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Stand der Technik
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Die
Erfindung geht von einer Anordnung nach der Gattung des unabhängigen
Patentanspruchs aus.
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Ein
bekannter Ansatz zur Ableitung von Abwärme von Abwärme
erzeugenden Komponenten besteht in einer aktiven Kühlung,
bei die Abwärme von einer Oberfläche der Komponente
durch einen Luftstrom oder auch mittels eines flüssigen
Kühlmittels über einen Wärmetauscher,
der eine thermische Verbindung zwischen zu kühlender Komponente
und Kühlmittel herstellt, Komponente und Kühlmittel
aber mechanisch voneinander trennt, abzuführen. Das Kühlmittel
nimmt dabei einen Teil der Abwärme von der Oberfläche
der Komponente auf und transportiert diese im Falle der Kühlluft
in die Umgebung oder im Falle des flüssigen Kühlmittels
in einen Kühler, in dem das Kühlmittel selbst
wieder abgekühlt wird.
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Diese
aktive Kühlung erfordert in der Regel einen Lüfter
oder eine Pumpe, um das Kühlmittel an die zu kühlende
Komponente zu leiten und das erwärmte Kühlmittel
von dort wieder abzutransportieren. Weiter erfordert diese Form
der Kühlung sowohl Bauraum zur Leitung des Kühlmittels
an die zu kühlende Komponente als auch ein ausreichendes
Volumen im Bereich der Oberfläche der Komponente, um einen
Wärmeübergang von der Komponente auf das Kühlmittel
zu ermöglichen. Neben der Hardware wie Lüfter
oder Pumpe wird auch Energie zu deren Antrieb benötigt,
wodurch Kosten sowohl für die Hardware an sich als auch
für deren Betrieb entstehen. Darüber hinaus entstehen
Kosten für die konstruktive Ausgestaltung der Kühlmittelführung.
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Daneben
sind auch Ansätze einer passiven Kühlung von Abwärme
erzeugenden Komponenten, beispielsweise aus der Elektronik, aber
auch aus dem Bereich der Kraftfahrzeugtechnik bekannt. In Derwent
Abstract zu
JP 2005
291168 A ist beispielsweise eine Anordnung zur Verbindung
des Minuspols der Fahrzeugbatterie mit der Fahrzeugmasse beschrieben.
Dazu ist eine Metallplatte vorgesehen, die auf den Zylinderkopf einer
Brennkraftmaschine des Fahrzeugs geschraubt und über eine
elektrische Leitung mit dem Minuspol der Fahrzeugbatterie verbunden
wird. Da die Brennkraftmaschine üblicherweise aus Metall
besteht, ist die Batterie somit über die Metallplatte und
die Brennkraftmaschine mit Fahrzeugmasse verbunden. Die Metallplatte
hat dabei den parasitären Effekt, auch vom Zylinderkopf
des Motors Abwärme aufzunehmen und an die Umluft im Motorraum
abzugeben.
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Aufgabe und Vorteile der Erfindung
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Möglichkeit
zur Kühlung von Abwärme erzeugenden, elektrischen
Komponenten in einem Fahrzeug anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird mit einer Anordnung mit den Merkmalen des unabhängigen
Patentanspruchs gelöst.
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Dazu
wird eine Abwärme erzeugende, elektrische Einheit eines
Fahrzeugs, also beispielsweise ein elektronisches Steuergerät
für Motor oder Getriebe oder dergleichen, ein Audioverstärker
einer Audioanlage, ein Rechner eines Navigationssystems, eines Fahrerinformationssystems
oder dergleichen oder einer anderen elektrischen Komponente mit
einem Wärmekoppler in Form eines wärmeleitenden
Kabels oder Leiterbandes verbunden, welcher Wärmekoppler
wiederum unmittelbar mit einer Wärmesenke verbunden wird,
wobei die Wärmesenke durch eine Baugruppe des Fahrzeugs
gebildet wird.
