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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Aus
Gründen
der Anschaulichkeit wird nachfolgend davon ausgegangen, dass der
Sportler eine Mannschaftssportart betreibt, so dass ein Sportler auch
als Spieler und die Zeitdauer seiner sportlichen Betätigung auch
als Spiel bezeichnet wird. Das vorschlagsgemäße Verfahren und die dazu verwendeten
Geräte
bzw. Geräteanordnungen
sind jedoch auch bei anderen Sportarten, z. B. Einzelsportarten, oder
beim Training eines Sportlers anwendbar.
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Aus
der Praxis sind Verfahren bekannt, bei denen – üblicherweise mittels Videotechnik – ein Spiel
aufgezeichnet wird und eine Analyse der Sportler später manuell
erfolgt, indem das Spiel mittels Zeitraffertechnik ausgewertet wird.
Dazu muss mit hohem personellen Aufwand jeder Spieler einzeln ausgewertet
werden.
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Bei
anderen aus der Praxis bekannten Verfahren wird pro Spieler eine
eigenen Videokamera benutzt, wobei diese mehreren Kameras stets
nachgeführt
werden müssen,
in Abhängigkeit
davon, wo sich die Spieler auf dem Spielfeld befinden.
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Den
bekannten Verfahren ist gemeinsam, dass sie sehr hohe Kosten verursachen
und personalintensiv sind, und dass sie nur von Fachleuten durchgeführt werden
können.
Die Daten, die dabei erfasst werden sind üblicherweise auf die zeitliche Auflösung der
Videogeräte
von z. B. 50 Hz beschränkt.
Detaillierte Bewegungsabläufe
einzelner Körperextremitäten oder
deren Stellung zueinander können
folglich nur schwer oder gar nicht analysiert werden, da sie zudem
auch aufgrund des räumlichen Auflösungsvermögen entweder
zu ungenau erfasst oder im Bild durch die eigenen Körperhaltung
des zu analysierenden Spielers oder durch andere Spieler verdeckt
sind. Auftretende Kräfte
und Beschleunigungswerte können
nicht erfasst werden. Eine preisgünstige, automatische Analyse
beispielsweise mittels einer automatischen Bildauswertungs-Software ist
nicht oder zumindest nicht wirtschaftlich möglich.
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Bei
anderen aus der Praxis bekannten Verfahren werden zur Positionsbestimmung
der Spieler Hochfrequenz-Signale benutzt, die von mehreren vernetzten
Empfängern
am Spielfeldrand empfangen werden. Durch Laufzeitmessung kann die
Position des Senders mit einer relativ guten räumlichen Auflösung im
cm Bereich bestimmt werden. Die dabei verwendeten Systeme unterscheiden
sich hinsichtlich der verwendeten Wellenlänge. Gemeinsam ist ihnen ein
hoher vorab Aufwand bei der Installation und Kalibrierung des Systems
vor Spielbeginn und durch die hohen Kosten der einzelnen Geräte. Dies
beschränkt den
Einsatz auf ausgewählte
Spiele z. B. in höheren Ligen
oder auf internationaler Ebene.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Verfahren
dahingehend zu verbessern, dass es mit geringem wirtschaftlichem Aufwand
eine automatische Bewegungsanalyse bei Mannschaften oder Einzelspielern
erlaubt. Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zu schaffen, welche die Durchführung des Verfahrens ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1, ein Bewegungsdaten-Erfassungsgerät nach Anspruch
18 und durch eine Anordnung nach Anspruch 28 gelöst.
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Das
vorschlagsgemäße Verfahren
erlaubt es, einzelne Spieler oder deren Interaktion in einer Mannschaft
während
des Spiels hinsichtlich ihres Verhaltens und ihrer Leistungsfähigkeit
zu beurteilen. Dies kann durch Analyse der Bewegungsdaten des Sportlers
selbst oder des von ihm bewegten Sportgerätes erfolgen. Dazu wird ein
Bewegungsprofil von einem oder mehreren Spielern und/oder Spielgeräten (z.
B. Bälle
oder Schläger)
während
der gesamten Spielzeit erfasst. Als Messwertaufnehmer werden bewegungssensitive
Sensoren verwendet, so dass auch ohne äußere Referenzpunkte das System überall (indoor
und outdoor) ohne Aufbau oder Kalibrierung sofort einsatzbereit
ist. Die Erfassungsgeräte sind
hinsichtlich der Energieversorgung autark, und Kameras oder äußere Referenzpunkte
wie z. B. Funksender sind nicht erforderlich, so dass kein Stromanschluss
am Spielfeld benötigt
wird. Auch bei Bergsteigern bzw. Extremkletterern, oder bei Mannschaftssportlern,
die auf einem Bolzplatz ohne technische Infrastruktur und ohne Stromversorgung
spielen, kann das vorgeschlagene Verfahren eingewendet werden.
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Die
Bedienung ist einfach und ohne Fachkenntnisse durchzuführen, da
lediglich das Erfassungsgerät
eingeschaltet werden muss. Die komplexe Auswertung der Daten findet
vollautomatisch auf einem zentralen Server statt. Zur Datenübertragung wird
auf die vorhandene Infrastruktur z. B. des Internets zurückgegriffen.
Die für
die Analyse benötigte Rechenzeit
ist durch Verwendung eines geeigneten Servers so kurz wie möglich Somit
können
auch große
Datenmengen schnell und automatisch analysiert werden.
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Die
analysierten Bewegungsprofile können entweder
vor Ort, also am Spielfeld, durch einen lokalen Trainer oder durch
einen räumlich
weit entfernten Dienstleister abgerufen werden. Eine dreidimensionale
(3-D-)Darstellung der Bewegung ist möglich.
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Eine
spätere
Analyse mit geänderten
Anwendungsprofilen ist jederzeit möglich, wenn vorteilhafterweise
die zum Server übermittelten
Daten dort als so genannte Rohdaten gespeichert bleiben, so dass
sie mehrfach und unter jeweils unterschiedlich Aspekten ausgewertet
werden können.
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Das
System ist vorzugsweise einem Spieler oder einem Spielgerät wie z.
B. Ball oder Schläger zugeordnet,
und es kann weltweit überall
ohne vorherige Installation eingesetzt werden. Um dies zu erreichen,
weist das vorgeschlagene Verfahren zwei Teilschritte auf:
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Erster Teilschritt:
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Die
Aufnahme der Bewegungsprofile erfolgt mittels eines kleinen, leichten
Erfassungsgeräts,
das vom Sportler getragen bzw. in die Kleidung und/oder in das Spielgerät integriert
ist.
