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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft ein Überwachungssystem zur Detektion
und/oder Verfolgung von mindestens einem bewegten Überwachungsobjekt
in einem Überwachungsbereich mit einer Mehrzahl von Überwachungssensoren,
welche in dem Überwachungsbereich räumlich verteilt
und/oder verteilbar sind und welche zur Erfassung des Überwachungsobjekts
und zur Ausgabe von erfassten Objektinformationen ausgebildet sind,
mit einer Auswerteeinrichtung, welche zur Detektion und/oder Verfolgung
des Überwachungsobjekts durch Vergleich von erfassten Objektinformationen
mit einer Objektsignatur des Überwachungsobjekts ausgebildet
ist, und mit einer Signaturschleuse mit mindestens zwei Signatursensoren, die
zur Erfassung des Überwachungsobjekts und zur Ausgabe von
Objektsignaturinformationen ausgebildet und/oder angeordnet sind.
Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zur Detektion
und/oder Verfolgung eines Überwachungsobjektes und ein Computerprogramm.
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Bei üblichen
Videoüberwachungssystemen, wie sie beispielsweise zur Überwachung
von öffentlichen bzw. privaten Gebäuden oder Plätzen,
Straßen, Kreuzungen, Bahnhöfen etc. eingesetzt
werden, werden durch Überwachungskameras Überwachungsbereiche
aufgenommen und die Bilddatenströme der Überwachungskameras
meist in einer Überwachungszentrale zusammen geführt.
Die Auswertung der Bilddatenströme kann durch Überwachungspersonal
erfolgen, vielfach wird jedoch auf Bildverarbeitungsalgorithmen
zurückgegriffen, um eine automatisierte Auswertung der
Bilddatenströme zu ermöglichen.
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Ein übliches
Vorgehen bei der automatisierten Auswertung über Bildverarbeitungsalgorithmen ist
es, bewegte Überwachungsobjekte von (im wesentlichen statischen)
Szenenhintergrund des Überwachungsbereiches zu trennen, über
die Zeit zu verfolgen und zum Beispiel bei relevanten Bewegungen Alarme
auszulösen. Es sind auch Überwachungssysteme bekannt,
welche andere Sensorsystem anstatt von Überwachungskameras
einsetzen.
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Besonders
erschwert wird die Verfolgung von Überwachungsobjekten,
wenn der Überwachungsbereich sehr weiträumig ist
und die Überwachungskameras bzw. anderen Sensoren nur Teilbereiche
des Überwachungsbereiches abdecken.
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Die
Druckschrift
DE 10
138 763 A1 betrifft ein anderes technisches Gebiet, nämlich
die Zugangsberechtigung für Personen zu einem Sicherheitsbereich.
In dieser Druckschrift wird vorgeschlagen, eine Mehrzahl von Biometriesensoren
zu verwenden, um Biometriedaten bereit zu stellen, die dann Zugangsberechtigungen
für verschlossene Bereiche in dem Sicherheitsbereich definieren.
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Offenbarung der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Überwachungssystem mit den Merkmalen
des Anspruches 1, ein Verfahren zur Detektion und/oder Verfolgung
eines Überwachungsobjektes mit den Merkmales des Anspruchs
11 sowie ein Computerprogramm mit den Merkmalen des Anspruchs 12.
Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung
sowie den beigefügten Figuren.
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Im
Rahmen der Erfindung wird ein Überwachungssystem vorgeschlagen,
welches zur Detektion und/oder Verfolgung von mindestens einem bewegten Überwachungsobjekt
in einem Überwachungsbereich geeignet und/oder ausgebildet
ist. Das bewegte Überwachungsobjekt ist bevorzugt als Person
ausgebildet, bei abgewandelten Ausführungsformen kann das
bewegte Überwachungsobjekt auch als ein Fahrzeug, ein sich
aus eigener Kraft bewegendes Objekt und/oder als ein durch Fremdkraft
bewegtes Objekt ausgebildet sein. Selbstverständlich ist
es möglich, dass das Überwachungssystem zeitgleich mehr
als ein Überwachungsobjekt detektiert bzw. verfolgt.
