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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Nachbehandlung eines Abgasstroms
eines Verbrennungsmotors eines Kraftfahrzeugs mittels einer selektiven katalytischen
Reduktion.
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Es
ist bekannt zur Nachbehandlung eines Abgasstroms, insbesondere zur
Entstickung, so genannte SCR-Katalysatoren (selektive katalytische Reduktion)
einzusetzen. Diese können beispielsweise für Dieselmotoren
oder beliebige andere Motoren mit einer überstöchiometrisch
arbeitenden Motorsteuerung, beispielsweise Motoren mit homogener Kompressionszündung
und/oder Magermotoren mit Fremdzündung eingesetzt werden.
Mittels des SCR-Katalysators können in dem Abgasstrom mitgeführte
Schadstoffe, beispielsweise NO, NO2 in Anwesenheit eines zusätzlich
zugebbaren Reduktionsmittels, beispielsweise NH3, in unschädliche
Komponenten umgesetzt werden. Zum Steuern und/oder Regeln einer
Umsetzungsrate der Schadstoffe kann eine Zugabemenge des Reduktionsmittels
gesteuert werden. Die
DE
10 2007 044 193 A1 betrifft ein Verfahren und Vorrichtung
zum Steuern der Einspritzung eines Reduktionsmittels in einen Abgasstrom.
Aus der
DE 10
2006 041 676 A1 ist ein Verfahren zum Dosieren eines Reagenzmittels
in den Abgasbereich einer Brennkraftmaschine und Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens bekannt. Die
DE 60 2005 001 922 T2 gibt
ein Verfahren zur Regelung der Zugabe eines Reduktionsmittels in
das Abgas einer Brennkraftmaschine an.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine verbesserte Nachbehandlung eines Abgasstroms
eines Verbrennungsmotors eines Kraftfahrzeuges mittels einer selektiven
katalytischen Reduktion zu ermöglichen, insbesondere eine
verbesserte Regelung und/oder Steuerung einer Zugabe eines Reduktionsmittels
in den Abgasstrom.
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Die
Aufgabe ist mit einem Verfahren zur Nachbehandlung eines Abgasstroms
eines Verbrennungsmotors eines Kraftfahrzeuges mittels einer selektiven
katalytischen Reduktion gelöst. Das Verfahren weist ein
Verrechnen einer eine Anwesenheit von Schadstoffen in dem Abgasstrom
kennzeichnenden ersten Teilgröße (cNOx) und einer
eine Anwesenheit eines Reduktionsmittels in dem Abgasstrom kennzeichnenden
zweiten Teil Größe (cNH3) mittels einer Rechenvorschrift
und einem auf eine der Teilgrößen angewendeten
inversen Operator der Rechenvorschrift zum Ermitteln einer die Zusammensetzung des
Abgasstromes kennzeichnenden Leitgröße und ein
Zugeben des Reduktionsmittels in den Abgasstrom in Abhängigkeit
von der Leitgröße auf. Die Rechenvorschrift kann
beispielsweise eine Addition oder eine Multiplikation aufweisen.
Unter einem inversen Operator kann eine Rechenoperation verstanden
werden, die bezüglich der zugehörigen Rechenvorschrift
und angewendet bei identischen Operanden als Ergebnis das neutrale
Element der Rechenvorschrift liefert. Im Falle einer Addition liefern dann
die Rechenvorschrift und der inverse Operator in Form einer Multiplikation
einer der Operanden mit (–1) als Ergebnis das neutrale
Element Null und im Falle einer Multiplikation bei einer Kehrbruchbildung das
neutrale Element 1. Vorteilhaft ist mittels der Verrechnung
im Vergleich zu üblichen Summensignalen die Leitgröße
eindeutig Betriebszuständen des Verbrennungsmotors zuordenbar.
Vorteilhaft können Nachteile einer sich sonst ergebenden
unterbestimmten Regelung vermieden werden.
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Bei
einer Ausführungsform des Verfahrens ist ein Ermitteln
der Leitgröße mittels subtrahieren der zweiten
Teilgröße von der ersten Teilgröße
(cNOx-cNH3) vorgesehen. Vorteilhaft kann die Leitgröße als
Eingangsgröße eines Reglers zur Zugabe des Reduktionsmittels
dienen, wobei vorteilhaft sowohl Ammoniakdurchbrüche als
auch Betriebszustände mit zu hohen NOx-Emissionen erfassbar
sind.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens ist ein Ermitteln
der Leitgröße mittels Dividieren der ersten Teilgröße
durch die zweite Teilgröße (cNOx/cNH3) vorgesehen.
