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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Regenerieren einer Abgasnachbehandlungseinheit,
insbesondere eines Partikelfilters, bei welchem während
eines Arbeitsspiels eines Kolbens einem Brennraum eines Zylinders
einer Verbrennungskraftmaschine wenigstens eine Voreinspritzung
spätestens bei einem Kurbelwinkel von 20° vor
einem oberen Zündtotpunkt, wenigstens eine Haupteinspritzung
ab einem Kurbelwinkel von mindestens 5° nach dem oberen
Zündtotpunkt und wenigstens eine späte Nacheinspritzung
zum Bereitstellen von verbrennbaren Komponenten im aus dem Brennraum
austretenden Abgas zugeführt werden. Des Weiteren betrifft die
Erfindung eine insbesondere selbstzündende Verbrennungskraftmaschine.
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Die
EP 12 81 852 A2 beschreibt
ein Verfahren zum Regenerieren eines Partikelfilters für
Abgas einer direkteinspritzenden, selbstzündenden Verbrennungskraftmaschine,
welcher Dieselkraftstoff über ein Hochdruck-Speichereinspritzsystem
(Common-Rail-System) zuführbar ist. Hierbei können
zum Regenerieren des Partikelfilters wenigstens eine Voreinspritzung,
wenigstens eine Haupteinspritzung und wenigstens eine späte
Nacheinspritzung vorgesehen sein. Die jeweiligen Einspritzzeitpunkte
dieser Einspritzungen werden hierbei in Abhängigkeit von
einem Betriebszustand der Verbrennungskraftmaschine variiert. Beispielsweise
wird bei einem Niedriglastbetrieb im Stadtverkehr die frühe
Voreinspritzung, welche bei einem Kurbelwinkel von 60° vor
einem oberen Zündtotpunkt bis zum oberen Zündtotpunkt einsetzen
kann, um einen Kurbelwinkel von 2° bis 15° verspätet
vorgenommen. Somit startet die frühe Voreinspritzung ab
einem Kurbelwinkel von 58° bis 45° vor dem oberen
Zündtotpunkt. Dies erlaubt ein Verschieben der Haupteinspritzung
um einen Kurbelwinkel von 15° bis 35° bezogen
auf den oberen Zündtotpunkt, also auf eine späte
Haupteinspritzung. Üblicherweise ist für die Haupteinspritzung
ein Kurbel- Winkel von 30° vor dem oberen Zündtotpunkt
bis 10° nach dem oberen Zündtotpunkt vorgesehen.
Bei den dem Stadtverkehr entsprechenden Motorbetriebsbedingungen
wird anschließend die späte Nacheinspritzung zum
Bereitstellen von verbrennbaren Komponenten im aus dem Brennraum
austretenden Abgas während eines Ausstoßtaktes
des Arbeitsspiels, und zwar bei Kurbelwinkel von 315° bis 360° nach
dem oberen Zündtotpunkt, dem Brennraum zugeführt.
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Als
nachteilig in einem derartigen Verfahren ist der Umstand anzusehen,
dass die späte Nacheinspritzung zu einem vergleichsweise
großen Eintrag von Kraftstoff in das den Kolben schmierende
Motoröl führt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine
Verbrennungskraftmaschine der eingangs genannten Art zu schaffen,
mittels welchem bzw. mittels welcher ein Eintrag von Kraftstoff
in das Motoröl verringerbar ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch eine Verbrennungskraftmaschine
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 12 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen
der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen
angegeben.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Regenerieren
einer Abgasnachbehandlungseinheit, insbesondere eines Partikelfilters,
bei welchem während eines Arbeitsspiels eines Kolbens einem
Brennraum eines Zylinders einer Verbrennungskraftmaschine
- a) wenigstens eine Voreinspritzung spätestens bei
einem Kurbelwinkel von 20° vor einem oberen Zündtotpunkt,
- b) wenigstens eine Haupteinspritzung ab einem Kurbelwinkel von
mindestens 5° nach dem oberen Zündtotpunkt und
- c) wenigstens eine späte Nacheinspritzung zum Bereitstellen
von verbrennbaren Komponenten im aus dem Brennraum austretenden
Abgas zugeführt werden, wird die wenigstens eine späte Nacheinspritzung
während eines Expansionstaktes des Arbeitsspiels vorgenommen.
