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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Querlenkeranordnung für
eine Radaufhängung eines lenkbaren Fahrzeugrades gemäß der
im Oberbegriff des Patentanspruches 1 näher definierten
Art. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine Radaufhängung,
insbesondere eine Einzelradaufhängung, gemäß der
im Oberbegriff des Patentanspruches 9 näher definierten
Art.
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Aus
der Fahrzeugtechnik ist es bekannt, dass Radaufhängungen,
insbesondere Einzelradaufhängungen so genannte Querlenker
beziehungsweise Querlenkerarme für die Anbindung an einen
Rahmen eines Fahrzeuges aufweisen. Die bekannte Querlenkeranordnung
umfasst in der Regel zwei obere Querlenkerarme und zwei untere Querlenkerarme.
Dabei sind die Querlenkerarme so ausgestaltet, dass sie einen notwendigen
Freiraum für Achslenkwinkel und Federwege bieten, da diese
in den meisten Fällen durch die Querlenkerarme begrenzt werden.
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Üblicherweise
durchstreicht z. B. der Bremszylinder beim Lenken den Bereich zwischen
den unteren und oberen Querlenkerarmen. Dadurch wird bei bekannten
Querlenkeranordnungen der Ein- und Ausfederweg sowie der Lenkwinkel
der Radaufhängung festgelegt beziehungsweise begrenzt.
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Aus
der Druckschrift
DE
10 2004 014 556 A1 ist eine Radaufhängung für
ein lenkbares Fahrzeugrad bekannt. Die bekannte Radaufhängung
weist einen um einen als Drehachse vorgesehenen Achsschenkelbolzen
drehbar angeordneten Achsschenkel mit einem Träger auf,
um Lenkbewegungen für das Fahrzeugrad auszuführen.
Der Achsschenkelbolzen weist an seinem oberen Ende eine Lagerung auf, über
die ein erster Querlenkerarm und ein zweiter Querlenkerarm eines
oberen Querlenkers verbunden sind. Ferner ist eine untere Lage rung
vorgesehen, welche einen ersten Querlenkerarm und einen zweiten
Querlenkerarm eines unteren Querlenkers aufnimmt. Auch bei der bekannten
Radaufhängung wird die vorbeschriebene Querlenkeranordnung
verwendet.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Querlenkeranordnung
der eingangs beschriebenen Gattung sowie eine Radaufhängung der
eingangs beschriebenen Gattungen vorzuschlagen, bei denen Einschränkungen
hinsichtlich des zur Verfügung stehenden Lenkwinkels und
des zur Verfügung stehenden Federweges verhindert werden.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Patentanspruches 1 beziehungsweise 9 gelöst. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen und
den Zeichnungen.
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Die
der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird z. B. durch eine Querlenkeranordnung
für eine Radaufhängung eines lenkbaren Fahrzeugrades
mit zumindest einem Querlenkerarm mit einem Verbindungsabschnitt
gelöst, der einen ersten Endabschnitt und einen zweiten
Endabschnitt miteinander verbindet, wobei der erste Endabschnitt
einer achsschenkelseitigen Lagerung und der zweite Endabschnitt
einer rahmenseitige Lagerung bildet, wobei die Endabschnitte des
Querlenkerarms bezogen auf eine Mittelachse des Verbindungsabschnittes versetzt
angeordnet sind.
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Auf
diese Weise wird der Querlenkerarm der vorgeschlagenen Querlenkeranordnung
im Bereich der rahmenseitigen und auch radseitigen Querlenkeranbindung
mit Versatz zur Mittelebene angeordnet, um so mehr Freigang hinsichtlich
der achsschenkelseitig befestigten Komponenten zu realisieren. Dadurch
kann nicht nur der Lenkwinkels sondern auch der Federweg vergrößert
werden.
