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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Farbtrennmaske zur Abdeckung eines ersten Bereiches einer Form, insbesondere einer Galvanoform, bei der Sprühlackierung eines zweiten Bereiches der Form, eine Einrichtung zur dichten Abdeckung eines ersten Bereiches einer Form, insbesondere einer Galvanoform, bei der Sprühlackierung eines zweiten Bereiches der Form sowie ein Verfahren zum Einbringen zweier unterschiedlicher Lacke in eine Form, insbesondere in eine Galvanoform, mittels der IMC-Technologie, wobei die Form zumindest eine hervorstehende Rippe aufweist.
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Im Automobilbau tritt neben dem klassischen Außendesign immer mehr auch das Innendesign eines Fahrzeuges in den Vordergrund. Ein Auto reift immer mehr zu einem Wohlfühlobjekt heran. Der Wunsch der Kunden und der steigende Luxus hinterlassen im Innenraum eines Kraftfahrzeuges deutliche Spuren. Wo früher lediglich ein Anzeigegerät für eine Geschwindigkeitsanzeige war, ist heute ein Gesamtkonzept für verschiedenste Anzeigen erforderlich. Oberflächen von Instrumententafeln, Armaturenbretter, etc. sollen gute Haptikeigenschaften und einen sogenannten Soft-Touch-Effekt aufweisen. Auf der anderen Seite müssen die Oberflächen lange haltbar, lichtecht, UV-beständig und formbeständig bei Wärme sein. Ferner müssen die Elemente, wie Instrumententafeln, Armaturenbretter, Mittelkonsolen, etc. kostengünstig und mit wenig Aufwand herstellbar sein.
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Eine sehr große Anforderung spielt bei den zuvor erwähnten Elementen in einem Kraftfahrzeug die Mehrfarbigkeit. So ist es bei modernen Fahrzeugen zum Teil bereits Standard, dass zumindest ein zweifarbiges Armaturenbrett vorgesehen ist, wobei das Armaturenbrett selbst einteilig ausgebildet ist.
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Armaturenbretter, auch als Armaturentafeln bezeichnet, zum Beispiel sind grundsätzlich aus einem Mehrschichtenverbund mit einem Trägerteil, einer elastischen Mittelschicht und einer Oberflächenschicht aufgebaut. Die Oberflächenschicht kann eine Folie oder eine Formhaut sein. Im Unterschied zu einer Folie, die noch umgeformt werden muss, nimmt die Formhaut bereits bei der Herstellung die endgültige Form mit Narbung oder Struktur an.
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Es existieren verschiedene Verfahren eine zweifarbige oder mehrfarbige Formhaut herzustellen. Wichtige Verfahren sind das PUR-Gießverfahren, das PUR-Sprühverfahren und das Rotationssinterverfahren (Slush-Verfahren).
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Beim PUR-Gießverfahren wird ein Gießmaterial (PUR = Polyurethane) in eine geschlossene Form unter Druck eingespritzt oder durch Unterdruck angesaugt. Nachteilig bei diesem Verfahren ist, dass komplizierte Formhäute, wie dreidimensionale Formhäute, wenn überhaupt nur sehr aufwendig hergestellt werden können.
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Das Rotationssinterverfahren eignet sich um dünne Slush-Häute herzustellen. Die Slush-Haut wird durch Rotationssintern von Kunststoffpulvern in beheizten Formen hergestellt. Durch die beheizte Form wird das vorher pulverförmig eingefüllte Material bei der Rotation der Form relativ gleichmäßig verteilt und an der Wand schmelzend zusammengefügt.
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Das PUR-Sprühverfahren sieht vor, dass ein PUR-Gemisch in eine Form, insbesondere in eine Galvanoform, eingesprüht wird. Nach dem Aushärten kann eine fertige Formhaut entnommen werden. Das verwendete PUR muss lichtstabile Eigenschaften aufweisen, so dass der Rohstoffpreis des PUR-Gemisches hoch ist. Bei dem PUR-Sprühverfahren bietet sich an, dieses mit der so genannten IMC-Technologie zu kombinieren. D. h., vor dem Einsprühen des PUR-Gemisches kann ein Lack in die Form eingesprüht werden, welcher sich dann in der Form mit dem eingesprühten PUR-Gemisch verbindet. IMC (IMC = In-Mold-Coating) beschreibt den Lackiervorgang und bedeutet „in die Form lackieren”. Die eingesprühte Lackschicht kann die Funktion der Lichtstabilität der Formhaut übernehmen.
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Problematisch bei der Herstellung von zwei- oder mehrfarbigen Formhäuten ist die saubere Trennung im Übergangsbereich der Farben.
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Aus der
WO 2007/065600 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung eines wenigstens zwei Oberflächenzonen aufweisenden Ausstattungsteils für ein Kraftfahrzeug bekannt. Bei diesem Verfahren wird in einem ersten Schritt ein erstes Material in eine erste Zone einer Form eingesprüht, während eine andere Zone durch eine Maske abgedeckt wird. Die Form bzw. das Formwerkzeug ist in Zonen aufgeteilt, die durch hervorstehende Rippen voneinander getrennt sind. Es können farblich differenzierende Materialien, aber auch unterschiedliche Materialsorten eingetragen werden. Um eine saubere Trennung zwischen den eingebrachten Materialien zu erreichen, ist ein Spalt zwischen der Maske und der Rippe vorgesehen, durch den ein Fluid, insbesondere Luft, strömt. Damit soll ein Abreißen, so genannter Bridging-Effekt, verhindert werden und ferner vermieden werden, dass Materialtropfen oder -partikel in die abgedeckte Zone gelangen. Nachteilig bei einem derartigen Verfahren ist, dass die Abdichtung sehr aufwendig und kostenintensiv ist. Insbesondere bei einem Einsprühen von Lacken, wo sehr feine Sprühpartikel auftreten, ist dieses Verfahren nicht vorteilhaft.
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Aus der
DE 10 2004 050 140 A1 sind ein System und Verfahren zum Bereitstellen einer erneuerbaren Abdeckmaskenfläche bekannt. Aus der
WO 2007/071207 A2 ist eine Maske zur Herstellung mehrfarbigen Elastomeroberflächen bekannt.
