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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen skalierbaren Versandpuffer
mit integrierter Sortierfunktion, wie er insbesondere in einem Zentrallager
von Einzelhändlern zur Vorbereitung von LKW-Ladungen benutzt
wird, mit denen Filialen gemäß einem Auftrag mit
Waren versorgt werden. Die vorliegende Erfindung betrifft ferner
ein Verfahren zum Vorbereiten einer solchen Warensendung.
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In
herkömmlichen Kommissionieranlagen ist es häufig
so, dass einzelne Kommissionieraufträge über den
Tag verteilt empfangen und abgearbeitet werden. Einige Aufträge
können unmittelbar nach dem Empfang kommissioniert werden.
Andere Aufträge sind vielleicht noch nicht eingetroffen,
werden aber im Laufe des Tages empfangen. Dabei kann es auch vorkommen,
dass ein Auftraggeber, zum Beispiel eine Einzelhandelsfiliale, mehrere
Aufträge mit verschiedenen Inhalten am gleichen Tag schickt.
Hier stellt sich das Problem, dass Waren, die zum Beispiel an ein
und dieselbe Filiale geliefert werden sollen, über einen
gewissen Zeitraum gespeichert werden müssen, um eine Anzahl
von Auslieferfahrten so gering wie möglich zu halten. Grundsätzlich
stellt sich das Problem, Lieferungen aufzustauen und für
einen Ladevorgang vorzubereiten.
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Um
dieses Problem zu lösen, wurden im Stand der Technik so
genannte ”Staubahnen” vorgeschlagen, auf denen
Waren eines einzigen Auftrags bzw. einer einzigen Filiale (eventuell
Summe von mehreren Aufträgen) aufgestaut werden. Solche Staubahnen
sind exemplarisch in dem europäischen Patent
EP 1 542 916 B1 beschrieben.
Diese Staubahnen sind üblicherweise sehr lang, um alle
Waren, die für einen LKW bestimmt sind, hinter- und nebeneineinander
aufstauen zu können. Die
EP 1 542 916 B1 gibt ein Verfahren an, wie
man Lücken zwischen einzelnen Waren eines Auftrags so klein
wie möglich halten kann, um die aufzustauenden Waren möglichst
dicht zu packen. Nichtsdestotrotz wird viel Platz benötigt,
um entsprechend lange Staubahnen in einem Versandbereich der Kommissionieranlage
aufbauen zu können. In der Regel werden mehrere Aufträge
(LKW-Ladungen) parallel gehandhabt, indem mehrere Staubahnen nebeneinander
(in einer horizontalen Ebene) aufgebaut werden.
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Ein
weiteres Problem, das sich beim Vorbereiten verschiedener Waren
ergibt, ist in der Be- bzw. Entladereihenfolge der Waren zu sehen.
Speziell bei Einzelhändlerfilialen wird üblicherweise
eine Entladereihenfolge für die bestellten Waren gewünscht,
da die bestellten Waren aus dem LKW heraus direkt in die Regale
einer Filiale ausgeladen werden. Daher wird von vielen Auftraggebern
eine Entladereihenfolge vorgegeben, die sich in Form einer gespiegelten Beladereihenfolge
niederschlägt. Wenn nun aber verschiedene Artikel eines
Auftrags zu verschiedenen Zeitpunkten innerhalb der Kommissionieranlage gehandhabt
werden, ist das Vorsehen eines so genannten ”Sorters” (d.
h. einer Sortiereinrichtung) zwingend erforderlich, der dem Versandbereich
mit seinen vielen Staubahnen vorgeschaltet ist. Als exemplarischer
Sorter sei hier ein Förderstreckenkreisel genannt, der
zwischen einen Lager- und Kommissio nierbereich und einen Versandbereich
mit mehreren Ziel- bzw. Versandstellen geschaltet ist. Waren können
längere Zeit innerhalb des Kreisels zirkulieren, bis der
Artikel in den Kreisel eingeschleust wird, der gemäß einer
vorbestimmten Be- bzw. Entladereihenfolge als nächstes
in der Staubahn (Versandstelle) benötigt wird. Dies hat
zum einen den Nachteil, dass wiederum eine relativ platzraubende
Einheit (Förderstreckenkreisel als Sorter) eingesetzt wird. Zum
anderen kann es insbesondere bei einer parallelen Abarbeitung von
Aufträgen zu einem erheblichen Rechenaufwand der übergeordneten
Steuerung (Materialflussrechner) kommen, um die Waren der verschiedenen
Aufträge simultan zu verwalten, insbesondere simultan zu
mischen und dann wieder voneinander zu trennen.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein System und
ein Verfahren bereitzustellen, mit denen ein Flächenverbrauch
in Kommissionieranlagen so weit wie möglich reduziert wird, ohne
auf übliche Eigenschaften, wie zum Beispiel Speichern oder
Umsortieren, verzichten zu müssen.
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Diese
Aufgabe wird mit einem skalierbaren Versandpuffer mit integrierter
Sortierfunktion zum Vorbereiten einer aus mehreren verschiedenen
Waren bestehenden Warensendung gelöst, wobei die Waren
in einer geordneten Reihenfolge in ein Transportfahrzeug zu laden
sind und wobei die Waren in einer ungeordneten Reihenfolge an den
Versandpuffer geliefert werden, wobei der Versandpuffer folgendes aufweist:
eine, insbesondere zentrale, Abzugsbahn zum stromabwärts
gerichteten Fördern der Waren an einen Übergabepunkt,
an welchen die Waren gemäß der geordneten Reihenfolge
in Richtung Transportfahrzeug übergeben werden, wobei sich
die Abzugsbahn im Wesentlichen in einer Längsrichtung erstreckt;
eine erste Pufferbahn, die sich im Wesentlichen parallel zu und
angrenzend an die Abzugsbahn erstreckt und die eine erste Anzahl
von Pufferplätzen aufweist; eine Vielzahl von Transfereinrichtungen, wobei
die Transfereinrichtungen derart angeordnet sind, dass jedem Pufferplatz
der ersten Pufferbahn zumindest eine Transfereinrichtung für
eine Überführung von einer oder mehreren Waren
von der ersten Pufferbahn auf die Abzugsbahn zugeordnet ist; und eine
Einschleuseinrichtung, die derart angeordnet ist, dass die Waren,
die der Abzugsbahn in der ungeordneten Reihenfolge zugeführt
werden, in die erste Pufferbahn einschleusbar sind.
