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Die
Erfindung betrifft ein optisches System einer mikrolithographischen Projektionsbelichtungsanlage.
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Mikrolithographie
wird zur Herstellung mikrostrukturierter Bauelemente, wie beispielsweise
integrierter Schaltkreise oder LCD's, angewendet. Der Mikrolithographieprozess
wird in einer sogenannten Projektionsbelichtungsanlage durchgeführt,
welche eine Beleuchtungseinrichtung und ein Projektionsobjektiv
aufweist. Das Bild einer mittels der Beleuchtungseinrichtung beleuchteten
Maske (= Retikel) wird hierbei mittels des Projektionsobjektivs
auf ein mit einer lichtempfindlichen Schicht (Photoresist) beschichtetes
und in der Bildebene des Projektionsobjektivs angeordnetes Substrat
(z. B. ein Siliziumwafer) projiziert, um die Maskenstruktur auf
die lichtempfindliche Beschichtung des Substrats zu übertragen.
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Es
sind verschiedene Ansätze bekannt, in der Beleuchtungseinrichtung
oder im Projektionsobjektiv zur Optimierung des Abbildungskontrastes
gezielte Korrekturen der Polarisationsverteilung vorzunehmen, um
eine vorhandene Störung der Polarisationsverteilung wenigstens
teilweise zu kompensieren.
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Aus
US 2006/0238735 A1 ist
es u. a. bekannt, in einem optischen System einer mikrolithographischen
Projektionsbelichtungsanlage mit wenigstens einem intrinsisch doppelbrechenden
optischen Element ein Korrekturelement vorzusehen, in welchem durch
Aufbringung mechanischer Kräfte eine rotationssymmetrische
Doppelbrechungsverteilung eingestellt wird.
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Aus
US 2004/0240073 A1 ist
es u. a. bekannt, einen Polarisationsrotator in Form einer kristallinen
Quarzplatte zur Umwandlung von radial polarisiertem Licht in tangential
polarisiertes Licht einzusetzen.
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Aus
US 6,252,712 B1 ist
u. a. der Einsatz wenigstens eines eine Freiformfläche
aufweisenden optischen Elementes (und vorzugsweise wenigstens zweier
solcher Elemente) mit über den Lichtbündelquerschnitt
variierender Dicke bekannt, um Störungen der Polarisationsverteilung
im optischen System wenigstens teilweise zu kompensieren.
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In
der Praxis treten ferner Situationen auf, in denen eine Umstellung
von einem benutzerseitig bereits vorhandenen, polarisationsoptisch
nicht optimierten System auf ein bei z. B. dem gleichen Benutzer
neu einzuführenden, polarisationsoptisch optimiertes System
(welches sich insbesondere bezüglich der Polarisation des
hindurchtretenden Lichtes neutral verhalten kann) erfolgen soll.
Hierbei kann beispielsweise das polarisationsoptisch nicht optimierte „alte"
System noch eine signifikante Restverzögerung (von z. B.
größenordnungsmäßig mehr als 10–15
nm) aufweisen, welche bei dem optimierten „neuen" System
nicht mehr vorhanden ist. Bei einer vorzunehmenden Umstellung von
dem alten System auf das neue System tritt nun das Problem auf,
dass eine Anpassung der Lithographieprozesse zum Erhalt des gleichen
Abbildungsergebnisses nach erfolgter Umstellung auf das polarisationsoptisch
optimierte System mit erheblichem Aufwand verbunden ist.
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Vor
dem obigen Hintergrund ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein optisches System einer mikrolithographischen Projektionsbelichtungsanlage
bereitzustellen, welches eine einfache Anpassung von Lithographieprozessen
z. B. bei Umstellung von einem anderen System ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird gemäß den Merkmalen des unabhängigen
Patentanspruchs 1 gelöst.
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Ein
optisches System einer mikrolithographischen Projektionsbelichtungsanlage
umfasst wenigstens einen Polarisationsmanipulator, wobei dieser Polarisationsmanipulator
für wenigstens einen Feldpunkt innerhalb einer Feldebene
des optischen Systems den maximalen Wert der Verzögerungsverteilung
in einem auf diesen Feldpunkt auftreffenden Lichtbüschel
im Vergleich zu einem entsprechenden optischen System ohne den Polarisationsmanipulator
erhöht.