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Aus der
DE 694 28 377 T2 ist ein Verfahren und eine Sprühformeinrichtung zum Herstellen einer elastomeren Haut aus mindestens zwei Materialien bekannt. Hierbei werden zwei farblich unterschiedliche PUR-Materialien im Sprühverfahren in eine Form gespritzt, wobei ein Bereich der Form mit einer Farbtrennmaske während des Einspritzens des ersten Materials abgedeckt wird. Die Farbtrennmaske ragt über die eine vorstehende Rippe der Form hinaus und bildet dadurch einen so genannten Schattenbereich. Der Sprühnebel wird durch den über die Rippe hinausragenden Vorsprung der Farbtrennmaske reduziert, so dass verhindert wird, dass zwischen der Rippe und der an der Rippe aufliegenden Farbtrennmaske Sprühpartikel hindurchdringen. Nachteilig bei diesem PUR-Sprühverfahren sind die hohen Kosten für das PUR-Material, da dieses wegen der notwenigen Lichtstabilität ein aliphatischer Werkstoff sein muss. Eine derartige Farbtrennmaske ist nur bedingt einsatzfähig bei einer Sprühlackierung, da die Abdichtung zwischen der Rippe und der Farbtrennmaske aufgrund von Toleranzen in der Form und in der Farbtrennmaske keine absolute Dichtheit bietet. Ferner ist eine derartige Farbtrennmaske kostenintensiv, wenn insbesondere komplizierte Oberflächenformen abgedeckt werden müssen.
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Ausgehend von der
DE 694 28 377 T2 als nächstkommenden Stand der Technik soll eine Farbtrennmaske bzw. eine Einrichtung zur Abdeckung eines ersten Bereiches einer Form, insbesondere einer Galvanoform, bei der Sprühlackierung eines zweiten Bereiches der Form geschaffen werden, die eine einfache, kostengünstige und sehr dichte Abdeckung des ersten Bereiches der Form und damit eine sehr gute und genaue Farbtrennung der eingesprühten Lacke ermöglichen. Ferner soll ein Verfahren zum Einbringen zweier unterschiedlicher Lacke in eine Form, insbesondere in eine Galvanoform, mittels der IMC-Technologie geschaffen werden, das eine sehr gute und genaue Farbtrennung der eingesprühten Lacke gewährleistet.
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Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch eine Farbtrennmaske mit den Merkmalen gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 1, durch eine Einrichtung zur dichten Abdeckung eines ersten Bereiches einer Form, insbesondere einer Galvanoform, bei der Sprühlackierung eines zweiten Bereiches der Form mit den Merkmalen gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 10 sowie durch ein Verfahren zum Einbringen zweier unterschiedlicher Lacke in eine Form, insbesondere in eine Galvanoform, mittels der IMC-Technologie gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 22 gelöst. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie der Beschreibung. Merkmale und Details die im Zusammenhang mit der Farbtrennmaske beschrieben sind, gelten dabei selbstverständlich auch im Zusammenhang mit der Einrichtung und dem Verfahren, und jeweils umgekehrt.
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Gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch eine Farbtrennmaske zur Abdeckung eines ersten Bereiches einer Form bei der Sprühlackierung eines zweiten Bereiches der Form, wobei die Farbtrennmaske wenigstens eine Nut zur Aufnahme einer Dichtschnur zur Abdichtung der Farbtrennmaske und der Form und wenigstens einen Aussparung zur Aufnahme eines elastomeren Einsatzelementes zur Abdichtung der Farbtrennmaske an der Form aufweist, wobei die wenigstens eine Nut und die wenigstens eine Aussparung ineinander übergehen und wobei die wenigstens eine Nut und die wenigstens eine Aussparung beabstandet von einer spitz zulaufenden Kante der Farbtrennmaske zur Erzeugung eines Schattenbereichs zwischen der Form und der Farbtrennmaske in der Farbtrennmaske vorgesehen sind, gelöst.
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Eine derartig ausgebildete Farbtrennmaske ermöglicht eine einfache und dichte Abdeckung eines ersten lackierten Bereiches einer Form bei der Sprühlackierung eines zweiten Bereiches der Form. Dadurch, dass wenigstens eine Nut zur Aufnahme einer Dichtschnur und wenigstens eine Aussparung zur Aufnahme eines elastomeren Einsatzelementes vorgesehen ist, kann eine komplexe Oberflächenstruktur einer Form sehr gut und gleichzeitig kostengünstig abgedeckt bzw. abgedichtet werden. Die Farbtrennmaske basiert auf dem Konzept, dass sie sowohl zur Aufnahme einer Dichtschnur, als auch zur Aufnahme eines elastomeren Einsatzelementes ausgebildet ist. Die Verwendung einer Dichtschnur in einer Nut der Farbtrennmaske stellt eine sehr einfache und kostengünstige Abdichtung der Farbtrennmaske und der Form, insbesondere der Galvanoform, dar. Die Dichtschnur liegt dabei direkt an der Form an. Dichtschnüre werden vorteilhafterweise dort verwendet, wo später die sogenannten Nicht-Sicht-Bereiche der erzeugten Formhaut sind. Der Einsatz von Dichtschnüren eignet sich insbesondere bei einfachen Geometrien der Form. In den Bereichen der Form, die komplexe Strukturen aufweisen, werden zur Abdichtung der Farbtrennmaske an der Form elastomere Einsatzelemente verwendet. Die an der Farbtrennmaske angeordneten elastomeren Einsatzelemente werden dabei an Rippen, die aus der Form hervorspringen, angeordnet. Die Bereiche der Form, die durch die elastomeren Einsatzelemente der Farbtrennmaske abgedeckt werden, bilden in der Regel die Sichtbereiche der erzeugten Formhaut.
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Die wenigstens eine Nut zur Aufnahme einer Dichtschnur und die wenigstens eine Aussparung zur Aufnahme eines elastomeren Einsatzelementes der Farbtrennmaske sind so in der Farbtrennmaske angeordnet, dass diese ineinander übergehen. D. h., die in eine Nut eingeführte Dichtschnur und das in eine Aussparung eingesetzte elastomere Einsatzelement sich aufgrund der Anordnung der Nut und der Aussparung dicht aneinandergefügt und lassen somit keine Sprühlackpartikel in den abgedeckten Bereich der Form. Das Ende einer Nut wird durch eine Aussparung bzw. durch ein in einer Aussparung eingefügtes elastomeres Einsatzelement begrenzt. Es ist möglich, dass eine in einer Nut eingebrachte Dichtschnur je nach Ausgestaltung des elastomeren Einsatzelementes bis in eine Aussparung hineinragt.