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Der Überwachungsbereich
kann Einzelbereiche unter freiem Himmel und/oder Bereiche in, auf und/oder
unter einem Bauwerk, insbesondere Gebäude, umfassen. Die
Einzelbereiche können zusammenhängend ausgebildet
sein oder bei alternativen Ausführungsformen auch voneinander
getrennt angeordnet sein. In einem Gebäude ist es beispielsweise
möglich, mehrere Stockwerke des Gebäudes als Überwachungsbereich
zu überwachen.
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Das Überwachungssystem
weist eine Mehrzahl von Überwachungssensoren auf, welche
in dem Überwachungsbereich räumlich verteilt und/oder
verteilbar sind. Die Überwachungssensoren können
sich mit den Erfassungsbereichen überlappen oder zumindest
teilweise überlappungsfrei angeordnet sein.
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Das Überwachungssystem
umfasst eine Signaturschleuse, welche im allgemeinsten Fall als
unbegrenzter Schleusenbereich ausgebildet sein kann. Bei anderen
Ausführungsformen ist der Schleusenbereich durch konstruktive
Maßnahmen begrenzt oder als Schleusenzimmer oder Schleusenvorrichtung
ausgebildet. In dem Schleusenbereich ist mindestens ein Signatursensor
angeordnet, welcher zur Erfassung des Überwachungsobjekts
und zur Ausgabe von Objektsignaturinformationen ausgebildet ist. Der
Signatursensor kann analog zu einem der Überwachungssensoren
ausgebildet sein. Die Sensoren, also die Überwachungs-
und/oder Signatursensoren, sind zur Registrierung von verschiedenen
Objekt-Eigenschaften des Überwachungsobjektes ausgebildet,
die zur Überwachung, Detektion und/oder Verfolgung des Überwachungsobjektes
geeignet und/oder einsetzbar sind und als Objektinformationen bzw. Objektsignaturinformationen
ausgebbar sind.
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Eine
Auswerteeinrichtung, welche einen Teil des Überwachungssystems
bildet, ist zur Detektion und/oder Verfolgung, insbesondere Identifikation, des Überwachungsobjektes
durch Vergleich von Objektinformationen von mindestens einem Überwachungssensor
mit einer Objektsignatur des Überwachungsobjektes ausgebildet.
Die Objektsignatur ist vorzugsweise als eine Zusammenstellung von
Objektsignaturinformationen ausgebildet, welche selektiv und/oder
individuell für ein einziges Überwachungsobjekt
erstellt wurde.
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Erfindungsgemäß umfasst
die Signaturschleuse mindestens zwei, vorzugsweise mindestens drei
und insbesondere mindestens vier oder mehr Signatursensoren, wobei
die Signaturschleuse so ausgebildet ist, dass die Objektsignaturinformationen
der mindestens zwei Signatursensoren dem Überwachungsobjekt
eindeutig und/oder unverwechselbar zugeordnet werden können.
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Ein
Vorteil des Überwachungssystems liegt darin, dass durch
die Bildung der Objektsignatur durch die Objektsignaturinformationen
aus der Signaturschleuse sichergestellt ist, dass alle Objektsignaturinformationen,
die zur Bildung der Objektsignatur beitragen, tatsächlich
von einem einzigen Überwachungsobjekt stammen. Vergleicht
man das erfindungsgemäße Konzept beispielsweise
mit einem Konzept eines kontinuierlichen Aufbaus der Objektsignatur,
wobei unkorrelierte Überwachungssensoren an der Bildung
der Objektsignatur mitwirken, so besteht stets die Gefahr, dass
eine Verwechslung der Überwachungsobjekte stattfindet und
fehlerhafte Signaturdaten in die Objektsignatur eingetragen werden. Durch
die vollständige oder nahezu vollständige Erfassung
von Objektsignaturdaten von einem Überwachungsobjekt zu
einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort oder Bereich
ist die Erstellung einer robusten Objektsignatur für das Überwachungsobjekt
möglich.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass nach dem
Passieren der Signaturschleuse für das Überwachungsobjekt
bzw. für jedes nachfolgende Überwachungsobjekt
eine vollständige oder zumindest umfassende individuelle
Objektsignatur gebildet ist, welche auf Basis der Erfassungen vorzugsweise
aller Signatursensoren in der Signaturschleuse erzeugt wurde. Bevorzugt
ist nämlich vorgesehen, dass die Objektsignatur in der
Signaturschleuse vollständig gebildet wird, also, dass
die Signaturschleuse alle diejenigen Signatursensoren aufweist,
welche die notwendigen Objektsignaturinformationen zur Bildung der
Objektsignatur bereit stellen können.