Eine so ermittelte Leitgröße kann ebenfall den
Betriebszuständen des Verbrennungsmotors und damit einhergehenden
Emissionen von Stickoxiden oder Ammoniak eindeutig zugeordnet werden
und als Eingangsgröße des Reglers dienen.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens ist ein Ermitteln
der ersten Teilgröße als Addition einer ersten
Stickoxidgröße (cNO) und einer zweiten Stickoxidgröße
(cNO2) vorgesehen. Die erste Teilgröße kann als
Summensignal der Stickoxidgrößen gebildet werden.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens ist ein Ermitteln
der Leitgröße mittels einer dem Abgasstrom zuordenbaren
NH3/NOx-Verhältnissonde vorgesehen. Vorteilhaft können
basische redoxchemische Eigenschaften von Ammoniak zur Detektion
ausgenutzt werden. Vorteilhaft kann mittels nur einer Sonde ein
Verhältnis zwischen der ersten und zweiten Teilgröße
zum Ermitteln der Leitgröße gebildet werden.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens sind ein
Ermitteln der ersten Teilgröße mittels eines NOx-Sensors
und/oder ein Ermitteln der zweiten Teilgröße mittels
eines NH3-Sensors vorgesehen. Vorteilhaft können für
die Teilgrößen separate Signale ermittelt werden,
die mittels einer Recheneinheit zur Leitgröße
verrechnet werden können.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform des Verfahren ist ein Verrechnen
der ersten und der zweiten Teilgröße mittels eines
mittels eines elektrochemischen Sensors ermittelbaren Summensig nals
(cNO + cNO2 + CNH3) und eines Korrektursignals für die zweite
Teilgröße (cNH3) vorgesehen. Vorteilhaft kann
das Summensignal mittels eines üblichen Sensors zur quantitativen
Erfassung der ersten und zweiten Teilgröße ermittelt
werden. Das Summensignal kann mittels des Korrektursignals entsprechend
korrigiert werden, sodass eine die Betriebszustände des Verbrennungsmotors
eindeutig kennzeichnende Leitgröße ermittelbar
ist.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens ist ein Ermitteln
der zweiten Teilgröße (cNH3) mittels einer katalytischen
exothermen Oxidation von NH3 des im Abgasstrom enthaltenen Reduktionsmittels
an einer katalytisch wirksamen Pt-Oberfläche und Ermitteln
einer Reaktionswärme der exothermen Oxidation vorgesehen.
Vorteilhaft kann zumindest ein kleiner Teil des Abgasstroms an der
katalytisch wirksamen Pt-Oberfläche vorbeigeführt
werden. Vorteilhaft reagiert NH3 in Verbindung mit Sauerstoff und in
Anwesenheit von Platin bereits bei niedrigen Temperaturen, beispielsweise
ab circa 200°C schnell und stark exotherm. Die dabei auftretende
Reaktionswärme kann vorteilhaft ein Maß für
eine Konzentration des in dem Abgasstrom mitgeführten NH3
sein.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens ist ein Berücksichtigen
eines ersten Zeitverhaltens des NOx-Sensors und eines zweiten Zeitverhaltens
des NH3-Sensors und/oder Berücksichtigen des ersten und
zweiten Zeitverhaltens mittels messen der ersten Teilgröße
mittels des NOx-Sensors stromaufwärts des die zweite Teilgröße
messenden NH3-Sensors, oder umgekehrt vorgesehen. Vorteilhaft kann
mittels der Berücksichtigung des Zeitverhaltens der Sensoren
die Verrechnung zur Leitgröße möglichst
wenig zeitverzerrt erfolgen. Eine Kompensation beziehungsweise Berücksichtigung
des unterschiedlichen Zeitverhaltens der Sensoren kann beispielsweise
mittels einer nachgeschalteten Recheneinheit, beispielsweise einer
Motorsteuerung erfolgen. Vorteilhaft kann dies jedoch auch alternativ
oder zusätzlich lediglich mittels einer passenden Positionierung
der Sensoren im Abgasstrom erfolgen. Dazu können diese
in einem gewissen Abstand zueinander in dem Abgasstrom angeordnet
werden, so dass aufgrund der Strömungsgeschwindigkeit,
also dem zwischen den Sensoren zurückgelegten Weg der mitgeführten
Stoffe des Abgasstroms eine Zeitverzögerung beziehungsweise
Laufzeit auftritt. Vorteilhaft kann der Abstand beziehungsweise
die sich daraus ergebende Verzögerungszeit so gewählt
werden, dass die unterschiedlichen Zeitverhalten der Sensoren bestmöglich
kompensiert werden. Der Abstand zwischen den Sensoren kann so gewählt
werden, dass bei einem Arbeitspunkt und/oder einer mittleren Geschwindigkeit
des Abgasstroms eine optimale Kompensation des Zeitverhaltens der
Sensoren möglich ist.
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Die
Aufgabe ist außerdem mit einem Kraftfahrzeug mit einer
Abgasnachbehandlungsvorrichtung mittels einer selektiven katalytischen
Reduktion zum Reinigen eines Abgasstroms eines Verbrennungsmotors
des Kraftfahrzeuges ausgelegt, konstruiert und/oder eingerichtet
zum Durchführen eines vorab beschriebenen Verfahrens gelöst.