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Die
Aufnahme bewegungsrelevanter Daten erfolgt mittels bewegungssensitiver
Sensoren wie z. B. 3-D-Beschleunigungssensoren,
3-D-magnetosensitiver Sensoren und/oder 3-D-Gyroskopen.
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Andere
bewegungsrelevante Daten können mittels
Luftdrucksensoren, Temperatursensoren und/oder physiologischer Sensoren
erfasst werden, wie z. B. Puls, Atemfrequenz, Hautfeuchtigkeit, Atemluftmenge
oder Sauerstoffgehalt im Blut.
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Im
Erfassungsgerät
kann eine Komprimierung der Daten erfolgen. Dies beschleunigt die
spätere
Datenübertragung
zum Server und ermöglicht zudem,
den Datenspeicher im Erfassungsgerät möglichst klein zu bemessen.
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Eine
drahtlose Übertragung
vom Server zu einem Nutzer am Spielfeld ist möglich, so dass Rohdaten, Rohdatenteile
und/oder Analyseergebnisse online während der Spielzeit dem Nutzer
angezeigt werden können,
beispielsweise die Laufzeit oder die Geschwindigkeit eines Spielers.
Dieser Nutzer kann beispielsweise ein am Spielfeld befindlicher
Trainer oder Talents cout sein, oder die Informationen können am
Spielfeld den Zuschauern angezeigt werden, z. B. die Geschwindigkeit
des Balls beim Schuss auf ein Tor.
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Eine Übertragung
aller Daten kann vorteilhaft automatisch erfolgen, sobald eine Verbindung zum
Server hergestellt ist. Diese Verbindung kann dadurch hergestellt
werden, dass das Erfassungsgerät
durch eine Steckverbindung mit einem Übertragungsgerät verbunden
wird, beispielsweise mittels eines Zwischenkabels oder dadurch,
dass das Erfassungsgerät
einen USB-Stecker aufweist. Das Übertragungsgerät kann ein
PC mit einem USB-Anschluss sein, oder ein spezielles Gerät, welches
an mehrere Erfassungsgeräte
gleichzeitig angeschlossen werden kann, so dass mehrere Erfassungsgeräte eines
Spielers, die nämlich
für mehrere
Gliedmaßen
eines Spielers vorgesehen sind, oder so dass die Erfassungsgeräte mehrerer
Spieler gleichzeitig anschließbar
sind.
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Zweiter Teilschritt:
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Dabei
erfolgt die Übertragung
der Daten auf einen weltweit zugänglichen
Server über
das Internet mit anschließender
Analyse. Anschließend
werden die Resultate zurückübertragen
zu dem oben erwähnten Übertragungsgerät, an einen
anderen Nutzer weitergeleitet, beispielsweise an einen anderen Server.
Dieser andere Server kann beispielsweise von einem Wettbüro, einer
Sportliga, einem Sportverein oder dergleichen betrieben werden.
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Eine
Langzeitspeicherung der Rohdaten und/oder der Analysedaten auf dem
Server kann vorteilhaft vorgesehen sein, um später die gespeicherten Rohdaten
erneut auswerten zu können,
gegebenenfalls unter anderen Analyse-Aspekten, oder um die gespeicherten
Resultate erneut demselben oder einem anderen Nutzer zur Verfügung stellen
zu können.
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Eine
allgemeine statistische Analyse, wie z. B. Anzahl Schritte, zurückgelegte
Entfernung, oder das Geschwindigkeits profil kann anhand der auf
dem Server gespeicherten Daten automatisch erstellt werden.
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Eine
von der jeweiligen Spielart abhängige Analyse,
z. B. die maximale Schussbeschleunigung eines Fußballs, das Erkennen von Art
und Dauer verschiedener Bewegungsmuster z. B. Dribbling oder Zweikampf
kann ebenfalls anhand der auf dem Server gespeicherten Daten automatisch
erstellt werden.
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Ebenso
kann die maximale sowie die minimale Ausprägung verschiedener Bewegungen
automatisch als Analyseergebnis erstellt werden.
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Anhand
der Analyse-Resultate kann das Erstellen von Ranglisten für eine virtuelle
Liga erfolgen.
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Eine Übertragung
der Analyseergebnisse kann an einen lokalen Benutzer und/oder an
einen externen Dienstleiter erfolgen, an einen Ligabetreiber bzw.
Sportorganisator, oder an einen Liga-Server bzw. an eine Liga-Webseite,
oder an eine Community-Plattform bzw. an einen Community-Server.
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Es
kann vorgesehen sein, dass der Sportler das Erfassungsgerät nicht
unmittelbar am Körper trägt, um eine
möglichst
präzise
Erfassung der Bewegung des Sportlers zu ermöglichen. Vorteilhaft ist allerdings
vorgesehen, um die Bewegungsabläufe
des Sportlers nicht störend
zu beeinträchtigen,
dass bewegungsrelevante Daten von Spielern und Spielgeräten über ein
mobiles, in ein Kleidungsstück
oder Spielgerät
integriertes Erfassungsgerät
mit hoher zeitlicher und räumlicher
Auflösung
erfasst und darin gespeichert werden.
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Im
Gegensatz zu den bekannten Verfahren, bei denen die am Körper bzw.
in der Kleidung befestigten Teile nur ein Identifizierungssignal
zurückgeben
und somit die Position des Spielers auf dem Spielfeld erfassbar
machen, wird vorschlagsgemäß die Bewegung
des Spielers bzw. Spielgerätes
durch die am Körper
getragenen bzw. im Spielgerät
angeordneten Sensoren direkt erfasst und abgespeichert.
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Im
einfachsten Fall wird lediglich ein einziges Messgerät benutzt,
so dass beispielsweise Geschwindigkeit, Beschleunigung und Bahnverlauf
der Bewegung erfasst werden können.
Vorteilhaft jedoch ist vorgesehen, dass ein Sportler mehrere Messgeräte trägt, so dass
auch die Körperhaltung
des Sportlers und die Bewegungen seiner Gliedmaßen erfasst werden können.
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Das
Erfassungsgerät
verfügt
vorteilhaft über Sensoren,
einen Prozessor mit eigener Firmware, ein NandFlash als Zwischenspeicher
für die
Daten, ein Realtime Modul mit Datumserfassung, ein Powermanagementsystem,
ein Ladegerät
für den
eingebauten Akku und eine Schnittstelle zur Datenübertragung. Vorteilhaft
können
das Ladegerät
und die Schnittstelle gemeinsam bereitgestellt werden, nämlich beispielsweise
mittels USB-Funktionalität. Ein zusätzlicher
Stromanschluss ist in diesem Fall nicht nötig.