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Im
Rahmen einer besonders bevorzugten Ausführungsvariante
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der jeweilige Versatz der
Endabschnitte in entgegengesetzte Richtungen vorgesehen ist. Dadurch,
dass der Versatz des Querlenkerarms zur Mittelachse beziehungsweise
Mittelebene des Verbindungsabschnittes radseitig zu rahmenseitig
entgegengesetzt angeordnet ist, ergibt sich der besondere Vorteil,
dass sich sowohl ein Freiraum im Bereich der Felge als auch im Bereich
des Bremszylinders bei der Radaufhängung ergibt, so dass
der Bewegungsbereich der Querlenker und somit der gesamten Radaufhängung
erheblich erweitert wird.
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Der
Versatz der jeweiligen Endabschnitte an dem Querlenkerarm kann beliebig
gewählt werden. Beispielsweise kann an jedem Endabschnitt
derselbe Versatz zum Beispiel nur in entgegengesetzte Richtung gewählt
werden. Es ist jedoch auch möglich, dass an den Endabschnitten
ein unterschiedlicher Versatz vorgesehen wird, um den jeweilige
benötigten Freigang an die am Achsschenkel vorgesehenen Komponenten
anzupassen.
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Eine
mögliche Ausgestaltung bei der erfindungsgemäßen
Querlenkeranordnung kann vorsehen, dass der erste Endabschnitt des
Querlenkerarms derart versetzt wird, dass eine Verbindungslinie,
welche die Mittelpunkte der beiden Endabschnitte miteinander verbindet,
die Mittelachse des Verbindungsabschnittes schneidet, wobei die
Verbindungslinie zwischen dem ersten Endabschnitt und dem Schnittpunkt
oberhalb der Mittelachse verläuft. Auf diese Weise ist
auch im ausgefederten und gelenkten Zustand der Radaufhängung
ein Freigang des Querlenkerarms zum Wuchtgewicht an der Felge des
Rades vorgesehen. Vorzugsweise kann an dem zweiten Endabschnitt
des Querlenkerarms der Versatz derart vorgesehen sein, dass die
Verbindungslinie zwischen dem Schnittpunkt und dem zweiten Endabschnitt
unterhalb der Mittelachse verläuft. Dadurch kann auch im
eingefederten und gelenkten Zustand der Radaufhängung ein
ausreichender Freigang des Querlenkerarms zum Bremszylinder realisiert
werden.
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Durch
diese Ausgestaltung an den Endabschnitten des Querlenkerarms ergibt
sich aufgrund des Versatzes zur Mittelachse beziehungsweise Mittelebene
des Verbindungsabschnittes der jeweils notwendige Freigang zum Rad
beziehungsweise zur Felge und zum Achsschenkel beziehungsweise zum
Bremszylinder. Insgesamt ergibt sich dadurch eine deutlich höhere
Bewegungsfreiheit bei der vorgeschlagenen Querlenkeranordnung.
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Eine
nächste Weiterbildung der Erfindung kann vorsehen, dass
vorzugsweise zusätzlich Veränderungen an zumindest
einem Querlenkerarm der vorgeschlagenen Querlenkeranordnung vorgenommen
wird, um zusätzliche Bewegungsfreiheit des jeweiligen Querlenkerarms
zu ermöglichen. Dazu kann zum Beispiel an dem Verbindungsabschnitt
des Querlenkerarms eine Ausnehmung oder dergleichen vorgesehen sein.
Vorzugsweise kann die Ausnehmung an einem Übergangsbereich
zu zumindest einem der Endabschnitte vorgesehen sein. Es sind auch
andere Anordnungspositionen einer oder mehrerer Ausnehmungen an
dem Querlenkerarm denkbar.
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Eine
andere Möglichkeit die Freigängigkeit bei der
vorgeschlagenen Querlenkeranordnung zu erhöhen, kann dadurch
realisiert werden, dass zum Beispiel der Verbindungsabschnitt jedes
Querlenkerarms tailliert ausgebildet ist. Es sind auch andere Verläufe
des Verbindungsabschnittes denkbar.