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Die
mittels der wenigstens einen späten Nacheinspritzung im
aus dem Brennraum austretenden Abgas bereitgestellten verbrennbaren
Komponenten des Kraftstoffs ermöglichen ein Anheben der Temperatur
des Abgases auf Werte von mehr als 500°C, welche zum Regenerieren
der Abgasnachbehandlungseinheit, insbesondere des Partikelfilters einzustellen
sind. Das Verfahren zum Anheben der Abgastemperatur ist insbesondere
zum Regenerieren des Partikelfilters geeignet, jedoch ermöglicht
es auch beispielsweise eine thermisch unterstützte Regeneration
eines Speicherkatalysators oder dergleichen Abgasnachbehandlungseinheit.
Der mittels der wenigstens einen späten Nacheinspritzung
bereitgestellte Kraftstoff kann hierbei in einem der zu regenerierenden
Abgasnachbehandlungseinheit vorgeschalteten Oxidationskatalysator
exotherm reagieren.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die während
des Expansionstaktes erfolgende wenigstens eine späte Nacheinspritzung
zu einer geringeren Benetzung einer Innenwand des Zylinders mit
Kraftstoff führt als dies bei einem Durchführen
der wenigsten einen späten Nacheinspritzung während des
Ausstoßtaktes und ansonsten gleichartiger Einspritzstrategie
der Fall ist. Während des Expansionstaktes liegen im Brennraum
deutlich höhere Temperaturen vor als während des
Ausstoßtaktes. Daher verdampft der mittels der wenigstens
einen späten Nacheinspritzung dem Brennraum während
des Expansionstaktes zugeführte Kraftstoff besonders schnell.
Hierbei dringt ein Einspritzstrahl der wenigstens einen Nacheinspritzung
vergleichsweise wenig tief in den Brennraum vor. Bei einer Benetzung
der Innenwand des Zylinders mit Kraftstoff verdampft der Kraftstoff
infolge der höheren Temperaturen zumindest größtenteils,
bevor der Kolben die benetzte Wandfläche überstreicht.
Dies führt zu einem verringerten Eintrag des Kraftstoffs
in das Motoröl.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die wenigstens
eine Voreinspritzung zwischen einem Kurbelwinkel von 100° und
25°, insbesondere bei einem Kurbelwinkel von 40° bis
25°, bevorzugt bei 30°, vorgenommen. Wird die
wenigstens eine Voreinspritzung ab einem Kurbelwinkel von 100° vor
dem oberen Zündtotpunkt vorgenommen, so ist die mittels
des während der wenigstens einen Voreinspritzung dem Brennraum
zugeführten Kraftstoffmenge benetzbare Fläche
der Innenwand des Zylinders vergleichsweise gering und eine eventuell auf
die Innenwand aufgebrachte Kraftstoffmenge verdampft zumindest größtenteils,
bevor der Kolben die Wandfläche überstreicht.
Die wenigstens eine Voreinspritzung kann insbesondere dann bereits
bei einem Kurbelwinkel von 100° vor dem oberen Zündtotpunkt
vorgenommen werden, wenn eine Geometrie eines Einspritzstrahls eine
frühzeitige Benetzung der Innenwand des Zylinders besonders
weitgehend vermindert, etwa bei einem Einspritzstrahl mit einem vergleichsweise
geringen Öffnungswinkel.
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Des
Weiteren hat sich gezeigt, dass die wenigstens eine Voreinspritzung
insbesondere bei einem Kurbelwinkel von 40° bis 25° vor
dem oberen Zündtotpunkt zu vergleichsweise geringen Stickoxidemissionen
der Verbrennungskraftmaschine führt und gleichzeitig eine
Benetzung der Innenwand des Zylinders besonders gering ist. Ein
noch weiteres Verschieben der wenigstens einen Voreinspritzung hin
zum oberen Zündtotpunkt verringert zwar eine benetzbare
Fläche der Innenwand des Zylinders, geht jedoch mit zunehmend
hohen Stickoxidemissionen einher.
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Die
wenigstens eine Voreinspritzung kann als eine einzige Voreinspritzung
durchgeführt werden oder als getaktete, wenigstens zwei
unmittelbar aufeinander folgende Einzeleinspritzungen umfassende Mehrfacheinspritzung.