Es ergeben sich die vorab beschriebenen Vorteile.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der unter Bezug auf die Zeichnung ein Ausführungsbeispiel
im Einzelnen beschrieben ist. Gleiche, ähnliche und/oder
funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Verbrennungsmotors eines Kraftfahrzeuges
mit einer nachgeschalteten Abgasreinigungsvorrichtung;
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2 eine
weitere schematische Darstellung des in 1 gezeigten
Verbrennungsmotors mit der nachgeschalteten Abgasreinigungsvorrichtung, wobei
im Unterschied zwei beabstandet zueinander angeordnete Sensoren
vorgesehen sind;
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3 eine
einem Abgasstrom zuordenbare Sensorvorrichtung zur Ermittlung einer
zweiten Teilgröße (cNH3) zur Kennzeichnung einer
Anwesenheit eines in dem Abgasstrom mitgeführten Reduktionsmittels;
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4 ein
Schaubild eines Übertragungsverhaltens mit unterschiedlichen
Offsetwerten eines dem Abgasstrom zuordenbaren Sensors zur Ermittlung
eines quantitativen Summensignals;
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5 das
in 4 gezeigte Schaubild, jedoch zusätzlich
mit einem eingezeichneten Signalverlauf einer aus einer ersten Teilgröße
und zweiten Teilgröße ermittelbaren Leitgröße.
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1 zeigt
eine schematische Ansicht eines Teils eines Kraftfahrzeuges 1 mit
einem Verbrennungsmotor 3 und einer diesem nachgeschalteten Abgasanlage 5.
Die Abgasanlage 5 ist zum Reinigen und Führen
eines Abgasstroms 7 des Verbrennungsmotors 3 ausgelegt.
Zum Reinigen des Abgasstroms 7 kann die Abgasanlage 5 weitere,
nicht in 1 dargestellte Komponenten zur
Abgasnachbehandlung aufweisen, beispielsweise Katalysatoren und
Sensoren. Bei dem Verbrennungsmotor 3 kann es sich beispielsweise
um einen Dieselmotor handeln. Es ist jedoch auch möglich,
dass es sich um einen beliebigen anderen überstöchiometrisch
arbeitenden Motor, beispielsweise einen Motor mit einer homogenen
Kompressionszündung und/oder einen Magermotor mit Fremdzündung,
handelt.
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Die
Abgasanlage 5 ist zur Nachbehandlung des Abgasstroms 7 mittels
einer selektiven katalytischen Reduktion ausgelegt und weist dazu
einen SCR-Katalysator 9 auf. Der SCR-Katalysator 9 kann unter
Anwesenheit eines Reduktionsmittels 13, beispielsweise
NH3 in dem Abgasstrom mitgeführte Schadstoffe, beispielsweise
NOx, in unschädliche Komponenten konvertieren. Unter Reduktionsmittel kann
auch eine chemische Vorstufe eines solchen verstanden werden, insbesondere
Harnstoff. Das Reduktionsmittel 13 kann mittels weiterer,
nicht näher dargestellter Komponenten dem Abgasstrom 7 zudosiert
werden, beispielsweise in Form mittels einer wässrigen
Harnstofflösung, die erst in dem Abgasstrom 7 das
NH3 freigibt. Zum Zudosieren des Reduktionsmittels 13,
beispielsweise der dieses freisetzenden wässrigen Harnstofflösung,
kann der Abgasanlage 5 eine Dosiereinrichtung 11 zugeordnet
sein.
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Zur
Ansteuerung der Dosiervorrichtung 11 zum Zudosieren des
Reduktionsmittels 13 in den Abgasstrom 7 ist der
Dosiervorrichtung 11 eine Steuervorrichtung 15 vorgeschaltet.
Mittels der Steuervorrichtung 15 kann eine Dosiermenge 17 zur
Ansteuerung der Dosiervorrichtung 11 ermittelt werden.
Mittels der Steuervorrichtung 15 wird auch eine Gemischbildung 19 des
Verbrennungsmotors 3 gesteuert. Mittels der Gemischbildung 19 und
der Dosiermenge 17 der Steuervorrichtung 15 kann
auf eine Zusammensetzung des Abgasstroms 7 Einfluss genommen
werden. Mittels einer, beispielsweise dem SCR-Katalysator 9 zugeordneten
Messvorrichtung beziehungsweise Sensorvorrichtung, insbesondere einer
NH3/NOx-Verhältnissonde 31, kann eine die Zusammensetzung
des Abgasstromes kennzeichnende Leitgröße 21 ermittelt
werden. Diese Leitgröße 21 kann einem
Regler 23 zugeführt werden, der mittels eines
Vergleichs mit einem vorgebbaren Sollwert 25 und nicht
dargestellten Regelalgorithmen eine Steuergröße 27 zur
Ansteuerung der Steuervorrichtung 15 generieren kann. Der
Regler 23 und die Steuervorrichtung 15 können
in einem Motorsteuergerät 29 des Verbrennungsmotors 3 implementiert sein.
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Zur
Ermittlung der Leitgröße 21 kann die NH3/NOx-Verhältnissonde 31 dienen.
Die Verhältnissonde 31 kann dem SCR-Katalysator 9 zugeordnet sein.
