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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines einphasischen
pharmazeutischen Präparates zur Begrenzung/Verminderung
des Risikos einer Tiefen-Venen-Thrombose in Einheit mit einer oralen
Kontrazeption. Es wird eine kontrazeptive Kombination mit 2.0 mg
17α-Cyanomethyl-17-β-hydroxyestra-4,9-dien-3on (Dienogest)
und 0.030 mg 17α-Ethinylestradiol (Ethinylestradiol) oder
2.0 mg Dienogest und 0.020 mg Ethinylestradiol zu n × 21
täglichen Dosiseinheiten mit nachfolgend nach n × 21
maximal 7 täglichen einnahmefreien oder placebohaltige
Dosiseinheiten verwendet, wobei n gleich 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9,
10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, und 17 ist.
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Stand der Technik
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Es
ist bekannt, dass orale Kontrazeptiva das Risiko venöser
thromboembolischer Erkrankungen auf das 3- bis 4-fache erhöhen
können (Birkhäuser, M et al: Empfehlungen
zur hormonalen Kontrazeption – 34. Arbeitstreffen des „Züricher
Gesprächskreises", April 2005, Gyn. Geburtshilfl. Rundsch
2006; 46: 58–63).
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Venöse
Thromboembolien kommen bei jungen Frauen eher selten vor. Für
unter 45-jährige, die keine oralen Kontrazeptiva anwenden,
wird mit 5 bis 10 Ereignissen pro 100.000 Frauenjahre gerechnet.
In Die Einnahme oraler Kontazeptiva erhöht das Risiko (Birkhäuser,
M et al: Empfehlungen zur hormonalen Kntrazeption – 34.
Arbeitstreffen des „Züricher Gesprächskreises",
April 2005, Gyn. Geburtshilfl. Rundsch 2006; 46: 58–63). Es
wurde ferner festgestellt, dass das Risiko von der Dosis Ethinylestradiol
abhängt, und diverse Beobachtungsstudien ließen
erkennen, dass orale Kontrazeptiva, die Progestogene der sogenannten
dritten Generation enthalten, wie Desogestrel und Gestoden, mit
einem höheren Risiko assoziiert sein könnten als
orale Kontrazeptiva mit Progestogenen der sogenannten Zweitgeneration,
wie Levonorgestrel (Weiss, G: Risk of venous thromboembolism
with third-generation oral conraceptives: A review, Am J Obstet
Gynecol, 1999: 180: 295–301).
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Das
relative Risiko einer Tiefen-Venen-Thrombose (TVT) nimmt besonders
in den ersten Monaten der Anwendung oraler koventioneller Kontrazeptiva
(21- tägige Anwendungszeit hormoneller Tagesdosiseinheiten) zu
und deutet darauf hin, dass Veranlagung und Risikofaktoren eine
wichtige Rolle spielen. Da jedoch TVT bei jungen Frauen nur selten
auftritt, können hinreichend zuverlässige epidemiologische
Ergebnisse nicht erwartet werden, bevor neue Präparate
von einer großen Zahl von Frauen ausreichend lange angewendet
wurden. Als Ersatz fordern die Zulassungsbehörden kontrollierte
Studien über die Wirkung neuer oraler Kontrazeptivae oder
Einnahmeschemata auf die Haemostaseparameter. Die meisten Haemostasefaktoren
werden in der Leber gebildet und könnten von oralen Kontrazeptiva
modifiziert werden. Dies wird hauptsächlich durch Ethinylestradiol
beeinflusst, während Progestogene die östrogene
Wirkung teilweise abschwächen könnten. Aus diesem
Grund hängen die Wirkungen vieler Haemostase-Variablen
von der Ethinylestradiol-Dosis ab, und die verschiedenen Progestogene
könnten sich bezüglich ihrer modifizierenden Wirkung
auf die östrogenabhängigen Haemostaseparameter
unterscheiden. Progestogene sind keine homogene Klasse von Hormonen,
sondern differieren in ihrem hormonellen Aktivitätsmuster.
Hinsichtlich ihrer Wirkung auf die Koagulation und Fibrinolyse könnten
Progestogene mit androgenen Eigenschaften wie Levonorgestrel die
Wirkung von Ethinylestradiol auf einige Haemostasefaktoren behindern,
während Progestogene ohne androgene Aktivität,
z. B. Chlormadinonacetat oder Cyproteronacetat, keinen Einfluss
haben. Ungeachtet ihrer Wirkung auf die Haemostase können
Ethinylestradiol und die verschiedenen Progestogene jedoch die Funktion
des Endothels und der glatten Muskelzellen direkt beeinflussen.
Ein Beispiel dafür sind bestimmte Progestogene wie Medroxyprogesteronacetat,
Gestoden oder 3-Keto-Desogestrel, die den Thrombinrezeptor und Gewebefaktor
und damit die prokoagulatorische Aktivität in der Gefäßwand
hochregulieren können. Dies ist wahrscheinlich auf ihre
eigene glukokortikoide Wirkung zurückzuführen.
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Obwohl
orale Kontrazeptiva die meisten Haemostasefaktoren beeinflussen
können, fehlt eine plausible biologische Erklärung
für das erhöhte Risiko thromboembolischer Erkrankungen,
da einige Veränderungen prothrombotisch sind und andere
wiederum als antithrombotisch angesehen werden können.
