DE102008047212A1 - Verfahren zur rechnergestützten Lokalisation eines mobilen Objekts - Google Patents

Verfahren zur rechnergestützten Lokalisation eines mobilen Objekts Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur rechnergestützten Lokalisation eines mobilen Objekts (1, 2, 3) mit Hilfe eines Mehrkanal-Funknetzes umfassend eine Mehrzahl von Basisstationen (4, 5), wobei das mobile Objekt (1, 2, 3) ein Feld aussendet, welches zumindest teilweise von den Basisstationen (4, 5) empfangen werden kann. In dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Kanal des Funknetzes als Ortungskanal bestimmt, auf dem das mobile Objekt (1, 2, 3) im Funknetz sendet. Eine Gruppe von Basisstationen (4, 5), welche zumindest einen Teil der Mehrzahl von Basisstationen umfasst, hört diesen Ortungskanal simultan ab. Basierend auf Merkmalen des über den Ortungskanal von der Gruppe von Basisstationen (4, 5) empfangenen Feldes des mobilen Objekts (1, 2, 3) wird die Position des mobilen Objekts (1, 2, 3) ermittelt. Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass ein fester Ortungskanal bestimmt wird, über den die Lokalisation des mobilen Objekts erfolgt. Auf diese Weise wird vermieden, dass während der Ortung durch die Basisstationen eine Vielzahl von Kanälen abgehört werden müssen, was zu Zeitverzögerungen und zu Ungenauigkeiten bei der Lokalisation des mobilen Objekts führt. In dem erfindungsgemäßen Verfahren können beliebige Mehrkanal-Funknetze zur Ortung verwendet werden, beispielsweise ein WLAN-Funknetz. Ferner können beliebige mobile Objekte lokalisiert werden, beispielsweise mobile Roboter in einer Automatisierungsanlage.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur rechnergestützten Lokalisation eines mobilen Objekts mit Hilfe eines Mehrkanal-Funknetzes sowie eine entsprechende Vorrichtung.
  • In bekannten Lokalisationssystemen basierend auf Funknetzen wird die Position eines mobilen Objekts über die Merkmale des Feldes des Funknetzes bestimmt. Das Funknetz umfasst dabei eine Mehrzahl von Basisstationen zum Senden und Empfangen von Signalen im Funknetz und auch das mobile Objekt ist mit einer entsprechenden Sende- und/oder Empfangseinheit ausgestattet. Zur Lokalisation des Objekts kann das am Objekt empfangene Feld der Basisstationen oder das Feld des mobilen Objekts, welches von den Basisstationen empfangen wird, eingesetzt werden. Es sind verschiedene Ortungsverfahren bekannt, welche unterschiedliche Merkmale des Feldes auswerten. Insbesondere können feldstärkebasierte Ortungsverfahren eingesetzt werden, welche die Empfangsfeldstärke des Feldes (englisch: RSS = Received Signal Strength) messen. Ebenso können zeitbasierte Ortungsverfahren, welche die Laufzeit des Signals bestimmen, und/oder winkelbasierte Ortungsverfahren verwendet werden, welche eine Ortung unter Einbeziehung des Einfallswinkels des Signals durchführen.
  • Im Regelfall werden als Funknetze zur Durchführung einer Ortung sog. Mehrkanal-Funknetze eingesetzt, welche auf vielen unterschiedlichen Kanälen entsprechende Signale übertragen können. Die Kanäle stellen dabei vorbestimmte Frequenzbänder in einem Frequenzbereich dar. Bei einer Lokalisation eines mobilen Objekts in einem Mehrkanal-Funknetz, bei dem die Position des Objekts über ein von dem Objekt ausgesendetes Feld ermittelt wird, besteht das Problem, dass das mobile Objekt auf vielen verschiedenen Kanälen Daten aussenden kann. Deshalb ist es erforderlich, dass die Basisstationen des Mehrka nal-Funknetzes die einzelnen Kanäle sequentiell abhören, um Daten des mobilen Objekts zu empfangen und basierend darauf die Lokalisation durchzuführen. Dies führt zu Messungenauigkeiten, da eine Basisstation immer nur zeitweise auf einem Kanal hört und hierdurch der Basisstation Datenübertragungen auf anderen Kanälen entgehen können. Somit kann der Fall auftreten, dass eine Basisstation feststellt, dass sie keine Signale von dem mobilen Objekt empfängt, obwohl sich das mobile Objekt in Reichweite befindet, da gerade Daten von dem Objekt auf einem anderen Kanal als dem Kanal ausgesendet werden, den die Basisstation gerade abhört. Darüber hinaus führt das Sammeln von Messungen betreffen das Feld des mobilen Objekts für eine Vielzahl von sequentiell abgehörten Kanälen zu einer Verzögerung bei der Lokalisation.
  • Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren zur rechnergestützten Lokalisation eines mobilen Objekts mit Hilfe eines Mehrkanal-Funknetzes zu schaffen, bei dem eine schnelle und genaue Lokalisation des Objekts basierend auf einem von dem Objekt ausgesendeten Feld durchgeführt werden kann.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 1 oder eine Vorrichtung gemäß Patentanspruch 19 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
  • In dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zur Lokalisation ein Mehrkanal-Funknetz umfassend eine Mehrzahl von Basisstationen verwendet, wobei die Basisstationen entsprechende Sende- bzw. Empfangseinheiten zum Aussenden bzw. Empfangen von Signalen des Funknetzes aufweisen. Die Position der Basisstationen ist dabei bekannt bzw. im Betrieb bestimmbar. Die Basisstationen befinden sich während der Ortung vorzugsweise an einer festen Position im Raum. Gegebenenfalls ist es jedoch auch möglich, dass die Position der Basisstationen während der Ortung variiert.
