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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anzeigen von Informationen,
bei dem auf einer Anzeigefläche eine Teilmenge einer Liste
angezeigt wird, die eine Vielzahl von Listeneinträgen umfasst.
Die angezeigte Teilmenge der Liste wird durch einen ersten Bedienvorgang
eines Nutzers verändert, wobei durch den ersten Bedienvorgang
die Listeneinträge der Liste nacheinander durchlaufen werden.
Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Anzeigen
von Informationen mit einer Anzeigevorrichtung mit einer Anzeigefläche,
einem Speicher zum Speichern einer Liste, die eine Vielzahl von
Listeneinträgen umfasst, von der eine Teilmenge auf der
Anzeigefläche anzeigbar ist, und eine Bedieneinrichtung,
die von einem Nutzer betätigbar ist, um die angezeigte
Teilmenge der Liste durch einen ersten Bedienvorgang zu verändern,
wobei durch den ersten Bedienvorgang die Listeneinträge
der Liste nacheinander durchlaufen werden.
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Mobile
Geräte der Unterhaltungselektronik, wie z. B. Geräte
zur Wiedergabe von Audio- und/oder Videodateien, weisen mittlerweile
Speicher auf, in denen sehr große Datenbestände
gespeichert werden können. Beispielsweise können
in mobilen Musikspielern mehrere tausend Musikstücke gespeichert
werden. Bei solchen mobilen Geräten ergibt sich das Problem,
wie der Nutzer auf diese großen Datenbestände
einfach zugreifen kann. Zur Benutzerführung weisen die
mobilen Geräte vielfach ein Display und eine Bedieneinrichtung
auf. Die Bedieneinrichtung kann eine berührungsempfindliche Oberfläche
des Displays umfassen oder ein von dem Display separates Bedienelement
sein. Die in dem Gerät gespeicherten Datenbestände
können zumindest zum Teil als Liste gespeichert sein, von
der eine Teilmenge auf dem Display angezeigt werden kann. Mittels
der Bedieneinrichtung kann der Nutzer durch die Liste scrollen,
um zu dem gewünschten Listeneintrag zu gelangen. Enthält
die Liste jedoch sehr viele Listeneinträge, ergibt sich
das Problem, dass es sehr lange dauert, um zu einem Listeneintrag
zu gelangen, der sehr weit entfernt von den angezeigten Listeneinträgen
in der Liste eingeordnet ist. Aus diesem Grund wurde vorgeschlagen,
die Listeneinträge hierarchisch zu gruppieren. Dabei ergibt
sich jedoch der Nachteil, dass der Nutzer durch eine tiefverzweigte hierarchische
Menüstruktur navigieren muss, um zu einem gewünschten
Listeneintrag zu gelangen.
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Des
Weiteren ergibt sich auch bei der Informationsanzeige in einem Fahrzeug
das Problem, dass sehr große Datenbestände im
Fahrzeug visualisiert werden müssen. Moderne Fahrzeuge
umfassen beispielsweise eine Vielzahl von Fahrerassistenzsystemen,
deren Informationen im Fahrzeug angezeigt werden müssen.
Des Weiteren umfassen Fahrzeuge vielfach ein Navigationssystem.
Mittels eines solchen Navigationssystems können digitale
geografische Straßenkarten mit einer Route und gegebenenfalls
vielfältigen Zusatzinformationen angezeigt werden. Schließlich
umfassen moderne Fahrzeuge vielfach Kommunikations- und Multimediaanwendungen,
einschließlich einer Mobiltelefonschnittstelle und Einrichtungen
zur Wiedergabe von Musik und Sprache. Auch für diese Anwendungen
muss in dem Fahrzeug die Möglichkeit bestehen, Informationen
anzuzeigen. Dabei ergeben sich bei der Anzeige von Information in
einem Fahrzeug und für die Bedienung der vielfältigen
Einrichtungen des Fahrzeugs ergeben sich sehr spezielle Anforderungen.
Die Informationsaufnahme und die Bedienung erfolgt im Fahrzeug unter
anderem durch den Fahrer. Die Informationen sollten somit im Fahrzeug
so dargestellt werden, dass die Informationsaufnahme durch den Fahrer
nicht zu einer Ablenkung während der Fahrt führt.
Die dargestellten Informationen sollten daher intuitiv und schnell
vom Fahrer erfassbar sein, so dass er für die Informationsaufnahme
nur sehr kurzzeitig den Blick vom Fahrgeschehen abwenden muss. Gleichermaßen
sollte die Bedienung der Fahrzeugeinrichtungen so einfach und intuitiv
wie möglich durchführbar sein, so dass der Fahrer
die Einrichtungen auch während der Fahrt bedienen kann.
Wird die Bedienung von einer Anzeige unterstützt oder geführt,
sollte die Anzeige so erfolgen, dass der Fahrer für die
Bedienung nur sehr kurz die Anzeige betrachten muss, um die Bedienung
durchzuführen.
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Die
Darstellung von Information in einem Fahrzeug erfolgt vielfach dadurch,
dass eine Teilmenge einer Gesamtinformation auf der Anzeigefläche
in dem Fahrzeug angezeigt wird und der Nutzer die Teilmenge verändern
kann. Die Gesamtinformation kann beispielsweise eine Liste mit einer
Vielzahl von Listeneinträgen betreffen. Von der Gesamtliste wird
eine Teilmenge der Listeneinträge angezeigt. Durch einen
Bedienvorgang kann der Nutzer einen Bildlauf (Scrollen) hervorrufen,
um andere Listeneinträge zur Anzeige zu bringen. Bei dem
Bedienvorgang kann der Nutzer beispielsweise eine Bedienbewegung
einer bestimmten Länge ausführen. Ferner kann
der Nutzer beispielsweise ein Bedienelement für eine bestimmte
Bediendauer betätigen. Die Größe bzw.
das Maß der Veränderung der angezeigten Information,
d. h. in diesem Fall die Anzahl der Positionen, um die sich die
Listeneinträge, die angezeigt werden, verändern,
hängt in diesem Fall von der Länge der Bedienbewegung
bzw. der Bediendauer ab.
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Falls
im Fahrzeug auf eine sehr lange Liste mit vielen Listeneinträgen
zugegriffen werden soll, ergibt sich das Problem, dass der Bedienvorgang
für einen Bildlauf zu sehr entfernt liegenden Listeneinträgen
ein hohes Maß an Zeit und Aufmerksamkeit vom Nutzer abverlangt.