Die Mehrfacheinspritzung kann die Möglichkeit einer Benetzung
der Innenwand weiter verringern, führt jedoch zu einer
höheren Belastung der die Einspritzungen vornehmenden Einspritzeinrichtung.
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Als
weiter vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn durch die wenigstens
eine Voreinspritzung eine Erhöhung einer mittleren Temperatur
in dem Brennraum von mindestens 100 K bewirkt wird. Dadurch ist es
ermöglicht, die Haupteinspritzung auf einen vergleichsweise
späten Zeitpunkt zu verschieben, ohne dass sich eine Stabilität
des Betriebs der Verbrennungskraftmaschine verringert. Eine hohe
Laufruhe der Verbrennungskraftmaschine ist hierbei auch dann sichergestellt,
wenn die wenigstens eine Haupteinspritzung beispielsweise um einen
Kurbelwinkel von 5° bis 12° nach spät
verschoben ist.
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Als
weiter vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn bei der wenigstens
einen Voreinspritzung einem Brennraum eine Kraftstoffmenge von 5
mm3 bis 40 mm3 pro
Liter Hubraum des Brennraums, insbesondere von 10 mm3 bis
30 mm3 pro Liter Hubraum des Brennraums,
zuführt wird. Diese vergleichsweise große Menge
an voreingespritztem Kraftstoff führt zu einer deutlichen
und besonders gleichmäßigen Erwärmung
des Brennraums und ermöglicht im Zusammenwirken mit der
nach spät verstellten Haupteinspritzung ein In-die-Länge-Ziehen
der Verbrennung, so dass die wenigstens eine späte Nacheinspritzung dem
besonders warmen Brennraum zugeführt wird. Die während
der wenigstens einen Voreinspritzung dem Brennraum zugeführte
Kraftstoffmenge kann im Wesentlichen konstant eingestellt werden,
während die während der wenigstens einen Haupteinspritzung dem
Brennraum zugeführte Kraftstoffmenge zum Einstellen der
Last der Verbrennungskraftmaschine variierbar ist.
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Die
vergleichsweise große Kraftstoffmenge, welche während
der wenigstens einen Voreinspritzung dem Brennraum zugeführt
wird, verbrennt hierbei in einer besonders homogenen, vorgemischten Verbrennung.
Gleichzeitig führt die frühe, vergleichsweise
große voreingespritzte Kraftstoffmenge zu vergleichsweise
hohen erwünschten Emissionen von unverbrannten Kohlenwasserstoffen
und von Kohlenmonoxid. Diese unverbrannten Kohlenwasserstoff- und
Kohlenmonoxidemissionen stehen dann für die exotherme Reaktion
zum Anheben der Temperatur des Abgases zur Verfügung.
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Die
während der wenigstens einen Voreinspritzung dem Brennraum
zugeführte Kraftstoffmenge kann bis zum Erreichen eines
Höchstwertes der Kraftstoffmenge als Funktion der Zeit
exponentiell zunehmend und/oder linear zunehmend und/oder unstetig
gemäß einer Rechteckfunktion zunehmend zugeführt
werden. Diese auch als Boot, Ramp bzw. Square bezeichneten Verlaufsformen
der während der wenigstens einen Voreinspritzung dem Brennraum
zugeführten Kraftstoffmenge als Funktion der Zeit ermöglichen
eine besonders homogene vorgemischte Verbrennung der wenigstens
einen Voreinspritzung.
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Als
weiterhin vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn zumindest die wenigstens
eine Voreinspritzung dem Brennraum wenigstens eines Zylinders der
eine Mehrzahl von Zylindern aufweisenden Verbrennungskraftmaschine
in Abhängigkeit von einem Beitrag des wenigstens einen
Zylinders zu einer Abgasrückführung zugeführt
wird. So kann es vermieden werden, dass einem Zylinder, über
welchen eine Abgasrückführeinrichtung mit rückzuführendem
Abgas beaufschlagt wird, übermäßig Kraftstoff
zugeführt wird. Dadurch ist ein Verstopfen oder Verschmutzen von
Ventilen oder dergleichen den Durchfluss durch die Abgasrückführleitung
regelnden Kontrollelementen und/oder ein Beaufschlagen einer Kühleinheit
der Abgasrückführung mit unverbranntem Kraftstoff
vermeidbar. Eine derartige, zylinderindividuell angepasste und unterschiedliche
Einspritzstrategie bietet sich insbesondere bei zweiflutigen Abgaskrümmern an,
wobei die zur Abgasrückführung beitragende Flut nicht
mit unverbranntem Kraftstoff beaufschlagt wird.