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Eine derartige Farbtrennmaske kann relativ große Fertigungstoleranzen, beispielsweise von beispielsweise ±0,1 mm, aufweisen, da diese durch die wenigstens eine Dichtschnur und das wenigstens eine elastomere Einsatzelement ausgeglichen werden.
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Die Herstellung einer derartigen Farbtrennmaske ist relativ kostengünstig, da sowohl die Nute, die insbesondere in die Farbtrennmaske eingefräst werden, als auch die Aussparungen einfache geometrische Ausgestaltungen aufweisen. Die Kombination der Nute und Aussparungen ermöglicht eine sichere, kostengünstige und dichte Abdeckung der Form, insbesondere der Galvanoform. Galvanoformen eignen sich besonders gut für die Herstellung von Formhäuten, da sie auch komplizierte Oberflächenstrukturen exakt wiedergeben.
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Ein weiteres entscheidendes Merkmal der Farbtrennmaske ist ferner die spezielle Anordnung der wenigstens einen Nut und der wenigstens einen Aussparung in der Farbtrennmaske. Diese sind beabstandet von einer spitz zulaufenden Kante der Farbtrennmaske in der Farbtrennmaske vorgesehen. D. h., die spitz zulaufende Kante der Farbtrennmaske bildet nach der Befestigung der Farbtrennmaske an der Form einen so genannten Schattenbereich beim Einspritzen des Sprühlackes. D. h., die spitz zulaufende Kante der Farbtrennmaske ragt an den Bereichen, wo eine Dichtschnur vorgesehen ist, um eine definierte Wegstrecke über die Dichtschnur hinaus, so dass ein Schattenbereich über der entstehenden Nut entsteht. Gleiches erfolgt an den Bereichen, wo ein elastomeres Einsatzelement vorgesehen ist. Das elastomere Einsatzelement ist an einer aus der Form hervorstehenden Rippe angeordnet. Die spitz zulaufende Kante der Farbtrennmaske ragt nach der Anordnung des elastomeren Einsatzelementes an der Rippe um eine definierte Wegstrecke über die Rippe hinaus, so dass auch hier ein Schattenbereich über der entstehenden Nut entsteht.
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Durch die spitz zulaufenden Kante bzw. den dadurch erhaltenen Schattenbereich zwischen der Form und der Farbtrennmaske kann nur ein definierter Sprühnebel in den Schattenbereich gelangen. An der Unterseite der Farbtrennmaske lagert sich vorteilhafterweise kein Lack ab. D. h., der Lack wird beim Sprühlackieren nicht direkt in den entstandenen Schattenbereich gesprüht, so dass dieser Bereich der Form nur durch einen sogenannten Sprühnebel beschichtet wird. Die spitz zulaufende Kante verhindert, dass Lackpartikel in den Bereich zwischen der Form und der Dichtschnur und in den Bereich zwischen der Rippe der Form und der Farbtrennmaske bzw. dem elastomeren Einsatzelement gelangen. Durch die beabstandete Anordnung der wenigstens einen Nut und der wenigstens einen Aussparung zu der spitz zulaufenden Kante der Farbtrennmaske kann verhindert werden, dass nach der Befestigung der Farbtrennmaske an der Form der aufgesprühte Lack eine Verbindung zwischen der Form der Farbtrennmaske eingeht. Bei Abnehmen der Farbtrennmaske von der Form wird der Lack daher nicht angerissen.
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Bevorzugt ist eine Farbtrennmaske, bei der die wenigstens eine Nut und die wenigstens eine Aussparung zwischen 4 bis 12 mm, insbesondere zwischen 6 bis 8 mm und bevorzugt um 7 mm, entfernt von der spitz zulaufenden Kante angeordnet sind. Diese ermöglicht in Abhängigkeit von dem Abstand der spitz zulaufenden Kante der Farbtrennmaske zu der Form eine ausreichende Lackierung im Schattenbereich. Ist die spitz zulaufende Kante der Farbtrennmaske sehr nahe, beispielsweise 2 mm, an der Form angeordnet, ist die wenigstens eine Nut und die wenigstens eine Aussparung nur wenige Millimeter, beispielsweise 4 bis 6 mm, von der spitz zulaufenden Kante beabstandet. Ist die spitz zulaufende Kante der Farbtrennmaske beispielsweise 3 mm entfernt von der Form angeordnet, ist es vorteilhaft, wenn die wenigstens eine Nut und die wenigstens eine Aussparung beispielsweise 7 mm von der spitz zulaufenden Kante beabstandet sind.
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Des Weiteren ist eine Farbtrennmaske bevorzugt, bei der die wenigstens eine Nut eine Hinterschneidung aufweist. Eine Hinterschneidung in der Nut ermöglicht, dass sich eine Dichtschnur, nach dessen Einpressung in die Nut, selbst in der Nut halten kann. Alternativ dazu kann die Dichtschnur durch einen Kontaktkleber in der Nut befestigt werden.
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Damit die Farbtrennmaske in einem definierten Abstand zu der Form angeordnet werden kann, ist es bevorzugt, wenn die wenigstens eine Aussparung zur formschlüssigen Aufnahme des elastomeren Einsatzelementes ausgebildet ist. Hierdurch sitzt das elastomere Einsatzelement optimal in der Aussparung und zentriert dadurch die Farbtrennmaske an der Form.
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Ferner ist eine Farbtrennmaske bevorzugt, bei der die wenigstens eine Aussparung Verbindungselemente, insbesondere Steckverbindungselemente, zur kraftschlüssigen Aufnahme des elastomeren Einsatzelementes aufweist. Durch die Verbindungselemente wird das elastomere Einsatzelement in der Aussparung der Farbtrennmaske fixiert. Die Verbindungselemente können verschiedenartig ausgebildet sein. So sind beispielsweise Klemmverbindungen möglich. Insbesondere Steckverbindungselemente eignen sich sehr gut als Verbindungselemente, da hierdurch das elastomere Einsatzelement automatisch richtig in der Aussparung angeordnet wird und dadurch die Farbtrennmaske die gewünschte Position an der Form einnimmt. Dabei können die Steckverbindungselemente als Aufnahmeelemente, beispielsweise als Löcher, oder als Einfügelemente, wie beispielsweise hervorstehende Stifte oder Nippel, ausgebildet sein. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Steckverbindungselemente Rastelemente, wie Schnapphaken, aufweisen.