Allerdings gibt es Erkenntnisse, die eine Verbindung zwischen den
Besonderheiten der Haemostase und dem erhöhten Thromboserisiko
offenlegen könnten. Der Anstieg von Faktor VII und Faktor
VIII und die Reduzierung von Antithrombin und Protein S, die während
der Einnahme von oralen Kontrazeptiva beobachtet werden, war bei
den Frauen, bei denen während der Anwen dung oraler Kontrazeptiva
TVT auftrat, ausgeprägter. Die gewebefaktorinduzierte Thrombinbildung
ist durch die Einnahme von oralen Kontrazeptiva bei Frauen mit Thrombose
in der Vorgeschichte deutlich verstärkt, was auf prothrombotische
Anomalien hindeutet. Es wurde in der Literatur angeführt,
dass die Aktivierung prokoagulatorischer Faktoren durch orale Kontrazeptiva
durch eine erhöhte fibrinolytische Aktivität ausgeglichen
werden könnte. Andererseits könnte dem erhöhten
fibrinolytischen Potential entgegengewirkt werden, und zwar durch
eine stärkere Resistenz gegenüber der Gerinnselauflösung
durch den thrombinaktivierbaren Fibrinolyseinhibitor (TAFT), der
durch orale Kontrazeptiva erhöht wird, insbesondere durch
solche, die Progestogene der dritten Generation enthalten.
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Es
bleibt die Frage, ob zwischen dem niedrigeren TVT-Risiko bei Frauen,
welche orale Kontrazeptiva anwenden, die Levonorgestrel enthalten,
im Vergleich zu oralen Kontrazeptiva, die Gestoden, Desogestrel oder
Cyproteronacetat enthalten, und den ausgeprägteren östrogeninduzierten
Veränderungen der Haemostaseparameter eine kausale Verbindung
besteht Es wird diskutiert, dass die „Östrogenität"
der Präparate, gemessen an der Steigerung der hepatischen
Produktion des sexualhormonbindenden Globulins (SHBG), ein Maß für
das Risiko venöser thromboembolischer Erkrankungen sein
könnte. Das konventionelle Einnahmeschema oraler Kontrazeptiva,
welches in der Regel aus 21 Tagen der Anwendung einer Östrogen/Progestogen-Kombination
und einem anschließenden hormonfreien Intervall von 7 Tagen
besteht, wurde vor ca. 45 Jahren eingeführt und ist immer
noch der Standard hormoneller Schwangerschaftsverhütung.
Allerdings gibt es keinen medizinischen Grund für die regelmäßige
Entzugsblutung, welche mit der raschen Abnahme der Serumkonzentrationen
kontrazeptiver Steroide in der pillenfreien Woche einhergeht. Dieses
Einnahmeschema wurde gewählt, um den natürlichen
Zyklus nachzuahmen und die allgemeine Akzeptanz dieser neuen Kontrazeptionsmethode
zu begünstigen.
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Andererseits
sind die regelmäßigen zyklischen Schwankungen
in den Serumspiegeln der kontrazeptiv wirkenden Steroide, d. h.
ein Anstieg während der ersten Tage der Einnahme bis zum
Erreichen eines Fließgleichgewichts gefolgt von einem raschen
Abfall auf die Ausgangswerte in der hormonfreien Woche, nicht nur mit
Veränderungen in vielen Stoffwechselparametern, insbesondere
den Leberproteinen, verbunden, sondern auch mit möglichen
somatischen und psychischen Beschwerden.
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Aus
diesem Grund haben Frauen mit zyklusabhängigen Symptomen
bzw. menstruationsbedingten Beschwerden das Weglassen des hormonfreien
Intervalls und die durchgängige Anwendung oraler Kontrazeptiva über
mehrere Wochen oder Monate in Einzelfällen über
Jahre hinweg praktiziert. Verschiedene internationale Umfragen haben
in der Tat ergeben, dass die Mehrheit der Frauen die verlängerte
Einnahme der konventionellen vorzieht.
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Um
diese Off-Label-Anwendung von oralen Kontrazeptiva durch eine Behandlung
mit zugelassenen Einnahmeschemata zu ersetzen, wurden Langzyklus-Präparate
entwickelt, die die häufigen Regelblutungen während
der konventionellen Anwendung oraler Kontrazeptiva reduzieren sollen.
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Viele
Vorteile der Langzyklus-Einnahme von oralen Kontrazeptiva sind offensichtlich
oder wahrscheinlich, bezüglich der damit verbundenen Risiken
liegen jedoch noch keine ausreichenden Daten vor keine Daten vor.
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Darstellung der Erfindung
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein geeignetes kontrazeptives
Mittel mit verlängerter Einnahmezeit der hormonhaltigen
Tagesdosiseinheiten bereit zu stellen, welches trotz der verlängerten
Einnahmezeit das Risiko einer Tiefen-Venen-Thrombose für
orale Kontrazeptiva im vertretbaren Rahmen gestaltet.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren
zur Herstellung eines einphasischen pharmazeutischen Präparates
zur Begrenzung/Minderung des Risikos einer Tiefen-Venen-Thrombose
in Einheit mit einer oralen Kontrazeption gelöst, welches
eine kontrazeptive Kombination mit 2.0 mg 17α-Cyanomethyl-17-β-hydroxyestra-4,9-dien-3on
(Dienogest) und 0.030 mg 17α-Ethinylestradiol (Ethinylestradiol)
oder 2.0 mg Dienogest und 0.020 mg Ethinylestradiol zu n × 21
täglichen Dosiseinheiten mit nachfolgend nach n × 21 maximal
7 täglichen einnahmefreien oder placebohaltige Dosiseinheiten
verwendet und wobei n gleich 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12,
13, 14, 15, 16, und 17 ist.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung bestehen in den Merkmalen der Patentansprüche
2 und 3.