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Mit „Verzögerung"
wird die Differenz der optischen Wege zweier orthogonaler (senkrecht
zueinander stehender) Polarisationszustände bezeichnet.
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Der
Erfindung liegt das Konzept zugrunde, einen Polarisationsmanipulator
in solcher Weise in einem optischen System einzusetzen, dass die
von diesem optischen System insgesamt (d. h. „in Summe")
erzeugte Verzögerung durch die Wirkung des Polarisationsmanipulators,
und zwar für wenigstens einen Feldpunkt in einer Feldebene
des optischen Systems bezogen auf den maximalen Wert der Verzögerungsverteilung
des auf diesen Feldpunkt auftreffenden Lichtbüschels, höher
ist als ohne den Polarisationsmanipulator.
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Im
Allgemeinen trifft auf jeden Feldpunkt innerhalb einer Feldebene
des optischen Systems ein im Wesentlichen kegelförmiges
Lichtbüschel, welches aus Teilstrahlen mit unterschiedlichen
Strahlwinkeln besteht, so dass für jeden Feldpunkt eine Verzögerungsverteilung
existiert. Ferner weisen im Allgemeinen die Teilstrahlen ein- und
desselben Lichtbüschels unterschiedliche Werte der Verzögerung
auf. Des Weiteren sind die Verzögerungsverteilungen von
verschiedenen dieser Lichtbüschel, bzw. die Verzögerungsverteilungen
für unterschiedliche Feldpunkte, nicht notwendigerweise
untereinander gleich, sondern können unterschiedlich sein,
in welchem Falle eine sogenannte feldabhängige Verzögerungsverteilung
vorliegt.
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Die
Erfindung verfolgt – anders als bei herkömmlichen
Verfahren mit wenigstens teilweiser Kompensation von anderenorts
im System vorhandenen Polarisationsstörungen durch den
Einsatz von einem oder mehreren Polarisationsmanipulatoren – den
Ansatz, bewusst einen Polarisationszustand einzustellen, der eher
einem „gestörten" Polarisationszustand als einem „idealen"
Polarisationszustand entspricht. Durch diesen Ansatz wird es insbesondere
ermöglicht, den aus einem anderen System bereits bekannten,
gestörten Polarisationszustand nachzubilden bzw. zu simulieren,
um im Ergebnis ohne weitere Anpassungen und in einfacher Weise die
Lithographieprozesse auf ein polarisationsoptisch verbessertes System übertragen
zu können.
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Mit
anderen Worten wird erfindungsgemäß ein optisches
System im Wege der Erhöhung der maximalen Verzögerung
gezielt polarisationsoptisch verschlechtert, um es an ein optisches
System mit größerer Störung des Polarisationszustandes
anzupassen. Dabei kann es sich bei dem mittels des Polarisationsmanipulators
verschlechterten System insbesondere um ein System handeln, welches
sich ohne den Polarisationsmanipulator bezüglich der Polarisation
des hindurchtretenden Lichtes im Wesentlichen neutral verhält.
Ein derartiges im Wesentlichen neutrales System kann beispielsweise
derart beschaffen sein, dass für sämtliche Feldpunkte
innerhalb der Feldebene jeweils der maximale Wert der Verzögerungsverteilung
in einem auf den jeweiligen Feldpunkt auftreffenden Lichtbüschel
nicht mehr als 10 nm, bevorzugt nicht mehr als 8 nm, weiter bevorzugt
nicht mehr als 5 nm beträgt.
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Es
ist zu beachten, dass es sich bei der erfindungsgemäßen
Erhöhung des maximalen Wertes der Verzögerungsverteilung
nicht notwendigerweise um die Erhöhung der Verzögerung
für ein- und denselben Teilstrahl handeln muss. Vielmehr
kann infolge der Wirkung des Polarisationsmanipulators auch ein
anderer Teilstrahl (verglichen mit der Situation vor dem Einbringen
des Polarisationsmanipulators) den maximalen Wert der Verzögerungsverteilung
aufweisen. Wenngleich es sich somit um den gleichen Teilstrahl handeln
kann, ist dies nicht erforderlich, da es erfindungsgemäß lediglich
darauf ankommt, dass infolge des Einbringens des Polarisationsmanipulators der
maximale Wert einer Verzögerungsverteilung erhöht
wird.