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Bei
einer ersten möglichen Konkretisierung der Erfindung sind
mindestens zwei Signatursensoren zur räumlich überlappenden
und/oder zeitlich überlappenden Erfassung des Überwachungsobjekts und/oder
zur zeitlich und/oder räumlich korrelierten Erfassung des Überwachungsobjektes
ausgebildet und/oder angeordnet sind. Beispielsweise wird das Überwachungsobjekt
von allen Seiten mit einer entsprechenden Auswahl von Signatursensoren
gleichzeitig oder zeitgleich erfasst. Hierbei können auch mehrere
gleichartige Signatursensoren eingesetzt werden. Besonders bevorzugt
ist es, wenn mindestens zwei Überwachungskameras zur gleichzeitigen oder
simultanen Erfassung von unterschiedlichen Ansichten des Überwachungsobjektes
vorgesehen. Beispielsweise wird ein Vorder- und eine Rückansicht
oder eine Seitenansicht und eine Seitenansicht der gegenüberliegenden
Seite des Überwachungsobjekts aufgenommen. Insbesondere
sind die Signatursensoren zur Aufnahme der Objektsignatur so positioniert,
dass sie sich nicht gegenseitig stören.
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Bei
einer anderen möglichen Ausführungsform weist
die Signaturschleuse eine Vereinzelungseinrichtung zur Vereinzelung
des Überwachungsobjektes auf, wobei die mindestens zwei
Signatursensoren in einem Vereinzelungsbereich angeordnet sind,
um dort das vereinzelte Überwachungsobjekt zu erfassen.
Bei dieser konstruktiven Ausführungsform wird die zeitliche
und/oder räumliche Korrelation dadurch erreicht, dass es
sichergestellt ist, dass nur ein einzelnes Überwachungsobjekt
in einem spezifischen Bereich der Signaturschleuse vorhanden sein kann,
so dass alle sensorspezifischen Erfassungen in dem Vereinzelungsbereich
zwingend zu dem vereinzelten Überwachungsobjekt gehören
müssen.
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Besonders
bevorzugt ist es, wenn die Signaturschleuse an einem Eingang des Überwachungsbereichs
angeordnet ist. Bei dieser Ausführungsform wird vorteilhaft
erreicht, dass das Überwachungsobjekt bei Betreten oder
Eindringen in den Überwachungsbereich vollständig
als Objektsignatur erfasst wird, so dass eine Detektion und/oder
Verfolgung des Überwachungsobjektes in dem Überwachungsbereich
auf Basis der Objektsignatur überall möglich ist. Es
ist auch möglich, dass mehrere Signaturschleusen an mehreren
Eingängen des Überwachungsbereiches angeordnet
sind.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist die Signaturschleuse mit einer automatisierten Aktivierung zur
Erfassung des Überwachungsobjektes ausgebildet. Es ist
somit kein Benutzereingriff von zum Beispiel Überwachungspersonal
oder dem Überwachungsobjekt selbst notwendig, um die Bildung
der Objektsignatur zu starten. Beispielsweise wird die Bildung der
Objektsignatur gestartet, sobald sich das Überwachungsobjekt
an einer bestimmten Position befindet.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist die
Signaturschleuse zur manuellen Aktivierung zum Beispiel durch das Überwachungsobjekt
oder durch Überwachungspersonal ausgebildet. Es kann beispielsweise
vorgesehen sein, dass das Überwachungsobjekt eine bestimmte
Aktion durchführen muss, um die Bildung der Objektsignatur
zu starten. Diese Ausführungsform kann sinnvoll sein, wenn
zum Beispiel aus Gründen des Datenschutzes zunächst
eine Zustimmung des Überwachungsobjektes zur Erzeugung
der Objektsignatur eingeholt wird.