Dies ist jedoch, wie vorstehend erläutert, bei der Anwendung
in einem Fahrzeug nachteilig.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art bereitzustellen,
mit denen auf einfache und für den Nutzer intuitive Weise
eine Veränderung der angezeigten Teilmenge der Liste so erfolgen
kann, dass der hierfür erforderliche Bedienvorgang so schnell
wie möglich durchgeführt werden kann. Ferner soll
dem Nutzer ein möglichst geringes Maß an Aufmerksamkeit
abverlangt werden.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 8 gelöst. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
dass durch einen zweiten Bedienvorgang mehrere Listeneinträge übersprungen werden,
um zu einem Listeneintrag zu gelangen, der nicht in der angezeigten
Teilmenge der Listeneinträge enthalten ist, die beim Ausführen
des zweiten Bedienvorgangs angezeigt wurden.
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Unter
einer Liste wird im Sinne der Erfindung ein Datenbestand verstanden,
der in eine Vielzahl von Dateneinheiten einteilbar ist. Die Dateneinheiten entsprechen
dann den Listeneinträgen. Die Dateneinheiten können
in eine bestimmte Reihenfolge gebracht werden, so dass sie dann
eine Liste darstellen. Mittels des ersten Bedienvorgangs kann der
Nutzer die Listeneinträge der Liste nacheinander durchlaufen.
Dabei kann eine Teilmenge der Liste, d. h. mehrere Listeneinträge,
an Hand eines grafischen Objekts auf der Anzeigefläche
wiedergegeben werden.
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Die
Liste kann beispielsweise eine Vielzahl von Audio- oder Videodateien
umfassen. Ferner kann sie Einträge eines Telefon- oder
Adressbuchs, Einträge zu einem Menü einer hierarchischen
Menüstruktur zur Bedienung einer Einrichtung oder andere
Dateneinheiten betreffen, die sich in einer Liste zusammenfassen
und abstrakt an Hand eines grafischen Objekts darstellen lassen.
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Durch
den zweiten Bedienvorgang, den das erfindungsgemäßen
Verfahren ermöglicht, kann die Liste sehr viel schneller
durchsucht werden, um zu einem gewünschten Listeneintrag
zu gelangen, da nicht die gesamte Liste Eintrag für Eintrag
durchlaufen werden muss, bis man zu dem gewünschten Listeneintrag
gelangt, sondern durch den zweiten Bedienvorgang mehrere Listeneinträge übersprungen werden
können, um schneller zu dem gewünschten Listeneintrag
zu gelangen.
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Gemäß einer
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
umfasst der erste Bedienvorgang eine Steuerung einer Bewegung eines
Listeneintrags in eine erste Richtung und der zweite Bedienvorgang
umfasst eine Steuerung einer Bewegung eines Listeneintrags in eine
zweite Richtung, die sich von der ersten Richtung unterscheidet.
Die zweite Richtung verläuft insbesondere im Wesentlichen senkrecht
zu ersten Richtung. Beispielsweise kann ein Listeneintrag mittels
des Bedienvorgangs in horizontaler Richtung bewegt werden, um durch
die einzelnen Listeneinträge zu scrollen. In diesem Fall
führt eine vertikale Bewegung des Listeneintrags dazu, dass
mehrere Listeneinträge übersprungen werden, um
zu einem Listeneintrag zu gelangen, der noch nicht angezeigt wurde,
als der betreffende Listeneintrag in vertikaler Richtung bewegt
wurde. Selbstverständlich sind auch beliebige andere Richtungskombinationen
für die beiden Bedienvorgänge möglich, solange
sich die beiden Richtungen für die Bedienvorgänge
unterscheiden.
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Gemäß einer
Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind
die Listeneinträge der Liste in Klassen eingeteilt. In
diesem Fall gelangt man durch den zweiten Bedienvorgang zu einem
Listeneintrag einer anderen Klasse. Die Klassen bilden insbesondere
auch eine Liste, wobei die einzelnen Klassen sortierte Listeinträge
umfassen. In diesem Fall gelangt man durch den zweiten Bedienvorgang
bevorzugt zum ersten Listeneintrag der nächsten oder vorhergehenden
Klasse. Ein Beispiel für eine solche Klasseneinteilung
ist eine alphabetische Sortierung von Listeneinträgen.
Eine Klasse umfasst in diesem Fall alle Listeneinträge
mit einem bestimmten Anfangsbuchstaben.
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Durch
den ersten Bedienvorgang scrollt man insbesondere durch die Liste.
Durch den zweiten Bedienvorgang kann das Scrollen dadurch abgekürzt werden,
dass mehrere Listeneinträge übersprungen werden.
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Gemäß einer
Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst
zumindest ein Bedienvorgang eine Bewegung auf einer berührungsempfindlichen
Oberfläche einer Eingabeeinrichtung. Es sind jedoch auch
vielfältige andere Bedienvorgänge denkbar, die im
Wesentlichen von der Art der Eingabeeinrichtung abhängen.
Ist mit der Eingabeeinrichtung eine so genannte Gestikerkennung
möglich, kann der Bedienvorgang eine von der Hand eines
Nutzers ausgeführte Geste umfassen. Handelt es sich bei
der Eingabeeinrichtung um ein mechanisches Bedienelement, besteht
der Bedienvorgang darin, dieses Bedienelement zu betätigen,
z. B. zu drehen oder für eine bestimmte Zeit zu drücken.
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Gemäß einer
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
umfasst zumindest ein Bedienvorgang eine Bewegung der Anzeigefläche
im Raum und es wird die Beschleunigung der Anzeigefläche
im Raum erfasst. In diesem Fall bewegt der Nutzer die Vorrichtung,
welche die Anzeigefläche umfasst, z. B. in eine bestimmte
Richtung. Diese Bewegung beinhaltet eine Beschleunigung der Anzeigefläche,
die erfasst wird. Aus der Bewegungsrichtung kann abgeleitet werden,
in welche Richtung eine Liste durchlaufen werden soll. Die Bewegung
in eine andere Richtung kann als zweiter Bedienvorgang interpretiert werden,
bei dem mehrere Listeneinträge übersprungen werden.
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Gemäß einer
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden die angezeigten Listeneinträge auf einem virtuellen,
perspektivisch dargestellten Ring oder Teilring angeordnet dargestellt.
In diesem Fall werden durch den ersten Bedienvorgang die angezeigten
Listeneinträge auf dem virtuellen Ring oder Teilring karussellartig
gedreht.