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Die
erfindungsgemäße Querlenkeranordnung kann an beliebigen
Radaufhängungen, insbesondere Einzelradaufhängung
von Fahrzeugen, insbesondere Nutzkraftfahrzeugen eingesetzt werden. Vorzugsweise
kann die vorgeschlagene Querlenkeranordnung bei einem Einzelradaufhängungskonzept eingesetzt
werden, welches in der Druckschrift der Anmelderin die
10 2004 014 556 A1 beschrieben
ist, sodass auf den gesamten Offenbarungsgehalt der vorgenannten
Druckschrift Bezug genommen wird und der vorliegenden Anmeldung
als Offenbarung hinzugefügt wird. Bei dieser Radaufhängung
sind zumindest ein oberer Querlenkerarm mit einer oberen Aufnahme
einer Achs schenkellagerung des Achsschenkels und zumindest ein unterer
Querlenkerarm mit einer unteren Aufnahme der Achsschenkellagerung
des Achsschenkels verbunden. Insbesondere ist dabei der erste Endabschnitt
des Querlenkerarms jeweils mit der Aufnahme der Achsschenkellagerung und
der zweite Endabschnitt des Querlenkerarms mit einem Rahmen des
Fahrzeuges verbunden.
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Somit
beansprucht die vorliegende Erfindung nicht nur die vorgeschlagene
Querlenkeranordnung sondern auch eine Einzelradaufhängung
mit der vorbeschriebenen Querlenkeranordnung.
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Nachfolgend
wird die vorliegende Erfindung anhand der Zeichnungen weiter erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
schematische Ansicht einer möglichen Ausführungsvariante
eines Querlenkerarms einer erfindungsgemäßen Querlenkeranordnung;
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2 eine
dreidimensionale Ansicht einer beispielhaft gezeigten Radaufhängung
mit einem Querlenkerarm gemäß 1 im
eingefederten und gelenkten Zustand;
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3 eine
dreidimensionale Ansicht der beispielhaft gezeigten Radaufhängung
mit dem Querlenkerarm gemäß 1 im
ausgefederten und gelenkten Zustand; und
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4 eine
Detailansicht eines ersten Endabschnittes des Querlenkerarms im
Bereich einer Felge an einer oberen Aufnahme einer Achsschenkellagerung.
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In 1 ist
ein mögliches Ausführungsbeispiel eines exemplarisch
dargestellten Querlenkerarmes 1 einer erfindungsgemäßen
Querlenkeranordnung gezeigt. Üblicherweise umfasst die
Querlenkeranordnung obere und untere Querlenkerarme 1,
wobei in den Figuren exemplarisch nur ein Querlenkerarm 1 dargestellt
ist.
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Der
beispielhaft gezeigte Querlenkerarm 1 umfasst einen mittleren
Verbindungsabschnitt 2, der einen ersten Endabschnitt 3 und
einen zweiten Endabschnitt 4 miteinander verbindet. Der
erste Endabschnitt 3 dient zur radseitigen Lagerung und
der zweite Endabschnitt 4 zur fahrzeugseitigen Lagerung des
Querlenkerarms 1. Der erste, kleinere Endabschnitt 3 ist über
ein Lager 5 an einem Achsschenkelbolzen 6 zumindest
schwenkbar gelagert, wie dies insbesondere aus 4 ersichtlich
ist. Der zweite, größere Endabschnitt 4 ist
ebenfalls über ein Lager 7 an dem nicht werter
dargestellten Rahmen des Fahrzeuges gelagert.
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Erfindungsgemäß ist
vorgesehen, dass bei jedem Querlenkerarm 1, wie in 1 dargestellt,
die beiden Endabschnitte 3, 4 bezogen auf eine
Mittelachse 8 des Verbindungsabschnittes 2 versetzt
angeordnet sind. Vorzugsweise ist der jeweilige Versatz der Endabschnitte 3, 4 in
entgegengesetzte Richtung vorgesehen. Dadurch schneidet eine Verbindungslinie 9,
welche jeweils die Mittelpunkte der beiden Endabschnitte, 3, 4 miteinander
verbindet, die Mittelachse 8 des Verbindungsabschnittes 2.