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Die
orale Arzneiform kann eine Tablette, eine Tablette mit einem Filmüberzug
(Filmtablette) oder eine Tablette mit einer zuckerhaltigen Hülle
(Dragee) sein. Auch sind unter die erfindungsgemäßen
peroralen Arzneiformen zu zählen: Hartgelatinekapsel, Weichgelatinekapsel
mit öligen oder wässrigen Suspensionen als Füllmasse
oder andere perorale Suspensionen. Die Freisetzung der Wirkstoffe,
bzw. das Herauslösen dieser aus der Tablettenmarix/Tablet tenkern
wird mit dem Dissolutionstest unter Verwendung von Wasser mit 37°C als
Dissolutionmedium und 50 U/Min als Rührgeschwindigkeit
bestimmt. Die Bestimmung erfolgt nach Ph. Eur. mittels Blattrührerapparatur
unter Verwendung von 1000 ml Wasser.
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Ferner
wird die Aufgabe durch ein Kit nach Anspruch 4 gelöst.
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Das
Kit kann außerdem zusätzlich 7, 6, 5, 4 oder 3
einnahmefreie oder placebohaltige Tagesdosiseinheiten enthalten.
Diese sind zur Gabe im Anschluss an die Dauer von mindestens n × 21
mit n gleich 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16,
und 17 aufeinander folgenden Tagen bestimmt. Abhängig vom
Wunsch der Frau nach kontinuierlicher Regulierung des Blutdrucks
und einer kontinuierlichen Kontrazeption verbunden mit dem Bedürfnis
nach Blutungsfreiheit über einen größeren
Zeitraum kann die Anzahl der Tagesdosiseinheiten, mit der Kombination
von Dienogest und Ethinylestradiol 84 betragen, wobei die einnahmefreien
oder placebohaltigen Tagesdosiseinheiten 7 betragen, so dass die
Gesamtzahl an Zyklustagen pro Jahr 4 × (n × 21 plus
7) mit n gleich 4 ist.
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Es
ist bekannt, dass der Anstieg von Haemostasefaktoren, wie Faktor
VII und Faktor VIII und die Reduzierung von Antithrombin und Protein
S, die während der Einnahme von oralen Kontrazeptiva beobachtet werden,
bei den Frauen, bei denen während der Anwendung konventioneller
oraler Kontrazeptiva TVT auftrat, ausgeprägter ist.
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Die
nachfolgend aufgeführte Studie vergleicht die zeitabhängigen
Veränderungen verschiedener Haemostase-Plasmaparametern
während der konventionellen Behandlung mit Ethinylestradiol/Dienogest
mit den Veränderungen, die bei Frauen mit Ethinylestradiol/Dienogest-Behandlung
im Langzyklus beobachtet wurden.
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Für
den Fachmann ist zu erwarten, dass die Veränderungen während
der ununterbrochenen Behandlung ausgeprägter sein können
als bei der konventionellen Einnahme von OK. Bei einem konventionellen
oralen Kontrazeptiva-Zyklus nimmt die hepatische Produktion östrogensensitiver
Haemostasefaktoren während der ersten Tage der Anwendung
entweder zu (z. B. Fibrinogen, Faktor VII) oder ab (z. B. Antithrombin),
bis ein Fließgleichgewicht erreicht wird, welches in dem
darauffolgenden hormonfreien Intervall rückläufig
ist. Dieses Muster wiederholt sich während aller nachfolgenden
Behandlungszyklen.
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Die
Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen überraschenderweise
eindeutig, dass während der Behandlung mit Ethinylestradiol/Dienogest
zu keiner Zeit ein signifikanter Unterschied zwischen der konventionellen
und der Langzyklus-Anwendung hinsichtlich der Haemostaseparameter
besteht. Diese Ergebnisse zeigen auf, dass die nach 3 Monaten der
Anwendung beobachtete zwischenzeitliche Steigerung der prokoagulatorischen
und fibrinolytischen Aktivität sich während der
weiteren Behandlung nicht wesentlich änderte. Außerdem
zeigen die Ergebnisse, dass ein Fließgleichgewicht der östrogenabhängigen
Veränderungen bereits nach 3 Monaten erreicht wird. Demzufolge
lassen die Ergebnisse der vorliegenden Studie darauf schließen,
dass es, insoweit die EE/DNG-induzierten Veränderungen
der Haemostase als Marker des Risikos venöser thromboembolischer
Erkrankungen angesehen werden kann, keinen Grund gibt anzunehmen,
dass die Behandlung im Langzyklus verglichen mit der konventionellen
Anwendung von EE/DNG ein höheres relatives Risiko aufweist.
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Ausführungsbeispiele
zur kontrazeptiven Kombination
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Beispiel 1
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Valette
ist ein konventionelles Dragee zur oralen Kontrazeption, enthaltend
0.030 mg Ethinylestradiol und 2.0 mg Dienogest in einem Tablettenkern,
der mit einer zuckerhaltigen Hülle überzogen ist.
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Beispiel 2
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2
mg Dienogest und 0.02 mg Ethinylestradiol, wobei 1 mg Dienogest
verzögert und 1 mg Dienogest und 0.02 mg Ethinylestradiol
schnell freigesetzt werden.
