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Die
Erfindung betrifft ein Positionierungssystem für die transkranielle Magnetstimulation
sowie ein Magnetstimulationssystem und ein Positionierverfahren
für die
transkranielle Magnetstimulation.
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Bei
der transkraniellen Magnetstimulation ist es erforderlich, eine
Spulenanordnung an definierten Stellen des Kopfes eines Patienten
zu positionieren, um an diesen Stellen von außen einen magnetischen Impuls
in den Kopf einzuleiten.
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Die
Positionierung der Spulenanordnung an einem gewünschten Punkt ist dabei nicht
immer ganz einfach. Das verwendete Positionierungs- bzw. Haltesystem
für die
Spulenanordnung muss in eine gewünschte
Position bewegt werden. Darüber
hinaus ist es erforderlich, die Position der Spulenanordnung relativ
zum Kopf des Patienten beizubehalten, welches üblicherweise dadurch geschieht,
dass der Kopf des Patienten in geeigneter Weise fixiert wird. Dies ist
jedoch für
den Patienten recht unbequem.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung ein Positionierungssystem für die transkranielle
Magnetstimulation zu schaffen, mit welchem eine Spulenanordnung sehr
leicht an gewünschter
Stelle relativ zum Kopf eines Patienten positioniert werden kann
und darüber hinaus
diese Positionierung sicher beibehalten werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Positionierungssystem mit den im Anspruch
1 angegebenen Merkmalen, durch ein Magnetstimulationssystem mit den
in Anspruch 10 angegebenen Merkmalen sowie durch ein Positionierverfahren
mit den im Anspruch 11 angegebenen Merkmalen gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen
ergeben sich aus den zugehörigen Unteransprüchen.
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Das
erfindungsgemäße Positionierungssystem
für die
transkranielle Magnetstimulation verwendet einen Roboter zur Positionierung
der Spulenanordnung. Bei dem Roboter kann es sich um jegliche, für die Positionierung
der Spulenanordnung relativ zum Kopf geeignete Roboterkonstruktionen
handeln. Bevorzugt handelt es sich um einen einarmigen Roboter,
d. h. einen Knickarmroboter, wie er von Industrierobotern her bekannt
ist. Ein solcher Roboter ist in der Lage, die Spulenanordnung räumlich,
vorzugsweise an jeder beliebigen Stelle an der Außenseite des
Kopfes, zu positionieren und dabei die Spulenanordnung auch noch
im gewünschten
Winkel zum Kopf auszurichten. Der Roboter weist dazu eine geeignete
Zahl von Schwenkachsen auf.
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Zur
Bestimmung der Position, an welche die Spulenanordnung bewegt werden
soll, sind erfindungsgemäß ein 3D-Lageverfolgungssystem
sowie ein Zeiger vorgesehen, welcher eine Zeiger-Markierung aufweist,
deren Position von dem 3D-Lageverfolgungssystem erfassbar ist. So
kann über
das 3D-Lageverfolgungssystem die räumliche Lage der Zeiger-Markierung und damit
die räumliche
Lage des Zeigers erfasst werden. Ein solches 3D-Lageverfolgungssystem
kann beispielsweise als 3D-Kamerasystem
ausgestaltet sein. Beispielsweise kann es sich um ein Infrarotkamerasystem
handeln, bei welchem Infrarotlicht ausgesendet wird, welches von
der Zeigermarkierung reflektiert und von zwei zueinander beabstandet
angeordneten Kameras erfasst wird. Es können jedoch auch andere 3D-Lageverfolgungssysteme
zum Einsatz kommen, beispielsweise Systeme, welche mit sichtbarem
Licht oder elektromag netisch arbeiten. Je nach Ausgestaltung des
Systems wird die Zeiger-Markierung
entsprechend ausgestaltet, sodass deren räumliche Position erfassbar
wird. Das 3D-Lageverfolgungssystem wird vorzugsweise so angeordnet,
dass der Kopf des Patienten und die Umgebung in welcher die Spulenanordnung
zu bewegen ist, zur Positionsbestimmung erfassbar ist.