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Die
Erfindung ist sowohl in der Beleuchtungseinrichtung als auch im
Projektionsobjektiv realisierbar.
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Gemäß einer
Ausführungsform beträgt die Erhöhung
des maximalen Wertes der Verzögerungsverteilung wenigstens
ein Zwanzigstel, insbesondere wenigstens ein Fünfzehntel,
weiter insbesondere wenigstens ein Zehntel der Arbeitswellenlänge
des optischen Systems. Gemäß einem anderen Ansatz
beträgt die Erhöhung des maximalen Wertes der
Verzögerungsverteilung wenigstens 5 nm, insbesondere wenigstens
10 nm, weiter insbesondere wenigstens 20 nm. Diese Werte sind gut
geeignet, um typische Restverzögerun gen, wie sie in einem
polarisationsoptisch nicht optimierten System auftreten, nachzubilden
bzw. zu simulieren.
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Gemäß einer
Ausführungsform erhöht der Polarisationsmanipulator
für sämtliche Strahlwinkel dieses Lichtbüschels
die Verzögerung.
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Gemäß einer
Ausführungsform erhöht der Polarisationsmanipulator
für sämtliche Feldpunkte innerhalb der Feldebene
jeweils den maximalen Wert der Verzögerungsverteilung in
einem auf den jeweiligen Feldpunkt auftreffenden Lichtbüschel
im Vergleich zu einem entsprechenden optischen System ohne den Polarisationsmanipulator.
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Gemäß einer
Ausführungsform ist der Polarisationsmanipulator in einer
Ebene angeordnet, in welcher das paraxiale Subaperturverhältnis
wenigstens 0.8 beträgt. Gemäß einer weiteren
Ausführungsform ist der Polarisationsmanipulator in einer
Ebene angeordnet, in welcher das paraxiale Subaperturverhältnis
maximal 0.2 beträgt.
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Hierbei
ist jeweils das paraxiale Subaperturverhältnis S definiert
als
wobei r die paraxiale Randstrahlhöhe
und h die paraxiale Hauptstrahlhöhe bezeichnet. Mit sgn(x)
wird die sogenannte Signumsfunktion bezeichnet, wobei per Definition
sgn(0) = 1 gesetzt werden kann.
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Unter
Hauptstrahl wird ein Strahl verstanden, welcher von einem Objektpunkt
ausgeht, der in der Objektebene den größten Abstand
zur optischen Achse hat und der in der Pupillenebene die optische Achse
schneidet. Unter einem Randstrahl wird ein vom Schnittpunkt der
Objektfeldebene mit der optischen Achse ausgehender Strahl verstanden,
der bei maximaler Blendenöffnung durch den Rand der Aperturblende
verläuft. Im Falle außeraxialer Objektfelder trägt
dieser Strahl nicht zur Abbildung des Objektes in den Bildraum bei.
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Das
paraxiale Subaperturverhältnis S stellt eine vorzeichenbehaftete
Größe dar, die ein Maß für die
Feld- bzw. Pupillennähe einer Ebene im optischen System
ist. Dabei wird das Subaperturverhältnis definitionsgemäß auf
Werte zwischen –1 und +1 normiert, wobei jeder Feldebene
eine Nullstelle des paraxialen Subaperturverhältnisses
entspricht, und wobei jeder Pupillenebene eine Unstetigkeitsstelle mit
einem Sprung des paraxialen Subaperturverhältnisses von –1
nach +1 oder von +1 nach –1 entspricht. Dementsprechend stellen
Ebenen mit einem paraxialen Subaperturverhältnis von wenigstens
0.8 pupillennahe Ebenen dar, wohingegen Ebenen mit einem paraxialen
Subaperturverhältnis von maximal 0.2 feldnahe Ebenen darstellen.