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Der
Versandpuffer gemäß der vorliegenden Erfindung
fällt kürzer als herkömmliche Staubahnen aus,
erfüllt jedoch deren Funktionalität vollständig. Neben
der Funktion, Waren zu Puffern bzw. zu speichern, können
Waren auch in eine vorbestimmte Reihenfolge gebracht werden. Die
Waren können sortiert werden, indem sie auf eine oder mehrere
Pufferbahnen ausgelenkt werden, die seitlich zur (gegenüber
einer herkömmlichen Staubahn verkürzten) Abzugsbahn
angeordnet sind.
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Der
Versandpuffer ist beliebig erweiterbar, indem zum Beispiel weitere
Pufferbahnen vorgesehen werden, die seitlich nach außen
relativ zur Abzugsbahn angeordnet werden.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Versandpuffer
des Weiteren auf: eine zweite Pufferbahn, die sich parallel zur
Abzugsbahn erstreckt und die entweder, vorzugsweise längs,
an die Abzugsbahn angrenzt oder die, vorzugsweise längs,
an die erste Pufferbahn angrenzt, wobei die Waren auf der zweiten
Pufferbahn in entgegengesetzter Richtung relativ zur ersten Pufferbahn bewegbar
sind; eine zweite Einschleuseinrichtung, die derart angeordnet ist,
dass Waren von der Abzugsbahn bzw. der ersten Pufferbahn in die
zweite Pufferbahn eingeschleust werden können; und eine Ausschleuseinrichtung,
die angeordnet ist, um die Waren, die sich auf der zweiten Pufferbahn
befinden, auf die Abzugsbahn bzw. die erste Pufferbahn auszuschleusen.
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Durch
das Vorsehen einer zweiten oder von weiteren Pufferbahnen erhöht
sich die Speicherkapazität des Versandpuffers. Auch können
so Warensendungen, die aus einer Vielzahl von verschiedenen Waren
bestehen, leichter sortiert werden, da es mehr Möglichkeiten
gibt, die Waren von der Abzugsbahn, die von ihrer Funktionalität
her einer herkömmlichen Staubahn entspricht, auszulenken,
ohne nachfolgende Waren ebenfalls auslenken zu müssen,
und dann zu einem geeigneten Zeitpunkt wieder in die Abzugsbahn
einzuschleusen.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die zweite Einschleuseinrichtung
an einem stromabwärts gelegenen Ende der Abzugsbahn bzw.
der ersten Pufferbahn angeordnet, und die Ausschleuseinrichtung
ist an einem stromaufwärts gelegenen Ende der zweiten Pufferbahn
angeordnet.
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Auf
diese Weise lässt sich die gesamte Länge der Abzugsbahn
zum Puffern von Waren nutzen. Die ungeordneten Pufferbahnen können
vorzugsweise die gleiche Länge wie die Abzugsbahnen aufweisen,
so dass sich die Speicherkapazität weiter erhöht.
Des Weiteren lässt sich auf diese Weise ein Kreisel erzeugen,
in welchem die Waren beliebig lang zirkulieren können.
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Ferner
ist es von Vorteil, wenn bei jedem Pufferplatz der zumindest ersten
Pufferbahn eine Transfereinrichtung vorgesehen ist.
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Mit
den Transfereinrichtungen können ausgeschleuste Waren wieder
auf die Abzugsbahn eingeschleust werden. Je mehr Transfereinrichtungen vorgesehen
sind, desto größer sind die Möglichkeiten,
flexibel auf die Reihenfolge, in der die Waren auf die Abzugsbahn
bewegt werden, Einfluss zu nehmen. Die Waren, die sich auf dieser
ersten Pufferbahn befinden, können selbst in einer ungeordneten Reihenfolge
vorliegen, da man mithilfe der einzeln ansteuerbaren Transfereinrichtungen
Einfluss auf die Reihenfolge der Rückeinschleusungen in
die Abzugsbahn hat. Die Transfereinrichtungen stellen in diesem
Sinne eine eigenständige Sequenzierstufe dar.
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Außerdem
hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die zweite Pufferbahn
mit ihrer Längsseite parallel an die Abzugsbahn angrenzt
und eine zweite Anzahl von Pufferplätzen aufweist, wobei
jedem Pufferplatz der zweiten Pufferbahn eine Transfereinrichtung
zugeordnet ist.
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Wie
bereits oben erwähnt, erhöht das Vorsehen von
Transfereinrichtungen die Sortierfähigkeit des Versandpuffers
signifikant. Waren, die auf die zweite Pufferbahn ausgeschleust
werden, können in beliebiger Reihenfolge auf die zweite
Pufferbahn ausgeschleust werden. Ein Zirkulieren der Waren zwischen
den verschiedenen Bahnen ist dann nicht erforderlich, da dann jede
Pufferbahn Waren in die Abzugsbahn ausschleusen kann.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform sind weitere Pufferbahnen
mit jeweiligen weiteren Einschleuseinrichtungen und weiteren Ausschleuseinrichtungen
vergesehen.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weisen aneinandergrenzende
Pufferbahnen zumindest eine Bahnwechseleinrichtung auf, die es den
Waren erlauben, räumlich zwischen der Einschleuseinrichtung
und der Ausschleuseinrichtung einer Pufferbahn auf die angrenzende
Pufferbahn zu wechseln.
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Insbesondere
weisen die Bahnen alle annähernd eine gleiche geometrische
Länge auf.
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Weiter
ist es von Vorteil, wenn die Bahnen angetriebene Fördermittel
aufweisen, um die Waren in Längsrichtung zu transportieren.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform werden als Transfereinrichtungen
Schieber, die seitlich zur ersten Pufferbahn angeordnet sind, oder
höhenbewegliche Riemenausschleuser verwendet, wobei ein
Riemenausschleuser quer zur Längsrichtung einer Bahn orientiert
ist und ferner in dafür in der Bahn, die vorzugsweise als
Rollenförderer ausgebildet ist, vorgesehene Ausnehmungen
angeordnet ist.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Pufferbahn Teil (d.
h. ein Regalfach) eines Vertikalumlaufregals, wobei jedes Regalfach des
Umlaufregals ein angetriebenes Fördermittel aufweist, um
Waren, die an das Regalfach abgegeben wurden, stromaufwärts
und/oder stromabwärts innerhalb des Regals fördern
zu können, und wobei jedes Regalfach auf Höhe
der Abzugsbahn angehalten werden kann, um einen Austausch der Waren zwischen
dem Regalfach (im Sinne einer Pufferbahn) und der Abzugsbahn zuzulassen.