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Erfindungsgemäß ist darüber hinaus
eine Steuereinrichtung vorgesehen, welche zur Steuerung des Roboters
dient. Die Steuereinrichtung steuert den Roboter so an, dass die
Spulenanordnung in einer bestimmten Ausrichtung in eine bestimmte
Position relativ zu dem Kopf bewegt werden kann. Dabei ist die Steuereinrichtung
erfindungsgemäß so ausgebildet,
dass sie anhand der von dem 3D-Lageverfolgungssystem erfassten Position
der Zeiger-Markierung die Position des Zeigers relativ zu dem Kopf
ermitteln kann. Dazu wird die Position des Zeigers von der Steuereinrichtung
in ein Koordinatensystem eingebunden, in welchem die Lage des Kopfes
bekannt ist. Dies kann beispielsweise durch Fixierung des Kopfes
in einer vorbestimmten Position erfolgen. Dabei kann die Position
des Kopfes ebenfalls von einem 3D-Lageverfolgungssystem erfassbar
sein. Darüber
hinaus ist es auch auf anderer Weise möglich, der Steuereinrichtung
die genaue Position des Kopfes einzugeben.
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Der
Zeiger kann dazu genutzt werden, beliebige Punkte auf der Oberfläche des
Kopfes zu markieren. Eine Bedienperson, beispielsweise der behandelnde
Arzt, kann somit den Zeiger auf einen gewünschten Punkt an der Kopfoberfläche setzen.
Das 3D-Lageverfolgungssystem erfasst dabei die Position der Zeiger-Markierung.
Aus dieser Position bestimmt die Steuereinrichtung die Position
des Zeigers relativ zu dem Kopf, so kann die Steuereinrichtung genau
den Punkt ermitteln, an welchem der Zeiger auf die Kopfoberfläche aufgesetzt
ist. Erfindungsgemäß kann die
Steuereinrichtung dann den Roboter so steuern, dass er die Spulenanordnung
an diese zuvor mit dem Zeiger markierte Position bewegt.
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Dieses
erfindungsgemäße Positioniersystem ermöglicht es
dem behandelnden Arzt somit sehr einfach, die Spulenanordnung an
eine gewünschte
Stelle des Kopfes zu bewegen. Er muss die anzufahrende Position
nicht umständlich über Eingabemittel
der Steuereinrichtung eingeben, sondern kann vielmehr mit dem Zeiger
die gewünschte
Stelle an der Kopfoberfläche
anzeigen. Die Steuereinrichtung erfasst über die Zeiger-Markierung des
3D-Lageverfolgungssystems diesen Punkt und speichert diesen Punkt
relativ zur Position des Kopfes. Nachdem der Zeiger dann vom Kopf
entfernt bzw. weggenommen worden ist, kann die Steuereinrichtung
dann den Roboter so ansteuern, dass die Spulenanordnung an den markierten
Punkt gefahren wird.
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Vorzugsweise
ist erfindungsgemäß darüber hinaus
eine Kopf-Markierung vorgesehen, welche zur Anbringung an dem Kopf
des Patienten geeignet ist, wobei die Position der Kopfmarkierung
von einem 3D-Lageverfolgungssystem
erfassbar ist und die Steuereinrichtung derart ausgebildet ist,
dass sie anhand der erfassten Position der Kopf-Markierung die Position des Kopfes ermittelt.
Kopf-Markierung und 3D-Lageverfolgungssystem
können
dabei genauso ausgebildet sein, wie es oben anhand des 3D-Lageverfolgungssystems
zur Ermittlung der Position der Zeiger-Markierung beschrieben wurde.
Besonders bevorzugt wird ein und dasselbe 3D-Lageverfolgungssystem
sowohl zur Erfassung der Position der Kopf-Markierung als auch zur
Erfassung der Position der Zeiger-Markierung eingesetzt. Es ist
jedoch auch möglich,
zwei unterschiedliche Positionserfassungssysteme einzusetzen und
deren Ausgangssignale einer gemeinsamen Steuereinrichtung zuzuführen.
