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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich im Allgemeinen auf die Magnetresonanztomographie (MRT).
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Insbesondere
betrifft die Erfindung die gleichzeitige Akquisition mehrerer Schichten
eines Objektes mit SSFP-Sequenzen, wobei die Modulation des Faltungsraums
nicht durch Änderung eines stationären Zustands
in mindestens einer der abzubildenden Schichten erfolgt.
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Stand der Technik
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Basis
der MRT ist das physikalische Phänomen der magnetischen
Kernresonanz. Beim Einbringen des zu untersuchenden Objekts in ein
starkes konstantes Magnetfeld kommt es zur Ausrichtung der Kernspins
der Atome im Objekt. Die Kernspins können durch das Anlegen
von magnetischen Hochfrequenzpulsen (HF-Pulse) angeregt werden.
In geeigneten Empfangsspulen induzieren angeregte Kernspins das
Messsignal.
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Die
Ortskodierung erfolgt bei der MRT durch das zusätzliche
dynamische Anlegen von Gradientenfeldern in drei in der Regel zueinander
orthogonale, frei wählbare Raumrichtungen x (Frequenzkodierrichtung
oder Leserichtung), y (Phasenkodierrichtung), und z (Schichtselektionsrichtung).
Die zeitliche Koordination von Hochfrequenzanregungen und Gradienten
erfolgt durch die sogenannten Bildgebungssequenzen.
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Im
Falle der 2D-Bildgebung erfolgt die Auswahl der Bildgebungsschicht
durch Anlegen eines Schichtselektionsgradienten Gz in
z-Richtung (senkrecht zur Bildgebungsschicht) während der
Hochfrequenzanregung. Der applizierte HF-Puls besitzt ein wohldefiniertes
Frequenzspektrum, so dass ausschließlich die im Frequenzspektrum
und damit in einer Schicht liegenden Spins angeregt werden. Man spricht
von der schichtselektiven Anregung.
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Ein
zweiter Gradient, der Frequenzkodiergradient (Lesegradient) Gx wird während der Signalakquisition
in x-Richtung angelegt, was zu einer Modulation der Larmorfrequenz
der Spins entlang der x-Richtung führt. Alle Spins mit
gleicher x-Koordinate schwingen mit derselben Frequenz.
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Zwischen
Schichtselektion und Signalakquisition wird den Spins durch Schalten
eines Phasenkodiergradienten Gy in y-Richtung
eine zusätzliche Phase in Abhängigkeit von ihrer
y-Koordinate aufgeprägt.
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Die
Signalakquisition wird sukzessive mit verschiedenen Phasenkodiergradienten
(Phasenkodierschritt) wiederholt, wodurch zeilenweise eine Rohdatenmatrix
im Fourier-Raum (Faltungsraum, k-Raum) aufgefüllt wird,
welche z. B. durch eine Fouriertransformation in das zu akquirierende
Bild überführt werden kann.
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Im
Falle der 3D-Bildgebung erfolgt die Hochfrequenzanregung einer größeren
Schicht innerhalb des Objektes. Die Ortskodierung in Schichtselektionsrichtung
erfolgt durch Schalten eines weiteren Phasenkodiergradienten in
Schichtselektionsrichtung.
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Die
zeilenweise Akquisition der Daten für den Rohdatenraum
ist ein limitierender Faktor in der MRT, da die Aufnahmedauer (Akquisitionszeit)
für ein Bild durch die Anzahl der zu akquirierenden k-Raum-Zeilen
(Anzahl der Phasenkodierschritte) bestimmt ist. Vor allem bei der
Darstellung sich bewegender Objekte sind zur Artefaktvermeidung
kurze Akquisitionszeiten nötig, was üblicherweise
mit Einschränkungen in der Bildqualität verbunden
ist.
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Durch
hardwaretechnische und akquisitionsmethodische Entwicklungen konnte
in den letzen Jahren eine Verkürzung der Akquisitionszeit
und damit oft eine Verbesserung in der Bildqualität erreicht werden.
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Insbesondere
sind dabei die Partially Parallel Akquisition(PPA)-Bildgebungstechniken
zu nennen. Üblicherweise wird bei der PPA-Bildgebung der k-Raum
unterabgetastet, d. h. die Datenakquisition nur für einen
Teil der Phasenkodierschritte durchgeführt, wodurch das
Sichtfeld (FOV) kleiner als das abzubildende Objekt wird. Objektanteile,
die sich außerhalb des FOV befinden, überlagern
im Folgenden das Bild in Form von Einfaltungen (engl.: aliasing). Die
Einfaltungen treten dabei in Phasenkodierrichtung auf. Mit Hilfe
von PPA-Algorithmen (Pruessmann KP et al., SENSE: sensitivity
encoding for fast MRI, Magn. Reson. Med. 42(5): 952–962
(1999); Pruessmann KP et al., Advances in sensitivity
encoding with arbitrary k-space trajectories, Magn. Reson. Med.