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Insbesondere
kann vorteilhaft das weiter oben bereits angesprochene Übertragungsgerät derart
ausgestaltet sein, dass es den gleichzeitigen Anschluss mehrerer
Erfassungsgeräte
ermöglicht.
Somit können
nicht nur nach dem Spiel die Daten mehrerer Erfassungsgeräte in kurzer
Zeit aufgenommen und an den zentralen Server übermittelt werden, sondern
es können
auch vor dem Spiel die mehreren Erfassungsgeräte synchronisiert werden, so
dass die internen Realtime-Module von einer gemeinsamen Startzeit
ausgehend Bewegungsdaten liefern und so dass aufgrund dieser synchronisierten
Datenerfassung die einzelnen Bewegungen später eine präzise Analyse auch komplexer
Bewegungsmuster ermöglichen.
Dies kann beispielsweise dazu dienen, die Bewegungen mehrerer Spieler
gemeinsam zu analysieren, so dass ganze Spielzüge einer Mannschaftssportart
unter Beteiligung mehrere Spieler analysiert und nachgestellt werden
können.
Auch die mehreren Bewegungen eines einzelnen Spielers, also seines Rumpfes,
Kopfes und der Gliedmaßen,
können
anhand der Synchronisation der Erfassungsgeräte präzise erfasst und zusammen analysiert
und ggf. nachgestellt werden. Somit können z. B. bei PC-Spielen Szenen
berühmter
Fußballspiele
detailgenau und naturgetreu wiedergegeben werden, oder Trainer können das
Leistungsvermögen
einzelner Spieler exakt beurteilen, oder das Spielverhalten einer
gesamten Mannschaft analysieren.
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Das
Gerät kann
sowohl vor Ort, also z. B. durch Anschluss an das Übertragungsgerät am Spielfeld,
als auch zu Hause aufgeladen werden. Die Firmware erkennt automatisch
verschiedene Hardwarekonfigurationen und verschiedene Versionen. Aktuelle
Updates und Upgrades können
wahlweise automatisch oder manuell bei einer USB-Verbindung durch
einen integrierten Bootloader aufgespielt werden. Die Aufzeichnungsart,
individuelle Kanalfrequenzen, Aufzeichnungsdichten etc. sind vor
dem Einsatz einstellbar, beispielsweise vom zentralen Server gesteuert
oder lokal am Spielfeld und individuell für jedes einzelne Erfassungsgerät.
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Als
Sensoren werden vorteilhaft dreidimensionale (3-D-)Beschleunigungssensoren,
3-D-magnetosensitive Sensoren oder 3-D-Gyroskope verwendet, sowie
FSR-Drucksensoren, Luftdrucksensoren, Temperatursensoren und physiologische
Sensoren (zur Erfassung von Puls, Atem, Hautfeuchtigkeit, Atemluft,
Sauerstoffgehalt im Blut, und/oder Myographie). In der einfachsten
Ausführung
kommen nur 3-D-Beschleunigungssensoren und 3-D-magnetosensitive
Sensoren zum Einsatz. Mithilfe dieser Sensoren ist es möglich, ein
Bewegungsprofil aufzunehmen. Der Vorteil liegt darin, dass das System überall sowohl
für Indoor
als auch für
outdoor Anwendungen sofort einsetzbar ist. Es funktioniert sowohl
in einem Stadion, in einer Halle als auch in einem Hinterhof oder
auf einem Bolzplatz, da es keine weitere Infrastruktur am Spielfeld
voraussetzt.
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Im
Gegensatz zu bekannten Vorrichtungen ist die Erfassungseinheit ein
autarkes Gerät,
das ohne Informationen von außen auskommt.
Alle für die
Analyse nötigen
Positions- und Bewegungsdaten können
von Gerät
selbst erfasst werden.
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Es
kann vorteilhaft sehr kompakt aufgebaut sein, so dass es problemlos
in Kleidungsstücke, Schuhe,
Schutzausrüstung
wie z. B. Helme oder in die Sportgeräte selbst wie Schläger, Bälle usw.
integrierbar ist. Einschränkungen
bezüglich
der Anbringung, z. B. wegen einer zu berücksichtigenden Antenne, gibt
es nicht. Im Gegensatz zu bekannten Vorrichtungen, die mit Biegesensoren
arbeiten, müssen die
Sensoren eines vorschlagsgemäßen Erfassungsgerätes nicht
sowohl oberhalb als auch unterhalb eines Gelenkes angebracht werden.
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Durch
Variationen in der Art und Zahl der Sensoren kann das System herstellerseitig
leicht an die geforderte Auflösung
angepasst werden, indem entsprechend ausgestattete Erfassungsgeräte hergestellt
werden. Gegebenenfalls kann benutzerseitig in einem Expertenmodus
das Aktivieren oder Deaktivieren einzelner Sensoren vorgesehen sein,
so dass die Menge erfasster Daten an die jeweilige Sportart angepasst
und optimal gering gehalten werden kann.
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Ein
Verrutschen des Erfassungsgerätes, also
Variationen in der Anbringung der Sensoren am Körper, sind in der Praxis nicht
auszuschließen.
Um diese auszugleichen, kann vorteilhaft vorgesehen sein, das Sensordatensystem
in ein Körperkoordinatensystem
umzurechnen. Dazu können
statistische Verfahren herangezogen werden. Diese beruhen beispielsweise
auf der Annahme, dass die Hauptlaufrichtung gerade nach vorne ist.
Alternativ kann vor Inbetriebnahme des Erfassungsgeräts, oder
auch zwischendurch, eine schnell durchführbare Eichung erfolgen, die
ein kurzes Bewegungsprogramm benutzt, welches beispielsweise aus
lediglich zwei oder drei Programmschritten besteht wie z. B.
- 1. gerade stehen,
- 2. Bein um eine Schrittlänge
nach vorne bewegen,
- 3. Arm in die Waagerechte heben.
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Die
Daten aller Sensoren werden mittels eines stochastischen Zustandsschätzers, wie
z. B. Kalman-Filters oder Partikelfilter, miteinander zu einer Lage-
und Positionsangabe verrechnet. Bei der Berechnung können Randbedingungen
berücksichtigt werden
wie z. B. die Größe und Lage
des Spielfeldes, Spielregeln, Spielprotokolle, Ort der Befestigung
am Körper/Spielgerät und bekannte
Körpereigenschaften
der Spieler/Spielgeräte.
Diese Randbedingungen können
auch durch statistische Berechnungen aus bereits vorhandenen Datensätzen extrahiert
werden.
