-
Die
Erfindung betrifft eine Leistungsendstufe für einen Pulswechselrichter.
-
Stand der Technik
-
Es
ist bekannt, beispielsweise in industriellen Antrieben, in Hybridfahrzeugen
und in Elektrofahrzeugen Pulswechselrichter zu verwenden. Derartige Pulswechselrichter
weisen Leistungsendstufen auf, die unter Verwendung von Halbleiterschaltern
realisiert werden. Oftmals werden bei bekannten Leistungsendstufen
IGBT-Halbbrücken
verwendet.
-
Ein
Beispiel für
eine bekannte IGBT-Halbbrücke
ist in der 1 gezeigt. Die dort dargestellte
IGBT-Halbbrücke
weist Steueranschlüsse
S1 und S2, einen ersten IGBT T1, einen zweiten IGBT T2, eine erste
Diode D1, eine zweite Diode D2 und Leistungsanschlüsse Plus,
Phase und Minus auf. Bei dem Leistungsanschluss Plus handelt es
sich um einen Anschluss für
eine positive Versorgungsspannung, bei dem Leistungsanschluss Phase
um einen Phasenspannungsanschluss und bei dem Leistungsanschluss
Minus um einen Anschluss für
eine negative Versorgungsspannung.
-
Das
Gate des IGBT T1 ist mit dem Steueranschluss S1 verbunden. Das Gate
des IGBT T2 ist mit dem Steueranschluss S2 verbunden. Die Steueranschlüsse S1 und
S2 werden von einer nicht gezeichneten Steuereinheit mit Steuersignalen
versorgt.
-
Der
Kollektor des IGBT T1 ist mit dem Leistungsanschluss Plus verbunden,
der Emitter des IGBT T1 mit dem Leis tungsanschluss Phase. Des weiteren
ist zwischen dem Leistungsanschluss Phase und dem Leistungsanschluss
Plus eine Diode D1 vorgesehen, deren Anode mit dem Leistungsanschluss
Phase und deren Kathode mit dem Leistungsanschluss Plus verbunden
ist.
-
Der
Kollektor des IGBT T2 ist mit dem Leistungsanschluss Phase verbunden,
der Emitter des IGBT T2 mit dem Leistungsanschluss Minus. Des weiteren
ist zwischen dem Leistungsanschluss Minus und dem Leistungsanschluss
Phase eine Diode D2 vorgesehen, deren Anode mit dem Leistungsanschluss
Minus und deren Kathode mit dem Leistungsanschluss Phase verbunden
ist.
-
Des
weiteren ist des bereits bekannt, mehrere Halbbrücken parallel zu schalten,
um größere Ausgangsströme bereit
zu stellen. Ein Beispiel für
eine derartige Parallelschaltung zweier Halbbrücken HB1, HB2 ist in der 2 gezeigt.
-
Die
Halbbrücke
HB1 weist Steueranschlüsse S1
und S2, einen ersten IGBT T3, einen zweiten IGBT T4, eine erste
Diode D3, eine zweite Diode D4 und Leistungsanschlüsse Plus,
Phase und Minus auf.
-
Das
Gate des ersten IGBT T3 ist mit dem Steueranschluss S1 verbunden,
das Gate des IGBT T4 mit dem Steueranschluss S2. Der Kollektor des ersten
IGBT T3 ist mit dem Leistungsanschluss Plus verbunden, der Emitter
des ersten IGBT T3 mit dem Leistungsanschluss Phase. Des weiteren
ist zwischen dem Leistungsanschluss Phase und dem Leistungsanschluss
Plus eine Diode D3 vorgesehen, deren Anode mit dem Leistungsanschluss
Phase und deren Kathode mit dem Leistungsanschluss Plus verbunden
ist.
-
Der
Kollektor des zweiten IGBT T4 ist mit dem Leistungsanschluss Phase
verbunden, der Emitter des zweiten IGBT T4 mit dem Leistungsanschluss
Minus. Des weiteren ist zwischen dem Leistungsanschluss Minus und
dem Leistungsanschluss Phase eine Diode D4 vorgesehen, deren Anode
mit dem Leistungsanschluss Minus und deren Kathode mit dem Leistungsanschluss
Phase verbunden ist.
-
Die
Halbbrücke
HB2 ist der Halbbrücke
HB1 bezüglich
der Steueranschlüsse
und der Leistungsanschlüsse
parallel geschaltet.
-
So
ist ein erster Steueranschluss der zweiten Halbbrücke HB2
mit dem Steueranschluss S1 der ersten Halbbrücke HB1 und ein zweiter Steueranschluss
der zweiten Halbbrücke
HB2 mit dem Steueranschluss S2 der ersten Halbbrücke verbunden. Weiterhin weist
die zweite Halbbrücke
HB2 einen dritten IGBT T5, einen vierten IGBT T6, eine dritte Diode
D5, eine vierte Diode D6 und Leistungsanschlüsse Plus, Phase und Minus auf,
wobei jeder dieser Leistungsanschlüsse mit einem jeweils zugehörigen Leistungsanschluss
der ersten Halbbrücke
verbunden ist.