  • Als Mehrkanal-Funknetz können beliebige aus dem Stand der Technik bekannte Netze, wie z. B. ein Mobilfunknetz (beispielsweise GSM oder UMTS), ein DECT-Netz und dergleichen, verwendet werden. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird ein WLAN-Funknetz nach dem Standard IEEE 802.11 (IEEE = Institute of Electrical and Electronics Engineers) eingesetzt. Bei der Verwendung eines WLAN-Funknetzes stellen die Basisstationen sog. Zugangspunkte (englisch: Access Points) dar. Die Basisstationen können gegebenenfalls auch mobile Knoten in einem Sensornetzwerk sein, welche untereinander ihre Positionen durch Datenaustausch bestimmen können. Während der Ortung sendet das mobile Objekt über eine entsprechende Antenne ein Feld aus, welches von zumindest einem Teil der Basisstationen empfangen werden kann.
  • In dem erfindungsgemäßen Verfahren wird in einem Schritt a) zunächst ein Kanal des Funknetzes als Ortungskanal bestimmt, auf dem das mobile Objekt im Funknetz sendet. In einem Schritt b) hört eine Gruppe von Basisstationen, welche zumindest einen Teil der Mehrzahl von Basisstationen umfasst, den Ortungskanal simultan ab. Basierend auf Merkmalen des über den Ortungskanal von der Gruppe von Basisstationen empfangenen Feldes des mobilen Objekts wird in einem Schritt c) die Position des mobilen Objekts ermittelt.
  • Die Positionsermittlung gemäß Schritt c) kann auf beliebige Art und Weise mit bekannten Verfahren erfolgen. Es können dabei als Merkmale des Feldes die Empfangsfeldstärke des Feldes und/oder die Laufzeit von Signalen des Feldes und/oder der Einfallswinkel von Signalen des Feldes zur Auswertung herangezogen werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, dass ein fester Kanal zur Ortung des mobilen Objekts im Funknetz bestimmt wird, wobei sichergestellt ist, dass das mobile Objekt im Funknetz auf diesem Kanal sendet und zumindest ein Teil der Basisstationen auch diesen Kanal gleichzeitig abhören. Auf diese Weise wird ein sequentielles Abhören einer Vielzahl von Kanälen des Mehrkanal-Funknetzes und der damit verbundenen Messungenauigkeiten und Zeitverzögerungen bei der Durchführung der Ortung vermieden.
  • In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Ortungskanal besonders einfach dadurch bestimmt, dass ein für die Mehrzahl von Basisstationen und das mobile Objekt vorgegebener Kanal als Ortungskanal verwendet wird. Der zu verwendende Kanal kann dabei beispielsweise bei der Initialisierung des Verfahrens den einzelnen Basisstationen und dem mobilen Objekt über eine entsprechende Kommunikationsverbindung durch eine zentrale Recheneinheit mitgeteilt werden.
  • In einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Erkenntnis genutzt, dass sich die Sendeeinheit eines mobilen Objekts bei Inbetriebnahme im Regelfall mit einer der Basisstationen assoziiert. Der Vorgang der Assoziierung ist ein hinlänglich aus dem Stand der Technik bekannter Vorgang und ist für WLAN-Funknetze in dem Standard IEEE 802.11 definiert. Bei der Assoziierung wird automatisch ein fester Kanal zur Datenübertragung zwischen dem mobilen Objekt und der assoziierten Basisstation festgelegt. Die Information über die Assoziierung wird erfindungsgemäß derart genutzt, dass in Schritt a) ermittelt wird, ob eine Basisstation in dem Mehrkanal-Funknetz mit dem mobilen Objekt assoziiert ist, wobei im Falle einer Assoziation der entsprechende Kanal der Assoziation als Ortungskanal bestimmt wird.
  • In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann ein Kanal auch ohne Informationen über die Assoziierung als Ortungskanal bestimmt werden. Dabei hören in Schritt a) eine oder mehrere Basisstationen der Mehrzahl von Basisstationen die einzelnen Kanäle des Mehrkanal-Funknetzes aufeinander folgend ab, wobei ein Kanal, auf dem während des Abhörens Daten von dem mobilen Objekt in der oder den Basisstationen empfangen werden, als Ortungskanal bestimmt wird. Sollte da bei beispielsweise der Fall auftreten, dass während des Abhörens Daten in der oder den Basisstationen auf mehreren Kanälen empfangen werden, wird derjenige Kanal mit der größten Empfangsfeldstärke als Ortungskanal bestimmt.
  • In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens kann das mobile Objekt nicht nur ein Feld aussenden, sondern auch ein Feld von den Basisstationen empfangen, wobei im Falle, dass von dem mobilen Objekt keine Daten über das Mehrkanal-Funknetz ausgesendet werden, zumindest eine Basisstation Daten in das Funknetz sendet, welche von dem mobilen Objekt empfangen werden und das mobile Objekt veranlassen, wiederum selbst Daten in das Mehrkanal-Funknetz auszusenden. Auf diese Weise kann Datenverkehr durch die Basisstationen zur Ortung des mobilen Objekts initialisiert werden.
  • In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht die Gruppe aus Basisstationen aus allen Basisstationen des Mehrkanal-Funknetzes. Das heißt, alle Basisstationen hören den Ortungskanal simultan ab. Es ist jedoch auch möglich, dass im Schritt b) ermittelt wird, welche Basisstationen der Mehrzahl von Basisstationen gemäß einem Nachbarschaftsmaß benachbart zu dem mobilen Objekt liegen, wobei die Basisstationen benachbart zu dem mobilen Objekt die Gruppe von Basisstationen bilden. Auf diese Weise wird eine Ortung nur basierend auf einem Teil der Basisstationen durchgeführt, wodurch weniger Netzressourcen verwendet werden und Basisstationen, welche aktuell nicht zu der Gruppe von Basisstationen gehören, gegebenenfalls zur Datenübertragung anstatt zur Ortung genutzt werden können.