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Unter
dem Begriff drehen wird im Sinne der Erfindung verstanden, dass
der virtuelle Ring bzw. Teilring gedreht wird. Da der dreidimensionale
virtuelle Ring auf dem Display in einer zweidimensionalen perspektivischen
Darstellung wiedergegeben wird, werden die Objekte hinsichtlich
ihrer Position auf dem Display tatsächlich verschoben.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung zum Anzeigen von
Informationen ist dadurch gekennzeichnet, dass die Bedieneinrichtung
von dem Nutzer mit einem zweiten Bedienvorgang betätigbar
ist, durch den mehrere Listeneinträge übersprungen
werden, um zu einem Listeneintrag zu gelangen, der nicht in der
angezeigten Telmenge der Listeneinträge enthalten ist,
die beim Ausführen des zweiten Bedienvorgang angezeigt
wurden.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung ist insbesondere
so ausgestaltet, dass sie die vorstehend beschriebenen Verfahrensschritte
teilweise oder vollständig ausführen kann.
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Die
Bedieneinrichtung der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung
kann eine Benutzerschnittstelleneinrichtung und eine Eingabeeinrichtung
umfassen. Mit der Benutzer schnittstelleinrichtung sind in Abhängigkeit
von einer Eingabe über die Eingabeeinrichtung Grafikdaten
erzeugbar, welche die Anzeigevorrichtung so ansteuert, dass eine
bestimmte Anzeige auf der Anzeigefläche wiedergegeben wird.
Für eine Veränderung der Grafikdaten, beispielsweise zum
Erzeugen einer Animation, kann die Benutzerschnittstelleneinrichtung
eine Recheneinheit umfassen, die Grafikdaten für Zwischenbilder
für die Animation erzeugt. Diese Zwischenbilder können
jedoch auch bereits vorab in dem Speicher gespeichert sein.
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Der
erste bzw. zweite Bedienvorgang, welcher von der Bedieneinrichtung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung in eine Veränderung
der Anzeige auf der Anzeigefläche umgesetzt wird, umfassen
insbesondere die vorstehend mit Bezug zu dem erfindungsgemäßen
Verfahren beschriebenen Bedienvorgänge. Hierfür
kann die Eingabeeinrichtung eine berührungsempfindliche
Oberfläche umfassen. Diese Oberfläche kann Teil
eines so genannten Touchpads sein. Ferner kann die Oberfläche
auf der Anzeigefläche ausgebildet sein, d. h. die Anzeigevorrichtung
ist mit einem Touchscreen ausgestattet. Des Weiteren kann es sich
bei der Eingabeeinrichtung um eine Einrichtung zum Erfassen und
Auswerten einer Geste eines Körperteils eines Nutzers handeln,
welche vor der Anzeigefläche ausgeführt wird.
Hierfür kann die Eingabeeinrichtung insbesondere eine Empfangseinrichtung
umfassen, an die ein Signal von dem Körperteil des Nutzers
kapazitiv übertragbar ist, wenn sich der Körperteil
in der Nähe der Empfangseinrichtung befindet. Mittels dieser
kapazitiven Koppelung kann die Position des Körperteils
detektiert werden. Aus der zeitlichen Veränderung dieser Position
kann auf eine Geste des Nutzers geschlossen werden.
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Ferner
kann gemäß einer anderen Ausgestaltung die Eingabeeinrichtung
eine Infrarotlichtquelle oder einen Empfänger für
reflektiertes Infrarotlicht zum Erfassen der Geste des Körperteils
des Nutzers umfassen. Auch in diesem Fall wird die Position des
Körperteils und deren zeitliche Veränderung erfasst
und als Geste interpretiert.
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Des
Weiteren kann ein Annäherungssensor vorgesehen sein, mit
welchem die Bedienabsicht eines Nutzers an Hand der Annäherung
eines Körperteils des Nutzers detektiert wird.
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Des
Weiteren kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
einen Beschleunigungssensor umfassen, mit dem die Beschleunigung
der Anzeigefläche im Raum erfassbar ist. Die Bedieneinrichtung
kann die Datenerfassung des Beschleunigungssensors so interpretieren,
dass sie dem ersten bzw. zweiten Bedienvorgang zugeordnet wird.
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Die
Erfindung wird nun an Hand eines Ausführungsbeispiels mit
Bezug zu den Zeichnungen erläutert.
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1 zeigt
schematisch ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Anzeigevorrichtung und die Koppelung dieser Anzeigevorrichtung mit
der Elektronik eines Kraftfahrzeugs,
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2 zeigt
eine von dem erfindungsgemäßen Verfahren erzeugte
Informationsanzeige in einem Kraftfahrzeug, bei der mehrere Objekte
dargestellt werden,
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3 zeigt
eine von dem erfindungsgemäßen Verfahren erzeugte
Informationsanzeige eines aktivierten Objekts,
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4 zeigt
die von dem erfindungsgemäßen Verfahren erzeugte
Informationsanzeige eines anderen Objekts,
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5 zeigt
den zeitlichen Verlauf des Drehwinkels eines Objekts beim Drehen
auf dem virtuellen Ring und
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die 6 bis 8 zeigen
die Veränderung der angezeigten Listeneinträge
bei einem zweiten Bedienvorgang.
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Das
im Folgenden beschriebene Ausführungsbeispiel betrifft
eine Anzeigevorrichtung und ein Verfahren zum Anzeigen von Informationen
in einem Fahrzeug, insbesondere einem Kraftfahrzeug. Die Erfindung
kann jedoch auf gleiche Weise in einem mobilen oder stationären
Gerät der Unterhaltungselektronik, insbesondere einem Gerät
zur Wiedergabe von Audio- und Videodateien, eingesetzt werden.
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Die
Anzeigevorrichtung umfasst ein Display 1 zur grafischen
Darstellung von Informationen auf einer Anzeigefläche.
Bei dem Display 1 kann es sich um ein Matrix-Display handeln,
z. B. ein LCD-(liquid crystal display), insbesondere ein Farbdisplay
in TFT-(thinfilm transistor)-Technik. Des Weiteren kann das Display
in ein so genanntes twisted nematic-liquid crystal display (TN-LCD),
ein super twisted nematic (STN) display, ein Doppelschicht-STN,
ein FLC-(ferroelectric liquid crystal)-Display oder ein SSFLC (surface
stabilized ferroelectric liquid crystal) sein. Dem Display 1 ist
eine (nicht gezeigte) Hintergrundbeleuchtung zugeordnet, die durch
eine oder mehrere Licht emittierende Dioden bereitgestellt werden
kann. Das Display 1 ist frei programmierbar, d. h. es lassen
sich beliebige Grafikdaten erzeugen, welche auf dem Display 1 dargestellt
werden.
