DE102008035996A1 - Faseroptischer Drehwinkelsensor - Google Patents

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Abstract

Die vorliegende Erfindung stellt einen Drehwinkelsensor bereit, der eine Lichtleitfaser mit mindestens zwei voneinander beabstandeten Faser-Bragg-Gitter aufweist, wobei die Lichtleitfaser zumindest im Bereich der zwei Faser-Bragg-Gitter doppelbrechend ist. Die Faser ist so anzuordnen bzw. einzusetzen, dass die zu messende Drehung eine Torsion der Lichtleitfaser zwischen den zwei Faser-Bragg-Gittern bewirkt.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft einen faseroptischen Drehwinkelsensor sowie ein Verfahren zur Messung einer Drehung bzw. eines Drehwinkels mit Hilfe eines faseroptischen Drehwinkelsensors.
  • Die Messung von Drehwinkeln erfolgt üblicherweise mittels optischen Drehwinkelgebern. Darin dreht sich eine mit Markierungen versehene Scheibe um einen ruhenden optischen Detektor. Durch Zählen der Markierungen kann auf den Drehwinkel geschlossen werden. Eine insbesondere in der Automatik und Robotik weit verbreitete Methode ist die Messung von Drehwinkeln mittels Magnetfeldsensoren. Solche Drehwinkelgeber sind besonders gut geeignet, wenn große Drehwinkel mit beliebig vielen Umdrehungen zu vermessen sind. Dies ist zum Beispiel bei Antrieben oder Umdrehungszahlmessern von Interesse. In anderen Anwendungen, beispielsweise in Robotergelenken, genügt jedoch häufig die Messung von Drehwinkeln weniger Umdrehungen.
  • Ganz allgemein besteht ferner ein Interesse daran, Drehwinkelsensoren bereitzustellen, die insbesondere mit einem geringen Aufwand in z. B. Objekte oder Drehgelenke zu integrieren sind, ein geringes Gewicht haben und wenig Platzbedarf benötigen. Ferner besteht aufgrund des vielfältigen Einsatzgebietes von Drehwinkelsensoren der Bedarf nach speziellen Sensoren, die für bestimmte Anwendungen optimiert sind. Dabei geht es neben Integrationsfähigkeit, Gewicht und Platzbedarf zum Beispiel um mechanische Beanspruchung und Kompatibilität mit anwendungsbezogenen Randbedingungen und Umgebungscharakteristika. So lassen sich beispielsweise Magnetfeldsensoren nicht im Zusammenhang mit dem Vorkommen hoher Magnetfelder einsetzen. Ein weiterer Nachteil bekannter Drehwinkelsensoren ist, dass sich mit herkömmlichen Drehwinkelsensoren in der Regel nur Drehungen bzw. Drehwinkel um eine zuvor festgelegte Drehachse bestimmen bzw. messen lassen.
  • Es ist demnach eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen verbesserten Drehwinkelsensor bzw. ein verbessertes Verfahren zur Messung eines Drehwinkels bereitzustellen, die den oben genannten Problemen Rechnung tragen. Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst.
  • Die vorliegende Erfindung stellt einen Drehwinkelsensor bereit, der eine Lichtleitfaser mit mindestens zwei Faser-Bragg-Gittern aufweist, wobei die Lichtleitfaser zumindest im Bereich der zwei Faser-Bragg-Gitter doppelbrechend ist. Die mindestens zwei Faser-Bragg-Gitter sind vorzugsweise voneinander beabstandet. Die Faser ist so anzuordnen bzw. einzusetzen, dass die zu messende Drehung eine Torsion der Lichtleitfaser zwischen den zwei Faser-Bragg-Gittern bewirkt. Die Idee der vorliegenden Erfindung beruht insbesondere darauf, den Effekt der Polarisationsrotation in verdrehten bzw. tordierten Lichtfasern auszunutzen.