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Das
Beispiel beschreibt eine Filmtablette mit Matrixkern. Der Kern der
Filmtablette enthält 1 mg Dienogest in einer hydrophilen
Erosionsmatrix mit dem Grundbestandteil Metolose. Die Matrix gibt
den Wirkstoff Dienogest retardiert frei. Der Kern wurde mit einem
schnell löslichen Film überzogen, der 1.0 mg Dienogest und
0.02 mg Ethinylestradiol enthält. Zum Lichtschutz wurde
die Filmtablette mit einer weiteren schnell löslichen,
Eisenoxidpigmente enthaltenden Farbschicht überzogen. Zusammensetzung:
Kern | Filmhülle |
Granulat
1 | Film 1 – wirkstoffhaltig |
Dienogest | 1.000
mg | Dienogest | 1.000
mg |
Metolose
90 SH-4000 | 7.500
mg | Ethinylestra
diol | 0.020
mg |
Laktose-Monohydrat | 21.000
mg | Methocel
5 | 2.250
mg |
Maisstärke | 14.000
mg | Talkum | 0.450
mg |
Povidon
K25 (10% in Ethanol) | 1.500
mg | Titandioxid | 0.280
mg |
Granulat
2 | Film 2 – Farbschicht |
Laktose-Monohydrat | 54.000
mg | Methocel
5 | 3.375
mg |
Maisstärke | 27.100
mg | Talkum | 0.675
mg |
Maltodextrin
(25% in Wasser) | 6.900
mg | Titandioxid | 1.875
mg |
äußere Phase | Eisenoxid,
rot | |
0.075
mg |
Carboxymethylstärke-Natrium | 1.500 mg | | |
Magnesiumstearat | 1.500
mg | | |
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Beispiel 3
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Es
werden Tabletten mit folgender Zusammensetzung herstellt: Kern:
Dienogest | 2.000
mg |
Ethinylestradiol | 0.030
mg |
Metafolin | 0.451
mg |
Laktose-Monohydrat | 28.720
mg |
Maisstärke | 15.000
mg |
Maltodextrin | 3.750
mg |
Magnesiumstearat | 0.500
mg |
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Als
Ethinylestradiol kann auch ein Ethinylestradiol-beta-Cyclodextrin-Komplex
eingesetzt werden. Im Falle der Verwendung des Ethinylestradiol-beta-Cyclodextrin-Komplex
(1:2) ist maximal bzw. in etwa die zehnfache Menge einzusetzen.
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Alle
Substanzen werden in geeigneter Weise gemischt und granuliert. Es
erfolgt das Aufziehen des Metafolin nach Abschluss des Granulationsprozesses,
erneutes Mischen, Tablettierung und gegebenenfalls Befilmung.
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Untersuchungen zur Wirksamkeit
der kontrazeptiven Kombination
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Darstellung der Abbildungen
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Die
Erfindung wird unter Bezugnahme auf die beigefügten Abbildungen
genauer beschrieben.
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In 1 ist
die Konzentration des prokoagulatorischen Parameters Fibinogen in
Abhängigkeit von der Anwendungsdauer der oralen Kontrazeptiva
aufgezeigt, wobei Kontrollzyklus die Konzentration an Fibrinogen
ohne Anwen dung der oralen Kontrazeptiva bedeutet. In der Abbildung
stellt das gestreifte Segment die ununterbrochene Anwendung gleich
Langzyklus (84 hormonhaltige Tage EE/DNG + 7 hormonfreie Tage) und das
gefüllte Segment die konventionelle Anwendung (21 hormonhaltige
Tage EE/DNG + 7 hormonfreie Tage) dar.
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In 2 ist
die Konzentration des prokoagulatorischen Parameters Faktor-VII-Antigen
in Abhängigkeit von der Anwendungsdauer der oralen Kontrazeptiva
aufgezeigt, wobei Kontrollzyklus die Konzentration an Faktor-VII-Antigen
ohne Anwendung der oralen Kontrazeptiva bedeutet. In der Abbildung
stellt das gestreifte Segment die ununterbrochene Anwendung gleich
Langzyklus (84 hormonhaltige Tage EE/DNG + 7 hormonfreie Tage) und
das gefüllte Segment die konventionelle Anwendung (21 hormonhaltige
Tage EE/DNG + 7 hormonfreie Tage) dar.
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In 3 ist
die Konzentration des prokoagulatorischen Parameters Faktor-VII-Aktivität
in Abhängigkeit von der Anwendungsdauer der oralen Kontrazeptiva
aufgezeigt, wobei Kontrollzyklus die Konzentration an Faktor-VII-Aktivität
ohne Anwendung der oralen Kontrazeptiva bedeutet. In der Abbildung
stellt das gestreifte Segment die ununterbrochene Anwendung gleich
Langzyklus (84 hormonhaltige Tage EE/DNG + 7 hormonfreie Tage) und
das gefüllte Segment die konventionelle Anwendung (21 hormonhaltige
Tage EE/DNG + 7 hormonfreie Tage) dar.
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In 4 ist
die Konzentration des prokoagulatorischen Parameters Faktor-VIII-Aktivität
in Abhängigkeit von der Anwendungsdauer der oralen Kontrazeptiva
aufgezeigt, wobei Kontrollzyklus die Konzentration an Faktor-VIII-Aktivität
ohne Anwendung der oralen Kontrazeptiva bedeutet. In der Abbildung
stellt das gestreifte Segment die ununterbrochene Anwendung gleich
Langzyklus (84 hormonhaltige Tage EE/DNG + 7 hormonfreie Tage) und
das gefüllte Segment die konventionelle Anwendung (21 hormonhaltige
Tage EE/DNG + 7 hormonfreie Tage) dar.
