DE102008051898A1 - Verfahren zur Herstellung eines Wärmeübertragers und Wärmeübertrager, hergestellt nach dem Verfahren - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Wärmeübertragers, insbesondere eines Verdampfers (1), umfassend einen Rohre und Rippen aufweisenden Block, mindestens einen Sammelkasten (2) sowie Anschlussrohre. Es wird vorgeschlagen, dass zunächst der Wärmeübertrager (1) ohne Anschlussrohre in einem Lötofen gelötet wird und dass anschließend - nach dem Lötprozess - die Anschlussrohre durch Laserschweißen mit dem Wärmeübertrager (1) verbunden werden.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Wärmeübertragers nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1, einen Wärmeübertrager, hergestellt nach dem Verfahren, sowie einen Wärmeübertrager nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 5.
- Heutige Wärmeübertrager für Kraftfahrzeuge sind vorwiegend gelötete Ganzaluminiumwärmeübertrager, wobei sämtliche Teile des Wärmeübertragers in einem Arbeitsgang gelötet werden (so genannte Komplettlötung). Bevor die Wärmeübertrager zur Lötung in einen Lötofen verbracht werden, müssen die einzelnen Teile des Wärmeübertragers wie beispielsweise Rohre, Rippen, Rohrböden, Sammel- und/oder Verteilerkästen fixiert werden, damit eine vollständige Verlötung erfolgen kann. Die Wärmeübertrager werden auf einer Lötvorrichtung, so genannten Lötgestellen, während des Lötens platziert, wobei die Lötgestelle zusätzlich die Funktion der Fixierung und Halterung übernehmen. Die Lötgestelle müssen bei unterschiedlichen Typen von Wärmeübertragern speziell angepasst werden, was relativ hohe Investitionskosten erfordert.
- Durch die
DE 198 26 881 A1 der Anmelderin wurde ein als Flachrohrverdampfer ausgebildeter Ganzaluminiumwärmeübertrager bekannt, welcher in einem Arbeitsgang gelötet wird. Der Verdampfer besteht einerseits aus ei nem Block, welcher aus Flachrohren und Wellrippen aufgebaut ist, sowie aus Sammelkästen, welche aus Aluminiumblech hergestellt sind. Ferner weist der bekannte Verdampfer Kältemittelanschlussrohre auf, welche auf Anschlussstutzen (Durchzüge) an der Stirnseite der Sammelkästen aufgesteckt werden. Die Anschlussrohre werden somit einerseits durch Kraftschluss auf den Durchzügen für den Lötprozess fixiert, andererseits aber auch über speziell angepasste Lötgestelle, welche die Anschlussrohre während des Lötprozesses in Position halten, damit sich eine kältemitteldichte, druckfeste Lötverbindung zwischen den Enden der Anschlussrohre und den Durchzügen der Sammelkästen ausbilden kann. Je nach Typ können die Anschlussrohre relativ lang und sperrig sein, sodass aufwändige Lötgestelle erforderlich werden. Nachteilig ist auch, dass der Lötofen infolge des zusätzlichen Raumbedarfes durch die Lötgestelle mit einer geringeren Anzahl von Wärmeübertragern bestückt werden kann. - Durch die
DE 198 49 449 A1 wurde ein Verfahren zur Herstellung von Wärmeübertragern bekannt, bei welchem einzelne Wärmeübertragerbauteile gelötet und andere mittels Laserstrahlschweißen miteinander verbunden werden. Beispielsweise werden bei dem bekannten Verfahren die Verbindungen zwischen Rohren und Rohrboden durch Löten und die Verbindung zwischen Rohrboden und Sammelkasten durch Laserstrahlschweißen hergestellt. Dem bekannten Verfahren liegt das Problem zu Grunde, dass ein tiefgezogener Sammelkasten aus Aluminiumblech sich nicht mit einem Rohrboden bzw. einem Wärmeübertragerblock, bestehend aus Rohren und Rippen, verlöten lässt, weil durch die Wärmeeinwirkung beim Lötprozess ein Verzug des Sammelkastens auftritt und damit eine Lötverbindung zwischen Sammelkasten und Rohrboden nicht darstellbar ist. Voraussetzung für eine optimale Lötung ist, dass während des Lötprozesses ein definierter, möglichst enger Lötspalt eingehalten wird. Durch das Laserstrahlschweißen erfolgt nur ein minimaler Wärmeeintrag auf den Sammelkasten, sodass dieser verzugfrei mit dem Rohrboden verschweißt werden kann. - Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, welches wirtschaftlicher arbeitet und die Herstel lungskosten für den Wärmeübertrager, insbesondere den Verdampfer senkt. Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung, den Wärmeübertrager, insbesondere den Verdampfer ohne Verwendung einer aufwändigen Lötvorrichtung herzustellen.