  • Ein Faser-Bragg-Gitter stellt eine periodische Modulation der Kernbrechzahl einer Lichtleitfaser dar. Bei einer durch die Modulationsperiode und die Brechzahl festgelegte Wellenlänge tritt dadurch ein Maximum in der Reflexion auf. Da die Lichtleitfaser erfindungsgemäß zumindest im Bereich der zwei Faser-Bragg-Gitter doppelbrechend ist, unterscheiden sich die Brechungsindices für orthogonale Richtungen im Faserquerschnitt. Entsprechend unterscheiden sich die Wellenlängen, bei denen Maxima in der Reflexion auftreten, für beide Polarisationsrichtungen. Dies ermöglicht die Bestimmung der Polarisationsrichtung in einer Lichtleitfaser mittels eines doppelbrechenden Faser-Bragg-Gitters.
  • Die Polarisationsrichtung in einer Lichtleitfaser wird durch mechanische Deformationen beeinflusst. Insbesondere wird die Polarisationsrichtung durch Torsion der Faser gedreht. Dabei ist der Winkel der Drehung bei einer nicht doppelbrechenden Faser vorzugsweise allein vom Torsionswinkel abhängig. Die Abhängigkeit ist linear, so dass mit einer Zunahme des Torsionswinkels auch die Polarisation proportional gedreht wird. Für eine lineare Abhängigkeit ist allerdings eine doppelbrechungsfreie Übertragung notwendig. Daher darf die Doppelbrechung nur an den Stellen der Faser-Bragg-Gitter bestehen und muss an der Stelle der tordierten Faser wieder aufgehoben sein. Dies kann beispielsweise durch ein Quetschen der Faser von der Seite erfolgen. Hierdurch wird die Richtung der auf die Faser aufgebrachten Kraft als Polarisationshauptachsen des Faser-Bragg-Gitters festgelegt.
  • Im Falle einer doppelbrechenden, polarisationserhaltenden Faser ist der Zusammenhang zwischen Torsionswinkel und Polarisationsdrehung nicht notwendigerweise linear. Dennoch ist dieser Zusammenhang auch für doppelbrechende, polarisationserhaltende Fasern eindeutig bestimmt und kann dazu verwendet werden, aus der Polarisationsdrehung auf den Torsionswinkel zurückzuschließen.
  • Vorzugsweise wird eine solche Lichtleitfaser derart montiert, dass die Drehung, die gemessen werden soll, eine Torsion der Lichtleitfaser zwischen den beiden Faser-Bragg-Gitter verursacht. Durch eine solche Anordnung wird in der Lichtleitfaser eine Drehung der Polarisationsrichtung bewirkt, die in direktem Zusammenhang mit dem Torsionswinkel bzw. dem Drehwinkel der zu messenden Drehung steht. Misst man demgemäß die Drehung der Polarisationsrichtung, lassen sich Rückschlüsse auf den zu ermittelnden Drehwinkel ziehen.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die Lichtleitfaser eine doppelbrechende Lichtleitfaser. Die für die Messung der Polarisationsrichtung in den Faser-Bragg-Gittern notwendige Doppelbrechung ist dann automatisch gegeben. Allerdings ist der Zusammenhang zwischen Torsionswinkel und Drehwinkel bei dieser Ausführungsform nicht notwendigerweise linear.
  • Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die Lichtleitfaser eine doppelbrechende Lichtleitfaser auf, d. h. die Lichtleitfaser besteht z. B. abschnittsweise aus einer doppelbrechenden Lichtleitfaser. Es können beispielsweise doppelbrechende und nicht doppelbrechende Lichtleitfasern stückweise aneinander angebracht sein.
  • Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die Lichtleitfaser nicht doppelbrechend. Der Drehwinkelsensor weist in diesem Fall vorzugsweise mindestens eine Einrichtung auf, die die Lichtleitfaser doppelbrechend macht bzw. dieser doppelbrechende Eigenschaft verleiht. Vorzugsweise ist die mindestens eine Einrichtung derart ausgebildet, dass die doppelbrechende Eigenschaft der Faser nur in bestimmten Bereichen, vorzugsweise im Bereich der Faser-Bragg-Gitter, bewirkt wird. Mit dieser Ausführungsform ist einerseits gewährleistet, dass die Lichtleitfaser im Bereich der zwei Faser-Bragg-Gitter doppelbrechend ist, wobei gleichzeitig der Vorteil eines linearen Zusammenhangs zwischen Torsionswinkel und Drehung der Polarisation erzielt bzw. beibehalten wird. Die lokale Bereitstellung eines doppelbrechenden Abschnitts kann beispielsweise durch Quetschen der Faser erzielt werden. Durch die auf die Faser aufgebrachte Kraft werden die Richtungen der Polarisationshauptachsen des Faser-Bragg-Gitters festgelegt. Die Faser wird beispielsweise durch zwei Platten, zwischen die die Faser gelegt wird, gequetscht. Typische Kräfte sind mehrere Newton pro mm Faserlänge, vorzugsweise 1 bis 9 N/mm.
  • Es ist ferner bevorzugt, dass der Drehwinkelsensor eine Lichtquelle und mindestens einen Lichtdetektor aufweist. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Lichtquelle eine polarisierte Breitbandlichtquelle, vorzugsweise eine Superlumineszenzdiode. Weitere bevorzugte Lichtquellen sind Faser – Amplified Spontaneous Emission Source (ASE) oder Leuchtdioden (LED). Der mindestens eine Lichtdetektor ist bevorzugt eine Fotodiode, z. B. eine „avalanche photodiode”. Alternativ und/oder zusätzlich kann der Lichtdetektor ein Spekrometer aufweisen.
  • Erfindungsgemäß kann der Drehwinkelsensor ferner mindestens einen Bandkantenfilter aufweisen. Dabei ist es besonders bevorzugt, dass der Drehwinkelsensor 2 Lichtdetektoren mit jeweils zwei vorgeschalteten Bandkantenfilter aufweist, wobei die Filterkanten der Bandkantenfilter jeweils bei den Reflexionswellenlängen der Faser-Bragg-Gitter liegen. Hierdurch kann vorzugsweise die Schwerpunktwellenlänge des reflektierten Lichts ermittelt werden.
  • Gemäß dieser bevorzugten Ausführungsform wird das an den beiden Faser-Bragg-Gittern reflektierte Licht auf zwei Pfade aufgeteilt. In jedem Pfad wird das reflektierte Licht mittels eines Bandkantenfilters gefiltert und von einem Fotodetektor detektiert. Da die Bandkantenfilter so gewählt sind, dass sie den Wellenlängen maximaler Reflexion für beide Polarisationsrichtungen der Faser-Bragg-Gitter entsprechen, lässt sich so die Intensität beider Polarisationsrichtungen getrennt voneinander messen. Aus dem Verhältnis der beiden Intensitäten lässt sich auf die Polarisationsrichtung innerhalb der Lichtleitfaser rückschließen.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Drehwinkelsensor ferner eine Einrichtung zur Rotation der Polarisation des von der Lichtquelle emittierten Lichtes auf.
  • Erfindungsgemäß ist der Drehwinkelsensor dazu geeignet, so montiert zu werden, dass die zu messende Drehung zwischen den beiden Faser-Bragg-Gittern erfolgt bzw. dass die zu messende Drehung eine Torsion der Lichtleitfaser zwischen den beiden Faser-Bragg-Gittern bewirkt. Hierzu wird beispielsweise die Faser an der ersten Sensorstelle und an der zweiten Sensorstelle fest verbunden, vorzugsweise verklebt. Die dazwischenliegende Faser wird so durch relative Bewegung der Sensorstellen zueinander tordiert, so dass die Torsion gemessen werden kann.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Messung einer Drehung, wobei die Drehung eine Torsion einer Lichtleitfaser zwischen mindestens zwei in dieser angebrachten Faser-Bragg-Gittern bewirkt, wobei die Lichtleitfaser zumindest im Bereich der Faser-Bragg-Gitter doppelbrechend ist. Dabei weist das Verfahren die folgenden Schritte auf: Einkoppeln von polarisiertem Licht in die Faser, Detektieren des an den Faser-Bragg-Gittern reflektierten Lichts und Ermitteln mindestens eines Drehwinkels aus den in dem reflektierten Licht enthaltenen Informationen.