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In
einer Ausführung
wird das Erfassungsgerät
zusätzlich
mit einem GPS Empfänger
zum Abgleich der Sensordaten ausgerüstet. Die Zusammenführung von
3-D-Sensordaten und GPS Positionsdaten erfolgt bevorzugt ebenfalls über einen
stochastischen Zustandsschätzer,
z. B. Partikelfilter.
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Alle
Messdaten werden zusammen mit Zeit- und Datumsangaben im internen
Zwischenspeicher des Erfassungsgerätes abgelegt. Diese Zeit- und
Datumsinformationen kommen von einem Realtime Modul, das im Erfassungsgerät integriert
ist. Der Abgleich und die Synchronisierung mit anderen Erfassungsgeräten kann
vorteilhaft jedes Mal automatisch erfolgen, wenn eine Verbindung
zu einem PC mit Internetzugang hergestellt wird, beispielsweise
mittels atomuhrgenauer Zeitdaten, die in an sich bekannter Weise
von Zeitservern zur Verfügung
gestellt werden und anhand derer der zentrale Server regelmäßig automatisch
synchronisiert wird. Jedes Gerät
verfügt zusätzlich über eine
eindeutige Identifikation (ID-Nummer), die einem Benutzer zugeordnet
ist. Damit können
die Messungen beliebig vieler Geräte hochgenau synchronisiert
werden, um Auswertungen quer über
diese zu ermöglichen.
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In
einer Ausführung
besitzt das Erfassungsgerät
keinerlei sichtbare Bedienelemente wie z. B. Schalter oder Taster.
Auf diese Weise ist ausgeschlossen, dass das Erfassungsgerät versehentlich ausgeschaltet
werden kann oder seine Einstellungen versehentlich verändert werden
können.
Die Aufzeichnung der Bewegungsdaten startet, sobald eine bestimmte,
einstellbare Aktivität überschritten
ist. Beispielsweise kann die Aktivität durch den Beschleunigungssensor überwacht
werden, der den Prozessor aus einem so genannten Sleepmode aufweckt,
oder die Aufzeichnung kann durch bestimmte Bewegungen gestartet
werden, die z. B. durch Fingerschnipsen oder Klopfen gegen das Gehäuse als kurzfristige
und plötzliche
Beschleunigungen erfasst werden.
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In
einer Ausführung
besitzt wird das Erfassungsgerät
mittels einem kapazitivem Schalter aktiviert. Dabei kann das Gehäuse selbst
als kapazitiver Schalter dienen.
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In
einer Ausführung
besitzt das Erfassungsgerät
einen magnetosensitiven Sensor, mittels dessen Informationen zur
Synchronisierung und oder zum Start der Messung übertragen werden. Dabei wird
z. B. ein batteriebetriebenes, elektromagnetische Felder aussendendes
Gerät vom
Schiedsrichter oder Trainer benutzt, um die Erfassungsgeräte der Spieler
zu starten. Dabei können
auch mehrere Erfassungsgeräte
gleichzeitig gestartet werden. Mittels Codierung des Magnetsignals
können
dabei auch bestimmte Startparameter übertragen werden.
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Auf ähnliche
Weise kann auch vorgesehen sein, verschiedene Statusmeldungen wie
z. B. Ladezustand, noch verfügbare
Daten- und/oder elektrische Speicherkapazität, oder Anzahl der Messungen durch
bestimmte Bewegungen auszulösen
und mit nur wenigen Anzeigeelementen optisch und/oder akustisch
darzustellen. So können
z. B. je nachdem, in welcher Lage das Gehäuse auf dem Tisch liegt, unterschiedliche
Informationen ausgegeben werden.
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Um
ein vorzeitiges, ungewolltes Abschalten des Erfassungsgerätes zu verhindern,
kann vorgesehen sein, dass eine Abschaltung nicht durch bestimmte
Bewegungen, Stöße oder
dergleichen sondern vielmehr automatisch erfolgt, und zwar erst dann,
wenn beispielsweise die weiter oben erwähnte überwachte Aktivität für einen
vorgegebenen Zeitraum unterhalb eines bestimmten Schwellwertes geblieben
ist.
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In
einer Ausführung
verfügt
die Sensoreinheit über
eine Erkennung, ob und an welcher Stelle es mit den Kleidungsstücken verbunden
ist. Dazu sind an den Kleidungsstücken bestimmte Markierungen
als Signalgeber angebracht, die von einem als Kleidungssensor bezeichneten
Element der Erfassungseinheit kapazitiv, optisch, magnetisch, über ein Radio
Frequency Identification Tag (RFID System) oder mechanisch durch
direktes oder indirektes Betätigen
eines Kontakts erkannt werden. In Abhängigkeit von der Stelle, an
welcher das Erfassungsgerät in
der Bekleidung des Sportlers untergebracht wird, wird somit ein
so genanntes Positionssignal erzeugt. Auf diese Weise können die
aufgezeichneten Daten automatisch bestimmten Körperregionen des Sportlers
zugeordnet werden, und gleichzeitig ist eine einfache Handhabung
durch den Sportler sichergestellt. Somit können gleichartige und gleich
aussehende Erfassungsgeräte
wirtschaftlich in großer
Stückzahl hergestellt
werden, und der Sportler muss nicht darauf achten, welches Erfassungsgerät zur Erfassung bestimmter
Bewegungen an welcher Stelle der Bekleidung anzubringen ist.
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Vorteilhaft
werden mehrere Erfassungsgeräte
am Körper
angebracht. Diese Einheiten kommunizieren untereinander über ein
drahtgebundenes oder drahtloses Body Area Network (BAN). Die drahtlose Variante
kann sowohl RF Signale, Schallwellen, Lichtsignale mit oder ohne
Lichtleiter, am Körper
laufende Wellen, Leitfähigkeit
des Körpers
in Kombination mit elektrostatischen Feldern, Magnetfelder (magnetische
Induktion) oder ähnliches
einsetzten.
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In
einer Ausführung
ist das Erfassungsgerät mit
einer unspezifischen Formgebung schmal und länglich ausgeführt, so
dass es als separates Element irgendwo körpernah untergebracht werden kann,
beispielsweise in einen Schienbeinschoner eingesteckt werden kann,
z. B. in die länglichen Schutzleisten
des Schienbeinschoners integriert werden kann. Zudem kann es in
dieser unspezifischen Formgebung, also ohne speziell an eine bestimmte Aufnahme
oder Halterung angepasst zu sein, nahezu beliebig in textilen Taschen
von Bekleidungsstücken, oder
in Hohlräumen
von Bekleidungs-Schutzelementen wie den Schienbeinschonern, oder
in Hohlräumen
von Sportgeräten
angeordnet werden, so dass preisgünstig Erfassungsgeräte in großer Stückzahl herstellbar
sind und auch vom Anwender preisgünstig für verschiedene Anwendungen
genutzt werden können.