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Damit der Sprühnebel optimal in den Schattenbereich eindringen kann, ist es bevorzugt, dass die Kante der Farbtrennmaske in einem Winkel von 20°–60°, insbesondere von 45°, spitz zuläuft. Eine derart spitz zulaufende Kante gewährleistet, dass das Lackierwerkzeug nahe genug an die Kante herangeführt werden kann, so dass ein definierter Teil des Sprühnebel in den Schattenbereich eindringen kann und dort die Form ausreichend lackiert wird.
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Bevorzugt ist die Farbtrennmaske aus Aluminium ausgebildet. Eine Farbtrennmaske aus Aluminium ist korrosions- und abriebbeständig. Ferner gewährleistet eine Farbtrennmaske aus Aluminium eine ausreichende Formstabilität bei einer Erwärmung. Eine Farbtrennmaske aus Aluminium kann des Weiteren einfach gereinigt werden und ist ausreichend beständig gegenüber Chemikalien. Aluminium ist ein Leichtmetall, so dass auch größere Farbtrennmasken, wie sie bei der Erzeugung einer Armaturentafel eingesetzt werden, ein Gewicht von 25 kg nicht überschreiten. Auf der anderen Seite weist eine derartige Farbtrennmaske vorteilhafterweise ein Mindestgewicht von 15 kg auf, wodurch aufgrund des Gewichtes ein ausreichender Druck auf die Dichtungselemente, d. h. die Dichtschnüre und die elastomeren Einsatzelemente, ausgeübt wird. Ferner ist ein derartiges Mindestgewicht vorteilhaft beim Greifen der Farbtrennmaske durch Greifelemente. Hierfür weist die Farbtrennmaske vorteilhafterweise Elemente, die zum Greifen durch die Greifelemente ausgebildet sind, auf. Diese Elemente sind bevorzugt in der Farbtrennmaske integriert.
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Die Farbtrennmaske muss eine ausreichende Stabilität aufweisen. So ist eine Farbtrennmaske bevorzugt, die eine Wandstärke von 7 bis 10 mm, insbesondere von 8 mm, aufweist. Eine derartig dicke Farbtrennmaske gewährleistet eine gute Stabilität und ein ausreichendes Gewicht bei einer entsprechenden Größe.
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Des Weiteren ist es bevorzugt, wenn die Farbtrennmaske flanschartige Schiebeebenen zur Befestigung eines Schiebeelementes aufweist. Die flanschartigen Schiebeebenen weisen bevorzugt Löcher zum Hindurchführen von Schraubelementen auf. Es ist zum Teil erforderlich, dass der Ausgleich der Toleranzen der Form bzw. der Galvanoform bei der Konstruktion der Farbtrennmaske berücksichtigt wird. Insbesondere in den Seitenwandbereichen der Form, wo die Toleranzen das größte Ausmaß haben können, sind Schiebeelemente erforderlich, die die Farbtrennmaske optimal und individuell an die Form anpassen können. Damit die Schiebeelemente optimal an der Farbtrennmaske angreifen können und der entsprechende Druck aufgebaut werden kann, weist die Farbtrennmaske flanschartige Schiebeebenen auf. An diese flanschartigen Schiebeebenen können ein oder mehrere Schiebeelemente, insbesondere über Schraubelemente, befestigt werden.
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Gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch eine Einrichtung zur dichten Abdeckung eines ersten Bereiches einer Form, insbesondere einer Galvanoform, bei der Sprühlackierung eines zweiten Bereiches der Form, wobei die Einrichtung eine Farbtrennmaske, die wenigstens eine Nut zur Aufnahme einer Dichtschnur zur Abdichtung der Farbtrennmaske und der Form und wenigstens eine Aussparung zur Aufnahme eines elastomeren Einsatzelementes zur Abdichtung der Farbtrennmaske an der Form aufweist, wobei die wenigstens eine Nut und die wenigstens eine Aussparung ineinander übergehen und wobei die wenigstens eine Nut und die wenigstens eine Aussparung beabstandet von einer spitz zulaufenden Kante der Farbtrennmaske zur Erzeugung eines Schattenbereichs zwischen der Form (6) und der Farbtrennmaske in der Farbtrennmaske vorgesehen sind, und wobei die Einrichtung wenigstens eine Dichtschnur, die in der wenigstens einen Nut der Farbtrennmaske sitzt, und wenigstens ein elastomeres Einsatzelement, das formschlüssig in der wenigstens einen Aussparung der Farbtrennmaske angeordnet ist, aufweist, gelöst.
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Durch eine derartige Einrichtung kann eine effektive und kostengünstige Abdichtung eines ersten Bereiches bei der Sprühlackierung eines zweiten Bereiches einer Form, insbesondere einer Galvanoform, erzielt werden. Die Einrichtung weist drei Kernelemente auf. Zum einen die Farbtrennmaske. Zum anderen wenigstens eine Dichtschnur zur Abdichtung der Farbtrennmaske und der Form und wenigstens ein elastomeres Einsatzelement. Die Kunststoffelemente bzw. Gummielemente, Dichtschnur und Einsatzelement, sorgen dafür, dass die Form nicht beschädigt wird, insbesondere nicht zerkratzt. Durch die Anordnung wenigstens einer Dichtschnur und wenigstens eines elastomeren Einsatzelementes, die direkt an der Form anliegen, ist die Farbtrennmaske beanstandet von der Form gehalten. Hierdurch kann die Farbtrennmaske aus Leichtmetall, insbesondere aus Aluminium, ausgebildet werden. Dies hat wiederum vorteilhaften Einfluss auf die Reinigungsfähigkeit und die Stabilität der Farbtrennmaske. Eine derartig ausgebildete Einrichtung ermöglicht eine einfache, kostengünstige und sehr dichte Abdeckung eines ersten Bereiches einer Form und damit eine sehr gute und genaue Farbtrennung der in die Form eingesprühten Lacke.