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Der
Einsatz von Vertikalumlaufregalen resultiert in einer signifikanten
Erhöhung der Speicherkapazität bei gleichbleibender
Nutzfläche. Durch den Einsatz von Vertikalumlaufregalen
ist es möglich, mehrere verschiedene Warensendungen über
ein und dieselbe Abzugsbahn für einen nachfolgenden Versand
vorzubereiten. Anstatt mehrere parallele Versandpuffer vorzusehen,
die in einer horizontalen Ebene nebeneinander angeordnet sind, ermöglicht der
Einsatz eines vertikal umlaufenden Regals die Ausnutzung der Raumhöhe
bei konstanter Nutzfläche. So ist es z. B. möglich,
dass alle Versandstellen (z. B. Lkw-Laderampen) einer Anlage über
nur eine einzige Abzugsbahn mit Warensendungen in der vorgegebenen
Reihenfolge versorgt werden. Dies ist insbesondere für
solche Anlagen von Vorteil, bei denen die Warensendungen einigermaßen
gleichmäßig über den Tagesablauf verteilt
liegen. Die mitunter sehr hohen Baukosten für große
Versandhallen lassen sich auf diese Weise sehr stark reduzieren.
Auch wird weniger Fläche für den Versandbereich
benötigt.
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Insbesondere
werden mehrere Abzugsbahnen übereinander angeordnet, wobei
jede Abzugsbahn über eine separate Förderstrecke
mit Waren gespeist werden kann.
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Der
Versandpuffer baut bei dieser Ausführung sehr platzsparend.
Die Grundfläche kann sehr klein gehalten werden, wenn der
Versandpuffer mit einer entsprechenden Höhe gebaut wird.
Ein derartiger Versandpuffer ist insbesondere dann von Vorteil, wenn
mehrere Versandstellen in verschiedenen (Gebäude-)Etagen übereinander
angeordnet sind.
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Weiter
ist es von Vorteil, wenn an einem stromaufwärts gelegenen
Ende und/oder an einem stromabwärts gelegenen Ende der
Abzugsbahn ein Vertikallift angeordnet ist, um die auf der Abzugsbahn befindlichen
Waren an übereinander angeordnete Versandstellen abgeben
zu können.
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Diese
Ausführungsform ist insbesondere bei der Verwendung einer
einzigen Abzugsbahn von Vorteil, wenn mehrere übereinander
angeordnete Versandstellen vorgesehen sind. Umgekehrt können aber
auch mehrere übereinander angeordnete Abzugsbahnen so eine
einzige Versandstelle mit Warensendungen versorgen. Während
eine erste Abzugsbahn ihre Warensendung abgegeben hat und gerade
dabei ist, eine weitere Warensendung zusammenzustellen bzw. zu ordnen,
kann zum Beispiel eine darüber- oder darunterliegende Abzugsbahn
ihre Warensendung mithilfe des Vertikallifts in Richtung der Versandstelle
befördern. Auf diese Weise kann erheblich Zeit eingespart
werden, da Warensendungen parallel vorbereitet und abgearbeitet
werden können.
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Gemäß einer
besonderen Ausgestaltung koppelt der Übergabepunkt an eine
Versandförderstrecke, die eine Vielzahl von horizontal
nebeneinander angeordneten Versandstellen mit Waren in der geordneten
Reihenfolge speisen kann.
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Sollten
mehrere Versandstellen vorhanden sein, so können diese
bzw. zumindest einige davon, räumlich relativ weit voneinander
entfernt sein, so dass der Einsatz einer Fördertechnik
zum Versorgen dieser weit entfernt voneinander angeordneten Versandstellen
sinnvoll ist.
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Die
oben erwähnte Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren zum
Vorbereiten einer Warensendung aus Waren gelöst, die ungeordnet
an eine Abzugsbahn geliefert werden, um die Waren in einer geordneten
Reihenfolge zu versenden, wobei das Verfahren die folgenden Schritte
aufweist: Bestimmen einer Charge von Waren, die alle zu einer Warensendung
gehören und die in einer ungeordneten Reihenfolge angeliefert
werden; Unterteilen der Warensendung in eine Anzahl von Segmente
und Zuordnen von jeder Ware zu jeweils einem der Segmente, denen
wiederum jeweils eine Bahn zugewiesen ist, die die Abzugsbahn oder
eine Pufferbahn sein kann; Anliefern der Waren der Charge in der
ungeordneten Reihenfolge; Navigieren von jeder Ware in die jeweils zugeordnete
Bahn und Speichern der Waren in der bzw. den Bahnen; und an einem Übergabepunkt,
insbesondere segmentweises, Abgeben der gespeicherten Waren von
der Abzugsbahn in Richtung von zumindest einer Versand stelle, wobei
das Abgeben ein Transferieren von gespeicherten Waren einer ersten
Pufferbahn an die Abzugsbahn sowie ein Transferieren von Speicherinhalten
weiterer Pufferbahnen an die erste Pufferbahn mit umfasst, sollten
mehrere Pufferbahnen vorgesehen sein.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder
in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es
zeigen:
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1 ein
schematisches Blockdiagramm einer Kommissionieranlage gemäß der
vorliegenden Erfindung;
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2 eine
Draufsicht auf eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Versandpuffers;
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3 eine
zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Versandpuffers;
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4a bis c eine zeitliche Abfolge eines Sortier-
und Abzugvorgangs gemäß der vorliegenden Erfindung;
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5a bis c einen Sortier- und Abzugvorgang bei komplexer
ungeordneter Reihenfolge der Waren;
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6a bis c stark schematisierte Materialflussdiagramme
zu verschiedenen Ausführungsformen des Versandpuffers gemäß der
vorliegenden Erfindung;
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7 eine
perspektivische Ansicht eines schematischen Riemenausschleusers;
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8 eine
perspektivische Ansicht eines stark vereinfachten Versandpuffers
gemäß der vorliegenden Erfindung, bei dem Vertikalumlaufregale
seitlich zur Abzugsbahn eingesetzt werden;
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9 eine
Seitenansicht auf Vertikalumlaufregal der 8; und
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10 ein
Flussdiagramm des Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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In
der nachfolgenden Beschreibung der Figuren werden gleiche Merkmale
mit den gleichen Bezugsziffern bezeichnet. Ähnliche Merkmale
werden mit ähnlichen Bezugsziffern bezeichnet.
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1 zeigt
ein Blockdiagramm einer Kommissionieranlage 10 gemäß der
vorliegenden Erfindung. Die Kommissionieranlage 10 der 1 umfasst
exemplarisch ein Hochregallager 12, ein Behälterlager 14,
ein Tablarlager 16, eine oder mehrere Vereinzelungsstationen 18,
einen oder mehrere Kommissionierplätze 20 sowie
zumindest einen erfindungsgemäßen Versandpuffer 22,
der Transportfahrzeuge mit Warensendungen versorgt, wobei als Transportfahrzeug
hier exemplarisch ein LKW 24 gezeigt ist. Es versteht sich,
dass mittels des Versandpuffers 22 ein oder mehrere Transportfahrzeuge
mit Warensendungen versorgt werden können, obwohl in der 1 nur
ein einziger LKW 24 gezeigt ist. Die verschiedenen Module
der 1 sind über eine mit 26 bezeichnete
Fördertechnik miteinander verbunden. Als Fördertechnik
können zum Beispiel Gurtbänder, Rollenförderer,
Kettenförderer, etc. eingesetzt werden.