Zwischen dem ersten Endabschnitt 3 und dem Schnittpunkt 14 verläuft
die Verbindungslinie 9 oberhalb der Mittelachse 8 des
Verbindungsabschnittes 2 aufgrund des versetzten ersten
Endabschnittes 3. Zwischen dem zweiten Endabschnitt 4 und
dem Schnittpunkt 14 verläuft die Verbindungslinie 9 unterhalb
der Mittelachse 8 des Verbindungsabschnittes 2 aufgrund
des versetzten zweiten Endabschnittes 4. Bei dieser erfindungsgemäßen
Querlenkerausgestaltung ergibt sich eine optimale Achskinematik,
da aufgrund der versetzten Endabschnitte 3, 4 radseitig
nach oben und rahmenseitig nach unten ein größerer
Freigang bei der Bewegung des Querlenkerarms 1 gegeben
ist, wie dies auch aus der Ansicht in 1 ersichtlich
ist.
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In 2 ist
der erfindungsgemäße Querlenkerarm 1 an
einer exemplarisch dargestellten Einzelradaufhängung 13 gezeigt.
Der Querlenkerarm 1 ist mit seinem ersten Endabschnitt 3 an
einer oberen Aufnahme eines Achsschenkelbolzens 6 gelagert und
der zweite Endabschnitt 4 ist rahmenseitig gelagert. Aufgrund
des Versatzes des zweiten Endabschnittes 4 ergibt sich,
wie in 2 durch einen Kreis angedeutet, ein größerer
Freiraum zwischen dem Querlenkerarm 1 und einem an dem
Achsschenkel befestigten Bremszylinder 10 bzw. Bremse, so
dass auch in einem eingefederten und gelenkten Zustand keine Kollision
zwischen dem Querlenkerarm 1 und dem Bremszylinder 10 auftritt.
Somit ergibt sich eine deutliche Verbesserung bezüglich
des möglichen Lenkwinkels und des möglichen Federweges an
der Einzelradaufhängung 13.
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In 3 ist
der erfindungsgemäße Querlenkerarm 1 ebenfalls
an der Einzelradaufhängung 13 eines Nutzkraftfahrzeuges
angeordnet, wobei ein ausgefederter und gelenkter Zustand dargestellt
ist. In diesem Zustand kann es zwischen dem ersten Endabschnitt 3 des
Verbindungsabschnittes 2 im Bereich der Felge 11 beziehungsweise
des Wuchtgewichtes 12 der Felge 11 zu einer Engstelle
kommen. Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung
des Querlenkerarms 1 wird durch den entsprechenden Versatz
des ersten Endabschnittes 3 eine Kollision zwischen dem
Querlenkeram 1 und dem Wuchtgewicht 12 der Felge 11 sicher
vermieden, wie dies insbesondere aus 4 deutlich
wird.
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Somit
ergibt sich auch im Bereich der radseitigen Lagerung aufgrund des
Versatzes des ersten Endabschnittes 3 zur Mittelebene der
notwendige Freigang zur Felge 11 beziehungsweise zum Wuchtgewicht 12 der
Felge 11 und somit ein größerer Federweg
sowie ein größerer Radlenkwinkel.
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Die
erfindungsgemäß vorgeschlagene Querlenkeranordnung
mit oberen und unteren Querlenkerarmen 1 kann bevorzugt
bei einer Einzelradaufhängung 13 eines Nutzkraftfahrzeuges
eingesetzt werden. Die Einzelradaufhängung 13 kann
einen Achsschenkel aufweisen, der über einen Achsschenkelbolzen 6 gehalten
wird, an dessen oberen und unteren Aufnahmen die Querlenker 1 der
erfindungsgemäßen Querlenkeranordnung gelagert
sind, um den Achsschenkel rahmenseitig abzustützen.
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- 1
- Querlenkerarm
- 2
- Verbindungsabschnitt
- 3
- erster
Endabschnitt
- 4
- zweiter
Endabschnitt
- 5
- Lager
- 6
- Achsschenkelbolzen
- 7
- Lager
- 8
- Mittelachse
- 9
- Verbindungslinie
- 10
- Bremszylinder
- 11
- Felge
- 12
- Wuchtgewicht
- 13
- Radaufhängung
- 14
- Schnittpunkt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102004014556
A1 [0004, 0015]