Alternativ ist es jedoch auch möglich, die Verhältnissonde 31 dem
SCR-Katalysator 9 nachzuschalten. Vorteilhaft kann mittels
der Verhältnissonde 31 eine in dem Abgasstrom 7 vorhandene
Konzentration von Ammoniak (cNH3) direkt in das Verhältnis zu
einer in dem Abgasstrom 7 vorhandenen Konzentration von
Stickoxiden (NOx) eingesetzt werden. Vorteilhaft kann basierend
auf der Leitgröße 21 mittels des Reglers 23 eine
Regelung der Zudosierung des Reduktionsmittels 13 zum Erzielen
einer bestmöglichen Entstickung des Abgasstroms realisiert werden.
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Alternativ
und/oder zusätzlich ist es möglich dem Regler 23 weitere
Eingangsgrößen zuzuführen, insbesondere
mittels eines mitrechnenden Modells 33 die Leitgröße 21 zu
ermitteln.
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2 zeigt
eine schematische Darstellung des in 1 gezeigten
Kraftfahrzeuges 1, jedoch mit einer modifizierten Messvorrichtung 35.
Im Folgenden wird lediglich auf die Unterschiede zu 1 eingegangen.
Im Unterschied zur Darstellung gemäß 1 ist
die Messvorrichtung 35 dem SCR-Katalysator 9 nachgeschaltet
und weist einen ersten Sensor 37 und einen dem ersten Sensor 37 nachgeschalteten
zweiten Sensor 39 auf. Der erste Sensor 37 kann beispielsweise
als NOx-Sensor und der zweite Sensor 39 als NH3-Sensor
ausgelegt sein. Die Sensoren 37 und 39 sind in
einem mittels eines Doppelpfeils 41 angedeuteten Abstand
zueinander angeordnet. Aufgrund des Abstandes werden in dem Abgasstrom mitgeführte
Schadstoffkonzentrationen beziehungsweise Konzentrationen des Reduktionsmittels 13 zeitverzögert
von den Sensoren 37, 39 gemessen. Eine mittlere
Geschwindigkeit des Abgasstroms 7 ist mittels eines Pfeils 43 angedeutet.
Im Falle einer zeitlichen Änderung des Abgasstroms 7 beziehungsweise
einer Zusammensetzung des Abgasstroms 7 registriert der
erste Sensor 37 diese Änderung früher als
der zweite Sensor 39. Vorteilhaft kann der mittels des
Doppelpfeils 41 symbolisierte Abstand zwischen den Sensoren 37, 39 so
gewählt werden, dass möglicherweise vorhandene
unterschiedliche Zeitverhalten zwischen den Sensoren 37, 39 ausgeglichen
werden können. Vorliegend kann der zweite Sensor 39 ein
schnelleres Zeitverhalten als der erste Sensor 37 aufweisen.
Dennoch können trotz dieser unterschiedlichen Zeitverhalten,
aufgrund der mittels des Pfeils 43 symbolisierten Laufzeit
des Abgasstroms 7, die Sensoren im Wesentlichen gleich
schnell auf eine Veränderung einer Zusammensetzung des
Abgasstroms 7 reagieren. Vorteilhaft können mittels
einer Recheneinheit 45, die beispielsweise in dem Regler 23 implementiert
sein kann, eine mittels des ersten Sensors 37 ermittelbare
erste Teilgröße 47 (cNOx) mit einer zweiten
Teilgröße 49 des zweiten Sensors 39 (cNH3)
zu der Leitgröße 21 verrechnet werden. Die
erste Teilgröße 47 kennzeichnet eine
Anwesenheit von Schadstoffen, beispielsweise Stickoxiden, des Abgasstroms 7.
Die zweite Teilgröße 49 kennzeichnet
eine Anwesenheit des Reduktionsmittels 13 im Abgasstrom 7,
beispielsweise eine Konzentration von Ammoniak. Die Recheneinheit 45 kann
insbesondere eine Division oder eine Subtraktion der Teilgrößen 47 und 49 durchführen.
Zusätzlich ist es möglich, die Teilgrößen 47, 49 mit
unterschiedlichen Faktoren und/oder Offset-Werten zu verrechnen und/oder
alternativ und/oder zusätzlich das Zeitverhalten der Sensoren 37, 39 rechnerisch
auszugleichen.
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3 zeigt
eine weitere Messvorrichtung 35, die eine Anwesenheit der
zweiten Teilgröße 49 ermitteln kann.
Hierzu kann die Messvorrichtung 35 dem Abgasstrom 7 einen
Teilstrom 51 entnehmen und diesen aufteilen auf einen Leerpfad 53 und
einen katalytischen Pfad 55. Der katalytische Pfad 55 weist
eine katalytisch wirksame Oberfläche 57 auf, an
der der Teilstrom 51 hälftig, oder in einem bekannten
Verhältnis vorbeigeführt wird. Zur Ermittlung
einer Wärmetönung sind sowohl dem Leerpfad 53 als
auch dem katalytischen Pfad 55 Temperaturmessstellen 59 zugeordnet.
Die Temperaturmessstelle 59 des katalytischen Pfades 55 ist
der katalytischen Oberfläche 57 nachgeschaltet.