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Die
Steuereinrichtung ist bevorzugt derart ausgebildet, dass sie anhand
der erfassten Position der Kopf-Markierung die Position des Kopfes
ermittelt. In Kenntnis dieser Position kann die Steuereinrichtung
dann nach Erfassung der Position der Zeiger-Markierung die relative
Lage des Zei gers zu dem Kopf bestimmen. Besonders bevorzugt ist
die Steuereinrichtung derart ausgebildet, dass sie in der Lage ist,
Bewegungen der Kopf-Markierung,
welche von dem 3D-Lageverfolgungssystem, erfasst werden, zu verarbeiten.
Dazu ist die Steuereinrichtung derart ausgebildet, dass sie aus
der Bewegung der Kopf-Markierung die zugehörige Bewegung des Kopfes ermitteln
bzw. berechnen kann. Über
eine solche bevorzugte Steuereinrichtung ist stets eine Positionierung
und Nachführung
des Roboters relativ zur aktuellen Lage des Kopfes möglich. Da
die Bewegung des Kopfes über
die Kopf-Markierung und das 3D-Lageverfolgungssystem
erfasst werden kann, ist es somit nicht mehr notwendig, den Kopf
des Patienten zu fixieren, vielmehr ist eine Ausrichtung bzw. Positionierung
der Spulenanordnung mittels des Roboters in jeder beliebigen Position
und insbesondere auch bei Bewegung des Kopfes möglich.
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Vorzugsweise
sind der Steuereinrichtung Geometriedaten über die individuelle Form des
Kopfes eines Patienten vorgebbar, und die Steuereinrichtung bestimmt
auf Grundlage dieser Geometriedaten und der ermittelten Position
der Kopf-Markierung die Lage des Kopfes, d. h. insbesondere dessen
Außenkontur,
im Raum. Diese Geometriedaten können
beispielsweise von einer Computertomografie des Patientenkopfes
stammen. Diese Daten werden von der Steuereinrichtung eingelesen
bzw. geladen und dann bei der Positionierung der Spulenanordnung
genutzt. Um die Geometriedaten des Kopfes in eine definierte Zuordnung
zu der am Kopf angebrachten Kopf-Markierung zu bringen, weist die
Steuereinrichtung bevorzugt Mittel auf, welche zur Erfassung der
relativen Lage von Kopf-Markierung und Kopf zueinander ausgebildet
sind. Durch diese Mittel kann nach Anbringung der Kopf-Markierung
die Steuereinrichtung die aktuelle relative Lage der Kopf-Markierung
relativ zum Kopf erfassen. Auf dieser Grundlage kann die Steuereinrichtung
dann eine definierte Zuordnung von Kopf-Markierung und den eingelesenen
Geometriedaten vornehmen. Dies hat den Vorteil, dass die Kopf- Markierung im Wesentlichen
beliebig am Kopf des Patienten angebracht werden kann.
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Um
die relative Positionierung von Kopf-Markierung und Kopf zueinander
zu erfassen, sind der Steuereinrichtung vorzugsweise mit dem Zeiger
beliebige Punkte an der Oberfläche
des Kopfes eingebbar. Das heißt,
in einem Lern-Modus der Steuereinrichtung werden nach Anbringung
der Kopf-Markierung mit dem Zeiger zunächst mehrere, vorzugsweise
eine Vielzahl von Punkten an der Kopfoberfläche markiert, wobei jeweils
die Position der Zeiger-Markierung von dem 3D-Lageverfolgungssystem erfasst und an
die Steuereinrichtung weitergeleitet wird. Die Steuereinrichtung
ermittelt daraus jeweils die Position des Zeigers an der Kopfoberfläche. Vorzugsweise wird
bei diesem Lernvorgang der Zeiger in Bahnen über die Kopfoberfläche geführt. Auf
diese Weise erfasst die Steuereinrichtung die äußere Geometrie des Kopfes.