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Das
Display 1 ist insbesondere in einem Bereich des Fahrzeugs
befestigt, der zumindest für den Fahrer gut sichtbar ist.
Ist die Bedienung der Einrichtungen des Fahrzeugs direkt mit der
Anordnung des Displays 1 gekoppelt, so dass der Benutzer
z. B. seine Hand oder seinen Finger zumindest in die Nähe des
Displays 1 bringen muss, um Eingaben vorzunehmen, ist das
Display 1 so angeordnet, dass es der Fahrer des Fahrzeugs
leicht mit seiner Hand oder seinem Finger erreichen kann. Beispielsweise
kann das Display 1 in der Mittelkonsole des Fahrzeugs untergebracht
sein.
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Das
Display 1 ist mit einer Benutzerschnittstelleneinrichtung 2 verbunden,
mit welcher Grafikdaten für auf dem Display 1 darstellbare
grafische Objekte 6 erzeugbar sind. Ferner ist die Benutzerschnittstelleneinrichtung 2 mit
einer Eingabeeinrichtung 4 verbunden, über welche
der Benutzer Einrichtungen des Fahrzeugs, deren Informationen auf
dem Display 1 angezeigt werden, steuern kann. Die Benutzerschnittstelleneinrichtung 2 und
die Eingabeeinrichtung 4 bilden eine Bedieneinrichtung,
die von einem Nutzer betätigt werden kann und welche die
Eingabe eines Nutzers in Grafikdaten zur Darstellung auf dem Display 1 umsetzt.
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Die
Benutzerschnittstelleneinrichtung 2 ist ferner mit einem
Speicher 15 verbunden. In diesem Speicher können
insbesondere Daten zu einer Liste sowie die den einzelnen Listeneinträgen
zugeordnete grafische Objekte 6 gespeichert sein.
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Bei
der Eingabeeinrichtung 4 kann es sich beispielsweise um
eine Einrichtung zum Erfassen und Auswerten einer Geste eines Körperteils
eines Nutzers handeln. Beispielsweise kann die Hand des Benutzers
vor dem Display 1 die Geste ausführen. Dabei wird
die dreidimensionale Position der Hand in einem bestimmten Aufenthaltsbereich
vor dem Display 1 erfasst, ohne dass es erforderlich ist,
dass das Display 1 berührt wird. Der zugelassene
Aufenthaltsbereich hängt von der Anordnung des Displays 1 in dem
Kraftfahrzeug ab. Der Bereich sollte so gewählt sein, dass
der Aufenthalt der Hand eines Benutzers in diesem Aufenthaltsbereich
eindeutig mit einer Bedienung der Eingabeeinrichtung 4 in
Verbindung gebracht werden kann. Die Grenze des Aufenthaltsbereichs
kann z. B. 40 cm bis 10 cm vor dem Display 1 liegen. Wird
die Hand des Benutzers näher als dieser Schwellwert an
das Display 1 heranbewegt, wird dies von der Eingabeeinrichtung 4 oder
einem separaten Annäherungssensor erkannt und die Annäherung wird
als Bedienabsicht interpretiert. Dies kann z. B. dazu führen,
dass die von dem Display 1 angezeigten Objekte anders dargestellt
werden. Die Eingabeeinrichtung 4 detektiert die Position
und die Bewegung der Hand des Benutzers in dem Aufenthaltsbereich. Dabei
werden verschiedene, von der Hand ausgeführte Gesten erkannt
und als Eingaben interpretiert.
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Die
Eingabeeinrichtung
4 kann z. B. Infrarotlichtquellen und
Infrarotlichtempfänger umfassen, welche das an der Hand
reflektierte Infrarotlicht detektieren. Details einer solchen Eingabeeinrichtung sind
in der
DE 100 58 244
C2 beschrieben, deren diesbezüglicher Offenbarungsgehalt
hiermit in die vorliegende Beschreibung aufgenommen wird. Weitere
Eingabeeinrichtungen, die in Verbindung mit der Anzeigevorrichtung
eingesetzt werden können, sind in folgenden Veröffentlichungen
beschrieben:
DE 103
05 341 A1 und
DE
10 2004 048 956 A1 .
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Des
Weiteren kann die Position der Hand und deren zeitliche Veränderung
auch mittels eines optischen Systems erfasst werden. Bei diesem
System emittiert eine Licht emittierende Diode z. B. rechteckförmiges
amplitudenmoduliertes Licht. Dieses Licht wird an dem zu detektierenden
Objekt, d. h. der Hand, reflektiert und gelangt nach der Reflexion zu
einer Fotodiode. Eine weitere Licht emittierende Diode emittiert
ebenfalls rechteckförmiges amplitudenmoduliertes Licht
zur Fotodiode, welches jedoch um 180° phasenversetzt ist.
Bei der Fotodiode überlagern sich die beiden Lichtsignale
und heben sich auf, falls sie genau die gleiche Amplitude aufweisen. Falls
sich die Signale bei der Fotodiode nicht aufheben, wird die Lichtemission
der zweiten Diode über einen Regelkreis so geregelt, dass
sich das Gesamtempfangssignal wieder zu null ergänzt. Ändert
sich die Position des Objekts, ändert sich auch der Lichtanteil,
welcher von der ersten Licht emittierenden Diode zur Fotodiode über
die Reflexion an dem Objekt gelangt. Dies bewirkt ein Nachführen
der Intensität der zweiten Licht emittierenden Diode durch
den Regelkreis. Das Regelsignal ist somit ein Maß für
die Reflexion des Lichts, welches von der ersten Diode emittiert
wird, an dem Objekt. Auf diese Weise lässt sich aus dem
Regelsignal ein Signal ableiten, welches für die Position
des Objekts charakteristisch ist.