Vorteilhaft kann mittels der Temperaturmessstelle 59 eine
Diffe renztemperatur gebildet werden, die auf eine Temperaturerhöhung
des katalytischen Pfades 55 hindeutet. Da an der katalytischen
Oberfläche 57, die beispielsweise Platin aufweisen
kann, das Reduktionsmittel Ammoniak unter der Voraussetzung in dem
Abgasstrom 7 enthaltenen Sauerstoffs exotherm oxidiert
werden kann, ist die Temperaturerhöhung ein Maß für
eine Reaktionswärme der Oxidation und damit für
eine Umsetzungsrate und damit für eine Konzentration des
in dem Abgasstrom 7 mitgeführten Reduktionsmittels
Ammoniak. Vorteilhaft kann dadurch die erste Teilgröße 47 ermittelt
werden. Alternativ und/oder zusätzlich ist es denkbar,
der katalytischen Oberfläche 57 eine weitere Temperaturmessstelle
die in 3 gepunktet dargestellt ist, vorzuschalten. Die
Temperaturdifferenz vor und nach der katalytischen Oberfläche 57 kann ebenfalls
ein Maß für eine Umsetzung des Reduktionsmittels 13 sein.
Alternativ und/oder zusätzlich ist es möglich,
den Leerpfad 53 und den katalytischen Pfad 55 sensorisch
und bezüglich einer Wärmekapazität identisch
auszugestalten und jeweils zwei Temperatursensoren vorzusehen.
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4 zeigt
ein Schaubild 61 mit einer X-Achse 63 und einer
Y-Achse 65. Auf der X-Achse 63 ist ein Verhältnis
zwischen der ersten Teilgröße 47 und der
zweiten Teilgröße 49 aufgetragen, beispielsweise zwischen
0 und 1,5. Auf der Y-Achse 65 ist ein Sensorsignal zwischen –20
und +80 aufgetragen. In 4 sind insgesamt drei Kennlinien 67 eines
aus dem Stand der Technik bekannten Sensors zur Ermittlung eines
quantitativen Summensignals der ersten Teilgröße 47 und
der zweiten Teilgröße 49 aufgetragen.
Die drei Kennlinien 67 unterscheiden sich lediglich durch
verschiedene Offset-Werte, die in 4 mittels
Pfeilen 69 angedeutet sind. Es ist zu erkennen, dass die
Kennlinien 67 bei einem Verhältnis von 1 der Teilgrößen 47 und 49 jeweils
minimal werden. Nachteilig ist daran, dass die mittels der Kennlinien 67 gekennzeichneten
Sensorsignale jeweils für zwei ganz unterschiedliche Zusammensetzungen
beziehungsweise Verhältnisse der Teilgrößen 47 und 49 und
damit Betriebszustände des Verbrennungsmotors 3 des
Kraftfahrzeuges 1 gleiche Werte annehmen. Eine Unterscheidung
von beispielsweise einem Zustand des Verbrennungsmotors 3 und
der nachgeschalteten Abgasanlage 5 mit einer sehr hohen
Konzentration an Stickoxiden würde also dasselbe Signal liefern,
wie bei einem Ammoniakdurchbruch durch den SCR-Katalysator 9.
Mithin kann ohne Kenntnis weiterer Parameter keine funktionierende
Regelstrategie auf Basis solcher Sensorsignale gefunden werden.
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Im
Unterschied dazu ist gemäß der 5, die
ebenfalls das Schaubild 61 zusammen mit den Kennlinien 67 zeigt
ein Verlauf 71 der Leitgröße 21 eingezeichnet.
Der Verlauf 71 der Leitgröße 21 kann beispielsweise
direkt mittels der Verhältnissonde 31 oder mittelbar
mittels der Recheneinheit 45 generiert werden.
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Es
ist zu erkennen, dass der Verlauf 71 die Verhältnisse
zwischen der ersten Teilgröße 49 und damit
die Betriebszustände des Verbrennungsmotors 3 und
der Abgasanlage 5 eindeutig kenn zeichnet. Vorteilhaft ist
auf Basis der Leitgröße 21 eine Regelung
der Dosierung des Reduktionsmittels 13 mittels der Dosiervorrichtung 11 möglich.
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Vorteilhaft
kann ein für eine möglichst vollständige
Umsetzung günstiges Verhältnis zwischen NO, NO2
sowie dem Reduktionsmittel 13 (NH3) eingestellt werden.
Hierzu kann die Abgasanlage 5 zusätzlich einen
Oxidationskatalysator aufweisen. Das Reduktionsmittel 13 kann
mittels der Dosiervorrichtung 11 in Form einer wässrigen
Harnstofflösung zudosiert werden. Hierzu können
ein nicht dargestellter Vorratsbehälter und eine Dosierpumpe
vorgesehen sein, die eine Dosierung des Reduktionsmittels 13 oberhalb
des SCR-Katalysators 9 bewirken können. Vorteilhaft
kann die Dosiervorrichtung 11 mittels der Leitgröße 21,
die eine Verrechnung der ersten Teilgröße 47 und
der zweiten Teilgröße 49 darstellt, erfolgen.