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Optional
kann bei allen Ausführungsformen Mittel vorgesehen sein,
die ein einen Zugang zu dem Überwachungsbereich erst dann öffnen,
wenn die Objektsignatur gebildet ist.
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In
einer praxisnahen Ausführung ist es bevorzugt, dass die
Signatursensoren und/oder die Überwachungssensoren eine
oder mehrere der nachfolgenden Gattungen von Sensoren umfassen:
- – Überwachungskameras, vorzugsweise
stationäre oder bewegte (z. B. Pan-Tilt-Zoom-Kameras) Überwachungskameras
mit verschiedenen Beobachtungswellenlängen (UV, VIS, NIR,
IR), insbesondere zur Rundumerfassung der Ansicht des Überwachungsobjektes
und/oder zur Vermessung der realen Größe oder
der Ausmaße des Überwachungsobjekts;
- – Geruchssensoren zur Aufnahme einer olifaktorischen
Objekteigenschaft;
- – Temperatursensoren zur Aufnahme einer Temperatur
des Überwachungsobjektes;
- – Waage zur Bestimmung des Gewichts des Überwachungsobjektes;
- – Akustische Sensoren, z. B. Mikrofone, zur Aufnahme
von typischen Geräuschen, wie z. B. Atmung, Herzschlag,
Motorgeräusche etc..
- – Sensoren zur Erfassung von elektromagnetischer Strahlung,
beispielsweise Terahertzstrahlung; Strahlungsmessung zur Erfassung
von Signalen von Computer, Handys, RFID etc.
- – Ergänzend können durch Sensoren
biometrische Daten, wie zum Beispiel Gesichtsanalysen, Fingerabdrücke
und/oder kinematische Daten, wie zum Beispiel Bewegungsmuster, erfasst
werden.
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Die
Objektinformationen bzw. Objektsignaturinformationen können
Merkmale hinsichtlich der Farbe, Textur, Merkmale aus der digitalen
Bildverarbeitung, Größe, Gewicht, Strahlungseigenschaft, Temperatur
etc. enthalten.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführung des Überwachungssystems
ist vorgesehen, dass die Gesamtheit der Signatursensoren alle oder zumindest
den Großteil der Gattungen der Überwachungssensoren
abdeckt. Auch hier ist die Idee umgesetzt, zunächst alle
Signatursensoren für eine vollständige Objektsignatur
für alle Arten oder Gattungen der Überwachungssensoren
bereit zu stellen, um an anderen Orten in dem Überwachungsbereich diejenigen Überwachungssensoren
anzubringen, die die beste Erkennungsrate für das jeweilige
Umfeld liefern.
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Signaltechnisch
ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Überwachungssensoren
und/oder die Signatursensoren in einem Sensornetzwerk zum Beispiel
in Form eines LSN-Bus (LSN: Lokales Sicherheitsnetzwerk) angeordnet
und/oder verschaltet sind. Das Sensornetzwerk erstreckt sich innerhalb
des zum Beispiel in Form von Gebäuden und/oder als freies
Gelände ausgebildeten Überwachungsbereiches.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Detektion
und/oder Verfolgung eines Überwachungsobjektes in einem Überwachungsbereich
mit den Merkmalen des Anspruchs 11. Vorzugsweise wird das Verfahren
in dem Überwachungssystem nach einem vorhergehende Ansprüche
bzw. wie es zuvor beschrieben wurde, umgesetzt. Bei dem Verfahren
wird zunächst eine Objektsignatur des Überwachungsobjektes
auf Basis von Objektsignaturinformationen von einer Mehrzahl von Signatursensoren
vorzugsweise automatisiert gebildet, wobei Mittel vorgesehen sind,
so dass die Objektsignaturinformationen eindeutig und/oder unverwechselbar
dem Überwachungsobjekt zugeordnet werden können.
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Ein
weiterer Gegenstand betrifft ein Computerprogramm mit den Merkmalen
des Anspruchs 12.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere
Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
der Erfindung. Dabei zeigt:
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1 eine
schematische Blockdarstellung eines Überwachungssystems
als ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Ausführungsform(en) der Erfindung
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Die 1 zeigt
in einer schematischen Blockdarstellung ein Überwachungssystem 1 als
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das Überwachungssystem 1 ist
ausgebildet, in einem Überwachungsbereich 2, welcher
schematisch durch Linien 3 begrenzt ist, Überwachungsobjekte 4 in
Form von Passanten zu detektieren und/oder zu verfolgen.