Gleichzeitig wird von dem 3D-Lageverfolgungssystem die Position
der am Kopf angebrachten Kopf-Markierung erfasst, so dass die Kopfgeometrie
in fester Bezug zu der Kopf-Markierung erfasst wird, insbesondere
auch wenn der Kopf sich bewegt. Die Steuereinrichtung weist im Übrigen Lernmittel bzw.
ein Lernmodul auf, welches dann diese erfasste Kopfgeometrie zur
Deckung mit der äußeren Kontur des
Kopfes gemäß der eingelesenen
Geometriedaten bringt. Auf diese Weise schafft die Steuereinrichtung
dann eine definierte Zuordnung zwischen der Position der Kop-Markierung
und den eingelesenen Geometriedaten. Aus der Bewegung bzw. Position der
Kopf-Markierung kann die Steuereinrichtung dann die Lage jedes Punktes
des Kopfes im Raum errechnen und die Positionierung der Spulenanordnung
mit dem Roboter entsprechend steuern bzw. regeln, ohne dass der
Kopf des Patienten in eine definierte Lage gebracht oder in einer
solchen gehalten werden müsste.
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Weiter
bevorzugt weist der Zeiger eine Zeigerspitze auf, und die Zeiger-Markierung ist in
definiertem Abstand zu der Zeigerspitze an dem Zeiger angeordnet.
Die Zeigerspitze dient dazu, bestimmte Punkte an der Kopfoberfläche zu markieren,
indem die Zeigerspitze auf die Kopfoberfläche aufgesetzt wird. Da die
Lage der Zeiger-Markierung relativ zu der Zeigerspitze fest ist,
kann die Steuereinrichtung aus den erfassten Positionsdaten der
Zeiger-Markierung in Kenntnis der relativen Position der Zeigerspitze
zu der Zeiger-Markierung die aktuelle Position der Zeigerspitze
ermitteln bzw. errechnen. Der Abstand zwischen Zeiger-Markierung und Zeigerspitze
stellt sicher, dass die Zeigermarkierung immer im Erfassungsbereich
bzw. Blickfeld des 3D-Lageverfolgungssystems liegt, egal wo der
Zeiger am Kopf angesetzt wird.
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Die
Zeiger-Markierung und/oder die Kopf-Markierung weisen vorzugsweise
mehrere voneinander beabstandete Markierungspunkte auf, deren Position
jeweils von dem 3D-Lageverfolgungssystem erfassbar ist, und die
Steuereinrichtung ist derart ausgestaltet, dass sie auf Grundlage
der Positionen der Markierungspunkte die räumliche Lage des Zeigers und/oder
des Kopfes ermittelt. Die Markierungspunkte können beispielsweise Infrarotreflektoren,
insbesondere kugelförmige
Infrarotreflektoren sein. Insbesondere beim Zeiger ist es bevorzugt, mehrere,
vorzugsweise drei oder vier derartige Markierungspunkte relativ
weit beabstandet voneinander anzuordnen, so dass die räumliche
Lage des Zeigers und insbesondere der Zeigerspitze möglichst
präzise erfassbar
ist. Mit zunehmendem Abstand der Markierungspunkte voneinander wird
eine größere Präzision der
Erfassung erreicht. Die Markierungspunkte sind dabei in definiertem
Abstand zueinander angeordnet, und der Steuereinrichtung ist dieser
definierte Abstand bekannt, so dass die Steuereinrichtung aus der
Lage der Markierungspunkte im Raum, wie sie vom 3D-Lageverfolgungssystem
erfasst wird, die Lage des gescannten Zeigers und/oder des Kopfes errechnen
kann.