46: 638–651 (2001); Sodickson DK et al.,
Simultaneous acquisition of spatial harmonics (SMASH): Fast imaging
with radiofrequency coil arrays, Magn. Reson. Med. 38: 591–603
(1997); Griswold MA, Generalized autocalibrating
partially parallel acquisitions (GRAPPA), Magn. Reson. Med. 47: 1202–1210
(2002); Griswold MA, Partially Parallel Imaging
with localized sensitivities (PILS), Magn. Reson. Med. 44: 602–609
(2000); Kyriakos WE et al., Sensitivity profiles
from an array of coils for encoding and reconstruction in parallel
(SPACE RIP), Magn. Reson. Med. 44(2): 301–308 (2000))
kann unter Verwendung von mehreren, gleichzeitig mit den Einzelspulen
eines Spulenarrays akquirierten Datensätzen sowie Spulensensitivitätsinformationen
der Einzelspulen eine vollständige Rekonstruktion des Bildes durchgeführt
werden. Zu beachten ist, dass die Rekonstruktion des Bildes nur
gelingt, sofern am Ort des abzubildenden Objekts ausreichende Unterschiede in
den Sensitivitäten der Einzelspulen bestehen. Die Spulensensitivitätsinformationen
können durch eine Referenzmessung (Pruessmann KP
et al., SENSE: sensitivity encoding for fast MRI, Magn. Reson. Med. 42(5):
952–962 (1999)), durch eine zusätzliche
Akquisition von Autokalibrierungslinien (Jakob PM et al.,
Auto-SMASH, a Self-Calibrating technique for SMASH imaging, MAGMA
7: 42–54 (1998); Heidemann RM et al.,
VD-Auto-SMASH imaging, Magn. Reson. Med. 45: 1066–1074
(2001); Griswold MA, Generalized autocalibrating partially
parallel acquisitions (GRAPPA)) oder durch verschachtelte (interleaved)
Akquisition von Phasenkodierschritten bei der dynamischen Bildgebung
gewonnen werden (Kellman P, Adaptive sensitivity encoding
incorporating temporal filtering (TSENSE), Magn. Reson. Med. 45(5):
846–852 (2001); Breuer FA et al., Dynamic
Autocalibrated Parallel Imaging Using Temporal GRAPPA (TGRAPPA),
Magn. Reson. Med. 53: 981–985 (2005); Köstler
H et al., Auto-SENSE Perfusion Imaging of the Whole Human Heart,
J. Magn Reson. Imaging 18: 702–708 (2003)).
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Basis
für die Multischichtbildgebung ist die simultane Anregung
mehrerer Bildgebungsschichten bzw. Bildgebungsvolumina durch Applikation
eines HF-Pulses mit mehreren Frequenzbändern (Multiband)
bei gleichzeitigem Schalten des Schichtselektionsgradienten.
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Ohne
zusätzliche Magnetisierungsmodulation werden die gleichzeitig
angeregten Schichten gleichermaßen ortskodiert und im Bild
entsprechend aufeinander abgebildet. Eine Rekonstruktion der Bilder
der einzelnen Schichten kann mit PPA-Algorithmen durchgeführt
werden, ist aber aufgrund der insbesondere bei eng benachbarten
Schichten ähnlichen Spulensensitivitäten nicht
artefaktfrei durchführbar.
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Durch
eine gezielte Modulation der Spinmagnetisierung ist es möglich,
die Abbildung eines Objekts im FOV in Phasenkodierrichtung zu verschieben – bei
3D-Bildgebungstechniken entsprechend in beide Phasenkodierrichtungen.
Im Allgemeinen kann eine Modulation der Spinmagnetisierung durch
eine Amplituden- oder Phasenmodulation der bei der Spinanregung
applizierten HF-Pulse oder über eine Modulation eines oder
mehrer bei der Ortskodierung angewendeten Gradienten erfolgen.
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Genutzt
wird dieser Sachverhalt unter anderem beim sogenannten „Phase-Offset
Multiplanar (POMP) Volume Imaging”-Verfahren. Durch eine
Modulation der Phase der applizierten Multiband-HF-Pulse werden
die Abbildungen der simultan angeregten Bildgebungsschichten im
FOV in Phasenkodierrichtung gegeneinander verschoben. FOV und Anzahl
der Phasenkodierschritte werden dabei so groß gewählt,
dass die einzelnen Schichten nebeneinander abgebildet werden und
sich gegenseitig nicht überlappen (Glover GH, Phase-Offset
Multiplanar (POMP) Volume Imaging: A New Technique, J. Magn. Reson.
Imaging 1: 457–461 (1991)).
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Das
in den letzten Jahren entwickelte CAIPIRINHA-Verfahren nutzt gezielte
Modulationen der Spinmagnetisierung in Kombination mit PPA-Techniken
zur Beschleunigung von Bildgebungsexperimenten. Die mittels Modulationen
der Spinmagnetisierung gegeneinander verschobenen Abbildungen des Objektes
werden in einem reduzierten FOV abgebildet und anschließend
mit PPA-Techniken unter Verwendung von Spulensensitivitätsinformationen
rekonstruiert. Die zu einer erfolgreichen Rekonstruktion erforderlichen
Unterschiede in den Spulensensitivitätsinformationen werden
durch die gegenseitige die Verschiebung der Abbildungen im FOV erreicht
(Jakob PM, Datenakquisitionsverfahren zur beschleunigten Magnet-Resonanz-Bildgebung
im Rahmen der parallelen Akquisition von MRT-Daten,
DE 103 18 682 A1 2004.11.18;
Breuer
FA et al., Controlled Aliasing in Parallel Imaging Results in Higher
Acceleration (CAIPIRINHA) for Multi-Slice Imaging, Magn. Reson.
Med. 53: 684–691 (2005);
Breuer FA et
al., Controlled Aliasing in Volumetric Parallel Imaging (2D CAIPIRINHA),
Magn. Reson. Med. 55: 549–556 (2006);
Bretschneider
C et al., CAIPIRINHA-TrueFISP for accelerated multi-slice parallel
imaging, ESMRMB 21st annual meeting: #272 (2004)).