- Die Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche 1 und 5 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
- Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass in einem ersten Arbeitsgang oder Verfahrensschritt der Wärmeübertrager mit Block und Sammelkästen, d. h. ohne die Anschlussrohre gelötet wird, welche in einem zweiten Arbeitsgang oder Verfahrensschritt durch Laserschweißen mit dem gelöteten Wärmeübertrager, insbesondere dessen Sammelkasten respektive Sammelkästen verbunden werden. Der gesamte Wärmeübertrager einschließlich Anschlussrohre wird somit nicht mehr in einem einzigen Arbeitsgang, einer so genanten Komplettlötung, hergestellt, sondern in zwei verschiedenen Arbeitsgängen, einem Lötprozess und einem Laserschweißprozess. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Vorteil erreicht, dass während des Lötprozesses auf ein aufwändiges Lötgestell verzichtet werden kann. Damit entfallen Investitionskosten, und es kann gleichzeitig eine größere Anzahl von Wärmeübertragern in einer Lötcharge im Lötofen platziert werden, da diese – wegen Fortfalls der raumbeanspruchenden Anschlussrohre – enger gesetzt werden können. Der Lötofen ist besser ausgelastet, der Energiebedarf sinkt und damit auch die Herstellkosten. Der Investitionsaufwand für die dem Lötofen nachgeschaltete Laserschweißanlage ist einmalig, da die Laserschweißanlage für unterschiedliche Typen von Wärmeübertragern verwendet werden kann.
- Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden die Anschlussrohre vor dem Laserschweißen gegenüber dem gelöteten Wärmeübertrager derart fixiert, dass die Enden der Anschlussrohre auf entsprechende Anschlussstutzen aufgesteckt oder in Anschlussstutzen hineingesteckt werden, wodurch eine reibschlüssige Fixierung erreicht wird. Durch diese Vorbereitung und den engen Spalt zwischen den zu verbindenden Teilen wird eine saubere, kältemitteldichte stoffschlüssige Verbindung erreicht. Der Laserstrahl wird bei der Verschweißung um 360 Grad um das Anschlussrohr bzw. den Anschlussstutzen herumgeführt, sodass eine umlaufende Schweißnaht entsteht. Vorzugsweise wird die Laserstrahlschweißung mit einem Nd:YAG-Laser (Festkörperlaser) durchgeführt.