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Von
Vorteil ist es weiterhin, wenn die wenigstens eine Haupteinspritzung
ab einem Kurbelwinkel von 6° bis 20°, insbesondere
ab einem Kurbelwinkel von 9° bis 15° nach dem
oberen Zündtotpunkt vorgenommen wird. Dieses vergleichsweise
späte Zuführen des Kraftstoffs zu dem Brennraum
während der wenigstens einen Haupteinspritzung geht mit
einem vergleichsweise hohen Verbrauch einher, da die Last der Verbrennungskraftma schine
mittels der in der Menge variabel bemessenen wenigstens einen Haupteinspritzung
eingestellt wird. Dies führt jedoch zu einem besonders
starken Anstieg der Temperatur des Abgases, da vergleichsweise wenig
Energie an den sich abwärts bewegenden Kolben abgegeben werden
kann und somit vergleichsweise viel Energie zum Aufheizen des Abgases
zur Verfügung steht. Gleichzeitig werden durch die spät
erfolgende wenigstens eine Haupteinspritzung vergleichsweise geringe
Verbrennungsspitzentemperaturen erreicht und so besonders niedrige
Stickoxidemissionen der Verbrennungskraftmaschine bewirkt.
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Da
die wenigstens eine späte Nacheinspritzung dem besonders
lange und besonders gleichmäßig erwärmten
Brennraum zugeführt wird, verdampft der mit der wenigstens
einen späten Nacheinspritzung zugeführte Kraftstoff
besonders schnell und eine Eindringtiefe des Einspritzstrahl in
den Brennraum ist besonders gering. Zu dem gleichmäßigen Erwärmen
des Brennraums trägt zudem insbesondere die während
der wenigstens einen Voreinspritzung zugeführte Kraftstoffmenge
und deren vergleichsweise lange Verweilzeit im Brennraum bei. Die
Möglichkeit der Benetzung der Innenwand des Zylinders mit Kraftstoff
ist somit besonders weitgehend verringert.
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Um
sicherzustellen, dass die wenigstens eine späte Nacheinspritzung
einem besonders warmen Brennraum zugeführt wird, kann nach
der wenigstens einen Haupteinspritzung wenigstens eine weitere verbrennende
Nacheinspritzung ab einem Kurbelwinkel von 20° und bis
zu einem Kurbelwinkel von 60°, insbesondere bis zu einem
Kurbelwinkel von 50°, nach dem oberen Zündtotpunkt
vorgenommen werden. Die wenigstens eine weitere verbrennende Nacheinspritzung
weist einen im Hinblick auf die am Kolben verrichtete Arbeit schlechten
Wirkungsgrad auf, trägt dadurch jedoch zu einem weiteren
Anheben der Temperatur des Abgases bei.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die
wenigstens eine späte Nacheinspritzung ab einem Kurbelwinkel
von 100° nach dem oberen Zündtotpunkt vorgenommen.
Dadurch ist einerseits die Temperatur im Brennraum während der
wenigstens einen späten Nacheinspritzung noch vergleichsweise
hoch und zweitens steht bis zum Ausstoßen des durch die
wenigstens eine späte Nacheinspritzung mit verbrennbaren
Komponenten beaufschlagten Abgases aus dem Brennraum eine vergleichsweise
lange Zeitspanne zur Verfügung, welche ein besonders gutes
Aufbereiten des Kraftstoffs ermöglicht.