  • Erfindungsgemäß kann das Nachbarschaftsmaß auf beliebige Art und Weise definiert sein. In einer Ausführungsform ist das Nachbarschaftsmaß als eine vorgegebene räumliche Umgebung um eine vorgegebene Basisstation aus der Mehrzahl von Basisstationen festgelegt, wobei alle Basisstationen innerhalb der vorgegebenen räumlichen Umgebung die Gruppe von Basisstationen bilden. Dabei ist die vorgegebene Basisstation insbeson dere die räumlich am nächsten zu dem mobilen Objekt liegende Basisstation, wobei die räumlich am nächsten liegende Basisstation z. B. durch eine geeignete Abschätzung, vorzugsweise über die empfangene Signalfeldstärke des mobilen Objekts, bestimmt werden kann. Die vorgegebene Basisstation kann gegebenenfalls auch diejenige Basisstation sein, welche mit dem mobilen Objekt über den Ortungskanal assoziiert ist. Die räumliche Umgebung ist dabei beispielsweise als ein Kreis mit vorgegebenem Radius um die vorgegebene Basisstation definiert.
  • In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist das Nachbarschaftsmaß durch einen vorgegebenen Feldstärkewert des an einer Basisstation über den Ortungskanal empfangenen Feldes definiert, wobei alle Basisstationen, welche das Feld mit einem Feldstärkewert über dem vorgegebenen Feldstärkewert empfangen, die Gruppe von Basisstationen bilden.
  • In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist das Nachbarschaftsmaß über die Merkmale einer Merkmalskarte des Mehrkanal-Funknetzes definiert, wobei die Merkmalskarte für eine Vielzahl von räumlichen Positionen jeweils die Merkmale des über den Ortungskanal an den Basisstationen empfangenen Feldes des mobilen Objekts angibt, wenn sich das Objekt an der jeweiligen räumlichen Position befindet.
  • Die Erstellung von Merkmalskarten ist hinlänglich aus dem Stand der Technik bekannt. Bei einer feldstärkebasierten Ortung umfasst die Merkmalskarte für jede Position der Vielzahl von räumlichen Positionen einen Feldstärkevektor, der für jede Basisstation der Mehrzahl von Basisstationen einen Eintrag enthält, der angibt, mit welcher Feldstärke das über den Ortungskanal ausgesendete Feld des mobilen Objekts bei der jeweiligen Basisstation empfangen wird, wenn sich das mobile Objekt an der jeweiligen Position befindet.
  • Eine Definition des Nachbarschaftsmaßes basierend auf einer Merkmalskarte umfassend Feldstärkevektoren erfolgt vorzugsweise derart, dass jeder Basisstation ein Feldstärkevektor an einer Position in Reichweite der Basisstation aus der Merkmalskarte zugewiesen ist und eine vorbestimmte Basisstation bestimmt wird, welche insbesondere räumlich am nächsten zu dem mobilen Objekt liegt und/oder welche mit dem mobilen Objekt über den Ortungskanal assoziiert ist. Die räumlich am nächsten liegende Basisstation kann dabei wiederum mit Hilfe einer Abschätzung, insbesondere über die empfangene Feldstärke des Signals des mobilen Objekts, ermittelt werden. In dieser Variante der Erfindung bilden diejenigen Basisstationen, denen ein Feldstärkevektor zugewiesen ist, der gemäß einem Ähnlichkeitsmaß zu dem Feldstärkevektor der vorbestimmten Basisstation ähnlich ist, zusammen mit der vorbestimmten Basisstation die Gruppe von Basisstationen.
  • In einer bevorzugten Variante ist der einer jeweiligen Basisstation zugewiesene Feldstärkevektor ein Feldstärkevektor an einer Position, die sich im gleichen Raum wie die jeweilige Basisstation befindet. Auf diese Weise wird die Signalausbreitung in Abhängigkeit von der räumlichen Umgebung, insbesondere von Wänden und weiteren Objekten, berücksichtigt.
  • In einer weiteren Variante ist das oben genannte Ähnlichkeitsmaß derart festgelegt, dass ein Feldstärkevektor zu einem anderen Feldstärkevektor gemäß dem Ähnlichkeitsmaß ähnlich ist, wenn beide für zumindest einen Eintrag, der in beiden Feldstärkevektoren der gleichen Basisstationen entspricht, einen Feldstärkewert größer als ein vorgegebener Schwellwert, insbesondere größer als Null, enthalten.
  • Die in der oben beschriebenen Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendete Merkmalskarte kann auf beliebige Weise ermittelt werden. Insbesondere kann die Merkmalskarte über ein Echtzeit-Lernverfahren gelernt werden, wobei ein solches Lernverfahren in der Druckschrift DE 10 2006 044 293 A1 beschrieben ist. Ebenso kann die Merkmalskarte in einem Kalib rierungsprozess ermittelt werden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass die Merkmalskarte ohne Messungen rechnergestützt aus Informationen über die Umgebung bestimmt wird, in der sich das mobile Objekt bewegt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren wird beispielsweise zur Lokalisation von mobilen Objekten in Automatisierungsanlagen verwendet. Insbesondere können mit dem Verfahren mobile Roboter in einer Automatisierungsanlage, wie z. B. einer Fertigungsanlage, lokalisiert werden.
  • Neben dem oben beschriebenen Verfahren betrifft die Erfindung ferner eine Vorrichtung zur rechnergestützten Lokalisation eines mobilen Objekts, wobei die Vorrichtung im Betrieb ein Mehrkanal-Funknetz mit Hilfe einer Mehrzahl von Basisstationen erzeugt und die Basisstationen zumindest teilweise ein von dem mobilen Objekt ausgesendetes Feld empfangen. Die Mehrzahl von Basisstationen sind ein Teil der Vorrichtung, wobei die Vorrichtung ferner eine Recheneinheit umfasst, welche im Betrieb mit den Basisstationen kommuniziert und folgende Schritte durchführt:
    • a) ein Kanal des Funknetzes wird als Ortungskanal bestimmt, auf dem das mobile Objekt im Funknetz sendet;
    • b) eine Gruppe von Basisstationen, welche zumindest einen Teil der Mehrzahl von Basisstationen umfasst, wird dazu veranlasst, den Ortungskanal simultan abzuhören;
    • c) basierend auf Merkmalen des über den Ortungskanal von der Gruppe von Basisstationen empfangenen Feldes des mobilen Objekts wird die Position des mobilen Objekts ermittelt.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist vorzugsweise derart ausgestaltet, dass jede der oben beschriebenen Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens mit der Vorrichtung durchführbar ist. In einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung umfasst jede Basisstation neben einem Funkmodul zur Ortung auch ein Funkmodul zur Datenübertragung, welche beide in einem gemeinsamen oder auch in getrennten Gehäusen untergebracht sind.