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Ferner
versteht es sich, dass die Waren mit oder ohne Ladungshilfsträger
ausgeliefert werden können. Die Waren können in
einem Lagerbereich 12–16 der Anlage 10 in
Ladehilfsmitteln, wie zum Beispiel in Behältern, auf Paletten,
auf Tablaren, etc., gelagert sein. Wenn eine Warensendung ohne Ladungsträger
gewünscht ist, kommt die Vereinzelungsstation 18 zum
Einsatz. Die Vereinzelungsstation 18 trennt die Waren von
ihren Ladungsträgern. Werden die Waren in Behältern
gelagert, so können die Waren der Warensendung an einem
Kommissionierplatz dem Behälter entnommen und in Richtung des
Versandpuffers 22 gefördert werden.
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Bei
der in 1 gezeigten Anlage 10 kann es sich um
eine klassische Kommissionieranlage handeln, wie sie beispielsweise
von Einzelhändlern oder Apotheken als Zentrallager eingesetzt
werden. Mithilfe dieser Zentrallager lassen sich eine Vielzahl von
Filialen mit Waren versorgen. Die Filialen platzieren verschiedene
Aufträge in der Kommissionieranlage 10. Kommissionieraufträge
können aus einer Vielzahl von Auftragszeilen bestehen,
die wiederum aus verschiedenen Waren mit unterschiedlichen Anzahlen
derselben bestehen. Insbesondere im Einzelhandel werden täglich
LKW mit Warensendungen beladen, die in einer vorbestimmten Reihenfolge
in den Laster zu laden sind, damit die Waren beim Ausladen am Ort
der Filiale bereits in der richtigen Reihenfolge in die Filiale
eingefahren werden können. Der Rechen- und Steuerungsaufwand
in der Kommissionieranlage 10 ist also relativ hoch, um
vorab die (umgekehrte) Reihenfolge der Entladung beim Planen der Beladung
des LKW zu berücksichtigen. Die Planung wird umso schwieriger,
je länger nicht definitiv feststeht, welche Waren an welche
Zielstelle zu senden sind. Die vorliegende Erfindung hilft, diese
Schriegkeiten zu verringern und in den Griff zu bekommen.
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Unter
Bezugnahme auf die nächsten nachfolgenden Figuren wird
der Fokus der Betrachtung auf den Versandpuffer 22 bzw.
Abwandlungen davon gerichtet werden.
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In 2 ist
eine erste Ausführungsform eines Versandpuffers 22' gezeigt,
in welchem, hier nicht dargestellte, Waren auf einer Abzugsbahn 30 in einer
Längsrichtung 31, die mithilfe eines Pfeils angedeutet
ist, in der 1 von links nach rechts transportiert
werden. Der Versandpuffer 22' weist des Weiteren zumindest
eine erste Pufferbahn 32 auf. Die erste Pufferbahn 32 grenzt
hier direkt längs an die Abzugsbahn 30 an. Es
versteht sich, dass die erste Pufferbahn 32 auch mit einem
größeren Abstand relativ zur Abzugsbahn 30 angeordnet
sein könnte, indem entsprechende Fördertechnikbrücken
zwischen den Bahnen 30 und 32 angeordnet werden.
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Die
Abzugsbahn 30 weist beispielsweise an ihrem stromaufwärts
gelegenen Ende eine erste Einschleusrichtung 36 auf, um
Waren von der Abzugsbahn 30 in die erste Pufferbahn 32 einschleusen
zu können. Die Einschleuseinrichtung 36 ist in
der 2 mithilfe eines dunklen vertikalen Pfeils angedeutet. Es
versteht sich, dass die Einschleuseinrichtung 36 auch außerhalb,
z. B. vor den Bahnen, angeordnet sein könnte.
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Eine
weitere Einschleuseinrichtung befindet sich am stromabwärts
gelegenen Ende der Abzugsbahn 30 und ist ebenfalls mithilfe
eines dunklen vertikalen Pfeils verdeutlicht. Die Einschleuseinrichtung 36' dient
zum Einschleusen von Waren von der Abzugsbahn 30 in die
zweite Pufferbahn 34. Als Einschleuseinrichtungen 36, 36' können
zum Beispiel Pusher, vertikal heb- und senkbare Riemenausschleuser
(vgl. 7), Rollenfelder, etc. eingesetzt werden. Die
Bahnen 30, 32 und 34 weisen Fördermittel,
wie zum Beispiel Gurtbänder, Motorrollen, Ketten oder Ähnliches
auf, um die Waren in einer vorgegebenen Richtung transportieren
zu können. Die Bahnen können dabei aus einem oder
mehreren Teilen gebildet sein. In der nachfolgenden Beschreibung werden
exemplarisch endlos umlaufende Gurtbänder als Fördermittel
für die Bahnen eingesetzt. Schraffierte Pfeile deuten Material-
bzw. Warenflussrichtungen an. Die Abzugsstrecke 30 befördert
Waren stromabwärts. Gleiches gilt für das Gurtband
der ersten Pufferbahn 32. Die zweite Pufferbahn 34 fördert
Waren in einer entgegengesetzten Richtung, d. h. stromaufwärts.
Die stromaufwärts gerichtete Förderrichtung ist
durch die Anordnung der zweiten Einschleuseinrichtung 36' und
der Ausschleuseinrichtung 40 bedingt. Die Einschleuseinrichtung 36' und
die Ausschleuseinrichtung 40 könnten ihren Platz
problemlos tauschen, so dass die zweite Pufferbahn 34 dann in
einer stromabwärts gerichteten Richtung betrieben würde.
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Ferner
sind der ersten Pufferbahn 32 eine Vielzahl – hier
fünf – von Transfereinrichtungen 38 zugeordnet.
Bei den Transfereinrichtungen 38 kann es sich beispielsweise
um pneumatisch betätigte Schieber handeln, die so relativ
zur ersten Pufferbahn 32 angeordnet sind, dass Waren, die
auf Pufferplätzen 39 stehen, von der ersten Pufferbahn 32 auf die
Abzugsbahn 30 geschoben werden können. Die Pufferplätze 39 sind
in der 2 mithilfe von Strichlinien angedeutet und sind
den stationär Transfereinrichtungen 38 zugeordnet.