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Die
wenigstens eine späte Nacheinspritzung kann als getaktete,
wenigstens zwei unmittelbar aufeinander folgende Einzeleinspritzungen
umfassende Mehrfacheinspritzung vorgenommen werden. Durch die Mehrfacheinspritzung
ist eine Möglichkeit der Benetzung der Innenwand des Zylinders
weiter reduziert. Dennoch bewegen sich die wenigstens zwei unmittelbar
aufeinander folgenden Einzeleinspritzungen in dem ein besonders
gleichmäßig hohes Temperaturniveau aufweisenden
Brennraum, verdampfen besonders schnell und dringen besonders wenig weit
in den Brennraum ein.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird die oben genannte Aufgabe gelöst
durch eine insbesondere selbstzündende Verbrennungskraftmaschine
mit einer mittels einer Steuereinrichtung ansteuerbaren Einspritzeinrichtung,
mittels welcher zum Regenerieren einer Abgasnachbehandlungseinheit,
insbesondere eines Partikelfilters, während eines Arbeitsspiels
eines Kolbens einem Brennraum eines Zylinders der Verbrennungskraftmaschine
a) wenigstens eine Voreinspritzung spätestens bei einem
Kurbelwinkel von 20° vor einem oberen Zündtotpunkt,
- b) wenigstens eine Haupteinspritzung ab einem Kurbelwinkel
von mindestens 5° nach dem oberen Zündtotpunkt
und
- c) wenigstens eine späte Nacheinspritzung zum Bereitstellen
von verbrennbaren Komponenten im aus dem Brennraum abführbaren
Abgas zuführbar ist, wobei mittels der Steuereinrichtung
die Einspritzeinrichtung zum Durchführen der wenigstens
einen späten Nacheinspritzung während eines Expansionstaktes
des Arbeitsspiels ansteuerbar ist.
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Die
für das erfindungsgemäße Verfahren beschriebenen
bevorzugten Ausführungsformen und Vorteile gelten auch
für die erfindungsgemäße Verbrennungskraftmaschine.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
Schaubilder zum
Veranschaulichen eines Einflusses einer während einer Voreinspritzung
einem Brennraum zugeführten Kraftstoffmenge auf im Abgas
vorliegende Emissionen und auf eine Temperatur des Abgases; und
Schaubilder
zum Veranschaulichen eines Einflusses eines Kurbelwinkels der frühen
Voreinspritzung auf im Abgas vorliegende Emissionen.
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1 zeigt
in einem ersten Schaubild einen Einfluss einer Kraftstoffmenge 10,
welche während einer Voreinspritzung einem Brennraum eines
Zylinders einer selbstzündenden Verbrennungskraftmaschine
bei einem Kurbelwinkel von etwa 32° vor dem oberen Zündtotpunkt
zugeführt wird, auf Emissionen der Verbrennungskraftmaschine
und auf eine Temperatur des aus dem Brennraum austretenden Abgases.
Die jeweilige, während der frühen Voreinspritzung
dem Brennraum zugeführte Kraftstoffmenge 10 bewirkt
eine Erhöhung der Temperatur im Brennraum und in Folge
der homogenen, vorgemischten Verbrennung der während der
frühen Voreinspritzung eingespritzten Kraftstoffmenge 10 ein
besonders gleichmäßiges Erwärmen des
Brennraums.
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Aufgrund
dieser Brennraumerwärmung, welche im Mittel deutlich mehr
als 100 K beträgt, ist es ermöglicht, eine auf
die frühe Voreinspritzung folgende Haupteinspritzung um
5° bis 12° Kurbelwinkel nach spät zu
verschieben, ohne dass eine Gleichmäßigkeit der
Verbrennung beeinträchtigt ist. Bei einem Kurbelwinkel
von etwa 100° nach dem oberen Zündtotpunkt wird
dem Brennraum eine späte Nacheinspritzung zugeführt,
durch welche im aus dem Brennraum austretenden Abgas verbrennbare
Komponenten bereitgestellt sind. Die im aus dem Brennraum austretenden
Abgas vorhandenen, verbrennbaren Komponenten des Kraftstoffs ermöglichen
ein Anheben der Temperatur des Abgases auf deutlich über 500°C,
wodurch eine Regeneration einer Abgasbehandlungseinheit, etwa eines
Partikelfilters und/oder eines Speicherkatalysators, ermöglicht
wird.