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Besonders
bevorzugt ist der Roboter von der Steuereinrichtung in der Weise
steuerbar, dass die Spulenanordnung einer Bewegung des Kopfes so nachgeführt wird,
dass eine zuvor vorgenommene Positionierung der Magnetspulenanordnung
relativ zu dem Kopf beibehalten wird. Wie vorangehend beschrieben,
kann über
die Kopf-Markierung eine Bewegung des Kopfes und stets die aktuelle
Lage des Kopfes erfasst werden. Da die Steuereinrichtung zunächst in
einem Lernmodus die Position der Kopf-Markierung in Übereinstimmung
mit den eingelesenen Geometriedaten gebracht hat, ist die Steuereinrichtung
mit Erfassung der aktuellen Position der Kopf-Markierung somit in
der Lage, die aktuelle Position und Lage des Kopfes im Raum durch
ein geeignetes Rechenmodul zu errechnen und dann den Roboter vorzugsweise
in Echtzeit so zu steuern, dass die Spulenanordnung von dem Roboter
stets in einer vorgegebenen definierten Position zu der Kopfoberfläche gehalten
wird. Das heißt,
bei diesem System ist es nicht mehr erforderlich, dass der Kopf
des Patienten ruhig gehalten bzw. fixiert wird, vielmehr wird die
Spulenanordnung durch Ansteuerung von der Steuereinrichtung mittels
des Roboterarms stets so bewegt, dass sie einer Bewegung des Kopfes
definiert folgt und die Position relativ zum Kopf beibehält. Hierdurch
kann ein wesentlich größerer Komfort
für den
Patienten während
der Behandlung erreicht werden.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist die Steuereinrichtung derart ausgebildet, dass ein vorbestimmter
Abstand zwischen Spulenanordnung und der Oberfläche des Kopfes an der Steuereinrichtung
einstellbar ist und der Roboter von der Steuereinrichtung derart
steuerbar ist, dass dieser die Spulenanordnung an eine Position
bewegt, in welcher sie den vorbestimmten Abstand von der Oberfläche des
Kopfes hat. Dies ist dadurch möglich, dass
die Steuereinrichtung über
die Positionserfassung der Kopf-Markierung und die Zuordnung zu
den Geometriedaten des Kopfes stets die aktuelle Lage des Kopfes
im Raum kennt. So ist es möglich,
die Spulenanordnung in einen definier ten Abstand von der Kopfoberfläche zu bringen
und vorzugsweise in diesem zu halten. Das heißt, vorzugsweise wird die Spulenanordnung
von dem Roboter auch bei Bewegung des Kopfes in dem zuvor eingestellten
und definierten Abstand nachgeführt.
Die Einstellung dieses definierten Abstandes hat den Vorteil, dass
bei der Behandlung zunächst
ein Sicherheitsabstand eingestellt werden kann, um eine unbeabsichtigte
Kollision der Spulenanordnung mit dem Kopf sicher zu vermeiden.
Durch Verkleinerung des Abstandes, welche über geeignete Eingabemittel
an der Steuereinrichtung eingestellt werden kann, kann die Spulenanordnung
dann vorzugsweise direkt an die Kopfoberfläche herangefahren werden und
dann auch dort in der vorangehend beschriebenen Weise bei Bewegung des
Kopfes nachgeführt
werden. Für
die Bedienperson ist es sehr bequem und einfach, einen definierten Abstand
an der Steuereinrichtung einzustellen. Insbesondere kann die gewünschte Position,
an welche die Spulenanordnung gebracht werden soll, trotzdem mit
dem Zeiger direkt an der Oberfläche
des Kopfes markiert werden. Die Einstellung des Abstandes erfolgt
unabhängig
von dieser Markierung an der Steuereinrichtung.
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Es
ist zu verstehen, dass diese Ausgestaltung des Positionierungssystems,
welche es ermöglicht,
die Spulenanordnung in einen vorbestimmten Abstand zu der Oberfläche des
Kopfes zu bringen, auch unabhängig
von der oben beschriebenen Positionierung nach Markierung einer
Position am Kopf mittels des Zeigers, verwirklicht werden kann.
So könnte
der Punkt, welcher von der Spulenanordnung angefahren werden soll,
anstatt mit dem Zeiger auch in der Steuereinrichtung an den dort
vorhandenen Geometriedaten ausgewählt werden und die Spulenanordnung
durch Ansteuerung des Roboters dann von der Steuereinrichtung an
diese ausgewählte
Position verfahren werden.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Magnetstimulationssystem mit einer
Spulenanordnung und einem Positioniersystem, wie es vorangehend
beschrieben wurde.
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Darüber hinaus
betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zum Positionieren einer
Spulenanordnung relativ zu einem Kopf. Dabei handelt es sich um eine
Spulenanordnung, welche für
die transkranielle Magnetstimulation verwendet wird. Dieses Positionierverfahren
arbeitet vorzugsweise unter Verwendung eines Positioniersystems
gemäß der vorangehenden
Beschreibung.
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Der
Verfahrensablauf erfolgt so, dass bevorzugt zunächst an den Kopf des Patienten
eine Kopf-Markierung angebracht wird, wie es oben beschrieben wurde.