Im Vergleich zu üblichen NOx-Sonden, beispielsweise nach
einem amperometrischen Prinzip, tritt keine störende, annähernd
quantitative Querempfindlichkeit auf NH3 auf. Vorteilhaft ermöglicht der
Verlauf 71 der Leitgröße 21 eine
Auflösung von Signalbeiträgen des Reduktionsmittels 13 und
der mittels der ersten Teilgröße gekennzeichneten Schadstoffe.
Das insbesondere mittels des Reglers 23 realisierte Regelsystem
ist bestimmt, wobei keine Motorbetriebzustände des Verbrennungsmotors 3 existieren,
die gleiche Sensorsignale, also eine gleiche Leitgröße 21 bewirken
würden. Vorteilhaft können durch Verbrennungsparameter
veränderte NOx-Emissionen des Verbrennungsmotors 3 und eine
NH3-Dosiermenge voneinander unterschieden werden, sodass mittels
des Reglers 23 beziehungsweise des Motorsteuergeräts 29 eine
Nachregelung beziehungsweise Adaption der NH3-Dosiermenge, der Kraftstoffmenge,
der Luftmenge und/oder weiterer Parameter fehlerfrei möglich
ist.
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Vorteilhaft
können neben unerwünschten NH3-Durchbrüchen
auch Unterdosierungen oder zu hohe Dosierungen der in dem Abgasstrom 7 mitgeführten
NOx-Emissionen erkannt werden.
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Vorteilhaft
kann eine Regelung beziehungsweise Ansteuerung des Verbrennungsmotors 3,
insbesondere ausgelegt als Dieselmotor, und/oder eine Adaption einer
Ammoniakdosierung mittels der Dosiervorrichtung 11 mit
Hilfe der Leitgröße 21 als (cNO2 + cNO) – cNH3
erfolgen. Alternativ und/oder zusätzlich, beispielsweise
durch eine einfache Anpassung des Reglers 23 ist es auch
möglich, mit der gleichen Zielsetzung auch eine äquivalente
Leitgröße als (cNO2 + cNO) dividiert durch cNH3
zu nutzen.
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Die
Ermittlung der Leitgröße 21 kann beispielsweise,
wie in 2 dargestellt, mittels solitären Sensoren,
mittels des ersten Sensors 37 und des zweiten Sensors 39 erfolgen.
Die Sensoren 37 und 39 können, wie in 2 dargestellt,
dem SCR-Katalysator 9 nachgeschaltet sein oder alternativ und/oder
zusätzlich auch innerhalb des SCR-Katalysators 9 vorgesehen
sein.
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Alternativ
ist es denkbar, wie in 1 dargestellt, eine kombinierte
NH3/NOx-Sonde, die Verhältnissonde 31 vorzusehen.
Besonders vorteilhaft kann die Verhältnissonde 31 basische
und/oder redoxchemische Eigenschaften des Reduktionsmittels 13 beziehungsweise
des Ammoniaks zur Detektion nutzen.
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Vorteilhaft
ist im Vergleich zum Stand der Technik dadurch jederzeit eine eindeutige
Zuordnung des Sensor-Signals beziehungsweise des Verlaufs 71 der
Leitgröße 21 mit dem Betriebszustand
des Verbrennungsmotors 3 beziehungsweise der NH3-Dosiermenge
der Dosiervorrichtung 11 möglich und es können
sowohl Stickoxid- als auch Ammoniakdurchbrüche erkannt
und korrigiert werden (Vergleich 5).
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Das
Regelsystem mit dem Regler 23 kann gemäß der
Darstellung in 2 mit separaten NOx- und NH3-Sensoren 37, 39,
die im oder hinter dem SCR-Katalysator 9 positioniert sind,
aufgebaut werden. Vorteilhaft können die Sensoren 37, 39 auch
so ausgewählt und dimensioniert sein, dass der erste Sensor 37 eine
nahezu quantitative Querempfindlichkeit auf Ammoniak aufweist, während
der zweite Sensor 39 nicht oder zumindest nur in einem
minimalen Maß auf Stickoxide anspricht.
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Die
separat erhaltenen Sensor-Signale, beispielsweise die erste Teilgröße 47 und
die zweite Teilgröße 49 können
mittels einer ECU, beispielsweise mit der Recheneinheit 45,
zu der gemeinsamen Leitgröße 21 cNOx-cNH3
beziehungsweise cNOx/cNH3 zur Harnstoffdosierregelung und/oder Motorsteuerung
mittels des Motorsteuergerätes 29 verarbeitet
werden.
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Ein
Einbau der Sensoren 37, 39 im SCR-Katalysator 9 kann
vorteilhaft ein schnelleres Regelbeziehungsweise Adaptionsverhalten
ermöglichen, wobei eine Positionierung der Sensoren 37, 39,
wie in 2 gezeigt, einen grundsätzlich einfacheren
Aufbau ermöglicht. Vorteilhaft kann, wie in 2 gezeigt,
ein unterschiedliches Retentionsverhalten (Speicherverhalten) von
Ammoniak beziehungsweise Stickoxiden im SCR-Katalysator 9 und/oder
ein unterschiedliches zeitliches Ansprechverhalten der Sensoren 37, 39 so
durch die Positionierung der Sensoren 37, 39 kompensiert
werden, dass bei der Zusammenführung der Sensor-Signale
beziehungsweise der Teilgrößen 47, 49 in
der Recheneinheit 45, die Leitgröße 21 cNOx-cNh3
oder cNOx dividiert durch cNH3 möglichst präzise
und ohne zeitliche Verzerrung erhalten wird.