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Figuren detailliert beschrieben.
  • Es zeigen:
  • 1 eine schematische Darstellung der in einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ortungsverfahrens verwendeten Komponenten; und
  • 2 eine Draufsicht auf eine Umgebung, in der ein Experiment zur Ortung basierend auf dem erfindungsgemäßen Verfahren durchgeführt wurde.
  • 1 zeigt in schematischer Darstellung die in einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendbaren technischen Komponenten. Erfindungsgemäß können beliebige mobile Objekte mit entsprechenden Sendeeinheiten für ein Mehrkanal-Funknetz geortet werden. Insbesondere können herkömmliche Sendeeinheiten geortet werden, ohne dass bei der Durchführung der Ortung Modifikationen an diesen Sendeeinheiten vorgenommen werden müssen. In 1 sind als Beispiele von mobilen Objekten ein Schnurlostelefon 1 nach dem DECT-Standard, ein PDA 2 (PDA = Personal Digital Assistent) mit einem WLAN-Funkmodul sowie eine Ortungsbox 3 mit einer darin integrierten Sende- und Empfangseinheit für WLAN-Funknetze wiedergegeben.
  • Im Folgenden wird beispielhaft die Ortung basierend auf einem WLAN-Funknetz erläutert. Zur Ortung sind mehrere Basisstationen in der Form von WLAN-Zugangspunkten in der Umgebung installiert, in der sich das entsprechende mobile Objekt bewegt. Beispielhaft sind in 1 zwei solcher Zugangspunkte mit Bezugszeichen 3 und 4 bezeichnet. Anstatt eines WLAN-Funknetzes mit Zugangspunkten, welche stationär angeordnet sind, können in einer Variante der Erfindung gegebenenfalls auch mobile Sensorknoten in einem Sensornetzwerk verwendet werden, welche basierend auf einem geeigneten Funknetz mit einander kommunizieren und ihre Positionen bestimmen. Auch mit einem solchen Sensornetzwerk kann gegebenenfalls ein mobiles Objekt geortet werden.
  • Die in 1 gezeigten Zugangspunkte 3 und 4 umfassen jeweils in einem Gehäuse ein erstes WLAN-Funkmodul, welches nur zur Datenübertragung zwischen mobilen Objekten und dem Zugangspunkt genutzt wird, sowie ein zweites Funkmodul, welches ausschließlich zur Ortung eingesetzt wird. Es ist jedoch auch möglich, die Zugangspunkte jeweils mit lediglich einem einzelnen WLAN-Funkmodul auszustatten, welches je nach Anwendungsfall zur Datenübertragung und/oder Ortung von mobilen Objekten genutzt werden kann.
  • Alle Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens zeichnen sich dadurch aus, dass die Ortung basierend auf einem Feld erfolgt, welches von dem mobilen Objekt ausgesendet wird und bei den Zugangspunkten empfangen wird. In der nachfolgend beschriebenen Ausführungsform wird über eine Messung der Empfangssignalstärke des Feldes des mobilen Objekts an den jeweiligen Basisstationen und durch geeignete Verrechnung der Messdaten der verschiedenen Basisstationen die Position des mobilen Objekts im Raum bestimmt. Entsprechende Verfahren zur Bestimmung einer Position eines mobilen Objekts über die Signalstärke eines empfangenen Feldes sind hinlänglich aus dem Stand der Technik bekannt. Ein solches Verfahren ist beispielsweise in der Druckschrift DE 10 2006 044 293 A1 beschrieben.
  • Zur Berechnung der Position des mobilen Objekts werden die entsprechenden Feldstärkedaten von allen Zugangspunkten in einer zentralen Recheneinheit 6 gesammelt, welche über entsprechende Kommunikationsverbindungen mit allen Basisstationen kommunizieren kann. Über eine graphische Benutzeroberfläche, welche in 1 schematisch mit dem Bezugszeichen 7 angedeutet ist, können einem Benutzer dann entsprechende Informationen über die Position des mobilen Objekts auf einem Bildschirm angezeigt werden. Insbesondere kann eine Karte der Umgebung wiedergegeben werden, in der sich das mobile Objekt bewegt, wobei in der Karte die Position des mobilen Objekts gekennzeichnet ist und dessen Positionsveränderung verfolgt werden kann.
  • Um erfindungsgemäß eine effiziente Ortung durch das Feld eines mobilen Objekts in einem Mehrkanal-Funksystem zu erreichen, wird zunächst ein fester Kanal in dem Mehrkanal-Funknetz festgelegt bzw. ermittelt, über den die Ortung erfolgen soll. Auf diesem Ortungskanal messen dann alle Basisstationen simultan, wodurch eine präzise Ortung erreicht werden kann. Im Gegensatz hierzu werden im Stand der Technik von den Basisstationen die Kanäle des Mehrkanal-Funknetzes sukzessive basierend auf einem Kanal-Hopping-Schema durchlaufen, um festzustellen, auf welchem Kanal Datenpakete von dem mobilen Objekt übertragen werden. Basierend auf dem Signal auf diesem Kanal erfolgt dann die Ortung. Dieses Verfahren hat den Nachteil, dass die Zeitpunkte einer Paketübertragung von den einzelnen Basisstationen verpasst werden können, was zu Messungenauigkeiten führt. Ferner müssen die Basisstationen oftmals über einen langen Zeitraum die Kanäle abhören, um genug Messungen zur Durchführung der Ortung zu erhalten.