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In
der Magnetresonanzbildgebung wird eine Vielzahl unterschiedlicher
Bildgebungssequenzen verwendet. Prinzipiell unterscheidet man zwischen Gradientenecho
(GE), Spinecho (SE), RARE (engl.: Rapid Acquisition with und Steady-State)
und SSFP(engl.: Steady State Free Precision)-Techniken. Während
bei GE- und SE-Sequenzen die angeregte Spinmagnetisierung nach einer
Hochfrequenzanregung nur einmal zur Signalakquisition verwendet
und anschließend zerstört wird, verwenden RARE-
sowie SSFP-Sequenzen eine einmalig angeregte Spinmagnetisierung
mehrfach zur Signalakquisition.
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Bei
SSFP-Sequenzen, wie zum Beispiel TrueFISP (engl. True Fast Imaging
with Steady State Precission) (Oppelt A et al., FISP – a
new fast MRI sequence, Electromedica 54: 15–18 (1986))
wird die angeregte Spinmagnetisierung durch das Schalten von Gradienten
sowie durch Applikation weiterer Hochfrequenzimpulse in einem stationären
Zustand (engl.: Steady-State) gehalten. Dabei ist die Anwendung
von dedizierten Phasenzyklen bei den Hochfrequenzanregungen erforderlich,
was einer gezielten Modulation der Spinmagnetisierung während
der Akquisition des Faltungsraumes entspricht.
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Das
Verfahren zur mit POMP oder CAIPIRINHA durchgeführten simultanen
Multischichtbildgebung kann generell mit allen verfügbaren
Sequenztechniken kombiniert werden. Allerdings führt die
Implementierung eines POMP/CAIPIRINHA HF-Puls-Phasenzyklus (Modulation
der Spinmagnetisierung durch HF-Phasenmodulation) bei SSFP-Sequenzen
zu einer Verletzung des stationären Zustands und macht
eine Segmentierung der Bildakquisition erforderlich (Bretschneider
C et al., CAIPIRINHA-TrueFISP for accelerated multi-slice parallel
imaging, ESMRMB 21st annual meeting: #272 (2004)). Dabei
muss zwischen der Akquisition zweier Segmente der stationäre
Zustand der Spinmagnetisierung in mindestens einer der abzubildenden
Schichten in einen anderen stationären, zum ursprünglichen Zustand
phasenverschobenen Zustand überführt werden, was üblicherweise
durch kurzzeitiges Überführen der Spinmagnetisierung
in ihren unangeregten Ausgangszustand (z-Filter) geschieht.
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Problematisch
ist dabei, dass der Übergang von einem stationären
Zustand in einen anderen nur relativ langsam oder nur unter bestimmten
Voraussetzungen (onresonant) durchgeführt werden kann.
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Akquisitionstechniken,
bei welchen die Aufrechterhaltung eines stationären Zustandes
nötig ist, bzw. eine Segmentierung der Akquisition nicht
durchgeführt werden kann, können deshalb nicht
mit der mit POMP oder CAIPIRINHA durchgeführten simultanen
Multischichtbildgebung in ihrer bisher dargestellten Form kombiniert
werden.
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Dies
betrifft unter anderem:
- – Sequenzen
mit Magnetisierungspräparation, wie beispielsweise Saturation
Recovery(SR)- oder Inversion Recovery(IR)-Sequenzen, bei welchen
eine segmentierte Akquisition zu Oszillationen und Unstetigkeiten
im k-Raum und damit zu Artefakten im Bild führt.
- – anderen Sequenzen mit nicht konstanter Magnetisierung
(Einzelschuss RARE-Sequenzen), die keine segmentierte Datenaufnahme
erlauben ohne damit zu Artefakte im Bild zu erzeugen.
- – Echtzeit(engl.: Real Time)-Akquisitionstechniken,
bei denen ein Wechsel des stationären Zustandes während
der Bildakquisition bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung des Echtzeitcharakters der
Datenakquisition nicht möglich ist.
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Ein
Verfahren, das die mit POMP oder CAIPIRINHA durchgeführte
simultane Multischichtbildgebung mit SSFP-Sequenzen derart durchführt,
dass der stationäre Zustand während der vollständigen Akquisition
eines Bildes aufrechterhalten werden kann, ist derzeit nicht bekannt.
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Ein
derartiges Verfahren wäre beispielsweise in der quantitativen
Herzperfusionsbildgebung, bei der bedingt durch das hohe intrinsische
SNR und den für die Herzbildgebung günstigen Kontrast
hauptsächlich SSFP-Sequenzen mit Magnetisierungspräparation
eingesetzt werden, wünschenswert, da dort die Anzahl der
nach Kontrastmittelgabe während eines Herzzyklus akquirierbaren
Schichten durch den Herzzyklus stark limitiert ist und eine vollständige
Abdeckung des Herzens, also eine vollständige Untersuchung
aller Bereiche des Herzmuskels mit heutigen Verfahren nicht möglich
ist.
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Aufgabenstellung
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Die
sich aus dem Stand der Technik ergebende Aufgabe, zur Verbesserung
der mit POMP/CAIPIRINHA durchgeführten simultanen Multischichtbildgebung,
besteht deshalb in der Entwicklung eines Verfahrens und einer Vorrichtung
zur simultanen Multischichtbildgebung mit SSFP-Sequenzen, wobei
die Modulation der Spinmagnetisierung im Faltungsraum nicht durch Ändern
eines stationären Zustands in mindestens einer Schicht
erfolgt.