Die Transfereinrichtungen 38 der 2 dienen
zum Überführen von einzelnen Waren von der ersten
Pufferbahn 32 auf die Abzugsbahn 30. Es versteht
sich, dass die geometrische Größe der Pufferplätze 39 frei
wählbar ist. Die Pufferplätze 39 könnten
zum Beispiel so groß gewählt werden, dass jeweils
zwei Waren von ein und demselben Schieber 38 auf die Abzugsbahn 30 geschoben
werden könnten. Dies setzt jedoch voraus, dass diese beiden
Waren auf dem dementsprechenden Pufferplatz 39 bereits
in der richtigen Reihenfolge vorliegen. Nähere Ausführungen
zur ”richtigen” (geordneten) und zur ”falschen” (ungeordneten)
Reihenfolge werden insbesondere unter Bezugnahme auf die 4 und 5 noch
gegeben werden.
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Auch
die Transfereinheiten 38 können unterschiedlich
groß dimensioniert sein. Zwei benachbarte Schieber 38 könnten
zum Beispiel durch einen doppelt so großen einzelnen Schieber
ersetzt werden, wobei man dann die Fähigkeit verlieren
würde, einzelne Waren auf die Abzugsbahn 30 schieben
zu können. Somit wäre es dann wiederum erforderlich, dass
die beiden auszuschiebenden Waren in der richtigen Reihenfolge vorliegen.
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In
der 2 ist mit einem durch eine Strichlinie umrandeten
Rechteck eine kleinste Einheit der vorliegenden Erfindung gezeigt.
Ein Versandpuffer gemäß der vorliegenden Erfindung
weist zumindest eine Pufferbahn auf. Es können jedoch beliebig
weitere Pufferbahnen vorgesehen werden. Die in der 2 gezeigte
zweite Pufferbahn 34 grenzt längs an die Abzugsbahn 30 an.
Alternativ könnte die zweite Pufferbahn 34 aber
auch längs an die freie Längsseite der ersten
Pufferbahn 32 angrenzen. In diesem Fall könnten
zum Beispiel höhenverstellbare Kammschieber zum Überführen
der Waren von der ersten Pufferbahn 32 auf die Abzugsbahn 30 eingesetzt werden.
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Bezug
nehmend auf 3 ist eine zweite Ausführungsform
eines Versandpuffers 22'' gemäß der Erfindung
gezeigt. Der Versandpuffer 22'' unterscheidet sich vom
Versandpuffer 22' der 2 dadurch,
dass eine weitere (dritte) Pufferbahn 34' an die zweite
Pufferbahn 34 angrenzt. Des Weiteren ist im Bereich des
stromabwärts gelegenen Endes der zweiten Pufferbahn 34 eine
weitere Einschleuseinrichtung 36'' vorgesehen, um Waren
von der zweiten Pufferbahn 34 in die dritte Pufferbahn 34' ein schleusen
zu können. Analog ist an einem stromaufwärts gelegenen
Ende der dritten Pufferbahn 34' eine Ausschleuseinrichtung 40' vorgesehen,
um Waren von der dritten Pufferbahn 34' auf die zweite
Pufferbahn 34 ausschleusen zu können. Durch die
dritte Pufferbahn 34' erhöht sich die Speicherkapazität
des Versandpuffers 22'' im Vergleich zu der Speicherkapazität
des Versandpuffers 22' der 2, und zwar
um die Pufferplätze der dritten Pufferbahn 34'.
Eine optionale Bahnwechseleinrichtung ist in Form einer Strichlinie
zwischen der zweiten und der dritten Pufferbahn gezeigt. Mit der
Bahnwechseleinrichtung kann die Reihenfolge der Waren in dem Kreisel,
den die zweite und dritte Pufferbahn bilden, geändert werden.
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In
den 4a bis 4c ist
ein Speicher- und Sortiervorgang mit dem Versandpuffer 22' der 1 gezeigt,
wobei zwölf Artikel 42, die chaotisch an die Abzugsbahn 30 geliefert
werden, in eine geordnete Reihenfolge zu bringen sind.
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Die
Abzugsbahn 30 weist die gleiche geometrische Länge
wie die zweite Pufferbahn 34 auf. Die zweite Pufferbahn 34 umfasst
hier exemplarisch sieben Pufferplätze. In der 4a wurden
bereits sechs Waren 42 in die zweite Pufferbahn 34 eingeschleust. Die
Waren 42 sind in den 4a bis 4c von „01” bis „12” durchnummeriert.
In 4a befinden sich die Waren mit den Nummern „9”, „12”, „10”, „08”, „11” und „07” auf
der zweiten Pufferbahn 34. Die Waren mit den Nummern „05”, „06”, „03” und „04” wurden mithilfe
der Einschleuseinrichtung 36 in die erste Pufferbahn 32 eingeschleust.
Die Waren 42 mit den Nummern „01” und „02” wurden
bereits an einem Übergabepunkt 41 (vgl. 2)
in Richtung einer Versandstelle abgegeben, was in der 4a dadurch gekennzeichnet
ist, dass die Waren „01” und „02” rechts
außerhalb der Abzugsbahn 30 dargestellt sind.
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In
den 4a bis 4c besteht
eine Warensendung bzw. eine Charge von Waren 42 aus insgesamt
zwölf Waren 42. Diese zwölf Waren 42 wurden
von einem übergeordneten Steuerungssystem, zum Beispiel
einem Lagerverwaltungsrechner, aus dem Lagerbereich 12 bis 16 (vgl. 1)
geholt und an den Versandpuffer 22' geliefert. Die Anlieferung
ist in einer chaotischen Reihenfolge erfolgt. Die Waren 42 sollen
aber aufsteigend von der Ware „01” zur Ware „12” vom
Versandpuffer 22' abgegeben werden.
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Da
der Versandpuffer 22' über drei Bahnen (eine Abzugsbahn
und zwei Pufferbahnen) verfügt, ist es ratsam, die Warensendung
zumindest in zwei Teile bzw. Segmente aufzuteilen. Im Beispiel der 4a wurde
die Warensendung in zwei Segmente aufgeteilt. Das erste Segment
umfasst die Waren „01” bis „06”.
Das zweite Segment umfasst die Waren „07” bis „12”.
Dem ersten Segment wird die erste Pufferbahn 32 zugewiesen.
Dem zweiten Segment wird die zweite Pufferbahn 34 zugewiesen.
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Wenn
die Waren 42 der Warensendung nun chaotisch an die Abzugsbahn 30 geliefert
werden, so hat die übergeordnete Steuereinrichtung entweder bereits
Kenntnis von der – ungeordneten – Reihenfolge,
mit der die Waren an die Abzugsbahn 30 geliefert werden,
oder es wird eine Erfassungseinrichtung stromaufwärts zur
Abzugsbahn 30 vorgesehen, die die Reihenfolge der angelieferten
Waren 42 bestimmt. Je nach zugeordnetem Segment wird eine Ware 42 dann
entweder in die erste Pufferbahn 32 oder die zweite Pufferbahn 34 geschleust.