  • Das obige Problem tritt in dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht mehr auf, da sichergestellt ist, dass alle Basisstationen simultan den gleichen Ortungskanal abhören. Die Bestimmung des Ortungskanals kann dabei auf verschiedene Arten durchgeführt werden. In einer Variante kann vorab ein bestimmter Kanal des WLAN-Funknetzes als Ortungskanal festgelegt sein. Dieser Kanal kann beispielsweise durch die Recheneinheit 6 vorgegeben sein, und wird den Basisstationen und dem mobilen Objekt mitgeteilt. Das mobile Objekt kann die Information betreffend den verwendeten Ortungskanal beispielsweise durch eine Datenübertragung über das WLAN-Funknetz erhalten. Wird nunmehr eine Ortung initialisiert, schalten sowohl das mobile Objekt als auch alle Basisstationen auf den Ortungskanal. Das heißt, das mobile Objekt sendet Datenpakete auf dem Ortungskanal aus, und alle Basisstationen hören den Ortungskanal simultan ab.
  • Anstatt den Ortungskanal vorab festzulegen, kann der Ortungskanal auch über die Information bestimmt werden, mit welcher Basisstation das zu ortende mobile Objekt in dem WLAN-Funknetz assoziiert ist. Bei Inbetriebnahme des Funkmoduls des mobilen Objekts assoziiert sich dieses Modul gemäß dem WLAN-Standard mit einer entsprechenden Basisstation in der Umgebung des mobilen Objekts mit der Folge, dass zwischen dem mobilen Objekt und der assoziierten Basisstation ein fester Kanal des Mehrkanal-Funknetzes festgelegt ist, über den herkömmlicherweise die Datenübertragung erfolgt. Die Information betreffend eine Assoziierung kann bei den einzelnen Basisstationen abgefragt werden. Insbesondere kann mit Hilfe der zentralen Recheneinheit 6 von allen Basisstationen die Information eingelesen werden, ob bzw. welche Basisstation über welchen Kanal mit dem mobilen Objekt assoziiert ist. Sind solche Informationen vorhanden, kann der Kanal der Assoziation als Ortungskanal eingesetzt werden. Anschließend hören alle Basisstationen wiederum simultan diesen Ortungskanal ab.
  • Sollte das zu ortende mobile Objekt mit keiner der Basisstationen assoziiert sein, kann ein fester Ortungskanal auch dadurch bestimmt werden, dass die Basisstationen vor Durchführung der Ortung zunächst alle Kanäle des WLAN-Funknetzes abhören, um zu bestimmen, auf welchem Kanal Datenpakete von dem mobilen Objekt empfangen werden. Die Kanäle können dabei gemäß einem Kanal-Hopping-Schema abgehört werden. Nach Durchführung des Abhörens der Kanäle wird derjenige Kanal, über den Datenpakete empfangen werden konnten, als der Ortungskanal festgelegt. Bei WLAN-Funknetzen tritt dabei das Problem auf, dass die Frequenzbereiche der einzelnen vordefinierten Kanäle miteinander überlappen und somit unter Umständen Datenpakete auf mehreren benachbarten Kanälen empfangen werden. In diesem Fall wird über die zentrale Recheneinheit 6 derjenige Kanal als Ortungskanal ausgewählt, auf den das Signal mit der größten Signalstärke empfangen worden ist. Es konnte nachgewiesen werden, dass dieser Kanal im Regelfall auch tatsächlich der Kanal ist, über den die Sende- und Empfangseinheit des mobilen Objekts Datenpakete ausgesendet hat.
  • Wie bereits oben dargelegt, enthält das Mehrkanal-Funknetz eine Mehrzahl von Basisstationen bzw. WLAN-Zugangspunkten. In einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens können alle Basisstationen des WLAN-Funknetzes zur Ortung verwendet werden. Um den Rechenaufwand bei der Ortung zu reduzieren, kann nach vorgegebenen Kriterien jedoch auch nur eine bestimmte Gruppe von Basisstationen aus der Gesamtmenge der Basisstationen zur Ortung eingesetzt werden.
  • Ein Kriterium, welche Basisstationen zur Ortung des mobilen Objekts verwendet werden, ist beispielsweise die räumliche Entfernung der Basisstationen von dem mobilen Objekt. Es kann in einer Variante der Erfindung eine Nachbarschaft um eine vorgegebene Basisstation festgelegt werden, wobei die vorgegebene Basisstation z. B. die zu dem mobilen Objekt am nächsten liegende Basisstation oder diejenige Basisstation ist, die mit dem mobilen Objekt assoziiert ist. Die Information, welche Basisstation am nächsten zu dem mobilen Objekt ist, kann über die Empfangsfeldstärke des in den jeweiligen Basisstationen empfangenen Felds ermittelt werden, wobei diejenige Basisstation, welche das Feld mit der größten Feldstärke empfängt, als die zum mobilen Objekt am nächsten liegende Basisstation festgelegt wird. Die Nachbarschaft kann als eine Region um die vorgegebene Basisstation definiert werden, beispielsweise kann die Region als ein Kreis festgelegt sein. Da die Positionen der einzelnen Basisstationen bekannt sind, kann hierdurch auf einfache Weise bestimmt werden, welche weiteren Basisstationen in diesem Kreis um die vorgegebene Basisstation liegen. Diese Basisstationen werden dann zusammen mit der vorgegebenen Basisstation zur Ortung verwendet.
  • In einer weiteren Variante kann die Gruppe von Basisstationen, welche für die Ortung verwendet werden, auch über die Signalausbreitungsbedingungen in der Umgebung bestimmt wer den. Dies erfolgt insbesondere unter Zuhilfenahme einer sog. Merkmalskarte (englisch: feature map), welche vorab gemessen oder berechnet wurde. In der hier beschriebenen Variante umfasst die Merkmalskarte für eine Vielzahl von Positionen in der Umgebung, in der sich das mobile Objekt bewegt, einen Feldstärkevektor, der für jede Basisstation einen Eintrag enthält, der die Feldstärke angibt, welche von der jeweiligen Basisstation empfangen wird, wenn sich das mobile Objekt an der jeweiligen Position befindet. Die Merkmalskarte berücksichtigt somit die Umgebungsbedingungen, wie beispielsweise Wände und andere Objekte im Raum, welche die Signalausbreitung beeinflussen und das Signal dämpfen.