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In 5 ist
die Konzentration des antikoagulatorischen Parameters Antithrombin-Aktivität
in Abhängigkeit von der Anwendungsdauer der oralen Kontrazeptiva
aufgezeigt, wobei Kontrollzyklus die Konzentration an Antithrombin-Aktivität
ohne Anwendung der oralen Kontrazeptiva bedeutet. In der Abbildung
stellt das gestreifte Segment die ununterbrochene Anwendung gleich
Langzyklus (84 hormonhaltige Tage EE/DNG + 7 hormonfreie Tage) und
das gefüllte Segment die konventionelle Anwendung (21 hormonhaltige
Tage EE/DNG + 7 hormonfreie Tage) dar.
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In 6 ist
die Konzentration des antikoagulatorischen Parameters Freies Protein
S in Abhängigkeit von der Anwendungsdauer der oralen Kontrazeptiva
aufgezeigt, wobei Kontrollzyklus die Konzentration an Freiem Protein
S ohne Anwendung der oralen Kontrazeptiva bedeutet. In der Abbildung
stellt das gestreifte Segment die ununterbrochene Anwendung gleich
Langzyklus (84 hormonhaltige Tage EE/DNG + 7 hormonfreie Tage) und
das gefüllte Segment die konventionelle Anwendung (21 hormonhaltige
Tage EE/DNG + 7 hormonfreie Tage) dar.
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In 7 ist
die Konzentration des antikoagulatorischen Parameters Protein-C-Aktivität
in Abhängigkeit von der Anwendungsdauer der oralen Kontrazeptiva
aufgezeigt, wobei Kontrollzyklus die Konzentration an Protein-C-Aktivität
ohne Anwendung der oralen Kontrazeptiva bedeutet. In der Abbildung
stellt das gestreifte Segment die ununterbrochene Anwendung gleich
Langzyklus (84 hormonhaltige Tage EE/DNG + 7 hormonfreie Tage) und
das gefüllte Segment die konventionelle Anwendung (21 hormonhaltige
Tage EE/DNG + 7 hormonfreie Tage) dar.
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In 8 ist
die Konzentration des profibrinologischen Parameters Plasminogen
in Abhängigkeit von der Anwendungsdauer der oralen Kontrazeptiva
aufgezeigt, wobei Kontrollzyklus die Konzentration an Plasminogen
ohne Anwendung der oralen Kontrazeptiva bedeutet. In der Abbildung
stellt das gestreifte Segment die ununterbrochene Anwendung gleich
Langzyklus (84 hormonhaltige Tage EE/DNG + 7 hormonfreie Tage) und
das gefüllte Segment die konventionelle Anwendung (21 hormonhaltige
Tage EE/DNG + 7 hormonfreie Tage) dar.
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In 9 ist
die Konzentration des profibrinologischen Parameters Gewebe-Plasminogen-Aktivator (t-PA)-Aktivität
in Abhängigkeit von der Anwendungsdauer der oralen Kontrazeptiva
aufgezeigt, wobei Kontrollzyklus die Konzentration an (t-PA)-Aktivität
ohne Anwendung der oralen Kontrazeptiva bedeutet -gestreiftes Segment
gleich Langzyklus-Anwendung und gefülltes Segment gleich
konventionelle Anwendung von Ethinylestradiol/Dienogest.
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In 10 ist
die Konzentration des antifibrinologischen Parameters Plasminogen-Aktivator
Inhibitor-1 Antigen (PAI-1-Antigen) in Abhängigkeit von
der Anwendungsdauer der oralen Kontrazeptiva aufgezeigt, wobei Kontrollzyklus
die Konzentration an PAI-1-Antigen ohne Anwendung der oralen Kontrazeptiva
bedeutet. In der Abbildung stellt das gestreifte Segment die ununterbrochene
Anwendung gleich Langzyklus (84 hormonhaltige Tage EE/DNG + 7 hormonfreie
Tage) und das gefüllte Segment die konventionelle Anwendung
(21 hormonhaltige Tage EE/DNG + 7 hormonfreie Tage) dar.
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In 11 ist
die Konzentration des Markers für Thrombin- und Fibrinbildung
Plasmin-Antiplasmin-Komplex (PAP) in Abhängigkeit von der
Anwendungsdauer der oralen Kontrazeptiva aufgezeigt, wobei Kontrollzyklus
die Konzentration an PAP ohne Anwendung eines oralen Kontrazeptivas
bedeutet. In der Abbildung stellt das gestreifte Segment die ununterbrochene
Anwendung gleich Langzyklus (84 hormonhaltige Tage EE/DNG + 7 hormonfreie
Tage) und das gefüllte Segment die konventionelle Anwendung
(21 hormonhaltige Tage EE/DNG + 7 hormonfreie Tage) dar.
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In 12 ist
die Konzentration des Markers für Thrombin- und Fibrinbildung
Thrombin-Antithrombin-Komplex (TAT) in Abhängigkeit von
der Anwendungsdauer der oralen Kontrazeptiva aufgezeigt, wobei Kontrollzyklus
die Konzentration an TAT ohne Anwendung der oralen Kontrazeptiva
bedeutet. In der Abbildung stellt das gestreifte Segment die ununterbrochene
Anwendung gleich Langzyklus (84 hormonhaltige Tage EE/DNG + 7 hormonfreie
Tage) und das gefüllte Segment die konventionelle Anwendung
(21 hormonhaltige Tage EE/DNG + 7 hormonfreie Tage) dar.