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Zur
Lösung der Aufgabe wurden Verfahrensschritte entwickelt,
die in jeder einzelnen abzubildenden Schicht eine zusätzliche
Modulation der Spinmagnetisierung unabhängig voneinander
ermöglichen. Das Verfahren umfasste die folgenden Schritte:
- – Entwicklung und Einsatz von Multiband-HF-Pulsen,
zur simultanen Hochfrequenzanregung aller darzustellenden Schichten,
wobei die Anregung jeder einzelnen Schicht mit einer individuellen,
frei wählbaren Phase erfolgt.
- – Ersetzen der ursprünglich sequenzarchitektonisch
vorgegebenen Modulation der Spinmagnetisierung durch eine für
jede angeregte Schicht individuell entwickelte Modulation der Spinmagnetisierung
mittels Implementierung von Multiband-HF-Pulsen, welche die Anregung
jeder einzelnen Schicht mit einer individuellen Phase ermöglichen.
- – Gegebenenfalls Modifikation der Spulensensitivitätsinformationen
entsprechend der Modulation der Spinmagnetisierung zur Gewährleistung
einer Bildrekonstruktion mit PPA-Verfahren.
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Der
Kerngedanke der Erfindung besteht in der Verwendung einer modifizierten
Modulation der Spinmagnetisierung durch eine gezielte Modulation der
Phasen der applizierten HF-Pulse, die einerseits den stationären
Zustand der Spinmagnetisierung während der Akquisition
des k-Raumes, und damit die architektonische Grundstruktur der Sequenz
dahingehend erhält, dass Signal und Kontrastverhalten der
Sequenz den Vorgaben entsprechen, und andererseits die Spinmagnetisierung
derart moduliert, dass die Abbildungen der simultan angeregten Schichten
im FOV in Phasenkodierrichtung gegeneinander verschoben dargestellt
werden.
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Die
Multiband-HF-Pulse bzw. die Phase Hochfrequenzanregungen werden
so eingesetzt, dass sich in jeder der simultan angeregten Schichten, eine
für jede Schicht spezifische Phase der Hochfrequenzanregung
ergibt, und gleichzeitig die Bedingung für die Aufrechterhaltung
eines stationären Zustandes in jeder der angeregten Schichten
gewährleistet ist. In jeder der einzelnen Schichten entsteht ein
individueller Phasenzyklus, welcher in jeder der Schichten eine
den Phasenzyklen entsprechende individuelle Modulation der Spinmagnetisierung
bedingt. Bei der Anwendung von linearen Phasenzyklen werden die
einzelnen Schichten im FOV in Phasenkodierrichtung gegeneinander
verschoben abgebildet.
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Im
Anschluss an das Bildgebungsexperiment können die sich
im Bild eventuell überlappenden Abbildungen der einzelnen
Schichten unter Verwendung von PPA-Methoden und entsprechenden Spulensensitivitätsinformationen
rekonstruiert werden.
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Die
Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind
darin zu sehen, dass durch die in jeder der abzubildenden Schichten
individuell durchgeführte Modulation der Spinmagnetisierung
die mit POMP/CAIPIRINHA durchgeführte simultane Multischichtbildgebung,
bei gleichzeitiger Erhaltung eines sequenztechnisch vorgesehenen
stationären Zustands während des gesamten Bildexperimentes, durchgeführt
werden kann, wodurch die Vorteile von POMP bzw. CAIPIRINHA für
neue Anwendungen zugänglich werden. Die Vorteile der CAIPIRINHA-Technik
sind insbesondere in der Möglichkeit zu sehen, mehrere
Schichten gleichzeitig, ohne Verlängerung der Akquisitionszeit
akquirieren zu können, wobei der Verlust an SNR unterdrückt
oder gering gehalten werden kann.
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Die
Erfinder haben erkannt, dass für die simultane Multischichtbildgebung
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren die Anzahl
der benötigten individuellen Phasenzyklen gleich der Anzahl
der abzubildenden Schichten ist, wobei einer der Phasenzyklen dem
ursprünglich in der Bildgebungssequenz integrierten Phasenzyklus
entsprechen kann.
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Die
Phasenzyklen können beliebig gewählt werden, sofern
sie für die Bildgebungssequenz die Bedingung des stationären
Zustandes erfüllen.
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Die
Erfinder haben weiterhin erkannt, dass das erfindungsgemäße
Verfahren auf jede Bildgebungssequenz, die die Aufrechterhaltung
eines stationären Zustands erfordert angewendet werden
kann.
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Darüber
hinaus haben die Erfinder erkannt, dass das erfindungsgemäße
Verfahren sowohl bei der simultanen Anregung von mehreren 3D-Bildgebungsblöcken,
als auch mehreren 2D-Bildgebungsschichten angewendet werden kann.
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Für
den Fall, dass die Bildrekonstruktion mit PPA-Techniken durchgeführt
wird, ist die zusätzliche Akquisition von Spulensensitivitätsinformationen
nötig. Bei der Akquisition der Spulensensitivitätsinformationen
muss die Spinmagnetisierung entsprechend der durch das erfindungsgemäße
Verfahren eingeführten zusätzlichen Modulation
der Spinmagnetisierung zusätzlich moduliert werden. Dabei
ist es unerheblich, ob die Spulensensitivitätsinformationen in
Form einer Autokalibrierung, einer zusätzlichen Akquisition
oder im Verlauf einer dynamischen Akquisition gewonnen werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren lässt sich experimentell
an einem Gerät umsetzen, das die zusätzliche Modulation
von Spinmagnetisierung durch eine gezielte Modifikation und Modulation
von Hochfrequenzanregungspulsen erlaubt. Zudem erlaubt das Gerät
eine Modifikation der Spulensensitivitätsinformationen
entsprechend obiger Darstellung.