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Des
Weiteren kann die Eingabeeinrichtung eine berührungsempfindliche
Folie sein, die auf dem Display 1 vorgesehen ist. Mit der
Folie kann die Position einer Berührung des hinter der
Folie angeordneten Displays 1 detektiert werden. Die Folie
kann z. B. als resistive Touchfolie, kapazitive Touchfolie oder
piezoelektrische Folie ausgebildet sein. Ferner kann die Folie so
ausgebildet sein, dass ein Wärmestrom, der z. B. von dem
Finger eines Benutzers ausgeht, gemessen wird. Aus der zeitlichen
Entwicklung der Berüh rung der Folie lassen sich verschiedene
Eingaben gewinnen. Beispielsweise kann im einfachsten Fall das Berühren
der Folie bei einer bestimmten Position einem auf dem Display 1 angezeigten
grafischen Objekt zugeordnet werden. Des Weiteren können
Gleitbewegungen des Fingers über die Folie interpretiert
werden. Insbesondere kann der Benutzer auf diese Weise eine Linie
auf dem Display 1 definieren, indem er an einem Punkt die
Folie berührt, zu einem anderen Punkt hin auf der Folie
gleitet und den Finger bei dem anderen Punkt von der Folie wegnimmt.
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Schließlich
kann als Eingabeeinrichtungen ein abgesetztes Bedienelement eingesetzt
werden. Bei dem abgesetzten Bedienelement handelt es sich insbesondere
um ein mechanisches Bedienelement. Beispielsweise kann ein Drehschalter
vorgesehen sein, durch den auf dem Display angezeigte Objekte ansteuerbar
und durch Drücken des Drehschalters auswählbar
sind. Ferner kann durch den Drehschalter auch direkt ein Drehwinkel
eingegeben werden, wie es später erläutert wird.
Zusätzlich können um den Drehschalter herum separate
Druckschalter angeordnet sein, wobei die Anordnung von Anzeigefeldern
auf dem Display, die den Druckschaltern zugeordnet sind, zumindest
schematisch der Anordnung der Druckschalter entspricht. Das erfindungsgemäße Informationssystem
kann beispielsweise eine Multifunktionsbedienvorrichtung umfassen,
wie sie in der
EP 1
212 208 B1 beschrieben ist.
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Die
Benutzerschnittstelleneinrichtung 2 ist ferner mit einer
Systemuhr 8 und gegebenenfalls mit einem Fahrzeugbus 7 gekoppelt. Über
den Fahrzeugbus 7 kann die Benutzerschnittstelleneinrichtung 2 z.
B. mit Fahrerassistenzsystemen des Fahrzeugs verbunden sein. Die
Benutzerschnittstelleneinrichtung 2 erhält über
den Fahrzeugbus 7 Daten dieser Fahrerassistenzsysteme und
bereitet sie so auf, dass diese Daten dem Fahrer bzw. den Fahrzeuginsassen über
das Display 1 grafisch dargestellt werden. Die Benutzerschnittstelleneinrichtung 2 erzeugt
hierfür Grafikdaten für auf dem Display 1 darstellbare
Objekte, welche unter anderem die Informationen der Fahrerassistenzsysteme
grafisch darstellen. Ferner ist die Benutzerschnittstelleneinrichtung 2 über
den Fahrzeugbus 7 mit verschiedenen Informations- und Kommunikations-
sowie Unterhaltungseinrichtungen des Fahrzeugs verbunden. Die vielfältigen
Informationen dieser Einrichtungen des Fahrzeugs werden in der Benutzerschnittstelleneinrichtung 2 aufbereitet
und in Grafikdaten für eine grafische Darstellung umgewandelt.
Für Animationen der grafischen Darstellung auf dem Display
umfasst die Benutzerschnittstelleneinrichtung eine Recheneinheit 3,
welche beim Erzeugen von Zwischenbildern auf die Systemuhr 8 zurückgreift.
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Im
Folgenden wird die Informationsanzeige in dem Fahrzeug auf dem Display 1 im
Detail erläutert:
Die Grafikdaten, welche die Benutzerschnittstelleneinrichtung 2 für
das Display 1 erzeugt, betreffen eine Teilmenge einer Liste.
Von dieser Liste werden mehrere Listeneinträge als Objekte
auf einem virtuellen, perspektivisch dargestellten Teilring 5 angeordnet dargestellt.
Die perspektivische Darstellung zeigt den virtuellen Teilring 5 so,
als ob der Betrachter von schräg oben auf den Teilring 5 schaut.
Dabei wird ein Objekt 6 im Vordergrund in der perspektivischen
Darstellung am größten dargestellt. Nach hinten
werden weitere Objekte 6, zum Teil von vor ihnen befindlichen
Objekten 6 verdeckt, dargestellt. Den Objekten 6 bzw.
den zugehörigen Listeneinträgen sind eine oder
mehrere Einrichtungen des Fahrzeugs zugeordnet. Dabei stellen die
in der in 2 gezeigten Objekte 6 entweder
nur einen Hinweis auf die zugeordnete Fahrzeugeinrichtung dar oder
zusätzlich bereits Informationsinhalte dieser Einrichtung.
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Bei
der in 2 gezeigten Ansicht betrifft das im Vordergrund
dargestellte Objekt 6 die Steuerung der Klimatisierung
des Fahrzeuginnenraums. Das Objekt rechts neben und hinter diesem
Objekt 6 ist der Musikwiedergabeeinrichtung des Fahrzeugs zugeordnet
und das Objekt links neben dem der Klimasteuerung zugeordneten Objekt 6 ist
dem Navigationssystem des Fahrzeugs zugeordnet. Ein weiter hinten
gelegenes Objekt betrifft die Einstellungen der Anzeigevorrichtung
selbst.
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Unterhalb
des perspektivisch dargestellten virtuellen Teilrings 5 befinden
sich Schaltflächen zur Steuerung der von der Benutzerschnittstelleneinrichtung 2 erzeugten
Grafikdaten für das Display 1. Mittels einer ersten
Schaltfläche 9 kann der Benutzer in jedem Anzeigezustand
zu dem Ausgangszustand zurückgelangen, bei dem die Objekte 6 auf
dem virtuellen, perspektivisch dargestellten Teilring 5 angeordnet
dargestellt werden. Mit den Schaltflächen 10 und 11 können
die Objekte 6 auf dem virtuellen Teilring 5 um
eine Position karussellartig im Uhrzeigersinn bzw. entgegen dem
Uhrzeigersinn gedreht werden, wie es später im Detail erläutert
wird. Mit den Schaltflächen 12 und 13 können
Funktionen innerhalb eines Objekts 6 betätigt
werden, und mit der Schaltfläche 14 kann der Benutzer
z. B. direkt zu dem Einstellungsmenü für die Grafik
gelangen.