Waren 42, die bereits in der richtigen Reihenfolge an die
Abzugsbahn 30 geliefert werden, können, wie die
Waren ”01” und ”02” in 4a,
direkt am Übergabepunkt in Richtung einer Versandstelle
abgegeben werden.
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Bezug
nehmend auf 4b ist der Versandpuffer 22' der 4a zu
einem späteren Zeitpunkt gezeigt. Die Waren ”05”, ”06”, ”03” und ”04” sind
in der richten Reihenfolge mithilfe der Transfereinrichtungen bzw.
Schieber 38 von der ersten Pufferbahn 32 auf die
Abzugsbahn 30 (zurück-)geschoben worden. Dies
ist in der 4b dadurch angedeutet, dass die
Waren ”01” bis ”06” am rechten
Rand der Abzugsbahn 30 übereinander gestapelt
gezeigt sind.
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Um
nun auch die restlichen Waren ”07” bis ”12” in
der richtigen Reihenfolge in Richtung einer Versandstelle abgeben
zu können, werden diese Waren 42 von der zweiten
Pufferbahn 34 über die Ausschleuseinrichtung 40 auf
die Abzugsbahn 30 bewegt. Von dort werden sie mithilfe
der Einschleuseinrichtung 36 in die erste Pufferbahn 32 eingeschleust und
dann durch das Gurtband stromabwärts vor die Schieber 38 bewegt.
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Die
Ware ”07”, die in der 4b auf
dem hintersten Pufferplatz der zweiten Pufferbahn 34 stand, wurde
direkt über die Abzugsbahn 30 abgezogen. Anschließend
werden die Waren ”08” bis ”12” mit
aufsteigender Nummer durch die Schieber 38 von der ersten
Pufferbahn 32 auf die Abzugsbahn 30 ausgeschoben.
Vorn dort werden die Waren 42 dann in Richtung der Versandstelle
befördert, was in der 4c nicht
mehr gezeigt ist.
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Bezug
nehmen auf die 5a bis 5c ist ein ”Worst-Case”-Szenario
skizziert. Der eingesetzte Versandpuffer 22' unterscheidet
sich nicht von dem Versandpuffer 22' der 4a bis 4c.
Die Warensendung umfasst wiederum 12 Artikel ”01 bis ”12”, die
mit aufsteigender Nummer (richtige Reihenfolge) in Richtung einer
nicht dargestellten Versandstelle abzugeben bzw. abzuziehen sind.
Wie in 5a gezeigt, wird als erstes
die Ware ”12” an die Abzugsbahn 30 geliefert,
die gemäß der Reihenfolge bekanntlich erst als
Letztes von der Abzugsbahn 30 in Richtung der Versandstelle
abzugeben ist. Ferner wird im Beispiel der 5a bis 5c davon
ausgegangen, dass die Ware ”01” der Warensendung
als Letztes an die Abzugsbahn 30 geliefert werden wird.
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Dies
bedeutet, dass nahezu alle Waren 42 der Warensendung auf
den Pufferbahnen 32 und 34 gespeichert werden
müssen, bevor sie abgezogen werden können. Dies
ist in 5b gezeigt. Die Ware ”01” wurde
als Letztes an die Abzugsbahn 30 geliefert. In der 5b wurde
die Ware ”01” dann direkt in Richtung der Versandstelle
weitergeleitet.
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Die
Warensendung wurde dabei wieder in zwei Segmente unterteilt, da
zwei Pufferbahnen zur Verfügung stehen. Es hat sich als
vorteilhaft herausgestellt, wenn die Anzahl der Segmente um eins
geringer ist als die Anzahl der insgesamt vorgesehenen Bahnen des
Puffers. In den Beispielen der 4 und 5 sind drei Bahnen vorgesehen, so dass
zwei Segmente gut handhabbar sind. Wie in 5b gezeigt, können
dadurch alle Waren 42 der Warensendung vorerst auf eine
der Pufferbahnen 32 oder 34 bewegt werden. Das
Einschleusen in die Pufferbahnen 32 oder 34 stellt
eine erste Sequenzierungsstufe dar. Die zweite Sequenzierungsstufe
wird durch die Schieber 38 implementiert. Mithilfe der
Schieber 38 können die Waren ”02” bis ”06”,
die auf der ersten Pufferbahn 32 auf jeweils einem Pufferplatz
stehen, in der richtigen Reihenfolge auf die Abzugsbahn 30 geschoben
werden.
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Sobald
die Waren ”02” bis ”06” von
der ersten Pufferbahn 32 an die Abzugsbahn 30 abgegeben wurden
und in Richtung Versand transportiert sind, werden die Waren ”07” bis ”12”,
die auf der zweiten Pufferbahn 34 geparkt sind, auf die
erste Pufferbahn 32 bewegt. Dies ist in 5c gezeigt,
wobei die Ware ”07” ähnlich wie bei der 4c bereits
direkt in Richtung der Versandstelle transportiert wurde. Anschließend
können die Waren ”08” bis ”12” gemäß der
gewünschten Reihenfolge mittels der Schieber 38 auf die
Abzugsbahn 30 geschoben werden, von wo sie in der richtigen
Reihenfolge in Richtung der Versandstelle befördert werden,
wie es wieder durch die schraffierten Pfeile angedeutet ist.
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Bezug
nehmend auf die 6a bis 6b sind
Materialflussdiagramme zu einer weiteren Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen
Versandpuffers 50 (6a und 6b)
bzw. der Versandpuffer 22' (6c) der 4 und 5 gezeigt.
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Der
Versandpuffer 50' der 6a unterscheidet
sich von dem Versandpuffer 22' der 4 und 5 dadurch, dass die Waren direkt in die
Bahnen 30, 32 und 34 geleitet werden.
In den 4 und 5 wurden
die Waren 42 über die Abzugsbahn 30 den Pufferbahnen
zugeführt.
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In
der 6a ist den Bahnen 30, 32 und 34 eine
Fördertechnikweiche 52 vorgeschaltet. Waren werden
generell über eine Fördertechnik 51 zum
Beispiel vom Lagerbereich (vgl. 1) in Richtung
des Versandpuffers 50 transportiert. Die Weiche 52 lenkt die
ungeordneten Waren 42 in die ihnen zugeordnete Bahn 30, 32 oder 34.