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Abschließend
wird das Verfahren anhand von Beispielen näher erläutert:
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Beispiele
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Anwendungsbeispiel 1
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1 zeigt
das Schema einer SSFP-Bildgebungssequenz vom Typ TrueFISP (engl.:
True Fast Imaging with Steady State Precision) gezeigt. Nach dem
Stand der Technik ist die dargestellte Sequenz für Einschichtexperimente
anwendbar.
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In
der ersten Zeile des Sequenzschemas sind die Hochfrequenzanregungspulse α mit
ihrer jeweiligen Pulsphase gezeigt. In den weiteren Zeilen sind
Schichtselektions-, Phasenkodier- und Frequenzkodiergradient dargestellt.
Die Signalakquisition erfolgt in dem mit ADC gekennzeichneten Intervall.
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Zur
Aufrechterhaltung des stationären Zustandes alterniert
die Phase φ der Hochfrequenzanregung zwischen 0° und
180°, was einem Phaseninkrement von 180° zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Hochfrequenzanregungen entspricht. Das
in der Grafik eingezeichnete TR (Repetitionszeit) gibt den zeitlichen
Abstand zweier aufeinanderfolgender Hochfrequenzanregungen an.
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2 zeigt
schematisch ein dem Stand der Technik entsprechendes CAIPIRINHA 3-Schicht-2D-Bildgebungsexperiment
mit einer TrueFISP-Sequenz. Die Akquisition des k-Raumes erfolgt segmentiert,
um in jeder angeregten Schicht das durch die Basissequenz vorgegebene
Phaseninkrement von 180° zwischen zwei aufeinanderfolgenden Hochfrequenzanregungen
zu erhalten. Durch die Segmentierung muss das Bildgebungsexperiment
in mehrere Teile aufgeteilt werden. Zur Vereinfachung der Darstellung
ist lediglich noch die erste Zeile des Sequenzschemas gezeigt. Die
während jedes TRs applizierten Gradientenmomente entsprechen
den in 1 dargestellten Gradientenmomenten. Die Phasen
(φ1/φ2/φ3) der Hochfrequenzanregungen in den 3 Schichten
sind bei den HF-Pulsen mit angegeben.
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3 zeigt
ein 3-Schicht 2D-Bildgebungsexperiment nach dem Verfahren der Erfindung.
Die modifizierten Multiband-HF-Pulse erzeugen in jeder abzubildenden
Schicht ein individuelles zeitlich konstantes Phaseninkrement zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Hochfrequenzanregungen und garantieren
so eine Aufrechterhaltung des stationären Zustands, infolgedessen
auf eine Segmentierung der Akquisition verzichtet werden kann.
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4 zeigt
schematisch die kontrollierten Einfaltungen, die bei den in 2 und 3 dargestellten
Bildexperimenten entstehen. In 4a sind die
Einzelbilder einer konventionellen sequentiellen Einzelschichtbildgebung
der drei abzubildenden Schichten gezeigt. Jedes Einzelbild zeigt
die Abbildung einer der drei abzubildenden Schichten. Die Ergebnisse
der in 2 und 3 dargestellten Multischicht-Techniken
sind in 4b bzw. 4c dargestellt. Durch
die simultane Anregung der drei abzubildenden Schichten werden alle
drei Schichten in einem Bild abgebildet. Die bei der Akquisition
des k-Raums in jeder Schicht vorgenommene Modulation der Spinmagnetisierung
führt zu der bereits beschriebenen gegenseitigen Verschiebung
der Abbildungen im FOV. Sowohl bei der nach dem Stand der Technik (Bretschneider
C et al., CAIPIRINHA-TrueFISP for accelerated multi-slice parallel
imaging, ESMRMB 21st annual meeting: #272 (2004)), als
auch der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
durchgeführten Messung, treten dieselben Einfaltungseffekte
auf. Die beim Vergleich von 4b mit 4c auffallende Verschiebung des gesamten
Bildes um 1/6 FOV in Phasenkodierrichtung kann durch eine entsprechende
Modulation der Receiverphase ausgeglichen werden.
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Die
Vorteile der Erfindung sind in 5 zusammengefasst. 5a zeigt den zeitlichen Verlauf einer
segmentierten Akquisition, wie sie nach dem Stand der Technik durchzuführen
ist. Die nötigen Teilexperimente zum Überführen
der Magnetisierung in einen nicht angeregten Zustand sind insbesondere zur
Vermeidung von Artefakten zeitaufwendig, so dass eine Akquisition
dieser Art für Echtzeitexperimente ungeeignet ist. Ein
weiteres Problem der segmentierten Akquisition, wie sie nach dem
Stand der Technik erforderlich ist, ist in 5b dargestellt.
Gezeigt ist der Signalverlauf nach einer Saturation Recovery Magnetisierungspräparation.
Wie nach den meisten Magnetisierungspräparationen ist der Signalverlauf
nicht konstant. Die segmentierte Akquisition bedingt eine Modulation
des Signals im k-Raum in Phasenkodierrichtung, was zu Artefakten
im Bild führt. Beim erfindungsgemäßen
Verfahren ist eine Segmentierung nicht nötig und die einzelnen k-Raum-Zeilen
können linear nacheinander abgetastet werden, wodurch der
Signalverlauf im k-Raum in Phasenkodierrichtung dem in der Abbildung
gezeigten Signalverlauf nach der Magnetisierungspräparation
entspricht. Der Signalverlauf ist somit glatt und erzeugt keine
Artefakte.