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Durch
die frühe Voreinspritzung kombiniert mit der späten
Haupteinspritzung ist ein hohes, gleichmäßiges
Temperaturniveau im Brennraum einstellbar, so dass beim Zuführen
der späten Nacheinspritzung die zugeführte Kraftstoffmenge 10 besonders
schnell verdampft und ein Einspritzstrahl nicht weit in den Brennraum
vordringt. Dadurch führt die späte Nacheinspritzung
zu einem verringerten Benetzen einer Innenwand des Zylinders mit
Kraftstoff. Von der Innenwand des Zylinders kann somit weniger Kraftstoff
in das Motoröl eingetragen werden, wodurch eine Verdünnung
des Motoröls und somit eine Beeinträchtigung von
Schmiereigenschaften des Motoröls vermindert ist.
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1 zeigt
einen ersten Kurvenverlauf 12, welcher ein Ansteigen der
bei der frühen Voreinspritzung dem Brennraum je Arbeitsspiel
des Kolbens zugeführten Kraftstoffmenge 10 von
etwa 15 mm3 auf etwa 25 mm3 durch
einzelne, die zugeführte Kraftstoffmenge 10 darstellende
Messpunkte veranschaulicht. Bei der durch den ersten Kurvenverlauf 12 gekennzeichneten
Messreihe wurde die Verbrennungskraftmaschine mit einer Drehzahl
von 1000 U/min betrieben. Ein zweiter Kurvenverlauf 14,
welcher ebenfalls die der jeweiligen Kraftstoffmenge 10 zugeordneten
Messpunkte des Kurvenverlaufs 12 beinhaltet, zeigt einen
Einfluss der während der frühen Voreinspritzung
dem Brennraum zugeführten Kraftstoffmenge 10 auf
Emissionen an Stickoxiden. Die Emissionen an Stickoxiden sind auf
einer Abszisse 16 eines Koordinatensystems aufgetragen.
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Hierbei
ist erkennbar, dass mit zunehmender Kraftstoffmenge 10 der
frühen Voreinspritzung je Arbeitsspiel eine Zunahme der
Emissionen an Stickoxiden einhergeht. Demgegenüber zeigt
der Kurvenverlauf 14, dass Emissionen von Ruß,
welche über eine auf einer Ordinate 18 des Koordinatensystems
aufgetragene Schwärzungszahl SZ erfasst werden, mit zunehmender
Kraftstoffmenge 10 im Wesentlichen konstant bleiben.
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1 zeigt
des Weiteren einen dritten Kurvenverlauf 20, welcher eine
zunehmende Kraftstoffmenge 10 der frühen Voreinspritzung
anhand von Messpunkten veranschaulicht, welche dem Brennraum der
Verbrennungskraftmaschine bei einer Motordrehzahl von 1400 U/min
zugeführt wurde. Auch hier ist an einem korrespondierenden
Kurvenverlauf 22, welcher den Einfluss der zunehmenden
Kraftstoffmenge 10 auf die Emissionen an Stickoxiden und
Ruß darstellt, erkennbar, dass die Rußemissionen
mit zunehmender Kraftstoffmenge 10 im Wesentlichen konstant
bleiben, während die Emissionen an Stickoxid zunehmen.
Die Kurvenverläufe 14 und 22 zeigen hierbei
je eine annähernd gleiche Charakteristik und insbesondere
vergleichbare Werte für die Emissionen von Ruß.
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In
einem weiteren Schaubild der 1 ist erkennbar,
dass mit zunehmender, während der frühen Voreinspritzung
dem Brennraum zugeführter Kraftstoffmenge 10 eine
Temperatur 24 des Abgases zunimmt. Die Temperatur 24 ist
hierbei in einem Abgaskrümmer der Verbrennungskraftmaschine
stromaufwärts einer Turbine eines Turboladers gemessen.
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Im
Gegensatz zu einer Kraftstoffmenge 10 von 14 mm3, welche zu einer Temperatur 24 von
rund 120°C des Abgases führt, bewirkt eine Kraftstoffmenge 10 von
rund 25 mm3 eine Temperatur 24 des
Abgases von ca. 175°C. Ein Kurvenverlauf 26, welcher diesen
Zusammenhang für die mit 1000 U/min betriebene Verbrennungskraftmaschine
zeigt, ist im Wesentlichen deckungsgleich mit einem Kurvenverlauf 28,
welcher diesen Zusammenhang für die mit 1400 U/min betriebene
Verbrennungskraftmaschine veranschaulicht. Die Kurvenverläufe 12 und 26 sowie
die Kurvenverläufe 20 und 28 beinhalten
hierbei jeweils die gleichen Messpunkte der Kraftstoffmenge 10.