  • Dabei ist es bevorzugt, dass das Detektieren des an den Faser-Bragg-Gittern reflektierten Lichts das Detektieren der Intensität zweier unterschiedlicher Wellenlängen aufweist. Bevorzugt weist das Verfahren ferner das Ermitteln einer Schwerpunktwellenlänge aus den Intensitäten der zwei Wellenlängen auf. Wie bereits oben dargestellt, beeinflusst eine Torsion der Lichtleitfaser zwischen den zwei Faser-Bragg-Gittern das Verhältnis der Intensitäten bei denjenigen Wellenlängen, die den Maxima der Reflexion der Faser-Bragg-Gitter für die zwei Hauptachsen der Polarisation entsprechen. Wird die Intensität bei diesen zwei Wellenlängen detektiert und entsprechend eine Schwerpunktwellenlänge ermittelt, verschiebt sich die Schwerpunktewellenlänge mit der Torsion der Lichtleitfaser, das heißt mit der zu messenden Drehung. Somit lässt sich unter Zuhilfenahme der Schwerpunktwellenlänge der Drehwinkel der zu messenden Drehung messen bzw. bestimmen.
  • Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird die Polarisationsachse des eingekoppelten Lichts kontinuierlich gedreht. Die Drehung der Polarisationsachse erfolgt hierbei vorzugsweise in einem Frequenzbereich zwischen mehreren Hz und mehreren GHz.
  • Dadurch werden alle möglichen Polarisationszustände in rascher Folge durchlaufen. Das von den Faser-Bragg-Gittern reflektierte Licht besitzt entsprechend unterschiedlicher Eingangspolarisation unterschiedliche Wellenlängenschwerpunkte. Aus der Phasendifferenz der beiden modulierten Signale bei den entsprechenden Wellenlängen lässt sich somit auf den Drehwinkel zurück schließen. Da die Phasendifferenz unabhängig von der Intensität bzw. dem Wellenlängenhub des Signals bestimmt werden kann, ist die Auswertung entsprechend dieser Ausführungsform äußerst robust. Das macht die Auswertung störsicher und unabhängig von Drifteffekten wie zum Beispiel einer Temperaturänderung oder einer Schwankung der Leistung der Lichtquelle.
  • Der Drehwinkelsensor bzw. das Verfahren der vorliegenden Erfindung sind in vielerlei Hinsicht vorteilhaft gegenüber dem Stand der Technik. Zum einen lässt sich die Erfassung von Drehwinkeln, beispielsweise in Robotergelenken, miniaturisieren und vereinfachen. Das Faserstück zwischen den beiden Faser-Bragg-Gittern kann eine beliebige Länge haben. Da eine 1 cm lange Faser mit mehreren Drehungen tordiert werden kann, ohne zu brechen, können mit einem solchen 2 cm langen Sensor (Faser + Gitter) Torsionswinkel von mehreren Umdrehungen gemessen werden. Die Integration erfolgt beispielsweise durch Ankleben der Faser-Bragg-Gitter mit Faserquetschern an die beiden Seiten des Gelenkes. Die Faserquetscher können dabei sehr klein ausgeführt werden und beispielsweise einen Durchmesser von weniger als 1 mm aufweisen. Wird auf die Faserquetscher verzichtet, muss zum Messen lediglich eine nur etwa 1 mm dünne Faser angebracht werden.
  • Ein weiterer Vorteil des Erfindungsgemäßen Drehwinkelsensors bzw. des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, das keine vorbestimmte Drehachse festgelegt werden muss. So lässt sich beispielsweise der Drehwinkel in einem Robotergelenk erfassen, in dem eine Faser mit den notwendigen Datenkabeln und der elektrischen Stromversorgung, die durch das Gelenk geführt werden, verlegt wird. Ein gesonderter Drehwinkelgeber, der zentrisch um die Achse montiert werden müsste, wäre dadurch ersetzbar. Darüber hinaus besteht bei der Glasfasersensorik der Vorteil der elektromagnetischen Verträglichkeit. Entsprechend könnte der Drehwinkelsensor gemäß der vorliegenden Erfindung zum Beispiel in Kernspintomographen eingesetzt werden.
  • Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung anhand der Figuren näher beschrieben. Es zeigen:
  • 1 einen schematischen Aufbau eines erfindungsgemäßen Drehwinkelsensors;
  • 2 das Reflexionsspektrum einer doppelbrechenden Lichtleitfaser;
  • 3 die Schwerpunktswellenlänge in Abhängigkeit vom Torsionswinkel einer Lichtleitfaser; und
  • 4 eine schematische Darstellung eines weiteren erfindungsgemäßen Drehwinkelsensors.
  • In 1 ist ein schematischer Aufbau eines erfindungsgemäßen Drehwinkelsensors dargestellt. Der Drehwinkelsensor weist eine nicht doppelbrechende Lichtleitfaser 1 auf, in der zwei Faser-Bragg-Gitter 2 vorgesehen sind. Da die Lichtleitfaser nicht doppelbrechend ist, muss erfindungsgemäß in den Bereichen der Faser-Bragg-Gitter 2 jeweils ein doppelbrechender Abschnitt bereitgestellt werden. Dies kann, wie in 1 dargestellt, mittels zweier Faserquetscher 3 geschehen. In dem die Faserquetscher 3 eine Querkraft auf die Lichtleitfaser 1 ausüben, erzeugen sie in den bereichen der Fasergitter 2 eine Doppelbrechung.
  • Erfindungsgemäß soll der Drehwinkelsensor derart montiert bzw. angeordnet werden, dass die zu messende Drehung eine Torsion der Lichtleitfaser 1 zwischen den beiden Faser-Bragg-Gittern 2 bewirkt. Mit anderen Worten soll durch die Drehung die Lichtleitfaser im Bereich des zweiten Faser-Bragg-Gitters zusammen mit dem Faserquetscher 3 gegenüber dem ersten Faser-Bragg-Gitter und dem ersten Faserquetscher um einen Drehwinkel θ wie dargestellt gedreht werden. Hierdurch dreht sich die Polarisationsrichtung um einen Winkel, der gemessen werden kann. Aus diesem Winkel lässt sich dann der Drehwinkel θ berechnen. Licht, das in das proximale Ende 4 der Lichtleitfaser 1 eingekoppelt wird, wird an den beiden Faser-Bragg-Gittern 2 reflektiert. Aufgrund der durch die Faserquetscher 3 aufgebrachten Querkraft ist die Lichtleitfaser 1 im Bereich der Faser-Bragg-Gitter 2 doppelbrechend. Das bedeutet, dass der Brechungsindex in diesen Bereichen von der Polarisationsrichtung des Lichts abhängt. Wird polarisiertes Licht in den Lichtleiter eingeleitet, erhält man ein Reflexionsspektrum ähnlich des in 2 dargestellten. Die Faser-Bragg-Gitter 2 erzeugen für jede Polarisationshauptachse, das heißt für die entsprechenden Brechungsindices, ein Maximum in der Intensität des reflektierten Lichts. Diese beiden Maxima sind in 2 deutlich zu erkennen. Die Intensitäten der beiden Maxima hängen von der Polarisation des eingestrahlten Lichts ab.
  • 2 zeigt ein Spektrum einer doppelbrechenden Lichtleitfaser mit eingeschriebenem Faser-Bragg-Gitter. Zu sehen sind zwei Reflexionspeaks, die den beiden Polarisationsrichtungen in der Faser entsprechen. Da das eingestrahlte Licht polarisiert istm ist ein Reflexionspeak höher als der andere. Dreht sich die Polarisation, kann dies über das Intensitätsverhältnis der beiden Peaks detektiert werden.