- Die Aufgabe der Erfindung wird auch durch einen Wärmeübertrager mit den Merkmalen des Patentanspruches 5 gelöst. Danach sind der Block, bestehend aus Rohren und Rippen, sowie die Sammelkästen stoffschlüssig durch Löten miteinander verbunden, während die Enden der Anschlussrohre stoffschlüssig durch Laserschweißen mit dem Wärmeübertrager bzw. dessen Sammelkasten verbunden sind. Alle Teile des fertigen Wärmeübertrages sind somit stoffschlüssig miteinander verbunden. Vorteilhaft ist, dass die Schweißverbindung eine höhere Festigkeit als eine entsprechende Lötverbindung aufweist, sodass dadurch eine größere Sicherheit gegen Undichtwerden dieser Verbindung, die infolge der langen Hebelarme der Anschlussrohre einer erhöhten Biegebeanspruchung ausgesetzt ist, gegeben ist.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben, wobei sich aus der Beschreibung und/oder der Zeichnung weitere Merkmale und/oder Vorteile ergeben können. Es zeigen
-
1 einen perspektivischen Ausschnitt eines Verdampfers mit Anschlussstutzen, -
2 eine Draufsicht auf den Verdampfer mit Anschlussstutzen, -
3 eine Draufsicht auf den Verdampfer mit auf- bzw. eingesteckten Anschlussrohren, -
4 eine Ansicht einer Schweißverbindung für das ausgangsseitige Anschlussrohr und -
5 eine Ansicht der Schweißverbindung für das eingangsseitige Anschlussrohr. -
1 zeigt in perspektivischer Darstellung einen Ausschnitt eines als Verdampfer1 ausgebildeten Wärmeübertragers, welcher in seiner Bauart im Wesentlichen dem Verdampfer gemäß der eingangs genanntenDE 198 26 881 A1 der Anmelderin entspricht. Der Verdampfer1 ist somit Teil eines nicht dargestellten Kältemittelkreislaufes für eine Kraftfahrzeugklimaanlage.1 zeigt einen zweiteiligen Sammelkasten2 mit einer eingangsseitigen Kammer2a und einer ausgangsseitigen Kammer2b , welche durch eine Längstrennwand2c voneinander abgeteilt sind. An der Stirnseite der eintrittsseitigen Kammer2a ist ein Anschlussstutzen3 und an der Stirnseite der ausgangsseitigen Kammer2b ein Anschlussstutzen4 angeordnet, dessen Durchmesser etwas größer als der des Anschlussstutzens3 ist (aufgrund des größeren spezifischen Volumens des Kältemittels am Austritt). Bezüglich des weiteren Aufbaues und der Funktion des Verdampfers1 wird auf die vorgenannte Druckschrift der Anmelderin verwiesen, deren Offenbarungsgehalt vollumfänglich in die vorliegende Anmeldung einbezogen wird. -
2 zeigt den Ausschnitt des Verdampfers1 in einer Ansicht von oben (Draufsicht), wobei gleiche Bezugszeichen für gleiche Teile verwendet sind. -
3 zeigt die Anschlussstutzen3 ,4 des bereits gelöteten Verdampfers1 mit gefügten Anschlussrohren5 ,6 . Das eingangsseitige Anschlussrohr5 , welches im Durchmesser kleiner als das ausgangsseitige Anschlussrohr6 ist, weist ein im Durchmesser verringertes Rohrende5a auf, welches in den Anschlussstutzen3 hineingesteckt ist und mit diesem eine reibschlüssige Verbindung bildet, welche für eine Fixierung des Anschlussrohres5 ausreichend ist. Das ausgangsseitige Anschlussrohr6 weist ein im Durchmesser verringertes Rohrende6a auf, welches leicht konisch ausgebildet ist und auf den Anschlussstutzen4 aufgesteckt ist, sodass auch hier eine reibschlüssige Verbindung zwecks Fixierung hergestellt ist. -
4 zeigt das ausgangsseitige Anschlussrohr6 , welches durch eine Schweißnaht7 mit dem Anschlussstutzen4 kältemitteldicht verbunden ist. Die Schweißnaht7 ist durch Laserstrahlschweißen, vorzugsweise mit einem Nd:YAG-Laser als umlaufende Schweißnaht (360 Grad Umfangswinkel) hergestellt. Dabei erstreckt sich die Schweißnaht7 von der Wandung des Rohrendes6a radial nach innen bis in die Wandung des Anschlussstutzens4 , sodass zwischen beiden Teilen eine stoffschlüssige Verbindung hergestellt ist. -