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Ausgehend
von der in 2 gezeigten Ansicht des Displays 1 kann
jedes der auf dem virtuellen Teilring 5 dargestellten Objekte 6 mittels
der Eingabeeinrichtung 4 ausgewählt und aktiviert
werden. Falls die Eingabeeinrichtung eine berührungsempfindliche Folie
umfasst, kann der Nutzer z. B. mit seinem Finger auf das zu aktivierende
Objekt 6 tip pen. Erfasst die Eingabeeinrichtung 4 z.
B. die Position des Fingers oder der Hand des Benutzers vor dem
Display 1, reicht es aus, dass der Benutzer seinen Finger
an die Position des Displays 1 annähert, bei welcher
das zu aktivierende Objekt 6 dargestellt ist. Ist ein Objekt 6 mittels
der Eingabeeinrichtung 4 aktiviert worden, wird in einem
fließenden Übergang der virtuelle Teilring 5 mit
den darauf befindlichen Objekten 6 ausgeblendet und nur
noch das aktivierte Objekt 6 dargestellt. Beim Ausblenden
des virtuellen Teilrings 5 und der darauf befindlichen
Objekte 6 bis zur alleinigen Darstellung des aktivierten
Objekts 6, verdrängt das aktivierte Objekte 6 die
anderen Objekte 6 des Teilrings 5 und wird kontinuierlich
vergrößert, bis nur noch das aktivierte Objekt 6 dargestellt
wird. Die Grafikdaten für diesen fließenden Übergang
werden von der Benutzerschnittstelleneinrichtung 2 berechnet. Beim
Erzeugen der Zwischenbilder greift die Benutzerschnittstelleneinrichtung 2 dabei
auf die Systemzeit 8 zurück, um sicherzustellen,
dass die Animation fließend, ohne wackelnde Bewegungen
wiedergegeben wird.
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In 3 ist
beispielsweise eine Ansicht des Displays 1 gezeigt, die
bei einer Aktivierung des der Klimasteuerung zugeordneten Objekts 6 angezeigt wird.
In diesem Fall wird die in 2 gezeigte
Darstellung des Objekts 6 für die Klimasteuerung
vergrößert dargestellt. Die Schaltflächen 9 bis 14 bleiben dabei
erhalten. Betätigt der Benutzer aus der von dieser in 3 gezeigten
Ansicht die Schaltfläche 9, wird die Darstellung
des Objekts 6 für die Klimasteuerung kontinuierlich
verkleinert, die weiteren Objekte 6 des virtuellen Teilrings 5 tauchen
wieder auf, bis die in 2 gezeigte Ansicht dargestellt
wird.
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Wird
andererseits die Schaltfläche 10 bzw. 11 betätigt,
wird gleichermaßen das Objekt 6 für die Klimasteuerung
verkleinert und die weiteren Objekte 6 des virtuellen Teilrings 5 werden
wieder wie in 2 dargestellt angezeigt. Daraufhin
wird jedoch der virtuelle Teilring 5 karussellartig im
Uhrzeigersinn bzw. entgegen dem Uhrzeigersinn zur nächsten
Position gedreht, woraufhin automatisch das nun im Vordergrund stehende
nächste Objekt 6 aktiviert wird und in einem fließenden Übergang
die anderen Objekte 6 verdrängend vergrößert
dargestellt wird, bis nur noch dieses nächste Objekt 6 dargestellt
ist.
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In 4 ist
das den Einstellungen der Grafik selbst zugeordnete Objekt 6 dargestellt.
Bei der Aktivierung dieses Objekts 6 können mittels
der Eingabeeinrichtung 4 verschiedene Einstellungen für
die grafische Wiedergabe vorgenommen werden.
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Die
Listeneinträge, zu denen die grafischen Objekte 6 gehören,
sind, wie vorstehend beschrieben, Teil einer hierarchischen Struktur,
da die Aktivierung eines Listeneintrags bzw. eines grafischen Objekts 6 dazu
führt, dass detailliertere Information angezeigt wird.
Ferner kann die Aktivierung eines grafischen Objekts 6 bzw.
eines Listeneintrags dazu führen, dass z. B. eine Audiodatei
wiedergegeben wird: Auch in diesem Fall entspricht die Wiedergabe
der Audiodatei einer tieferen Hierarchiestufe. Bei der Anzeige eines
derart hierarchisch organisierten Datenbestands ist der Übergang
zwischen zwei statischen Darstellungen auf dem Display 1 von
besonderer Bedeutung. Insbesondere wenn die Anzeigevorrichtung nämlich
in einem Kraftfahrzeug untergebracht ist, ist es besonders wichtig,
dass insbesondere der Fahrer des Kraftfahrzeugs die auf dem Display 1 dargestellten
Informationen schnell, einfach und intuitiv erfassen kann, selbst
wenn er nur für kurze Zeitintervalle seinen Blick auf das
Display 1 richtet. Dabei ist es besonders wichtig, dass
sich der Betrachter jederzeit gut innerhalb der hierarchischen Struktur
orientieren kann. Es hat sich ergeben, dass abrupte Wechsel von
Anzeigebildern hierfür nachteilhaft sind. Es hat sich insbesondere
herausgestellt, dass fließende Übergänge
zwischen zwei statischen Darstellungen, bei denen Zwischenbilder
angezeigt werden, welche den Übergang zwischen den zwei
statischen Darstellungen verdeutlichen, die Orientierung in der
Struktur sowie die Erfassbarkeit des Informationsinhalts erleichtern.
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Ferner
ist besonders wichtig, wie die Zwischenbilder den Übergang
zwischen zwei statischen Darstellungen visualisieren. Dabei hat
sich herausgestellt, dass ein linearer Übergang von einer
statischen Darstellung zur nächsten statischen Darstellung
bei der Anwendung in einem Kraftfahrzeug nicht geeignet ist. Vielmehr
sind Zwischenbilder von Vorteil, welche eine Bewegung der Objekte 6 veranschaulichen,
die zumindest zum Teil abgebremst wird. Auch sind die Parameter
für die Wahl der Abbremsung und die Dauer des Übergangs
an die Anwendung im Fahrzeug anzupassen, so dass herkömmliche,
aus dem Computerbereich bekannte Animationen zumeist nicht verwendbar
sind.
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Im
Folgenden wird im Detail beschrieben, wie der Benutzer mittels der
Eingabeeinrichtung 4 die auf dem virtuellen Teilring 5 angeordneten
Objekte 6 karussellartig auf diesem virtuellen Teilring 5 drehen kann.
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Der
Ausgangspunkt der Drehung ist die in 2 gezeigte
Anordnung der Objekte 6 auf dem virtuellen Teilring 5.