  • Wird beispielsweise die in 1 dargestellte Lichtleitfaser zwischen den beiden Faser-Bragg-Gittern tordiert, bewirkt dies eine Rotation der Polarisationsrichtung. Entsprechend werden die Intensitätsmaxima des in 2 dargestellten Spektrums beeinflusst. Das heißt, das Verhältnis der Intensitäten bei den Wellenlängen, die den Reflexionsmaxima des Faser-Bragg-Gitters entsprechen, hängt vom Torsionswinkel der Lichtleitfaser und somit vom Drehwinkel θ ab. Bildet man aus den beiden Intensitätsmaxima der 2 eine Schwerpunktwellenlänge, so wird konsequenterweise die Schwerpunktwellenlänge ebenfalls vom Drehwinkel θ beeinflusst.
  • Die Abhängigkeit der Schwerpunktwellenlänge vom Torsions- bzw. Drehwinkel θ ist in 3 dargestellt. Die halbe Periode der Sinusschwingung beträgt in 3 193°, was eine Abweichung zur theoretischen Vorhersage von weniger als 1% bedeutet. Entsprechend lässt sich mit hoher Genauigkeit von der Schwerpunkwellenlänge auf den Drehwinkel θ zurück schließen.
  • Wie bereits erwähnt wurde, kann auf die beiden Faserquetscher 3, die in 1 dargestellt sind, verzichtet werden, wenn eine durchgehend doppelbrechende Lichtleitfaser 1 gewählt wird. Allerdings ist dann der Zusammenhang zwischen Drehung der Polarisation und Drehwinkel θ nicht mehr linear. Dennoch ist dieser Zusammenhang eindeutig definiert und lässt sich ebenso für eine Messung des Drehwinkels θ verwenden.
  • In 4 ist ein schematischer Aufbau eines weiteren erfindungsgemäßen Drehwinkelsensors dargestellt. Das Licht einer breitbandigen Lichtquelle, zum Beispiel einer Superlumineszenzdiode 5, wird durch einen Polarisationsrotor 6 in seiner Polarisation gedreht. Die Drehung der Polarisationsachse geschieht kontinuierlich mit einer festgelegten Frequenz. Von dort wird das Licht über einen Faserkoppler 7 in die Lichtleitfaser 1 eingekoppelt, die zwei Faser-Bragg-Gitter 2 aufweist. Wie bereits beschrieben bewirkt eine zu messende Drehung eine mechanische Torsion innerhalb der Lichtleitfaser 1 zwischen den zwei Faser-Bragg-Gittern 2. Das an den beiden Faser-Bragg-Gittern 2 (Sensor 1 und Sensor 2) reflektierte Licht wird von dem Faserkoppler 7 abgenommen. Mittels eines weiteren Faserkopplers 8 wird das Licht in zwei Pfade aufgeteilt. In jedem Pfad durchlauft das Licht einen Bandkantenfilter 9a bzw. 9b und trifft dann auf einen Fotodetektor 10a bzw. 10b. Die Filterkante der beiden Bandkantenfilter 9a und 9b liegt dabei bei den Wellenlängen, bei denen die Reflexionsmaxima der Faser-Bragg-Gitter 2 für die beiden Polarisationshauptachsen auftreten. Mit anderen Worten wird in dem einen Pfad das eine Maximum der beiden Reflexionsmaxima der 2 gemessen wohingegen im anderen Pfad das andere Maximum gemessen wird. Aus den gemessenen Intensitäten in beiden Pfaden lässt sich dann eine Schwerpunktwellenlinie bestimmen. Diese lasst, wie bereits ausführlich beschrieben, Rückschlüsse auf den ursprünglichen Drehwinkel θ zu.
  • Aufgrund der Rotation der Polarisationsachse des eingekoppelten Lichtes mit Hilfe des Polarisationsrotors 6 werden die in den Detektoren 10a und 10b gemessenen Intensitäten mit der Frequenz des Polarisationsrotors 6 moduliert. Eine mechanische Torsion der Lichtleitfaser 1 zwischen den beiden Faser-Bragg-Gittern 2 bewirkt dabei eine Phasenverschiebung zwischen diesen beiden modulierten Signalen. Entsprechend lässt sich aus der Phasenverschiebung auf den ursprünglichen Drehwinkel θ zurück schließen.

Claims (20)

  1. Drehwinkelsensor, der eine Lichtleitfaser mit mindestens zwei Faser-Bragg-Gittern aufweist, wobei die Lichtleitfaser zumindest im Bereich der zwei Faser-Bragg-Gitter doppelbrechend ist.