Dabei gibt das Vorzeichen des paraxialen Subaperturverhältnisses
die Anordnung der Ebene vor oder hinter einer Bezugsebene an. Zur
Definition kann z. B. das Vorzeichen des Durchstoßpunktes
eines Komastrahls in der betreffenden Ebene herangezogen werden.
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Gemäß einer
Ausführungsform ist der Polarisationsmanipulator austauschbar
ausgestaltet, wodurch in flexibler und selektiver Weise je nach
Erfordernis einer Anpassung der polarisationsoptischen Eigenschaften
des optischen Systems vorgenommen werden kann. Dabei kann insbesondere
eine Austauschvorrichtung zum Austausch des Polarisationsmanipulators
vorgesehen sein.
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Gemäß einer
Ausführungsform ist der Polarisationsmanipulator so ausgestaltet,
dass er zwischen einem den Polarisationszustand von hindurchtretendem
Licht beeinflussenden Zustand und einem den Polarisationszustand
von hindurchtretendem Licht nicht beeinflussenden Zustand umschaltbar
ist. Auf diese Weise ist die Wirkung des Polarisationsmanipulators
gewissermaßen „digital" je nach Erfordernis einer
Anpassung der polarisationsoptischen Eigenschaften des optischen
Systems ein- und ausschaltbar.
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Die
Erfindung ist nicht hinsichtlich bestimmter, durch den Polarisationsmanipulator
eingestellter Verzögerungsverteilungen beschränkt.
Gemäß beispielhaften Ausführungsformen
kann es sich jedoch bei der durch den Polarisationsmanipulator eingestellten
Verzögerungsverteilung um eine Verzögerungsverteilung
handeln, welche derjenigen einer kubisch kristallinen Linse entspricht
oder ähnlich ist. Da eine solche Verzögerungsverteilung
je nach Orientierung des kubisch kristallinen Materials im optischen System
z. B. eine dreizählige Symmetrie (im Falle einer kubisch
kristallinen Linse im [111]-Kristallschnitt) oder eine vierzählige
Symmetrie (im Falle einer kubisch kristallinen Linse im [100]-Kristallschnitt)
aufweisen kann, bedeutet dies, dass beispielsweise derartige Symmetrien
der Verzögerungsverteilung durch den Polarisationsmanipulator
nachgebildet werden können.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel kann es sich bei der durch
den Polarisationsmanipulator erzeugten Verzögerungsverteilung
auch um eine Verzögerungsverteilung handeln, welche einer Verzögerungsverteilung
entspricht oder ähnelt, die durch eine Anordnung von zwei
um die optische Achse des optischen Systems gegeneinander verdrehte kubisch
kristalline Linsen erzeugt wird. Da bei geeigneter Verdrehung der
betreffenden kubisch kristallinen Linsen sowie gleichem Kristallschnitt
sogenannte homogene Gruppen mit um die optische Achse rotationssymmetrischer
Verzögerungsverteilung gebildet werden können,
kann es sich somit bei der durch den Polarisationsmanipulator erzeugten
Verzögerungsverteilung insbesondere um eine in Bezug auf die
optische Achse des optischen Systems rotationssymmetrische Verzögerungsverteilung
handeln.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Manipulieren der Abbildungseigenschaften
eines optischen Systems einer mikrolithographischen Projektionsbelichtungsanlage
gemäß den Merkmalen des unabhängigen
Anspruchs 15. Zu bevorzugten Ausgestaltungen und Vorteilen des Verfahrens wird
auf die obigen Ausführungen Bezug genommen.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt betrifft die Erfindung eine mikrolithographische
Projektionsbelichtungsanlage mit einer Beleuchtungseinrichtung und einem
Projektionsobjektiv, wobei die Beleuchtungseinrichtung und/oder
das Projektionsobjektiv ein optisches System mit den vorstehend
beschriebenen Merkmalen aufweisen.