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Ein
weiteres Koordinatensystem, in welchem ein mit dem Kurvenverlauf 26 korrespondierender Kurvenverlauf 30 dargestellt
ist, zeigt einen Zusammenhang zwischen der Kraftstoffmenge 10 und
den auf der Abszisse 16 dargestellten Stickoxidemissionen
sowie mit einer Konzentration 32 an unverbrannten Kohlenwasserstoffen
im Abgas. Gemäß dem Kurvenverlauf 30 ist
bei zunehmender Kraftstoffmenge 10 sowohl die Stickoxidemission
als auch die Emission an unverbrannten Kohlenwasserstoffen im Wesentlichen
konstant, jedoch nimmt mit zunehmender Kraftstoffmenge 10 die
Emission an Stickoxiden zu.
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Ein
im Wesentlichen analoger Kurvenverlauf 34, welcher die
Messpunkte der jeweiligen Kraftstoffmengen 10 der Kurvenverläufe 20 und 28 beinhaltet, zeigt
diesen Zusammenhang für Betriebsbedingungen der Verbrennungskraftmaschine
bei einer Drehzahl von 1400 U/min. Aus 1 lässt
sich ableiten, dass bereits mit einer Kraftstoffmenge 10 von
rund 25 mm3 eine erhebliche Anhebung der
Temperatur 24 des Abgases bei vertretbaren Stickoxidemissionen, welche
beispielsweise im Bereich von 200 ppm liegen könne, erreichbar
ist. Dies gilt für gleichermaßen für
Betriebsbedingungen der Verbrennungskraftmaschine bei einer Drehzahl
von 1000 U/min und 1400 U/min.
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2 zeigt
in zwei weiteren Schaubildern einen Einfluss einer Lage der frühen
Voreinspritzung auf im Abgas vorliegende Emissionen. Hierbei zeigt ein
weiterer Kurvenverlauf 36 einen Zusammenhang zwischen einem
Spritzbeginn SB der Voreinspritzung und den bei dem jeweiligen Spritzbeginn
SB vorliegenden Emissionen an Stickoxiden 38 und unverbrannten
Kohlenwasserstoffen 40. Die Stickoxide sind auf einer Abszisse
des Schaubilds aufgetragen, die unverbrannten Kohlenwasserstoffen 40 auf
einer Ordinate.
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Aus
dem Kurvenverlauf 36 ist erkennbar, dass mit zunehmend
späterem Spritzbeginn SB, also mit einem zunehmend kleineren
Kurbelwinkel bis zum Erreichen des oberen Zündtotpunkts,
eine Erhöhung der Emissionen an Stickoxiden 38 einhergeht. Des
Weiteren ist mit einem zunehmend späteren Spritzbeginn
SB eine Abnahme der Emissionen an unverbrannten Kohlenwasserstoffen 40 verbunden.
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Der
Kurvenverlauf 36 bezieht sich auf die Bildung von Stickoxiden 38 und
unverbrannten Kohlenwasserstoffen 40 bei einer konstanten
Kraftstoffmenge 10 von 20 mm3 pro
Arbeitsspiel und eine Drehzahl der Verbrennungskraftmaschine von
800 U/min.
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Setzt
die frühe Voreinspritzung bei einem Kurbelwinkel von 32° vor
dem oberen Zündtotpunkt ein, so liegen etwas mehr als 200
ppm an Stickoxiden 38 und etwas weniger als 100 ppm an
unverbrannten Kohlenwasserstoffen 40 im Abgas vor. Bei
einem Spritzbeginn SB bei einem Kurbelwinkel von 30° vor dem
oberen Zündtotpunkt oder von 28° vor dem oberen
Zündtotpunkt betragen die Emissionen an Stickoxiden 38 knapp
800 ppm und die erwünschten Emissionen an unverbrannten
Kohlenwasserstoffen 40 liegen bei etwas mehr als 60 ppm.