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Insgesamt
erweitert das erfindungsgemäße Verfahren die Anwendbarkeit
der mit POMP/CAIPIRINHA durchgeführten simultanen Multischichtbildgebung
auf nicht zur Segmentierung geeignete Sequenzen, die die Spinmagnetisierung
refokussieren bzw. die Aufrechterhaltung eines stationären
Zustandes erfordern. Insbesondere ist damit die mit POMP/CAIPIRINHA
durchgeführte simultane Multischichtbildgebung auch auf
Echtzeit-Sequenzen sowie Sequenzen mit Magnetisierungspräparation
vom SSFP-Typ anwendbar.
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Anwendungsbeispiel 2
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Mittels CAIPIRINHA beschleunigte
simultane Mehrschicht-Echtzeit-Bildbebung mit TrueFISP-Sequenzen
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Einleitung:
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Bei
der mit CAIPIRINHA beschleunigten Multischichtbildgebung wird jede
der abzubildenden Schichten mit einem individuellen RF-Phasenzyklus angeregt,
wodurch die Abbildungen der Schichten im FOV gegeneinander verschoben
werden. Die überlappenden Schichten werden in einem Nachbearbeitungsschritt
mittels paralleler Bildgebungstechniken voneinander getrennt. Die
Magnetisierung wird bei TrueFISP-Sequenzen in einem stationären
Zustand (steady state) gehalten, weshalb sich die Implementierung
der CAIPIRINHA-Technik als schwierig erweist (Bretschneider
C et al., CAIPIRINHA-TrueFISP for accelerated multi-slice parallel
imaging, ESMRMB 21st annual meeting: #272 (2004)). Ziel
dieser Arbeit war es, den SNR-Vorteil von TrueFISP-Sequenzen mit
der mit CAIPIRINHA beschleunigten Multischichtbildgebung, bei gleichzeitiger
Aufrechterhaltung des stationären Zustands in jeder der
angeregten Schichten, zu vereinen.
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Methoden:
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Um
die von CAIPIRINHA geforderten RF-Phasenzyklen bei gleichzeitiger
Erfüllung der steady state-Bedingung der True-FISP-Sequenz
zu erreichen, wurde in jeder der abzubildenden Schichten ein individuelles
lineares Phaseninkrement Δn zwischen
den aufeinanderfolgenden Multischicht-RF-Pulsen implementiert. In
einem Doppelschichtexperiment wurde in der ersten Schicht ein Phaseninkrement Δ1 von +90° (0°, 90°,
180°, 270°, 0°, ... RF-Phasenzyklus),
in der anderen Schicht ein Phaseninkrement Δ2 von –90° (0°,
270°, 180°, 90°, 0°, ... RF-Phasenzyklus)
gewählt, wodurch die beiden Schichten um ½ FOV
gegeneinander verschoben abgebildet wurden.
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An
einem Siemens Symphony 1,5T-Kernspintomographen wurden Phantomexperimente
sowie Experimente zur Echzeitbildgebung am menschlichen Herzen durchgeführt.
Zur Signalakquisition kam ein 8-Kanal Body-Array zum Einsatz. Die
Bildgebung wurde mit „view-sharing” und folgenden
Sequenzparametern durchgeführt: FOV: 320×320mm2; Matrix: 128×64; shared phases:
27; Schichtdicke: 10 mm; Schichtabstand: 30 mm; TR 3.3 ms; TE 1.64
ms; Flipwinkel: 33°; 8.2 Bilder/s. Die Bilder der sich überlappenden
Schichten wurden mit einem angepassten GRAPPA-Algorithmus (R = 3)
rekonstruiert.
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Ergebnisse:
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Mit
einer angepassten Echt-Zeit-TrueFISP-Sequenz konnten zwei Schichten
gleichzeitig akquiriert werden. Anhand der Phantomstudien war erkennbar,
dass der Einsatz von CAIPIRINHA zu keiner signifikanten Rauscherhöhung
im Bild führt. Durch die simultane Akquisition beider Schichten konnte
das SNR im Vergleich zu einer konventionellen sequentiellen Akquisition
um einen Faktor Wurzel (2) erhöht werden. Die angepasste
GRAPPA-Rekonstruktion konnte die überlappenden Schichten
ohne sichtbare Artefakte voneinander trennen (6).
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Schlussfolgerungen:
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Ein
neuer Ansatz zur Kombination der Multischicht-CAIPIRINHA-Technik
mit dem SNR-Vorteil von TrueFISP-Sequenzen wurde vorgestellt. In
bisher veröffentlichten Konzepten wurde die Akquisition zur
Erfüllung der steady-state-Bedingung segmentiert (2). In
dieser Arbeit konnte die Segmentierung durch die Anwendung von dezidierten
Phasenzyklen in jeder der einzelnen Schichten vermieden werden. Echtzeit-Anwendungen
sind somit realisierbar.
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Anwendungsbeispiel 3
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Mit CAIPIRINHA beschleunigte
quantitative Multischicht-Herzperfusionsbildgebung mit TrueFISP
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Einleitung:
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In
der Herzperfusionsbildgebung werden standardmäßig
TrueFISP-Sequenzen mit Saturation Recovery (SR) Magnetisierungspräparation
angewendet. Sie eignen sich insbesondere aufgrund des hohen intrinsischen
SNR sowie des günstige Kontrastverhaltens. Die Anzahl der
nach Kontrastmittelgabe während eines Herzzyklus akquirierbaren Schichten
ist allerdings durch den Herzzyklus stark limitiert, wodurch eine
vollständige Abdeckung des Herzmuskels mit heutigen Verfahren
schwer realisierbar ist.