Wie zuvor wurden die Waren 42 einer Warensendung in Segmente
unterteilt, die wiederum jeweils einer der Bahnen zugeordnet wurden. Zwischen
der Weiche 52 und den Bahnen 30, 32 und 34 sind
Fördertechnikabschnitte 54-1, 54-2 und 54-3 vorgesehen,
um die Fördertechnik 51 jeweils separat an eine
der Bahnen 30, 32 bzw. 34 zu koppeln.
Am stromabwärts gelegenen Ende der Abzugsbahn 30 schließt
eine weitere Fördertechnik 56 an, über
die die Warensendung in der geordneten Reihenfolge an eine Vielzahl 58 von
Versandstellen VS1, VS2, ..., VSn (n ist beliebig wählbar)
mit Warensendungen in geordneter Reihenfolge versorgt werden können.
Es versteht sich, dass generell beliebig viele Pufferbahnen eingesetzt
werden können.
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In
der 6a sind seitlich, unterhalb der zweiten Pufferbahn 34 weitere,
optionale Transfereinrichtungen 38' durch Strichlinien
angedeutet.
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In 6b ist
der Versandpuffer 50 der 6a in
abgewandelter Form 50' gezeigt. Die Transfereinrichtungen 38, 38' sind
sowohl seitlich zur ersten Pufferbahn 32 als auch seitlich
zur zweiten Pufferbahn 34 angeordnet. Die Pufferbahnen 32 und 34 werden
hier nur stromabwärts betrieben. Die Einschleuseinrichtung 36' sowie
die Ausschleuseinrichtung 40' zwischen der Abzugsbahn 30 und
der zweiten Pufferbahn 34 wurden eingespart. Deshalb fördert
die zweite Pufferbahn 34 der 6b auch
nur noch stromabwärts, im Gegensatz zur zweiten Pufferbahn 34 der 6a,
die in beiden Richtungen betätigt werden kann, wie es durch
einen Doppelpfeil 54 in der 6a dargestellt
ist.
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Mit
den Schiebern 38, 38' können Waren von den
Pufferbahnen 32 und 34 auf die Abzugsbahn 30 geschoben
werden. Die Waren werden dann stromabwärts in Richtung
des Übergabepunkts 41 befördert, von
wo sie auf die Versandstellen VS1, ...., VSn verteilt werden.
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In 6c ist
der Materialfluss beim Arbeitsplatz 22' der 4 und 5 nochmals
gezeigt. Im Vergleich zum Versandpuffer 50' der 6 fehlen die Weiche 52 sowie
die Fördertechnikabschnitte 54. Die Waren werden
direkt an die Abzugsbahn 30 abgegeben. Die Abzugsbahn 30,
die Einschleuseinrichtung 36, die zweite Pufferbahn 34 und
die Ausschleuseinrichtung 40 bilden einen Fördertechnikkreisel 60.
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In 7 ist
eine perspektivische Ansicht einer Ein- bzw. einer Ausschleuseinrichtung
in Form eines Riemenausschleusers gezeigt.
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Der
Riemenausschleuser weist hier drei Riemen 62 auf, die gegenüber
einem Rollenförderer 68, der in einer Hauptförderrichtung 66 betrieben
wird, angehoben und abgesenkt werden können, wie es durch
einen Doppelpfeil 64 angedeutet ist. Der Rollenförderer 68 besteht
aus einer Vielzahl von Rollen 70. In einem Zwischenraum
zwischen benachbarten Rollen 70 sind die Riemen 62 angeordnet,
um eine Ware seitlich vom Rollenförderer 68 transportieren
zu können. Es versteht sich, dass die in den vorhergehenden
Figuren gezeigten Bahnen beispielsweise in Form von Rollenförderern
implementiert sein können. Ein- und Ausschleuseinrichtungen
können in Form eines Riemenausschleusers implementiert sein,
wie er in 7 gezeigt ist.
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Der
Riemenausschleuser der 7 schließt hier exemplarisch
an einen Kettenförderer 72 an, der zwei parallel
zueinander beabstandete Kettenantriebe 74 aufweist, die
in Richtung eines Pfeils 76 (parallel zum Riemenausschleuser)
betrieben werden.
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Der
Riemenausschleuser der 7 kann auch als Weiche 52 (vgl. 6) verwendet werden, wenn die endlos umlaufenden
Riemen 62 in beide Richtungen antreibbar sind.
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Bezug
nehmend auf 8 ist eine weitere, besonders
vorteilhafte Ausführungsform eines Versandpuffers 80 gemäß der
vorliegenden Erfindung gezeigt. 8 stellt
eine perspektivische Darstellung einer Abzugsbahn 30 dar,
die zentral zu zwei „Pufferbahnen” angeordnet
ist, die hier in Form von Vertikalumlaufregalen 86 implementiert
sind. Des Weiteren ist in der 8 ein übergeordneter
Lagerverwaltungsrechner bzw. ein Materialflussrechner 82 in Form
einer Wolke angedeutet. Der Rechner 82 kom muniziert mit
den einzelnen Fördertechnikelementen (Bahnen, Weichen,
Schieber, Einschleuser, Ausschleuser, Umlaufregale, etc.) über
eine Datenverbindung 84, insbesondere um den Warenfluss
zu beeinflussen. Die Datenverbindung 84 kann drahtlos oder über
feste Verbindungen, wie zum Beispiel ein Bussystem, erfolgen.
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Die
vertikalen Umlaufregale 86 können in beiden Richtungen
vertikal umlaufen (vgl. Pfeile 88).
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Bezug
nehmend auf 9 ist eine Seitenansicht von
einem der Vertikalumlaufregale 86 gezeigt.
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Das
Vertikalumlaufregal 86 weist eine Vielzahl von Regalfächern 90 auf,
von denen in der 9 lediglich drei zu sehen sind.
Die Regalfächer sind an ihren seitlichen Enden beispielsweise
an endlos in vertikaler Richtung umlaufenden Ketten befestigt, um
die Durchlaufbewegungen 88 durchführen zu können.
Die Regalfächer sind hier in Form von endlos in horizontaler
Richtung umlaufenden Gurtbändern realisiert, die an ihren
Enden um Umlenkrollen 94 gelenkt werden. Zwischen den Umlenkrollen 94 sind
hier nicht dargestellte Stabilisierungselemente vorgesehen, um ein
Durchhängen des Gurtbands 92, insbesondere in
der Mitte, zu verhindern.
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Die
drei Regalfächer 90 der 9 entsprechen
jeweils einer Pufferbahn, wie sie bei den horizontalen Ausführungen
des erfindungsgemäßen Versandpuffers 22' bzw. 50 gezeigt
sind (vgl. 2 bis 6).
Das oberste Regalfach 90 der 9 ist einer
Warensendung bzw. einem Segment ”A” zugeordnet. Die
Warensendung ”A” besteht hier aus drei Waren 42.
