DE102008045822A1 - Ergänzungsfuttermittel - Google Patents
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Abstract
Eine aus ernährungsphysiologischer Sicht günstige Kombination funktionsverbessernde Faserkomponenten enthaltendes Ergänzungsfuttermittel für alle Tierernährungsbereiche, z. B. Pferde, Rinder, Hühner, Schweine, Kälber, Nagetiere und Heimtiere. Es enthält hauptsächlich Lignocellulose und Zusätze von weiteren Faserkomponenten aus Obst- und Gemüsefasern. Die Faserkombination bietet synergetische Effekte, die sich besonders günstig auf die Tiergesundheit auswirken und somit Leistung und Nutzungsdauer der Tiere verbessern.
Description
- Futtermittel der heutigen Haus- und Nutztiere enthalten eine Vielzahl von Zusätzen, welche der Gesunderhaltung der Tiere dienen sollen (z. B. Vitamine, Mineralstoffe). Trotz dieser Zusätze und trotz der im Futter erzielbaren hohen Effekte ist jedoch die Funktionalität nach wie vor verbesserungsfähig. Mit Funktionalität soll einerseits der effektive Zusatznutzen reiner Rohfaserkonzentrate und zugefügter weiterer Komponenten die Verringerung von Krankheiten und Mortalität der Tiere und Verbesserung der Befindlichkeit der Tiere in diesen Begriff einfließen. Ein weiterer Aspekt ist das Problem des Erreichen eines synergetischen Effektes, welcher nur bei Mischung geeigneter Komponenten aus dem Tierernährungsbereich erwartet werden kann. Ziel ist das Erstellen eines strukturwirksamen und eiweißarmen Faserkonzeptes, das diätetisch positiv wirkt und als ein ideales Ergänzungsfuttermittel für alle Tierbereiche eingesetzt werden kann. Des Weiteren ist eine ideal geeignete Kombination von löslichen und unlöslichen, d. h. von leicht und schwer fermentierbaren Faserkomponenten basierend auf dem bekannten Rohstoff Lignocellulose zu entwickeln um einerseits den Ballaststoffbedarf zu decken und gleichzeitig wünschenswerte weitere ernährungsphysiologische Effekte zu erzielen. Einer der bekannten Zusätze ist der Einsatz von Lignocellulose der für die tierische Gesundheit, die Verdauungsstabilität und das Wohlbefinden von unbestrittener Bedeutung ist.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bereits bekannten Effekte der Lignocellulose durch den Zusatz weiterer Rohfaserkomponenten effizient für Haus- und Nutztiere zu verbessern und deren natürliche Potentiale der Inhaltstoffe sinnvoll zu nutzen.
- Überraschenderweise kann die Erfindung diätetische Effekte gleich der Zuckerrübenschnitzelfaser hervorrufen. Die Erfindung beinhaltet ein sehr ähnliches Verhältnis von löslicher und unlöslicher Faser gleich der Zuckerrübenschnitzelfaser, wodurch eine optimale Verdauung gesichert werden kann.
- Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 wiedergegebene Erfindung gelöst. Das Ergänzungsfuttermittel besteht also aus dem eigentlichen Rohstoff Lignocellulose und den Zusätzen. Die Art und Zusammensetzung des Futters schwankt und wird von den Herstellern, oft sogar von den gewerblichen Tierhaltern, nach für die betreffenden Tierarten vorliegenden Erfahrungen der auch jahreszeitlich veränderlichen Futter-Vorratslage angepaßt. Die Rahmenbedingungen erfordern eine Variation der Zusammensetzung des Ergänzungsfuttermittels.
- Hier geht es aber um die funktionsverbessernden Zusätze.
- Das Ergänzungsfuttermittel verbessert, durch die geeignete Kombination von unlöslichen Fasern und löslichen Fasern die Magen- und Darmaktivitäten und Mykotoxine werden gebunden. Der hohe Rohfasergehalt des Ergänzungsfuttermittels nach Anspruch 6 erlaubt es, den für die Erzielung der gewünschten Wirkung notwendigen Rohfasergehalt im Futtermittel durch Zugabe relativ geringer Mengen des Ergänzungsfuttermittels zu erreichen.
- Eine weitere wichtige Eigenschaft des erfindungsgemäßen Ergänzungsfuttermittels nach Anspruch 5, sind die Zusatznutzen aus Obst- und Gemüsefasern. Diese enthalten OPC (Oligomere Proantho Cyanidine), Beta-Karotin und Pektin, als auch Anteile löslicher Fasern. Darauf zurückzuführen lassen sich positive Effekte auf das Immunsystem, die Verdauung als auch die verbesserte Leistung der Tiere und eine gesteigerte Lebenserwartung.
- Zusätzlich steigert das Ergänzungsfuttermittel die Futterakzeptanz.