Deren Position wird dann von einem 3D-Lageverfolgungssystem erfasst
und einer Steuereinrichtung zugeführt. Dabei erfolgt vorzugsweise
eine kontinuierliche Positionserfassung durch das 3D-Lageverfolgungssystem,
so dass die Steuereinrichtung jede Bewegung des Kopfes vorzugsweise
in Echtzeit erfasst.
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Mit
einem Zeiger, an welchem eine Zeiger-Markierung angebracht ist,
wird eine gewünschte Stelle
an der Oberfläche
des Kopfes markiert. Dazu wird der Zeiger an die gewünschte Stelle
der Kopfoberfläche
angesetzt. Die Zeiger-Markierung ist von einem 3D-Lageverfolgungssystem
erfassbar. Das 3D-Kamerasystem leitet die erfassten Daten an die Steuereinrichtung
weiter, welche aus dem Bild des 3D-Lageverfolgungssystems die Position
bzw. die Lage des Zeigers im Raum und insbesondere relativ zu dem
Kopf ermittelt. Dabei wird die aktuelle Lage des Kopfes, welcher
bevorzugt aus der aktuellen Position einer Kopf-Markierung von der Steuereinrichtung
berechnet wird, berücksichtigt.
Die Erfassung der Zeiger-Markierung erfolgt vorzugsweise kontinuierlich,
so dass deren Bewegungen von der Steuereinrichtung erfasst werden
und bei Bewegung von Kopf und Zeiger bevorzugt beide Bewegungen erfasst
und stets die relative Position beider Teile zueinander bekannt
ist. Die mit dem Zeiger markierte Stelle am Kopf wird in der Steuereinrichtung,
beispielsweise durch Druck auf eine Bestätigungstaste gespeichert. Anschließend wird
der Zeiger vom Kopf weggenommen, und die Steuereinrichtung kann dann
im nächsten
Schritt mittels des Roboters die Spulenanordnung an der zuvor von
dem Zeiger markierten Stelle positionieren. Der Positioniervorgang wird
vorzugsweise durch ein geeignetes Eingabemittel an der Steuereinrichtung
aktiviert. Die Steuereinrichtung steuert dann in Kenntnis der aktuellen
Position des Kopfes den Roboter so, dass die Spulenanordnung an
die gewünschte
Stelle des Kopfes bewegt wird und dann vorzugsweise in dieser Position gehalten
und mit dem Kopf mitbewegt wird.
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Weiter
bevorzugt wird der Steuereinrichtung zuvor ein gewünschter
Abstand zwischen der Oberfläche
des Kopfes und der Spulenanordnung eingegeben, und die Steuereinrichtung
steuert den Roboter unter Berücksichtigung
der erfassten Position der Kopf-Markierung dann so, dass die Spulenanordnung
den eingegebenen Abstand von der Oberfläche des Kopfes hat. Dies gilt
insbesondere an einer zuvor markierten Position des Kopfes, an welche
die Spulenanordnung bewegt werden soll.
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Die
Steuereinrichtung ist vorzugsweise als Software in einem Computersystem,
vorzugsweise einem Personal Computer, realisiert. Als Eingabemittel
der Steuereinrichtung dienen dabei die üblichen Eingabeinstrumente
des Personal Computers, d. h. insbesondere Tastatur und Maus. Das
Computersystem weist Schnittstellen zu dem Roboter und zu dem 3D-Lageverfolgungssystem
auf, um Daten des 3D-Lageverfolgungssystems zu erhalten. In dem Computersystem,
d. h. der Steuereinrichtung ist bevorzugt ein Bildverarbeitungsmodul
realisiert, welches aus dem von 3D-Kamerasystem erfassten Bild die
Position der Kopf- bzw. Zeiger-Markierung bzw. deren Markierungspunkte
ermittelt und dann zur weiteren Lageberechnung insbesondere im Zusammenhang
mit zuvor gespeicherten Geometriedaten des Kopfes bereitstellt.
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Nachfolgend
wird die Erfindung beispielhaft anhand der beigefügten Figur
beschrieben.