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Wie
in 1 gezeigt, kann das Reglersystem mit dem Regler 23 auch
nur mit einem Sensortyp, der NH3/NOx-Verhältnissonde 31,
aufgebaut werden. Vorteilhaft ist die NH3/NOx-Verhältnissonde 31 selbst
in der Lage, das im Abgas beziehungsweise im Abgasstrom 7 vorliegende
NOx/NH3-Verhältnis zu detektieren. Das Sensorsignal beziehungsweise die
Leitgröße 21 kann bei dieser Ausgestaltung
dann direkt als Eingangsgröße des Reglers 23 und damit zur
Dosierregelung genutzt werden. Vorteilhaft ist eine Positionierung
der NH3/NOx-Verhältnissonde 31 von unterschiedlichen
Zeitverhalten unabhängig und kann daher vorteilhaft bezüglich
Einbaukosten, Regelgeschwindigkeit sowie einer Minimierung einer Belastung
durch Temperaturwechsel und möglicherweise auftretender
Vergiftungen optimiert werden.
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Als
Funktionsprinzip für die NH3/NOx-Verhältnissonde 31 können
die sehr unterschiedlichen Säure/Baseeigenschaften der
Stickoxide und des Ammoniaks bevorzugt genutzt werden. Da Ammoniak
eine starke Brönstedt-Base mit einem pKB-Wert von
4,75 ist und die höheren Stickoxide mäßig
saure Eigenschaften aufweisen, kann unter Voraussetzung einer genügend
schnellen Neutralisationsreaktion an einer absorbierenden Oberfläche
die vorherrschende Spezies über eine pH-Wert-analoge Größe
nachgewiesen werden. Zur Bestimmung einer solchen pH-Wert-analogen
Größe können vorteilhaft temperaturfeste
Protonenleiter, wie zum Beispiel β-Aluminate, Sr-, Ba-Cerate
oder La-Zirkonate verwendet werden. In einem gewissen Maße
auftretende Querempfindlichkeiten auf SO2 und/oder H2O können
bei einer Auslegung des Reglers 23 berücksichtig
werden.
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Alternativ
ist es denkbar, thermisch stabile basische und/oder saure Oxide
und/oder Zeolithe zur selektiven Chemiesorption von NH3 und NO/NO2 einzusetzen.
Zur Detektion kommen Änderungen der Impedanz, die Elektrizitätseigenschaften
und/oder einer Masse des beladenen Materials in Frage.
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Außerdem
ist es denkbar, insbesondere um ein noch selektiveres und empfindlicheres Übertragungsverhalten
der NH3/NOx-Verhältnissonde 31 zu ermöglichen,
Halbleiterfeldeffekt-Transistoren mit einem selektiv empfindlichen
Gate für NO2 und/oder für NH3 vorzusehen.
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Ferner
sind zur Ermittlung der Leitgröße 21 beliebige
andere Sonden, die auf anderen chemischen und/oder physikalischen
Eigenschaften des Ammoniaks beziehungsweise der Stickoxide basieren,
möglich, beispielsweise ein redoxchemisches Verhalten dieser
Spezies.
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Ferner
ist es denkbar, die NH3/NOx-Verhältnissonde 31 so
auszulegen, dass diese als elektrochemischer Sensor nutzbar ist,
der die Teilkonzentrationen von den Stickoxiden und Ammoniak im
Abgas beziehungsweise Abgasstrom 7 quantitativ erfasst, aber
eine zusätzliche Funktion aufweist, die es erlaubt das
Summensignal (cNO + cNO2 + cNH3) bezüglich der vorliegenden
Ammoniakkonzentration (cNH3) zu korrigieren.
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Eine
solche Korrekturfunktion kann unter Nutzung der sehr unterschiedlichen
Säure-Baseeigenschaften von Ammoniak im Vergleich zu Stickoxiden
erfolgen. Wie bereits ausgeführt, ist Ammoniak eine starke
Brönstedt-Base mit einem PKB-Wert
von 4,75 während die hö heren Stickoxide hingegen
mäßig bis stark saure Eigenschaften aufweisen,
wobei mittels eines im Sensor platzierten Festprotonenleiters ein
hoher Ammoniakteil erfasst werden kann.
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Verschiedene
Festkörper mit Perowskit-Struktur weisen im Applikationstemperaturbereich von
Dieselabgasen eine gute Protonenleitfähigkeit auf, zum
Beispiel für die Ladungsträger H3O+ oder NH4+.