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In
einer anderen Ausführung
ist das Erfassungsgerät
als integrales Element in einem besonderen Schutz bietenden Teil
der Bekleidung angeordnet, beispielsweise in dem erwähnten Schienbeinschoner
oder einem anderen Schutzelement in Form eines im Sport üblichen
sogenannten Protektors. Der Protektor stellt somit einen besseren
Schutz des Erfassungsgeräts
gegen mechanische Beschädigungen
dar, als wenn das Erfassungsgerät
in einer textilen Tasche der Sportbekleidung gehalten wäre. Das Gerät weist
vorteilhaft ein Kunststoff- oder Metallgehäuse auf, das in einer speziellen
Aufnahme im Protektor untergebracht wird.
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Gegebenenfalls
kann vorgesehen sein, dass das Erfassungsgerät untrennbar mit einem solchen Schutzelement
verbunden ist. Beispielsweise kann der Protektor selbst das Gehäuse des
Erfassungsgerätes
bilden und lediglich wenigstens ein Anschlusselement aufweisen,
welches die Datenübertragung und
das Aufladen des Energiespeichers des Erfassungsgeräts ermöglicht.
Dies kann z. B. bewirkt werden, indem die Elektronik des Erfas sungsgeräts mit dem
Material des üblicherweise
aus Kunststoff bestehenden Protektors umspritzt wird.
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In
einer Ausführung
wird der Akku, z. B. ein Li-Polymer-Akku, durch eine spezielle Verstärkung aus
Kunststoff oder Metall zusätzlich
geschützt.
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Vorteilhaft
ist vorgesehen, dass das Erfassungsgerät die Anforderungen der Schutzklasse IP65
erfüllt,
also dementsprechend gegen Staub und Feuchtigkeit geschützt ist.
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In
einer Ausführung
wird das längliche
Erfassungsgerät
zusätzlich
durch ein weiches, dämpfendes
Material in dem Protektor geschützt.
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Vorteilhaft
kann wenigstens eine Leuchtdiode als Anzeige vorgesehen sein, die
auch im betriebsbereiten Zustand von außen sichtbar ist. Dabei kann
vorgesehen sein, dass die Leuchtdiode selbst dann noch von außen sichtbar
ist, wenn das Erfassungsgerät
in ein textiles Kleidungsstück – dort gegebenenfalls
innerhalb eines Protektors – eingebaut
ist. Sie kann beispielsweise den Ladezustand des Akkus signalisieren
oder Informationen über
die erfassten Daten geben.
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Die
Datenübertragung
und die Aufladung des Akkus erfolgt jeweils vorteilhaft über eine USB-Schnittstelle,
wobei insbesondere vorteilhaft die Datenübertragung auch während des
Ladevorgangs erfolgen kann. Die USB Verbindung kann entweder im
sogenannten eingebauten, betriebsbereiten Zustand erfolgen oder
im ausgebauten Zustand, wenn das Erfassungsgerät aus der Kleidung oder aus
dem Sportgerät
entnommenen ist.
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In
einer Ausführung
dient der USB Anschluss nur zum Laden des Akkus, und die Datenübertragung zum
Zwischenspeicher erfolgt drahtlos, beispielsweise über ein
Mobilfunknetz wie mittels GPRS, UMTS, 3G, 3.5G, oder 4G, oder durch
andere Funk standards wie W-Lan, Bluetooth, Zigbee oder dergleichen,
wobei vorteilhaft ein möglichst
weit verbreiteter Funkstandard verwendet wird, so dass ein Erfassungsgerät praktisch
weltweit problemlos eingesetzt werden kann.
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In
einer bevorzugten Ausführung
werden die Rohdaten zur Verminderung der Datenmenge vor der Übertragung
und Speicherung komprimiert. Dazu wird vorzugsweise eine verlustfreie
Kompression eingesetzt, die eine durchschnittliche Kompressionsrate um
mindestens den Faktor 3, in einer bevorzugteren Ausführung mindestens
den Faktor 5, in einer bevorzugtesten Ausführung mindestens den Faktor
7 erzielt. Bei Bedarf kann vorgesehen sein, dass die Daten zusätzlich durch
eine verlustbehafteten Kompression weiter verdichtet werden. Die
Kompression kann entweder vor der Übertragung vom Erfassungsgerät zum Zwischenspeicher
erfolgen, oder vor der Übertragung
vom Zwischenspeicher zum Server. Wenn die Kompression vor der Übertragung
vom Erfassungsgerät
zu einem externen Zwischenspeicher erfolgt, oder wenn das Erfassungsgerät selbst
den Zwischenspeicher aufweist, kann die Kompression insbesondere
direkt innerhalb des Erfassungsgeräts erfolgen, so dass auch die
dort benötigte
Speicherkapazität
zur Speicherung der Messdaten möglichst klein
bemessen sein kann.
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Die
Daten eines oder mehrerer von demselben Sportler absolvierter Spiele
werden zusammen mit einer synchronisierten Zeit- und Datumsangabe in dem Zwischenspeicher
zwischengespeichert, also entweder in dem internen Speicher des
Erfassungsgeräts,
oder in einem externen Zwischenspeicher in der Nähe des Spielfelds, beispielsweise
in Form eines tragbaren Computers, der sich am Spielfeldrand befindet.
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Wenn
der Zwischenspeicher als interner Speicher des Erfassungsgeräts ausgestaltet
ist, kann eine am Spielfeld ansonsten erforderliche Infrastruktur
zur Datenübermittlung
völlig
entfallen: Sobald das Erfassungsgerät über einen USB Anschluss mit
dem Internet verbunden ist, werden die Daten an den zentralen Server übertragen,
und die Zeit und das Datum der Timebase im Erfassungsgerät werden
neu synchronisiert. Dies kann insbesondere vorteilhaft anhand der
im zentralen Server vorliegenden Zeitinformation erfolgen, so dass
sämtliche
Benutzer, die Bewegungsdaten zu diesem Server übermitteln, identisch synchronisiert
sind. Somit sind weltweite Analysen möglich, beispielsweise Einflüsse von
Jahreszeiten, Mondphasen oder dergleichen. Gleichzeitig wird das
akkubetriebene Erfassungsgerät
aufgeladen. Dieser Vorgang kann sowohl in der Umgebung des Austragungsortes,
z. B. in einer Schule, im Vereinsheim oder aber auch zu Hause erfolgen.
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In
einer Ausführung
werden die Daten und oder bestimmte Analyseergebnisse drahtlos über eine
Funkstrecke übertragen.