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Weitere
Ausgestaltungen der Erfindung sind der Beschreibung sowie den Unteransprüchen
zu entnehmen.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand von in den beigefügten
Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 einen
beispielhaften, prinzipiellen Aufbau einer mikrolithographischen
Projektionsbelichtungsanlage;
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2 eine
schematische Darstellung eines Polarisationsmanipulators gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung;
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3a–b
eine beispielhafte Verzögerungsverteilung (3a,
in nm) sowie die zugehörige Orientierung der schnellen
Achse dieser Doppelbrechung (3b);
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4 eine
beispielhafte, in dem Polarisationsmanipulator von 2 vorhandenen
Trennasphäre; und
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5–6 schematische
Darstellung weiterer Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Polarisationsmanipulators.
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1 zeigt
in lediglich schematischer Darstellung den prinzipiellen Aufbau
einer mikrolithographischen Projektionsbelichtungsanlage gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung.
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Die
mikrolithographische Projektionsbelichtungsanlage weist eine Beleuchtungseinrichtung 101 und
ein Projektionsobjektiv 102 auf. Die Beleuchtungseinrichtung 101 dient
zur Beleuchtung einer Struktur tragenden Maske (Retikel) 103 mit
Licht von einer Lichtquelleneinheit 104, welche beispielsweise einen
ArF-Laser für eine Arbeitswellenlänge von 193 nm
sowie eine ein paralleles Lichtbündel erzeugende Strahlformungsoptik
umfasst. Das parallele Lichtbüschel der Lichtquelleneinheit 104 trifft
zunächst auf ein diffraktives optisches Element 105,
welches über eine durch die jeweilige beugende Oberflächenstruktur
definierte Winkelabstrahlcharakteristik in einer Pupillenebene P1
eine gewünschte Intensitätsverteilung (z. B. Dipol-
oder Quadrupolverteilung) erzeugt. In Lichtausbreitungsrichtung
nach dem diffraktiven optischen Element 105 befindet sich
eine optische Einheit 106, welche ein ein paralleles Lichtbündel
mit variablem Durchmesser erzeugendes Zoom-Objektiv sowie ein Axikon
aufweist. Mittels des Zoom-Objektives in Verbindung mit dem vorgeschalteten
diffraktiven optischen Element 105 werden in der Pupillenebene
P1 je nach Zoom-Stellung und Position der Axikon-Elemente unterschiedliche
Beleuchtungskonfigurationen erzeugt. Die optische Einheit 106 umfasst im
dargestellten Beispiel ferner einen Umlenkspiegel 107.
In Lichtausbreitungsrichtung nach der Pupillenebene P1 befindet
sich im Strahlengang eine Lichtmischeinrichtung 108, welche
z. B. in für sich bekannter Weise eine zur Erzielung einer
Lichtmischung geeignete Anordnung aus mikrooptischen Elementen aufweisen
kann. Auf die Lichtmischeinrichtung 108 folgt in Lichtausbreitungsrichtung
eine Linsengruppe 109, hinter der sich eine Feldebene F1 mit
einem Retikel-Maskierungssystem (REMA) befindet, welches durch ein
in Lichtausbreitungsrichtung nachfolgendes REMA-Objektiv 110 auf
die Struktur tragende, in der Feldebene F2 angeordnete Maske (Retikel) 103 abgebildet
wird und dadurch den ausgeleuchteten Bereich auf dem Retikel begrenzt.
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Die
Struktur tragende Maske 103 wird mit dem Projektionsobjektiv 102,
welches im dargestellten Beispiel zwei Pupillenebenen PP1 und PP2
aufweist, auf ein mit einer lichtempfindlichen Schicht versehenes
Substrat 111 bzw. einen Wafer abgebildet.
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Das
erfindungsgemäße Konzept lässt sich gleichermaßen
sowohl in der Beleuchtungseinrichtung als auch im Projektionsobjektiv
realisieren. Beispielhafte, für die Anordnung eines erfindungsgemäßen
Polarisationsmanipulators besonders geeignete Positionen, nämlich
pupillennahe oder feldnahe Positionen, sind in 1 schematisch
durch Pfeile angedeutet. Der gemäß der Erfindung
eingesetzte Polarisationsmanipulator zeichnet sich dadurch aus,
dass er für wenigstens einen Feldpunkt den maximalen Wert
der Verzögerungsverteilung des auf diesen Feldpunkt auftreffenden
Lichtbüschels im Vergleich zu dem entsprechenden optischen
System ohne den Polarisationsmanipulator erhöht. Im Folgenden
werden beispielhafte Ausgestaltungen des Polarisationsmanipulators
unter Bezugnahme auf 2 bis 6 erläutert.