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In
dem Überwachungsbereich 2 sind in einem Gebäude 5 mehrere Überwachungssensoren 6 angeordnet,
welche verschiedene Teilbereiche 7 in dem Überwachungsbereich 2 bzw.
in dem Gebäude 5 überwachen.
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In
der 1 sind die Teilbereiche 7 so verteilt,
dass diese zumindest manchmal überlappungsfrei nebeneinander
angeordnet sind. Bei einer Detektion bzw. Verfolgung der Überwachungsobjekte 4 ist nun
schwierig, das Überwachungsobjekt 4 bei einem Übergang
von einem Teilbereich 7 zum nächsten Teilbereich 7 wieder
zu erkennen, um auf eine Verfolgung des Überwachungsobjekts 4 über
den gesamten Überwachungsbereich 2 zu ermöglichen.
Vielmehr stellt es eine mögliche Fehlerquelle dar, dass das Überwachungsobjekt 4 den
einen Teilbereich 7 verlässt und in einem nächsten
Teilbereich 7 als neues Überwachungsobjekt 4 in
die Verfolgung aufgenommen wird. Eine robuste Verfolgung des Überwachungsobjektes 4 in
dem Überwachungsbereich 2 wird durch diese Fehlerquelle
erschwert.
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Um
die Detektion, Identifikation bzw. Verfolgung des Überwachungsobjektes 4 zu
vereinfachen, weist der Überwachungsbereich 2 in
diesem Beispiel vier Signaturschleusen 8a, b, c und d auf,
welche in dem Eingangsbereich des Überwachungsbereiches 2 angeordnet
sind. Damit ein Überwachungsobjekt 4 den Überwachungsbereich 2 betreten
kann, muss es eine der Signaturschleusen 8a, b, c oder
d durchqueren. Selbstverständlich ist es möglich,
dass der Überwachungsbereich 2 mehr oder weniger
Signaturschleusen 8a, b, c, d aufweist.
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Jede
der Signaturschleusen 8a, b, c, d weist in diesem Beispiel
vier Signatursensoren 9 auf, welche derart angeordnet und/oder
ausgebildet sind, dass von dem Überwachungsobjekt 4 beim
Durchqueren der Signaturschleusen 8a, b, c, oder d sensorspezifische
Messsignale als Basis für Objektsignaturinformationen aufgenommen
werden, welche nachfolgend in einer Auswerteeinrichtung 10 zu
einer Objektsignatur zusammengefasst werden. Dabei sind die Signatursensoren 9 derart
in den Signaturschleusen 8a, b, c, d angeordnet, dass eine
insbesondere räumlich und/oder zeitlich korrelierte Erfassung
des Überwachungsobjektes 4 erfolgt. Durch diese
Korrelation ist sichergestellt, dass die sensorspezifischen Messsignale
mit Sicherheit von ein und demselben Überwachungsobjekt 4 aufgenommen werden.
Die aus den sensorspezifischen Messsignalen der Signatursensoren 9 resultierende
Objektsignatur zeichnet sich somit dadurch aus, dass diese mit Sicherheit
auf Basis von nur einem Überwachungsobjekt 4 gebildet
ist.
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Die
Auswahl der Signatursensoren 9 ist so getroffen, dass für
jede Gattung eines Überwachungssensors 6 oder
zumindest für den Großteil aller Gattungen der Überwachungssensoren 6 ein
Signatursensor 9 in der gleichen Gattung oder mit einem dazu
kompatiblen sensorspezifischen Messsignal ausgestattet ist. In der 1 ist
sind die unterschiedlichen Sensorgattungen durch Dreiecke, Vierecke, Fünfecke
und Sechsecke visualisiert.
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Eine
Idee des Überwachungssystems 1 ist es, dass für
jeden Überwachungssensor 6 in der Signaturschleuse 8a,
b, c, d sensorspezifische Messsignale als Basis für Objektsignaturinformationen
aufgenommen werden und als Objektsignatur abgespeichert werden.