Die Warensendung ”A” ist komplett, da die drei Waren ”A1”, ”A2” und ”A3” bereits
im Regalfach 90 gepuffert sind. Die Warensendung ”A” ist
somit zum Abtransport durch einen LKW bereit. Möglicherweise muss
dieser LKW jedoch noch weitere Warensendungen mitnehmen, so dass
die Warensendung ”A” vorerst im Versandpuffer
verbleibt. Es versteht sich, dass die Waren ”A1” bis ”A3” relativ
zum Regalfach 90 nicht zwingend in der richtigen Reihenfolge
vorliegen müssen. Durch das Ausschieben der Waren auf die
Abzugsbahn können diese in die richtige Reihen folge verbracht
werden, wie es bereits im Zusammenhang mit den 4 und 5 beschrieben wurde. Die Ausschieber 38 sind
in der 9 des untersten Regalfachs angeordnet. Es versteht
sich, dass die Ausschieber 38 auch auf einer anderen Höhe
relativ zum Umlaufregal 86 angeordnet sein können.
In der 8 ist die Abzugsbahn 30 am Boden angeordnet, so
dass die Ausschieber 38 der Umlaufregale 86 in der
ersten Ebene anzuordnen sind. Je nach Gebäudevorgabe können
sich die Umlaufregale 86 jedoch unter die Abzugsbahn 30 erstrecken,
so dass die Schieber 38 dann zum Beispiel in der Mitte
des Regals 86 anzuordnen sind.
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Das
mittlere Regalfach 90, das der Warensendung ”D” zugeordnet
ist, wartet noch auf die restlichen zwei Waren ”D1” und ”D2”.
Da das Gurtband 92 in beiden Richtungen betätigbar
ist, kann die Ware ”D3” auf einen beliebigen Pufferplatz
bewegt werden. In der 9 ist die Ware ”D3” auf
den am weitesten links gelegenen Pufferplatz der insgesamt drei
Pufferplätze des Regalfachs 90 bewegt worden.
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Das
unterste Regalfach 90 der 9 ist der Warensendung ”G” zugeordnet,
von der bisher nur die Ware ”G2” gepuffert ist.
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Aus
den 8 und 9 ist das große Potenzial
der vorliegenden Erfindung leicht erkennbar. Viele Warensendungen
können auf kleinster Stellfläche gespeichert und
sortiert werden. Das System der vorliegenden Erfindung ist beliebig
erweiterbar. Die Umlaufregale 86 können in der
Höhe, in der Länge sowie in ihrer Anzahl erweitert
werden.
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Wie
in 8 gezeigt, werden am Übergabepunkt 41 die
Waren in der geordneten Reihenfolge an die Fördertechnik 56 abgegeben,
die wiederum die Waren dann an die Versandstellen VSn liefert, die
relativ zum Versandpuffer 80 weiter entfernt angeordnet
sein können. Natürlich kann der Übergabepunkt 41 auch
direkt an eine einzige Versandstelle ankoppeln, so dass Waren in
der geordneten Reihenfolge direkt in einen LKW 24 (vgl. 1)
geladen werden können. In diesem Fall würde man
auf die Fördertechnik 56 verzichten. Der Einsatz
von Vertikalliften im Bereich des Übergabepunkts 41 ist
ebenfalls möglich.
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Bezug
nehmend auf 10 ist ein Verfahren zum Vorbereiten
einer Warensendung gemäß der vorliegenden Erfindung
veranschaulicht.
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In
einem ersten Schritt S1 wird abgefragt, ob ein Auftrag abzuarbeiten
ist, bzw. ob ein Auftrag vorliegt. Liegt kein Auftrag vor, so ist
für die Steuereinrichtung 82 nichts zu tun. Liegt
jedoch ein Auftrag vor, so prüft die Steuereinrichtung 82,
ob der vorliegende Auftrag mit einem bereits existierenden Auftrag
vereint werden kann (Schritt S2). Dies ist in solchen Fällen
sinnvoll, wenn mehrere Aufträge in ein und denselben LKW 24 zu
laden sind. Dabei ist es nicht erforderlich, dass die Aufträge
von der gleichen Filiale stammen. Der Laster 24 kann auch
mehrere Filialen auf einer Fahrt versorgen.
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Wenn
bei der Abfrage in Schritt S2 festgestellt wird, dass der vorliegende
Auftrag mit einem anderen Auftrag vereint werden kann, dann werden in
einem Schritt S3 die Daten des anderen Auftrags abgerufen und bei
der Abarbeitung der nachfolgenden Schritte (Sortieren der Waren
und Abziehen der Waren in Richtung des LKW) berücksichtigt.
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Wenn
der Auftrag jedoch isoliert abzuarbeiten ist, dann werden die Waren
in einem Schritt S4 in Segmente unterteilt, die alle zur gleichen
Charge bzw. Warensendung gehören, wie es zuvor bereits beschrieben
wurde.
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In
einem Schritt S5 wird jeder Ware eines Auftrags ein Segment zugeordnet.
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In
einem Schritt S6 bekommt jedes Segment eine Bahn (Pufferbahn oder
Abzugsbahn, vorzugsweise aber Pufferbahn) zugewiesen.
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In
einem Schritt S7 werden die Waren dann in Richtung der Abzugsbahn 30 transportiert
und entweder am Eingang der Abzugsbahn 30 oder bereits davor
in die ihnen zugeordnete Bahn gelenkt.
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Danach
wird abgefragt, ob alle Waren eines Segments auf der ihnen zugeordneten
Bahn gespeichert sind (Schritt S8). Wenn noch nicht alle Waren vorliegen,
so kehrt man zum Schritt S7 zurück. Liegen alle Waren vor,
so wird in einem Schritt S9 bahnweise abgefragt, ob die gerade betrachtete
Bahn der Abzugsbahn 30 entspricht.
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Wenn
die betrachtete Bahn nicht die Abzugsbahn 30 ist, so wird
in einem Schritt S10 der Inhalt der gerade betrachteten Bahn an
die Abzugsbahn 30 abgegeben. Beispielsweise gibt die erste
oder zweite Pufferbahn 32 bzw. 34 die auf ihr
gespeicherten Waren 42 an die Abzugsbahn 30 ab.
Ist die gerade betrachtete Bahn jedoch die Abzugsbahn selbst, so werden
in einem Schritt S11 alle auf der Abzugsbahn 30 befindlichen
Waren an den Übergabepunkt 41 abgegeben (Schritt
S11).
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Vom Übergabepunkt 41 werden
die Waren dann in der geordneten Reihenfolge an die Versandstellen
VSn verteilt. Die LKW 24 sind dann in der richtigen Reihenfolge
beladen. Das Verfahren ist dann abgeschlossen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1542916
B1 [0003, 0003]