- Eine besonders vorteilhafte Ausführung liegt vor wenn das Ergänzungsfuttermittel staubarm, rieselfähig und dosierfähig ist. Wenn das Ergänzungsfuttermittel nach Anspruch 8 in ein Formgebungsverfahren gebracht ist, erleichtert sich seine Handhabung. Dazu kann die Ausgangsmischung pelletiert, kompaktiert, granuliert oder durch ein anderes Formgebungsverfahren in Form gebracht werden. Bei Bedarf kann das Ergänzungsfuttermittel in kleine Stücke gebrochen werden. Es entsteht somit bei der Zugabe kein Staub und es wird die gleichmäßige Einmischung in das verabreichte Futtermittel erleichtert.
- Das erfindungsgemäße Ergänzungsfuttermittel wirkt, wie bereits erwähnt, wie ein Zusatz an Ballaststoffen. Es könnte die Frage auftreten, ob sich die vorerwähnten Effekte nicht auch mit jedem anderen unlöslichen Rohfasermaterial erzielen lassen. Die Versuche haben jedoch gezeigt, daß andere Rohfasern Nebeneffekte wie Nährstoffbindung, verringerte Mineralstoffverfügbarkeit, Verschiebung des Na-Mg-Gleichgewichtes und dergleichen aufweisen und auch nicht in der Lage sind, Ammoniak und Mykotoxine zuverlässig und in dem gleichen Umfang zu binden wie diese Mischung aus Faserkomponenten.
- Die Erfindung stellt eine wichtige Weiterentwicklung des Standes der Technik dar, indem sie der schon bekannten Lignocellulose durch Zusatz von Obst- und Gemüsefasern weitere essentielle, synergetische Effekte liefert. Die Komination der Rohfasern regt generell die Darmtätigkeit an. Sie wird nunmehr mit einer löslichen und unlöslichen Komponente kombiniert, welche als Substrat für die Mikroorganismen der Darmflora wirkt und gewissermaßen zur Ernährung derselben dient. Dadurch wird die vorteilhafte Wirkung der bekannten Lignocellulose deutlich verbessert.
- Das Ergänzungsfuttermittel sollte einen Gehalt von mindestens 35% Obst- und Gemüsefaser aufweisen, um eine ausreichende Wirkung zu zeitigen (Anspruch 4).
- Gemäß Anspruch 15 sollte das Ergänzungsfuttermittel in einem Anteil von 2 bis 8% in die tägliche Ration mit eingemischt werden, wobei für die meisten Tierarten Mengenanteile im unteren Bereich dieser Spanne ausreichend sind.
- Das erfindungsgemäße Ergänzungsfuttermittel ist zwar auch für Haustiere wie Ziervögel oder Meerschweinchen, Kaninchen, Hunde, Katzen und Pferde sowie für ausgewachsene Nutztiere wie Milchkühe, Schweine gedacht, jedoch auch für gewerblich gehaltene Aufzuchttiere vorgesehen, die stark konzentriert, d. h. mit engem Lebensraum unter nicht natürlichen Lebensbedingungen gehalten werden, d. h. in Aufzuchtbaterien, Fischzuchtanlagen und dgl. (Anspruch 9).
- Ein erstes wichtiges Anwendungsbeispiel ist der Einsatz des erfindungsgemäßen Ergänzungsfuttermittels als Pferdefutter (Anspruch 10).
- Das erfindungsgemäße Ergänzungsfuttermittel bietet Vorteile in allen Nutzungsgebieten des Pferdebereichs. Die Faserkombination motiviert und stimuliert den Darmtrakt, bindet Flüssigkeit und sorgt für bessere Kotkonsistenz. Es wurde in Versuchen beobachtet, daß die Pferde einen geringeren Kotwassergehalt als auch ein ansteigen des Kot pH-Wertes aufweisen. Das Ergänzungsfuttermittel ernährt die Darmflora und verhindert das Wachstum von toxischen Organismen im Darm. Somit wird die Darmflora gesünder und kann die Energie des Futters besser resorbieren. Es wird gewissermaßen eine ausgeglichenere Diät angeboten, um die vorhandene Energie des Futters besser aufzunehmen. Es wird für eine gesündere Darmflora gesorgt, welche bei den Pferden die Futterverwertung steigert, und Durchfallerkrankungen reduziert.
- Das erfindungsgemäße Ergänzungsfuttermittel sorgt bei Pferden für eine erhöhte Wasserrückresorption im Dickdarmbereich, wodurch dem Pferd mehr Wasser mit den darin gelösten Elektrolyten im Körper aufgenommen werden kann. Im Ergebniss wird die Leistungsfähigkeit verbessert und die Darmgesundheit ganz wesentlich unterstützt. Durch die bessere Gesundheit und Widerstandsfähigkeit der Tiere lassen sich die Kosten für Medikamentierungen und Immunisierungen deutlich senken.
- Ein weiteres wichtiges Anwendungsfeld der Erfindung ist die Fütterung von Rindern (Anspruch 11).