  • Die Merkmalskarte kann beispielsweise durch hinlänglich aus dem Stand der Technik bekannte Kalibrationsmessungen ermittelt werden. In einer Variante wird dabei die gesamte Umgebung durch das mobile Objekt durchlaufen, und an jeder Position der Merkmalskarte werden die entsprechenden Feldstärken an den Basisstationen ermittelt. Eine Kalibrierung kann gegebenenfalls auch durch eine gegenseitige Messung der Basisstationen untereinander durchgeführt werden. In einer besonders bevorzugten Variante wird die Merkmalskarte mit einem Echtzeit-Lernverfahren gelernt, bei dem parallel zu einer Ortung auch die Merkmalskarte bestimmt wird. Ein solches Echtzeit-Lernverfahren ist in der bereits oben erwähnten Druckschrift DE 10 2006 044 293 A1 beschrieben. Gegebenenfalls ist es auch möglich, aus Informationen über die Umgebung, in der sich das mobile Objekt bewegt, beispielsweise basierend auf einem Umgebungsplan, mit entsprechenden bekannten Signalausbreitungsmodellen die Merkmalskarte rechnergestützt zu bestimmen.
  • Eine Bestimmung von einer Gruppe von Basisstationen in Abhängigkeit von einer Merkmalskarte mit entsprechenden Feldstärkevektoren an einer Vielzahl von Positionen im Raum kann beispielsweise wie folgt ablaufen. Zunächst wird für jede Basisstation des Mehrkanal-Funknetzes eine Position an oder in der Nähe der jeweiligen Basisstation festgelegt, und der entsprechende Feldstärkevektor an dieser Position wird der Basissta tion zugewiesen. Sollte die Umgebung mehrere Räume aufweisen, kann jeder Basisstation beispielsweise eine Position mit entsprechendem Feldstärkevektor zugewiesen werden, welche sich in dem Raum befindet, in dem auch die jeweilige Basisstation angeordnet ist. Wird nunmehr eine der Basisstationen im Ortungsbetrieb als nächstgelegene Basisstation ermittelt, wird die Gruppe der Basisstationen aus der nächstgelegenen Basisstation und allen weiteren Basisstationen gebildet, denen ein Feldstärkevektor zugewiesen ist, der zu dem Feldstärkevektor, welcher der nächstgelegenen Basisstation zugewiesen ist, ähnlich ist. Die Ähnlichkeit kann dabei insbesondere derart definiert sein, dass Feldstärkevektoren ähnlich sind, wenn sie beide für zumindest einen Eintrag, der für beide Feldstärkevektoren der gleichen Basisstation entspricht, einen Feldstärkewert von ungleich Null aufweisen. Somit wird die Gruppe der Basisstationen aus allen Basisstationen gebildet, denen ein ähnlicher Feldstärkevektor zugewiesen ist, wobei die Ähnlichkeit gegebenenfalls auch anders als oben beschrieben definiert sein kann.
  • In einer weiteren Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ferner berücksichtigt, dass der Fall auftreten kann, dass das mobile Objekt nicht ausreichend Datenpakete aussendet, so dass keine zuverlässige Ortung durchgeführt werden kann. In diesem Fall besteht die Möglichkeit, dass eine oder mehrere der Basisstationen Datenverkehr zu dem mobilen Objekt initialisieren, woraufhin das mobile Objekt dazu veranlasst wird, auf empfangene Datenpakete zu antworten. Dies kann in einem WLAN-Funknetz dadurch erfolgen, dass mehrere definierte Pakete an das mobile Objekt durch eine oder mehrere der Basisstationen gesendet werden, wobei die Pakete eine Bestätigung durch das mobile Objekt in der Form von Acknowledgement-Nachrichten erfordern. Diese Nachrichten erzeugen somit wiederum Datenverkehr von dem mobilen Objekt hin zu den Basisstationen, der von den einzelnen Basisstationen gemessen und zur Lokalisation verwendet werden kann.
  • Die Variante, bei der nicht alle Basisstationen, sondern nur eine bestimmte Gruppe von Basisstationen zur Lokalisation verwendet werden, hat besondere Vorteile. Insbesondere wird der Aufwand zur Bewegungsverfolgung des mobilen Objekts reduziert, da nur noch ein Teil der Basisstationen an der Lokalisation beteiligt ist. Hierdurch werden weniger Netzwerkressourcen zur Bewegungsverfolgung des mobilen Objekts benötigt. Somit können Basisstationen, welche momentan nicht zur Lokalisation verwendet werden, auch für andere Zwecke, insbesondere zur Datenübertragung, eingesetzt werden. Erfindungsgemäß ist es ferner möglich, dass mit dem Verfahren auch die Ortung mehrerer mobiler Objekte durchgeführt wird. Zum Beispiel kann ein Teil der Basisstationen auf einem Ortungskanal ein erstes mobiles Objekt lokalisieren und ein anderer Teil der Basisstationen kann auf einem anderen Ortungskanal ein zweites mobiles Objekt lokalisieren.
  • 2 zeigt schematisiert ein Experiment, mit dem eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens getestet wurde. In 2 ist in Draufsicht eine Umgebung in einem Flughafengebäude dargestellt, in dem über entsprechende Transportbänder, welche zur Verdeutlichung an einigen Stellen mit dem Bezugszeichen 8 bezeichnet sind, Gepäckstücke transportiert werden. Auf weitere Einzelheiten der dargestellten Umgebung wird nicht eingegangen, da sie für die Durchführung des Experiments nicht relevant sind. Ferner ist in 2 durch eine Linie L ein Weg gekennzeichnet, den ein Benutzer mit einem entsprechenden mobilen Objekt umfassend eine WLAN-Antenne durchlaufen hat. In der Umgebung ist dabei eine Mehrzahl von (nicht gezeigten) Basisstationen in der Form von WLAN-Zugangspunkten installiert, welche ein Mehrkanal-Funknetz bilden. Die Basisstationen sind mit einer (nicht gezeigten) zentralen Recheneinheit verbunden, welche in 1 mit Bezugszeichen 6 bezeichnet ist.