-
Das
Gate des dritten IGBT T5 ist mit dem Steueranschluss S1 verbunden,
das Gate des vierten IGBT T6 mit dem Steueranschluss S2. Der Kollektor
des dritten IGBT T5 ist mit dem Leistungsanschluss Plus verbunden,
der Emitter des dritten IGBT T5 mit dem Leistungsanschluss Phase.
Des weiteren ist zwischen dem Leistungsanschluss Phase und dem Leistungsanschluss
Plus eine Diode D5 vorgesehen, deren Anode mit dem Leistungsanschluss Phase
und deren Kathode mit dem Leistungsanschluss Plus verbunden ist.
-
Der
Kollektor des vierten IGBT T6 ist mit dem Leistungsanschluss Phase
verbunden, der Emitter des vierten IGBT T6 mit dem Leistungsanschluss
Minus. Des weiteren ist zwischen dem Leistungsanschluss Minus und
dem Leistungsanschluss Phase eine Diode D6 vorgesehen, deren Anode
mit dem Leistungsanschluss Minus und deren Kathode mit dem Leistungsanschluss
Phase verbunden ist.
-
Bei
einer derartigen Parallelschaltung mehrerer Halbbrücken kann
es zu Ausgleichsströmen und
Schwingungen kommen, die das Schaltverhalten der IGBTs stark beinträchtigen
können
und sogar eine Zerstörung
eines oder mehrerer IGBTs hervorrufen können.
-
Vorteile der Erfindung
-
Eine
Leistungsendstufe mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen weist
demgegenüber den
Vorteil auf, dass es aufgrund der Verwendung halbgesteuerter Halbbrücken nicht
mehr zu Ausgleichsströmen
und Schwingungen kommt, die das Schaltverhalten der IGBTs beeinträchtigen
können und
sogar eine Zerstörung
eines oder mehrerer IGBTs hervorrufen können. Dieser Vorteil ist darauf
zurückzuführen, dass
die Steueranschlüsse
der IGBTs im Unterschied zum Stand der Technik nicht mehr parallel
geschaltet sind. Folglich können
keine Massenschleifen auftreten.
-
Ein
weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass pro verwendeter
halbgesteuerter Halbbrücke
nur noch ein IGBT vorgesehen ist. Da insgesamt weniger Bauteile
benötigt
werden, können
die benötigten
Bauteile größer ausgeführt werden.
-
Ein
weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass nur noch die
Steuerleitungen eines IGBT's zu
einem externen Anschluss geführt
werden müssen.
Folglich kann eine größere IGBT-Fläche ohne Parallelschaltung
der Steueranschlüsse
erreicht werden.
-
Ein
noch weiterer Vorteil der Erfindung ist aufgrund der kleineren parasitären Induktivitäten gegeben.
Parasitäre
Induktivitäten
erzeugen bei Schaltvorgängen
der Halbbrücken
einer Leistungsendstufe Überspannungen.
Diese Überspannungen
sind bei einer Verwendung von halbgesteuerten Halbbrücken reduziert.
-
Weitere
Vorteilhafte Eigenschaften der Erfindung ergeben sich aus derer
nachfolgender Erläuterung
anhand der weiteren Zeichnungen.
-
Zeichnung
-
3 zeigt
eine Skizze zweier miteinander verschalteter halbgesteuerter Halbbrücken gemäß der Erfindung
und
-
4 ein
Diagramm, in welchem der Verlauf eines Phasenstromes und dessen
Aufteilung auf die Bauteile der halbgesteuerten Halbbrücken veranschaulicht
ist.
-
Beschreibung
-
Die 3 zeigt
eine Skizze zweier miteinander verschalteter halbgesteuerter Halbbrücken HB3, HB4
gemäß der Erfindung.
Die Halbbrücke
HB3 weist einen Steueranschluss S1, einen einzigen IGBT T7, eine
Diode D8 und Leistungsanschlüsse Plus,
Phase und Minus auf.
-
Das
Gate des IGBT T7 ist mit dem Steueranschluss S1 verbunden, der Kollektor
des IGBT T7 mit dem Leistungsanschluss Plus. Der Emitter des IGBT T7
ist mit dem Leistungsanschluss Phase verbunden. Die Diode D8 ist
zwischen den Leistungsanschluss Minus und den Leistungsanschluss
Phase geschaltet, wobei die Anode der Diode D8 mit dem Leistungsanschluss
Minus und die Kathode der Diode D8 mit dem Leistungsanschluss Phase
verbunden ist.