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Die
mit CAIPIRINHA beschleunigte Multischichtbildgebung ermöglicht
mittels simultaner Akquisition mehrerer Bildgebungsschichten eine
größere Abdeckung des Herzmuskels. Bei ihr wird
jede der simultan abzubildenden Schichten mit einem individuellen
RF-Phasenzyklus angeregt, wodurch die Abbildungen der Schichten
im FOV gegeneinander verschoben werden. Die überlappenden
Schichten werden in einem Nachbearbeitungsschritt mittels paralleler
Bildgebungstechniken voneinander getrennt.
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Da
die Magnetisierung bei TrueFISP-Sequenzen in einem stationären
Zustand (steady state) gehalten wird, gestaltet sich Vereinigung
der CAIPIRINHA-Technik mit der Sequenz als schwierig. Bisher vorgestellte
Ansätze verwenden eine segmentierte Akquisition, die mit
der benötigten Magnetisierungspräparation nicht
vereinbar ist. Ziel dieser Arbeit war es, die mit CAIPIRINHA beschleunigte
Multischichtbildgebung durch Aufrechterhaltung des stationären
Zustands in jeder der angeregten Schichten für die Herzperfusionsbildgebung
mit SR TrueFISP-Sequenzen verfügbar zu machen.
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Methoden:
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Um
die von CAIPIRINHA geforderten RF-Phasenzyklen bei gleichzeitiger
Erfüllung der steady state-Bedingung der True-FISP-Sequenz
zu erreichen, und so eine Segmentierung der Akquisition überflüssig
zu machen, wurde in jeder der abzubildenden Schichten ein individuelles
lineares Phaseninkrement Δn zwischen
den aufeinanderfolgenden Multischicht-RF-Pulsen implementiert. In
einem Doppelschichtexperiment wurde in der ersten Schicht ein Phaseninkrement Δ1 von +90° (0°, 90°, 180°,
270°, 0°, ... RF-Phasenzyklus), in der anderen Schicht
ein Phaseninkrement Δ2 von –90° (0°,
270°, 180°, 90°, 0°, ... RF-Phasenzyklus) gewählt,
wodurch die beiden Schichten um ½ FOV gegeneinander verschoben
abgebildet wurden.
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An
einem Siemens Symphony 1,5T-Kemspintomographen wurden Phantomexperimente
sowie quantitative Perfusionsmessungen am menschlichen Herzen durchgeführt.
Zur Signalakquisition kam ein 8-Kanal Body-Array zum Einsatz.
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Die
quantitativen Perfusionsmessungen wurden mit der Präbolus-Technik
durchgeführt. Die Bildgebung erfolgte im „partial
fourier”-Modus mit den folgenden Sequenzparametern: FOV:
350×262.5 mm2; Matrix: 128×80;
Schichtdicke: 10 mm; Schichtabstand: 36 mm; TR: 3.2 ms; TE: 1.59
ms; TI: 104 ms; Flipwinkel: 50°; 60 akquirierte Phasenkodierschritte/Bild;
Akquisitionszeit/Bild: 205 ms.
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Der
Kontrastmitteldurchfluss wurde mit insgesamt 40 Messungen über
40 Herzzyklen abgetastet, wobei innerhalb jedes Herzzyklus jeweils
3 Doppelschichtexperimente mit jeweils vorangehender SR-Magnetisierungspräparation
durchgeführt wurden.
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Die
Bilder der sich überlappenden Schichten wurden mit einem
angepassten GRAPPA-Algorithmus (R = 3) rekonstruiert.
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Ergebnisse:
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Mit
einer angepassten SR-TrueFISP-Sequenz konnte eine quantitative Herzperfusionsmessung
mit insgesamt 6 Schichten, wobei jeweils zwei Schichten gleichzeitig
akquiriert wurden, durchgeführt werden. Anhand der Phantomstudien
war erkennbar, dass der Einsatz von CAIPIRINHA zu keiner signifikanten
Rauscherhöhung im Bild führt. Durch die simultane
Akquisition von jeweils zwei Schichten konnte die Anzahl der akquirierten
Schichten bei gleichzeitiger Beibehaltung des SNR verdoppelt werden.
Die angepasste GRAPPA-Rekonstruktion konnte die überlappenden
Schichten ohne sichtbare Artefakte voneinander trennen. 7 zeigt
eine Herzperfusionsuntersuchung eines menschlichen Herzens. Dargestellt
sind 6 innerhalb eines Herzzyklus während des Kontrastmitteldurchlaufs
akquirierte Schichten. Schicht 1 und 4, 2 und 5 bzw. 3 und 6 wurden
jeweils simultan akquiriert.
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Schlussfolgerungen:
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Ein
neuer Ansatz zur Kombination der Multischicht-CAIPIRINHA-Technik
mit einer SR-TrueFISP-Sequenz wurde vorgestellt. Die vorgestellte Technik
ermöglicht durch den Einsatz von dezidierten Phasenzyklen
in jeder der angeregten Schichten eine Aufrechterhaltung des steady-state
der TrueFISP-Sequenz, wodurch eine Segmentierung der Akquisition
vermieden werden kann. Damit ist der Einsatz von Magnetisierungspräparationen
möglich und die CAIPIRINHA-Technik zur beschleunigten Multischichtbildgebung
kann in der quantitativen Herzperfusionsbildgebung mit TrueFISP
eingesetzt werden.
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Zeichnungen
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Legende
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1 zeigt
das Schema einer SSFP-Bildgebungssequenz vom Typ TrueFISP (engl.:
True Fast Imaging with Steady State Precision) gezeigt. Nach dem
Stand der Technik ist die dargestellte Sequenz für Einschichtexperimente
anwendbar.