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In
einer prospektiven, randomisierten Vergleichsstudie wurden die Wirkungen
der konventionellen Behandlung (21 + 7 Tage) mit einer monophasischen
Kombination von 30 μg Ethinylestradiol und 2 mg DNG (EE/DNG)
auf verschiedene prokoagulatorische, antikoagulatorische, profibrinolytische
und antifibrinolytische Faktoren, Marker für Thrombin-
und Fibrinumsatz und Gerinnungstests mit denen einer Anwendung im
Langzyklus (verlängerte Einnahmezeit der hormonhaltigen
Tagesdosiseinheiten, ununterbrochene Anwendung) (84 + 7 Tage) mit
EE/DNG verglichen. Als Zeitpunkte wurden 3 Monate und 12 Monate
gewählt.
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Material und Methoden
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1. Studiendesign
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Nach
der Voruntersuchung von 88 gesunden Frauen zwischen 20 und 33 Jahren,
die eine Schwangerschaftsverhütung wünschen, wurden
80 Probandinnen mit regelmäßigen Menstruationszyklen
und ohne Kontraindikationen für die Verabreichung oraler
Kontrazeptiva in die prospektive, randomisierte Studie aufgenommen.
Diese Frauen hatten mindestens vier Wochen vor der Studie keine
hormonellen Medikamente angewendet und nahmen keine Arznei mittel
ein, von denen ein Einfluss auf die Wirkungen oraler Kontrazeptiva bekannt
ist.
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Eine
allgemeine und gynäkologische Untersuchung, einschließlich
Zervixzytologie und Schwangerschaftstest, sowie die Bestimmung der
allgemeinen Laborparameter für die Sicherheit erfolgten
vor, während (nach 3 Monaten) und am Ende (nach 12 Monaten)
der Behandlung.
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Nach
dem Kontrollzyklus wurden die Probandinnen randomisiert und erhielten
Ethinylestradiol/Dienogest entweder konventionell (13 Zyklen mit
21 Behandlungstagen und 7 Tagen ohne Hormone) oder im Langzyklus
(4 Langzyklen mit 84 Tagen ununterbrochener Einnahme und 7 Tagen
ohne Hormone).
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Blutproben
wurden am 21.–26. Tag des Kontrollzyklus und am 82.–84.
Tag des ersten und vierten Langzyklus (im 3. bzw. 12. Monat) oder
am 19.–21. Tag des dritten und dreizehnten konventionellen
Zyklus (im 3. bzw. 12. Monat) genommen. Die Blutentnahme erfolgte
nach nächtlicher Nahrungskarenz am Morgen (zwischen 08.00
und 10.00 Uhr).
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Jede
Probandin führte ein Zyklustagebuch, in dem die Einnahme
der Tabletten und eventuelle Blutungsereignisse täglich
festgehalten wurden. Innerhalb von 28 Tagen nach Ende der Behandlung
wurde eine Abschlussuntersuchung durchgeführt (eine allgemeine
und gynäkologische Untersuchung, einschließlich
Zervixzytologie, Laboruntersuchungen für die Sicherheit
und Schwangerschaftstest). Bei den Untersuchungsterminen wurden
die Probandinnen nach dem Auftreten eventueller unerwünschter
Ereignisse befragt.
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2. Labormethoden
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Für
die Analyse der Haemostaseparameter wurden die Blutproben zentrifugiert
und das Citratplasma bis zur Untersuchung bei –70°C
gelagert.
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Prokoagulatorische Parameter:
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Fibrinogen
wurde koagulometrisch mithilfe der Claus'schen Methode unter Verwendung
eines Testkits gemessen, die Faktor-VII-Aktivität (VIIc)
wurde durch einen (einstufigen) Gerinnungstest unter Verwendung von
Plasma mit Faktor-VII-Mangel bestimmt, der aktivierte Faktor VII
(VIIa) wurde durch einen Gerinnungstest (Staclot® VIIa-rTF)
gemessen, das Faktor-VII-Antigen wurde durch einen im Handel erhältlichen
heterogenen Enzymimmunassay (ELISA, Asserachrom® VII:Ag)
bestimmt und die Faktor-VIII-Aktivität (VIIIc) durch einen (einstufigen)
Gerinnungstest unter Verwendung von Plasma mit Faktor-VII-Mangel.
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Antikoagulatorische Parameter:
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Antithrombin-Antigen
wurde nephelometrisch durch N Antiserum gegen Antithrombin III bestimmt,
die Antithrombin-Aktivität wurde mittels chromogenem Substrat
(Coamatic® LR Antithrombin) ermittelt,
das Protein-C-Antigen durch einen ELISA (REAADS® Protein-C-Antigen-Testkit),
die Protein-C-Aktivität mittels chromogenem Substrat (Coamatic® Protein C), das Freie Protein
S und das Gesamte Protein S mithilfe eines ELISA (REAADS® Protein-S-Antigen-Testkit).
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Profibrinolytische Parameter:
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Plasminogen
wurde mittels chromogenem Substrat (Coamatic® Plasminogen)
gemessen, das Gewebe-Plasminogen-Aktivator(t-PA)-Antigen mittels
ELISA (t-PA Antigen ELISA) und die t-PA-Aktivität durch
einen ELISA (t-PA Actibind®).