-
Die
Halbbrücke
HB4 weist einen Steueranschluss S2, einen einzigen IGBT T10, eine
Diode D9 und Leistungsanschlüsse
Plus, Phase und Minus auf. Das Gate des IGBT T10 ist mit dem Steueranschluss
S2 verbunden, der Kollektor des IGBT T10 mit dem Leistungsanschluss
Phase. Der Emitter des IGBT T10 steht mit dem Leistungsanschluss
Minus in Verbindung. Die Diode D9 ist zwischen den Leistungsanschluss
Phase und den Leistungsanschluss Plus geschaltet, wobei die Anode
der Diode D9 mit dem Leistungsanschluss Phase und die Kathode der Diode
D9 mit dem Leistungsanschluss Plus verbunden ist.
-
Der
Leistungsanschluss Plus der ersten Halbbrücke HB3 ist mit dem Leistungsanschluss
Plus der zweiten Halbbrücke
HB4 verbunden.
-
Der
Leistungsanschluss Phase der ersten Halbbrücke HB3 ist mit dem Leistungsanschluss Phase
der zweiten Halbbrücke
HB4 verbunden. Der Leistungsanschluss Minus der ersten Halbbrücke HB3
ist mit dem Leistungsanschluss Minus der zweiten Halbbrücke HB4
verbunden. Folglich sind die Leistungsanschlüsse der zweiten Halbbrücke HB4 mit
einem jeweils zugehörigen
Leistungsanschluss der ersten Halbbrücke verbunden. Dies entspricht
einer Parallelschaltung der Leistungsanschlüsse der beiden Halbbrücken. Die
Steueranschlüsse
S1 und S2 der beiden Halbbrücken
sind nicht miteinander verbunden. Bei den beiden Halbbrücken handelt
es sich jeweils um eine halbgesteuerte Halbbrücke, da es sich bei der als
Schaltelement verwendeten Diode der jeweiligen Halbbrücke nicht
um ein von außen gesteuertes
Bauelement handelt. Dies hat zur Folge, dass es pro Halbbrücke nur
eines einzigen Steueranschlusses bedarf.
-
Die
vorstehend beschriebenen halbgesteuerten Halbbrücken können beispielsweise in Wechselrichtern
in Hybridfahrzeugen und in Elektrofahrzeugen verwendet werden. Die
Vorteile derartiger halbgesteuerter Halbbrücken bestehen insbesondere
darin, dass sie keine parallel geschalteten Steueranschlüsse aufweisen,
wodurch ein Auftreten von Masseschleifen verhindert wird. Des weiteren
ist im Vergleich zum Stand der Technik eine größere Chipfläche möglich. Ferner ist der Verdrahtungsaufwand der
Halbbrücken
innerhalb einer jeweiligen Halbbrücke und auch in Bezug auf die äußeren Anschlüsse der
jeweiligen Halbbrücke
reduziert. Ferner liegen im Vergleich zum Stand der Technik, bei
welchem die IGBTs jeweils parallel geschaltete Dioden aufweisen, kleinere
wirksame parasitäre
Induktivitäten
vor.
-
Die 4 zeigt
ein Diagramm, in welchem der Verlauf des über den Phasenanschluss einer Halbbrücke fließenden Phasenstromes
und dessen Aufteilung auf die Bauteile der zugehörigen halbgesteuerten Halbbrücke veranschaulicht
ist. In diesem Diagramm ist längs
der Ordinate das Verhältnis
IPhase/IMax und
längs der
Abszisse die Zeit t/T aufgetragen. Es ist ersichtlich, dass der
Phasenstrom einen sinusförmigen
Verlauf hat und nur jeweils zwischen dem IGBT und der Diode der
jeweiligen Halbbrücke wechselt.
Erst bei einem Nulldurchgang des Phasenstromes erfolgt ein Stromwechsel
von einer Halbbrücke
auf die andere. So fließt
beim gezeigten Ausführungsbeispiel
während
der ersten positiven Halbwelle zwischen t/T = 0 und t/T = 0,5 Strom
durch den Transistor T10 und die Diode D9, während der ersten negativen
Halbwelle zwischen t/T = 0,5 und t/T = 1 Strom durch den Transistor
T7 und die Diode D8 und während
der zweiten positiven Halbwelle zwischen t/T = 1 und t/T = 1,5 wiederum
Strom durch den Transistor T10 und die Diode D9.
-
Es
wirken folglich nur die parasitären
Induktivitäten
innerhalb einer Halbbrücke.
Diese parasitären Induktivitäten sind
deutlich kleiner als die parasitären Induktivitäten, die
in den Verbindungen zwischen zwei Halbbrücken auftreten würden.