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Die
Figur zeigt schematisch die Anordnung des erfindungsgemäßen Positionierungssystems
für die
transkranielle Magnetstimulation. Es ist schematisch ein Patientenkopf 2 gezeigt,
an welchem eine Spulenanordnung 4 mittels eines Roboters 6 positioniert
wird. Der Roboter 6 ist hier als Knickarmroboter, wie er
von Industrierobotern her bekannt ist, ausgebildet und weist eine
geeignete Anzahl von Schwenkachsen auf, welche es ermöglicht,
die Spulenanordnung 4 an eine beliebige Position der Kopfoberfläche zu verfahren
und dort in einem gewünschten
Winkel zur Kopfoberfläche
zu positionieren.
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Erfindungsgemäß ist ferner
ein 3D-Lageverfolgungssystem in Form eines 3D-Kamerasystemes 8 mit
zwei definiert zueinander beabstandeten Einzelkameras 8a und 8b angeordnet.
Die Kameras 8a und 8b sind über eine geeignete Schnittstelle
mit einem Computer 10 verbunden, welcher als Steuereinrichtung
dient und unter anderem die Auswertung des Bildes der Kameras 8a und 8b übernimmt
und über
eine geeignete Schnittstelle den Roboter 6 steuert.
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Das
3D-Kamerasystem ist als Infrarotkamerasystem ausgebildet. Zur Bilderzeugung
sind Infrarotlichtquellen 12a und 12b die Kameras 8a und 8b umgebend
so angeordnet, dass sie den Kopf 2 des Patienten beleuchten.
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Am
Kopf 2 ist mittels eines Stirnbandes 14 eine Kopf-Markierung 16 befestigt,
welche mehrere beabstandet voneinander angeordnete Infrarotreflektoren 18 aufweist,
welche einzelne Markierungspunkte bilden.
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Diese
Infrarotreflektoren 18 reflektieren das Licht der Infrarotlichtquelle 12.
Dieses reflektierte Licht wird als Bild von den Kameras 8a und 8b erfasst.
Der Computer 10 kann mit einem geeigneten Bildverarbeitungsmodul
bzw. einem Bildverarbeitungsprogramm dann aus dem Bild die räumliche
Position der Markierungspunkte 18 bestimmen.
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Darüber hinaus
ist ein Zeiger 20 vorgesehen, welcher von einer Bedienperson
mit der Hand frei bewegt werden kann. Der Zeiger 20 weist
eine Zeiger-Markierung in Form von mehrere definiert beabstandet
voneinander angeordnete Infrarotreflektoren 22 und eine
Zeigerspitze 24 auf. Die Zeigerspitze 24 ist in
definiertem Abstand zu den Infrarotreflektoren 22, welche
einzelne Markierungspunkte bilden, angeordnet. Das Kamerasystem 8 kann
auch das von den Infrarotreflektoren 22 reflektierte Licht
erfassen. So kann der Computer 10 aus dem erfassten Bild dann
auch die räumliche
Position der Infrarotreflektoren 22 bestimmen. Aus der
Lage der Infrarotreflektoren 22 zueinander im Raum lässt sich
darüber
hinaus auch die Lage der Spitze 24 des Zeigers 20 im
Raum von dem Computer errechnen.
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Dem
Computer werden darüber
hinaus Geometriedaten des Kopfes 2, beispielsweise von
einer Computertomografie eingegeben. Dies kann durch geeignete Schnittstellen
oder Datenübertragungseinrichtungen
von einem Computertomografen erfolgen.