5 zeigt die Verbindung vom eingangsseitigen Anschlussrohr5 mit dem Anschlussstutzen3 durch eine umlaufende Schweißnaht8 , welche sich von der Wandung des Anschlussstutzens3 radial nach innen bis in die Wandung des Rohrendes5a erstreckt, sodass auch zwischen diesen beiden Teilen eine umlaufende stoffschlüssige Verbindung hergestellt ist. Vorzugsweise können beide Laserschweißnähte7 ,8 in einem Arbeitsgang hergestellt werden. - Das erfindungsgemäße Verfahren läuft wie folgt ab:
Zunächst wird der Verdampfer1 , wie er teilweise in den1 ,2 dargestellt ist, d. h. umfassend den Sammelkasten2 mit Anschlussstutzen3 ,4 sowie einen nicht dargestellten Block, bestehend aus Rohren und Rippen, in einem nicht dargestellten Lötofen verlötet. Alle Teile des Verdampfers1 bestehen aus Aluminiumwerkstoffen und werden hartgelötet, d. h. bei Temperaturen von ca. 450 Grad Celsius und mehr. Nach dem Lötprozess wird der Verdampfer1 dem Lötofen entnommen und einer nicht dargestellten Laserschweißanlage oder -vorrichtung zugeführt. Dort werden die Anschlussrohre5 ,6 auf die Anschlussstutzen3 ,4 aufgesteckt bzw. eingedrückt, sodass diese reibschlüssig gegenüber dem gelöteten Verdampfer1 fixiert sind. Anschließend werden die Schweißnähte7 ,8 durch einen umlaufenden Laserstrahl gelegt, wobei der Laserstrahl jeweils bis zum innen liegenden Teil, d. h. dem Anschlussstutzen4 bzw. dem Rohrende5a eindringt. Da durch das Laserstrahlschweißen nur ein geringer Wärmeeintrag in die zu verbindenden Teile erfolgt, kann dieses Schweißverfahren ohne Beeinträchtigung der bereits vorhandenen Lötverbindungen am Verdampfer1 durchgeführt werden. Der Abstand der Schweißnähte7 ,8 von der nächstgelegenen Lötnaht (hier nicht dargestellt) wird also hinreichend groß gewählt. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19826881 A1 [0003, 0016]
- - DE 19849449 A1 [0004]
Claims (6)
- Verfahren zur Herstellung eines Wärmeübertragers, insbesondere eines Verdampfers (
1 ), umfassend einen Rohre und Rippen aufweisenden Block, mindestens einen Sammelkasten (2 ) sowie Anschlussrohre (5 ,6 ), dadurch gekennzeichnet, dass zunächst der Wärmeübertrager (1 ) ohne Anschlussrohre (5 ,6 ) in einem Lötofen gelötet wird und dass anschließend – nach dem Lötprozess – die Anschlussrohre (5 ,6 ) durch Laserschweißen mit dem Wärmeübertrager (1 ) verbunden werden. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussrohre (
5 ,6 ) vor dem Laserschweißen mit dem gelöteten Wärmeübertrager (1 ) zur Fixierung mechanisch gefügt werden. - Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Laserschweißung mit einem Nd:YAG-Laser erfolgt.
- Wärmeübertrager, insbesondere Verdampfer (
1 ), hergestellt nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmeübertrager (1 ) an dem mindestens einen Sammelkasten (2 ) Anschlussstutzen (3 ,4 ) aufweist, welche mit den Rohrenden (5a ,6a ) der Anschlussrohre (5 ,6 ) gefügt und durch mindestens eine umlaufende Schweißnaht (7 ,8 ) verbunden sind. - Wärmeübertrager, insbesondere Verdampfer (
1 ), umfassend einen Rohre und Rippen aufweisenden Block, mindestens einen Sammelkasten (2 ) sowie Anschlussrohre (5 ,6 ), dadurch gekennzeichnet, dass der Block und der mindestens eine Sammelkasten (2 ) stoffschlüssig durch Löten und die Anschlussrohre (5 ,6 ) stoffschlüssig durch Laserschweißen mit dem mindestens einem Sammelkasten (2 ) verbunden sind. - Wärmeübertrager nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Schweißnähte (
7 ,8 ) von radial außen nach radial innen erstrecken.
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