Dieses Vorgehen hat den Vorteil, dass in dem Überwachungsbereich 2 nur
einzelne Überwachungssensoren 6 angeordnet werden
müssen, welche z. B. in Bezug auf die aktuelle Umgebung
die beste Erkennungsleistung und/oder Umweltverträglichkeit
zeigen. Auch kann die Auswahl der Überwachungssensoren 6 auf
wirtschaftlichen Überlegungen beruhen. Aufgrund der Vollständigkeit
der Objektsignatur ist es pro Teilbereich 7 ausreichend
einen Überwachungssensor 6 zu platzieren, um mit
dessen sensorspezifischen Messsignalen auf Basis der gespeicherten
Objektsignatur das entsprechende Überwachungsobjekt 4 sicher
zu identifizieren bzw. wieder zuerkennen und dadurch eine Detektion
bzw. Verfolgung zu ermöglichen. Damit wird ein robustes
Wiedererkennen von Überwachungsobjekten 4 innerhalb des Überwachungsbereiches 2 erreicht,
wobei einmalig im Zugangsbereich des Überwachungsbereiches 2 eine
möglichst vollständige und umfassende Sammlung
von Informationen über das zu verfolgende Überwachungsobjekt 4 angelegt
wird. Als Überwachungssensoren 6 bzw. Signatursensoren 9 können
verschiedenste, auch sehr unterschiedliche Sensoren zum Einsatz
kommen, wie zum Beispiel Überwachungskameras, welche eine
Rundumerfassung der Ansicht des Überwachungsobjektes 4 erlauben und
beispielsweise die Vermessung der realen Größe
und Ausmaße bzw. des Volumens des Überwachungsobjektes 4 ermöglichen.
Als Spezialausführung zu den Überwachungskameras
können auch Infrarot-Kameras, mit einer Wellenlänge
oberhalb von 1.000 nm verwendet werden, welche beispielsweise die
Temperatur und/oder die Temperaturverteilung des Überwachungsobjektes 4 registrieren
können. Auch Geruchssensoren sind möglich, welche
einen spezifischen Geruch des Überwachungsobjektes 4 aufnehmen
können. Eine Waage zur Aufnahme des Gewichtes des Überwachungsobjektes 4 ist
ebenfalls denkbar. Eine weitere Möglichkeit besteht in
der Verwendung eines akustischen Sensors, zum Beispiel eines Mikrofons,
welcher typische Geräusche, wie zum Beispiel Atmung, Herzschlag,
aber auch Motorgeräusche oder Schrittgeräusche
registriert. Weitere Sensoren zur Aufnahme von elektromagnetischen
Strahlungen, beispielsweise Terrahertzstrahlungen, befinden sich
im Rahmen der Möglichkeiten.
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Es
ist auch möglich, eine Strahlungsmessung, zur Erfassung
zum Beispiel von Computern, Handys, RFID und ähnlichen,
zu verwenden, um eine Objektsignatur zu erstellen bzw. das Überwachungsobjekt 4 wieder
zu erkennen. Beispielsweise kann auch der Informationsinhalt der
Strahlung, also z. B. eine Handy-Kennung oder eine RFID-Identifikationsinformation
als Objektsignaturinformation genutzt werden. Diese Rundumerfassung
von zeitlich und räumlich korrelierten Informationen über
das Überwachungsobjekt 4 bietet den verteilt liegenden Überwachungssensoren 6 die
für sie benötigten Daten zur robusten Wiedererkennung
des Überwachungsobjektes 4.
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Die
Signatursensoren 9 zur Aufnahme der sensorspezifischen
Messsignale zur Bildung der Objektsignatur sind in den Signaturschleusen 8a,
b, c, d so angeordnet, dass sie sich nicht gegenseitig stören.
Bei den Signaturschleusen 8a und b sind die Signatursensoren 9 so
angeordnet, dass das Überwachungsobjekt 4 von
allen Seiten zeitgleich erfasst werden kann. Es können
auch mehrere gleichartige Signatursensoren 9 gleichzeitig
eingesetzt werden, zum Beispiel Überwachungskameras zur
gleichzeitigen Erfassung mehrerer oder aller Ansichten des Überwachungsobjektes 4.