Dies ermöglicht
es, bestimmte Analyseergebnisse online für die Zuschauer darzustellen,
z. B. kann die Laufstrecke oder die maximale Schussbeschleunigung
pro Spieler im Stadion angezeigt werden.
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Die
Analyse erfolgt in möglichst
kurzer Zeit automatisch auf dem zentralen Server. Dazu werden die
Bewegungsprofile mit Metadaten über
Spieler, Ort und Zeit des Spieles, oder Spielprotokoll zusammengeführt und
abgeglichen. Die Metadaten können auch
eine Spielerhistorie über
frühere
Messdaten und Analyseergebnisse enthalten. Als Basisparameter werden
z. B. die Dauer der Aktivität/Inaktivität, die Anzahl
der Schritte, die zurückgelegte
Strecke, ein Geschwindigkeitsprofil und die Durchschnittsgeschwindigkeit
ermittelt. Dazu werden über
eine Patternanalyse aus der Gesamtbewegung des Beines die Länge und
Dauer und das Ausmaß der
Standphase und der Schwungphase ermittelt. Zudem können Stehen,
Gehen und Laufbewegungen erkannt werden. Durch Messung der Richtung
und der Größe der Beschleunigung
am Anfang und während
der Schwungphase können
die einzelnen Schritte in ihrer Dynamik bewertet werden und daraus
die Geschwindigkeit und die zurückgelegt
Strecke berechnet werden. Komplexere Bewegungen wie Rutschen, Grätschen usw.
können
anhand ihrer charakteristischen Merkmale erkannt und gesondert berechnet
werden.
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In
einer Ausführung
kann eine Anzeige für bestimmte
Fouls eingebaut werden, die für
eine bestimmte Sportart typisch sind und durch eine optische oder
akustische Anzeige angezeigt werden. Mittels der Foul-Erkennung
können
selbst verübte
Fouls oder am Spieler verübte
Fouls automatisch erkannt werden. Zum Beispiel kann die Anzeige
dann aktiviert werden, wenn ein Schlag mit einer bestimmten Intensität erfolgt
ist.
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Darüber hinaus
können
sportartspezifische Faktoren ermittelt werden. Bei einer Ausführung, die beispielsweise
für die
Anwendung bei Fußballspielen vorgesehen
ist, wird die maximale Schussbeschleunigung ermittelt. Für Basketball
kann z. B. das Sprungvermögen
bzw. die Sprunghöhe
berechnet werden.
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Darüber hinaus
können
anhand der gespeicherten Daten spezifische Bewegungen wie Zweikampf,
Dribbeln usw. erkannt und bewertet werden. In einer Ausführung werden
dazu der Mittelwert und die Standardabweichung über ein bestimmtes Zeitfenster
analysiert und auf Übereinstimmung
mit vorgegebenen Mustern verglichen oder einer Clusteranalyse unterzogen.
Alternativ können
auch aus den Rohdaten abgeleitete Faktoren wie die Varianz, die Energie
oder die Entropie, Korrelation zwischen verschiedenen Achsen oder
FFT Koeffizienten, Peaks in den Rohdaten oder Wavelet-Koeffizienten
herangezogen werden. Die Länge
des Zeitfensters liegt dabei normalerweise im Sekundenbereich oder
im nahen Subsekunden Bereich und ist vorzugsweise variabel.
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Die
Rohdaten werden vorzugsweise vorher über Filter in in Gleich-(DC-)
und Wechsel-(AC-)Anteile zerlegt. Für die Erkennung kann z. B.
ein hierarchisches Klassifizierungsschema eingesetzt werden.
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In
einer Ausführung
wird dabei die Information von mehreren an verschiedenen Körperteilen
angebrachten Sensoren benutzt. Dies unterscheidet diese Ausführung von
bekannten Verfahren und Systemen, bei denen nur die Position der
Spieler erkannt wird.
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Bei
der Analyse kann neben dem Einzelverhalten auch das Verhalten und
die Interaktion in der Gruppe berücksichtigt werden. Dies ermöglicht es dem
Trainer, anhand der Analysedaten taktische Fragen zu erörtern.
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Durch
diese spezifischen Faktoren ist es möglich, eine so genannte virtuelle
Liga aufzubauen, indem die extrahierten Faktoren zum Vergleich von einzeln
Spielern oder von Mannschaftsleistungen untereinander herangezogen
werden können,
wobei die virtuelle Liga dadurch gekennzeichnet ist, dass nicht
alle Gruppen bzw. Mannschaften direkt gegeneinander spielen müssen.
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Die
erhaltenen Analysedaten können
zur Motivationssteigerung eines einzelnen Spielers herangezogen
werden, indem z. B. die Steigerung seiner Fähigkeiten unabhängig von
anderen Spielern sichtbar gemacht wird. Das gleiche gilt für die Mannschaftsleistung.
Das gleiche System kann dazu benutzt werden, bei der Suche nach
vielversprechenden Talenten zu suchen.
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Auch
kann die Erfindung für
Trainingszwecke benutzt werden. Je nach den ermittelten Faktoren
kann ein individueller Trainingsplan erstellt werden. Die Bewegungsdaten
können
sowohl vom Spiel als auch von Trainingseinheiten stammen. Beim Training
können
zusätzlich
Analysen von speziellen Bewegungsabläufen erfasst werden wie z.
B. Ergebnisse eines Fitnesstests (Aimestest), Wendigkeit z. B. durch
Läufe um
Hindernisse herum, Sprintvermögen, z.
B. bei speziellen Sprintstrecken, Sprungkraft durch erfassen der
Sprunghöhe,
Gleichgewichtssinn z. B. durch Stehen auf einem Bein.
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Das
Training kann auch unter dem Aspekt überwacht werden, ob geforderte
Trainingseinheiten tatsächlich
durchgeführt
wurden. Dies kann insbesondere bei großen Gruppen Anwendung finden,
bei denen der Trainer nicht jeden einzelnen Sportler die ganze Zeit über intensiv
beobachten kann, oder beim so genannten selbständigen Training, welches ohne Anwesenheit
eines Trainers durchgeführt
werden soll. Dazu wird auch bei diesen genannten Trainings mit aktiven
Erfassungsgerät
trainiert. Die Daten werden anschließend an den zentralen Server übertragen.
Dieser erkennt an den Datums- und Zeitangaben und an der eindeutigen
ID Nummer, ob der geforderte Trainingsumfang auch durchgeführt wurde. Aufgrund
vorhandener Bewegungsdaten, die einem bestimmten Sportler zugeordnet
sind, ist zudem automatisch analysierbar, ob dieselbe Person das
Erfassungsgerät
getragen hat, so dass beim selbständigen Training nicht geschummelt
werden kann.