Der Benutzer gibt nun durch einen ersten Bedienvorgang über
die Eingabeeinrichtung 4 den Gesamtdrehwinkel αDrehung vor, um den die Objekte 6 auf
dem Gesamtring, von dem nur ein Teilring 5 angezeigt wird,
gedreht werden sollen. Hierfür gibt der Benutzer z. B.
mittels der Eingabeeinrichtung 4 eine Linie auf dem Display 1 ein.
Umfasst die Eingabeeinrichtung 4 eine berührungsempfindliche
Folie, kann der Be nutzer mit seinem Finger über die Folie fahren,
um diese Linie vorzugeben. Falls die Eingabeeinrichtung 4 eine
Geste des Benutzers bzw. eine Bewegung seiner Hand oder seines Fingers
vor dem Display 1 erfassen kann, wird auf diese Weise die Eingabe
der Linie vorgenommen. Falls die Linie nicht in Richtung der Breite
des Displays 1 ausgerichtet ist, sondern schräg
verläuft, wird bevorzugt nur die Länge der parallel
zur Breite des Displays 1 ausgerichteten Horizontalkomponente
der eingegebenen Linie verwendet, sofern die Abweichung von der
Horizontalen 45° nicht übersteigt. Aus dem Verhältnis
der Länge dieser Horizontalkomponente der Linie zu der Gesamtbreite
des Displays 1 wird der Gesamtdrehwinkel αDrehung berechnet. Tatsächlich werden
die Objekte 6 bei der perspektivischen Darstellung auf
dem Display 1 nur in der Ebene des Displays 1 verschoben.
Der Drehwinkel α wird somit bei dem Erzeugen der Grafikdaten
durch die Benutzerschnittstelleneinrichtung 2 entsprechend
transformiert.
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Ist
die Eingabeeinrichtung 4 ein abgesetztes Bedienelement
mit einem Drehgeber, kann der Gesamtdrehwinkel auch über
den Drehwinkel des Drehgebers eingegeben werden.
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Da
auf dem Display 1 nur eine Teilmenge der Liste angezeigt
wird, ergibt sich bei der Drehung des virtuellen Rings eine Veränderung
der angezeigten Teilmenge. Bei der Drehung verschwinden auf der
einen Seite des Teilrings 5 Objekte 6 und auf
der anderen Seite des Teilrings 5 werden neue Objekte 6 angezeigt,
die zu Listeneinträgen gehören, die ursprünglich
nicht angezeigt wurden. Durch den ersten Bedienvorgang können
auf diese Weise die Listeneinträge der Liste nacheinander
durchlaufen werden, wobei die Listeneinträge an Hand der
grafischen Objekte 6 dargestellt werden.
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Nachdem
der Gesamtdrehwinkel αDrehung mittels
der Eingabeeinrichtung 4 vom Benutzer eingegeben worden
ist, wird von einer Recheneinheit 3 der Benutzerschnittstelleneinrichtung 2 eine
Animation erzeugt, welche die Grafikdaten für aufeinander
folgende Zwischenbilder umfasst, welche aufeinander folgende Drehwinkel α für
die Objekte 6 wiedergeben. Der Übergang von dem
Ausgangszustand mit einem Ausgangswinkel der Objekte zu einem Endzustand,
bei dem die Objekte um den gesamten Winkel αDrehung gedreht
worden sind, erfolgt dabei durch eine abgebremste Bewegung, welche
mittels folgender Rechenschritte berechnet ist:
- (i)
n = t / d – 1;
- (ii) α = b + αDrehung·(1 – n4).
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Dabei
ist t die Systemzeit, die von der Recheneinheit 3 von der
Systemuhr 8 abgerufen wird. Zu Beginn der Drehung ist die
Systemzeit gleich null. Im Endzustand der Drehung entspricht die
Systemzeit t der Dauer d der Gesamtdrehung um den Gesamtwinkel =
Winkel x Drehung. Die Schritte (i) und (ii) werden dabei so oft
wiederholt, bis die Systemzeit t größer als die
Dauer d der Gesamtdrehung ist.
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In 5 ist
der zeitliche Verlauf des Drehwinkels α für die
Zwischenbilder gezeigt, wenn ein Objekt 6 um den Gesamtdrehwinkel αDrehung von 30° in 2,5 Sekunden
gedreht wird. Es zeigt sich, dass die Drehgeschwindigkeit zunächst
relativ schnell ist und dann abgebremst wird.
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Bei
dem vorliegenden Ausführungsbeispiel wird außerdem
der Gesamtdrehwinkel αDrehung auf
einen Drehwinkel angepasst, welcher einer karussellartigen Drehung
der Objekte 6 auf dem virtuellen Teilring 5 entspricht,
bei dem im Endzustand ein Objekt 6, wie in 2 gezeigt,
im Vordergrund erscheint. Der vorn Benutzer über die Eingabeeinrichtung 4 eingegebene
Drehwinkel wird somit auf diese diskreten Drehwinkel auf- oder abgerundet.
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Wird
ein Objekt von dem Benutzer mittels der Eingabeeinrichtung 4 in
den Vordergrund gedreht, wird dieses Objekt 6 nach Ablauf
eines Zeitintervalls automatisch aktiviert. Somit wird dieses Objekt 6 nach
dem Ablauf des Zeitintervalls vergrößert, wobei gleichzeitig
der virtuelle Teilring 5 mit den anderen Objekten 6 verschwindet,
bis nur noch das aktivierte Objekt 6 dargestellt wird.
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Gemäß einer
Weiterbildung des Ausführungsbeispiels werden in der Benutzerschnittstelleneinrichtung 2 und
damit der Recheneinheit 3 über den Fahrzeugbus 7 die
Daten des Geschwindigkeitsmessers des Kraftfahrzeugs übertragen.
Diese Daten werden von der Recheneinheit 3 verwendet, um die
Dauer der Drehung zu ermitteln. Dabei ist die Dauer der Gesamtdrehung
umso länger, je höher die Geschwindigkeit des
Kraftfahrzeugs ist.
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Des
Weiteren ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
bzw. mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ein
zweiter Bedienvorgang durchführbar. Bei diesem Bedienvorgang
wird von dem Nutzer eine Bedienbewegung durchgeführt, die
sich von der Bedienbewegung des ersten Bedienvorgangs unterscheidet.