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Durch die Einrichtung können Toleranzen der Form bzw. der Galvanoform optimal ausgeglichen werden. Dies wird ermöglicht, indem zwischen der Farbtrennmaske und der Form wenigstens eine Dichtschnur und wenigstens ein elastomeres Einsatzelement vorgesehen sind. Sowohl die wenigstens eine Dichtschnur, als auch das wenigstens eine elastomere Einsatzelement sind fest an der Farbtrennmaske fixiert, so dass beim Greifen und Wegbewegen der Farbtrennmaske die gesamte Einrichtung von der Form entfernt wird. Die Einrichtung stellt aufgrund der Dichtschnüre und der elastomeren Einsatzelemente ein flexibles Anpassungssystem dar. Insbesondere kann durch die Austauschmöglichkeit der Dichtschnüre und der elastomeren Einsatzelemente ein einfacher Ausgleich der Fertigungstoleranzen der Galvanoform und der Wärmeausdehnung der Farbtrennmaske geschaffen werden. D. h., nicht die Farbtrennmaske muss individuell an die Form angepasst werden, sondern lediglich eine oder mehrere Dichtschnüre und/oder eine oder mehrere elastomere Einsatzelemente. Dadurch, dass die Farbtrennmaske wenigstens eine Nut zur Aufnahme wenigstens einer Dichtschnur und wenigstens eine Aussparung zur Aufnahme wenigstens eines elastomeren Einsatzelementes aufweist, kann die Einrichtung kostengünstig und einfach an die spezifische Oberfläche einer Form angepasst werden. Fertigungstoleranzen werden durch die wenigstens eine Dichtschnur und durch das wenigstens eine elastomere Einsatzelement leicht ausgeglichen. D. h., es können je nach Bedarf unterschiedliche Dichtschnüre oder elastomere Einsatzelemente verwendet werden.
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Das wenigstens eine elastomere Einsatzelement ist leicht herstellbar und weist ein gutes elastisches Verhalten auf. Durch die Verwendung mehrerer Einsätze können komplizierte Teilbereiche der Galvanoform exakt wiedergegeben werden. Die Kontur der Oberfläche der Form kann durch ein elastomeres Einsatzelement genau wiedergeben werden.
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Die Einrichtung weist bevorzugt eine Farbtrennmaske gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung auf.
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Das Konzept der Einrichtung basiert auf einer Kombination von elastomeren Einsatzelementen bzw. Gießeinsätzen und wenigstens einer Dichtschnur, insbesondere einer Vollgummi-Dichtschnur. In den Bereichen, wo komplexe Geometrien es erforderlich machen und Rippen an der Form hervorstehen, werden elastomere Einsatzelemente verwendet. Die Bereiche mit den Rippen stellen später die Sichtbereiche der erzeugten Formhaut dar. An den Bereichen, die später nicht sichtbar sind, können vorteilhafterweise kostengünstigere Dichtschnüre, insbesondere aus Naturgummi verwendet werden. Dichtschnüre können jedoch nicht bei komplizierten Geometrien verwendet werden, und elastomere Einsatzelemente können nur in Teilbereichen verwenden werden, sie geben aber die Kontur der Form sehr gut wieder.
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Eine Vollgummi-Dichtschnur ist besonders bevorzugt. Diese kann beispielsweise aus einem Naturkautschuk gebildet sein. Besonders bevorzugt ist eine Einrichtung, bei der die wenigstens eine Vollgummi-Dichtschnur eine Shore A-Härte von 40–50, insbesondere von 45, aufweist. Eine derartige Dichtschnur ist sehr elastisch, abriebsfest und gleichzeitig zugfest. Des Weiteren ist eine derartige Dichtschnur temperaturbeständig bis 80–90°C, was erforderlich ist, wenn die Galvanoform auf bis zu 80° erwärmt wird, damit später die eingesprühten Lacke sich mit dem anschließend eingespritzten PUR-Material verbinden.
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Als Material für die Dichtschnur kann alternativ ein Nitril-Butadien-Kautschuk verwendet werden, da dieser etwas temperaturbeständiger ist.
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Die wenigstens eine Dichtschnur sitzt bevorzugt über eine Presspassung in der wenigstens einen Nut der Farbtrennmaske. Hierdurch ist die Dichtschnur sicher in der Nut fixiert und kann zusammen mit der Farbtrennmaske von der Form entfernt werden. Weist die Nut ferner eine Hinterschneidung auf, ist die Dichtschnur noch sicherer in der Nut gehalten. Alternativ oder zusätzlich zu einer Presspassung kann die wenigstens eine Dichtschnur durch einen Kontaktkleber in der wenigstens einen Nut der Farbtrennmaske befestigt sein.
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Bevorzugt ist ferner einer Einrichtung, bei der das wenigstens eine elastomere Einsatzelement aus einem Gießharz, insbesondere aus dem Gießharz Biresin® U1404 oder dem Gießharz Biresin® U1305 (Biresin ist markengeschützt durch die Sika GmbH), ausgebildet ist. Der Gießharz Biresin® U1404 weist einer Shore-Härte von 55 auf und ist etwas elastischer als der Gießharz Biresin® U1305, der eine Shore-Härte von 89 aufweist. Auf der anderen Seite ist aber der Gießharz Biresin® U1305 etwas abriebbeständiger als Gießharz Biresin® U1404. Insbesondere durch Gießharz Biresin® U1404 kann die Oberfläche bzw. die Kontur der Form exakt wiedergegeben werden.
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Des Weiteren ist eine Einrichtung bevorzugt, bei der das wenigstens eine elastomere Einsatzelement Verbindungselemente, insbesondere Steckverbindungselemente, zur kraftschlüssigen Befestigung in der wenigstens einen Aussparung der Farbtrennmaske aufweist. Über die Verbindungselemente wird das elastomere Einsatzelement in der Aussparung der Farbtrennmaske fixiert. Die Verbindungselemente können verschiedenartig ausgebildet sein. So können die Steckverbindungselemente als Aufnahmeelemente, beispielsweise als Löcher, oder als Einfügelemente, wie beispielsweise hervorstehende Stifte oder Nippel, ausgebildet sein. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Steckverbindungselemente Rastelemente, wie Schnapphaken, aufweisen. Über die Steckverbindungselemente kann das elastomere Einsatzelement automatisch richtig in der Aussparung und damit die Farbtrennmaske an der gewünschten Position an der Form angeordnet werden.
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Das wenigstens eine elastomere Einsatzelement der Einrichtung weist bevorzugt Aufnahmebereiche zur Aufnahme der Enden der wenigstens einen Dichtschnur auf. So kann die in einer Nut einliegende Dichtschnur bis in ein elastomeres Einsatzelement hineinragen, wodurch nach der Anlage der Einrichtung an die Form eine absolut dichte Abdichtung zwischen zwei Bereichen der Form geschaffen wird.
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Die Aufnahmebereiche sind vorteilhafterweise Nuten, in die die Dichtschnurenden formschlüssig hineinpassen.