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2 zeigt
ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Polarisationsmanipulators 200. Dieser Polarisationsmanipulator 200 umfasst ein
erstes Teilelement 210 und ein zweites Teilelement 220, welche
jeweils aus doppelbrechendem Material (im Beispiel Magnesiumfluorid,
MgF2) hergestellt sind, für hindurchtretendes
Licht eine Änderung des Polarisationszustandes bewirken
und zueinander komplementäre, asphärische Oberflächen
aufweisen, wobei durch eine mittels eines Positionsmanipulators 250 durchgeführte
Manipulation der relativen Position des ersten Teilelementes 210 und
des zweites Teilelementes 220 zueinander eine mit dieser
Manipulation variierende Änderung des Polarisationszustandes
durch den Polarisationsmanipulator 200 einstellbar ist.
Die Orientierung der optischen Kristallachse in dem Kristallmaterial
der Teilelemente 210 und 220 verläuft
dabei jeweils in der zur optischen Achse des optischen Systems senkrechten Ebene,
z. B. in y-Richtung, so dass die durch das jeweilige Teilelement 210 bzw. 220 bewirkte
Verzögerung proportional zur Dicke dieses Teilelementes
ist. Zusätzlich ist eine optionale, aus Saphir (Al2O3) hergestellte
und mit ihrer Lichteintritts- sowie Lichtaustrittsfläche
parallel zu den Lichteintritts- bzw. Lichtaustrittsflächen
der Teilelemente 210 und 220 angeordnete Planplatte 230 vorgesehen,
mittels welcher es infolge des entgegengesetzten Vorzeichens der
Doppelbrechung in den Teilelementen 210, 220 einerseits
und in der Planplatte 230 andererseits ermöglicht
wird, dass der Polarisationsmanipulator 200 in der in 2 gezeigten
Ausgangsposition für sich in z-Richtung ausbreitendes Licht
keine resultierende doppelbrechende Wirkung besitzt, wenn die Dicken d1–d3 geeignet
gewählt werden (z. B. d1 = d2 = 2.5 mm und d3 =
5.973 mm), so dass dann über eine Variation der Relativposition
der beiden Teilelemente 210 und 220 gezielt eine
Polarisationsbeeinflussung eingestellt werden kann.
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3a zeigt
das Beispiel einer mit dem Polarisationsmanipulator beispielsweise
einstellbaren Verzögerungsverteilung (in nm), wobei auf
den Achsen des Diagramms jeweils normierte Pupillenkoordinaten aufgetragen
sind. 3b zeigt die zugehörige Orientierung
der schnellen Achse dieser Doppelbrechung. 4 zeigt
einen beispielhaften Verlauf der Amplitude der in dem Polarisationsmanipulator
von 2 vorhandenen Trennsphäre T(x, y). Eine
konkrete Berechnung zeigt, dass für Relativverschiebungen
der beiden Teilelemente 210 und 220 von bis zu 250 μm
die maximale Amplitude der Trennsphäre T(x, y) bei etwa ±193 μm
liegt, um eine Verzögerung von ca. 10 nm bereitzustellen.
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Die
Ausführungsform von 2 ist nicht
auf die Ausbildung der Teilelemente 210, 220 aus
einem Kristallmaterial mit linearer Doppelbrechung beschränkt.
Vielmehr kann ein Teilelement oder können beide Teilelemente
in alternativen Ausführungsformen auch aus einem optisch
aktiven Material mit zirkularer Doppelbrechung (z. B. kristallinem
Quarz mit Ausrichtung der optischen Kristallachse parallel zur Lichtausbreitungsrichtung)
und/oder aus einem Material hergestellt sein, welches eine Änderung
des Polarisationszustandes durch Transmissionsaufspaltung zwischen
orthogonalen Polarisationszuständen, d. h. durch Änderung
des Amplitudenverhältnisses orthogonaler Polarisationszustände
in Abhängigkeit von deren Orientierungen, bewirkt. Hierzu
geeignete Materialien sind solche, welche bei der Arbeitswellenlänge
von z. B. 193 nm natürlichen Dichroismus (ähnlich
Turmalin) aufweisen, z. B. kristallines Quarz, Kalzit (CaCO3) oder Ba3(B3O6)2(BBO).