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Durch
die Datenspeicherung auf einem zentralen Server können jederzeit
neue Analysen durchgeführt
werden. Um dies zu ermöglichen,
werden die – vorteilhaft
komprimierten – Rohdaten
gespeichert. Die Rohdatenspeicherung erlaubt damit auch eine in sich
schlüssige
Gesamtbetrachtung der Historie eines Spielers und damit auch Langzeitanalysen über den
Fitnesszustand einzelner Spieler oder Spielergruppen. Hiermit sind
die Daten auch geeignet, in anonymisierter Form Analysen über den
Fitness bzw. den Gesundheitszustand bestimmter Bevölkerungsgruppen
zu erstellen.
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Der
vorliegende Vorschlag wird anhand der rein schematischen Darstellungen
nachfolgend näher
erläutert.
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In
der Zeichnung 1 ist mit 1 ein Erfassungsgerät zur Erfassung
von Bewegungen bezeichnet. Dieses ist ähnlich wie ein handelsüblicher
Datenspeicher, ein so genannter USB-Stick, mit einem länglichen
und schmalen Gehäuse
versehen und weist an seinem einen stirnseitigen Ende einen USB-Anschluss 2 auf
in Form eines USB-Steckers.
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Ein
Sportler, rein symbolisch dargestellt und mit 3 gekennzeichnet,
trägt mehrere
Erfassungsgeräte 1,
wobei rein beispielhaft vier derartige Erfassungsgeräte vorgesehen
sind, nämlich
an den vier Extremitäten
des Sportlers 3. Abweichend von dem dargestellten Ausführungsbeispiel
kann vorgesehen sein, eine noch größere Anzahl von Erfassungsgeräten 1 am
Sportler 3 anzubringen, so dass die Bewegungen des Sportlers 3 noch
genauer aufgelöst
und erfasst werden können.
Aber auch bei den vier dargestellten Erfassungsgeräten 1 ist
es möglich,
nicht nur eine gesamte Armbewegung zu analysieren, sondern anhand
der dreidimensionalen Bewegungserfassung und anhand der dabei analysierbaren
Bewegungsradien zu unterscheiden, ob beispielsweise ein Arm ausgestreckt
oder mit angewinkeltem Ellenbogen bewegt worden ist.
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Der
Sportler 3 trägt
weiterhin einen Sender 4, der einerseits drahtlos mit den
Erfassungsgeräten 1 kommuniziert,
beispielsweise über
Kurzstreckenfunk wie Bluetooth, und der andererseits die von den
Erfassungsgeräten 1 aufgenommenen
Bewegungsdaten des Sportlers 3 an einen externen Zwischenspeicher überträgt, der
in Form eines Übertragungsgerätes 5 am
Spielfeldrand vorhanden ist. Das Übertragungsgerät 5 ist
mit einem tragbaren Computer 6 verbunden. Die vom Sender 4 zum Übertragungsgerät 5 übermittelten
Daten können
mittels des tragbaren Computers über
das Internet zu einem zentralen Server 7 übermittelt
werden, wobei die Übertragung
ggf. über
zwischengeschaltete Computer erfolgen kann, die beispielsweise eine
Sicherheitskopie der übertragenden
Daten abspeichern.
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Sender 4 und
Erfassungsgerät 1 können auch
zusammen in einem Gehäuse
oder auf einer Platine als Einheit gefertigt werden.
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Auch
im zentralen Server 7 werden die Bewegungsdaten abgespeichert
und anschließend
analysiert und zwar automatisch mittels einer auf dem zentralen
Server 7 installierten Software. Diese Analyse kann sich
auf sehr wenige Parameter beschränken,
so dass sie in sehr kurzer Zeit durchgeführt werden kann und so dass
die Analysedaten anschließend über das
Internet zum tragbaren Computer 6 übermittelt werden können. Auf
diese Weise ist es möglich,
die Analysedaten am Spielfeld sichtbar zu machen, entweder für einen
Trainer oder Schiedsrichter, der auf diese Daten Zugriff hat, oder
indem die Analysedaten an einer großen, für die Zuschauer einsehbaren
Anzeigetafel dargestellt werden. Bei Fußballspielen kann beispielsweise
nach einem Tor die bisherige Laufleistung oder die erzielte höchste Geschwindigkeit
des Torschützens
angezeigt werden. Wenn ein Erfassungsgerät 1 am Spielgerät selbst
installiert ist, beispielsweise am Spielball, so kann auch die Ballgeschwindigkeit,
die der Ball bei dem Torschuss hatte, dementsprechend auf der Anzeigentafel
angezeigt werden.
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Es
ist – lediglich
im Rahmen eines Anwendungsbeispiels – vorgesehen, dass die Daten
dieses Sportlers im Rahmen einer Mannschaftssportart erfasst werden.
Für den
Trainer kann es von Interesse sein, bestimmte einzelne Sportler
zu analysieren, es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass sämtliche Spieler
eines Fußballspiels
mit Erfassungsgeräten 1 versehen
sind, so dass einerseits das Mannschaftsverhalten für einen
Trainer ebenfalls analysiert werden kann wie die einzelnen Daten
der einzelnen Spieler, und so dass für das Publikum zu jedem der auf
dem Spielfeld befindlichen Spieler bestimmte Analysedaten auf der
Anzeigentafel dargestellt werden können.
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Bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist
vorgesehen, dass vom zentralen Server 7 aus die Analysedaten
zu einem zweiten Server 8 übermittelt werden und zwar
ebenfalls über
das Internet, so dass beispielsweise für Sportfunktionäre wie Sportvereine, Liga-Ausrichter
u. dgl. die Analysedaten verfügbar gemacht
werden können.
Dabei kann es sich um weitere Daten und ausführlichere Analysen handeln
als diejenigen, die wie oben erwähnt
an den Spielfeldrand übermittelt
werden. Insbesondere kann auf zurückliegende Spiele und deren
Bewegungsdaten zurückgegriffen
werden, so dass beispielsweise die Entwicklung in der Leistungsfähigkeit
oder Beweglichkeit eines Sportlers analysiert werden kann.
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Dadurch,
dass die Bewegungsdaten auf dem zentralen Server 7 oder
auf dem erwähnten
zusätzlichen
Server, der eine Datensicherungskopie der Bewegungsdaten enthält, gespeichert
sind, können
diese Bewegungsdaten als so genannte Rohdaten später erneut ausgewertet werden,
ggf. unter anderen Gesichtspunkten und mit anderen Analysemethoden.