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Besonders bevorzugt ist eine Einrichtung, bei der das wenigstens eine elastomere Einsatzelement zumindest einen hervorstehenden Nippel aufweist. Entscheidend bei der Einfügung eines elastomeren Einsatzelementes in eine Aussparung der Farbtrennmaske ist, dass dieses nach dem Einführen kein Spiel aufweist. Damit die elastomeren Einsatzelemente gut eingepasst werden können, sind vorteilhafterweise mehrere hervorstehende Nippel an einem elastomeren Einsatzelement vorgesehen. Diese sind insbesondere einstückig mit dem elastomeren Einsatzelement ausgebildet. Über diese kann das elastomere Einsatzelement sicher und definiert in die Aussparung der Farbtrennmaske gedrückt werden.
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Vorzugsweise weist das wenigstens eine elastomere Einsatzelement der Einrichtung wenigstens eine Abrisskante auf. Die wenigstens eine Abrisskante ist derart an dem elastomeren Einsatzelement angeordnet, dass nach dem Fixieren der Einrichtung an der Form bzw. an wenigstens einer Rippe der Form die wenigstens eine Abrisskante zwischen der Farbtrennmaske und der Rippe der Form herausragt. Dabei deckt die Abrisskante die Rippe der Form ab. Besonders bevorzugt ist es, wenn die wenigstens eine Abrisskante die wenigstens eine hervorstehende Rippe bzw. zumindest die Kuppe der Rippe formschlüssig umschließt. Durch das sogenannte Umklammern wird zum einen die Auflagefläche des wenigstens einen elastomeren Einsatzelementes an der Form vergrößert und zu anderen kann durch die definierte Abrisskante eine exakte Farbtrennung erreicht werden. Die Abrisskante ist spitz zulaufend, wobei die Abrisskante die Rippe der Form in etwa 1–3 mm überragt.
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Gemäß dem letzten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch ein Verfahren zum Einbringen zweier unterschiedlicher Lacke in eine Form, insbesondere in eine Galvanoform, mittels der IMC-Technologie, wobei die Form zumindest eine hervorstehende Rippe aufweist, gelöst, wobei das Verfahren durch folgende Schritte gekennzeichnet ist:
- – in einem ersten Schritt wird ein erster Bereich der Form mit einem ersten Sprühlack lackiert;
- – in einem zweiten Schritt wird eine Einrichtung, die gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung ausgebildet ist, an der Form abdichtend befestigt, wobei das wenigstens eine elastomere Einsatzelement der Einrichtung formschlüssig an der zumindest einen hervorstehenden Rippe der Form angeordnet wird, so dass die spitz zulaufende Kante der Farbtrennmaske die hervorstehende Rippe überragt, und wobei die wenigstens eine Dichtschnur der Einrichtung direkt an der Form angeordnet wird;
- – in einem dritten Schritt wird der nicht abgedeckte zweite Bereich der Form mit einem zweiten Sprühlack lackiert.
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Die Einrichtung ist zur Abdeckung eines ersten Bereiches einer Form, insbesondere einer Galvanoform, bei der Sprühlackierung eines zweiten Bereiches der Form ausgebildet. D. h., die Einrichtung weist eine Farbtrennmaske, die wenigstens eine Nut zur Aufnahme einer Dichtschnur und wenigstens eine Aussparung zur Aufnahme eines elastomeren Einsatzelementes aufweist, auf, wobei die wenigstens eine Nut und die wenigstens eine Aussparung ineinander übergehen und wobei die wenigstens eine Nut und die wenigstens eine Aussparung beabstandet von einer spitz zulaufenden Kante der Farbtrennmaske in der Farbtrennmaske vorgesehen sind. Ferner weist die Einrichtung wenigstens eine Dichtschnur, die in der wenigstens einen Nut der Farbtrennmaske sitzt, und wenigstens ein elastomeres Einsatzelement, das formschlüssig in der wenigstens einen Aussparung der Farbtrennmaske angeordnet ist, auf.
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Nach der Lackierung eines ersten Bereiches der Form wird die Einrichtung abdichtend an der Form befestigt. Die wenigstens eine Dichtschnur der Einrichtung und das wenigstens eine elastomere Einsatzelement werden direkt an der Form angeordnet. Die Farbtrennmaske selbst wird aufgrund der aus der Nut hervorstehenden Dichtschnur in dem Bereich der Dichtschnur und aufgrund des elastomeren Einsatzelementes um wenige Millimeter, insbesondere um 2 bis 5 mm, bevorzugt um 3 mm, beabstandet zu der Form angeordnet. Das wenigstens eine elastomere Einsatzelement der Einrichtung wird formschlüssig an der zumindest einen hervorstehenden Rippe der Form angeordnet. Die spitz zulaufende Kante der Farbtrennmaske überragt nach der Anordnung der Einrichtung die hervorstehende Rippe der Form um wenige Millimeter, insbesondere um 6–8 mm. Die Befestigung der Einrichtung an der Form erfolgt bevorzugt kraftschlüssig. Nach der Befestigung der Einrichtung wird der nicht von der Einrichtung abgedeckte zweite Bereich der Form mit einem zweiten Sprühlack lackiert.
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Durch die Abdeckung des ersten Bereiches der Form mit der speziellen Einrichtung gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung, kann eine sehr gute Farbtrennung der eingesprühten Lacke gewährleistet werden. Das Einsprühen der Lacke erfolgt vorteilhafterweise durch die IMC-Technologie. Nach dem Einsprühen der Lacke und dem Entfernen der Einrichtung, wird zur Fertigstellung der Formhaut ein PUR-Material in die Form eingesprüht und verbindet sich mit den eingebrachten Lacken. Hierzu wird die Form, insbesondere die Galvanoform, erwärmt.
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Bevorzugt wird das wenigstens eine elastomere Einsatzelement der Einrichtung derart an der zumindest einen hervorstehenden Rippe der Form angeordnet, dass die spitz zulaufende Kante der Farbtrennmaske die hervorstehende Rippe um 5 bis 10 mm, insbesondere um 7 mm, überragt. Dies gewährleistet, dass nur ein definierter Sprühnebel des eingesprühten Lackes in den Schattenbereich zwischen der spitz zulaufenden Kante der Farbtrennmaske und der Form gelangt. An der Unterseite der Maske wird dabei in der Regel kein Lack abgelagert. Die Kombination der Abdichtung mittels Dichtschnur und elastomeren Einsatzelement sorgt für eine sehr gute und kostengünstige Abdichtung der unterschiedlichen Lackierbereiche. Durch die beabstandete Anordnung der Farbtrennmaske von der Form, wird diese nicht beschädigt. An der Form selbst liegen nur Kunststoff- bzw. Gummielemente an. Die Einrichtung wird vorteilhafterweise derart an der Form angeordnet wird, dass die wenigstens eine Abrisskante des elastomeren Einsatzelementes die zumindest eine hervorstehende Rippe der Form überragt oder überragt und formschlüssig umschließt. Dies gewährleistet eine besonders gute Zentrierung der Einrichtung an der Form und ein besonders gute Farbtrennung beim Lackieren.