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Antifibrinolytische Parameter:
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Das
Plasminogenaktivator-Inhibitor-1-Antigen (PAI-1-Antigen) wurde durch
einen ELISA (PAI-1 Actibind®) bestimmt.
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Marker für Thrombin- und Fibrinbildung:
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Der
Thrombin-Antithrombin-Komplex (TAT) wurde mittels ELISA (Enzygnost
TAT micro) gemessen, der Plasmin-α2-Antiplasmin-Komplex
(PAP) wurde durch einen ELISA (PAP micro), die Prothrombinfragmente 1
+ 2 mittels ELISA (Enzygnost F 1 + 2 micro) und die D-Dimere mittels
ELISA (Dimertest gold) bestimmt.
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Gerinnungstests:
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Die
Prothrombinzeit (PT) (Quick-Test) und aktivierte partielle Thromboplastinzeit
(APTT) wurden durch Gerinnungstests (Thromborel® S
und Pathromtin SL) gemessen.
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3. Statistische Analyse
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Die
Populationsgröße wurde auf 60 Teilnehmerinnen
festgelegt, d. h. 30 pro Studienarm. Diese Populationsgröße
wird häufig verwendet, um bei der Einnahme hormonaler Kontrazeptiva
hämostatische Veränderungen zu beschreiben. Alle
Variablen wurden auf Grundlage des FAS (vollständiger Analysesatz)
untersucht. Die Studienparameter wurden deskriptiv bewertet, indem
die Mittelwerte bei jedem Untersuchungstermin und ihre Veränderungen über
die Zeit verglichen wurden. Fehlende Daten wurden nicht ersetzt.
Die Veränderungen über die Zeit (d. h. die absoluten
Veränderungen der gruppeninternen Vergleiche zwischen den
Zeitpunkten) wurden mithilfe des Vorzeichenrangtests von Wilcoxon
bewertet. Die Vergleiche zwischen den Gruppen wurden unter Verwendung
des Rangsummentests nach Wilcoxon vorgenommen. Das Signifikanzniveau
lag bei p = 0,05.
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Ergebnisse
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1. Aufteilung der Probandinnen
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Sechzig
Probandinnen wurden für die Behandlung mit Ethinylestradiol/DienogestNG
entweder über 13 konventionelle Zyklen (21 + 7 Tage) oder
4 Langzyklen (84 + 7 Tage) randomisiert. Eine für das konventionelle Schema
randomisierte Studienteilnehmerin wurde im Kontrollzyklus schwanger
und brach die Studie vor der ersten Medikamenteneinnahme ab, wodurch
sich diese Gruppe auf n = 29 reduzierte. Zwei Frauen brachen die
Studie während des ersten Langzyklus vorzeitig ab, eine
aufgrund von unregelmäßigen Blutungen, die andere
aufgrund von Tinnitus. Demzufolge führten 57 Probandinnen
die Studie bis zum Ende durch (konventionelle Einnahme n = 29, Langzyklus
n = 28). Die statistische Analyse wurde auf Grundlage des FAS (vollständiger
Analysesatz) (n = 59) untersucht. Beide Behandlungsgruppen waren
in Bezug auf die Baseline-Daten des Alters und des mittleren Body-Mass-Index
vergleichbar. Der mittlere BMI änderte sich während
der Behandlung nicht wesentlich. Außerdem wurde während
der Studie keine relevante Veränderung im mittleren Blutdruck
oder der Pulsrate beobachtet.
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2. Prokoagulatorische Faktoren
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Zwischen
den beiden Behandlungsgruppen wurde zu keiner Zeit ein signifikanter
Unterschied in der Konzentration oder Aktivität prokoagulatorischer
Faktoren festgestellt. Fibrinogen war in beiden Gruppen im 3. und
12. Monat signifikant um ca. 20% erhöht (1).
Sowohl während der konventionellen Einnahme als auch während
der Behandlung im Langzyklus kam es zu einem 30–60%igen
Anstieg des Faktor-VII-Antigens (2), der
FVII-Aktivität (3) und des aktivierten FVII.
Die im 3. Monat beobachtete Zunahme wurde bis zum 12. Behandlungsmonat
nur noch leicht verstärkt. Bezüglich der Faktor-VIII-Aktivität
(4) wurde im 3. Monat in beiden Gruppen eine Steigerung
um 15–20% gemessen. Danach nahm die Aktivität
bei der konventionellen Einnahme tendenziell ab, veränderte
sich jedoch nicht in der Langzyklus-Gruppe. Die konventionelle Anwendung
von Ethinylestradiol/Dienogest verursachte einen leichten Anstieg
der Konzentration des Prothrombinfragments 1 + 2 und eine mäßige
Zunahme beim Langzyklus-Schema, der Unterschied zwischen den beiden
Behandlungsgruppen war jedoch nicht signifikant. Der Plasmaspiegel
von TAT (12) zeigte in beiden Gruppen
große interindividuelle Unterschiede im Kontrollzyklus
und während der Behandlung mit Ethi nylestradiol/Dienogest).
Die Änderungen im Vergleich zum Kontrollzyklus waren jedoch
nicht signifikant.
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3. Antikoagulatorische Faktoren
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In
beiden Gruppen wurde im 3. und 12. Behandlungsmonat eine marginale
Senkung der Konzentration und Aktivität von Antithrombin
beobachtet. Das freie Protein S (6) und das
gesamte Protein S wurden um rund 20% reduziert. Im Gegensatz dazu
stieg bei beiden Behandlungsgruppen im 3. und 12. Behandlungsmonat
das Protein-C-Antigen und die Protein-C-Aktivität (7)
um 15–20%.