  • Die einzelnen WLAN-Zugangspunkte messen die von dem mobilen Objekt empfangenen WLAN-Frames und senden dann ihre Messungen an die zentrale Recheneinheit, welche die Informationen ag gregiert und dann hieraus die Position des mobilen Objekts bestimmt. Wie bereits oben erwähnt, kann gegebenenfalls durch die Basisstationen des WLAN-Netzes Datenverkehr zu dem mobilen Objekt initialisiert werden, um hierdurch zu erreichen, dass das mobile Objekt seinerseits Datenverkehr, beispielsweise durch Acknowledgement-Nachrichten, initialisiert. Die zentrale Recheneinheit dient dabei zur Steuerung des Verhaltens des WLAN-Netzwerks, wobei insbesondere eine IP-basierte Kommunikation zwischen den Zugangspunkten und der Recheneinheit eingesetzt wird. Über diese Kommunikationsverbindung kann die zentrale Recheneinheit Messintervalle, abzuhörende Kanäle, Hopping-Schematas und dergleichen konfigurieren.
  • In 2 sind die einzelnen Positionen, an denen das mobile Objekt lokalisiert wurde, durch P0, P1, ..., P7 bezeichnet. Die Lokalisation erfolgte dabei basierend auf einer Variante, bei welcher der Ortungskanal über die Assoziation des mobilen Objekts mit einer entsprechenden Basisstation ermittelt wurde. Diese Assoziation hat sich auf dem Weg des mobilen Objekts mehrfach verändert, da Basisstationen außer Reichweite des mobilen Objekts gelangt sind und somit eine Assoziation mit einer neuen Basisstation über einen neuen Ortungskanal durchgeführt wurde. Es konnte gezeigt werden, dass die einzelnen Positionen P0 bis P7 sehr gut lokalisiert werden konnten. Darüber hinaus ist in 2 mit dem Bezugszeichen X die Position eines sog. „Störers” dargestellt, bei dem es sich um ein Objekt handelt, welches über eine WLAN-Antenne ebenfalls Datenpakete über einen Kanal aussendet. Dieser Störer war mit keiner Basisstation assoziiert. Nichtsdestotrotz konnte auch die Position des Störers exakt bestimmt werden. Dabei wurde eine Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzt, bei der ein Ortungskanal dadurch ermittelt wird, dass zunächst sukzessive alle Kanäle durch die Basisstationen abgehört werden und derjenige Kanal als Ortungskanal verwendet wird, über den Datenpakete von dem mobilen Objekt (d. h. dem Störer) empfangen werden.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 102006044293 A1 [0023, 0034, 0043]

Claims (21)

  1. Verfahren zur rechnergestützten Lokalisation eines mobilen Objekts (1, 2, 3) mit Hilfe eines Mehrkanal-Funknetzes umfassend eine Mehrzahl von Basisstationen (4, 5), wobei das mobile Objekt (1, 2, 3) ein Feld aussendet, welches zumindest teilweise von den Basisstationen (4, 5) empfangen werden kann, bei dem: a) ein Kanal des Funknetzes als Ortungskanal bestimmt wird, auf dem das mobile Objekt (1, 2, 3) im Funknetz sendet; b) eine Gruppe von Basisstationen (4, 5), welche zumindest einen Teil der Mehrzahl von Basisstationen (4, 5) umfasst, den Ortungskanal simultan abhört; c) basierend auf Merkmalen des über den Ortungskanal von der Gruppe von Basisstationen (4, 5) empfangenen Feldes des mobilen Objekts (1, 2, 3) die Position des mobilen Objekts (1, 2, 3) ermittelt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der Ortungskanal dadurch bestimmt wird, dass ein für die Mehrzahl von Basisstationen (4, 5) und das mobile Objekt (1, 2, 3) vorgegebener Kanal verwendet wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei in Schritt a) ermittelt wird, ob eine Basisstation (4, 5) in dem Mehrkanal-Funknetz mit dem mobilen Objekt (1, 2, 3) assoziiert ist, wobei im Falle einer Assoziation der entsprechende Kanal der Assoziation als Ortungskanal bestimmt wird.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüc0he, wobei in Schritt a) eine oder mehrere Basisstationen (4, 5) der Mehrzahl von Basisstationen (4, 5) die einzelnen Kanäle des Mehrkanal-Funknetzes aufeinander folgend abhören, wobei ein Kanal, auf dem während des Abhörens Daten von dem mobilen Objekt (1, 2, 3) in der oder den Basisstationen (4, 5) empfangen werden, als Ortungskanal bestimmt wird.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, bei dem im Falle, dass während des Abhörens Daten in der oder den Basisstation (4, 5) auf mehreren Kanälen empfangen werden, derjenige Kanal mit der größten Empfangsfeldstärke als Ortungskanal bestimmt wird.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das mobile Objekt (1, 2, 3) ein Feld von den Basisstationen (4, 5) empfangen kann, wobei im Falle, dass von dem mobilen Objekt (1, 2, 3) keine Daten über das Mehrkanal-Funknetz ausgesendet werden, zumindest eine Basisstation (4, 5) Daten in das Funknetz sendet, welche von dem mobilen Objekt (1, 2, 3) empfangen werden und das mobile Objekt (1, 2, 3) veranlassen, wiederum selbst Daten in das Mehrkanal-Funknetz auszusenden.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem in Schritt b) alle Basisstationen (4, 5) der Mehrzahl von Basisstationen (4, 5) den Ortungskanal simultan abhören.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem in Schritt b) ermittelt wird, welche Basisstationen (4, 5) der Mehrzahl von Basisstationen (4, 5) gemäß einem Nachbarschaftsmaß benachbart zu dem mobilen Objekt (1, 2, 3) liegen, wobei die Basisstationen (4, 5) benachbart zu dem mobilen Objekt (1, 2, 3) die Gruppe von Basisstationen (4, 5) bilden.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, bei dem das Nachbarschaftsmaß als eine vorgegebene räumliche Umgebung um eine vorgegebene Basisstation aus der Mehrzahl von Basisstationen (4, 5) definiert ist, wobei alle Basisstationen (4, 5) innerhalb der vorgegebenen räumlichen Umgebung die Gruppe von Basisstationen (4, 5) bilden, wobei die vorgegebene Basisstation (4, 5) insbesondere die räumlich am nächsten zu dem mobilen Objekt (1, 2, 3) liegende Basisstation (4, 5) und/oder diejenige Basisstation (4, 5) ist, welche mit dem mobilen Objekt (1, 2, 3) über den Ortungskanal assoziiert ist.
