteren
Bauelement 22 gegeben.
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Solange
dieses Freigabesignal beispielsweise von der Sensor- und Auswerteeinrichtung 18 nicht erzeugt
und in die Bestückungseinrichtung 8 eingesteuert
wird, kann die Bestückungseinrichtung 8 beispielsweise
gesperrt werden, um eine Bestückung mit einem weiteren
Bauelement 22 zu verhindern.
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Mittels
der Regelung wird der Bestückungsvorgang mit dem einen
Bauelement 2 daher solange korrigiert bzw. wiederholt,
bis die Regelabweichung innerhalb des vorgegebenen Toleranzbereichs
liegt und der Soll-Zustand erreicht ist.
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Falls
daher der Bestückungsvorgang aufgrund eines nicht vom Sauggriffel 10 aufgenommenen
Bauelements 2 fehlerhaft war und das Fehlen des Bauelements 2 am
Bestückungsort 14 auf der Leiterplatte 6 vom
optischen Sensor 20 erkannt wurde, wird der Bestückungsvorgang
wiederholt, bis das Bauelement 2 am richtigen Bestückungsort 14 in
der richtigen Lage positioniert ist. Erst dann wird das Freigabesignal
für den nächsten Bestückungsvorgang erzeugt.
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In
dem auslesbaren Speicher der Bestückungseinrichtung 8 werden
bevorzugt neben dem Soll-Zustand (Vorgabe) auch Daten über
mehrere Bestückungsvorgänge von Daten betreffend
den Ist-Zustand mehrerer auf der Leiterplatte 6 zuvor positionierter
Bauelemente gespeichert und zwar bevor dieser Ist-Zustand gegebenenfalls
auf den Soll-Zustand korrigiert wurde. Diese Daten werden ausgewertet,
bevorzugt mittels der kombinierten Sensor- und Auswerteeinrichtung 18,
insbesondere mittels einer statischen Auswertung (Statistische Prozesskontrolle).
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Anschließend
erfolgt abhängig von der Auswertung der in dem Speicher
abgelegten Daten bevorzugt eine automatische Anpassung von Bestückungsparametern
der Bestückungseinrichtung, welche für die Bestückung
mit Bauelementen maßgebend sind, mit welchen die Leiterplatte 6 nachfolgend bestückt
wird.
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Die
Steuerroutinen bzw. die elektronische Hardware der Bestückungseinrichtung 8 sowie
der Sensor- und Auswerteeinrichtung 18 können
in einem gemeinsamen Steuergerät zusammen gefasst sein.
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Nach
der vollständigen Bestückung der Leiterplatte 6 mit
allen Bauelementen 2, 22 durch die Bestückungseinrichtung 8 wird
die Leiterplatte 6 in einer hier nicht gezeigten Lötstation
mittels Infrarotstrahlern erhitzt, so dass das Lot in der Lot- Paste 16 schmilzt
und nach Abkühlung die gewünschte stoffschlüssige
Verbindung zwischen den Bauelementen 2, 22 und
der Leiterplatte 6 herstellt.
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Gemäß einer
alternativen Ausführung kann der Bestückungsort 14 für
das eine Bauelement 2 zunächst abhängig
von einem vorgegebenen Datensatz, d. h. programmgesteuert angefahren
und dann abhängig von wenigstens einem bestimmten, auf
der Oberfläche 17 der Leiterplatte 6 vorhandenen
und von einer Sensoreinrichtung 18 detektierbaren Merkmal 16 bestimmt,
festgelegt oder korrigiert werden.
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Der
Datensatz gibt folglich den Bestückungsort 14 grob
vor, wobei die Bestimmung der genauen Lage des Bestückungsortes 14 auf
der Leiterplatte 6 abhängig von dem detektierbaren
Merkmal 16 auf der Oberfläche 17 der
Leiterplatte 6 erfolgt.
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Dabei
kann das wenigstens eine bestimmte, von einer Sensoreinrichtung 18 erfassbare
Merkmal auf der Oberfläche 17 der Leiterplatte 6 beispielsweise
durch ein topographisches Merkmal wie das Lotpastendepot 16 für
das eine Bauelement 2 oder durch eine Markierung wie eine
Beschriftung gebildet werden. Das Lostpastendepot 16 ist
hier beispielsweise für ein Bauelement 2 mit zwei
Anschlüssen ausgebildet und umfasst folglich zwei getrennte
Depots. Genauso kann ein Lotpastendepot 16 für
einen oder mehr als zwei Anschlüsse, beispielsweise auch für
64 Anschlüsse auf der Oberfläche 17 der
Leiterplatte 6 aufgebracht werden. Mittels einer Berechnungseinrichtung
wird dann der Bestückungsort 14 für das
jeweilige Bauelement 2 aus den Positionen der Lotpastendepots 16 für
das jeweilige Bauelement 2 ermittelt bzw. berechnet.
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Mit
anderen Worten sind Mittel vorgesehen, welche die Leiterplatte 6 vor
der Bestückung mit dem einen Bauelement 2 an dem
Bestückungsort 14 mit wenigstens einem Merkmal 16 versehen,
sowie eine Sensoreinrichtung 18, welche die Position des
Merkmals 16 erfasst und den Bestückungsort 14 für
das eine Bauelement 2 abhängig von der Position
dieses Merkmals 16 vorgibt.
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Die
Sensoreinrichtung 18, welche den Ist-Zustand des einen
Bauelements 2 hinsichtlich seines Vorhandenseins am Bestückungsort 14 und/oder hinsichtlich
seiner Identität und/oder hinsichtlich seiner Bestückungslage
in Bezug zur Leiterplatte 6 überprüft,
dient bei dieser Ausführungsform bevorzugt auch zum Erfassen
der Position des Merkmals 16 bzw. zum Vorgeben des exakten
Bestückungsortes 14 für das eine Bauelement 2.
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Dieser
Sachverhalt ist in 5 dargestellt, wo die Sensoreinrichtung 18 bevorzugt
zusammen mit der Bestückungseinrichtung 8 zunächst
den Bestückungsort 14 auf der Leiterplatte 6 programmgesteuert
anfährt und dann der Sensor 20 der Sensoreinrichtung 18 die
genaue Position des Lotpastendepots 16 für das
eine Bauelement 2 auf der Oberfläche 17 der
Leiterplatte 6 erfasst, wobei diese Position zugleich den
exakten Bestückungsort 14 für das eine Bauelement 2 bildet.
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Vorzugsweise
erst dann nimmt die Bestückungseinrichtung 8 das
eine Bauelement 2 aus dem Gurt 4 auf und platziert
es an dem von der Sensoreinrichtung 18 erfassten Bestückungsort 14.
Alternativ kann die Bestückungseinrichtung 8 das
eine Bauelement 2 bereits aufgenommen haben, wenn die Sensoreinrichtung 18,
hier bevorzugt zusammen mit der Bestückungseinrichtung 8,
die Position des Lotpastendepots 16 erfasst oder detektiert.
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Bauelement
- 4
- Gurt
- 6
- Leiterplatte
- 8
- Bestückungseinrichtung
- 10
- Sauggriffel
- 12
- Bestückungskopf
- 14
- Bestückungsort
- 16
- Lotpaste
- 17
- Oberfläche
- 18
- Sensoreinrichtung
- 20
- Sensor
- 22
- Bauelement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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