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4. Variablen der Fibrinolyse
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Im
3. Behandlungsmonat kam es in beiden Gruppen zu einem vergleichbaren
Anstieg der Plasminogenspiegel (etwa 50%) (8). Dieser änderte
sich im 12. Monat nicht. Das t-PA-Antigen nahm sowohl bei konventioneller
als auch Langzyklus-Einnahme um 30% ab. In der konventionellen Gruppe
war die t-PA-Aktivität (9) nur im
3. Monat um 15% erhöht, während sie in der Langzyklus-Gruppe
im 3. Monat um 30% und im 12. Monat um 25% erhöht war.
Es wurde eine deutliche Zunahme der zwei Aktivierungsmarker der
Fibrinolyse, PAP (11) um 30–40% und D-Dimere
um 20–55%, festgestellt, jedoch ergab sich aufgrund der
großen interindividuellen Variationen kein signifikanter
Unterschied zwischen den Behandlungsgruppen. In beiden Gruppen nahm
der PAI-1-Spiegel (10) im 3. Monat um 40–50%
und im 12. Monat um 35–80% ab.
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5. Globale Gerinnungstests
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Beide
Gerinnungstests zeigten sich nur leicht beeinflusst; während
die Prothrombinzeit um rund 10% zunahm, wurde bei der APTT eine
Beschleunigung von 10% festgestellt.
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In
dieser erste randomisierten Studie wurden die Wirkungen der konventionellen
Einnahme und der Anwendung im Langzyklus eines oralen Kontrazeptivums
auf verschiedene Haemostaseparameter direkt miteinander verglichen
werden.
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Es
wurde überraschenderweise aufgezeigt, dass keine signifikanten
Unterschiede zwischen dem konventionellen (21 + 7 Tage) und dem
Langzyklus-Behandlungsschema (84 + 7 Tage) nach 12 Monaten zu verzeichnen
sind. In beiden Gruppen kam es zu einem signifikanten Anstieg von
Fibrinogen, Faktor VII und Faktor VIII, Protein C, Plasminogen und
der t-PA-Aktivität und zu einer Reduzierung von Antithrombin,
Protein S, t-PA-Antigen und PAI-1- Antigen. Parallel dazu nahmen
die Mittelwerte über die Zeit von Prothrombinfragment 1
+ 2, D-Dimere und PAP zu.
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Zum
Ende der Anwendung ist bei beiden Einnahmeschemata ein vergleichbarer,
signifikanter Anstieg von Fibrinogen (20%), Faktor-VII-Antigen (50–60%),
Faktor-VII-Aktivität (45%), des aktivierten Faktors VII (30–45%)
und der Faktor-VIII-Aktivität (10–20%), des Weiteren
ein kleiner, aber signifikanter Rückgang der Konzentration
und Aktivität von Antithrombin, eine Verminderung um 20–25%
des gesamten und des freien Proteins S sowie ein Anstieg um 15–20%
der Konzentration und Aktivität von Protein C zu verzeichnen.
Der Thrombin-Antithrombin-Komplex zeigte keine bedeutenden Änderungen.
Ein signifikanter Anstieg um rund 25% des Prothrombinfragments 1
+ 2 trat nur in der Langzyklus-Gruppe auf, diese Wirkung unterschied
sich jedoch nicht signifikant von der bei konventioneller Behandlung
beobachteten Wirkung. Plasminogen war zu beiden Zeitpunkten und
in beiden Gruppen um 50% erhöht, und die Aktivität
des Gewebe-Plasminogen-Aktivators (t-PA) nahm um 15% in der konventionellen
Gruppe und um 25–30% in der Langzyklus-Gruppe zu. In beiden
Gruppen wurde eine Reduktion des t-PA-Antigens um etwa 30% und des
Plasminogenaktivator-Inhibitor-1-Antigens (PAI-1-Antigen) um 40–60%
festgestellt. Die Konzentrationen des Plasmin-Antiplasmin-Komplexes
stiegen um 30–40% und die der D-Dimere um 20–55%.
Die Prothrombinzeit nahm um rund 10% zu, während sich die
aktivierte partielle Thromboplastinzeit um etwa 10% reduzierte.
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Es
wird gezeigt, dass die östrogeninduzierten Veränderungen
der Haemostase innerhalb einiger Wochen ein Fließgleichgewicht
erreichen und dass sich die nach 3 und 12 Monaten der Behandlung
beobachteten Wirkungen zwischen Langzyklus und konventioneller Einnahme
von Ethinylestradiol/Dienogest nicht wesentlich unterscheiden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - Birkhäuser,
M et al: Empfehlungen zur hormonalen Kontrazeption – 34.
Arbeitstreffen des „Züricher Gesprächskreises",
April 2005, Gyn. Geburtshilfl. Rundsch 2006; 46: 58–63 [0002]
- - Birkhäuser, M et al: Empfehlungen zur hormonalen
Kntrazeption – 34. Arbeitstreffen des „Züricher
Gesprächskreises", April 2005, Gyn. Geburtshilfl. Rundsch
2006; 46: 58–63 [0003]
- - Weiss, G: Risk of venous thromboembolism with third-generation
oral conraceptives: A review, Am J Obstet Gynecol, 1999: 180: 295–301 [0003]