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In
der ersten Zeile des Sequenzschemas sind die Hochfrequenzanregungspulse α mit
ihrer jeweiligen Pulsphase gezeigt. In den weiteren Zeilen sind
Schichtselektions-, Phasenkodier- und Frequenzkodiergradient dargestellt.
Die Signalakquisition erfolgt in dem mit ADC gekennzeichneten Intervall.
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Zur
Aufrechterhaltung des stationären Zustandes alterniert
die Phase φ der Hochfrequenzanregung zwischen 0° und
180°, was einem Phaseninkrement von 180° zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Hochfrequenzanregungen entspricht. Das
in der Grafik eingezeichnete TR (Repetitionszeit) gibt den zeitlichen
Abstand zweier aufeinanderfolgender Hochfrequenzanregungen an.
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2 zeigt
schematisch ein dem Stand der Technik entsprechendes CAIPIRINHA 3-Schicht-2D-Bildgebungsexperiment
mit einer TrueFISP-Sequenz. Die Akquisition des k-Raumes erfolgt segmentiert,
um in jeder angeregten Schicht das durch die Basissequenz vorgegebene
Phaseninkrement von 180° zwischen zwei aufeinanderfolgenden Hochfrequenzanregungen
zu erhalten. Durch die Segmentierung muss das Bildgebungsexperiment
in mehrere Teile aufgeteilt werden. Zur Vereinfachung der Darstellung
ist lediglich noch die erste Zeile des Sequenzschemas gezeigt. Die
während jedes TRs applizierten Gradientenmomente entsprechen
den in 1 dargestellten Gradientenmomenten. Die Phasen
(φ1/φ2/φ3) der Hochfrequenzanregungen in den 3 Schichten
sind bei den HF-Pulsen mit angegeben.
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3 zeigt
ein 3-Schicht 2D-Bildgebungsexperiment nach dem Verfahren der Erfindung.
Die modifizierten Multiband-HF-Pulse erzeugen in jeder abzubildenden
Schicht ein individuelles zeitlich konstantes Phaseninkrement zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Hochfrequenzanregungen und garantieren
so eine Aufrechterhaltung des stationären Zustands, infolgedessen
auf eine Segmentierung der Akquisition verzichtet werden kann.
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4 zeigt
schematisch die kontrollierten Einfaltungen, die bei den in 2 und 3 dargestellten
Bildexperimenten entstehen. In 4a sind die
Einzelbilder einer konventionellen sequentiellen Einzelschichtbildgebung
der drei abzubildenden Schichten gezeigt. Jedes Einzelbild zeigt
die Abbildung einer der drei abzubildenden Schichten. Die Ergebnisse
der in 2 und 3 dargestellten Multischicht-Techniken
sind in 4b bzw. 4c dargestellt. Durch
die simultane Anregung der drei abzubildenden Schichten werden alle
drei Schichten in einem Bild abgebildet. Die bei der Akquisition
des k-Raums in jeder Schicht vorgenommene Modulation der Spinmagnetisierung
führt zu der bereits beschriebenen gegenseitigen Verschiebung
der Abbildungen im FOV. Sowohl bei der nach dem Stand der Technik (Bretschneider
C et al., CAIPIRINHA-TrueFISP for accelerated multi-slice parallel
imaging, ESMRMB 21st annual meeting: #272 (2004)), als
auch der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
durchgeführten Messung, treten dieselben Einfaltungseffekte
auf. Die beim Vergleich von 4b mit 4c auffallende Verschiebung des gesamten
Bildes um 1/6 FOV in Phasenkodierrichtung kann durch eine entsprechende
Modulation der Receiverphase ausgeglichen werden.
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5:
Vorteile der Erfindung. 5a zeigt den
zeitlichen Verlauf einer segmentierten Akquisition, wie sie nach
dem Stand der Technik durchzuführen ist. Die nötigen
Teilexperimente zum Überführen der Magnetisierung
in einen nicht angeregten Zustand sind insbesondere zur Vermeidung
von Artefakten zeitaufwendig, so dass eine Akquisition dieser Art
für Echtzeitexperimente ungeeignet ist. Ein weiteres Problem
der segmentierten Akquisition, wie sie nach dem Stand der Technik
erforderlich ist, ist in 5b dargestellt.
Gezeigt ist der Signalverlauf nach einer Saturation Recovery Magnetisierungspräparation.
Wie nach den meisten Magnetisierungspräparationen ist der
Signalverlauf nicht konstant. Die segmentierte Akquisition bedingt
eine Modulation des Signals im k-Raum in Phasenkodierrichtung, was
zu Artefakten im Bild führt.
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Beim
erfindungsgemäßen Verfahren ist eine Segmentierung
nicht nötig und die einzelnen k-Raum-Zeilen können
linear nacheinander abgetastet werden, wodurch der Signalverlauf
im k-Raum in Phasenkodierrichtung dem in der Abbildung gezeigten
Signalverlauf nach der Magnetisierungspräparation entspricht.
Der Signalverlauf ist somit glatt und erzeugt keine Artefakte.
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6:
Ergebnis eines Echtzeitbildgebunsexperiments am menschlichen Herzen
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren. Das Bild
zeigt sowohl die Einfaltungen vor der Rekonstruktion mit PPA-Techniken
sowie die rekonstruierten Einzelbilder der simultan abgebildeten
Schichten
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7:
Herzperfusionsuntersuchung eines menschlichen Herzens. Dargestellt
sind 6 innerhalb eines Herzzyklus während des Kontrastmitteldurchlaufs
akquirierte Schichten. Schicht 1 und 4, 2 und 5 bzw. 3 und 6 wurden
jeweils simultan akquiriert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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