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Demgegenüber
bewirkt ein noch früherer Spritzbeginn SB, etwa bei einem
Kurbelwinkel von 35° vor dem oberen Zündtotpunkt
Emissionen von Stickoxiden 38 im Bereich von 100 ppm und
von unverbrannten Kohlenwasserstoffen 40 im Bereich von 180
ppm. Das wünschenswerte Verringern der Emissionen an Stickoxiden 38 und
das erwünschte Erhöhen der Emissionen an unverbrannten
Kohlenwasserstoffen 40, welche zum Anheben der Temperatur im
Abgas zur Verfügung stehen, mit zunehmend frühem
Spritzbeginn SB bringt jedoch eine größere Wahrscheinlichkeit
eines Benetzens der Innenwand des Zylinders mit eingespritztem Kraftstoff
mit sich.
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2 zeigt
in einem weiteren Schaubild einen weiteren Kurvenverlauf 42,
welcher den Zusammenhang zwischen Spritzbeginn SB und Emissionen an
Kohlenmonoxid 44 und den Stickoxiden 38 wiedergibt.
Die Beziehungen zwischen dem Spritzbeginn bei einem Kurbelwinkel
von 35°, 32°, 30° und 28° vor
dem oberen Zündtotpunkt und der jeweiligen Emission an
Stickoxiden 38 ist dem ersten Schaubild der 2 analog.
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Der
Kurvenverlauf 42 veranschaulicht, dass mit zunehmendem
Kurbelwinkel, also mit zunehmend früheren Spritzbeginn
SB vor dem oberen Zündtotpunkt eine erwünschte
Erhöhung der Emissionen an Kohlenmonoxid 44 einhergeht.
So bewirkt der Spritzbeginn SB bei einem Kurbelwinkel von 35° vor
dem oberen Zündtotpunkt eine Emission an Kohlenmonoxid 44 von
rund 2000 ppm, der Spritzbeginn SB bei einem Kurbelwinkel von 32° vor
dem oberen Zündtotpunkt eine Emission an Kohlenmonoxid
von 1000 ppm. Bei einem Spritzbeginn von 30° Kurbelwinkel
bzw. 28° Kurbelwinkel sinken die Emissionen an Kohlenmonoxid 44 auf
weniger als 500 ppm ab.
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Da
mit zunehmend späterem Spritzbeginn auch die Emissionen
an Stickoxiden 38 zunehmen, ist ein vergleichsweise früher
Spritzbeginn SB von Vorteil. Gleichzeitig ist das mit dem erwünschten
Bereitstellen von verbrennbaren Komponenten wie Kohlenmonoxid 44 und
unverbrannten Kohlenwasserstoffen 40 verbundene frühe
Voreinspritzen mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit der
Benetzung der Innenwand es Zylinders verbunden.
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Generell
stellt daher ein Spritzbeginn SB bei einem Kurbelwinkel zwischen
30° vor dem oberen Zündtotpunkt und 35° vor
dem oberen Zündtotpunkt, insbesondere von etwa 32° vor
dem oberen Zündtotpunkt, eine vorteilhafte Lage der frühen
Voreinspritzung dar.
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Eine
Abgastemperatur lässt sich durch die Menge des zurückgeführten
Abgases, durch den Einspritzdruck des eingespritzten Kraftstoffs
sowie durch die Menge des eingespritzten Kraftstoffs beeinflussen.
Der Abgasrückführung sind jedoch Grenzen gesetzt,
insbesondere da bei einer zu großen Menge rückgeführten
Abgases eine Versottung eines Abgaskühlers droht. Ein maximaler
Einspritzdruck ist ebenfalls begrenzt, da bei zu hohem Einspritzdruck eine
zu große Menge Kraftstoff an die Brennraumwand gelangen
kann, so dass die Gefahr eines Eintrags von Kraftstoff in das Motoröl
besteht. Das erfindungsgemäße Verfahren bietet
die Möglichkeit, über die Steuerung der Einspritzzeitpunkte
und Einspritzmengen die Abgastemperatur gezielt zu beeinflussen,
wobei die Gefahr einer Einbringung von Kraftstoff in das Schmiermittel
minimiert ist. Das erfindungsgemäße Verfahren
zeichnet sich zudem dadurch aus, dass es keinen negativen Einfluss
auf die Versottung eines Abgaskühlers im Vergleich zu bisherigen
konventionellen Strategien ausübt. Durch das erhöhte
Temperaturniveau wird einer Versottung vielmehr entgegengewirkt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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