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Bei
der Signaturschleuse 8c sind die Signatursensoren 9 in
einer Reihe nacheinander angeordnet, wobei die Erfassungsbereiche
der Signatursensoren überlappend oder nicht überlappend
angeordnet sein können. Um die räumliche bzw.
zeitliche Korrelation der Sensorsignale der Signatursensoren 9 sicherzustellen,
weist die Signaturschleuse 8b eine Vereinzelungseinrichtung 11 auf,
welche es ermöglicht, dass ausschließlich ein
einzelnes Überwachungsobjekt 4 in die Signaturschleuse 8b eintreten kann.
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Die
Signaturschleuse 8d ist analog zu der Signaturschleuse 8a oder
b aufgebaut, wobei jedoch im Gegensatz zu diesen die Erfassung des Überwachungsobjektes 4 nicht
automatisiert erfolgt, sondern durch Betätigung einer Einrichtung 12 durch
das Überwachungsobjekt aktiviert wird. Die Einrichtung 12 kann
beispielsweise als ein Computerterminal ausgebildet sein und optional
mit einer Schließeinrichtung 13 verbunden sein,
die den Zugang in das Gebäude 5 erst dann freigibt,
wenn die Objektsignatur gebildet wurde.
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Die Überwachungssensoren 6 in
dem Überwachungsbereich 2 können beispielsweise über
eine Sicherheitsnetzwerk LSN 14 miteinander und mit der Auswerteeinrichtung 10 verbunden
sein.
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Das
Verfahren zur Durchführung der Detektion, Wiedererkennung
bzw. Verfolgung des Überwachungsobjektes wird nachfolgend
erläutert: In einem ersten Schritt werden in einer der
Signaturschleusen 8a, b, c, d durch die Signatursensoren 9 sensorspezifische
Messsignale zur Registrierung von Objekteigenschaften des Überwachungsobjektes 4 aufgenommen
und als Objektsignaturinformationen über ein Netzwerk 15,
welches ebenso einen Teil des Sicherheitsnetzwerkes 14 bilden
kann, an die Auswerteeinrichtung 10 weitergeleitet. In
der Auswerteeinrichtung 10 werden die Objektsignaturinformationen in
Objektsignaturen 16, beispielsweise in Form Datensätzen,
zusammengefasst, wobei jeder Datensatz einem Überwachungsobjekt 4 individualisiert
zugeordnet ist. Optional werden die Datensätze durch weitere
Informationen einer anderen Datenbank ergänzt. Bei alternativen
Ausführungsformen werden die Messsignale der Signatursensoren 9 an die
Auswerteeinrichtung 10 übermittelt und erst dort
in Objektsignaturinformationen gewandelt.
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Betritt
das Überwachungsobjekt 4 den Überwachungsbereich 2,
wird es in einem weiteren Schritt von einem beliebigen der Überwachungssensoren 6 registriert.
Die sensorspezifischen Messsignale des Überwachungssensors 6 werden über
das Sicherheitsnetzwerk 14 an die Auswerteeinrichtung 10 weitergeleitet
und in originaler oder nachbearbeiteter Form als Objektinformationen
in einem Vergleichsmodul 17 mit den auf Basis der sensorspezifischen Messsignale
der Signatursensoren 9 erstellten Objektsignatur 16 verglichen.
Bei einer Übereinstimmung oder ausreichender Ähnlichkeit
wird dem Überwachungsobjekt 4 die Identität
des zu dem Datensatz 16 gehörigen Überwachungsobjekt 4 zugeordnet.
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Geht
das Überwachungsobjekt 4 von einem ersten der
Teilbereiche 7 in einen zweiten Teilbereich 7,
so wird die Prozedur mit dem im nächsten Teilbereich 7 angeordneten Überwachungssensor 6 wiederholt.
Die Gesamtheit der Positionen bzw. weiteren Sensordaten eines über
die Objektsignatur 16 zugeordneten Überwachungsobjektes 4 wird
gesammelt und kann dann ausgewertet werden, um das Überwachungsobjekt 4 in
dem Überwachungsbereich 2 zu detektieren, zu identifizieren
bzw. zu verfolgen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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