  2. Drehwinkelsensor nach Anspruch 1, wobei die mindestens zwei Faser-Bragg-Gitter voneinander beabstandet sind.
  3. Drehwinkelsensor nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Lichtleitfaser eine doppelbrechende Lichtleitfaser aufweist.
  4. Drehwinkelsensor nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Lichtleitfaser nur im Bereich der mindestens zwei Faser-Bragg-Gitter doppelbrechend ist.
  5. Drehwinkelsensor nach Anspruch 1, wobei die Lichtleitfaser nicht-doppelbrechend ist und der Drehwinkelsensor mindestens eine Einrichtung aufweist, die die Lichtleitfaser im Bereich der mindestens zwei Faser-Bragg-Gitter doppelbrechend macht.
  6. Drehwinkelsensor nach Anspruch 5, wobei die Einrichtung einen Faserquetscher aufweist.
  7. Drehwinkelsensor nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei der Drehwinkelsensor ferner eine Lichtquelle und mindestens einen Lichtdetektor aufweist.
  8. Drehwinkelsensor nach Anspruch 7, wobei die Lichtquelle eine polarisierte Breitbandlichtquelle, vorzugsweise eine Superlumineszenzdiode, eine ASE oder eine LED aufweist.
  9. Drehwinkelsensor nach Anspruch 7 oder 8, wobei der mindestens eine Lichtdetektor eine Photodiode und/oder ein Spektrometer aufweist.
  10. Drehwinkelsensor nach einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei der Drehwinkelsensor mindestens einen Bandkantenfilter aufweist.
  11. Drehwinkelsensor nach Anspruch 10, wobei der Drehwinkelsensor zwei Lichtdetektoren mit jeweils zwei vorgeschalteten Bandkantenfiltern aufweist, wobei die Filterkanten der Bandkantenfilter jeweils bei den Reflexionswellenlängen der Faser-Bragg-Gitter liegen.
  12. Drehwinkelsensor nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei der Drehwinkelsensor dazu geeignet ist, so montiert zu werden, dass die zu messende Drehung zwischen den beiden Faser-Bragg-Gittern erfolgt.
  13. Drehwinkelsensor nach einem der Ansprüche 7 bis 12, wobei der Drehwinkelsensor ferner eine Einrichtung zur Ermittlung der zu messenden Drehung aus in dem mindestens einen Lichtdetektor gemessenen Intensitäten aufweist.
  14. Drehwinkelsensor nach einem der Ansprüche 7 bis 13, wobei der Drehwinkelsensor ferner eine Einrichtung zur Rotation der Polarisation des von der Lichtquelle emittierten Lichts aufweist.
  15. Verfahren zur Messung einer Drehung, wobei die Drehung eine Torsion einer Lichtleitfaser zwischen zwei in dieser angebrachten Faser-Bragg-Gittern bewirkt, wobei die Lichtleitfaser zumindest im Bereich der Faser-Bragg-Gitter doppelbrechend ist und wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist: a) Einkoppeln von polarisiertem Licht in die Faser; b) Detektieren des an den Faser-Bragg-Gittern reflektierten Lichts; und c) Ermitteln eines Drehwinkels aus den in dem reflektierten Licht enthaltenen Informationen.
  16. Verfahren nach Anspruch 15, wobei Schritt b) das Detektieren der Intensität zweier unterschiedlicher Wellenlängen aufweist.
  17. Verfahren nach Anspruch 16, wobei das Verfahren ferner das Ermitteln einer Schwerpunktwellenlänge aus den Intensitäten der zwei Wellenlängen aufweist.
  18. Verfahren nach Anspruch 17, wobei Schritt c) auf der Schwerpunktwellenlänge beruht.
  19. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 18, wobei die Polarisationsachse des eingekoppelten Lichts kontinuierlich gedreht wird.
  20. Verfahren nach Anspruch 19, wobei Schritt c) auf dem Phasenversatz zweier Signale beruht.
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