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Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 ein elastomeres Einsatzelement einer Einrichtung zur dichten Abdeckung eines ersten Bereiches einer Galvanoform;
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2 eine schematische Darstellung einer Farbtrennmaske und eines elastomeren Einsatzelementes einer Einrichtung sowie eine Galvanoform mit einer hervorstehenden Rippe;
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3 eine Schnittansicht durch eine Einrichtung zur dichten Abdeckung eines ersten Bereiches einer Galvanoform und durch eine Galvanoform;
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4 eine perspektivische Ansicht eines Ausschnitts einer Farbtrennmaske mit zwei Nuten und einer Aufnahme;
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5 eine Ansicht von unten auf eine Einrichtung zur dichten Abdeckung eines ersten Bereiches einer Galvanoform;
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6 eine perspektivische Ansicht eines Teils einer Farbtrennmaske sowie eines Schiebeelementes;
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7 eine weitere perspektivische Ansicht eines Teils einer Farbtrennmaske sowie eines Schiebeelementes
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8 eine Schnittdarstellung durch eine Galvanoform, eine Farbtrennmaske und ein elastomeres Einsatzelement;
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9 eine weitere Schnittdarstellung durch eine Galvanoform, eine Farbtrennmaske und ein elastomeres Einsatzelement.
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1 zeigt ein elastomeres Einsatzelement 4 einer Einrichtung zur dichten Abdeckung eines ersten Bereiches einer Galvanoform bei der Sprühlackierung eines zweiten Bereiches der Form. Das elastomere Einsatzelement 4 kann durch ein Gießverfahren hergestellt werden. Das elastomere Einsatzelement 4 passt formschlüssig in die entsprechende, nicht dargestellte, Aussparung einer Farbtrennmaske. An der der Farbtrennmaske zugewandten Seite weist das elastomere Einsatzelement 4 in der dargestellten Ausführungsform Steckverbindungselemente 5, hier in Form von hervorstehenden Nippeln, auf. Diese werden durch entsprechende Löcher einer Farbtrennmaske gesteckt, verrasten dort und fixieren dadurch das elastomere Einsatzelement 4 an der Farbtrennmaske. Die Herstellung derartiger elastomerer Einsatzelemente 4 ist relativ kostengünstig. Hierzu können beispielsweise einfache mehrteilige Kunststoffformen verwendet werden, die anhand von CAD-Daten der elastomeren Einsatzelemente 4 erstellt werden. Das elastomere Einsatzelement 4 gibt einen Teilbereich der Galvanoform exakt wieder.
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In 2 ist eine schematische Darstellung einer Farbtrennmaske 2 und eines elastomeren Einsatzelementes 4 einer Einrichtung 1 zur Abdeckung eines ersten Bereiches einer Galvanoform 6 bei der Sprühlackierung eines zweiten Bereiches der Galvanoform 6 sowie eine entsprechende Galvanoform 6 mit einer hervorstehenden Rippe 7 gezeigt. Zum besseren Verständnis der Einrichtung 1 ist die Farbtrennmaske 2 im vorderen Bereich hohl dargestellt, so dass das an der Farbtrennmaske 2 befestigte elastomere Einsatzelement 4, insbesondere das Steckverbindungselement 5, verdeutlicht wird. Nach der Hindurchführung des als Nippel ausgebildeten Steckverbindungselementes 5 durch die Farbtrennmaske 2 rastet der verbreiterte Bereich hinter der Wandung der Farbtrennmaske 2 ein, so dass das elastomere Einsatzelement 4 fest an der Farbtrennmaske 2 befestigt ist. Dabei liegt das elastomere Einsatzelement 4 formschlüssig in einer Aussparung der Farbtrennmaske 2 an. Das elastomere Einsatzelement 4 liegt auf einer Rippe 7 der Galvanoform 6 auf, wobei die spitz zulaufende Kante 3 der Farbtrennmaske 2 die Rippe 7 der Galvanoform 6 um einige Millimeter überragt. Auf diese Art und Weise entsteht zwischen der spitz zulaufenden Kante 3 der Farbtrennmaske 2 und der Galvanoform 6 ein so genannter Schattenbereich. Die spitz zulaufende Kante 3 sorgt dafür, dass beim Sprühlackieren nur ein definierter Sprühnebel in den Schattenbereich bzw. bis zur Rippe 7 gelangt. Hierdurch wird vermieden, dass beim Abnehmen der Einrichtung 1 von der Galvanoform 6 Lackpartikel abplatzen und eine unregelmäßige Farbkante entsteht.
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3 zeigt eine Schnittansicht durch eine Einrichtung 1 zur dichten Abdeckung eines ersten Bereiches 11 einer Galvanoform 6 und durch eine Galvanoform 6. Die Einrichtung 1 wird durch die Rippe 7 der Galvanoform 6 bei der Befestigung an dieser zentriert. Die spitz zulaufende Kante 3 der Farbtrennmaske 2 überragt die Rippe 7 etwas. Die Einrichtung 1 deckt den ersten Bereich 11 der Galvanoform 6, der zuvor lackiert wurde, vollständig ab. Nach der Befestigung der Einrichtung 1 an der Galvanoform 6 und der damit verbundenen Abdichtung des ersten Bereiches 11 der Galvanoform 6, kann mittels einer IMC-Technologie der zweite Bereich 12 der Galvanoform 6 lackiert werden. Der Zweck der Rippe 7 besteht im Wesentlichen darin, dass sie den Farbübergang zwischen den beiden Lacken unsichtbar macht.
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In der 4 ist eine perspektivische Ansicht eines Ausschnitts einer Farbtrennmaske 2 mit zwei Nuten 10 und einer Aussparung 9 dargestellt. Die Nute 10 enden in der Aussparung 9, so dass eine in den Nuten 10 einliegende Dichtschnur bis in die Aussparung 9 hineinragt. Das in die Aussparung 9 einführbare elastomere Einsatzelement 4 weist bevorzugt Aufnahmebereiche zur Aufnahme der Enden einer Dichtschnur auf.