- Die Rinder können bei der Fütterung mit dem erfindungsgemäßen Ergänzungsfuttermittel die Energie besser aufnehmen und sind gesünder und widerstandskräftiger.
- Ein weiterer wichtiger Anwendungsfall ist der Einsatz des erfindungsgemäßen Ergänzungsfuttermittels im Schweinefutter (Anspruch 12).
- Das erfindungsgemäße Ergänzungsfuttermittel hat Vorteile sowohl für Zuchtsauen als auch für die Ferkelaufzucht und die Schweinemast. Die Faserkombination motiviert und stimuliert den Darmtrakt, bindet Flüssigkeit und sorgt für bessere Kotkonsistenz.
- Die Faserkombination nährt die Darmflora und verhindert das Wachstum von toxischen Organismen im Darm. Somit wird die Darmflora gesünder und kann die Energie des Futters besser resorbieren. Es wird gewissermaßen eine ausgeglichenere Diät angeboten, um die vorhandene Energie des Futters besser aufzunehmen.
- Durchfallerkrankungen bei Ferkeln sind ein Schlüsselproblem, welches oft mit Zinkoxid gelöst wird. Dieses Mittel ist als Zusatz zu Futtermitteln heute verboten, weil es sich bei der Ausbringung nicht abbaut und die Umwelt kontaminiert. Außerdem hat es ernährungsphysiologische Nachteile. Durch Zinkoxid werden die Darmzotten der Jungtiere stark demoliert, was zwar momentan den Durchfall verhindert, die Darmzotten allerdings so schädigt, daß weniger Futter verwertet werden kann. Die Mästereien erhalten dann quasi vorgeschädigte Ferkel. Das erfindungsgemäße Ergänzungsfuttermittel hingegen baut bei den Ferkeln sogleich eine gute Darmflora auf und ist in der Lage, die Tiere stabiler zu machen. Die Kotkonsistenz bei den Ferkeln ist verbessert. Auch bei hohen Außentemperaturen findet eine gute Nahrungsaufnahme statt. Durch die Zufütterung des erfindungsgemäßen Ergänzungsfuttermittels wird die Gesundheit verbessert und die tägliche Zunahme stabilisiert und erhöht, was dazu führt, daß die Ferkel nach kürzerer Zeit abgesetzt werden können. Somit wird die Sau weniger belastet, verliert weniger Gewicht und regeneriert sich schneller, sie kann früher wieder belegt werden. Im Ergebniss wird die Produktivität gesteigert.
- Weitere Einsatzgebiete des erfindungsgemäßen Futtermittels sind Pelztiere (Anspruch 13), Kaninchen und sonstige Nager (Anspruch 14).
Claims (15)
- Ergänzungsfuttermittel für alle Tierarten, dadurch gekennzeichnet, daß es mehrere verschiedene Faserkomponenten enthält.
- Ergänzungsfuttermittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ergänzungsfuttermittel im wesentlichen aus verschiedenen Faserkomponenten bestehen.
- Ergänzungsfuttermittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserkomponenten mindestens 50% Lignocellulose enthalten.
- Ergänzungsfuttermittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserkomponenten außer Lignocellulose, mindestens 35% weitere Faserkomponenten enthalten müßen um die gewünschten Effekte zu erzielen.
- Ergänzungsuttermittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lignocellulose aus heimischen Hölzern und die weiteren Faserkomponenten aus Obst- und Gemüsefasern hergestellt sind.
- Ergänzungsfuttermittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohfasergehalt (nach Weender Analyse) ca. 60–80% beträgt.
- Ergänzungsfuttermittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es einem Schüttgewicht zwischen 480 g/l–630 g/l entspricht.
- Ergänzungsfuttermittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es einem Formgebungsverfahren (pelletiert, kompoktiert, granuliert) unterworfen ist.
- Ergänzungsuttermittel nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß es für Tiere in der Gravidität, Laktation, Aufzucht und Mast geeignet ist.
- Ergänzungsfuttermittel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch seine Verwendung als Pferdefutter.
- Ergänzungsfuttermittel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, gekennzeichnet durch seine Verwendung als Rinderfutter.
- Ergänzungsfuttermittel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, gekennzeichnet durch seine Verwendung als Schweinefutter.
- Ergänzungsfuttermittel nach Anspruch 1 bis 12, gekennzeichnet durch seine Verwendung als Pelztierfutter.
- Ergänzungsfuttermittel nach einem der Ansprüche 1 bis 13, gekennzeichnet durch seine Verwendung als für Kaninchen und sonstige Nager.
- Ergänzungsfuttermittel nach einem der Ansprüche 1 bis 14, gekennzeichnet durch Zugabe von einer Menge von 2–8% in die tägliche Ration.
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2008
- 2008-09-05 DE DE102008045822A patent/DE102008045822A1/de not_active Ceased
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