Ein Beispiel für besonders vorteilhaft bei Temperaturen
bis 650°C als „Feststoff-pH-Meter” einsetzbares
Material beziehungsweise Materialgruppe sind dotierte Li-Lanthan-Titanate
(zum Beispiel Sr-dotiertes LLT). Eine Auswahl von geeigneten Materialien mit
kubischer oder tetragonaler Perowskit-Struktur ist aber keinesfalls
auf das oben genannte Beispiel beschränkt. Ein Maß des
H+ Ionenstroms beziehungsweise der Impedanz bei bekannter Temperatur
und Spannung korreliert mit einer NH3-Konzetration, also der zweiten
Teilgröße 49, wobei eine auftretende H2O-Querempfindlichkeit
im Regler 23 berücksichtigbar ist.
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Alternativ
ist es denkbar, eine katalytische Oxidation von NH3 an einer Pt-Oberfläche,
beispielsweise der in 3 dargestellten katalytischen
Oberfläche 57 möglich, wobei das Maß des
Stoffumsatzes an einem Katalysator der katalytischen Oberfläche 57 mit
der NH3-Konzentration, also der zweiten Teilgröße 49 korreliert,
wobei auftretende Querempfindlichkeiten auf andere oxidierbare Abgaskomponenten,
wie beispielsweise HCx bei der Auslegung des Reglers 23 berücksichtigbar
sein können.
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Ammoniak
wird schon bei niedrigen Temperaturen, beispielsweise ab 200°C,
an einer Pt-Oberfläche schnell und stark exotherm katalytisch
oxidiert. Eine solche Oxidation von Ammoniak stellt eine unerwünschte
Nebenreaktion beim SCR-Verfahren dar. Vorteilhaft kann der SCR-Katalysator 9 eine
möglichst hohe SCR-Aktivität bei einer möglichst
niedrigen NH3-Oxidationsaktivität aufweisen und kann vorteilhaft
möglichst wenig PGM (PlatinGruppenMetalle) enthalten.
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Bei
der Pt-katalysierten Oxidation von Ammoniak mit O2 treten folgende
Reaktionen auf:
4NH3 + 3O2 → 2N2 + 6H2O (Hauptreaktion
bis ca. 300°C), Reaktionswärme +1266 kJ
2NH3
+ 2O2 → 2 N2O + 3H2O (Hauptreaktion von 300 bis 400°C)
Reaktionswärme 550 kJ
4NH3 + 5O2 → 4NO +
6H2O (Hauptreaktion ab 400 Grad C) Reaktionswärme + 905
kJ.
-
Als
Nebenreaktion kann noch eine Oxidation mit NO berücksichtigt
werden, die wie folgt abläuft:
4NH3 + 6NO → 5N2
+ 6H2O + Reaktionswärme 1.808 kJ
-
Vorteilhaft
können Diemerisierungs- oder Disproportionierungsreaktionen
und/oder weitergehende Oxidationen zu NO2 wegen ihrer im Wesentlichen
geringen Wärmetönung und/oder ihrer Gleichgewichtslage
unberücksichtigt bleiben. Eine Detektion eines NH3-Umsatzes
entsprechend der oben aufgeführten 4 Oxidationsreaktionen
an einer feinteiligen katalytisch hochaktiven Pt-Fläche,
also der katalytischen Oberfläche 57, kann daher
vorteilhaft als Maß zur Ermittlung der zweiten Teilgröße 49 dienen.
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Vorteilhaft
kann eine Messung der Reaktionswärme beziehungsweise Wärmetönung
der Oxidationsreaktion, wie in 3 dargestellt, über
eine vergleichsweise resistive Messung zwischen einem katalytisch
aktiven und einem passivierten Elektronenpad erfolgen, beispielsweise
wie in 3 dargestellt durch einen Vergleich des Leerpfades 53 mit dem
katalytischen Pfad 55.
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- 1
- Kfz
- 3
- Verbrennungsmotor
- 5
- Abgasanlage
- 7
- Abgasstrom
- 9
- SCR-Katalysator
- 11
- Dosiervorrichtung
- 13
- Reduziermittel
- 15
- Steuervorrichtung
- 17
- Dosiermenge
- 19
- Gemischbildung
- 21
- Leitgröße
- 23
- Regler
- 25
- Sollwert
- 27
- Steuergröße
- 29
- Motorsteuergerät
- 31
- NH3/NOx-Verhältnissonde
- 33
- Modell
- 35
- Messvorrichtung
- 37
- 1.
Sensor
- 39
- 2.
Sensor
- 41
- Doppelpfeil
- 43
- Pfeil
- 45
- Recheneinheit
- 47
- 1.
Teilgröße
- 49
- 2.
Teilgröße
- 51
- Teilstrom
- 53
- Leerpfad
- 55
- katalytischer
Pfad
- 57
- katalytische
Oberfläche
- 59
- Temperaturmessstelle
- 61
- Schaubild
- 63
- X-Achse
- 65
- Y-Achse
- 67
- Kennlinien
- 69
- Pfeil
- 71
- Verlauf
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102007044193
A1 [0002]
- - DE 102006041676 A1 [0002]
- - DE 602005001922 T2 [0002]