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5 zeigt eine Ansicht von unten auf eine Einrichtung 1 zur dichten Abdeckung eines ersten Bereiches einer Galvanoform 6. Die Einrichtung 1 weist eine Farbtrennmaske 2, ein elastomeres Einsatzelement 4 sowie zwei Dichtschnüre 8 auf. Das elastomere Einsatzelement 4 sitzt form- und kraftschlüssig in einer Aussparung der Farbtrennmaske 2. Die Dichtschnüre 8 sitzen ebenfalls form- und kraftschlüssig in den entsprechenden Nuten der Farbtrennmaske 2. Die Dichtschnüre 8 können mittels einer Presspassung in den Nuten sitzen. Alternativ oder zusätzlich dazu können diese auch in den Nuten angeklebt sein. Die Vorteile einer Dichtschnur 8 und eines elastomeren Einsatzelementes 4 sind das gute elastische Verhalten sowie die genaue Wiedergabe der Kontur der Galvanoform. Die Dichtschnur 8 und das elastomere Einsatzelement 4 können ferner leicht ausgetauscht werden.
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In den 6 und 7 sind Farbtrennmasken 2 dargestellt, die flanschartige Schiebeebenen 13 aufweisen. An diesen flanschartigen Schiebeebenen 13 können Schiebeelemente 14 befestigt werden, um die Farbtrennmaske 2 individuell an die ihr zugehörige Galvanoform anzupassen. D. h., um die Toleranzen in der Galvanoform auszugleichen, werden an den flanschartigen Schiebeebenen 13 an den Seitenwandbereichen der Farbtrennmasken 2 die Schiebeelemente 14 angeordnet. Damit eine einwandfreie Verschiebung des Schiebeelementes auf der Farbtrennmaske 2 zu gewährleisten, ist die Schiebeebene flanschartig ausgebildet. Durch die flanschartigen Schiebeebenen 13 werden dann die Verschiebung und die Befestigung des Schiebeelementes 14 an der Farbtrennmaske 2 ermöglicht. Bevorzugt erfolgt die Befestigung des Schiebeelementes 14 an den flanschartigen Schiebeebenen 13 der Farbtrennmaske 2 über Schrauben. D. h., über Schrauben, die in Langlöchern geführt werden, kann das Schiebeelement 14 an den flanschartigen Schiebeebenen 13 befestigt werden. Ebenso sind Nietverbindungen anstelle von Schraubverbindungen einsetzbar.
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Die 8 und 9 zeigen eine Schnittdarstellung einer an einer Galvanoform (6) befestigten Einrichtung 1. Die Einrichtung weist eine Farbtrennmaske 2 und ein elastomeres Einsatzelement 4 auf. Das elastomere Einsatzelement 4 weist wenigstens eine Abrisskante 15 auf. Die ragt zwischen der hervorstehenden Rippe 7 der Galvanoform 6 und der Farbtrennmaske 2 hervor. Dabei überragt die Abrisskante 15 die Rippe 7 um wenige Millimeter, insbesondere um 1–3 mm. Die Abrisskante 15 garantiert eine Auflage des elastomeren Einsatzelementes 4 an der Rippe 7 der Galvanoform 6. In der 8 weist die Abrisskante 15 eine kleinere Form als in 9 auf. Die Abrisskante 15 des elastomeren Einsatzelementes 4 gemäß der 9 umklammert die Kuppe der Rippe formschlüssig. Hierdurch ist das elastomere Einsatzelement 4 und damit die Maske exakt an der Galvanoform 6 ausgerichtet. Die Auflagefläche des elastomeren Einsatzelementes 4 an der Rippe 7 wird durch das formschlüssige Umklammern der Abrisskante 15 an der Kuppe der Rippe 7 vergrößert. Durch den definierten Überhang der Abrisskante 15 über die Rippe 7 ist eine noch exaktere Farbtrennung beim Lackieren der Galvanoform 6 gegeben.
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Das Konzept basiert auf einer Kombination von wenigstens einem elastomeren Einsatzelement 4 und wenigstens einer Vollgummi-Dichtschnur 8. In den Bereichen, wo komplexe Geometrien es erforderlich machen und sich Rippen 7 an der Galvanoform 6 befinden, werden Einsatzelemente 4 aus elastomeren Harz, insbesondere Biresin® U1404, verwendet. Die Bereiche mit der Rippe 7 bilden die Sichtbereiche der erstellten Formhaut. In den Nicht-Sicht-Bereichen werden Dichtschnüre 8, bevorzugt aus Naturgummi (NR, Shore A 45) verwendet. Ausgewählt wurden diese Materialien, weil sie ein gutes elastisches Verhalten besitzen. Dichtschnüre werden nicht bei komplizierten Geometrien verwendet und elastomere Einsatzelemente 4 kann man aufgrund der komplexen Formen nur in Teilbereichen verwenden, sie geben aber die Kontur gut wieder.
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Über die elastomeren Einsatzelemente 4 kann sich die Einrichtung 1 in der Galvanoform 6 selbst zentrieren, da an diesen Stellen die Farbtrennmaske 2 direkt auf den Rippen 7 der Galvanoform 6 aufliegt und über das Labyrinth abdichtet. Die Abdichtung direkt an der Kontur soll eine Lackwanderung ausschließen. Spätestens hinter der Rippe 7 wird der restliche Lack von dem elastomeren Einsatzelement 4 abgefangen.
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Die elastomeren Einsatzelemente 4 werden über eine Steckverbindung 5 in die Aussparungen 9, die in der Farbtrennmaske 2 dafür vorgesehen sind, hineingesteckt. Die Aussparungen 9 sind bevorzugt etwa 4 mm tief. Der Vorteil der Verwendung einer derartigen Einrichtung ist die deutlich bessere Farbtrennung bei der Sprühlackierung, insbesondere mittels der IMC-Technologie.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Einrichtung zur dichten Abdeckung eines ersten Bereiches einer Galvanoform
- 2
- Farbtrennmaske
- 3
- spitz zulaufende Kante der Farbtrennmaske
- 4
- elastomeres Einsatzelement
- 5
- Verbindungselement
- 6
- Form bzw. Galvanoform
- 7
- Rippe
- 8
- Dichtschnur
- 9
- Aussparung
- 10
- Nut
- 11
- erster Bereich der Form bzw. Galvanoform
- 12
- zweiter Bereich der Form bzw. Galvanoform
- 13
- flanschartige Schiebeebene
- 14
- Schiebeelement
- 15
- Abrisskante des elastomeren Einsatzelementes