  10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, bei dem das Nachbarschaftsmaß durch einen vorgegebenen Feldstärkewert des an ei ner Basisstation (4, 5) über den Ortungskanal empfangenen Feldes definiert ist, wobei alle Basisstationen (4, 5), welche das Feld mit einem Feldstärkewert über dem vorgegebenen Feldstärkewert empfangen, die Gruppe von Basisstationen (4, 5) bilden.
  11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, bei dem das Nachbarschaftsmaß über die Merkmale einer Merkmalskarte des Mehrkanal-Funknetzes definiert ist, wobei die Merkmalskarte für eine Vielzahl von räumlichen Positionen jeweils die Merkmale des über den Ortungskanal an den Basisstationen (4, 5) empfangenen Feldes des mobilen Objekts (1, 2, 3) angibt, wenn sich das Objekt (1, 2, 3) an der jeweiligen räumlichen Position befindet.
  12. Verfahren nach Anspruch 11, bei dem die Merkmalskarte für jede Position der Vielzahl von räumlichen Positionen einen Feldstärkevektor umfasst, der für jede Basisstation (4, 5) der Mehrzahl von Basisstationen (4, 5) einen Eintrag enthält, der angibt, mit welcher Feldstärke das über den Ortungskanal ausgesendete Feld des mobilen Objekts (1, 2, 3) bei der jeweiligen Basisstation (4, 5) empfangen wird, wenn sich das mobile Objekt (1, 2, 3) an der jeweiligen Position befindet.
  13. Verfahren nach Anspruch 12, bei dem jeder Basisstation (4, 5) ein Feldstärkevektor an einer Position in Reichweite der Basisstation (4, 5) aus der Merkmalskarte zugewiesen ist und eine vorbestimmte Basisstation (4, 5) bestimmt wird, welche insbesondere räumlich am nächsten zu dem mobilen Objekt (1, 2, 3) liegt und/oder welche mit dem mobilen Objekt (1, 2, 3) über den Ortungskanal assoziiert ist, wobei diejenigen Basisstationen (4, 5), denen ein Feldstärkevektor zugewiesen ist, der gemäß einem Ähnlichkeitsmaß zu dem Feldstärkevektor der vorbestimmten Basisstation (4, 5) ähnlich ist, zusammen mit der vorbestimmten Basisstation (4, 5) die Gruppe von Basisstationen (4, 5) bilden.
  14. Verfahren nach Anspruch 13, bei dem der einer jeweiligen Basisstation (4, 5) zugewiesene Feldstärkevektor ein Feldstärkevektor an einer Position ist, die sich im gleichen Raum wie die jeweilige Basisstation (4, 5) befindet.
  15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, bei dem das Ähnlichkeitsmaß derart festgelegt ist, dass ein Feldstärkevektor zu einem anderen Feldstärkevektor gemäß dem Ähnlichkeitsmaß ähnlich ist, wenn beide für zumindest einen Eintrag, der in beiden Feldstärkevektoren der gleichen Basisstation (4, 5) entspricht, einen Feldstärkewert größer als ein vorgegebener Schwellwert enthalten.
  16. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 15, wobei die Merkmalskarte über ein Echtzeit-Lernverfahren gelernt ist und/oder in einem Kalibrierungsprozess ermittelt wurde und/oder aus Informationen über die Umgebung, in der sich das mobile Objekt (1, 2, 3) bewegt, berechnet wurde.
  17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Verfahren mit Hilfe eines WLAN-Funknetzes als Mehrkanal-Funknetz durchgeführt wird, wobei die Basisstationen (4, 5) Zugangspunkte des WLAN-Funknetzes sind.
  18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem mit dem Verfahren mobile Objekte (1, 2, 3), insbesondere Roboter, in einer Automatisierungsanlage lokalisiert werden.
  19. Vorrichtung zur rechnergestützten Lokalisation eines mobilen Objekts (1, 2, 3), wobei die Vorrichtung im Betrieb ein Mehrkanal-Funknetz mit Hilfe einer Mehrzahl von Basisstationen (4, 5) erzeugt und die Basisstationen (4, 5) zumindest teilweise ein von dem mobilen Objekt (1, 2, 3) ausgesendetes Feld empfangen, wobei die Vorrichtung ferner eine Recheneinheit (6) umfasst, welche im Betrieb mit den Basisstationen (4, 5) kommuniziert und folgende Schritte durchführt: a) ein Kanal des Funknetzes wird als Ortungskanal bestimmt, auf dem das mobile Objekt (1, 2, 3) im Funknetz sendet; b) eine Gruppe von Basisstationen (4, 5), welche zumindest einen Teil der Mehrzahl von Basisstationen (4, 5) umfasst, wird dazu veranlasst, den Ortungskanal simultan abzuhören; c) basierend auf Merkmalen des über den Ortungskanal von der Gruppe von Basisstationen (4, 5) empfangenen Feldes des mobilen Objekts (1, 2, 3) wird die Position des mobilen Objekts (1, 2, 3) ermittelt.
  20. Vorrichtung nach Anspruch 19, wobei die Vorrichtung derart ausgestaltet ist, dass ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17 durchführbar ist.
  21. Vorrichtung nach Anspruch 18 oder 19, wobei jede Basisstation (4, 5) ein Funkmodul zur Datenübertragung und ein Funkmodul zur Ortung umfasst, welche in einem gemeinsamen oder in getrennten Gehäusen untergebracht sind.
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