Des Weiteren kann die ggf. lineare Doppelbrechung in einem oder bei den
Teilelementen 110, 120 auch unter Verwendung eines
unter Druck- oder Zugspannung gesetzten, kubisch kristallinen Materials
(z. B. CaF2, BaF2, LiBaF3, Lu3Al5O12, Y3Al5O12 oder MgAl2O4), durch Verwendung eines unter Druck- oder
Zugspannung gesetzten amorphen Materials (z. B. Quarzglas (SiO2)) oder durch Verwendung eines anderen optisch
einachsigen kristallinen Materials als MgF2 (z.
B. LaF3, Al2O3 oder SiO2 mit nicht
zur Lichtausbreitungsrichtung paralleler Kristallachse) realisiert
sein.
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Zur
Realisierung eines erfindungsgemäßen Polarisationsmanipulators
stehen neben dem anhand von 2 bis 4 erläuterten
Ausführungsbeispiel weitere Möglichkeiten zur
Verfügung.
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Gemäß 5 kann
ein Polarisationsmanipulator 500 beispielsweise auch eine
Planplatte 510 aus einem optisch isotropen Material, beispielsweise Quarzglas
(SiO2), umfassen, wobei die Planplatte 510 innerhalb
einer Fassung 520 angeordnet ist und über Aktuatoren,
deren Wirkung in 5 durch Pfeile 530 angedeutet
ist, mit einer mechanischen Zugspannung beaufschlagbar ist, um gezielt
eine geeignete Doppelbrechungsverteilung in der Planplatte 510 einzustellen.
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Gemäß der
schematischen Darstellung von 6 kann ein
Polarisationsmanipulator 600 gemäß einer
weiteren Ausführungsform auch eine von mehreren Richtungen
aus mit einer mechanischen Druckspannung beaufschlagbare Planplatte 610 aus
optisch isotropem Material (z. B. Quarzglas, SiO2)
aufweisen, wobei die Einleitung der mechanischen Druckspannung über
Aktuatoren erfolgt, über welche der Innen- bzw. Außenradius
einer die Planplatte 610 aufnehmenden Fassung 620 variabel
einstellbar ist und deren Wirkung in 6 durch
Pfeile 630 angedeutet ist.
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Vorzugsweise
kann auch bei den Ausgestaltungen gemäß 5 und 6 die
in der Planplatte 610 infolge der Aufbringung mechanischer
Druckspannung eingestellte Spannungsdoppelbrechungsverteilung ein-
bzw. ausgeschaltet werden, in dem der jeweilige Polarisationsmanipulator
zwischen einem den Polarisationszustand von hindurchtretendem Licht
beeinflussenden Zustand und einem den Polarisationszustand von hindurchtretendem
Licht nicht beeinflussenden Zustand umschaltbar ist.
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Gemäß einer
weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform kann der
Polarisationsmanipulator auch aus einer Mehrzahl von jeweils eine
asphärische Oberfläche aufweisenden doppelbrechenden Teilelementen
mit geeigneten Orientierungen der optischen Kristallachsen zusammengesetzt
sein, wie dies in
WO
2007/031544 A1 beschrieben ist.
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Wenn
die Erfindung auch anhand spezieller Ausführungsformen
beschrieben wurde, erschließen sich für den Fachmann
zahlreiche Variationen und alternative Ausführungsformen,
z. B. durch Kombination und/oder Austausch von Merkmalen einzelner Ausführungsformen.
Dementsprechend versteht es sich für den Fachmann, dass
derartige Variationen und alternative Ausführungsformen
von der vorliegenden Erfindung mit umfasst sind, und die Reichweite
der Erfindung nur im Sinne der beigefügten Patentansprüche
und deren Äquivalente beschränkt ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 2006/0238735
A1 [0004]
- - US 2004/0240073 A1 [0005]
- - US 6252712 B1 [0006]
- - WO 2007/031544 A1 [0050]