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Vorteilhaft
wird die Wärmesenke durch eine wärmeleitfähige
Baugruppe des Fahrzeugs gebildet, so dass die eingeleitete Abwärme
abgeführt werden kann. Vorteilhaft kann die Wärmesenke
insbesondere ein Karosseriebauteil oder die Fahrzeugkarosserie oder
ein Chassisbauteil oder das Fahrzeugchassis sein. Diese Bauteile
liegen üblicherweise an der äußeren Oberfläche
des Fahrzeugs oder haben Kontakt zur äußeren Oberfläche
des Fahrzeugs, die von Fahrtwind umströmt und damit gekühlt
wird. Selbst bei Stillstand des Fahrzeugs ist durch die große
Oberfläche dieser Fahrzeugteile ein hohes Maß an
Wärmeabgabe an die Umgebung durch Strahlung und/oder Konvektion
gegeben. Weiterhin weisen diese Bauteile in Summe, also das Chassis oder
die Karosserie, üblicherweise eine, zumindest in Relation
zu der zu kühlenden Baugruppe des Fahrzeugs, hohe Wärmekapazität
auf.
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Zeichnungen
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Figur dargestellt und werden nachfolgend
näher erläutert. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen
dabei gleiche oder gleichwirkende Elemente.
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1 zeigt
eine Prinzipdarstellung der erfindungsgemäßen
Anordnung
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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1 zeigt
eine Prinzipdarstellung der erfindungsgemäßen
Anordnung.
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Darin
bezeichnet die Bezugsziffer 1 eine elektrische Einheit
eines Fahrzeugs, beispielsweise ein Motor- oder Getriebesteuergerät
oder ein Autoradio, Navigations- oder Fahrerinformationssystem oder
dergleichen. In der Figur ist lediglich das äußere
Gehäuse 1 der elektrischen Einheit dargestellt.
In diesem Gehäuse sind elektrische Schaltkreise angeordnet,
beispielsweise Verstärkerschaltungen oder ein Prozessor
oder dergleichen, die während ihres Betriebs Abwärme
erzeugen. Um eine dauerhafte ordnungsgemäße Funktion
dieser Einheit 1 zu gewährleisten, ist es erforderlich,
dass die im Betrieb entstehende Abwärme abgeführt
wird. Insbesondere bei Einbau der Komponente in einen vorgegebenen
Einbauschacht 11, beispielsweise im Falle eines Autoradios
oder Navigationssystems in eine Mittelkonsole oder ein Armaturenbrett
eines Fahrzeugs, ist eine ausreichende Entwärmung der Einheit 1 allein
durch Abstrahlung oder Konvektion infolge des begrenzten Volumens
des Einbauschachts üblicherweise nicht gegeben. Darüber
hinaus sind die Wandungen des Einbauschachts 11 oftmals
aus nicht oder nur schlecht wärmeleitendem Material wie
insbesondere Kunststoffen gefertigt, so dass auch eine Ableitung über
die Wandungen des Einbauschschachts 11 nicht erfolgt.
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Zur
Entwärmung der elektrischen Einheit 1 ist diese
thermisch leitend mit einem Wärmekoppler 2 verbunden.
Dieser Wärmekoppler 2 wird durch ein aus einem
wärmeleitfähigen Material, beispielsweise Kupfer, bestehendes
Kabel oder Leiterband 2 gebildet. Im vorliegenden Fall
ist ein Ende dieses Leiterbandes 2 mit dem metallischen
Gehäuse 1 der elektrischen Einheit 1 verbunden,
beispielsweise verschraubt 22.
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An
seinem der elektrischen Einheit 1 abgewandten Ende ist
der Wärmekoppler 2 unmittelbar mit einer Fahrzeugbaugruppe 3,
insbesondere einem Karosserieblech oder dem Chassis des Fahrzeugs
thermisch leitend verbunden, beispielsweise wiederum verschraubt 24.
Somit wird von der elektrischen Einheit 1 erzeugte Abwärme
entsprechend des Temperaturgradienten von der elektrischen Einheit 1 zur
Fahrzeugbaugruppe 3 über den Wärmekoppler 2 von
der erwärmten elektrischen Einheit 1 weg zur gegenüber
der elektrischen Einheit 1 kühleren Fahrzeugbaugruppe 3 hin
geleitet. Die Fahrzeugbaugruppe 3 steht beispielsweise
im Falle der Fahrzeugkarosserie mit der Umgebungsluft in Kontakt,
so dass eingeleitete Wärme von dort durch Konvektion und/oder
Abstrahlung an die Umgebungsluft abgegeben wird. Dieser Effekt wird
bei Fahrt des Fahrzeugs durch den Fahrtwind zusätzlich
unterstützt.