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Das Übertragungsgerät 5 weist
eine Vielzahl von USB-Steckplätzen auf,
so dass eine Vielzahl von Erfassungsgeräten 1 gleichzeitig
in das Übertragungsgerät 5 eingesteckt
werden können.
Auf diese Weise können
mehrere Erfassungsgeräte 1 mit
einem Zeitsignal synchronisiert werden, beispielsweise sämtliche
Erfassungsgeräte 1,
die ein Sportler 3 trägt,
so dass anhand der zeitlich synchronisierten Daten, die die einzelnen
Erfassungsgeräte 1 liefern, der
Bewegungsablauf dieses Sportlers 3 sehr präzise erfasst
werden kann. Wenn für
andere Sportler deren Erfassungsgeräte zu einem späteren Zeitpunkt mittels
des Übertragungsgerätes 5 ebenfalls
synchronisiert werden, so weisen sie zum Synchronisationszeitpunkt
zwar einen anderen Startzeitpunkt der Synchronisation auf, jedoch
lassen sich auch die zeitlich nacheinander synchronisierten Erfassungsgeräte problemlos
miteinander vergleichen und die von ihm gelieferten Bewegungsdaten
zueinander ins Verhältnis
setzen. Hierzu ist vorgesehen, dass der zentrale Server eine hochgenaue
Referenzzeit zur Verfügung
stellt, beispielsweise, indem der zentrale Server 7 selbst
in regelmäßigen, kurzen
zeitlichen Abständen
von einem so genannten Zeitserver ein Atomuhr-genaues Zeitsignal
erhält.
Somit lassen sich auch Interaktionen zwischen mehreren Sportlern
auf ein- und demselben Spielfeld erfassen und analysieren, so dass
später
computergestützt
mittels Atavaren reale, in einem Spiel aufgetretene Spielzüge hochpräzise nachgestellt
werden können.
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Das Übertragungsgerät 5 am
Spielfeldrand ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel als ein spezielles Übertragungsgerät 5 mit
der erwähnten Vielzahl
von USB-Ports ausgebildet. Abweichend von dem dargestellten Ausführungsbeispiel
können auch
andere Gerätetypen,
mit denen das Erfassungsgerät 1 einen
Datenaustausch ermöglicht,
als Übertragungsgerät genutzt
werden, um die Bewegungsdaten zum zentralen Server 7 übermitteln
zu können.
Beispielsweise können
Mobilfunktelefone als ein derartiges Übertragungsgerät genutzt
werden oder der tragbare Computer 6 selbst kann als Übertragungsgerät genutzt
werden oder ein fest installierter PC kann hierzu dienen.
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Diese
Geräte
sind in der Darstellung rechts unten angedeutet. Sie stellen also
einerseits wie beschrieben möglicherweise Übertragungsgeräte dar, und
sind andererseits jedoch als Nutzer 9 bezeichnet, wobei
an einen derartigen Nutzer die Analysedaten vom zentralen Server übermittelt
werden können, also
beispielsweise zu einem derartigen Nutzer 9, der sich im
Besitz des Trainers befindet, wobei der Trainer räumlich weit
vom trainierenden Sportler 3 entfernt sein kann. Als Nutzer 9 kann
jedoch auch das Mobiltelefon oder ein Laptop-Computer des Sportlers 3 dienen,
so dass der trainierende Sportler ggf. bereits während des Trainings Rückmeldungen über seinen
Trainingsstand anhand der Analysedaten erhalten kann. Insbesondere
kann vorgesehen sein, die Analysedaten nicht nur einem Nutzer 9 zu übermitteln,
sondern mehreren Nutzern, beispielsweise sowohl einem Gerät des Trainers
als auch zu einem Gerät
des Sportlers, und letztlich stellt auch der erwähnte zweite Server 8 einen
derartigen Nutzer dar, wobei dieser Nutzer jedoch als Server bezeichnet
ist, weil vorgesehen ist, dass von diesem Server die dort eingehenden
Analysedaten an mehrere Geräte
von mehreren Personen bzw. Personengruppen weitergeleitet werden
sollen.
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So
kann der Sportler 3 beispielsweise auch Trainingsdaten
mit Hilfe des Erfassungsgerätes 1 erfassen,
zum zentralen Server übermitteln
und anschließend
entweder die Analysedaten selbst auswerten oder durch seinen Trainer
auswerten lassen, je nachdem, zu welchem Nutzer die Analysedaten vom
zentralen Server 7 aus übermittelt
werden.
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Die
Erfassungsgeräte 1 weisen
einen eingebauten Zwischenspeicher auf, der die von den Sensoren
des Erfassungsgerätes 1 erzeugten
Bewegungsdaten zwischenspeichert, so dass beispielsweise auf den
Sender 4 verzichtet werden kann, wenn keine Analyse und
Darstellung der Bewegungsdaten während
der Bewegung des Sportlers 3 erfolgen soll.
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In
der Zeichnung 2 ist das Erfassungsgerät 1 zur
Erfassung von Bewegungen beispielhaft zur Anbringung an einem Schienbeinschoner 10 ausgeführt. Dieses
ist ähnlich
wie ein handelsüblicher Datenspeicher,
ein so genannter USB-Stick, mit einem länglichen und schmalen Gehäuse versehen und
kann in dem speziellen Schienbeinschoner 10 in eine dafür vorgesehene
Nase 11 eingesteckt werden, so dass der USB-Anschluss 2 vor
Schmutz und Spritzwasser geschützt
ist.
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In
einer bevorzugten Ausführung
ist die Nase 11 aus transparentem Material gefertigt, beispielsweise
Silikon, sodass das Aufleuchten einer neben dem USB-Anschluss angebrachten
Leuchtdiode 12 von oben betrachtet von außen sichtbar
ist.
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Am
Erfassungsgerät 1 ist
an der nach außen gewandten
Seite eine Schutzleiste 17 angebracht, die ähnlich der
länglichen
Schutzleisten des Schienbeinschoners ausgeführt ist und dem Schutz der Elektronik
vor Kontaktstößen dient.
Innen am Erfassungsgerät 1 ist
ein Flauschteil 16 eines Häkchenverschlusses angebracht,
damit das Erfassungsgerät 1 nach
dem Einstecken des USB-Anschlusses 2 in die Nase 11 mit
einem Häkchenteil 15 des
Häkchenverschlusses
zusammenwirkt und so am Schienbeinschoner 10 auf einfache
Weise und schnell fixiert werden kann.
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Der
Schienbeinschoner 10 ist ebenfalls mittels Klettverschluß 14 an
einem Unterteil 13 angebracht, welches aus hautfreundlichem
Material besteht und ähnlich
einem Stützstrumpf
ausgeführt
ist und auch ein funktioneller Stützstrumpf sein kann.