Im vorliegenden Fall wird eine senkrechte Bedienbewegung nach oben
oder nach unten durchgeführt. Beispielsweise kann der Nutzer
auf der berührungsempfindlichen Oberfläche den
Finger nach oben oder nach unten bewegen. Des Weiteren kann er eine
entsprechende Geste vor der Anzeigefläche 1 ausführen.
Schließlich ist es möglich, dass er entsprechende
mechanische Bedienelemente zur Steuerung der Bewegung eines Objekts 6 in
eine entsprechende Richtung betätigt.
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Der
zweite Bedienvorgang hat zur Folge, dass die Benutzerschnittstelleneinrichtung 2 die
Grafikdaten so verändert, dass bei der Anzeige der Teilmenge
der Liste mehrere Listeneinträge übersprungen
werden, um zu einem Listeneintrag zu gelangen, der bzw. dessen zugehöriges
grafisches Objekt 6 nicht in der angezeigten Teilmenge
der Listeneinträge enthalten ist, die beim Ausführen
des zweiten Bedienvorgangs angezeigt wurden. Nach dem Ausführen
des zweiten Bedienvorgangs wird somit ein grafische Objekt 6 im
Vordergrund dargestellt, welches vorher nicht dargestellt wurde.
Der Gesamtring mit den Listeneinträgen wurde direkt in
einen gedrehten Zustand überführt, bei dem eine
andere Teilmenge der Liste angezeigt wird, ohne dass es erforderlich war,
die einzelnen Listeneinträge nacheinander zu durchlaufen.
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Der
zweite Bedienvorgang wird im Folgenden im Detail mit Bezug zu den 6 bis 8 erläutert:
Der
Ausgangspunkt ist die Anzeige einer Teilmenge einer Liste auf der
Anzeigefläche des Displays 1, wie sie in 6 wiedergegeben
ist. Diese Informationsanzeige entspricht im Wesentlichen der in 2 wiedergegebenen
Informationsanzeige der Listeneinträge an Hand der grafischen
Objekte 6. Bei dem in 6 gezeigten
Zustand werden beispielhaft drei Listeneinträge G22, G23,
und G24 dargestellt.
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Die
Listeneinträge dieser Liste sind in Klassen eingeteilt,
wobei die einzelnen Klassen wiederum eine Liste bilden. Im vorliegenden
Fall kann es sich beispielsweise um eine alphabetische Sortierung
von Bergriffen, die den Listeneinträgen zugeordnet sind,
handeln. Die Listeneinträge G22, G23 und G24 sind in diesem
Fall die Einträge Nr. 22 bis 24 mit dem Anfangsbuchstaben
G. Die Listeneinträge mit anderen Anfangsbuchstaben sind
entsprechend sortiert.
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Der
Nutzer kann nun durch einen ersten Bedienvorgang, wie vorstehend
erläutert, mittels einer Bedienbewegung in Richtung des
Doppelpfeils H eine Veränderung der angezeigten Listeneinträge herbeiführen.
Bewegt er den Finger auf der berührungsempfindlichen Oberfläche
beispielsweise nach links, bewegt sich auch die angezeigte Teilmenge
der Liste nach links, so dass auf der linken Seite Listeneinträge
verschwinden und auf der rechten Seite neue Listeneinträge
auftauchen. Entsprechend verschwinden bei einer Bedienbewegung nach
rechts Listeneinträge auf der rechten Seite und es tauchen neue
Listeneinträge auf der linken Seite auf.
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Bei
dem zweiten Bedienvorgang kann der Nutzer eine Bewegung in Richtung
des Pfeils A nach oben oder in Richtung des Pfeils B nach unten
ausführen. Eine Bedienbewegung in Richtung des Pfeils A
nach oben hat dabei zur Folge, dass die angezeigte Teilmenge der
Listeneinträge unmittelbar so verändert wird,
dass mehrere Listeneinträge übersprungen werden
und man zu dem ersten Listeneintrag des nächsten Anfangsbuchstaben,
d. h., wie in 7 gezeigt, zu dem Listeneintrag
F1 gelangt. Ferner kann sich die angezeigte Teilmenge der Liste
so verändern, dass der letzte Listeneintrag oder die letzten Einträge
mit dem Anfangsbuchstaben G nicht in der angezeigten Teilmenge enthalten
ist bzw. sind.
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Umfasst
der zweite Bedienvorgang hingegen eine Bedienbewegung in Richtung
des Pfeils B nach unten, gelangt man unmittelbar zu dem ersten Listeneintrag
mit dem nächstniedrigeren Anfangsbuchstaben, d. h., wie
in 8 gezeigt, zum Listeneintrag H1. Es wird somit
eine Teilmenge der Liste angezeigt, die mit dem Listeneintrag H1
beginnt und danach weitere Listeneinträge mit dem Anfangsbuchstaben H
zeigt.
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Die
Benutzerschnittstelleneinrichtung 2 kann ferner mit einem
Beschleunigungssensor 16 gekoppelt sein, der alternativ
oder zusätzlich als Eingabeeinrichtung dienen kann. Der
Beschleunigungssensor 16 kann eine Beschleunigung der Vorrichtung,
die in diesem Fall insbesondere als mobiles Gerät ausgebildet
ist, sowie die Beschleunigungsrichtung erfassen. Eine Bewegung der
Vorrichtung, einschließlich der Anzeigefläche 1 im
Raum, entspricht in diesem Fall der vorstehend erläuterten
Bewegung auf der berührungsempfindlichen Oberfläche
der Anzeigefläche 1. Durch eine Bewegung nach
links kann in diesem Fall beispielsweise in eine Richtung durch
die Liste gescrollt werden und bei einer Bewegung nach rechts kann
in die andere Richtung durch die Liste gescrollt werden. Eine Bewegung
nach oben führt zum Überspringen mehrerer Listeneinträge
nach vorne in der Liste und eine Bewegung nach unten zu einem Überspringen
mehrerer Listeneinträge nach hinten, wie es vorstehend
erläutert wurde.
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- 1
- Display
- 2
- Benutzerschnittstelleneinrichtung
- 3
- Recheneinheit
- 4
- Eingabeeinrichtung
- 5
- virtueller
Teilring
- 6
- grafische
Objekte
- 7
- Fahrzeugbus
- 8
- Systemuhr
- 9–14
- Schaltflächen
eines Objekts 6
- 15
- Speicher
- 16
- Beschleunigungssensor
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10058244
C2 [0039]
- - DE 10305341 A1 [0039]
- - DE 102004048956 A1 [0039]
- - EP 1212208 B1 [0042]