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Im
vorliegenden Fall ist die elektrische Einheit 1 beispielsweise
in einem Einbauschacht 11 angeordnet. In diesem Fall wird
der Wärmekoppler 2 durch eine Bohrung in einer
Wandung des Einbauschachts 11 hindurch geführt.
Diese Bohrung kann vorteilhaft eine ohnehin zur Verkabelung der
elektrischen Einheit 1 vorgesehene Bohrung sein. Weiterhin
kann der Wärmekoppler 2 gleichzeitig auch als
Masse- oder Minus-Leitung der elektrischen Einheit 1 dienen.
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Der
Wärmekoppler 2 besteht aus wärmeleitfähigem
Material. Kupfer bietet die besten spezifischen Wärmeleiteigenschaften.
Eine Variante aus Aluminium bietet demgegenüber bei schlechteren
Wärmeleiteigenschaften Vorteile im Formleichtbau.
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Massive
Koppelelemente 21 und 23 aus Kupfer sind mit einem
flexiblen hohlzylindrischen Kupferrohrband 25 oder einem
aus feinadrigen Kupferlitzen geflochtetenen Leiterband 25 mechanisch
verbunden, beispielsweise verpresst, oder beispielsweise verlötet
oder verschweißt. Das Kupferband 25 kann beispielsweise die
Dimensionen Breite 10 mm und Dicke 1 mm aufweisen. Es handelt sich
hier um eine Beispielkonfiguration. Eine Variation des Herstellungsmaterials
und der geometrischen Abmessungen können auf die konstruktiven Umgebungsanforderungen
sowie auch die abzuleitende Abwärmemenge angepasst werden.
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Nachfolgend
wird eine Beipielrechnung erläutert.
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Theoretische Annahmen:
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- – Alle Massen (m_Fzg, m_Geh, m_Kop)
sind idealisiert.
- – Der Druck und das Volumen der Elemente werden als
konstant angenommen.
- – Die Volumenänderung aller Elemente wird
vernachlässigt.
- – Adiabate Umgebungselemente (kein Austausch von Wärmeenergie).
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Der
Wärmekoppler (WK) wird vereinfacht als hohlzylindrisches
Kupferrohr betrachtet. Gegebene
Größen
Länge
des WK (I) | =
0,15 m |
Außendurchmesser
des WK (d_a) | =
0,01 m |
Innendurchmesser
des WK (d_i) | =
0,009 m |
Dichte
von Kupfer (ρ_Cu) | =
8,92 g/cm3 |
Spezifische
Wärmekapazität von Kupfer (c_Cu) | =
385 J/(kg·K) |
Spezifische
Wärmeleitfähigkeit von Kupfers (λ_Cu) | =
398 J/(s·m·K) |
Temperatur
des Gehäuses (T_Geh) | =
85°C |
Temperatur
der Fahrzeugmasse (T_Fzg) | =
40°C |
Temperaturdifferenz
(ΔT) | =
45 K |
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Gesuchte Größen
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- Flächeninhalt des WK (A_WK)
- Volumen des WK (V_WK)
- Wärmestrom (Q-Punkt)
- Verlustleistung des Gehäuses (Pv)
- Wärmestrom (Q-Punkt) = Verlustleistung des Gehäuses
(Pv)
- Wärmeleitwiderstand des WK (Rλ_WK)
- Absolute Wärmekapazität (Cth)
- Absoluter Wärmeleitwiderstand (Rth)
- Tau (τ)
- Zeit bis zur Abkühlung (t)
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Berechnung
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Flächeninhalt
des WK (A_WK)
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Wärmeleitwiderstand
des WK (R
λ_WK)
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Absolute
Wärmekapazität (C
th)
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Absoluter
Wärmeleitwiderstand (R
th)
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Tau
(τ): Selbstentwärmungszeitkonstante der Wärmekapazität,
d. h. der zu entwärmenden elektrischen Einheit
1,
analog beispielsweise der aus der Elektrotechnik bekannten Selbstentladungszeitkonstante eines
elektrischen Kondensators.
Zeit
bis zur Abkühlung (t)
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Aus
dieser Beispielrechung ergibt sich: Um die Gehäusetemperatur
(mit dem idealisierten Wärmekoppler) von 85°C
auf 40°C abzukühlen wird eine Zeit von 123,442
Sekunden benötigt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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