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Zur
Positionierung der Spulenanordnung 4 wird zunächst das
Kopfband 14 mit der Kopf-Markierung 16 am Kopf
des Patienten 2 befestigt. Dann wird von dem Kamerasystem 8 laufend
die Position der Kopf-Markierung 16 im
Bild erfasst und von dem Computer 10 ausgewertet. Anschließend wird
mit dem Zeiger 20 die Kopfoberfläche in mehreren Bahnen so überfahren,
dass die Spitze 24 über
die Kopfoberfläche
gleitet. Dabei erfasst der Computer 10 aus dem von dem
Kamerasystem aufgenommenen Bild die Bewegung der Infrarotreflektoren 22 und
er rechnet daraus die Bahnen der Zeigerspitze 24 im Raum. Diese
Bahnen überlagert
der Computer bzw. eine geeignete Software in dem Computer den zuvor
erfassten Geometriedaten des Kopfes. Gleichzeitig wird vom Computer
die Lage der Bahnen der Zeigerspitze 24 relativ zu der
Kopf-Markierung 16 erfasst. Durch die Überlagerung mit den Geometriedaten
der Computertomografie wird dem Computer somit die Lage der Kopf-Markierung 16 relativ
zu diesen Geometriedaten bekannt. Anschließend ist der Computer in der Lage,
bei Bewegung des Kopfes 2 die Bewegung der Kopf-Markierung 16 aus
dem Bild des Kamerasystems 8 zu bestimmen und damit in
Verbindung mit den überlagerten
Geometriedaten die Bewegung des Kopfes 2 im Raum zu errechnen.
Das heißt,
auf diese Weise wird dem Computer 10 in Echtzeit die aktuelle Position
des Kopfes 2 im Raum bekannt gemacht. Dies ermöglicht es
dem Computer 10, den Roboter 6 in Echtzeit so
zu steuern, dass die Spulenanordnung 4 einer Bewegung des
Kopfes 2 so nachgeführt
wird, dass die Spulenanordnung 4 stets eine definierte
Position relativ zu dem Kopf 2 beibehält.
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Gemäß der Erfindung
ist es vorgesehen, dass mittels des Zeigers 20 darüber hinaus
auch sehr einfach eine Stelle an der Kopfoberfläche markiert werden kann, an
welcher die Spulenanordnung 4 positioniert werden soll.
Dazu wird der Zeiger 20 auf die gewünschte Stelle mit der Zeigerspitze 24 aufgesetzt und
anschließend
dem Steuerprogramm in Computer 10 durch entsprechende Eingabe
mitgeteilt, diese Position zu erfassen und zu speichern. Nachdem
der Zeiger 20 dann vom Kopf 2 entfernt worden
ist, kann dann die Positionierung am Computer 10 aktiviert werden,
so dass das Steuerprogramm für
den Roboter den Roboter 6 so bewegt, dass die Spulenanordnung 4 über den
zuvor markierten Punkt an der Kopfoberfläche bewegt wird. Dabei wird
eine mögliche Bewegung
des Kopfes 2 anhand der Bewegung der Kopf-Markierung 16 und
deren Infrarotreflektoren 18 von dem Kamerasystem 8 erfasst
und der Computer 10 kann die Robotersteuerung 10 so
vor nehmen, dass die Bewegung des Kopfes von dem Roboter 6 kompensiert
wird, d. h. der Positionierbewegung eine zusätzliche der Bewegung des Kopfes
entsprechende Bewegung überlagert
wird, welche sicherstellt, dass auch bei Bewegung des Kopfes die
Spulenanordnung 4 genau an die zuvor markierte Position
verfahren wird und dann in dieser Position gehalten und bei möglicher
weiterer Bewegung des Kopfes 2 entsprechend nachgeführt wird.
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Zusätzlich ist
es möglich,
an dem Steuerprogramm, d. h. der Steuereinrichtung, welche in dem Computer 10 realisiert
ist, einen definierten Abstand D zwischen Spulenanordnung 4 und
Oberfläche
des Kopfes 2 vorzugeben, wobei der Roboter 6 dann
so gesteuert wird, dass dieser Abstand auch bei Bewegung des Kopfes
eingehalten wird, d. h. die Spulenanordnung 4 wird mit
dem vorgegebenen Abstand zum Kopf vom Roboter 6 einer Bewegung
des Kopfes nachgeführt.
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- 2
- Kopf
- 4
- Spulenanordnung
- 6
- Roboter
- 8
- 3D-Kamerasystem
- 8a,
8b
- Kamera
- 10
- Computer,
Steuereinrichtung
- 12a,
12b
- Infrarotlichtquellen
- 14
- Stirnband
- 16
- Kopf-Markierung
- 18
- Infrarotreflektoren
- 20
- Zeiger
- 22
- Infrarotreflektoren,
Zeiger-Markierung
- 24
- Zeigerspitze
- D
- Abstand